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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Firmeninterna mitgenommen und zum Vorteil gemacht?


sid412
2013-02-18, 11:48:52
Moinsen,

in anlehnung an diesem Beitrag/Thread:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=538802

und Zitat:

Warum machst du es dir so schwer, nimm alles mit was du brauchst, geh nach dem Praktikum woanders hin und stell deine Software da vor und frag ob sie daran Interesse hätten. Und wenn ja dann verknüpf das mit für dich positiven Sachen - Geld/Anstellung/etc

Wenn das Teil wirklich gut ist könnte es doch auch ein Türöffner sein. Wenn du das selber verkaufen willst pisst dir evtl einer ans Bein und dann stehst du doof da.

... hat schon mal jemand Firmeninterna ausgenutzt und zu seinem Vorteil gemacht?

Vielleicht werden ein paar ja hier drauf antworten wollen aber verdeckt bleiben wollen ^^ -> Anonym antworten ^^

del_4901
2013-02-18, 11:58:36
Natuerlich nicht, denn wer gut genug ist hat das gar nicht noetig. Denn dann besteht das Know-How aus dem eigenen Wissen und den Erfahrungen. Zum einen ist das auch viel Vertrauenswuerdiger, und zum anderen ist das auch schwerer zu ersetzen als ein paar Zeilen code.

Grestorn
2013-02-18, 12:01:00
So etwas kann nach hinten losgehen. Wenn man die Software während der Arbeitszeit erstellt hat, ist sie Eigentum des Arbeitgebers. Wenn Dir jemand draufkommt können die Konsequenzen extrem schmerzhaft sein.

Avalance
2013-02-18, 12:08:02
Hi,

also ich gebe bereits jetzt in meinem Arbeitsvertrag alles an Arbeitgeber ab (Rechte Copyright etc) wenn ich Software Editiere/entwickel selbst das kleinste Macro geht zum Arbeitgeber als Urheber über.

Mitnehmen dürfte ich da quasi nichts wenn ich wechsel.:freak:

Grüße
aVa

Watson007
2013-02-18, 12:34:32
ist es nicht sogar streitbar was man in der privaten Zeit entwickelt hat auch dem Arbeitgeber gehört bei dem man aktuell arbeitet?

dürfte nicht so einfach auseinanderhalten zu sein, ich würde mich davor hüten etwas privat zu entwickeln was in den Kernbereich meines Arbeitgebers fällt.

Eidolon
2013-02-18, 12:43:14
dürfte nicht so einfach auseinanderhalten zu sein, ich würde mich davor hüten etwas privat zu entwickeln was in den Kernbereich meines Arbeitgebers fällt.

Das klingt aber nicht sehr Praxisnah. ;) Nach meinen Erfahrungen im IT Bereich, "arbeitet" man dort auch in der Freizeit für die Firma.

sid412
2013-02-18, 12:45:11
Das klingt aber nicht sehr Praxisnah. ;) Nach meinen Erfahrungen im IT Bereich, "arbeitet" man dort auch in der Freizeit für die Firma.

Kann ich bestätigen ...
Meist fällt mir auch zuhause erst der lösungsweg ein, weil eben der gewisse abstand auch da ist.

Meine Freunde arbeiten auch mehr produktiv zuhause als auf der Arbeit .. is zwar verkehrt is aber so ^^
Vorteil: Home Office arbeiten =)

Watson007
2013-02-18, 12:45:15
Das klingt aber nicht sehr Praxisnah. ;) Nach meinen Erfahrungen im IT Bereich, "arbeitet" man dort auch in der Freizeit für die Firma.

sprich dein Arbeitgeber sieht das was du privat entwickelst als sein Eigentum an?

eine gewisse Trennung zwischen privat und beruflich sollte auch bei IT-Firmen dazugehören....

Wissen das man beruflich erlangt hat in privaten Projekten einzusetzen, damit sollte man jedenfalls vorsichtig sein.... zumindest thematisch sollte man da imho trennen.

alkorithmus
2013-02-18, 12:47:26
Nein.

sid412
2013-02-18, 12:47:33
Wenns für die Firma ist, denk ich mal schon dass es Eigentum der Firma ist ....

Genauso isses beim mir: Das Programmieren an sich wird größtenteils in der Firma gemacht, aber ich arbeite durchaus mit Visual Studio zuhause um dann die Lösungen direkt umzusetzen ... eben für die Firma

Die Gedanken allein schon sind auch eher wenn man zuhause ist, bei der Arbeit.

pr0g4m1ng
2013-02-18, 12:53:48
ist es nicht sogar streitbar was man in der privaten Zeit entwickelt hat auch dem Arbeitgeber gehört bei dem man aktuell arbeitet?

[...]

Denkst Du an Woz? Nein, das kann wirklich nur passieren wenn der Vertrag dies vorsieht. In der Praxis wird es natürlich schwer zu beweisen sein, dass die Software privat entstanden ist. Ich weiß allerdings von einigem Admin, dass er bestimmte Verwaltungssoftware einfach als private Software entwickelt (und entsprechend auch plakativ mit privaten Copyright ausstattet) und diese in Absprache mit seinem Chef auf der Arbeit kostenlos einsetzt. Erst für den Fall dass er den Job wechselt und die Software im Büro verbleiben soll nimmt er dafür Geld. Das ist aber wohl eine Frage des Einzelfalls.

Zum Thema: Pauschal kann man da wenig sagen. Es kommt im Detail auf den Arbeitsvertrag an, auf die Programmidee usw..
Regelmäßig wird das Ergebnis weitergehender Untersuchungen aber das Folgende sein: Den Quellcode den Du in Deiner Arbeitszeit im Auftrag deines Chefs geschrieben hast kannst Du erstmal vergessen. Aus der Nummer kommst Du nur schwer wieder raus.

Eine andere Frage ist ob Du das Programm zuhause nachbauen darfst. Je nach Arbeitsvertrag kann auch das Dir untersagt sein aber generell besteht die Möglichkeit natürlich grundsätzlich (ich darf mich morgen hinsetzen und eine Office Suite progammieren auch wenn Microsoft das schon vor Jahrzehnten gemacht hat). Rein theoretisch kann es dann natürlich auch passieren das du bestimmte Sachen ganz ähnlich löst wie schon bei deinem ersten Arbeitgeber. ;)

Wie so oft: Wenn Du auf diesem Programm Deine finanzielle Zukunft fußen lassen willst lass Dich anwaltlich beraten. Eine erste Rechtsberatung zu dem Thema sollte wenige hundert Euro kosten - Peanuts im Vergleich zu dem was Dir ein Programm später einbringen kann.

PHuV
2013-02-18, 13:24:04
Wenn man sich die Praxis mal so ansieht, wird man immer, egal wohin man dann geht, in den meisten Fällen firmeninternes aufgebautes Wissen zu nutzen. Das ist doch in allen Branchen und Bereichen so gang und gäbe. Warum wohl gibt es Abwerbungen und Headhunter. ;)

In dem Moment, wo man angestellt ist, kann alles, was hier erdacht und erfunden wird, sofort dem AG rechtlich zugesprochen werden, das gilt eben auch - was die meisten hier nicht wissen - sogar für fachfremde Ideen und Patente. In dem Augenblick, wo dazu dann noch auf die Infrastruktur der Firma zugegriffen wird (Wissen, Quellen, Hardware, Software, Maschinen, Labore, Werkstätten etc.), hat der AG in den meisten Fällen automatisch Anspruch auf die Ergebnisse. Wer privat etwas entwickelt und leistet, muß es explizit dem AG melden und als entsprechend unabhängig von der definierten angestellten Tätigkeit kennzeichnen. Er darf dann auch nicht im Normalfall von dem AG zur Verfügung gestellten Infrastruktur profitieren.

Jedoch gibt es hier ganz viele Möglichkeiten, es separat mit dem AG zu regeln. Wichtig ist immer, das vorher (!!!) schriftlich zu regeln. Selbst dann gibt es aber oftmals noch Streitigkeiten, wie man an den vielen Prozessen hier im Lade sehen kann. Hier kann man überhaupt nicht vorhersagen, wie die Gerichte hier dann urteilen werden. Solche Prozesse werden aber schnell enorm teuer, und können dann eher als die Sache selbst zum wirtschaftlichen Ruin führen.

Bei mir steht beispielsweise im Arbeitsvertrag, daß ich sehr wohl privat im IT-Bereich tätig sein darf (was nicht selbstverständlich ist), wenn es der Firma nicht in die Quere kommt, und nicht deren Kernbereiche betrifft. Sprich, wenn ich jetzt eine Grafikanwendung privat schreiben würde, wäre das hier legal. Sobald ich aber etwas mit Datenbanken, Anwendungen und deren Vernetzungen (Schnittstellen, Datenaustausch und Konvertierungen) in firmenbereichen machen würde, dann gehört das alles automatisch der Firma.

MartinB
2013-02-18, 21:11:07
In dem Moment, wo man angestellt ist, kann alles, was hier erdacht und erfunden wird, sofort dem AG rechtlich zugesprochen werden, das gilt eben auch - was die meisten hier nicht wissen - sogar für fachfremde Ideen und Patente.

