Gebrauchtspiele-Milchmädchenrechnung der Spieleindustrie

[Herr Doktor Klöbner]

Die Spieleindustrie hat ja in jüngster Vergangenheit neben dem Raubmordkopierer ein weiteres Kriminelles Element erkannt:

Der Spieler der allen ernstes seine teuer erworbenen Spiele legal weiterverkaufen will und damit bedauernswerte Gamedesigner in bitterste Armut treibt.
Beim PC ist der Gebrauchtspielemarkt tot, da wo er noch floriert, bei der Konsole wird die Industrie allen halbherzigen Dementis zum Trotz mit der nächsten Generation die Daumenschrauben ansetzen.

Ich behaupte: Das Ganze ist eine Milchmädchenrechnung, zumindestens wenn ich mein eigenes Kaufverhalten anssehe.

Früher habe ich etwa 5-6 Spiele pro Jahr zum Vollpreis gekauft, nur wenige davon habe ich je verkauft, die meisten habe ich noch.

Seit Steam und co sieht die Sache so aus: Absolute Hall of Fame Titel, Knaller die pro Jahr vielleicht einmal erscheinen kaufe ich nach der ersten Preissenkung. Alles andere für max 20,- €. Das bedeuted, die Spieleindustrie verdient an mir weniger Geld als früher.

Bei den Konsolen ist es so, das Spieler den Gebrauchtverkauf einkalkulieren, und eben 15-20 € Wertverlust in Kauf nehmen, für Titel die sie niemals kaufen würden gäbe es eine Accountbindung. Das wird in Zukunft bedeuten, das Spiele die gut-sehr gut sind aber keine Überflieger wie Blei in den Regalen liegen werden. Wenn die Publisher nicht aufpassen und an ihrer Gier ersticken, könnte es zu einem Crash des Spielemarktes kommen.

[ux-3]

Beim PC ist der Gebrauchtspielemarkt tot.

Auch als Spiele noch in CD/DVD-Form gehandelt wurden, war der Markt am sterben: Der Gebrauchtkäufer will das Spiel günstig kaufen, womit der Preis automatisch zwischen 1 Euro und Pyramidenpreis minus Versandkosten liegen wird. Im Ebay Alltag war das eher 1-2 Euro plus Versand. Wie oft verkauft man da ein gebrauchtes Spiel, bis man die Sinnlosigkeit einsieht? Die verbleibenden Anbieter sind oft Neulinge, die dies erst lernen müssen.

Ich selbst verkaufe daher auch fast nie Gebrauchtspiele (bis auf wenige Hype-titel). Es ist einfacher und lukrativer, sie in den Müll zu geben oder zu verschenken.

[boxleitnerb]

Ich hab auch praktisch nie gebrauchte Spiele verkauft. Würde ich meine Spiele teuer bei Gamestop kaufen, würde ich alte Titel, die ich nicht mehr spielen werde, evtl. in Zahlung geben. Aber seit es Steam Deals und vor allem Keyshops gibt, ist das natürlich finanziell völliger Unsinn und zu aufwändig.

[Lowkey]

Gebrauchte Spiele aus den 90ern mit Schachtel werden auf Ebay immer teurer. Die ersten Adventures auf CD sind gefragt.

[ux-3]

Gebrauchte Spiele aus den 90ern mit Schachtel werden auf Ebay immer teurer. Die ersten Adventures auf CD sind gefragt.

Weil 90+ % sie zwischenzeitlich weggeworfen hatten. Da geht es aber eigentlich gar nicht um das Spiel (das kann man überall im Netz saugen) sondern um die oft hochwertigen Begleitmaterialien.

[Marscel]

Früher habe ich etwa 5-6 Spiele pro Jahr zum Vollpreis gekauft, nur wenige davon habe ich je verkauft, die meisten habe ich noch.

Seit Steam und co sieht die Sache so aus: Absolute Hall of Fame Titel, Knaller die pro Jahr vielleicht einmal erscheinen kaufe ich nach der ersten Preissenkung. Alles andere für max 20,- €. Das bedeuted, die Spieleindustrie verdient an mir weniger Geld als früher.

