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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie definiert ihr “Anspruch” bei Spielen?


Karümel
2013-03-17, 10:02:42
Da ich in letzter Zeit in verschiedenen Forem immer öfters Sprüche ala “das ist Casual” oder ich “das ist anspruchlos” lese, wollte ich euch mal fragen wie Ihr “Anspruch” für euch definiert? Also
warum stuft Ihr ein Spiel als anpruchsvoll oder anspruchlos ein?

MiamiNice
2013-03-17, 10:10:27
Ein Spiel ist anspruchslos wenn man sich nicht anstregen und/oder nachdenken muss. Ist doch ganz easy ;)

boxleitnerb
2013-03-17, 10:15:36
Ein Spiel ist für mich anspruchsvoll, wenn ich mir mehr als flüchtige Gedanken machen muss, um Erfolg beim Spielen zu haben. Wenn meine Entscheidungen echte Konsequenzen haben und wenn es nicht reicht, eine halbe Stunde zu spielen, um bedeutend voranzukommen. Das ist jetzt eher bezogen auf Strategiespiele und Simulationen.
Bei Actionspielen würde ich Anspruch mit Skill, Taktik und Aufklärung verknüpfen. Das fängt bei Healthpacks an (sich in Deckung verstecken soll nicht mit Regeneration belohnt werden), geht über das Suchen und Finden von Munition (kein HUD, das mir alles zeigt) weiter und endet mit erforderlichen Taktiken, um die Gegner zu besiegen. z.B. die Nutzlosigkeit bestimmter Waffen gegen bestimmte Gegnertypen, Schwachpunkte und schlaue KI, die einen auch mal besiegen kann.

Surrogat
2013-03-17, 10:24:59
da die Grenzen hier völlig fliessend sind, kann es kaum eine allgemeine Formel dafür geben
Für den einen ist Moorhuhn tiefschürfende Thematik, für den anderen ist es as casual as it can be.

Ich merke immer sehr schnell ob etwas casual ist, wenn mein Gehirn beim spielen im Leerlauf läuft, dann ist es Casual :D

jay.gee
2013-03-17, 10:34:45
Ich persönlich habe da keinen Gradmesser in dem ich kategorisiere. Anspruch ist imho etwas Individuelles - halt das, was mich persönlich anspricht, wie es der Name schon sagt. Mich kann eine Flugsimulation genauso ansprechen wie ein Call of Duty.

Das Wort "Casual" nutze ich persönlich eigentlich nie - wenngleich es viele Mechaniken, Techniken und Designentscheidungen in Spiele gibt, die ich recht anspruchslos finden kann. Ich peile zb. nicht, wie Spieler in BF mit Dreiecken über den Köpfen der Gegner spielen können - oder aber, wie man sich das Matchmaking-System in CoD antun kann? :confused:

Ich versuche die Dinge im übrigen nicht verklärt zu sehen, denn ich kann dieses Gesülze ala "Früher war alles besser" nicht abhaben. Im Grunde genommen sind Spiele imho in vielen Bereichen um ein Vielfaches anspruchsvoller geworden. Umgekehrt sind Spiele allerdings auch massentauglich geworden und Gaming hat die Kinder- und Wohnzimmer erobert. Am meissten bemerke ich das bei den Diskussionen über Online-Games, wo die jüngere Generation diverse Kritikpunkte und Werte oft nicht mal mehr nachvollziehen kann, weil sie überhaupt nix anderes ausser CoD und BF kennen gelernt haben.

Ich sag immer, dass alles was über ein primitives TDM, vollgepackt mit Hilfsmitten und Simplifizierungen, hinausgeht, dem durchschnittlichen Online-Gamer von heute, zu hoch ist. Nicht weil sie zu dumm sind - sondern weil sie nix anderes mehr kennen gelernt haben. (http://www.pcgamer.com/2013/03/13/call-of-duty-red-orchestra-2-interview/)Thx für den Link@Werewolf....


BtW hat Anspruch überhaupt nichts mit Spielspass zu tun und wenn man sich vor Augen hält, dass wir hier über Unterhaltungssoftware reden, muss jeder seinen Anspruch natürlich selbst definieren.

MiamiNice
2013-03-17, 10:43:34
Türlich hat Anspruch etwas mit Spielspass zu tun. Ohne Anspruch, kein Spielspass.

