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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einstellungs-Ablauf Landschafts/Urlaubs-Fotografie


Rogue
2013-05-02, 13:07:17
Hallo zusammen.
Wie wählt ihr eure Einstellungen wenn ihr im Urlaub unterwegs seid und Landschaften/Gebäude etc. fotografiert?

Vom auspacken und einschalten der Kamera an.

Welche Settings und warum?

Ich überlege meist zu beginn wieviel Tiefenschärfe ich benötige.
Brauche ich viel, gehe ich sofern genug Licht vorhanden direkt auf Blende 8 hoch.
Belichtungszeit lasse ich auf automatik. Sofern ich die gewählte Verschlusszeit noch ohne verwackeln in der hand halten kann interessiert mich das nicht weiter.

ISO ist meist auf auto-6400 also 6400 max (nutze die Fuji X-E1, da passt das noch).

Möchte ich nichts spezielles betonen, sondern nur den gesamten Bildausschnitt, dann steht der belichtungsmesser auf integral, also mittelt übers gesamte Bild.

Focussiert wird meist manuell. Also entweder per einmaligem druck einer Taste oder Zonenfocus.

Bei Landschaften sollte man bis unendlich scharf haben.
Dementsprechend wird so gedreht bis die Focus-Zone so grade die unendlich-Markierung erreicht.

Hab ich die Kamera in Museen / beim Stadtbummel dabei wird Autofocus aufs Zentrum gewählt da es dort meist schnell gehen muss.
Sofern keine riesigen Distanzen im Bild enthalten sind gehe ich mit der Blende dann auf 2.8-5.6 bzw. überlasse es auch mal der automatik.

Was überlegt ihr als erstes und in welcher Reihenfolge legt ihr eure Einstellungen fest?

Dane
2013-05-02, 17:36:50
Also erstens, ich schalte meine Kamera nicht ein.... sie ist immer an :)

Tiefenschärfe ist vom Motiv abhängig. Ich arbeite im bereich von F8 bis F11 oder auch mal stärker.

In der Hand wird bei mir nichts gehalten, so gut wie alle meine Fotos entstehen vom Stativ. Wie es sich bei der Landschaftsfotografie auch gehört. Optimal so kurz wie möglich natürlich was die Verschlusszeit angeht. Aber um z.b. das Wasser zu glätten gerne auch mal länger, viel länger.

Ist natürlich meistens auf 100.

Belichtungsmesser ist bei mir immer in der selben Einstellung. Mehrfeldmessung

Es wird immer von Hand fokussiert, so das man sich die hyperfokale Distanz schön zurechtlegen kann. Ich nutze hierfür gerne Live View um die Schärfe präzise zu legen. Oftmals reicht mir das auch über den Sucher. Die Objektivskala ignoriere ich.

Als erstes spähe ich die passende Location ab wenn ich weiss was ich machen möchte. Und anhand von dem setze ich die Einstellungen, Ausschnitt, Filter und warte auf die entsprechende Zeit. Ich spähe aus wo die Sonne untergehen oder aufgehen wird, und anhand von dem richte ich mich. :biggrin:

HajottV
2013-05-02, 19:21:07
Landschaft = ISO100 + Stativ + Zeitautomatik + manuelle Belichtung + Hyperfokaldistanz + Geli [+ Polfilter]

[dzp]Viper
2013-05-02, 19:34:27
Hyperfokaldistanz.... ein neues Wort für mich. Musste ich gleich mal googeln. Wieder was gelernt :D

Rogue
2013-05-03, 09:05:03
Stativ wird wohl für den anstehenden Urlaub zu umständlich. Denke aber das wird kein Problem da eh das meiste bei Tageslicht stattfindet.

@Dane
Du drehst die Blende auf 11 oder noch weiter gen 16 aber nur um den Focusbereich zu strecken oder ergeben sich da noch andere Effekte von denen ich nichts weiss?
Wollte mich nicht zu weit von 11 entfernen da die Auflösung des Objektivs da abzunehmen beginnt.

Dane
2013-05-03, 12:14:29
Beim Stativ geht es ja nicht nur darum das man längere Verschusszeiten halten kann. Es bietet auch an, eine etwas überlegtere Komposition und Ausschnitt zu wählen. Wenn man noch mal eine Aufnahme machen möchte, muss man einfach nur auf den Auslöser drücken und man hat den genau gleichen Ausschnitt. Bei HDR Aufnahmen ist ein Stativ auch Empfehlenswert, ebenso auch bei Panoramen. Oftmals finde ich ein Stativ auch umständlich was das Schleppen und die Handlichkeit angeht, auch den Aufbau u.s.w. Aber mir ist es das auf jeden Fall wert. In einem Video über Stative meinte der jemanige mal "Geknipst wird aus der Hand, und fotografiert vom Stativ" *duckundweg*

16 normalerweise weniger. 11-13 ist so das Maximum im normalfall. Primär um eine schöne Schärfe zu bekommen. Falls ich aber mal länger belichten möchte und keinen Graufilter dabei habe, würde ich auch bis 22 oder so was gehen um die Verschlusszeit zu erhöhen. Natürlich ist das die Beugungsunschärfe da schon im vollen Gange, aber einen Tod muss man manchmal sterben :) Ist ja nicht so dass das ganze Bild dann ein einziges Bokeh ist :-D

alkorithmus
2013-05-03, 14:25:28
Das Thema mit Stativ + Tageslicht hatten wir von einiger Zeit mal heiß diskutiert in diesem Forum. Es ging nicht gut aus. (y)

