Wie groß ist die Rolle, welche Mainboards beim Übertakten einer CPU spielen?

[Nightspider]

Gab es dazu schon explizite Tests, seriöser Tester?

Zu oft ließt man bei Tests, dass sich teure Mainboards dank ihrer tollen Phasen und Spannungswandler hervorragend zum Übertakten eignen würden.

Doch spielt das noch eine Rolle, wenn man zB. bei Intel quasi nur noch über den Multiplikator übertaktet?

Mein letztes Mainboard kam 90 Euro und damit lassen sich schon ohne Probleme 4,7 Ghz betreiben. Andere schaffen mit besseren CPUs noch höhere Taktraten.

Ich kann mir höchstes vorstellen, das es vielleicht etwas bei den letzten Mhz im einstelligen Bereich etwas ausmacht aber nicht annähernd so viel, als das es den Preis von ~200 Euro Mainboards rechtfertigen würde.

Deswegen suche ich explizit Tests was das max. CPU OC betrifft.


Ich finde es wird bei Tests viel zu selten erwähnt, das man einen unnötig hohen Preis bei vielen Produkten zahlt und der Laie damit viel zu oft zu überteuerten Mainboards greift, in der Hoffnung dadurch besser übertakten zu können oder in der Annahme, das ein teureres Mainboard im Alltag generell stabiler und sicherer wäre.

[Commander Keen]

oder in der Annahme, das ein teureres Mainboard im Alltag generell stabiler und sicherer wäre.[/B]

Das ist mMn sowieso Quatsch. Am sichersten hinsichtlich Stabilität (nicht OC) fährt man meist mit den Massenboards mit den großen Stückzahlen aus dem mittleren Preisbereich - hier käme den Hersteller Pfusch nämlich am teuersten zu stehen.

Daneben bieten Boards > 150€ idR auch keinen echten Mehrwert mehr. Da wird dann nur noch mit unsinnigem bling-bling versucht den höheren Preis zu rechtfertigen, die Ausstattung oder die wichtigen Bauteile werden aber nicht hochwertiger.

[T86]

die 100,- die du für das mainoard mehr ausgibst musst du erstmal durch OC wieder rausbekommen

lohnt nicht - das war früher mal wo es nur 3 modelle jh hersteller gab
sprich "sockel A zeit"

heute zählt eher preis/leißtung ein mainboard für 35,- kann halt nix

für 50 bis 70,- gibts im AMD lager was OC angeht all das was boards die das doppelte kosten auch können
ob man unbedingt zahllose zusatz controller auf dem mainboard braucht
muss jeder selbst wissen...

früher hab ich auch immer "high-end" mainboars gekauft aber da gab es auch noch einen messbaren unterschied in sachen performance

mein rat immer auf preis/leißtung setzen nur da bekommt man das optimum für sein geld

ein teures mainboard macht den pc nicht schneller - ne bessere Graka hingegen schon ;)

[Commander Keen]

So sehe ich das auch. Ab ca. 80€ gibt es schon wirklich gute Boards, wer noch etwas mehr will kann auch 100€ ausgeben. Drüber wird dann die Ertragskurve schon recht steil, ab 150€ ist dann wie gesagt auch schon das Maximum dessen, was man noch "sinnvoll" ausgeben kann erreicht, weil dann schon wirklich alles an extra-Chips drauf und die Kühllösung top ist.

[4Fighting]

So sehe ich das auch. Ab ca. 80€ gibt es schon wirklich gute Boards, wer noch etwas mehr will kann auch 100€ ausgeben. Drüber wird dann die Ertragskurve schon recht steil, ab 150€ ist dann wie gesagt auch schon das Maximum dessen, was man noch "sinnvoll" ausgeben kann erreicht, weil dann schon wirklich alles an extra-Chips drauf und die Kühllösung top ist.

Es gibt mMn schon Boards, die durchaus einen Aufpreis rechtfertigen. Je nachdem, was du möchtest oder brauchst. Mir war es z.B. wichtig SLI mit 16 lanes zu betreiben und bin dann schnell bei Boards mit PLX Chip gelandet, die leider teurer sind.

Die Asus Maximus Reihe oder Gigabyte Sniper finde ich z.B. überteuert.;D

[zombiewars]

naja es kommt schon ein wenig auf das Board drauf an....das ist wie das Fundament eines Hauses ;-)

Bei AMD gibt es für die meisten ausreichend wirklich gute Boards für ca. 80-100€ bei Intel muss man schon mit 150-200€ rechnen.

Ich selbst habe ein MSI BIG BANG XPOWER II und bin bis auf das dämliche X.M.P. Profil für den speicher super zufrieden...

In Punkto Overclocking hat man, je nach dem wie man es haben will / braucht, extreme Leistungsreserven ... so habe ich zum Beispiel 7xPCIe Slots 4 davon für die Grakas, 2x 8-pin für die CPU (könnte somit bis zu 300W ziehen) und einen Extra 6-pin anschluss nur für die Grafikkarten Slots, damit diese nochmal mit extra power versorgt werden...

Natürlich reicht für die meisten ein Board mit einem vollwertigen PCIe Anschluss und ganz normaler Ausstattung...

Das jetzt das eine Board besser taktbar ist als das andere ist eher gering, es geht dann mehr um die verbauten Chipsätze, die dann eben mehr oder weniger beim Overclocking zulassen. Wenn man sich in einer Kategorie befindet zb. X79 (Sockel 2011) gibt es eig. fast nur noch unterschiede in der Ausstattung und dem mitgelieferten Zubehör..Einige Tests zeigen ja das dann mal das eine Board minimal besser ist als das andere aber das sind Werte unter 5% und dass finde ich ist zu vernachlässigen ;-)

[Cubitus]

Phasen-Design, Kühlung und Bios sind am wichtigsten imo..
Und es gibt auch schon Boards im Mittleren-Preissegment welche in diesen Eigenschaften topp sind.

[Raff]

Ich finde es wird bei Tests viel zu selten erwähnt, das man einen unnötig hohen Preis bei vielen Produkten zahlt und der Laie damit viel zu oft zu überteuerten Mainboards greift, in der Hoffnung dadurch besser übertakten zu können oder in der Annahme, das ein teureres Mainboard im Alltag generell stabiler und sicherer wäre.

Zusätzliche Phasen, mächtigere Kondensatoren, solide Spulen und eine ordentliche Kühlung aller gestressten Bauteile sind natürlich nicht verkehrt – aber nur in Einzelfällen wirklich nötig. Jeder, der mal testweise seine CPU extrem geprügelt, d.h. vor allem overvoltet hat, wird die Grenzen seines Mainboards gehört haben: Fiepen, Zischen unter Volllast (etwa im 3DMark-CPU-Test). Da lohnt es sich, ein kräftiges Brett zu haben.

MfG,
Raff

[aufkrawall]

Fiepen ist mitunter nur dem Netzteil geschuldet.
Bei mir fiept bei Prime95 quasi gar nichts.

Bei nem ollen Bulldozer, der abartig viel Strom zieht, mag das natürlich anders sein.

[Nightspider]

Ich hab meine CPUs auch immer auf die max. sinnvollen 24/7 Settings übertaktet und hatte noch nie Spulenfiepen oder Ähnliches auf dem Mainboard.
Gute Bauteile werde imo schon auf sehr, sehr günstigen Mainboards verbaut.
Bei AsRock schon ab 70 Euro. Vielleicht sogar bei den noch günstigeren.

[Raff]

Ich rede ja nicht von 24/7-Settings, sondern der Grenze zum Tod. :naughty: So konnte ich das sowohl bei meinem Q6600 @ 4 GHz bei ~1,55 Volt (real) hören, aber auch beim X6 @ 4,2 GHz und nun auch beim FX-8350 bei Versuchen jenseits von 5 GHz. Dabei kommen unterschiedliche Netzteile zum Einsatz, aber stets Markenware.