Und genau hier liegt auch das Problem, da gerade jüngere Player Spiele mit dem TV oder dem Kino verwechseln und keinen Anspruch mehr wünschen sondern nur noch Ablenkung.
Und genau diese Leute sind Casual und zerstören das Gaming. Die sollten alle mal lieber wieder regelmässig ins Kino gehen oder sich vor den TV hocken. Oder mal wieder mit Freunden vor der Tür Fussball spielen.

jay.gee
2013-03-17, 10:47:32
Türlich hat Anspruch etwas mit Spielspass zu tun. Ohne Anspruch, kein Spielspass.

So gesehen hast Du natürlich Recht. Klar muss mich etwas ansprechen, damit ich damit Spass haben kann. Ich sollte das Wort Anspruch vielleicht durch Komplexität und Zugänglichkeit ersetzen, denn diese Eigenschaften habe ich gemeint.

Mr.Fency Pants
2013-03-17, 10:54:15
Ich habe nur den Anspruch an ein Spiel, dass es mir Spaß mcht. Ob das dann ein casual Spiel wie Plants vs. Zombies, ein Shooter oder ein komplexes Strategiespiel ist, ist mir eigentlich egal.

Kladderadatsch
2013-03-17, 11:12:15
..

L233
2013-03-17, 12:04:42
Wie man "Anspurch" definiert hängt ganz stark vom Genre ab und zudem davon, welches Element des Spiels man betrachtet. Das kann man nicht verallgemeinern.

Ist BIOSHOCK z.B. nun anspruchsvoll oder nicht? In Bezug auf Story und Thematik kann man das sicherlich Bejahen, bezüglich dem Shooter-Gameplay aber eher weniger. Bei sowas wie Bulletstorm ist es vielleicht genau andersrum.

looking glass
2013-03-17, 15:23:09
Ich verweise mal auf Action RPGs, Anspruch in spielerischer Hinsicht, mal ehrlich, Nein, es ist und bleibt tot klicken am Fliessband und trotzdem macht es Spaß. Es muss also eine erweiterte Definition geben, was einen alles bei Laune hält.

Anspruch ist mich nicht mit Hirntodgameplay zu langweilen, das hat nichts mit Action, Action, Action zu tun, sondern mit z.B. Schlauchleveln, Triggerevents, Autoheal.

Commander Keen
2013-03-17, 16:28:41
Den "Anspruch" eines Spieles kann man aufdröseln in folgende Unterkategorien:

- Komplexität: Was kann ich als Spieler alles in der Spielwelt machen? Welche Möglichkeiten habe ich? Je mehr Möglichkeiten es gibt mit der Welt zu agieren und Einfluss zu nehmen, desto komplexer ist das Spiel.

- Schwierigkeit: Fordert mich das Spiel? Muß ich beim Spielen nachdenken, blitzschnelle Reaktionen abrufen oder taktische Überlegungen anstellen um zu gewinnen?

- Tiefgang: Bietet das Spiel eine gute und glaubhaft vermittelte Story, Lore und liebevoll ausgestaltete Charaktere?

Das alles zusammengenommen ergibt grob gesagt den Anspruch mMn. Wobei ein Spiel natürlich auch dann anspruchsvoll sein kann, wenn die Entwickler nur einen der drei Punkte in den Fokus genommen und besonders aufpoliert haben.

bulla
2013-03-17, 17:06:07
1. Easy to learn, hard to master
2. Sich etwas erarbeiten müssen; Skill, Geld, Punkte
3. Freiraum

Für mich dürfte das Paradebeispiel der letzten Jahre hierfür Dota2 sein. Es erschlägt einen zunächst aufgrund der Anzahl der Helden, Items, Spielmechanik, Übersicht etc.
Aber man wird nicht an die Hand genommen! Man hat die Wahl, seinen Hero zu finden und feinzutunen, und dennoch die Option, zig andere auszuprobieren. Ich sehe dies jetzt erstmal aus den Augen eines Anfängers, der es vielleicht zwanzig Mal gespielt hat. Es motiviert mich einfach, noch ein Game zu zocken und Stärken/Schwächen herauszufinden.

Weiterhin habe ich keinen Druck, es ständig machen zu müssen, um einen äußeren Zwang zu erfüllen; sei es monatl. Gebühren, dailies, oder das ständige Kümmern (wie bei Siedler Online), um nicht zurückzufallen.

Das Schlimmste ist meistens, an die Hand genommen zu werden, und keinen Freiraum zu haben, z.B. bei Strategiegames: Plazier das Gebäude jetzt - und nur hierhin, sonst gehts nicht weiter. Bewege deine Einheit dorthin, sonst gehts nicht weiter. Irgendwie setzt da eine Art Fluchtreflex ein: Man will mehr, man könnte mehr, aber irgendein Fenster sagt, dass es jetzt noch 2 Einheiten zu früh ist, andere Sachen zu bauen, und auf einmal steht man sozusagen mit dem Rücken zur Wand und will nur weg.

Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir der spielspaßsenkende Aspekt von Singleplayer-Tutorials, oftmals sogar nichtmal überspringbar, klar. Es gibt kein kaltes Wasser mehr, in dem man sich zurechtfinden muss, alles wird pö a pö präsentiert.
Irritierend wirds auch dann, wenn es keinen Sinn ergibt, wie z.B. bei den Starcraft-Addons. Jedesmal werden erst gegen Ende der Kampagne die stärksten Einheiten freigeschaltet, obwohl man sie bereits im Laufe der Story zigmal gesehen oder bekämpft hat, und die folgende Mission meistens ohne Probleme mit eben dieser "neuen" Einheit easygoing ist; ein langgezogenes Tut also, übertragbar auch auf andere Games.

Zum Thema "früher war alles besser": Ich zocke auch schon seit 2 Jahrzehnten und länger, und mir fällt adhoc, ausser den RTS-Spielen, kaum ein Spiel ein, bei dem man früher ein Tut-ähnliches Programm absolvieren musste, um die komplette Spielmechanik vor sich zu haben, man war meist sofort irgendwie drin.

Zudem: Die aktuelle Mode, Achievements überall einzukleben, ist nur eine billige Art, kurze Adrenalinschübe zu provozieren.
-Sie haben das Spiel installiert, 10 Points
-sie haben 3 Stunden gespielt, 10 Points
-sie haben das Spiel nach 5 Stunden durchgespielt und somit kaum Motivation, es nochmal zu spielen, weil es einfach nur langweilig ist und sie nicht unsere Server mehr ständig nach Updates beim Start anpingen: 100 points

looking glass
2013-03-17, 19:23:28
Ähh, bitte ja, spielbares Tuts in Halflife, Thief, DeusEx...

Keine Einweisung zu bekommen ist genau so bescheuert, es optional zu machen ist etwas so simples, das man jeden der gar nichts anbietet, doppelt schlagen sollte.

Das gleiche gilt für ein zu viel statt zu wenig, massen an Zeugs und Charakteren macht nur blind und lässt sich kaum ballancen.

Allerdings ist das triggern (alias mache das, sonst gehts nicht weiter) einfach nur billig, wie war das bei Spellforce noch, wen man den Trigger X nicht auslöst, wird man mit Creeps zugemüllt, oder bei CoD Trigger auslösen und Gegend ist "befriedet" - diese offensichtlichen Techniken können einen das Spiel so verleiden. Bei, puh, Aquanox 2, war das damals, da konnte man manche Missionen ganz leicht von hinten wegballern, solang man den Anfangstrigger nicht auslöste - dann auslösen und uh, kein Gegner da, weil alles weggeballert.

Egal, ging ja um was anderes

DanMan
2013-03-17, 19:56:28
Da muss man erst mal unterscheiden. Inhaltlicher oder spielerischer Anspruch?

Bei ersterem wäre es z.B. schwierig zu verstehen (intellektuell), indem es z.B. schwierige Puzzle gibt, oder die Handlung einem schwierige Entscheidungen aufbürdet.

Bei letzterem schwierig durchzuführen (motorisches Geschick), indem z.B. die Steuerung komplex ist, oder ein hoher Schwierigkeitsgrad herrscht.

Käsetoast
2013-03-17, 20:21:53
Im Endeffekt läuft der Anspruch darauf hinaus, wieviel Zeit man zu investieren hat. Das kann also der Schwierigkeitsgrad in einem Shooter sein, bei dem man sein Reaktionsvermögen oder auch die Hand-Auge-Koordination auf ein gewisses Level trainiert haben muss (was natürlich seine Zeit dauert), um im Spiel zu bestehen. Auch denkbar sind natürlich Szenarien in Strategiespielen, wo ich etwa Vor- und Nachteile von Einheiten abwägen muss und dann eine sinnvolle Entscheidung treffe. Auch hier muss man als Spieler Zeit investieren um sich da reinzufuchsen...