Bei mir ist das genauso. Ich hab früher gerne Spiele gekauft, natürlich nicht alle immer sofort, aber ab und zu und guten Gewissens zum Vollpreis. Das meiste besitze ich zwar noch, einige hab ich aber auch wieder abgetreten.

Heute, dieses steamgebundene Zeug kaufe ich für 2,50 bis max. 10€, wenn was interessantes im Sale ist. Mein letztes Sammlerstück, von denen ich mitterweile ein paar habe, von amazon war mir 20€ wert (von 2000), sogar in einer echten Pappbox.

Tut mir irgendwo etwas Leid für die Entwickler, aber wenn die Publisher Games-as-a-Service wollen, dann ist mir der Preis auch nur as-a-Service wert, nicht as-a-Product.

[xxMuahdibxx]

So schauts aus die 6-9 Monate auf nen Game kann man auch warten dann erscheints für 66 % oder weniger bei Steam ab und an .

Und dann gibts ja immer noch die "Bonusabzocke" DLC ... WoW wie toll .

[ux-3]

Ich behaupte: Das Ganze ist eine Milchmädchenrechnung, zumindestens wenn ich mein eigenes Kaufverhalten anssehe.
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Früher habe ich etwa 5-6 Spiele pro Jahr zum Vollpreis gekauft, nur wenige davon habe ich je verkauft, die meisten habe ich noch.

Wenn die Publisher nicht aufpassen und an ihrer Gier ersticken, könnte es zu einem Crash des Spielemarktes kommen.

Bei mir schaut es anders aus: Von 1999 bis 2006 hab ich genau ein Spiel im Laden gekauft, iirc. Alles andere kam aus der Bucht. Wirklich verdient hat daran nur Ikea und die Post.
Heute verdient die Spieleindustrie das Geld. Eine dreistellige Summe wird es wohl werden.

[x00]

Beim PC ist der Gebrauchtspielemarkt tot

Nicht wirklich, nur das man jetzt Steam accounts verkauft anstatt DVD Boxen

[Matrix316]

Gebrauchte Spiele aus den 90ern mit Schachtel werden auf Ebay immer teurer. Die ersten Adventures auf CD sind gefragt.
Hmmmm, gerade bei Amazon entdeckt:

http://www.amazon.de/LucasArts-Zehn-Adventures/dp/B00004TOLA

Die liegt bei mir sogar noch auf dem Schrank... aber für 90 Euro würde ich die auch verkaufen. :)

Wobei man sehen muss, dass PC Spiele ja auch billiger als Konsolenspiele sind. Wenn ich 70 Euro für ein Konsolenspiel ausgebe und es gefällt mir nicht, dann will ich das auch wieder verkaufen können. Am PC kosten die Games ja beim Start schon wesentlich weniger und wenn man in england bestellt noch weniger.

[Lv-426acheron]

@Matrix316 PM sent

[Crazy_Bon]

Nicht wirklich, nur das man jetzt Steam accounts verkauft anstatt DVD Boxen
Ist aber imo nicht erlaubt und jedes Spiel bräuchte einen eigenen Account. Das ist sicherlich spaßig, wenn man sich so eine Spielesammlung aneignen möchte, ist dann eine Datenbank inklusive?

[ux-3]

Das ist sicherlich spaßig, wenn man sich so eine Spielesammlung aneignen möchte, ist dann eine Datenbank inklusive?


I see your Point. :D

Realistisch kann mam aber wohl behaupten, dass man für unter 100 Euro mehr PC-Spiele im Jahr kaufen kann, als man zu spielen in der Lage ist - wenn man bei Steam & Co konsequent auf Angebote setzt.

[Matrix316]

Wobei die Milchmädchenrechnung eher die ist, dass die Spielehersteller denken, dass jeder ein Spiel neu kaufen würde, wenn er es nicht billiger im Gebrauchtmarkt kriegt. Außerdem, wenn ich ein Spiel verkaufe, habe ich auch wieder Geld um mehr neue Spiele zu kaufen. Letztendlich müssten sich Gebrauchtmarkt und Neumarkt eher ergänzen als behindern.