Auf welcher Rechtsgrundlage basiert das? §69a Absatz 2 Satz 2 UrhG besagt eindeutig, dass Ideen nicht urheberrechtlich geschützt sind.

Annator
2013-02-18, 21:20:58
Aus diesem Grund gibt es Konkurrenzverbotsvereinbarungen. Wobei das wohl auch nichts mehr zu sagen hat wie bei dem Lopez Typen der von GM zu VW gewechselt ist.

Mitnehmen kann man alles. Man sollte nur bereit dafür sein den Schadensersatz zahlen zu können bzw. die Mittel zu haben sich vor Gericht durchzusetzen. Abwägen ist da angebracht. :) Siehe die Facebook story.

Auf welcher Rechtsgrundlage basiert das? §69a Absatz 2 Satz 2 UrhG besagt eindeutig, dass Ideen nicht urheberrechtlich geschützt sind.

Da zählt auch nur das was du im Kopf hast nicht was du schon irgendwie niedergeschrieben oder programmiert hast. Wenn du das zuhause machst und keiner davon weiß ist das natürlich was anderes außer du erzählst jedem das. :)

MartinB
2013-02-18, 21:58:46
Wenn es nur um die Idee geht, dann kann dir sogar der Chef davon erzählen und es wäre egal. Die Idee ist nicht geschützt. Immernoch nach §69a Absatz 2 Satz 2 UrhG.

Anders ist es wenn der Chef daher kommt und dir Pseudocode in die Hand drückt, das ist bereits ein Computerprogramm.

Sobald irgendwas programmiert wurde, schauts anders aus, aber wir sprachen ja über die Idee.

Grivel
2013-02-18, 22:04:11
So etwas kann nach hinten losgehen. Wenn man die Software während der Arbeitszeit erstellt hat, ist sie Eigentum des Arbeitgebers. Wenn Dir jemand draufkommt können die Konsequenzen extrem schmerzhaft sein.

bedeutet das, wenn ich mir Skripte schreibe um schneller Sachen von A nach B zu kopieren oder Messungen auszuwerten, dass diese ebenfalls dem Unternehmen gehören?

MartinB
2013-02-19, 15:18:45
Ja.

Monkey
2013-02-19, 15:35:49
Moinsen,

in anlehnung an diesem Beitrag/Thread:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=538802

und Zitat:



... hat schon mal jemand Firmeninterna ausgenutzt und zu seinem Vorteil gemacht?

Vielleicht werden ein paar ja hier drauf antworten wollen aber verdeckt bleiben wollen ^^ -> Anonym antworten ^^


Oh Gott da kommt der sogar noch aus Hamm :D

Also ich meinte nicht das du dich da durch die Datenbestände wühlen sollst und dann alles kopieren was nich niet & nagelfest ist.

Nimm dir deine Arbeit, die du geschaffen mit. Nicht die Datei, sondern das Wissen wie du alles gemacht hast. Dann bau es nach dem Praktikum nach und änder es ein wenig ab. Wie auch immer man das sehen will, und was auch immer im Arbeitsvertrag steht, fast alles in dem Bereich lebt doch vom Diebstahl und kopieren bei anderen.

Philipus II
2013-02-19, 16:09:33
Fähigkeiten, eigene Vorstellungen von Lösungen und Ideen mitzunehmen ist normal. Konkrete Werke hingegen sollte man nie mitnehmen.

Monkey
2013-02-19, 16:25:54
Nunja ich habe auch nach meiner Ausbildung arbeiten mitgenommen die ich dort produziert habe! War allerdings in Absprache mit dem Cheffe.
Wie soll man sich auch bewerben wenn alles was man schafft der Firma gehören soll und dort bleibt :D

Marscel
2013-02-19, 17:08:27
Auf welcher rechtlichen Grundlage sollte denn ein AG meine Beiträge zu irgendwelchen von ihm unabhängigen Softwareprojekten, die ich in meiner Freizeit leiste, als seine beanspruchen dürfen?

Gesetzt, dass ich so einen Vertrag nicht unterschrieben habe, der mir das in meiner Freizeit verbieten oder entreißen will.

sid412
2013-02-19, 23:45:22
Also gehts jetzt eigentlich nur noch um den Code an sich und nicht mehr um die Idee ...

hatte eh vor einen neuen Code zu schreiben, wie ich es immer gesagt hab ...
also dürfte ich es dann wohl, so wie ich es hier herausnehme =)