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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Muß man immer, wirklich immer überlegen was man sagt ??


Herr Doktor Klöbner
2013-03-14, 23:45:25
Muß wohl so sein.

Heute in der Firma, jährliche Zusammenkunft, Strategiebesprechung.

Meine Chefin, deren Chef, und sein Chef, oberste Heeresleitung Süddeutschland ist da.

Zahlen, Pläne, Umsatzziele, das übliche halt.

Und dann etwas was ich absolut zum Kotzen fand: Wenn man als Fußfolk also normaler Sachbearbeiter etwas im Konzern nicht ganz so toll findet, macht man gegenüber Kollegen wo man halt weiss, die müßen das nicht unbedingt jedem weitererzählen mal eine launige Bemerkung, der Kategorie die halt nicht unbedingt für die Ohren der Führungsebene bestimmt ist.

Da ich nicht blöd bin, achte ich da schon wer zuhört, da war ein Kollege anwesend den ich als Freund betrachte und ansonsten einige Kollegen und Kolleginnen die ich als absolut verlässliche, rundrum angenehme Menschen eingestuft habe.

Diese Bemerkung wurde vom Chef meiner Chefin wortgenau zitiert, als er mich süßsauer anlächelte, sein Chef sah mich mit undeutbaren Gesichtsausdruck an, ich muß wohl an meiner Menschenkenntnis arbeiten.

Sicher ist das eine Lapalie, es hat mich dennoch sehr geärgert.

Dead Man
2013-03-15, 00:13:55
Ja, dank managergesteuerter Mitarbeiterführung wird auch noch das letzte bisschen Betriebsklima zersetzt. Man suggeriert jedem, dass er leicht ersetzbar ist und fördert dadurch Ängste um den eigenen Arbeitsplatz, was wiederum dazu führt, dass einige Mitarbeiter das Arschkriechen weit über dem Teambewusstsein ansiedeln.

Showers
2013-03-15, 00:46:10
Ja, dank managergesteuerter Mitarbeiterführung wird auch noch das letzte bisschen Betriebsklima zersetzt. Man suggeriert jedem, dass er leicht ersetzbar ist und fördert dadurch Ängste um den eigenen Arbeitsplatz, was wiederum dazu führt, dass einige Mitarbeiter das Arschkriechen weit über dem Teambewusstsein ansiedeln.
+1
Den Satz kann man so in Powerpoint Präsentationen, bei Führungsschulungen einbinden. ;) Da weiß Dead Man wohl aus erster Hand zu berichten.

@TS

Grundsatztipp am Arbeitsplatz: Wenn du einen Missstand (lol, 3x "s") zur Kenntnis genommen hast, ihn aber selber nicht beseitigen kannst, ist er es nicht von Wert, vor anderen erwähnt zu werden. Denn damit lenkst du auf ein Problem hin und die Folge ist nicht die Beseitigung des Problems, sondern die Diffamierung von dem, der als erstes darauf aufmerksam gemacht hat. Du wirst also zum Problem, wenn man es hart nimmt. In großen Betrieben ist die gefühlte Konkurrenz größer, da sich jedes Individuum einer höheren Anzahl an potentiellen "Feinden" gegenübersieht. Darum wird es immer ein Arschloch geben, der gegen dich arbeitet und gute Miene zum bösen Spiel betreibt.

Chemiker
2013-03-15, 01:01:33
Ja, muss man. Traue niemals den lieben Kollegen.

Mosher
2013-03-15, 01:18:42
Gibt es leider überall.

Daher auch bei Betriebsfeiern unter Alkoholeinfluss unter allen Umständen das Thema Arbeit vermeiden.
Es wird immer jemanden geben, der nüchtern genug ist, sich an dein Gesagtes zu erinnern und es eines Tages gegen Dich zu verwenden.
Leider ist Freundschaft und Kollegialität am Arbeitsplatz selten etwas wert, wenn es zB darum geht, seinen eigenen Hintern zu retten.

LarsVegas
2013-03-15, 09:37:43
regel nummer 1: sage nie etwas, wozu du nicht auch öffentlich stehen würdest. im übrigen weiss man als führungskraft genau, dass immer und überall abgelästert wird, über höhergestellte sowieso. das gehört zum normalen stressabbau, wenn es nicht überhand nimmt oder persönlich wird. sprüche wie "die da oben sind doch total abgehoben" nimmt keiner ernst.

das einzige problem dabei ist, dass leute die so reden dann auch beweisen müssen, dass sie bessere ideen haben als ihre vorgesetzten, sonst ist es nur hohle jammerei.

Lyka
2013-03-15, 10:01:21
deshalb überlegen, welchem Kollegen man absolut nicht vertrauen kann und diesem gegenüber auch kein Sterbenswörtchen ausser der absolut notwendigen Arbeitskommunikation äußern.

Mr.Fency Pants
2013-03-15, 11:00:07
deshalb überlegen, welchem Kollegen man absolut nicht vertrauen kann und diesem gegenüber auch kein Sterbenswörtchen ausser der absolut notwendigen Arbeitskommunikation äußern.

Genau das. Der Kollege mit dem ich in einem Büro sitze ist schon sowas wie ein guter Kumpel geworden und wir erzählen uns gegenseitig eigentlich alles, beruflich und privat. Bei allen anderen Kollegen passe ich aber immer genau auf, wem ich was erzähle.

Rooter
2013-03-15, 19:26:50
Grundsatztipp am Arbeitsplatz: Wenn du einen Missstand (lol, 3x "s") zur Kenntnis genommen hast, ihn aber selber nicht beseitigen kannst, ist er es nicht von Wert, vor anderen erwähnt zu werden. Denn damit lenkst du auf ein Problem hin und die Folge ist nicht die Beseitigung des Problems, sondern die Diffamierung von dem, der als erstes darauf aufmerksam gemacht hat. Du wirst also zum Problem, wenn man es hart nimmt.Jap, kenne ich, gerade heute wieder hautnah erlebt, siehe Nachbarthread (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9694234#post9694234). Mein Vorgesetzter reagiert dann meist so dass ich selbst mich um dieses Problem kümmern soll, obwohl das gar nichts mit meiner normalen Arbeit zu tun hat. :|
Hab auch keinen Bock mehr da drauf :mad:, deshalb vermeide ich es i.d.R. zu ihm zu gehen. Warum heute nicht weiß ich auch nicht...

EDIT: Habe wohl falsch gelesen, dachte es ging darum den MiSSStand dem Vorgesetzten zuzutragen... :redface:

MfG
Rooter

dllfreak2001
2013-03-15, 20:28:23
Das Problem kenne ich und ich hasse es.

Da möchte man den Kollegen gerne mal an die Gurgel gehen. Das nächste mal
quatscht man nicht einfach drauf los, fertig.

Vikingr
2013-03-15, 20:40:15
Kann man allem bisher nur zustimmen. Kennt denke ich jeder mehr oder weniger...
Grundsätzlich aber ist es immer sinnvoll weise zu handeln, indem man eher ruhig ist, zuhört & lernt, was andere so wissen...

Chemiker
2013-03-15, 23:00:50
Kann man allem bisher nur zustimmen. Kennt denke ich jeder mehr oder weniger...
Grundsätzlich aber ist es immer sinnvoll weise zu handeln, indem man eher ruhig ist, zuhört & lernt, was andere so wissen...

Stimmt.

Dicker Igel
2013-03-16, 00:18:58
Ich mag sowas nicht, wenn man halt drauf achten muss, wen man auf Arbeit was erzählt. Hinterrücks regen sich alle auf und wenn es drauf ankommt, zieht die Mehrheit den Arsch ein. Oder Einzelne "verpetzen" einen, um im besseren Licht zu stehen, falls der Rotstift angesetzt wird. Gerade wenn so Situationen sind, wo viel über Einsparungen gemunkelt wird, nachdem der Wirtschaftsprüfer wieder mal die Runde gemacht hat ... Ich kann bei sowas grundsätzlich nicht meinen Mund halten und mit den Konsequenzen komme ich bestens zurecht.

GBWolf
2013-03-16, 00:35:17
Ich sag nur. ihr seid nicht allein. die stasi ist aehnlich gewesen. daher vorsicht vor dem was man mit kollegen bespricht.

Dicker Igel
2013-03-16, 16:01:29
Ich finde es unangenehm, wenn man auf Arbeit mit "Filter" agieren muss. Man muss nicht gleich jedem sein Leben anvertrauen, aber man sollte schon "frei" sprechen können, ohne vom schlimmsten auszugehen. Ansonsten herrscht halt kein Klima, was auf Dauer gesund ist. Meinungen sind nun mal verschieden und das sollte man akzeptieren, auch wenn sie nicht immer angenommen werden - egal ob als Angestellter, oder Arbeitgeber. Letztlich kann sich der Spreu nur vom Weizen trennen, wenn alle ehrlich und geradeaus sind. Ansonsten endet es imo nur in Frustationen, welche von der Arbeit ins private Umfeld verschleppt werden. So hat man entweder einen gesunden Betrieb, einen aufgesetzten Maskenball, oder einen unfähigen Chef ohne Mitarbeiter.