PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lange brauchte diese App...


Craig
2013-05-16, 01:33:31
Mir wurde bei einem V-Gespräch der Case gestellt, wie lange diese App zum Programmieren gebraucht und was sie wohl gekostet hatte:

https://www.numbrs.com/de

Normalerweise sagt man ja bei Apps immer vier bis sechs Wochen und 10.000 Euro, was so als die Faustregel gilt.

Hier ist aber noch ein Algorhythmus drin, gute Usability - etc. war für mich schwierig zu bewerten.

Was würdet ihr "schätzen"?

3 Monate Entwicklungszeit und 50.000 Euro?

Oder gar mehr?

lumines
2013-05-16, 01:55:13
Bei drei Monaten müsste die aber in einem hoch kreativen Sweatshop entstanden sein. Genau kann man das ohne Hintergrundinfos gar nicht sagen, der Präsentation und den Funktionen nach zu urteilen, sollte man aber eher von einer überdurchschnittlich hohen Entwicklungszeit ausgehen. Was auch immer das genau heißt.

Bedenke: Das Design rund um die App und Webseite werden wohl nicht die Programmierer gebastelt haben. So was geht ins Geld.

Marscel
2013-05-16, 02:38:08
Ohne evtl. Serveranteile, Website, Einarbeitung in Android: 1-3 Mannmonate.

* Das Layout ist sauber, wirkt auf den Bildern auch nicht so spektakulär, dass es ein Programmierer mit etwas Android Know-How es nicht straight in Fragments umsetzen könnte.
* Da hängt sicherlich irgendein Server dazwischen, 3500 Banken werden sicherlich nicht alle denselben Standard haben, dieselben Sicherheitsanforderungen und -zertifizierungen und auch alle an eine App ausgeben. Im einfachsten Fall sind das HTTPS-Requests an diesen Server und der kümmert sich um die tatsächliche Arbeit. Und in Sachen Netzwerke und Kryptographie hat Android eigentlich alles on-board.
* Funktionalität: Sieht hier nicht nach allzu viel aus (Konten, Überweisungen, ein paar Labels). Der Vorhersagealgorithmus wird wahrscheinlich nicht mit der App neu erfunden worden sein, sollte er überhaupt dort stattfinden.
* GCM ist meinem Kollegen nach ebenfalls keine große Herausforderung. Aber irgendein eigener Server muss Notifications dafür auch senden, und irgendwo muss das Gerät seine Device-Keys dazu hinübermitteln.
* Testing, darüber lässt sich leider keine Aussage von außen treffen.

Von dem, was ich sehe, sieht die App am Ehesten nach einem stupiden Client aus.

Rechne dir Kosten für internes oder externes Personal und einen CD-Entwurf zusammen.

Craig
2013-05-16, 09:46:25
Gerade gelesen, die Jungs haben sechs Millionen Euro Funding bekommen, wow!

Als ob der Code "magic" erscheint.

Danke Marscel für die Infos. Also doch kein Projekt, welches über viele Monate entwickelt worden ist?

Ich kann den Algorhythmus schwer einschätzen, wie viel "Forschung" tatsächlich dahinter steckt.

lumines
2013-05-16, 12:05:42
* Das Layout ist sauber, wirkt auf den Bildern auch nicht so spektakulär, dass es ein Programmierer mit etwas Android Know-How es nicht straight in Fragments umsetzen könnte.

Nur weil das Layout sauber ist, ist es also nicht spektakulär. Aha. Ich kann dir garantieren, dass es von keinem Programmierer stammt. Schon alleine die Icons und die Maße des Layouts würde so niemals ein Programmierer designen.

* Da hängt sicherlich irgendein Server dazwischen, 3500 Banken werden sicherlich nicht alle denselben Standard haben, dieselben Sicherheitsanforderungen und -zertifizierungen und auch alle an eine App ausgeben. Im einfachsten Fall sind das HTTPS-Requests an diesen Server und der kümmert sich um die tatsächliche Arbeit. Und in Sachen Netzwerke und Kryptographie hat Android eigentlich alles on-board.

Ist eben die Frage, ob sie die Infrastruktur wie Server und die entsprechende Software für die App dazuzählen. Die Frage nach der „App“ ist daher sowieso vage gestellt, weil die App auch aus ihrem Backend besteht. „Client“ wäre eindeutiger gewesen, falls sie das denn überhaupt mit App meinen.

Übrigens wird mit keinem Wort Android erwähnt (auch wenn man Screenshots dieser Version sieht), dafür aber Bilder eines 3GS, iPhone 5 und iPads gezeigt. Das sind wieder drei Geräte mit vollkommen anderem OS, unterschiedlichen Auflösungen und Formfaktoren. Und den Bildern nach zu urteilen, hat sich da jemand ziemlich lange mit dem UI beschäftigt.

Beim Rest würde ich auch zustimmen, das kann man relativ einfach lösen.

Da es sich hier aber anscheinend um eine per Crowdfunding finanzierte App handelt, ist das alles eh irrelevant. Da werden die Kosten den Einnahmen angepasst, d.h. im Zweifelsfall werden sie ihre Ziele und die Anforderungen weiter anpassen, vielleicht sogar wie im Video zu sehen weitere Clients programmieren, wenn das nicht sowieso schon geplant war.

Mittlerweile halte ich das für eine Fangfrage. Bei einem so speziellen Projekt, wie eben einer per Crowdfunfing finanzierten App, kann man ohne Infos über die Menge der Spenden nur spekulieren.

EDIT: Nicht per Crowdfunding finanziert, habe das falsch gelesen.

Craig
2013-05-16, 12:19:04
Deshalb habe ich auch hier nach gefragt.

Ich meine, es klingt wirklich etwas wie eine Fangfrage. Ggf. ist der Aufwand klein, oder es steckt irgendwo ein versteckter, riesiger Kostenpunkt drin, wie zum Beispiel die Lizenzierung mit den Banken, sofern dies notwendig ist.

Gebe mal 30-40k Euro an und 3-4 Monate Entwicklerzeit.

Marscel
2013-05-16, 12:31:43
Nur weil das Layout sauber ist, ist es also nicht spektakulär. Aha. Ich kann dir garantieren, dass es von keinem Programmierer stammt. Schon alleine die Icons und die Maße des Layouts würde so niemals ein Programmierer designen.

Lies richtig. Ich sprach von der Umsetzung durch den Programmierer, und einem CD-Entwurf (Corporate Design) für die Seite und App, das sicher nicht von einem Programmierer stammt. Der umfasst mit ziemlicher Sicherheit Farbschema, TableView-Design, Icons, Schrift und Farbpalette. Wenn man etwas den Überblick über Customizationgrad der Androidcontrols hat, kann ich das recht sicher behaupten, dass es dazu keinen zus. UI-Designer braucht, der die Komponenten so umsetzt.

Übrigens wird mit keinem Wort Android erwähnt (auch wenn man Screenshots dieser Version sieht), dafür aber Bilder eines 3GS, iPhone 5 und iPads gezeigt. Das sind wieder drei Geräte mit vollkommen anderem OS, unterschiedlichen Auflösungen und Formfaktoren. Und den Bildern nach zu urteilen, hat sich da jemand ziemlich lange mit dem UI beschäftigt.

Was? Ich seh da vier Screenshots, von denen keins ein iPhone ist, und das Notification Center ist eindeutig Android.

Numbrs ist ein unabhängiger und kostenfreier Dienst zum Managen der persönlichen Finanzen – Numbrs ist per Android App im Beta Stadium nutzbar.

Mit Ankündigung für noch folgenden iOS und W8 Support.

Nasenbaer
2013-05-17, 23:25:22
Zum Bankenzugriff würde ich mal vermuten, dass HBCI (http://de.wikipedia.org/wiki/Homebanking_Computer_Interface) verwendet wird. Viele Banken bieten das an und ist IMO auch die Methode, die Finanzverwaltungsprogramme wie Quicken nutzen.

Gast
2013-05-19, 09:15:57
Leute, irgendwie verstehe ich nur Bahnhof. Entweder bin ich jetzt irgendwie völlig verpeilt oder ...

Es ist doch wohl klar, dass der Film der oben läuft, der hohe Kostenpunkt ist. Glaubt ihr, die entsteht von selbst?

Unfug
2013-05-19, 15:41:15
@anders als Marscel würde ich folgendes bedenken:

Selbst wenn ich eine einzige Person nehme, die mich inkl. aller Reisekosten, Betriebsmittel etc nur 1000 Euro Brutto am Tag kostet, dann wären das Ausgaben von mindestens 60k.

Wenn das ein "richtiges" Unternehmen ist und nicht ein kleines StartUp oder eine Studentenbude, dann ist 30-40K ist ein Witz. Ein Entwickler kostet ca. 1000 am Tag.

Fachliche und technische Spezifikation, Datenschutzkonzept, Prototyp, Grafische UI Komponenten, Testläufe, Business Logic, Eigener Notification Server, Hardwarekosten (10 Handys * 300 sind schon 3K), Reisekosten, Betriebsmittel, externe Lizenzen....

Deine Angabe passt zu einer Studentenbude, nicht aber zu einem großen Unternehmen, wo ich 5 Profis ransetze, die mich im Jahr 70-80K kosten.

Von diesem Geld bezahle ich projektneutrale Kosten:Gebäudemiete, Dienstwagen, Lizenzen, Mensa, Ausfall durch Krankheit .... sowie die Projektbezogenen Kosten (siehe oben).


Bei 30-40K wäre das Projekt unwirtschaftlich und ich würde das nicht annehmen. Die Webseite allein kostet 10k. (Auftritt 3K, Video 3K, Hosting und Übernahme der Voranmeldungen 4k)
Wie gesagt, wir reden hier nicht über eine Studentenbude, sondern ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen, dass seine Mitarbeiter vernünftig bezahlen möchte und entsprechend auch Qualität liefert.

Nasenbaer
2013-05-19, 22:18:23
Ne kleine Zwischenfrage: Wie kommst du bei 1k/Tag auf 80k/Jahr? Bei immer rund 250 Arbeitstagen im Jahr müssten es doch dann auch 250k sein, oder hab ich was übersehen?

Demirug
2013-05-19, 22:38:30
Ne kleine Zwischenfrage: Wie kommst du bei 1k/Tag auf 80k/Jahr? Bei immer rund 250 Arbeitstagen im Jahr müssten es doch dann auch 250k sein, oder hab ich was übersehen?

Die 1K pro Tag dürften das sein was man dem Kunden in Rechnung stellt während die 70-80K pro Jahr die tatsächlichen Kosten sind. Die Differenz ist zum ausgleichen der Zeit die man nicht in Rechnung stellen kann und der Gewinn für die Firma.

Wobei ich bei echten Profis die 70-80K pro Jahr schon etwas knapp kalkuliert sehe. Könnte aber davon abhängen was da mit drin ist und was nicht.

Wenn man die Entwickler selbst anstellt ist es natürlich billiger aber wenn man nur eine App braucht lohnt sich das nicht unbedingt.

Nasenbaer
2013-05-19, 22:45:00
Achso ja das klingt einleuchtend. Deckt sich dann ja auch mit den Angaben aus der c't. Die schreiben AFAIR auch immer von 70k-80k für Freiberufler.

Unfug
2013-05-19, 23:42:35
Sorry, mein Fehler. Die Erklärung von Demirug war korrekt.
Gewinn ist immer so eine Sache.
Angenommen ich habe eine Rechnung von 250K am Ende des Jahres und einen einzigen IT Profi für 80K (was übrigens für einen Freiberufler nicht viel ist, sondern eher für einen Angestellten), dann ist die Differenz von 170k nicht etwa ein neuer Porsche.
Es entstehen Kosten für Strom (Server, PC, Licht, Kaffeemaschine), Versicherungen (Betriebshaftpflicht), Betriebsmittel (neuer PC, neue Maus, neuer Tisch, neue Ergonomische Stühle (~500 Euro pro Stück), Akquise (Telefon, Werbung, Reisen, Konferenzen), Gebäudemiete, Putzfrau, Dienstwagen.
Dann braucht es noch mindestens eine Fachkraft für administrative Angelegenheiten (Sekretärin) , dann Buchhaltung, Steuerberater, Gebäude, und noch hundert andere Posten + Das eigene Gehalt als Geschäftsführer. Und wenn man dann noch im Plus ist, kommt der Staat und will auch noch Steuern haben.
Von den 170k bleibt nicht mehr viel übrig. Man bedenke..Das Beispiel ist nur bei einem Angestellten.

Bei einem Freiberufler hat man kein Problem mit Sozialbeiträgen, Versicherungsverträgen, Fortbildungsgeschichten, Dienstauto etc. Die darf er komplett alleine zahlen. Daher kriegt er somit auch die komplette Summe 80K+(80*0,5) = 120K im Jahr (Milchmädchenrechnung).

Wenn ein Freiberufler es ordentlich macht (gesetzliche KV, Rentenbeiträge, Altersvorsorge, Betriebshaftpflicht, Steuern, Krankheitstage mit einrechnen an denen man nichts verdient, Urlaubstage mit einrechnen, Akquise zwischen den Projekten berechnet), dann zieht er monatlich etwa 50-60% von seinem Gehalt ab. (Wir reden hier von IT Profis).

Craig
2013-05-20, 18:57:54
@anders als Marscel würde ich folgendes bedenken:

Selbst wenn ich eine einzige Person nehme, die mich inkl. aller Reisekosten, Betriebsmittel etc nur 1000 Euro Brutto am Tag kostet, dann wären das Ausgaben von mindestens 60k.

Wenn das ein "richtiges" Unternehmen ist und nicht ein kleines StartUp oder eine Studentenbude, dann ist 30-40K ist ein Witz. Ein Entwickler kostet ca. 1000 am Tag.

Fachliche und technische Spezifikation, Datenschutzkonzept, Prototyp, Grafische UI Komponenten, Testläufe, Business Logic, Eigener Notification Server, Hardwarekosten (10 Handys * 300 sind schon 3K), Reisekosten, Betriebsmittel, externe Lizenzen....

Deine Angabe passt zu einer Studentenbude, nicht aber zu einem großen Unternehmen, wo ich 5 Profis ransetze, die mich im Jahr 70-80K kosten.

Von diesem Geld bezahle ich projektneutrale Kosten:Gebäudemiete, Dienstwagen, Lizenzen, Mensa, Ausfall durch Krankheit .... sowie die Projektbezogenen Kosten (siehe oben).


Bei 30-40K wäre das Projekt unwirtschaftlich und ich würde das nicht annehmen. Die Webseite allein kostet 10k. (Auftritt 3K, Video 3K, Hosting und Übernahme der Voranmeldungen 4k)
Wie gesagt, wir reden hier nicht über eine Studentenbude, sondern ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen, dass seine Mitarbeiter vernünftig bezahlen möchte und entsprechend auch Qualität liefert.


Scheine ich wohl falsch gedacht zu haben. Mein Blickwinkel ging wirklich aus dem eines Studentenstartups, da wären die Kosten ja realitisch, Coding von daheim etc.

Aber das Unternehmen hat 4 Mio Funding bekommen, da werden die wohl schon paar hundertausend in die Hand genommen haben, wohl auch Produktmanager, UI Typen usw. - alle Fulltime und wohl alle für paar Monate.

Da hätte ich wohl eher dann 400k schätzen sollen :(

Berni
2013-05-20, 20:59:24
Das kann man schwer schätzen, es hängt auch immer davon ab, WER das programmiert und wie hoch der Overhead in der Firma ist.

So richtig zum Download gibts die App ned oder? Bei Android kann man meistens auf den Quellcode kommen und damit könnte man besser schätzen ;)

Gast
2013-05-21, 07:52:58
@Craig, wieviel denn nun? 6 oder 4 Millionen? Sei bitte präzise.

Hast du ausserdem nicht zwei Fragen bekommen? Wie lange und wie teuer, dass waren die Ursprungsfragen. In der App läuft ein Film. Der kostet sicherlich so einiges.