Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsere Mütter, unsere Väter
Gohan
2013-03-19, 20:39:14
Hi,
wundere mich etwas, das es dazu noch keinen Beitrag gibt. Hat sonst noch jemand die ersten beiden Teile von "Unsere Mütter, unsere Väter" gesehen?
Meiner Meinung nach eine der mit Abstand besten deutschen TV Produktionen, die es je gegeben hat, technisch und von der Inszenierung her gefühlt beinahe auf einer Höhe mit James Ryan, wenn nicht sogar noch einen Ticken besser. Dem öffentlich rechtlichen ist damit wahrlich ein Glanzstück gelungen, der den Krieg und die Menschen darin in all seiner Grausam- und Traurigkeit zeigt ohne dabei Partei für eine Seite zu ergreifen.
In Bezug auf meine Familie, der Film hat das, was mir mein Großvater über seine Erlebnisse im Krieg erzählt hat, um einiges anschaulicher gemacht, da ich auch ein paar Parallelen erkennen kann. Zwar kenne ich die Geschichte meines Großvaters halbwegs gut, aber die ersten zwei Teile des Films haben mich dazu bewegt, den genauen Verlauf noch einmal genauer Aufzuschreiben, damit die Erinnerung an das Erlebte nicht verloren geht.
Ich erwarte den dritten Teil der Morgen kommt mit Spannung, vielen Dank an die Macher für so einen großartigen Fernsehfilm.
piefke
2013-03-19, 20:50:48
Kann ich nur zustimmen, gute Unterhaltung. Wenn man überlegt was das ZDF sonst so am Sonntag Abend bringt ist das eine Revolution. Quoten stimmen auch, also hoffe ich mal das man mal mutiger wird.
Ich hab den Anfang gesehe: Es ist 1941 in Berlin (?), und ein Jude ohne gelben Stern grüßt auf offener Straße einen Offizier mit "Schalom". Ist das realistisch?
piefke
2013-03-19, 21:08:57
Shalom, Volksgenossen, zu seinen Kumpels.
Und die Sterne wurden erst im September eingeführt. Aber du wirst schon jede Minute des Films sezieren, deshalb lieber Finger weg. :)
Und die Sterne wurden erst im September eingeführt.
Danke für den Hinweis.
Tindal Gelb
2013-03-19, 21:19:05
Hi,
wundere mich etwas, das es dazu noch keinen Beitrag gibt.
na ja Riesenosterhasen und seltsame Gemüsesorten sind halt wichtiger. :smile:
Herr Doktor Klöbner
2013-03-19, 21:51:20
Sorry, aber die ganzen Lobeshymnen auf diese Produktion sind absurd.
Das ist platter als die Norddeutsche Tiefebene. Was Fernsehen kann, das zeigen Serien wie Breaking Bad und Co, aber das ist einfach nur schwach.
Ein Drehbuch das 4! von 5 Freunden, davon 2 Frauen vor der Schlacht von Kursk zusammenführt ( 3x den Jackpot in Folge zu knacken ist wahrscheinlicher) ist hirnverbrannt. Genau da bin ich ausgestiegen.
Klischees ohne Ende, alles zukleisternde emotionale Streichermusik aus der Billigecke, und der absolut fehlende Mut das ganze Grauen des Krieges wirklich zu zeigen, da gibt es unendlich bessere Filme zum Thema.
Hatstick
2013-03-19, 22:20:49
Und täglich grüßt die NS Thematik...
Sorry aber mir kommen die Nazigeschichten aus den Ohren raus und dann noch ein Film aus Deutschland.
Nee, danke! :wink:
J0ph33
2013-03-19, 22:51:36
Und täglich grüßt die NS Thematik...
Sorry aber mir kommen die Nazigeschichten aus den Ohren raus und dann noch ein Film aus Deutschland.
Nee, danke! :wink:
Keiner zwingt dich den Film anzuschauen, und auch wirklich niemand dann hier auch noch etwas dazu zu schreiben.
Sorry, aber die ganzen Lobeshymnen auf diese Produktion sind absurd.
Das ist platter als die Norddeutsche Tiefebene. Was Fernsehen kann, das zeigen Serien wie Breaking Bad und Co, aber das ist einfach nur schwach.
Ein Drehbuch das 4! von 5 Freunden, davon 2 Frauen vor der Schlacht von Kursk zusammenführt ( 3x den Jackpot in Folge zu knacken ist wahrscheinlicher) ist hirnverbrannt. Genau da bin ich ausgestiegen.
Klischees ohne Ende, alles zukleisternde emotionale Streichermusik aus der Billigecke, und der absolut fehlende Mut das ganze Grauen des Krieges wirklich zu zeigen, da gibt es unendlich bessere Filme zum Thema.
Kann ich nicht nachvollziehen. Ja, die Geschichte um die fünf ist verdichtet und die Tatsache, dass sie sich quasi permament treffen ist filmisch motiviert und alles andere als realistisch (auch haben zwei Brüder quasi nie in der gleichen Einheit gedient).
Aber das ist nicht zwangsläufig wichtig. Wichtig ist die authentische Darstellung des Geschehens. Gerade die Fronterlebnisse sind meines Erachtens gut inszeniert, auch insgesamt überzeugt die Machart.
Kriegsgrauen wird wohl insoweit plastisch gezeigt, inwieweit es die FSK für 20:15 Uhr erlaubt.
Militärisch gibt es sicher ein paar Ungenauigkeiten, bin da aber auch nicht so der Experte. Die MP40 haben die Jungs wohl mit extended Mags, und das was der eine Russe da im zweiten Teil abgeschossen hat, sah ziemlich nach der Panzerschreck (o.ä.) aus, meines Erachtens hatten dir Russen nur eine Art AT-Granate, kann mich aber auch irren.
