Gehäusebelüftung - wie ist der Stand der Technik?

[Lowkey]

Hallo,

ich bastel an meinem Lian Li herum. Das Gehäuse soll neu belüftet werden. Jetzt habe ich zwar noch 4x 14cm Lüfter von Lian Li, aber stelle mir ein paar Fragen:

1. wie ist mittlerweile das Verhältnis zwischen Einlass- und Auslasslüftern?

2. in wie weit haben sich die neusten Lüfter in Bezug auf die Gehäusebelüftung weiterentwickelt?

3. Hat ein Lüfter, der auf dem PCB liegt, einen negativen Einfluss auf den Stromfluss (außer die magnetischen Lüfter)?

[Zafi]

1. Das würde ich von Gehäuse zu Gehäuse entscheiden. Hat deins gute feine Staubfilter, die sich bequem reinigen lassen. Dann kannst du (bei Bedarf) ruhig mehr als nur einen nach innen arbeitenden Lüfter verwenden. Ansonsten haben (meiner Meinung nach) nach außen arbeitende Lüfter in der Nähe des Prozessors und der Spannungswandler eine viel höhere Priorität.

2. Moderne Gehäuselüfter arbeiten bereits bei 12V mit einer verringerten UPM. So dass man sie nicht regulieren muss, um sie leise zu bekommen. Das hat den Vorteil, dass du sie auch direkt am Netzteil betreiben kannst. Der Nachteil ist jedoch, dass sie nach oben hin leistungsmäßig eingeschränkt sind. Ich glaube es gibt aber von Enermax eine neue PWM-Lüfterserie, bei der du das Limit selbst festlegen kannst (mechanisch).

3. Die Frage verstehe ich nicht.

[Lowkey]

zu 3. Eine Festplatte liegt genau auf dem Drehlager der Festplatte.

Interessant ...

Es gibt nur noch keine eLoop mit 14cm wie ich gerade sehe und die PWM Lüfter Serie mit koppelbarem? Signal sieht interessant aus.

Ich bin gestern dazu gekommen mein Mini-Fortress FT02 Gehäuse fertigzustellen und habe nun doch das Problem mit der Belüftung:

3x14cm Lian Li blasen rein. Das sind pro Lüfter 125m³/h => 375m³/h.
Das Netzteil ist entkoppelt (zieht von außen an).
Auf der CPU (susanno topblower) ist gerade noch ein vierter 14cm Lüfter.
Die nach außen arbeitenden Lüfter habe ich noch weggelassen, aber offensichtlich reichen die bisherigen Lüfter nicht aus. Nach dem Lian Li oder Silverstone Prinzip sollte der "überdruck" im Gehäuse die warme Luft nach außen drücken, was aber nicht passiert.

Edit: ich habe da ein paar Lüfter mit zusätzlichen, passiven Windrädern gesehen, die wohl den Luftstrom zielgerichteter fördern können?

Ich habe hier nur noch einen 12cm Scythe Lüfer, der relativ schwach ist, aber wie stark darf der Lüfter dann sein, der die Luft nach außen befördert. Ich kann mir vorstellen, dass ein schwacher Lüfter kontraproduktiv sein könnte.

http://abload.de/thumb/100_2395tvuzb.jpg (http://abload.de/image.php?img=100_2395tvuzb.jpg)

[vad4r]

3 rein halte ich für zuviel. 2 rein, 2 raus - und das dann diagonal durchs Gehäuse und alle Lüfter auf 7V. Danach mit dem optimieren anfangen.

Netzteile und viele Graka und fördern auch Luft nach außen, daher kann auch ein rauspustender Lüfter auf 5V laufen, wenn er damit noch anläuft.

Welches Gehäuse ist das genau?

[Lowkey]

Das war mal ein Lian Li PC-7FN

Netzteil zieht die Luft von außen durch den Staubfilter und ist daher nicht im Luftstrom integriert.

Drei Lüfter unten macht insofern Sinn, dass Festplatten, Grafikkarte und CPU jeweils im Luftstrom stehen.

Nur sieht das Gehäuse "nur" einen 12cm Lüfter oben vor (standard wären 14cm rein und 12cm raus). Das scheint mir ein wenig unverhältnismäßig, da der 12cm Lüfter weniger Luft fördert.

btw. Die 4x 14cm Lüfter hängen an der PCI Slotlüftersteuerung dran.

[vad4r]

Mmh, bin ich wohl zu blöd für.
Du möchtest Dein LianLi Gehäuse optimieren - das ist das Teil auf dem Bild? Ist das Bild verdreht? Du sagst ja 3 Lüfter unten - aber das Teil steht doch auf der Stirnfläche?

[blackbox]

Wieso so kompliziert?
Die meisten Boards heutzutage regeln die Lüfter sehr gut und leise.
Da würde ich manuell gar nicht mehr eingreifen.
Ein Lüfter rein, der andere raus. Schließlich entlüftet das Netzteil auch noch. Mehr ist in der Regel gar nicht nötig.

[Lowkey]

Ja das Gehäuse steht auf dem Glasregal, dass leider von der Höhe her nichts kleineres zuläßt.

Bei modernen Gehäusen ist das Netzteil nicht im Luftkreislauf integriert. In dem Fall saugt es von links durch den Staubfilter kalte Luft an und bläßt die warme Luft nach oben wieder hinaus.

Die Lüftersteuerung von Scythe hat 4 Anschlüsse, die mit einem Drehregler eingestellt werden. Im Winter ist die schwächste Einstellung mein bester Freund und nun im Sommer oder bei OC versuchen wird sie einfach voll aufgedreht. Die Boardsteuerung schafft laut UEFI höchstens 3 Lüfter.

Ich weiss nun definitiv, dass ein Lüfter zu schwach ist für Grafik, CPU und die drei Festplatten.