Als eher anspruchslos bzw. auch "casual" sehe ich dann eben jene Situationen an, wo das halt nicht nötig ist. Wenn man einen Boss also etwa durch ein Larifari-Quicktime-Event besiegt. Auch haben viele der "verfilmten" Spiele wie gerade die Shooter so eine Tendenz: Man inszeniert das ganze halt bombastisch gut und stellt dem Spieler nahezu keine spielerischen Hürden mehr auf, damit er gut durch das Spiel flutscht und nicht aus dem "Filmfluss" herausgerissen wird. Ein anderes Beispiel wären Rollenspiele, wo es "Questerfolge" schon gibt, nur weil man irgendwo hingegangen ist wie z.B. bei Risen 2 wo es so einen Erfolg gibt nur weil man den Strand betreten hat...

Dicker Igel
2013-03-17, 21:36:41
Auch haben viele der "verfilmten" Spiele wie gerade die Shooter so eine Tendenz: Man inszeniert das ganze halt bombastisch gut und stellt dem Spieler nahezu keine spielerischen Hürden mehr auf, damit er gut durch das Spiel flutscht und nicht aus dem "Filmfluss" herausgerissen wird.

Stimmt - aber wie will man es in 'nem Action-Shooter besser bewerkstelligen? Werden die Shootouts nur schwieriger, verkommt es zu trial and error, wird es taktischer, beschwert man sich, dass man keine Sim möchte. Imo muss das Paket stimmen, dann hab ich auch kein Problem damit, in 'nem Film mitzuspielen.

looking glass
2013-03-17, 22:17:31
Was hat Taktik/Strategie mit Simulation zu tun? in UT u.ä. habe ich auch überlegt agiert, das ist nun wahrlich weit weg jedweder Simulation, das ist einfach nur mal mitdenken.

MiamiNice
2013-03-17, 22:47:22
Stimmt - aber wie will man es in 'nem Action-Shooter besser bewerkstelligen? Werden die Shootouts nur schwieriger, verkommt es zu trial and error, wird es taktischer, beschwert man sich, dass man keine Sim möchte. Imo muss das Paket stimmen, dann hab ich auch kein Problem damit, in 'nem Film mitzuspielen.

Spielerisch perfekte Games gab es doch schon z.b. Quake.
Man sollte die Spieler von heute mal wieder dran gewöhnen das wenn man zu schlecht ist, man den Abspann halt auch nicht sieht. Das dämmt vielleicht auch den "Spiele Fast Food" wieder ein.

Wenn ich einen Film sehen will setze ich mich vor den TV oder gehe ins Kino. Wenn ich spiele will ich gefordert werden und am besten 0 Vids sehen. Ich will mich anstregen müssen, ich will sterben wenn ich zu schlecht bin und wenn ich mich anstelle wie der grösste Trottel habe ich es nicht verdient den Abspann zu sehen. Aktuelle Games kann man spielen wie man will, teils auch mit einer Hand auf dem Rücken und mit beiden Augen zu und man sieht trotzdem den Abspann ->>>>> LANGWEILIG!

Das hat nix mehr mit "spielen" zu tun, das ist interaktives Fernsehen. Das ist Noobstyle vom feinsten, passend zu der Generation die direkt "cheater" oder "huso" schreibt, wenn man sie abballert. Früher gab es für einen guten Kill ein "nice" oder "good job" vom Gegner. Ich wünsche mir die Zeiten zurück wo noch nicht jeder H4ler einen Internetzugang hatte. Da hatte das Netz und die Games wenigstens noch Stil und setzten sowas wie "Können" oder im Falle des Net´s sowas wie einen "Ehrenkodex" vorraus. Sonst gab es direkt einen Bann.

Wenn ich darüber schreibe könnte ich mich direkt wieder aufregen. Ja, früher war es definitiv besser. Ab mit den Casuals auf den Mond und ne Bombe hinterher ... Es lebe die alte Generation die noch wissen was "spielen" ist. Und als Tip: Es ist nicht die Rangliste in CoD -.-

Dicker Igel
2013-03-17, 23:28:11
Ich weiß was Du meinst und sehe es zum Teil auch so. Aber Shit Happens, es ist nun mal so wie es ist und man kann nix dagegen machen. Man kann dann nur verzichten, wie ich es im MP-Sektor zB mit BF3 gemacht habe. Von BF4 erwarte ich auch nix. Die CoD-SPs sind ein netter Zeitvertreib, deren MPs interessieren mich wiederum Null. IMO haben diese spielbaren Filme im SP-Bereich aber auch ihre Daseinsberechtigung. Es wird nur dann Scheisse, wenn deswegen keine klassischen, oder innovativeren Games mehr erscheinen(was aber noch nicht der Fall ist), aber alles "Verkaufbare" x-mal geklont/jedes Jahr neu aufbereitet wird, damit es pünktlich unterm Weihnachtsbaum liegt. Es regelt halt der Markt :ugly: Ist dann halt doof(oder man ist der Doofe), wenn man beide Genres mag und die breite Masse™ nur dem Mainstream hinterherjagt.

Was hat Taktik/Strategie mit Simulation zu tun? in UT u.ä. habe ich auch überlegt agiert, das ist nun wahrlich weit weg jedweder Simulation, das ist einfach nur mal mitdenken.

Ja, ich hatte es absichtlich überzogen - mir ging es halt um den Zugang und die Spielmechanik, wenn halt mehr zu tun ist als WSAD, E und Maustasten.

Anfi
2013-03-18, 12:47:11
"Anspruch" im Rahmen der Diskussion um Casual-Spiele definiere ich prinzipiell nach dem Schwierigkeitsgrad (nur um das von einem kulturellen Anspruch o.ä. abzugrenzen).
Die Schwierigkeit kann natürlich von unterschiedlichen Quellen herrühren: Zum einen natürlich, wie schwierig die Gegner sind, zum anderen aber auch erheblich daher, wie komplex das Spiel ist. Sachen wie Autoregeneration in Shootern verringern imho z.B. die Komplexität. Ein Civilization ist auch auf leicht erstmal kein einfaches Spiel, da es einfach zig Möglichkeiten in der Spielmechanik bietet, die man erstmal verstehen muss. Andererseits fand ich eben auch ein Cod4 im Singleplayer durchaus anspruchsvoll, da es zwar keine sonderlich hohe Komplexität bietet, ich aber dennoch auf den hohen Schwierigkeitsgraden doch ziemlich oft gestorben bin.
Das alles hat natürlich für mich auch irgendwo Grenzen: Irgendwelche 2D-Plattformer haben sicherlich einen absurd hohen Schwierigkeitsgrad, das ist für mich aber nicht mehr anspruchsvoll, sondern nur noch bescheuert.
Zusammenfassend ist Anspruch für mich also eine Kombination aus Komplexität und (Gegner-)Schwierigkeit, die mich als Spieler ausreichend fordern muss. Dabei kann es durchaus unterschiedliche Schwierigkeitsgrade geben, solange es eben auch mich fordern kann (wogegen MiamiNice ja gerade wieder hatet...). Wie andere das Spiel erleben, kann mir ja egal sein.
Von daher stimme ich im Wesentlich da mit Commander Keen überein.


Für mich dürfte das Paradebeispiel der letzten Jahre hierfür Dota2 sein. Es erschlägt einen zunächst aufgrund der Anzahl der Helden, Items, Spielmechanik, Übersicht etc.
Aber man wird nicht an die Hand genommen!
Fehlende Einführung hat für mich ja nichts mit Anspruch zu tun. Dota2 schreckt mich z.B. mit dieser Auswahl einfach nur ab. Außerdem widerspricht es ja amüsanterweise genau deinem ersten Paradigma von "Easy to learn, hard to master". Dota2 ist sicherlich nicht einfach zu lernen. Da ist mir ein sanfter Anstieg wie gerade in der Sc2-HotS-Kampagne doch wesentlich lieber. Man kann ja trotzdem den Schwierigkeitsgrad hochschrauben.

Matrix316
2013-03-18, 12:54:00
Also wenn ich 40 oder mehr Euro für ein Spiel bezahle, dann will ich auch den Abspann sehen.

Ein Casual Game kann aber auch schwer sein. Zum Beispiel gibt es manche Angry Birds Level, die sind schon ziemlich knifflig.

Ein simples Spielprinzip kann auch ziemlich schwer sein, z.B. bei Max Payne 3, ballert man eigentlich nur rum und sieht sich Cut Szenes an, aber manche Ballereien sind extrem schwer, wenn erst 5 Gegner kommen und dann noch mal 10 und die Medizin ist leer...=)

Würde ich beide nicht als anspruchsvoll aber schwer bezeichnen.

Hitman ist z.B. dagegen sehr anspruchsvoll vom Gameplay, weil man auch schleichen kann und muss, weil man x Lösungswege hat etc. pp aber auch ziemlich schwer.

Kommt halt immer drauf an. ;)

Zephyroth
2013-03-18, 13:09:21
Anspruch ist völlig frei definierbar. Ich kenne einfache Spiele mit anspruchsvoller Grafik, genause wie ich schwere Spiele kenne, die eine sehr einfache Grafik haben.

Es kommt darauf an, wo man den "Anspruch" setzt. Ist es der Schwierigkeitsgrad, ist es das optische Aussehen, ist es das Storytelling. Je nachdem wonach ich gerade Lust habe, zocke ich unterschiedliche Spiele.

Trine I+II
Tolle Grafik, aber der Anspruch liegt im Gameplay. Hier müssen oft Physik-Rätsel mit den Eigenschaften der unterschiedlichen Figuren gelöst werden.

Need for Speed Shift II
Grafik so lala, aber das Tunen und die Zehntelsekundenjagd auf der Nordschleife machen hier Laune.

Giana Sisters - Twisted Dreams:
Das Aussehen ist liebevoll gestaltet, dennoch sehr casual. Nur um hier durchzukommen muß man schon ein ziemlich frustresistenter Ledernacken sein. Die Gemeinheiten in den höheren Levels sind äußerst anspruchsvoll.

Deus Ex - Human Revolution:
Dieses Spiel ist auf allen drei Ebenen anspruchsvoll. Die Grafik ist außerordentlich stimmungsvoll (nicht effektgeladen!) mit dazupassendem Soundtrack. Unüberlegtes Vorgehen wird mit sofortigem Sterben bestraft. Besser ist Schleichen und da muß man sehr gefinkelt vorgehen. Auch weil das Leveldesign zig Wege dafür zuläßt. Ich habe dieses Spiel schon 8x durch und habe an die 100h in dieser Welt verbracht. Noch immer entdecke ich neue Wege, neue Winkel wo ich noch nicht war.

Wie gesagt "Anspruch" hängt vom persönlichen Geschmack ab. Für einen war Crysis die Offenbarung, für mich nur ein Tontauben-Shooter mit exzellenter Grafik.

Grüße,
Zeph

Dicker Igel
2013-03-18, 14:17:30
Es kommt darauf an, wo man den "Anspruch" setzt. Ist es der Schwierigkeitsgrad, ist es das optische Aussehen, ist es das Storytelling. Je nachdem wonach ich gerade Lust habe, zocke ich unterschiedliche Spiele.

Sehe ich auch so. Auf der einen Seite mag ich zB Simulationen, auf der anderen Seite kann mich aber auch der CoD-SP begeistern. Bei der Sim liegt der Anspruch dann darauf, dass es halt so gut wie möglich der Realität entspricht und alle Tasten am besten 3x belegt sind. Die Optik steht dabei eher im Hintergrund, das Gefühl muss stimmig sein. CoD soll mich einfach unterhalten, eben leichte Kost. Wie Schach und Rausschmeißer(Mensch ärgere Dich nicht).

Danbaradur
2013-03-18, 15:20:06
CoD soll mich einfach unterhalten, eben leichte Kost. Wie Schach und Rausschmeißer(Mensch ärgere Dich nicht).
Einspruch :) und bitte nicht falsch verstehen, aber Schach ist definitiv keine leichte Kost. Schau dir einfach nur mal die Literatur an, als Beispiele nehme ich mal die Sizilianische Eröffnung oder das Turmendspiel:

http://www.amazon.de/gp/search/ref=a9_sc_1?rh=i%3Astripbooks%2Ck%3Asizilianische+er%C3%B6ffnung&keywords=sizilianische+er%C3%B6ffnung&ie=UTF8&qid=1363614952
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=turmendspiele

V2.0
2013-03-18, 15:35:03
Anspruch bedeutet für mich, dass ein Spiel mich animiert unterschiedliche Lösungswege zu versuchen und diese eben auch realistisch umsetzt. Das kann ein Strategiespiel sein, ein Sportspiel oder sogar ein Shooter. (zumindest im MP) Anspruch bedeutet für mich, dass der Erfolg mehr befdarf als die richtige Reihenfolge an Eingaben zur rechten Zeit.

Dicker Igel
2013-03-18, 17:11:39
Einspruch :) und bitte nicht falsch verstehen, aber Schach ist definitiv keine leichte Kost.

Das hast Du falsch verstanden. Schach(was ich sehr mag) war auf die Simulation bezogen und das Brettspiel "Mensch ärgere Dich nicht" auf CoD :) Das Brettspiel ist leicht zugänglich, Schach benötigt dagegen halt eine gewisse Einarbeitung und Vorstellungskraft.

novl
2013-03-18, 17:33:28
Prinzipiell alle Multiplayer-Spiele sind für mich anspruchsvoll.
Hier habe ich es mit echten Gegenspielern zu tun, hier muss man mitdenken um das Gegenüber auszuspielen.
Das mag wohl auch der Grund sein warum ich seit Ewigkeiten kein Solo-Spiel mehr hatte das mich begeistert hat. Alles zu vorhersehbar, zu abgekartet. Ich bin nicht der Typ der Spiele wegen der Story spielt, dafür kann ich entspannt im Sessel hocken und Filme schauen.

Danbaradur
2013-03-18, 18:14:22
Das hast Du falsch verstanden. Schach(was ich sehr mag) war auf die Simulation bezogen und das Brettspiel "Mensch ärgere Dich nicht" auf CoD :) Das Brettspiel ist leicht zugänglich, Schach benötigt dagegen halt eine gewisse Einarbeitung und Vorstellungskraft.
Alles klar, habe ich tatsächlich missverstanden.

Rakyr
2013-03-18, 18:31:52
Anspruchsvoll ist es wenn der Erfolg vom "Skill" abhängt bzw man sich Gedanken machen muss und ned einfach drauf loshauen kann.
Gothic 2 Die Nacht des Raben, spiele ich gerade als Nahkämpfer, ist ein exzellentes Beispiel dafür. Viele Gegner sind irre schwer, aber mit der richtigen Taktik und ein bisschen Kreativität schafft man in der Regel auch Gegner die einen sonst im schlimmsten Fall mit 2 Schlägen töten, unbeschadet.

x00
2013-03-18, 20:18:32
Easy to play hard to master

Also wenn Spiele einen niedrigen Skill floor haben aber extrem hohes bis unendliches Skill ceiling mit einer sehr harten Lernkurve.

Beispiel: Quake 3,CS etc

Das gegenteil wäre niedriger Skill floor und niedriges Skill ceiling mit wenig bis garkeine Lernkurve

Beispiel(e): COD:MW2,BF3 etc

sloth9
2013-03-20, 16:14:54
Also wenn ich 40 oder mehr Euro für ein Spiel bezahle, dann will ich auch den Abspann sehen.

...



Nein.
Genau diese Haltung führt zu diesen Schrott-Spielen. Das funktioniert an der Kino-Kasse, aber nicht bei Spielen.
Erinnert mich an die Schulzeit, wo einer ein Brettspiel geschenkt bekam und daher meinte, das Vorrecht zu haben, immer zu gewinnen.
Nur Zahlen reicht nicht.
Man muss schon noch spielen; wenn man zu schlecht ist, hat man den Abspann nicht verdient.
Die Sofa-Lümmler (allein die Körperhaltung (http://www.youtube.com/watch?v=ipvq2UkQXf0)) sollen RTL schauen, oder Transformers 3.

Mr_Snakefinger
2013-03-20, 16:30:27
Man muss schon noch spielen; wenn man zu schlecht ist, hat man den Abspann nicht verdient.

Und was hat gutes/schlechtes Spielen jetzt mit der Körperhaltung zu tun?

Dr.Doom
2013-03-20, 17:00:34
Und was hat gutes/schlechtes Spielen jetzt mit der Körperhaltung zu tun?
Nichts, sloth9 gehört nur zu den Menschen, die ihre Meinung nicht ohne Pöbelei und Diskreditierung Andersdenkender mitteilen können.

Piffan
2013-03-21, 00:54:06
Ein Spiel hat keine Ansprüche, es erfüllt sie höchstens. Und da jeder andere Ansprüche hat, kann man da wohl kaum eine allgemeingültige Einteilung vornehmen.

Der eine steht auf vertrackte Rätsel und definiert so seine Ansprüche, der Andere ist genervt, wenn der Flow durch Rätsel durchbrochen wird. Ist er darum weniger anspruchsvoll nur weil er den Fokus auf Aktion legt?

Wenn überhaupt kann man "anspruchsvoll" zu einem Spiel sagen, wenn es vom Spieler eine gewisse Einarbeitungszeit oder eine hohe Konzentration fordert. Muss mit dem Spielspaß nicht zwingen korrelieren, siehe oben.

Für mich sind Spiele hochwertig bzw. erfüllen meine Ansprüche, wenn viel Liebe im Detail liegt. Zb. spiele ich gerade Witcher 2 und das stellt gewisse Ansprüche an die Bereitschaft, sich auf die Welt einzulassen und die Dialoge auszuspielen. Zockt man es als reines Aktionadventure, wird man dem Anspruch nicht gerecht....

sloth9
2013-05-22, 14:19:50
Und was hat gutes/schlechtes Spielen jetzt mit der Körperhaltung zu tun?