Und täglich grüßt die NS Thematik...
Einfach mal die Spiele Threads durchsehen. :freak:
Dicker Igel
2013-03-19, 23:03:22
Ich hab die erste halbe Stunde gesehen und dann abgebrochen. Man sollte besser Werner Holt (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Abenteuer_des_Werner_Holt) mal richtig verfilmen, in der DDR-Produktion fehlt ja die Hälfte ...
Silentbob
2013-03-20, 08:19:21
Ich bin normalerweise auch kein Fan solcher "Fernsehfilme", bin aber am Sonntag auch beim 1. Teil hängen geblieben. Natürlich ist die Story um die "5 Freunde" ein bisschen aufgesetzt, aber ch behaupte das solch aufwendige Szenen (die einem James Ryan in nichts nachstehen ) bisher noch nie in einem TV Film auf den öffentlich rechtlichen zu sehen waren. Die Ausstattung, Effekte, und allen voran die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut. Vor allem die beiden Brüder spielen ihre Rolle super.
Heute Abend kommt der 3. Teil, ein abschliessendes Urteil werde ich mir erst danach bilden, bisher fand ich das gesehene trotz ein paar Klischees für eine ZDF Produktion wirklich beeindruckend.
Craig
2013-03-20, 17:28:18
Ich bin normalerweise auch kein Fan solcher "Fernsehfilme", bin aber am Sonntag auch beim 1. Teil hängen geblieben. Natürlich ist die Story um die "5 Freunde" ein bisschen aufgesetzt, aber ch behaupte das solch aufwendige Szenen (die einem James Ryan in nichts nachstehen ) bisher noch nie in einem TV Film auf den öffentlich rechtlichen zu sehen waren. Die Ausstattung, Effekte, und allen voran die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut. Vor allem die beiden Brüder spielen ihre Rolle super.
Heute Abend kommt der 3. Teil, ein abschliessendes Urteil werde ich mir erst danach bilden, bisher fand ich das gesehene trotz ein paar Klischees für eine ZDF Produktion wirklich beeindruckend.
Stimme ich dir voll zu!
Die Brüder ragen heraus, aber auch die Sängerin mit "spanischem Namen" hat etwas. Finde es ganz nette Unterhaltung, ist zwar immer damit gespickt, dass die political Correctness nicht verletzt wird und der deutsche als alleiniger Aggressor dasteht, aber damit kann ich nocht leben.
Rogue
2013-03-20, 17:57:23
Wichtig ist die authentische Darstellung des Geschehens. Gerade die Fronterlebnisse sind meines Erachtens gut inszeniert, auch insgesamt überzeugt die Machart.
Na ob das alles so authentisch ist, ich wage es zu bezweifeln.
Hüft-hohe Schützengräben? Massenweise MP40?
Man wird den Eindruck nicht los das man hier über den Personenkreis der Soldaten hinaus auch endlich mal im Privatsektor mit bebendem Zeigefinger klargestellt werden soll, das jeder damals lebende Deutsche quasi hektoliterweise Blut an den Finger kleben / Schuld auf sich geladen hatte.
Die Thematik ist wirklich langsam ausgebrannt. Bei der allgegenwärtigen NS-Aufarbeitung die uns hier schon seit jahrzehnten quasi im "dauerfeuer" um die Ohren gehauen wird (Gesschichtsfocus in der Schule, Spiegel& Co. , "History" etc. etc.) kommt diese Produktion um die Ecke und will nun etwas besonderes sein?
In ihrer Machart vielleicht, aber in ihrer Message sicher nicht.
Hier werden Klischees bedient.
Es gibt kaum Grauzonen. Gut und böse ist sauber vordefiniert.
Ein paar öffentlich rechtliche Millionen für die Fortführung des Schuldkomplexes verballert.
Künstlerisch und was historische Erkenntnisse angeht wertlos.
Dicker Igel
2013-03-20, 18:30:03
Na ob das alles so authentisch ist, ich wage es zu bezweifeln.
Sehe ich auch so. Am Anfang, wo der Trupp in das Feuergefecht gerät ... keine Flanken, verharren im Schußfeld etc :rolleyes:
Backbone
2013-03-20, 18:51:09
Alles Militärexperten hier. Ihr habts sicher bei Call of Duty schon nachgestellt, um fundierte Erkenntnisse zu gewinnen.
Zu den Filmen/TV Serie. Wann gabs das schonmal. Ganz normale junge Leute, die irgendwie mit der Zeit und den Umständen klar kommen müssen. Schauspielerisch solide, gutes Drehbuch (nein, Ultrarealismus ist kein Kriterium), hoher Aufwand. Aus meiner Sicht einer der besten Beiträge dazu in den letzten Jahren. Gerade in den Widersprüchen (sie hilft ihrem jüdischen Freund, schläft aber für die Karriere mit dem SS-Mann) steckt mehr Erkenntnisgewinn als in den unseeligen Knopp-Dokus der letzten Jahre.
Backbone
Rogue
2013-03-20, 19:31:10
Wie kann in einer frei erfundenen Handlung / einem frei erfundenen Charakter erkenntnisgewinn stattfinden? Glaub du redest dir da ein wenig überschwängliche Bedeutung in diese Filme hinein.
Dicker Igel
2013-03-20, 19:41:43
Alles Militärexperten hier.
Unsinn. Es ging um "authentische Darstellung" und so würde keiner in so einer Situation agieren. Die waren ja nicht alle grün hinter den Ohren wie das Bruderherz. Zudem wären da auch mehr Leute gefallen ...
Silentbob
2013-03-20, 20:03:50
Schon bitter das sich an solchen Details hochgezogen wird während jeder Hollywood Streifen abgefeiert wird.
Für ZDF Verhältnisse ist das gezeigt wirklich hervorragend. Die macher der Miniserie haben ganz klar bei den US Pay TV Sendern geschaut wie man solch einen Stoff verpackt. Und das ist, zumindest die ersten beiden Teile, wirklich gelungen.
doublehead
2013-03-20, 20:24:09
Schon bitter das sich an solchen Details hochgezogen wird während jeder Hollywood Streifen abgefeiert wird.
Ja, das ist wohl wahr. Mit Authentizität haben es die Amis auch nicht so, das wird aber kritiklos geschluckt und bejubelt.
Rogue
2013-03-20, 20:40:44
Ich wüsste nicht wo ich hier Amistreifen bejubelt hätte.
Die können so schlecht sein wie sie wollen, das wertet dieses ZDF Machwerk nicht auf.
Viel Kohle für ne Produktion verschossen dessen Drehbuch die Sache nicht wert war.
piefke
2013-03-20, 20:49:59
Es gibt kaum Grauzonen.
Ich frage mich ob du es überhaupt gesehen hast, sonst würdest du das nicht sagen...
drexsack
2013-03-20, 21:10:44
Danke für den Hinweis, dann guck ich mal in die Mediathek rein. Wie viele Teile gibt es?
Sven77
2013-03-20, 21:14:36
Lol, was für ein Rotz
Dicker Igel
2013-03-20, 21:19:22
Ich wüsste nicht wo ich hier Amistreifen bejubelt hätte.
Die können so schlecht sein wie sie wollen, das wertet dieses ZDF Machwerk nicht auf.
Viel Kohle für ne Produktion verschossen dessen Drehbuch die Sache nicht wert war.
Lol, was für ein Rotz
+1
piefke
2013-03-20, 22:02:50
Oh Mann, was für eine bekackte Platoon Einlage da am Ende.
Das ist wirklich nur bescheuert und peinlich...
Silentbob
2013-03-20, 22:19:26
Ich wüsste nicht wo ich hier Amistreifen bejubelt hätte.
Die können so schlecht sein wie sie wollen, das wertet dieses ZDF Machwerk nicht auf.
Viel Kohle für ne Produktion verschossen dessen Drehbuch die Sache nicht wert war.
Das sehe ich komplett anderst, die 14 Millionen waren es wert. Kannst ja lieber Traumschiff schauen :)
Danke für den Hinweis, dann guck ich mal in die Mediathek rein. Wie viele Teile gibt es?
3 Teile, alle sehr sehenswert.
Lol, was für ein Rotz
Nur kurz beim zappen reingeschaltet oder alle drei teile gesehen?
J0ph33
2013-03-20, 22:22:15
Schade, der dritte Teil konnte nicht ganz mit Teil 1 und 2 mithalten. Das Geschehen wirkte teils arg konstruiert, wenn auch nicht vollkommen ausgeschlossen. Das Leben schreibt bekanntlich die unglaublichsten Geschichten, aber repräsentativ ist sicher etwas anderes. ;)
Detailfehler gab es natürlich allenthalben, sei es im militärischen Bereich, oder bspw. die Tatsache, dass die US-Administration '45 niemals einen ehemaligen Obersturmbannführer eingestellt hätte. Aber dies sind, wie gesagt, Detailfehler.
Hier werden Klischees bedient.
Es gibt kaum Grauzonen. Gut und böse ist sauber vordefiniert.
So, welche Klischees denn?
Der Film bewegt sich bzgl. seiner Hauptfiguren dermaßen in der Grauzone, viel mehr geht kaum.
Klar, die richtigen Arschlöcher gibt es zweifelsohne (die zwei höheren SS-Leute), aber nun ja, was soll man sagen. Die gab es halt.
Der strahlende Held fehlt jedoch (am besten kommt noch Viktor weg, der jedoch als einziger auch von Anfang an Opfer des Regimes ist).
phoenix887
2013-03-20, 23:03:33
Und täglich grüßt die NS Thematik...
Sorry aber mir kommen die Nazigeschichten aus den Ohren raus und dann noch ein Film aus Deutschland.
Nee, danke! :wink:
Danke, sehe ich auch so.
phoenix887
2013-03-20, 23:03:56
Stand quatsch
piefke
2013-03-20, 23:05:33
Keine Doppelposts, sonst holen dich die Russen. :D
phoenix887
2013-03-20, 23:11:01
Keine Doppelposts, sonst holen dich die Russen. :D
hab es schnell ein wenig ausgebessert. Selbst mir gefriert noch das Blut bei dem Wort "Russen", obwol 1982 geboren;D
maximAL
2013-03-20, 23:11:37
Ich hab bis jetzt nur den ersten Teil gesehen. War auch durchaus ok, aber an Band of Brother oder The Pacific kommt es einfach nicht ran. Dafür ist es schon zu blutleer. Für einen deutschen Film, einen Fernsehfilm sogar, aber auf jeden Fall ein Fortschritt.
phoenix887
2013-03-20, 23:15:08
Ich hab bis jetzt nur den ersten Teil gesehen. War auch durchaus ok, aber an Band of Brother oder The Pacific kommt es einfach nicht ran. Dafür ist es schon zu blutleer. Für einen deutschen Film, einen Fernsehfilm sogar, aber auf jeden Fall ein Fortschritt.
Ähm schonmal was von "Das Boot" gehört? Bester Anti-Kriegsfilm auch international. Naja wenn man sich nur den Hollywoodkäse anschaut wundert mich nichts.;)
maximAL
2013-03-20, 23:40:01
Ähm schonmal was von "Das Boot" gehört? Bester Anti-Kriegsfilm auch international.
Ja, eine der großen Ausnahmen des deutschen Films.
Naja wenn man sich nur den Hollywoodkäse anschaut wundert mich nichts.;)
Du mich auch.
Craig
2013-03-20, 23:40:14
Wie kann in einer frei erfundenen Handlung / einem frei erfundenen Charakter erkenntnisgewinn stattfinden? Glaub du redest dir da ein wenig überschwängliche Bedeutung in diese Filme hinein.
Dachte es gab dazu fünf Vorlagen aus reelen Ereignissen?
Sven77
2013-03-20, 23:49:16
3 Teile, alle sehr sehenswert.
Einspruch, ist derselbe Schrott den man von deutschen Filmproduktionen für die ÖR gewohnt ist
Nur kurz beim zappen reingeschaltet oder alle drei teile gesehen?
Nebenher laufen lassen.. packend war das ganze ja nicht. Und als Wilhelm Viktor zufällig im Wald trifft und ihm das Leben rettet.. also bitte ;D
Gohan
2013-03-21, 07:54:00
So, leider ist der dritte Teil etwas abgefallen, war meiner Meinung nach immer noch Sehenswert, auch wenn die "Zufälligen" Begegnungen der einzelnen Charaktere zu oft wiederholt haben, aber das waren hat filmerische Elemente um die Schicksale ein wenig zu verknüpfen. Dafür war die Schauspielerische Leistungen (allen voran Willhelm, Volker Bruch) fantastisch. Die Mimik als Charlotte es nicht wahr haben möchte, das er noch lebt, großartig.
Der Film hat keinerseits nur die Deutschen als Böse dargestellt, auch bei den Partisanen und Russen wurden die dunklen Seiten aufgezeigt. Es gibt keine Trennung zwischen Deutschen und den Gegner, wer nun grausamer ist.
Realitätsfern empfand ich das Ende des Films, wobei offen bleibt an welchem Datum dies stattfand. Meiner Meinung nach haben sich Junge Männer nicht öffentlich in Berlin bewegen können/sollen direkt nach Kriegsende, da diese sofort zur Zwangsarbeit in Russland geschickt wurden, wenn man den falschen über den Weg lief.
Insgesamt ist das immer noch einer der besten Fernsehfilme, den die öffentlich rechtlichen je produziert haben.
Silentbob
2013-03-21, 08:27:25
Einspruch, ist derselbe Schrott den man von deutschen Filmproduktionen für die ÖR gewohnt ist
Abgelehnt!
Nebenher laufen lassen.. packend war das ganze ja nicht. Und als Wilhelm Viktor zufällig im Wald trifft und ihm das Leben rettet.. also bitte
Der 3. Teil war im grossen und ganzen schwächer als die ersten beiden teile, Das sich die 5 bzw. 4 oftmals rein zufällig über den weg laufen hätte man eleganter lösen können. Dennoch bleibe ich dabei, der Dreiteiler war in meinen Augen mit das beste was ZDF bisher zustande gebracht hat. Schauspieler/Ausstattung und die Inszenierung waren wirklich hervorragend. Da juckt es mich nicht ob die Schützengräben nicht tief genug sind...
desert
2013-03-21, 09:06:36
Hab immer nur kurz reingeschaut und typischer deutscher Mist. Hat mich überhaupt nicht gefesselt.
Silentbob
2013-03-21, 09:28:44
Vielleicht sollte man sich den Film auch ganz anschauen bevor man ne Kritik abgibt :rolleyes: In der Werbepause von RTL mal schnell umschalten um dann einen Film 4 1/2h Film zu kritisieren ist irgendwie :rolleyes: oder?
Rogue
2013-03-21, 10:12:45
Also ich hab min. für 30-45m reingeschaut und es wurde trotzdem nicht besser.
Wieso ist es eig. so schwer zu akzeptieren das Leute diese Filme nicht mögen und das auch noch begründen?
Jemandem zu unterstellen er hätte überhaupt nicht reingeguckt oder wenn nur mal 1-2m und wäre ansonsten RTL-Gucker (=indirekter geistiger Tiefflieger) ist schon erbärmlicher stil.
soLofox
2013-03-21, 10:27:45
Hab immer nur kurz reingeschaut und typischer deutscher Mist. Hat mich überhaupt nicht gefesselt.
:facepalm:
is halt kein alarm für cobra 11 X-D
Der Anfang der Trilogie erscheint mir unpassend. Fängt an, wie eine typische ZDF-Produktion. Deshalb hab ich es auch rasch wieder ausgemacht. Sehr viele Teile der Filme m.E. sind jedoch gelungen.
Was ich nicht verstehe/erinnere: Wieso soll Viktor "grau" gezeichnet sein?
Sven77
2013-03-21, 10:32:48
:facepalm:
is halt kein alarm für cobra 11 X-D
Vom Drehbuch her ist es genau das..
soLofox
2013-03-21, 10:36:14
Vom Drehbuch her ist es genau das..
naja, dich schätze ich eh als ami-fanboy ein, von daher ist es klar, dass dir alles abseits von BoB nicht gefällt.. ;)
DrumDub
2013-03-21, 10:41:17
bin gestern am letzten teil hängengeblieben, ohne dem rest zuvor gesehen zu haben. fands ziemlich gut, auch wenn das ende sehr arg konstruiert war.
nett fand ich den polnischen widerstandskämpfer, der die juden im zug verrecken lassen wollte. es wird ja immer wieder gerne vergessen, dass sich auch menschen anderer nationen in europa sehr aktiv am der judenvernichtung im zweiten weltkrieg beteiligt haben.
Cyphermaster
2013-03-21, 10:42:05
Ich muß sagen, ich empfand den Film als im Vergleich zu den "Erhobener-Zeigefinger"-Dokus zur NS-Zeit, die ständig laufen, als durchaus gut, weil er eine andere, emotional-direkte statt rational-distanzierte Darstellung enthält. Es ist eine (wenn auch aus künstlerischen und darstellerischen Gründen an manchen Ecken sichtlich konstruierte) Geschichte, die einem eine intensivere Betrachtungsweise zugänglich macht.
Na ob das alles so authentisch ist, ich wage es zu bezweifeln.
Hüft-hohe Schützengräben? Massenweise MP40?Es handelt sich halt nicht um eine Militär-Doku, sondern einen Unterhaltungs-Film mit historischem Hintergrund. Mit "authentisch" sind wohl eher die geistigen Ereignisse gemeint gewesen. Das, was die Personen beschäftigt, prägt usw. hätte wohl auch durch die Investition in 50cm mehr Grabentiefe (wobei man Untergrund-abhängig auch nicht immer die ideale Tiefe ausheben kann, z.B. wegen Wasser) aus der Rundfunkgebühr an Tiefgang verbessert.
Man wird den Eindruck nicht los das man hier über den Personenkreis der Soldaten hinaus auch endlich mal im Privatsektor mit bebendem Zeigefinger klargestellt werden soll, das jeder damals lebende Deutsche quasi hektoliterweise Blut an den Finger kleben / Schuld auf sich geladen hatte.So falsch war das auch nicht. Wieviel jeder Einzelne an Schuld auf sich geladen hat, ist natürlich schwer zu sagen - aber die Nürnberger Gesetze usw. waren ja nun nichts Soldaten-spezifisches. Wehrmacht und SS existierten nicht im luftleeren Raum, um den herum lauter unwissende Unschuldslämmer weideten. Insofern finde ich die Darstellung der Menschen, der Denkweisen usw. durchaus nicht unbedingt moralisierend überzogen - da sind die ewigen Guido-Knopp-Dokumentationen imo deutlich schlimmer und weiter weg von den Schilderungen derer, die mir von ihren Erlebnissen in der Zeit berichten konnten. Keine und keiner von ihnen konnte ehrlich sagen, daß sie in der Retrospektive nicht Schuld der einen oder anderen Form auf sich geladen haben. Der Film hebt außerdem bewußt nicht den Zeigefinger und bricht über jedem den Stab, sondern überläßt das Urteil, die Gewichtung aller Taten, einfach dem Zuschauer - inklusive der offen bleibenden Frage, ob es überhaupt möglich/denkbar war, unter diesen Bedingungen schuldlos zu bleiben.
In ihrer Machart vielleicht, aber in ihrer Message sicher nicht.
Hier werden Klischees bedient.
Es gibt kaum Grauzonen. Gut und böse ist sauber vordefiniert.Genau das sehe ich anders. Nimm die Figur des "Friedhelm", die sich durch den Film mehreren Wandlungen unterzogen sieht, sowohl im Bezug auf sich selbst, wie zu anderen Menschen. Anfangs zögert er zu töten, treibt später aber als abgestumpfter Kämpfer Zivilisten zum Zeitgewinn in Minenfelder, erschießt ohne Bedenken flüchtende Kinder - nur um als eine Art Katharsis am Ende durch seinen quasi-Freitod im Gewehrfeuer der Russen dann doch anderen Kindern (seiner Volkssturm-Gruppe) das Leben zu retten, indem er ihnen unmißverständlich ihre Verblendung aufzeigt. Wissend, daß Worte nicht gereicht hätten, wissend aber auch, daß er sich selbst leicht hätte in das bevorstehende Kriegsende retten können, indem er sie ins Feuer jagt und selbst den Kopf unten behält. Nimm Charlie, die einerseits pflichtbewußt ihren Dienst tun will, dann doch wieder jedem helfen will, nur um dann doch die Ärztin als Jüdin zu denunzieren, um es postwendend wieder zu bereuen. Sind sie nun böse oder gut? Kaum ein Charakter im Film ist völlig makellos, aber auch kaum einer ein reiner Bösewicht, so wie es eben auch in der Realität ist.
Was der Film neben dem reinen Unterhaltungswert hat, ist imo die instinktivere "Erfahrbarkeit" des Zeitgeistes und dessen Wandel. Er versucht sich an der Darstellung, wie Dinge unmittelbar auf involvierte Personen gewirkt haben, versucht den Zuschauer mitzunehmen in den Konflikt der Gedanken mit Realität, Propaganda, Wünschen und Ängsten. Und macht sich dabei im Vergleich zu anderen Filmen des Unterhaltungs-Genres imo beileibe nicht so schlecht (auch, wenn ich Verbesserungspotential nicht ausschließe).
Es wäre durchaus wünschenswert, öfter mal ÖR-Produktionen in der Unterhaltungsrichtung zu sehen, die sich qualitativ auf diesem Niveau befinden, statt immer nur Krimiserien oder seichte Groschenroman-Stories.
DrumDub
2013-03-21, 10:47:51
Genau das sehe ich anders. Nimm die Figur des "Friedhelm", die sich durch den Film mehreren Wandlungen unterzogen sieht, sowohl im Bezug auf sich selbst, wie zu anderen Menschen. Anfangs zögert er zu töten, treibt später aber als abgestumpfter Kämpfer Zivilisten zum Zeitgewinn in Minenfelder, erschießt ohne Bedenken flüchtende Kinder - nur um als eine Art Katharsis am Ende durch seinen quasi-Freitod im Gewehrfeuer der Russen dann doch anderen Kindern (seiner Volkssturm-Gruppe) das Leben zu retten, indem er ihnen unmißverständlich ihre Verblendung aufzeigt. Wissend, daß Worte nicht gereicht hätten, wissend aber auch, daß er sich selbst leicht hätte in das bevorstehende Kriegsende retten können, indem er sie ins Feuer jagt und selbst den Kopf unten behält. das fand ich auch richtig gut gemacht. habs auch direkt verstanden, ohne die entwicklung der person in den ersten beiden teilen gekannt zu haben.
Was der Film neben dem reinen Unterhaltungswert hat, ist imo die instinktivere "Erfahrbarkeit" des Zeitgeistes und dessen Wandel. Er versucht sich an der Darstellung, wie Dinge unmittelbar auf involvierte Personen gewirkt haben, versucht den Zuschauer mitzunehmen in den Konflikt der Gedanken mit Realität, Propaganda, Wünschen und Ängsten. Und macht sich dabei im Vergleich zu anderen Filmen des Unterhaltungs-Genres imo beileibe nicht so schlecht (auch, wenn ich Verbesserungspotential nicht ausschließe).
Es wäre durchaus wünschenswert, öfter mal ÖR-Produktionen in der Unterhaltungsrichtung zu sehen, die sich qualitativ auf diesem Niveau befinden, statt immer nur Krimiserien oder seichte Groschenroman-Stories. jepp! so siehts aus. werde mir wohl demnächst noch mal alle drei teile ansehen.
Gohan
2013-03-21, 12:40:02
...
Sehr gut beschrieben!
Der Film bietet eine Menge an Interpretationsmöglichkeiten über die Motive der einzelnen Charaktere, da diese jeweils eine starke Wandlung im Film erleben.
BlackZed
2013-03-21, 12:52:45
http://www.ksta.de/debatte/-unsere-muetter--unsere-vaeter--wir-armen-taeter,15188012,22161464.html
Mal `ne Gegenstimme zu den meistens hochjubelnden Kritiken dieser Mini-Serie. Hat mich nochmal drüber nachdenken lassen und ich muss dem Autoren Recht geben, gerade was das auslösende Element des ganzen Elends war - jedenfalls nicht nur der Krieg.
Die Vergleiche mit "Band Of Brothers", die manche Rezensenten heranziehen, hinken jedoch IMHO gewaltig - da ging`s ja wirklich nur um die Kampferlebnisse der Truppe. Zudem kostete eine Folge der US-Serie so viel wie der ganze ZDF-Dreiteiler...was man auch merkt...
Santini
2013-03-21, 13:38:25
Als Anti-Kriegsfilm, hat die Reihe schon getaugt, verstörend war es alle mal.
Anti oder Kriegsfilme verlieren sich oft etwas zu sehr in der gebotenen Action nach dem Motto "Ja, Fratzengeballer!!!" oder ein wenig zu viel des US Sieger Pathos. Gut das das jetzt Soldaten zu dieser Zeit einen jüdischen Freund in ihren Reihen haben, wirkte leicht unglaubwürdig auf mich, aber gut dieser Blickpunkt sollte wohl nicht fehlen.
Das hier gebotene war schon recht gut gemacht, auch wenn mir nicht alle Charaktere gefallen haben, die weibliche Besetzung war solala, die Treu doofe Krankenschwester und die eingebildete Show Pomeranze haben mir garnicht gefallen. Tom Schilling fand ich sehr überzeugend in seiner Rolle.
Das die Deutsche Seite in diesem Film nicht so schwarz weiss dargestellt ist sicherlich ein gutes Merkmal dieses Films. Man sah auch gut das die perfiden Kommandostrukturen nicht allzuviel Platz ließen um den Helden zu spielen oder irgendwie selbständig zu handeln.
Schauspielerisch bin ich aufgrund der zwei Grazien nicht ganz überzeugt, aber technisch war das schon sehr gut und hatte eine überzeugende Bildsprache.
Ich weiss nicht aber ich hab zumindest das Gefühl, das der Blick auf die Geschichte in dem Film nochmal eine andere Qualität hatte, direkter als bei anderen Filmen dieser Art aufjeden Fall.
Silentbob
2013-03-21, 13:45:21
Gut das das jetzt Soldaten zu dieser Zeit einen jüdischen Freund in ihren Reihen haben, wirkte leicht unglaubwürdig auf mich, aber gut dieser Blickpunkt sollte wohl nicht fehlen.
Wieso soll das unglaubwürdig sein?
@Cyphermaster, gut geschrieben.
Das die verbliebenen Freunde sich am Schluss "zufällig" getroffen haben, ist zwar unlogisch, aber da konnte man anhand der Story von vornherein ausgehen. Das war für mich kein Kritikpunkt, die Macher mussten die Story ja in irgendeiner Form abschliessen.
Cyphermaster
2013-03-21, 13:47:20
Ich weiß nicht, wie der Kommentator im KSTA-Link auf die Idee kommt, der Dreiteiler hätte den Anspruch, ein global umfassender zeitgeschichtlich-moralischer Lehrfilm sein zu können. Deshalb geht -nach meiner Meinung- sein Kommentar auch am Film vorbei. Der Film thematisiert nicht die Hitlerzeit, keinen großen Zusammenhang, kein Volk, keine "typische Szene", sondern zeigt (und das bewußt) lediglich winzige kleine Versatzstücke des Geschehens - eben das, was davon die Charaktere prägt, betrifft, und sich ihnen zeigt, individuelle Perspektive. Er zeigt, wie jeder Mensch sich vor dem Hintergrund der Zeit, der speziellen Umstände sieht, erlebt, und eben eventuell auch verändert. Auch das "auslösende Element" für die Untaten wird im Film nicht "dem Krieg" zugeschoben, im Gegenteil. Die Handelnden werden fast immer so dargestellt, daß ihnen selbst zumindest ein Teil der Initiative, die Details der Ausgestaltung überlassen bleiben. Eben, damit man sieht, daß weder komplett frei entschieden, noch einfach nur gehorcht werden konnte.
Man hätte diesen Film jederzeit auch vor dem Hintergrund des ersten Weltkriegs, der Weltwirtschaftskrise oder jedes anderen zeitgeschichtlichen Geschehnisses ansiedeln können, das mit persönlichen Verwerfungen entsprechenden Umfangs, moralischen Konflikten usw. einher gegangen ist, die Kerninhalte wären die Gleichen gewesen.
Ich habe mich z.B. an ein paar Stellen durchaus an US-Filme wie "Apocalypse now" oder "Full Metal Jacket" erinnert gesehen (Band of Brothers ist wirklich kein passender Vergleich); und die sind ja nun auch nicht zwingend als Kriegsschuld-Relativierung gesehen, sondern eher im Gegenteil.
Dicker Igel
2013-03-21, 13:48:18
http://www.ksta.de/debatte/-unsere-muetter--unsere-vaeter--wir-armen-taeter,15188012,22161464.html
Finde ich passend.
NiCoSt
2013-03-21, 14:04:48
es gibt auch begleitende Dokus in der Mediathek, die ich sehr interessant und gut gemacht fand...
die weibliche Besetzung war solala, die Treu doofe Krankenschwester und die eingebildete Show Pomeranze haben mir garnicht gefallen.
Bei der Krankenschwester (Miriam Stein) würde ich das nicht unterschreiben.
Santini
2013-03-21, 14:28:36
Wieso soll das unglaubwürdig sein?
Kam mir persöhnlich nur so vor da es ja mittlerweile schon 1941, belegen oder Objektiv einschätzen kann ich das natürlich nicht.
Silentbob
2013-03-21, 14:30:29
Bei der Krankenschwester (Miriam Stein) würde ich das nicht unterschreiben.
Ich fand den kompletten Cast eigentlich sehr überzeugend.
Santini
2013-03-21, 14:34:45
Bei der Krankenschwester (Miriam Stein) würde ich das nicht unterschreiben.Schlecht gespielt hat sie nicht, ok.
Aber ich konnte mich in ihre Entscheidungen und Emotionen nur schwer hineinversetzen und irgendwie hat mir ihre Nase auch nicht gepasst :wink:
J0ph33
2013-03-21, 15:28:24
Wieso ist es eig. so schwer zu akzeptieren das Leute diese Filme nicht mögen und das auch noch begründen?
Jemandem zu unterstellen er hätte überhaupt nicht reingeguckt oder wenn nur mal 1-2m und wäre ansonsten RTL-Gucker (=indirekter geistiger Tiefflieger) ist schon erbärmlicher stil.
Natürlich darf man den Film nicht mögen, das ist jedem freigestellt. Wenn man dies jedoch dann mit vermeintlicher Schwarz-Weiß-Malerei begründet, was offensichtlich falsch ist, dann muss man sich nicht wundern, wenn entsprechend, Achtung Brüller, "zurückgeschossen wird".
http://www.ksta.de/debatte/-unsere-muetter--unsere-vaeter--wir-armen-taeter,15188012,22161464.html
Sehe das ähnlich wie Cypher. Ziel des Films war die Darstellung der individuellen Erlebnisse von fünf Protagonisten, deren gezeigtes Schicksal weder einzigartig noch vollständig repräsentativ für die gesame deutsche Gesellschaft ist. Eine solche Tiefe ist filmisch nicht zu erreichen.
Der Autor schreibt also am Film vorbei.
Gut das das jetzt Soldaten zu dieser Zeit einen jüdischen Freund in ihren Reihen haben, wirkte leicht unglaubwürdig auf mich, aber gut dieser Blickpunkt sollte wohl nicht fehlen.
1933 gab es ca. 500000 Juden in Deutschland, davon konnten ca. 250000 emigrieren. Die systematische Deportation von Juden aus Deutschland heraus begann erst 1941/42 (lokale Aktionen, meist initiiert von den jeweiligen Gauleitern, gab es schon vorher).
Von den 250000 verbliebenen jüdischen Deutschen hatten natürlich auch manche nach 1933 weiter nichtjüdische Freunde. Auch hier zeigt der Film gut die Ambivalenz, die aus persönlichen Bekanntschaften entsteht. Die Krankenschwester (Charlie) ist überzeugte Nationalsozialistin, akzeptiert also mindestens den Antisemitismus des Regimes, wenngleich sie auch für ihren Freund Viktor eine Ausnahme macht. Ist sie also eine Antisemitin? Vorbehalte hat sie mindestens, was den Verrat der ukrainischen Ärztin zur Folge hat; der eliminatorische Antisemitismus ist ihr jedoch fremd. An Stellen wie diesen ist der Film repräsentativ für eine große Menge der Deutschen. (Selbst die schroffe Berlinerin, die nach der Deportation von Viktors Eltern in deren Wohnung einzieht, und sich im Film stark antisemitisch äußert, bekommt, in dem sie das Hochzeitsphoto von Viktors Eltern aufbewahrt, eine ambivalente Seite - wohlmöglich hat auch sie sich im Moment des Anblicks daran erinnert, dass der jüdische Arzt, Schneider, Ladenbesitzer usw. eigentlich immer ganz freundlich gewesen ist. Auch in Details wie diesen liegt die Qualität des Films).
Das die verbliebenen Freunde sich am Schluss "zufällig" getroffen haben, ist zwar unlogisch, aber da konnte man anhand der Story von vornherein ausgehen. Das war für mich kein Kritikpunkt, die Macher mussten die Story ja in irgendeiner Form abschliessen.
Ich denke nicht, dass das Treffen zufällig war, evt. hat man ein Treffen über die überall aushängenden Suchlisten arrangiert. Dazu passt auch Wilhelms Aussage "auf Friedhelm brauchen wir nicht zu warten").
Wer hat sich eigentlich diesen Schwachsinnstitel "Unsere Mütter, unsere Väter" überhaupt ausgedacht? Es ist doch schon lange eine Generation darüber, unsere Großeltern.
Und die Serie ist IMHO überbewertet. Das Boot beispielsweise ist um Klassen besser.
drexsack
2013-03-21, 17:50:51
Wer hat sich eigentlich diesen Schwachsinnstitel "Unsere Mütter, unsere Väter" überhaupt ausgedacht? Es ist doch schon lange eine Generation darüber, unsere Großeltern.
Nicht für den klassischen ZDF-Gucker.
J0ph33
2013-03-21, 17:53:05
Nicht für den klassischen ZDF-Gucker.
Das ist in der Tat der Grund für den Titel. Der Durchschittsalter der ZDF-Zuschauer liegt bei ca. 61 Jahren. Dieser Film sollte vorallem Markanteile bei den 40 bis 50 jährigen generieren.
Sven77
2013-03-21, 18:03:20
Dieser Film sollte vorallem Markanteile bei den 40 bis 50 jährigen generieren.
Bei den ÖR die sogeannten "Jugend-Gruppe" :D
Commander Keen
2013-03-21, 18:20:04
Ich schaue aus Prinzip keine öffentlich-rechtlichen TV-Produktionen.
Dieser Film sollte vorallem Markanteile bei den 40 bis 50 jährigen generieren.
Und? Ich bin in diesem Altersbereich und meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht geboren. Ich bleibe dabei, für die meisten hier müßte es wohl heisen: "Unsere Großmütter, unsere Großväter!"
Umfage, Eltern oder Großeltern, wer hat den Krieg noch mitbekommen? (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=540136)
doublehead
2013-03-21, 20:51:00
Ich schaue aus Prinzip keine öffentlich-rechtlichen TV-Produktionen.
Ganz schön dumm. Dir entgeht was. Vieles rangiert zwar von belanglosem 08/15 bis zum Kotzen schlecht, aber es gibt immer wieder Perlen zu entdecken. Solche Pauschalurteile sind immer reichlich dämlich.
Der Brain
2013-03-21, 21:40:06
Ich schaue aus Prinzip keine öffentlich-rechtlichen TV-Produktionen.
Verklag mich doch oder Unter Beobachtung sind auch viel spannender :freak:
@ Topic: Ich bin ja auch nicht so der klassische ÖR Produktionsgucker, Adlon und Konsorten sind einfach nicht so mein Stoff. Aber UMUV hat durch die Trailer mein Interesse geweckt und ich muss sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Vor allem Tom Schilling überzeugt auf ganzer Linie. Vom Bücherwurm zur gefühlstoten Killermaschine. Das war schon stark gespielt.
Unabhängig von der Konstruiertheit hatte ich in dem Moment, wo sich zum Schluß die drei in der Kneipe wiedersehen ne Mördergänsehaut, als der einstmals stolze und schneidige Wilhelm abgewrackt, desillusioniert und traumatisiert da reingehumpelt kam. Stark im Ausdruck. Hat mir gefallen.
Alles in allem eine sehr gute deutsche Produktion zu dem Thema.
Unabhängig von der Konstruiertheit hatte ich in dem Moment, wo sich zum Schluß die drei in der Kneipe wiedersehen ne Mördergänsehaut, als der einstmals stolze und schneidige Wilhelm abgewrackt, desillusioniert und traumatisiert da reingehumpelt kam. Stark im Ausdruck. Hat mir gefallen.
Kriegen die sich noch, oder nimmt sie jetzt den Arzt? :freak:
phoenix887
2013-03-24, 23:00:16
Wer hat sich eigentlich diesen Schwachsinnstitel "Unsere Mütter, unsere Väter" überhaupt ausgedacht? Es ist doch schon lange eine Generation darüber, unsere Großeltern.
Und die Serie ist IMHO überbewertet. Das Boot beispielsweise ist um Klassen besser.
Danke für den Post, wenigstens einer. Habe das selbe schon ne Seite vorher geschrieben.
Philipus II
2013-04-03, 00:41:56
Ich habe den Dreiteiler inzwischen auch gesehen. Ich persönlich fand ihn ganz in Ordnung. Muss man gesehen haben? Sicher nicht. Wer sich aber darauf einlässt, bekommt eine halbwegs stimmige Geschichte vor historischem Hintergrund mit überdurchschnittlicher Umsetzung präsentiert. Der Satz, dass der Krieg nur das schlechte hervorbringt, bestätigt sich als Leitmotiv.
HarryHirsch
2013-04-06, 09:12:37
auf zdf neo kommen heute ab 20.15 alle drei teile hintereinander.
vBulletin®, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.