Eventuell bastel ich mir eine Halterung vor die PCI-Slots wie bei dem GMC Gehäuse, wobei 8cm Lüfter nicht mein Fall sind. Die Grafikkarte drück die Luft zwar nach außen, aber relativ schwach. Die Lüftersteuerung der Grafikkarte ist um 10% reduziert bzw. 10% erhöht, damit man die Lüfter beim Surfen nicht hört.

Bleibt mir also nichts übrig als oben einen 12cm und einen 8, 9 oder 12cm an die PCI Ausgänge zu basteln und unten einen der Lüfter zu deaktiveren bzw. auszubauen.

[Zafi]

zu 3. Eine Festplatte liegt genau auf dem Drehlager der Festplatte.

Ich gehe nicht davon aus, dass dies stört. Denn um eine Festplatte zu stören braucht man normalerweise sehr viel stärkere Magentfelder. Falls du dennoch bedenken hast oder sich Störungen gezeigt haben, dann nimm zumindest den betroffenen Lüfter da raus und ersetze ihn.

3x14cm Lian Li blasen rein. Das sind pro Lüfter 125m³/h => 375m³/h.
Das Netzteil ist entkoppelt (zieht von außen an).
Auf der CPU (susanno topblower) ist gerade noch ein vierter 14cm Lüfter.
Die nach außen arbeitenden Lüfter habe ich noch weggelassen, aber offensichtlich reichen die bisherigen Lüfter nicht aus. Nach dem Lian Li oder Silverstone Prinzip sollte der "überdruck" im Gehäuse die warme Luft nach außen drücken, was aber nicht passiert.

Sowas wie Überdruck gibt es nicht in einem PC Gehäuse. Das hat man sich früher immer bildhaft schön geredet und deshalb ist diese falsche Vorstellung entstanden. Fakt ist, dass selbst normale Lüfter einen verschwindend geringen Anpressdruck erzeugen, der alleine schon durch ein paar kleine Hindernisse komplett aufgelöst wird. Wenn du tatsächlich einen Luftstrom durch dein Gehäuse etablieren möchtest. Dann musst du die Lüfter schon in Reihe positionieren. Bzw. nicht nur am Einlass sondern auch am Auslass Lüfter arbeiten lassen. Erst dann besteht die Chance, dass die Luft im inneren des Gehäuses in Bewegung kommt und wie gewünscht zirkuliert. Du kannst es ja mal testweise ausprobieren, indem du 2x2 Lüfter (je 2 hinein und 2 hinaus) arbeiten lässt und die Temperaturen vergleichst.

Je nachdem welches Gehäuse du nun verwendest würde ich wie folgt vorgehen.

Beim Mini Fortress FT02 würde ich das Netzteil so drehen, dass der Netzteil-Lüfter zur CPU ausgerichtet ist. Entsprechend deren Luft aufnimmt und über das Netzteil nach aussen abgibt. Der oben liegende Lüfter hilft ihm dabei. Von unten her genügen die zwei hinteren Lüfter. Den vorderen würde ich weglassen oder ihn in der Leistung weit drosseln. Denn die Laufwerke brauchen in der Regel keine Kühlung. Selbst wenn es drei 7200 Festplatten sind. Über Kühlung würde ich erst nachdenken, wenn es 10K Festplatten wären.

Bei deinem modifiziertem Lian Li PC-7FN würde ich es ähnlich handhaben. Oben einen Lüfter hin, der nach aussen arbeitet. Netzteil drehen, damit es von innen Luft nach außen zieht (unterstützt den Luftstrom). Und den Lüfter auf dem Susanno Topblower würde ich weiter nach links verschieben, damit er den Kühler gleichmässiger abdeckt. Das gibt dir mehr Kühlleistung.

[Cyphermaster]

[QUOTE=Zafi;9861310]Sowas wie Überdruck gibt es nicht in einem PC Gehäuse. Das hat man sich früher immer bildhaft schön geredet und deshalb ist diese falsche Vorstellung entstanden. Fakt ist, dass selbst normale Lüfter einen verschwindend geringen Anpressdruck erzeugen, der alleine schon durch ein paar kleine Hindernisse komplett aufgelöst wird. Wenn du tatsächlich einen Luftstrom durch dein Gehäuse etablieren möchtest. Dann musst du die Lüfter schon in Reihe positionieren. Bzw. nicht nur am Einlass sondern auch am Auslass Lüfter arbeiten lassen. Erst dann besteht die Chance, dass die Luft im inneren des Gehäuses in Bewegung kommt und wie gewünscht zirkuliert.[quote]Physics still disagree...

Bei den Empfehlungen bin ich allerdings dabei.

[Iapetos]

Bei Tom's Hardware wurde einmal ein Vergleich angestellt. Den Link habe ich natürlich nicht parat (und bin angesichts tropischer Temperaturen zu bequem, mein Gehirn aktiv auf eine Suche zu fokussieren).
Man kam dort jedenfalls zu dem Schluss, dass die Temperaturen tatsächlich dann am niedrigsten sind, wenn alle verfügbaren Lüfter einblasen.

[Lowkey]

Ich habe nun in die Seitenwand ein Loch gesägt und einen 20cm Bitfenix Lüfter bläßt nun auf den CPU Kühler und das Mainboard. Bis auf die Standardlüfter auf Grafikkarte und im Netzteil sind ansonsten keine weiteren Lüfter mehr verbaut. Die Kühlung der Festplatten kann ich mir in der Tat ersparen.

Die ganzen Lüfter am Boden machen überhaupt keinen Sinn. Lüfter müssen eigentlich nur möglichst nahe an die Wärmequelle. 1cm Abstand vom Kühlkörper macht aber auch in der Kühlleistung etwas mehr aus als gedacht.