[hq-hq]

ein paar mal hab ich gebrauchte spiele verkauft in der bucht für je 15-20 €
sowas wie gothic 3 z.b.

heute sind die keyshops schon sehr attraktiv, 15€ hab ich für far cry 3 gezahlt und musste weder auf ein paket warten noch in ein geschäft fahren... :freak:
wäre klasse könnte ich den key danach wieder weiterverkaufen und das spiel bei steam, origin oder ubi dings wieder deregistrieren :freak:
fänd ich nur fair wenn das ginge und danach würde ich wieder das nächste game legal laden. so muss ich abwägen und kaufe nur meine 2-3 favourites pro jahr in der dvd box

[Piffan]

Wobei die Milchmädchenrechnung eher die ist, dass die Spielehersteller denken, dass jeder ein Spiel neu kaufen würde, wenn er es nicht billiger im Gebrauchtmarkt kriegt. Außerdem, wenn ich ein Spiel verkaufe, habe ich auch wieder Geld um mehr neue Spiele zu kaufen. Letztendlich müssten sich Gebrauchtmarkt und Neumarkt eher ergänzen als behindern.


So sehe ich das auch. Außerdem gibt es viele Titel, wo man sich nicht sicher ist, ob sie die Erwartungen wirklich erfüllen. Wenn man da auch lange nach Einführung noch einen hohen Preis entrichten muss, dann kauft man es halt nie. Es gibt Titel, die werden bei Erscheinen gekauft, und bei anderen ist man skeptisch; wenn überhaupt dann mal zum Budget oder gebraucht, aber niemals zum Release- Preis.

[BossXxX]

mhh über das Thema hab ich vor "NEUN" Jahren nen Thread gemacht.... geändert hat sich da nicht viel... mal ein Blick ins Archiv... für die jeneigen die es interessiert....

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=131236


Die Industrie kann halt net anders, is halt so...

mfg

[SuperStar]

Wenn die Publisher nicht aufpassen und an ihrer Gier ersticken, könnte es zu einem Crash des Spielemarktes kommen.

http://www10.pic-upload.de/23.03.13/6cnal9jszzlr.jpg

:freak:

[Annator]

Eigentlich bin ich froh nur noch download Versionen zu kaufen. Die Schachteln von damals haben schon gut Platz weggenommen. :)

[pr0g4m1ng]

Ich habe glaube ich genau ein Spiel gebraucht gekauft. Mir ist der Aspekt egal.
Ich finde es aber sehr gut eine Möglichkeit haben Spiele wieder zu verkaufen. Wenn ich mal totalen Scheiß gekauft habe konnte ich es früher für 20 bis 30€ wieder loswerden. Heute bekomme ich mein Geld nicht wieder und außerdem grinst es mich bei jedem Steamstart fies an:

"Hey Idiot! Du hast gedacht ich wäre das Geld wert und hast mich gekauft, dabei hattest Du keine Minute Spaß mit mir! Muhahahahahaha."

:mad:

Wenn es zu einem Spiel eine Version ohne Onlinenazikopierschutz und ohne Steam gibt kauf ich daher die. Wenn es eine Version gibt die nur auf Steam setzt nehme ich die, erst danach kommen einige Kopierschutzssysteme die ich ätzend, aber noch ok finde. Ganz am Ende kommt der richtige Abschaum und Ubisoft und EAs Systeme.
Gegen die habe ich im Prinzip nichts, aber während ich bei Steam (Privatunternehmen), GFWL (Microsoft mit 60 Mrd.) und Rockstar (ihre Spiele werden gekauft wie blöd) damit rechne auch in Jahren noch spielen zu können könnten Ubisoft und EA früher oder später entweder den Geist oder zumindest ihren Onlineservice aufgeben. Gerade letzteres wird denke ich irgendwann kommen: Warum sollte man das Vorvorjahresfifa noch herunterladen können wenn die MP-Server schon seit einem Jahr aus sind? :rolleyes:

[RavenTS]

Eigentlich bin ich froh nur noch download Versionen zu kaufen. Die Schachteln von damals haben schon gut Platz weggenommen. :)


Das stimmt natürlich, aber wenn man Spiele nicht nur als Zeitvertrieb, sondern als Kunst und Bereicherung des Lebens ansieht (wie Musik etc.) hat man da natürlich eine ganz andere Beziehung mag doch vielleicht das ein oder andere lieb gewonnene und wertvolle Stück irgendwo stehen sehen als es nur digital zu knuddeln...