MfG,
Raff

[nowayfra]

Meine vorletzte Workstation bestand aus einem Maximus III Formula (damals > 200 Euronen) und einem Intel i7-860. Nach vielem rumprobieren stand der Takt irgendwann bei 4.1GHz (default 2.8GHz), das war dann mit Wakü 24/7 stabil, mit dem Teil habe ich gelegendlich wochenlang nonstop gerendert. Irgendwann nach etwa einem Jahr ging der Rechner unter Vollast einfach aus. Klack - Bildschirm schwarz, Kiste tot. Nach dem abchecken des Boards ist mir der angeschmolzene und rußig gewordene 12V-4pin Anschluss aufgefallen, da schienen wohl recht heftige Ströme mit hoher Hitzeentwicklung geflossen sein, obwohl der verschmorte Anschluss sicher nicht die Ursache für den Blackout war.
Ok, damals neues Board geholt, dachte was billigeres reicht, irgendwas von Gigabyte um die 100 Euronen. Eingebaut, im Bios rumgespielt um die alte Taktung um die 4GHz wiederherzustellen - funzt, dann Renderer angeworfen und ne halbe Stunde später - PAFF, Kiste tot. Brett wieder raus, in den Laden zurück, dort mit Unschuldsmine Board gegen neues getauscht, diesmal aber mit etwas moderaterer Taktung (3,8 GHz) laufen lassen. Lief immerhin paar Wochen, danach wieder plötzlicher Tod unter Vollast.
Replacement: ASUS irgendwas Deluxe (~160 Euronen), Taktung wieder 4.1 GHz, lief bis zum Komplettupgrade vor einem halben Jahr perfekt. Mal abgesehen davon, dass sich einer der Pins des Mainboard-CPU-Sockels mit einem Messingkontakt der CPU verschmolzen hatte, sodass nach dem Ausbau der CPU der Pin aus dem Mainboard gerissen wurde. Ich hab des Zeugs dann als defekt bei Ebay verkloppt. Gag an der Sache war eigentlich die CPU, die konnte ich mit dem anfänglichen Maximus Formula auf locker 4,4GHz hochprügeln, die hat das alles locker weggesteckt und mit einem Lächeln drei Bretter sterben sehen.
Meine aktuelle Workstation: ASUS Rampage Extreme, Intel i7-3930K @ 4,7GHz. Vor kurzem temporär ne GTX 680 zum zocken bei Ebay ersteigert und eingebaut und dann neben Spielen noch gerendert - und siehe da, mein 600 Watt Netzteil ging von da an mit gelegendlichen spontanen Ausfällen in den Ruhstand. Mein Strommesser zeigte mir allerdings nie Stromverbräuche von über 500 Watt an, daher komische Angelegenheit. Seit dem neuen Netzteil mit 730 Watt läuft alles soweit ganz gut...

Als Fazit würde ich für ernsthafte Übertakter, welche übers Zocken hinaus einen 24/7 Betrieb planen wirklich nur High-End Boards empfehlen.

[Commander Keen]

Als Fazit würde ich für ernsthafte Übertakter, welche übers Zocken hinaus einen 24/7 Betrieb planen wirklich nur High-End Boards empfehlen.

Oder man verzichtet einfach auf die letzten 100 MHz, welche nurmehr mit einem unverhältnismäßig hohem Einsatz an Vcore zu erreichen sind...

Jede CPU hat irgendwo ihren "breaking point" (so nenn ich das jetzt einfach mal), ab welchem mehr Takt nur noch mit massiv viel mehr Vcore erkauft werden kann. Wer sich bis zu diesem Punkt vortastet und nicht drüber geht, der röstet auch keine Boards. Also mir ist in 15 Jahren Overclocking noch kein einziges (!) Board abgeraucht.

Zumal das auch wirtschaftlich keinen Sinn mehr macht. Ja, man kann 200€ in das Board investieren. Oder man latzt 100€ weniger und steckt das gesparte Geld gleich in eine bessere CPU... was letztlich sinnvoller ist, darf jeder für sich selbst entscheiden...

[ndrs]

Oder man latzt 100€ weniger und steckt das gesparte Geld gleich in eine bessere CPU
Vorausgesetzt eine solche exisitert ;)

[nowayfra]

Oder man latzt 100€ weniger und steckt das gesparte Geld gleich in eine bessere CPU

Nun ja, heutzutage ist mit einem 100 Euro Sprung nichts mehr getan, wenn die aktuelle CPU schon die oberste aus dem "Mittelklasse"-Segment ist. Von 3930K -> 3960X sinds denn doch schon paar Taler mehr, den Leistungszuwachs kann man dann auch nur noch als lächerlich bezeichnen. XEONs kann man heutzutage auch nicht mehr kaufen seit Intel diese nur mehr gelockt rausbringt.

Im übrigen sehe ich meine Übertaktungen nicht als extrem an. Nach etwas Recherche findet man für CPUs schnell sowas wie "empfohlene" Settings bezüglich der Spannungshöhe im Kontext einer 24/7 Verwendung, an die habe ich mich stets gehalten. Allerdings beziehen sich diese Werte immer auf die Überlebensfähigkeit der CPU, die Halbarkeit der Mainboards wird da meist aussen vor gelassen.
Zu behaupten noch kein Board abgeschossen zu haben ist einfach, wenn man Übertaktet nur um zu zocken oder um das Benchmarkergebnis auf dem Monitor zu bewundern. Wenn die Kiste erstmal tagelang nostop unter Vollast steht sieht das alles gleich ganz anders aus. Der sichere Bereich in Sachen Übertaktung ist dann bei 0815 Boards meiner Erfahrung nach recht niedrig anzusetzen, bei High-End Boards kann man es da durchaus längerfristig krachen lassen, sodaß die OC-Differenz und die entsprechende Zeitersparnis dann über die Jahre gesehen (und auch subjektiv beim Arbeiten mit 3D-Apps) die höheren Anschaffungskosten durchaus rechtfertigen.
Des weiteren sollte man die Ausfallrisiken der einzelnen Komponenten auch beim Kauf würdigen, z.B. habe ich noch keine Intel-CPU gekillt, daher kaufe ich den i7-3930K bei Ebay ohne Garantie, aber dafür mit 30% Preisnachlass verglichen mit den billigsten Läden hier um die Ecke. Beim Motherboard dagegen nur das beste, wenns ausfällt innerhalb zweier Jahre dann halt Umtausch.

[Gouvernator]

Es gibt mMn schon Boards, die durchaus einen Aufpreis rechtfertigen. Je nachdem, was du möchtest oder brauchst. Mir war es z.B. wichtig SLI mit 16 lanes zu betreiben und bin dann schnell bei Boards mit PLX Chip gelandet, die leider teurer sind.

Die Asus Maximus Reihe oder Gigabyte Sniper finde ich z.B. überteuert.;D
Gigabyte Sniper für Quad-SLi@8x PCie ist eigentlich nicht überteuert. Man investiert dabei extra ~+200€ in ein Mainboard um danach massiv an diversen unnützen GPU-Generationen zu sparen (dank Quad SLI). Meine 4xGTX480 werden erst ersetzt wenn eine Single-GPU die gleiche Leistung packt.
Um sie zu ersetzen hätte ich 3xGTX680 gespart oder danach 2 Titanen. Ich kann also noch weitere 2-3 Jahre warten um mir ernsthaft Gedanken um "zu wenig" Leistung zu machen.
Und wenn ich wollte oder das Geld hätte dann könnte ich auch 4 Titanen da reinstecken und hätte ein richtig krankes System das noch in 10 Jahren aktuell wäre. Und das alles nur dank einem 300€ Mainboard.

[4Fighting]

Gigabyte Sniper für Quad-SLi@8x PCie ist eigentlich nicht überteuert. Man investiert dabei extra ~+200€ in ein Mainboard um danach massiv an diversen unnützen GPU-Generationen zu sparen (dank Quad SLI). Meine 4xGTX480 werden erst ersetzt wenn eine Single-GPU die gleiche Leistung packt.
Um sie zu ersetzen hätte ich 3xGTX680 gespart oder danach 2 Titanen. Ich kann also noch weitere 2-3 Jahre warten um mir ernsthaft Gedanken um "zu wenig" Leistung zu machen.
Und wenn ich wollte oder das Geld hätte dann könnte ich auch 4 Titanen da reinstecken und hätte ein richtig krankes System das noch in 10 Jahren aktuell wäre. Und das alles nur dank einem 300€ Mainboard.

Du hast natürlich recht.

Für deine Ansprüche ist das Board natürlich fair bepreist und so gesehen halten Mainboards als Unterbau auch deutlich länger als eine GPU. Dadurch, dass AMD derzeit nichts spannendes bringt halten die Intel CPUs auch schön lange und damit auch das Board:)