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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fährt hier jemand Kayak (Wildwasser)?


Commander Keen
2013-05-06, 20:23:56
Da die Tage immer länger und wärmer werden, wird es langsam an der Zeit einen Ausgleich zur ständigen Sesselfurzerei zu suchen. Leider gibt es nicht ganz so viele Sportarten, die für mich in Frage kommen. Kurz gesagt kann ich im Grunde alles vergessen, was auf das Kniegelenk geht. Also so ziemlich jede Ball-, Mannschafts-, Kampfsport- und Ausdauersportart.

Bleibt nicht mehr so wahnsinnig viel übrig. Naja, irgendwie bin ich dann auf Rudern gekommen, allerdings ist mir das zu sehr "Nazi" (Disziplin, Kondition bolzen, nur geradeaus, alles im Stechschritt), also ist die logische Konsequenz daraus Kayak. Man sieht wohin man fährt und man braucht keine Spiegelglatte Wasserfläche. Gerne auch, wenn ich das Anfängerstadium verlassen habe, mit ein wenig Action, also Wildwasser.

Ich würde mich generell als nicht unsportlich bezeichnen, trotz meiner Einschränkungen. Der Oberkörper tuts noch, Liegestützen mit Klatschen z.B. ist kein Problem. Allerdings bin ich Brillenträger, was bei Wassersportarten generell nicht so der Hit ist.

Naja, wie auch immer, im Grunde hab ich den Thread erstellt, um mir ein paar Erfahrungswerte von Kayaken (Kayakisti? Kayakaren?) anzuhören, ob man z.B. zur Stabilisation des Bootes nicht doch sehr auf seine Beine/Knie angewiesen ist, wie lange man braucht, bis man sich in gefährlichere Gewässer begeben kann (wie gesagt: ein bischen Action will ich schon haben) und was da so an Kosten auf einen zukommen usw. usf. Einfach alles, was euch so einfällt.

sei laut
2013-05-06, 21:22:00
Bin bisher nur einmal Kayak gefahren, aber Action kannste sofort haben.
Wirst nicht den großen Wasserfall runterspringen können, aber kleine Tiefen kann man sich hinabstürzen.
Wenn du groß bist, wirst du in jedem Fall deine Beine anwinkeln müssen. Ob das dein Knie mitmacht, muss du schauen.

GSXR-1000
2013-05-06, 22:11:01
Bin bisher nur einmal Kayak gefahren, aber Action kannste sofort haben.
Wirst nicht den großen Wasserfall runterspringen können, aber kleine Tiefen kann man sich hinabstürzen.
Wenn du groß bist, wirst du in jedem Fall deine Beine anwinkeln müssen. Ob das dein Knie mitmacht, muss du schauen.
Im Kajak hast du grundsaetzlich die knie angewinkelt. egal ob flachwasser oder wildwasser.
Und das aus 2 gruenden:
1. führen die beine eine gegenbewegung zum drehen des oberkörpers aus, was zu deutlich mehr kraftentwicklung fuehrt.
2. stabilsieren die knie die unter den suelrand druecken das Boot und bieten gleichzeitig die moeglichkeit schraeglagen zu erzeugen die gerade im wildwasserbereich fuer wendigkeit notwendig sind.

Ich selbst bin zwar nur jahrzehntelang leistungssportmaessig kajak rennsport gefahren (also flachwasser). aber es ist sicherlich aus fitness erwägungen ein extrem gut geeigneter sport da es den ganzen koerper trainiert, gleichgewichtssinn und reaktionsvermoegen fördert und auch sehr gut gesamtkondition bringt. Nicht umsonst haben rennsportkanuten laut den leistungsdiagnosen hinter radlern und ruderern die grössten lungenvolumen und besten ausdauerwerte.
Kajakfahren selbst faellt grundsaetzlich in die kategorie der kraftausdauersportarten.
Ich denke der Kajaksport ist eine sportart, deren erlernen sehr stark von dem faktor abhängig ist, wie talentiert man dafuer ist. es gibt leute, die kommen nach jahren nicht auf einen gruenen zweig und die koennen sich auch nach jahren gerade so im boot halten, andere werden damit schnell warm und sind nach wenigen wochen bereits eins mit dem boot.
Lernen solltest du auf jeden fall ein grundkurs erstmal in einem verein. In den sommermonaten wird sowas oft fuer jedermann und ziemlich guenstig angeboten.
Du merkst dann auch schnell ob dir das zusagt. Lernen musst du eh im flachwasser.
es ist auch daher wichtig, weil die technischen aspekte nicht ganz unwichtig sind. Was ermüdung angeht, und effezienz, und da sich technische fehler schnell im bewegungsablauf festigen und im nachgang nur sehr muehsam abzutrainieren sind.
Zu den Kosten: naja. wie gesagt, ich wuerde es erst mal in einem verein probieren, da wird dir alles gestellt. später wuerde sich dann zunächst ein eigenes paddel, spritzdecke und sonstige wasserbekleidung (neopren etc) anbieten. mit einem Boot wuerde ich erstmal warten, bis du dir wirklich sicher bist, denn dann brauchst du auch einen dachtraeger dafuer etc. Auch bieten vereine eigentlich immer touren an, bei denen du fuer den anfang auch gut aufgehoben bist.
Wie gesagt... ich habe das sehr lange betrieben und hab in der nachsaison auch einige wildwassertouren immer mitgemacht.
Ich wuerde dir ganz herzlich ans herz legen, solche touren NIEMALS alleine zu machen. ich habe selbst einen guten freund bei den deutschen wildwassermeisterschaften verloren, der lediglich die normale regattastrecke abgefahren ist, als aber die DLRG noch nicht da war und auch sonst keiner bei ihm war. Er ist gekentert und gegen einen brueckenpfeiler gedrueckt worden. das boot ist durch den druck gebrochen und hat seine beine um den pfeiler eingeklemmt. Bis wir die dlrg geholt hatten, war er schon ertrunken.
Sowas macht man immer mit 3, besser 4 leuten.
Die grundausruestung (Paddel... spritzdecke, neoprenzeug, helm) duerfte unter 500 euro sein. Beim boot spaeter kommt es sehr darauf an, was genau es sein soll. Das faengt bei 1.000 euro an und hat nach oben kaum grenzen.

Commander Keen
2013-05-07, 11:28:41
Vielen Dank für deinen Bericht :) Alleine fahren, womöglich noch in gefährlichen und/oder unbekannten Gewässern, kommt sowieso nicht in Frage. Das ganze soll ja neben der sportlichen Ertüchtigung und dem "raus in die Natur kommen" auch ein wenig der Sozialisation dienen.

Einen Verein hier in der Nähe gibt es, da hab ich vorm Erstellen des Threads natürlich schon mal auf der Homepage gestöbert. Die machen im Sommer quasi jedes Wochenende irgendwelche Fahrten und bieten auch Schnupperkurse an. Das ist natürlich meine nächste Anlaufstelle, ist eh klar. Bevor ich jedoch dahin gehe, kann es ja nicht schaden ein paar Erfahrungsberichte zu hören, da ich wie gesagt noch ein wenig am abwägen bin, ob das was für mich ist. Wenn ich damit anfange und Spaß daran habe, dann möchte ich auch dabei bleiben. Es gibt wie gesagt nicht so viele Sportarten, die ich noch ausführen kann.

In diesem Zusammenhang: Man hat die Beine also angewinkelt im Kajak, vermutlich "Froschstellung"? Kann man das Bein auch mal durchstrecken? Wie intensiv würdest du die Belastung speziell für das Kniegelenk einschätzen?

GSXR-1000
2013-05-07, 15:35:27
Vielen Dank für deinen Bericht :) Alleine fahren, womöglich noch in gefährlichen und/oder unbekannten Gewässern, kommt sowieso nicht in Frage. Das ganze soll ja neben der sportlichen Ertüchtigung und dem "raus in die Natur kommen" auch ein wenig der Sozialisation dienen.

Einen Verein hier in der Nähe gibt es, da hab ich vorm Erstellen des Threads natürlich schon mal auf der Homepage gestöbert. Die machen im Sommer quasi jedes Wochenende irgendwelche Fahrten und bieten auch Schnupperkurse an. Das ist natürlich meine nächste Anlaufstelle, ist eh klar. Bevor ich jedoch dahin gehe, kann es ja nicht schaden ein paar Erfahrungsberichte zu hören, da ich wie gesagt noch ein wenig am abwägen bin, ob das was für mich ist. Wenn ich damit anfange und Spaß daran habe, dann möchte ich auch dabei bleiben. Es gibt wie gesagt nicht so viele Sportarten, die ich noch ausführen kann.

In diesem Zusammenhang: Man hat die Beine also angewinkelt im Kajak, vermutlich "Froschstellung"? Kann man das Bein auch mal durchstrecken? Wie intensiv würdest du die Belastung speziell für das Kniegelenk einschätzen?
Wir muessten jetzt vielleicht zur sicherheit mal klären worüber genau wir reden.
Im Kajak sitzt du quasi auf dem Boden des bootes und hast die beine leicht angewinkelt (je nach einstellung des stemmbretts). Wie der name schon sagt, stemmst du dich mit den Füssen zur kraftentwicklung und zum besseren bootshandling gegen das stemmbrett und drückst mit den knien oben gegen den Bootsrand. Je nachdem tust du das staerker oder nicht. Ich habe generell noch von keinem Kajakkanuten gehört der jemals knieprobleme hatte. Du kannst natuerlich auch die beine mal durchstrecken.
Beim Kanadier ist es anders... da kniest du im Boot. Aber ich gehe davon aus, das meinst du nicht. Hier wäre allerdings die belastung der knie ob der stellung ziemlich hoch.
Ich denke du solltest es einfach ausprobieren. Das ist eine sportart, die einen einfach packt oder eben nicht. das ist schwer vorherzusagen.