Dane
2013-05-03, 15:54:03
Also ich denke das bleibt jedem selbst überlassen was er braucht. Da müsste man doch eigentlich nicht diskutieren, und erst recht nich das es auch noch nicht gut endet :)

nggalai
2013-05-03, 20:43:01
Dann bin ich hier wohl zwischen den Stühlen; ich nehm bei Bedarf ein Einbein. ;) Damit gehen Langzeit-Aufnahmen (Wasser beruhigen etc.) für meine Ansprüche gut genug, das Teil ist leicht und gut zu transportieren. Ich mache nicht oft genug Landschaftsbilder, dass sich ein ordentliches Dreibein lohnen würde, und HDRi mach ich nicht.

Ansonsten, bei Landschaft:

- Kameras sind eh immer an / Standby.
- Je nach Brennweite ab f/5.6 (28mm KB) bis f/11 (90mm KB) als größte Blendenöffnung; oft abgeblendet auf f/11 bis f/22 (bei Mittelformat+Weitwinkel geht’s bei f/16 los). Diffraktion ist weniger wichtig als man bei 100%-Crops meinen mag, mehr dazu weiter unten.
- Weißpunkt fix auf «Daylight» respektive bei Mittelformat keine Korrekturfilter. Ich will ja die Farben und Lichtstimmung z.B. eines Sonnenaufgangs nicht normalisieren. Weißpunkt wird mit Graukarte nur dann angepasst, wenn ein Objekt statt die gesamte Landschaft das eigentliche Motiv ist (z.B. Person).
- Lichtmessung mit Handlichtmesser (Gossen Digisix), oft aber auch «Sunny 16» Kopfregel. Bei Szenen mit hohem Kontrast entsprechend angepasst darauf, was relevanter ist.
- Basis-ISO bzw. Film nach Packung entwickeln lassen, ohne Push/Pull.

Fokussiert wird immer manuell, einfach weil ich die Autofokus-Kamera nur als «Backup» hab. Dabei stelle ich auf den Blickfang (komischer Baum, Silo in der Landschaft, was auch immer) scharf; will ich alles scharf-genug haben (eher graphischer Effekt) fokussiere ich hyperfokal, digital ein bis zwei Blendenstufen enger. Also, wenn die Skala meint, für f/8 müsste ich so einstellen, stelle ich so ein wie für f/11 oder f/16. Alle meine Objektive haben eine Skala drauf, damit geht das sehr bequem.

Zur Diffraktion.

Oft sagt man: «An Kleinbild maximal f/11, sonst wird’s zu weich.» Das ist zu einfach gegriffen, denn es hängt entscheidend vom Ausgabeformat und Betrachtungsabstand ab, ob die Diffraktion tatsächlich-sichtbare Schärfe kostet. Das hängt auch davon ab, wie das Bild schlussendlich auf Papier/Karton gebracht wird – Offset-Druck? Fine-Art-Tintenstrahler-Print? Thermosublimation? Welches Papier, wie ist der Karton beschaffen? HD-Fernseher, und wenn ja - wie groß? Beamer?

Ich habe Diffraktion für mich abgehakt, einfach weil ich selten größer als A3 ausbelichten lasse, Beamer eine schlechtere Auflösung bieten als ein solcher Print und 90% meiner Bilder im Netz oder im Zeitungs- und Magazindruck landen – also im Schnitt so um die 40-120 DPI bei Bilddiagonalen von 5-70cm kommen. Da ist’s recht egal, ob das in der 100%-Ansicht unschärfer aussieht als weniger stark abgeblendet: Man sieht’s schlussendlich eh nicht. Was man aber sieht ist, wenn die relevanten Teile des Bildes optisch nicht scharf-genug sind. Also im Zweifelsfall lieber noch eine Blendenstufe oben druff.

Ausnahme: Ich hab ein Weitwinkel- oder Normalobjektiv drauf, das Licht stimmt genau jetzt; keine Zeit, das Objektiv zu wechseln, also ist ein heftiger Crop angesagt. Das entspricht einer Vergrößerung bereits vor der Vergrößerung-ins-Ausgabemedium, also bin ich da konservativer und blende eher verhalten ab.

Inselbewohner
2013-05-04, 16:28:03
Landschaft = ISO100 + Stativ + Zeitautomatik + manuelle Belichtung + Hyperfokaldistanz + Geli [+ Polfilter]
Mache ich ähnlich. Landschftsfotografie ist für mich aber nicht mit Weitwinkel gleichzusetzen, womit sich das mit der Hyperfokaldistanz erledigt hat. Manchmal möchte ich kleinere Details hervorheben und fotografiere dann mit einem Tele oder zoome ein bisschen rein. Ich finde in dem Fall kann man ruhig den AF verwenden, ich konnte bislang jedenfalls keinen Vorteil für MF feststellen. Ansonsten stimme ich dir auf ganzer Linie zu. Ein Stativ ist unverzichtbar und bei Landschaftsaufnahmen sollte man nicht auf Auto-ISO vertrauen, man hat ja genügend Zeit um alle Einstellungen in aller Ruhe vorzunehmen. :smile: