3D Drucker

[Tobalt]

Hallo,

seit es die Geräte unter die 1000€ Marke geschafft haben, werden sie natürlich auch für Heimanwender immer interessanter. Deshalb wollte ich mal hier eine kleine Diskussion lostreten.

Mich interessieren auch ein paar Eindrücke von Leuten, die sowas schon haben, zB.

Wie hoch sind die Materialkosten/Betriebskosten?
Habt ihr Erfahrung mit den Selbstbaukits gemacht die teilweise angeboten werden?
Ist man auf ein einziges Polymer beschränkt oder lassen sich verschiedene bearbeiten? Das crosslinking sollte ja je nach Polymer unterschiedlich viel Energie benötigen?

Stört euch was, was hier nicht genannt wurde?

[Pinoccio]

Ich hab bei Shapeways mal was bestellt. Qualität war noch durchwachsen (also wie angepreisen, aber halt noch recht grob). Lokal, d. h. mit eigenen Drucker, wird das nicht besser. Das hat mich bislang davon abgehalten, sowas tatsächlich haben zu wollen. Zumal die Materialkosten auch nicht zu vernachlässigen sind.
Spannend ist es aber, insofern hoffe ich mal wie du auf viele Erfahrungen hier im Thread.

Interessant fand ich folgenden Artikel bei Heise: 3D-Kopierer vom Discounter (http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/3D-Kopierer-vom-Discounter-1913328.html).

mfg

[Kölscher Jung]

schau mal bei Pearl oder reichelt nach, dort gibt es die ersten 3D-Drucker für unter 1000,-€uro.
Hier in der Kölner Stadtbibliothek kann man sich 3d Drucke kostenlos erstellen und ich werde demnächst mir für mein Iphone 5 ein schönes Cover drucken oder besser gesagt anfertigen lassen

[elfredo]

Bei der Arbeit haben wir im Rahmen eines Schülerprojektes einen RepRap-Bausatz von German RepRap bestellt und aufbauen lassen. Damit sind schon ganz passable Ausdrucke möglich. Gegenwärtig verarbeiten wir PLA und ABS. Zum "Spielen" haben wir noch ein wenig Holz. Die Betriebskosten beim PLA und ABS halten sich in Grenzen: eine Rolle mit 3 Kg kostet ab 50 Euro. Obwohl wir schon gedruckt haben sind unsere Rollen immer noch gut gefüllt (ich schätze jeweils ~2 Kg).

Ich denke man darf das nicht mit Kunststoffspritzguss bei Konsumgütern vergleichen. Die Gewinnen in Bezug auf Oberflächenfinish und Maßhaltigkeit gegenüber gedruckten Bauteilen um Längen. Selbst professionelle Pulverdrucker erreichen nicht solche Qualitäten. Davon abgesehen sind aber doch schnell brauchbare Ergebnisse möglich. Deshalb wird das Gerät auch gerne von den Mitarbeitern genutzt um schnell mal ein Maßgeschneidertes Bauteil zu erstellen, das dann eben schon nach 1 bis 2 Stunden verfügbar ist, anstatt einige Tage auf die Fertigung in der Werkstatt zu warten.

[Gast]

Deshalb wollte ich mal hier eine kleine Diskussion lostreten.
Die Diskussionsforen sind eigentlich eine Etage weiter oben. Aber da dort ja nur noch Member geduldet werden, wäre das Feedback vermutlich glatt Null.

Stört euch was, was hier nicht genannt wurde?
Die Technik ist nicht ausgereift. Was ich bislang im Internet als Samples gesehen habe, macht zumindest optisch schon einen interessanten Eindruck. Aber das war's dann auch schon. Ich befürchte, daß der ganze Kram nicht belastbar und auch nicht haltbar ist. Um industrielle Qualität zu erreichen, müßte man vermutlich auch die entsprechenden giftigen Additive verwenden, an die man als Privatperson nicht drankommt.
Ich denk mal das YouTube-Filmchen von dem Ami mit dem Sprachfehler und dem manischen Glimmen in den Augen, der unbedingt ein funktionierendes Sturmgewehr aus dem 3D-Drucker zaubern möchte, kennt inzwischen jeder. Erste Version: nach wenigen Schüssen kaputt. Was ist zu tun? Man macht die Plastikversion einfach doppel so dick. Nächste Version: nach wenigen Schüssen kaputt. Was ist zu tun? Die Schulterstütze ist durchgebrochen. Nächste Version: Das Magazin ist beim rausziehen abgebrochen.........
Was ist da zu tun? Statt echter Munition nimmt er vielleicht doch lieber wieder die Erbsen aus seiner Erbsenpistole? :freak:

Ich werde dann Fahrradlenker und Fahrradsättel aus dem 3D-Drucker 'zaubern'. Der Erfolg steht dem Kunden spätestens nach der zweiten Bodenwelle ins Gesicht geschrieben bzw. steckt dann dort, wo die Sonne niemals scheint. ;)

Ich frage mich, was man ganz konkret mit so einem 3D-Drucker SINNVOLLES herstellen könnte. Im Prinzip doch nur Tineff, den man eh zu nichts brauchen kann, als ihn irgendwo hinzustellen, weil er hübsch anzusehen ist: Plastikblumen, Schlümpfe, irgendwelche 'originellen' Verpackungen, Kinderspielzeug, etc.

Die einzige Idee, die mir beim Thema 3D-Drucker spontan kommt ist: LEGO. Die Sachen sind ja sauteuer mittlerweile. Die Marken LEGO und Playmobil sind am Ende, sobald 3D-Budget-Drucker überall zu kriegen sind. ;)
Man wird in Deutschland also nicht lange warten müssen, bis es auf jedes Kilo 3D-Plaste eine 'LEGO-Gebühr' entfallen wird.

Ein Freudenfest für Produktpiraten! Endlich kann man sich den ganzen Scheiß, den man noch nie haben wollte aus dem 3D-Drucker unmittelbar in die Wohnung kippen. :D

Yes - we can.

[vad4r]

Ich hab gerade die 500er konstruiert:

http://www.slm-solutions.com/de/produkte/slm-anlagen/slm-500-hl/

Ist ja die gleich Richtung - nur andere Technik - und aus Metall - und haltbarer - und um einiges teurer :D

[elfredo]

Ich hab gerade die 500er konstruiert:

http://www.slm-solutions.com/de/produkte/slm-anlagen/slm-500-hl/

Ist ja die gleich Richtung - nur andere Technik - und aus Metall - und haltbarer - und um einiges teurer :D

Ach cool! Was genau ist daran Dein Werk? Bist Du in Lasertechnik oder allgemeiner Anlagentechnik unterwegs?

[vad4r]

Ich bin für die Anlagentechnik verantwortlich. Die Laser werden zugekauft und für die Schmelztechnik gibt es hochkarätige Denker im Haus.
Die erzählen mir dann wo wo sie was haben wollen und ich konstruiere Rahmen, Halter, Pulversysteme und zB die Technik um den austauschbaren Bauzylinder.
Eigentlich bin ich ein ganz kleines Licht in der Fa. - sogar ein Externer - aber trotzdem stammt die ganze Maschine einzig und alleine aus meinem CAD System. Die Vakuumgießanlage übrigens auch :freak:

[Rush]

Meiner Meinung nach gibt es im Consumerbereich momentan nur ein vernünftiges Gerät und zwar den Makerbot Replicator 2(x).
Die Materialien sind günstig, auch wenn das Gerät selbst etwas teurer ist.

Alternativ könnte man noch den Cube von 3D Systems in den Raum werfen.

[Tobalt]

Ich glaube der Punkt Metallteile durch selbstgedruckte ABS Teile zu ersetzen ist auch nicht ganz der Sinn der Sache.. Dafür gibts in naher Zukunft wohl auch Lasersinterteile für zuhaus..

Der Vorteil vom schnellen Druck ist dass man sich perfekt angepasste Teile in windeseile selbstkonstruiert und ausdruckt. Teile die man andauernd im Alltag benötigt und sich sonst umständlich bauen müsste durch Sägen, Bohren, Feilen, Biegen aus zusammengesuchtem Kram ;)

In der Hinsicht ist ABS schon eine gute Wahl für Kleinkram <10cm. Es ist recht fest und lässt sich bei Bedarf ja mit einer Schraubverbindung ausdrucken oder kleben, für größere Teile. Für den Heimanwender wird es diese Limitierung eh geben mit der Größe.

Eine Anständige Sinteranlage für zuhause wäre natürlich in Zukunft besser, da so mit Parameteranpassung ja alles von Polymer bis Keramik gedruckt werden kann.

Vader, wann kommen Lasersinteranlagen ins Wohnzimmer, oder wenigstens in den Keller ? ;)

[Cias]

Hey Ihr,

bei meiner Arbeit benötigen wir auch immer wieder mal Ersatzteile, die heute nur sehr schwer zu finden sind... ich finde diese 3D-Druck-Technik total faszinierend. :D
Aber für unsere Firma hat sich so ein Teil nicht rentiert (wir hatten da mal testweise eins von einer Firma für Werbezwecke präsentiert bekommen. Wirklich faszinierend, wie das funktioniert). Daher hatten wir uns dann weiter umgesehen nach Möglichkeiten für 3D-Druck. Auf der Website der Beta LAYOUT GmbH (http://www.beta-prototypes.com/) wurden wir auf deren Angebot aufmerksam und nutzen das nun immer für größere Bestellungen.
Die Qualität ist wirklich gut.
Ich finde das echt ein Luxus und man darf ja auch nicht den Stress wegen der Wartung für so ein Drucker vergessen. Es ist ja noch eine recht frische populäre Technik... für Großfirmen wird das ja wohl schon länger eingesetzt.

Da wir in der Firma selbst die Vorlagen konstruierten, hätte ich da eine Frage an die Leute die davon wirklich Ahnung haben: Kann man in Vorlagen für Gegenstände Sollbruchstellen einbauen? Und wenn ja, kann man das mit seinem eigenen Programm erkennen, entfernen und dann "drucken" lassen?
(Ich selbst nutze nur das, was uns die Firma dann zuschickt. Keine Ahnung von CAD-Programmen :))

Freundliche Grüße,
Cias