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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Festplatten Check beim Start


Gast
2013-08-06, 21:55:17
Hallo, da meine Festplatten mitlerweile in die Jahre gekommen sind, aber alle noch tadellos funktionieren, würde ich gerne wissen ob es einen automatischen Festplattencheck gibt. Ich suche eigentlich nur ein Programm, das beim start des Pcs einmal alle Festplatten auf Fehler überprüft und mich rechtzeitig vor einem total Ausfall warnt. Gibt es da irgendwas unkompliziertes ?

Sony
2013-08-06, 21:58:08
Einfach in den BIOS-Einstellungen den S.M.A.R.T-Check aktivieren...

Gast
2013-08-06, 22:02:56
Okay, wenn das ausreichend ist. Dann mal vielen Dank.

Sony
2013-08-06, 22:13:08
Na ja, ausreichend müsste man schon definieren.
Die Frage ist halt, welcher Aufwand sich rechnet.

Natürlich kann man bei jedem Start auch einen kompletten Festplattentest durchführen lassen, indem man die notwendige Software einfach in den Autostart schiebt.
Nur stellt sich dann wiederum die Frage, wie tiefgreifend man das machen will.
Reicht da ein einfaches Checkdisk von Windows, das "nur" die Integrität des Dateisystems prüft?
Oder will man jeden Sektor einem Schreib-, Lese- und Vergleichszyklus unterziehen, um sicher zu gehen, dass noch kein Oberflächenschaden besteht?
Dann verstärkt man aber auch die Belastung der Platte in hohem Maße und darf sich über ein baldiges Ableben derselben nicht wundern.

Moderne Platten ermöglichen über SMART schon eine recht brauchbare Überwachung, die beginnende Schäden so zeitig erkennbar macht, dass man noch Daten retten und eine neue Platte beschaffen kann.
Wirkliche Sicherheit bietet aber nur eine gute Kombination von Backups und Redundanz durch geeignete RAID-Level...

Was für Platten hast Du denn genau im Einsatz?

RMA
2013-08-07, 09:35:28
Wie schon angemerkt, SMART-Attribute auslesen und studieren. Wenn da nichts zu finden ist, chkdsk /f /r über alle Platten laufen lassen, ob es defekte Sektoren gibt. Wenn auch da nichts zu finden ist gilt für Festplatten aufgrund ihres mechanischen Charakters weiterhin das Gleiche wie für Automotoren – die Dinger können ewig laufen, müssen aber nicht. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass einem das Ding nach 250.000 km um die Ohren fliegt ungleich höher ist als bei 100.000 km.

Black-Scorpion
2013-08-07, 11:07:06
Bevor chkdsk defekte Sektoren findet hat S.M.A.R.T. bzw. die Platte schon ausgetauscht. Und wenn chkdsk welche findet wird es eh Zeit sich nach einer neuen Platte umzusehen.

RMA
2013-08-07, 13:45:07
Das kann man keinesfalls verallgemeinern. Eine Festplatte von meinem Dritt-PC läuft seit über 5 Jahren mit defekten Sektoren und es sind auch keine dazugekommen. Die Ursachen für sowas sind sehr vielfältig, es müssen nicht zwangsläufig mechanische Schäden sein. Wenn sie erstmal aus dem Dateisystem ausmaskiert sind, kann eine Platte noch sehr lange weiterlaufen, so jedenfalls meine Erfahrung.

Klar sollte man so eine Festplatte nicht mehr für sensible Daten verwenden, aber bspw. zum Zocken, da heute die Savegames eh alle in der Cloud gespeichert werden, nehme ich so eine Platte noch allemal.

Und da ich schon seit Jahren Fotobearbeitung im größeren Stil und Videoschnitt mache, habe ich da schon einiges gesehen. Wenn eine Platte mal kaputtgegangen ist, dann war sie eigentlich immer richtig kaputt, d.h. entweder gar nicht mehr ansprechbar (physischer Schaden an Elektronik oder Mechanik) oder das Ausmaskieren der defekten Sektoren war schon gar nicht mehr möglich.

Megamember
2013-08-07, 19:28:36
CHrystaldiskinfo kann unter Windows die Festplattendaten auslesen und vor Fehlern warnen.

PatkIllA
2013-08-07, 20:02:00
Bevor chkdsk defekte Sektoren findet hat S.M.A.R.T. bzw. die Platte schon ausgetauscht. Und wenn chkdsk welche findet wird es eh Zeit sich nach einer neuen Platte umzusehen.
Wenn die gar nicht mehr gelesen werden können kann die Platte die nicht einfach aussortieren und muss einen Fehler melden.
Bei mir haben erste umgemappte Sektoren praktisch immer bedeutet, dass noch mehr defekt sind, wenn man mal einen kompletten Scan macht.

Gast
2013-08-08, 00:38:17
Danke für die Antworten!
An meinem Haupt PC habe ich 5 WD Platten von 350 GB bis 2000 GB teilweise 7 Jahre alt... laufen alle im AHCPI ohne Raid.

Bin zur Zeit halt etwas vorsichtig geworden, da die Festplatte in meinem zweit PC ganz komische Zicken macht. Die Platte läuft beim PC start hörbar nicht an und versucht immer wieder zu "zünden", wenn man dann den PC 3-4 mal resetet fäng sie sich irgendwann und man hört das gewohnte Geräusch wenn eine HDD halt "startklar" ist. SMART zeigt mir bei besagter Platte auch keine Fehler an und sagt alles i.O. Wenn sie dann mal läuft, ist der Betrieb auch soweit problemlos. Werde das ganze jetzt mal beobachten. Ich meine, dass das Problem vermehrt auftritt wenn der PC mal für 1-2 Tage nicht benutzt wurde.

Gast
2013-08-08, 00:48:20
Wie würdet Ihr die folgenden SMART Werte einschätzen ?
http://www.image-load.net/users/public/thumbnails/oH7ErOnz7i_t.gif (http://www.image-load.net/show/img/oH7ErOnz7i.jpg)

Sony
2013-08-08, 16:56:25
Und damit sind wir bei meinem Lieblingsthema "Kontaktprobleme".
Ich würde gar nicht die Platte selbst verdächtigen, sondern eher das Netzteil...

Aber in jedem Fall müssen hier erst mögliche Kontaktprobleme ausgeschlossen werden.
Da sind zunächst die Steckkontakte der Schnittstelle und der Stromversorgung.
Du kannst nach Abziehen der Kabel die goldfarbenen Kontakte, die an der Plattenunterseite frei zugänglich sein dürften mit einem Kontaktmittel getränkten Wattestäbchen abreiben.
Dann steckst Du die Verbinder mehrfach auf und ab, um eventuelle Ablagerungen abzureiben.
Ich würde wenn möglich einen anderen Stromverbinder des Netzteils wählen oder das Netzteil selbst tauschen.

Dann gibt es noch Kontakte zwischen der Festplattenmechanik und der Elektronikplatine.
Die Platine der WD5000AAKS-00YGA0 dürfte mit nur vier Schauben befestigt sein.
Dafür brauchst Du allerdings einen passenden kleinen Torx-Schraubendreher.
Nach dem Herausdrehen der Schrauben, kann man die Platine einfach von der Platte abheben.
An der Unterseite findest Du zwei Verbindungsstellen. Einmal einen kleinen viereckigen Block mit vier Kontaktfedern für die Stromversorgung des Spindelmotors und ein etwa 2 cm langes zweireihiges Feld mit ca. 20 Kontakten, die mit einem Feld mit Kontaktnadeln an der Festplatte korrespondieren. Falls diese 20 Kontakte an der Platine mit Lötzinn versehen sind, solltest Du sie mit dem Fingernagel etwas glätten. Danach behandelst Du alle Kontakte an der Platine und an der Festplatte mit dem oben genannten Wattestäbchen.
Als Kontaktmittel kannst Du ein Kontaktspray oder auch ein Kontaktmittel - wie es für den KFZ-Bereich angeboten wird (z.B.: Caramba) verwenden.

Erst wenn die Platte nach dieser Behandlung auch an einem anderen Netzteil die gleiche Anlaufschwäche zeigt, kann man sicher sein, dass es an der Platte liegt...

Gast
2013-08-12, 22:40:26
Ja was soll ich sagen, vielen Dank für die Mühe die du dir gemacht hast!
Leider kann ich deine Ratschläge erst nächste Woche umsetzen, vllt. habe ich ja Glück ;).

Sony
2013-08-29, 00:18:35
Hattest Du kein Glück? :frown: