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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschlussprüfung FISI welches Projekt wäre besser?


JasonX
2013-02-04, 13:14:15
Hallo, ich bin dabei mich auf meine Abschlussprüfung als FISI vorzubereiten.

Ich habe jetzt 2 Projekte die ich für mich pers. zu meinen Favoriten zählen würde.

Nur welches wäre das bessere?

1. Aufbau einer kompletten CA inkl. zertifikatsgesteuerter Anmeldung usw. pipapo.

2. Windows Rollout:
-Aufbau eines WDS-Servers,
-Unattended Installtion via WDS beim Erststart des Rechners, mit anschl. Softwareverteilung (Adobe, Java, ...) via GPO.

Das zweitere Thema wär komplexer in meinen Augen nur weiß ich nicht ob das in einer Vorgabe von 35h realisierbar ist bzw. ob die IHK das akzeptiert (ich tendiere zu ja, da das genau ins Berufsbild passt).

Welches der beiden wär nun besser?

MfG
Jason

sei laut
2013-02-04, 16:22:29
Das 2. ist ein NoGo, zu flach, das kannst du nicht als schönes Projekt verpacken.

Beim 1. solltest du schauen, wie glaubhaft du das für die Zeit verkaufen kannst und den Rest (der zuviel ist) als Folgeprojekt anteasern.
Je nachdem, von was für einer CA wir reden. Wichtig wäre, dass sichergestellt ist, dass es Richtlinien gibt für die Sicherheit der Zertifikate, wie die Keys aufbewahrt werden müssen und dass die einfache und sichere Revokation gegeben ist.

Würde ich jetzt mal spontan sagen. Also von den beiden das erste, Sicherheit ist immer gut.

BoRaaS
2013-02-04, 16:55:37
Hmm schwierig, wenn man es halbwegs richtig machen möchte werden die 35h nicht ausreichen um das Zertifikatsprojekt durchzuführen.
Da gehören eine Menge Überlegungen zu (z.B Offline RootCA, IssueCA, CRL Veröffentlichung). Wenn du dann auch noch zertifikatsbasierte Anmeldung machen willst, mußt du überlegen wo die "Private Keys" von den Usernzertifikaten liegen, wie du sie Notfalls recovern willst. Dann die ganze Dokumentation dazu, das schafft man afaik nicht in den 35h.

Von daher tendiere ich eher zu Projekt 2. Das kann man gut in in der Zeit erledigen.

GBWolf
2013-02-04, 20:45:34
Ich würd das 2. bevorzugen.

MooN
2013-02-04, 21:26:07
Von der CA würde ich abraten. Du wirst dabei die 35h massiv übersteigen und noch dazu drohen dir da extrem blöde Fragen wenn einer der Prüfer sich mit dem Thema auch nur halbwegs auskennt.
Zertifikate, Container, Verschlüsselung, Signaturgesetz.. und wo ist dein Sicherheitskonzept?
Klar, "ist doch nur ein PoC". Also ein Papiertiger. Toll.

Ein unattended Windows Setup ist da wesentlich überschaubarer. Das muss nur belastbar funktionieren und du musst begründen, warum du dich für bzw. gegen nLite,MDT oder SCCM entschieden hast. Ist aber halt kein sonderlich kreatives Thema.

Generell solltest du evtl. noch ein anderes Thema ins Auge fassen. Nr 1 ist zu groß, Nr 2 füllt bei der IHK vermutlich ganze Aktenschränke.

sei laut
2013-02-04, 21:30:03
Ihr seid ja Pessimisten hier. Man muss so ein Projekt nicht in den 35h machen, man kann sich auch ein Teilprojekt daraus ziehen und diese dann in den 35h abschließen. Das muss halt nur rund sein und sich ins Gesamtbild einfügen.

JasonX
2013-02-04, 22:50:37
Ich hatte eigentlich schon gehofft das ich mit der Deployment-Sache, da nicht ins Raster der Standard-Projekte falle.

Ich meine Ja, eine Domänennetz basteln und Windows installieren ist schon 08/15, aber deploment im großen Netz über PXE dachte ich würde sich da doch wiederum schön machen.

Das mit der CA wär schon ne feine Sache, ich hatte das ins Auge gefasst, da ich zu dem Thema schon von der Firma auf Seminare geschickt wurde, damit wir jemanden haben, der auf Wunsch auch soetwas aufbauen kann im vernünftigen Rahmen und nicht 08/15.
Aber wenn der Spaß zu lang wird is das auch nix.

Mir würde z.Z. ansonsten keine alternative als Projekt einfallen für die beiden.
Ich dachte auch, da wir in der BS auch in oop unterrichtet werden das ich da etwas machen könnte.
Hab jedoch gelesen, das wenn der Programmieranteil zu groß wird das Projekt abgeschmettert wird und ich mir ein neues suchen soll.

Hmm, hmm, hmm...
Is nicht einfach sich ein Projekt einfallen zu lassen, das auch was her macht.

Virtualisierung, bestimmt schon ausgelutscht, is ja nix neues mehr.
WTS mit RemoteApps, auch nix tolles an sich.
VPN bekommt jeder Heimuser mit einer Fritzbox und Klickibunti hin.

Ich wüsste jetzt aus den letzten Jahren nichts, was wir gemacht hätten in der Firma wo jetzt so herausstechen würde, das ich sagen könnte, das könnte ich als Projekt hernehmen.

Is echt nich leicht. Wie gesagt, ich hatte da schon den gedanken das 2 anspruchsvoll genug ist um nicht in der Masse unterzugehen.

MfG
Jason

Alex31
2013-02-04, 22:54:45
Das erste Thema komplett würde ich dir wegen der Komplexität kaum als Abschlussprojekt abnehmen. Sicherlich kannst du einen Teil raus nehmen, allerdings würde ich als Prüfer das zweite Projekt als geeigneter ansehen. Ist allerdings von Prüfer zu Prüfer unterschiedlich.

Edit:
Es kommt nicht nur auf die Komplexität, sondern auch auf die Ausführung und auf die Dokumentation an. Es nützt kein kompliziertes Projekt wo der Prüfungsausschuss schon im Projektantrag weiß, dass du das kaum selber erstellen kannst. Dazu musst du das Fachgespräch bewältigen und das kann mit Zertifikaten echt hart werden.

EPIC_FAIL
2013-02-04, 22:58:03
Bei der Bewertung sollte der Prüfungsauschuss immer eher das "Wie" als das "Was" bewerten. Auch Standardprojekte wie Nagios, Domänenkrams und solche Deploymentsachen können mit 100/100 bewertet werden. Das ganze Abschlussprojekt soll ja zeigen, dass du planerisch und organisiert an ein Projekt herangehen kannst, du sollst da überhaupt keine "tollen" innovativen Dinger drehen.
Denk an die 35 Stunden, wovon ja auch mindestens 8h Doku gemacht werden soll(t)en.

Morale
2013-02-04, 23:12:06
Also mein Projekt war deutlich mehr als 35h, das wurde dann so zurecht geschoben, dass es halbwegs gepasst hat ;)

Rente
2013-02-04, 23:42:01
Jeder Prüfer den ich kennengelernt/gesprochen habe weiß, dass quasi alle Projekte mehr als 35 Stunden benötigen, diese Anforderung ist einfach von Vorgestern. Natürlich stehen die 35h trotzdem auf dem Papier...

Wenn man wirklich ein Projekt umsetzen/machen will, das inkl. allem drum und dran (also auch Tests mit Testfallkatalog, komplette Doku, Userdoku usw.) nur 35 Stunden Arbeit beinhaltet, dann ist es einfach zu dünn - man kommt damit vielleicht durch die Prüfung, eine gute Note bekommt man aber nur mit viel Glück und absolut perfekter Durchführung.

Diese Deployment-Variante haben Prüfer garantiert schon 10-20 mal gehört und gesehen, damit reißt du niemand vom Hocker, die Konzeption inklusive Integration einer CA und allem was daran hängt (wobei ich Radius mit Zertifikaten auch nicht machen würde, das reicht allein für ein Projekt) kommt bisher wohl nicht ganz in dieser Häufigkeit vor.

Und btw., das 1. Thema ist komplexer und das um Größenordnungen - nicht unbedingt in der Durchführung, aber in allen anderen Belangen schon.

hadez16
2013-02-05, 07:43:39
Hast du keinen speziellen Kontext über die Tätigkeiten die du in deinem Betrieb ausübst was dich zu einem Projekt "aus deinem Willen heraus" antreibt?

Ich finde es sehr schwer ein Projekt zu erdichten bei dem man sich selbst antreiben muss alle Aspekte, Möglichkeiten und Notwendigkeiten zu erfassen wenn man nicht aus dem Inneren dazu angetrieben wird weil es z.B. etwas ist was deinem Betrieb wirklich fehlt oder du dich "wohl" fühlen würdest weil du es dem Betrieb zugute umsetzen könntest.

Das KANN eine automatische Softwareverteilung ala WDS/PXE sein aber um himmels Willen dann keine Bilderbuch-Lösung.

Lass etwas "individuelles" in dein Projekt einfließen. Bau dir absichtlich Hürden ein, löse diese durch etwas, was aus deinem Grips und aus deinem Interesse zur Sache entstanden ist und nicht weil es im Walkthrough von Microsoft steht.

Du bist ein Systemintegrator, zeig deine Affinität zur Programmierung, stelle dich als Alrounder dar der sich von allem Bedient, Skripte etwas sinnvolles um das Projekt individuell für deinen/euren UseCae zum Erfolg zu bringen...oder oder oder

Gute Prüfer merken sofort, ob man durch die Leidenschaft angetrieben wurde oder weil man gerade so mit Ach und Krach ein Projekt zusammengekloppt hat.

BoRaaS
2013-02-05, 14:59:25
Gerade bei dem Thema Deployment kann man ja auch relativ viel mit eigenen Skripten machen, die man dann z.B. im MDT einbauen kann. Das sollte eigentlich "anspruchsvoll" genug sein.

JasonX
2013-02-05, 20:57:57
Hast du keinen speziellen Kontext über die Tätigkeiten die du in deinem Betrieb ausübst was dich zu einem Projekt "aus deinem Willen heraus" antreibt?

Ich finde es sehr schwer ein Projekt zu erdichten bei dem man sich selbst antreiben muss alle Aspekte, Möglichkeiten und Notwendigkeiten zu erfassen wenn man nicht aus dem Inneren dazu angetrieben wird weil es z.B. etwas ist was deinem Betrieb wirklich fehlt oder du dich "wohl" fühlen würdest weil du es dem Betrieb zugute umsetzen könntest.


Als mein Chef mich auf mein Projekt hin angesprochen hat vor 2 Monaten, was ich mir vorstelle zu machen, habe ich ihm schon gesagt das ich auf Windows Deployment im großen Rahmen gehen wollte, da ich selbst bei einem größeren Kunden mit 25 Clients und 3 Servern dabei war.

Und mein erster Gedanke war, dass das nicht der Ernst sein kann, das wir jetzt 25 Rechner nacheinander mit einer Erstinstalltion bestücken usw.

Da hatte ich dann die Idee bekommen, das ich 1. das als mein Projekt hernehmen könnte 2. Es für uns gut wäre dafür ein Konzept zu bekommen, da wir nicht wenige Kunden in der Größenordnung aufwärts haben, nur hat keiner die Zeit dafür sich damit mal zu beschäftigen.

Ich will mir die Zeit nehmen mich damit einzuarbeiten und ein Konzept aufzubauen, das auch für die Prüfung gut geeignet ist.

Für unsere Firma würde das einen riesen Sprung bedeuten. Nur was das für die Prüfer ist.

Ursprünglich wollte ich auch etwas mit oop mit einbauen, aber das würde den Rahmen von 35 mehr als nur sprengen.

Weil wie gesagt, ich mache oft mit bei Kunden.
Im ersten Halbjahr vom 1. Lehrjahr habe ich eine Schuldomäne für eine Berufsschule aufgesetzt, da die alte abgeraucht ist.
Ich hatte einen Acronis PXE mittels WDS aufgesetzt.
DC eingerichtet
DNS, DHCP, Printserver, pipapo. Ein KIOSK System für die Schüler implementiert.
GPOs konfiguriert, weil ich keine Lust hatte jeden Kleinscheiß zu Fuß auf 180 Clients zu machen.
Mein Chef hat sich da kein Stück eingemischt.
4 Monate später haben die mich sogar allein zum Kunden geschickt der in einen neuen Standord gezogen ist um das Netzwerk von Grund auf aufzubauen.

Ich kann schon behaupten das ich viel machen darf und gewisse privilegien habe was meine Arbeit angeht auch autonom ohne jemand hinter mir stehend, da meine Firma weiß was ich drauf habe und sieht das ich das liebend gerne mache.

Aber es ist halt nichts besonderes dabei wo ein prüfer als nicht zu einfach einstufen würde.

Wir sind Systempartner von Datev, jedoch ist das nichts was für eine Prüfung taugen würde, obwohl das Thema Datev nicht gerade ein zuckerschlecken ist wenn man schonmal damit zu tun hatte.

Deswegen, hab ich an ein (noch) fiktives Projekt gedacht das nachdem es steht mit Garantie bei uns in Einsatz kommt, wenn da Materie vorhanden ist auf der man weiter aufbauen kann. Ich wär halt der erste (und der einzige).

MfG
Jason

GBWolf
2013-02-05, 21:00:32
Du musst bei der ihk nix besonderes machen.