Der Typ im Video konsumiert bloß.
Er will weder überlegen, noch irgendwie Skill entwickeln. Er übersieht riesige Hinweise, merkt sich nichts.
Wenn man seinen Kommentar hört, spürt man überdeutlich:
Hier will niemand spielen im spielerischen Sinn, sondern bloß passiv konsumieren, jede Anstrengung stört. Aber das Let's Play muss ja weitergehen...

Piffan
2013-05-23, 11:51:24
Momentan spiele ich sehr oft Mass Effect Multiplayer. Der Anspruch ist, an seinen Skills zu feilen und taktisch durch Stellung und Einsatz der Kräfte möglichst effektiv zu meucheln. Der Gradmesser für die Effektivität ist zum einen die Zeit, die man bis zur Exfiltration braucht, zum anderen das Punktekonto.
Was den Reiz stark erhöht: Das Teamplay oder gerade andersrum: schafft man die Exfiltration, notfalls auch als einziger Überlebender trotz fehlendem Teamplay...Ein weiterer Reiz ist die Zahl der Gegnertypen, das facettenreiche Gameplay dank sehr unterschiedlicher Charaktere.

Gestern hatte ich riesigen Spaß mit einer "Anfängertruppe". Am Ranking konnte man sehen, dass die mit Silber ihre Probleme haben sollten. Egal, gerade mit solch bunten Truppen macht es manchmal mehr Spaß, weils spannend ist...

In der ersten Runde auf der Map Gletscher gegen Cerberus liefs zunächst gar nicht schlecht, die waren zwar noch nicht lange dabei, räumten aber doch recht gut auf. Die hatten wohl wenig Erfahrung mit Mass Effect, waren aber gute Shooteristen, gelernt ist gelernt. Ich selbst war Salarianer und Infiltrator, mit der Indra und Hurricane ausgestattet.
In der zehnten Runde war Hacken angesagt. Die Mitspieler waren so ins Ballern vertieft, dass ich am Terminal allein stand. Untere Ebene, hinterm Thresen, so dass ich die lange Treppe nach oben mühelos kontrollieren konnte, aber auch gleichzeitig dauernd links die Wächter wegnieten musste.Niemand bewegte seinen Arsch zu mir, so dass der Fortschritt extrem niedrig war. Irgendwann hatte ich alle Cobras gegen Atlasse verbraucht, mir fehlte noch das letzte Viertel und die schon länger am Boden liegenden Mitspieler guckten zu, wie ich allein gegen den Rest zockte. Als ich von Gremlins umringt war, legte ich noch mal den Verpiss- Modus ein, dem Infiltrator klappen da ja unglaubliche Fluchtmanöver. "g". Die Meute folgte mir, so dass ich noch mal zurück zum Hacken flitzen konnte. Als ich gerade wieder so um die zehn Wächter weggenietet hatte und so an die Mitspieler dachte, "ja, schaut nur zu, so macht man das!", war die Zeit um und es fehlte vielleicht nur noch ein Millimeter am Fortschrittsbalken.

Egal, keiner haute ab und wir gingen in die nächste Runde. Ausgerechnet Kollektoren, aber zum Glück diesmal auf der Map Dolch. Und es machte richtig, richtig Spaß. Die hatten alle den Schuss gehört und arbeiteten nun wie alte Hasen alle an den Aufgaben und keiner blieb zurück. Wir haben dann noch einige Runden gezockt, weil es gerade so schön lief. Die sammelten Expoints ohne Ende, ich scheffelte Credits. 8 Millionen liegen rum und ich mag sie nicht umsetzen....:freak:

Silber ist genau mein Ding: Fordernd, aber angenehmer Stress. Kollektoren haben mittlerweile ihren Schrecken verloren, aber nur wenn alle wissen, was zu tun ist. Gerade bei diesen Mistbinken verbrate ich alle Cobras, nur um notfalls die Aufgabe der letzten Runde zu packen. Ärgerlich, wenn die Mitspieler geizen. Wenn die zu geizig sind, belebe ich auch nicht mehr. Gegen Kollektoren ist Wiederbeleben fast Selbstmord, daher denke ich: Selbst schuld....

Multiplay ist ein unendliches Spiel, hoffentlich lässt EA den Server noch lange oben. Betrieb ist nach wie vor. Immer wieder Frischlinge ohne Erfahrung, aber auch genug Veteranen. Einsteigerfreundlich, aber auch gehobenen Ansprüchen gerecht werdend. :cool: