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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neun Tonabnehmer im Hörvergleich


Samtener Untergrund
2013-08-11, 16:21:17
http://www.analogplanet.com/images/713cart.promo_.jpg
Good ol' Michael Fremer hat einen Hörvergleich online gestellt (http://www.analogplanet.com/content/nine-cartridge-survey-produces-audible-results), bei dem ein Stück von Myra Taylor mit neuen verschiedenen Tonabnehmern abgespielt wurde. Zudem gibt es eine Extra-Runde mit dem extrem teuren Anna von Ortofon auf einem anderen Laufwerk.

Leider hat Michael die Dateien nicht normalisiert. In den Kommentaren finden sich die Werte (http://www.analogplanet.com/content/nine-cartridge-survey-produces-audible-results#comment-521685), es gibt auch eine bereits angepasste Version (http://www.analogplanet.com/content/nine-cartridge-survey-produces-audible-results#comment-522051), die aber nicht immer zu bekommen ist.

Damit ihr wisst, was für ein Stück da auf euch zukommt.
oUeh51CrM50
Myra Taylor - The Spider and the Fly


Und wer hört das Anna heraus?

grizu
2013-08-11, 22:36:47
Interessanter Vergleich, glaub da kann ich mit meinen Shure M44-7 bzw Ortofon Concord Scratchsysteme nicht ganz mithalten ;)

Ectoplasma
2013-08-12, 21:19:12
Schöner Test. Ich habe mich entschieden. #9 (bis jetzt auf Platz 2 mit 18%)

Piffan
2013-08-23, 13:34:35
Hörvergleich bei Lautsprechern kann ich ja verstehen. Aber sollte man bei Wandlern nicht einfach mal Klirr und Frequenzgang messen und gut ist?:wink:

Allein die Wahl des Musikstück zeigt doch worums geht: hey, wir haben GEschmack und nur das Beste ist gut genug. - Wie albern....:biggrin:

RaumKraehe
2013-08-23, 13:49:09
Der Test zeigt wunderschön wie schlecht doch die Schallplattentechnik an sich ist und wie viel Aufwand man betreiben muss um überhaupt ein aktzeptables Signal zu bekommen.

Herr Doktor Klöbner
2013-08-23, 17:22:29
Ich finde auch de ganzen Kult um die Schallplatte albern bis lächerlich.

Mit absurden Aufwand an teurer Feinmechanik wird ein Resultat erreicht, das nicht an eine MP3 mit vernünftiger Datenrate heranreicht, das ist einfach nur ein alberner Voodoo-Kult, ich hatte vor meinen ersten CD Player Ende der 80er auch einen Thorens mit damals sehr guten Ortofon Tonabnehmer, der landete beim Ausmisten vor 10 Jahren auf dem Sperrmüll ohne das ich dem eine Träne nachgeheult hätte.

Ectoplasma
2013-08-23, 18:00:38
Ich finde auch de ganzen Kult um die Schallplatte albern bis lächerlich.

Naja man muss das so sehen, dass man bei der Schallplattentechnik viel selbst "tunen" kann, um den Sound zu verändern. Das gleich als lächerlich hinzustellen, wirkt aber dann doch etwas überheblich. Zumal es immer noch Leute gibt, die teils hunderte von Schallplatten haben und es nicht übers Herz brächten, sie wegzuschmeissen. Es ist halt Kult. Aber du kannst natürlich jeden Kult als lächerlich darstellen.

dutchislav
2013-08-27, 01:51:35
Ich finde auch de ganzen Kult um die Schallplatte albern bis lächerlich.

Mit absurden Aufwand an teurer Feinmechanik wird ein Resultat erreicht, das nicht an eine MP3 mit vernünftiger Datenrate heranreicht, das ist einfach nur ein alberner Voodoo-Kult, ich hatte vor meinen ersten CD Player Ende der 80er auch einen Thorens mit damals sehr guten Ortofon Tonabnehmer, der landete beim Ausmisten vor 10 Jahren auf dem Sperrmüll ohne das ich dem eine Träne nachgeheult hätte.

sorry for OT

ich bin nach wie vor altmodisch und hab einfach gerne was handfestes in händen

meine CDr von jünger 99 funktionieren teils nicht nicht mehr
bei der CD lebensdauer lässt sich auch nur spekulieren
eine schallplatte, welche man mit liebe behandelt, wird mich überdauern (:
eine MP3 ist ja schön und gut ... aber für mich fehlt hier einfach der gewisse "bezug". ich hab das gefühl, dass die musik durch mp3 für viele einfach einen gewissen wert verloren hat. das es zur massenware verkommen ist, was es für mich einfach nicht is

und mit dem richtigen tonabnehmer, dem feintuning und den passenden boxen lässt sich ein wahres ohrerlebnis rauskitzeln ... es hat alleine schon dadurch mehr wert, da man nicht nur klick klick macht, sondern die platte rauskramt, sie aus dem sleeve zieht, sie auflegt, die nadel anlegt, sich die lyrics am outersleeve ansieht und die platte rotieren sieht :cool:

Wolfram
2013-08-27, 19:13:23
Hörvergleich bei Lautsprechern kann ich ja verstehen. Aber sollte man bei Wandlern nicht einfach mal Klirr und Frequenzgang messen und gut ist?

Und Intermodulationsverzerrungen. Und Verzerrungsspektren und nicht nur Einzelwerte. So trivial ist das nicht. Als ich meinen ersten DVD-Spieler hatte, dachte ich auch, der könnte den CD-Spieler ersetzen. Nach kurzem Hörvergleich hatte sich das erledigt. Bei Tonabnehmern reden wir über wesentlich größere Unterschiede.

Ich finde auch de ganzen Kult um die Schallplatte albern bis lächerlich.

Mit absurden Aufwand an teurer Feinmechanik wird ein Resultat erreicht, das nicht an eine MP3 mit vernünftiger Datenrate heranreicht, das ist einfach nur ein alberner Voodoo-Kult

Daß die LP technisch als Medium besser ist, glaube ich auch nicht, nur werden CDs und LPs unterschiedlich gemastert und seit ~1994 werden die CD-Master von den Toningenieuren immer weiter komprimiert, weil das auf's erste Hören "lauter" klingt und als massenmarkttauglicher gilt (Stichwort "loudness war"), während die LP-Master oft weitaus weniger stark komprimiert sind und allein deswegen in der Praxis besser klingen. Ist bescheuert, ist aber tatsächlich so. Deswegen kaufe ich jetzt auch wieder LPs.

Und mp3 ist nicht transparent. Bei besonders pathologischem Ausgangsmaterial (Kraftwerk - Mensch Maschine) gibt es Artefakte, die jeder hört. In einem ABX-Vergleich höre ich auch noch belegbar Unterschiede zwischen aktuellen 128kbit- und 320kbit-mp3s. Beides legt den Verdacht nahe, daß es auch im bei weniger anfälligem Material Passagen geben wird, bei denen Auffälligkeiten hörbar sind.

sorry for OT

ich bin nach wie vor altmodisch und hab einfach gerne was handfestes in händen

meine CDr von jünger 99 funktionieren teils nicht nicht mehr
bei der CD lebensdauer lässt sich auch nur spekulieren

Meine ersten CDs von 1982 machen jedenfalls keine Schwierigkeiten. Alterung ist bei LPs ein weitaus größeres Problem.

RaumKraehe
2013-08-28, 00:34:03
Die LP hat gleich mehrere Probleme die für mich persönlich einfach dazu führen dieses System als obsolet zu bezeichnen. Zumindest für sogenannte HiFi Enthusiasten.

1. Der Tonabnehmer basiert auf mechanischen Schwingungen. Dabei wird Bauweise bedingt nicht mal das abgetastet was gepreßt wurde weil die Nadel einfach leicht abgerundet ist und somit nie wirklich der mechanischen Rille folgen kann so wie diese gepreßt wurde.
2. Die Rillen der Platte ändern ihren Radius. Was zu unterschiedlichen Eigenschaften in der Abtastung zwischen äußeren und inneren Rillen führt.
3. Das Loch der LP muß absolut in der Mitte sein. Ansonsten bekommt man auch dadurch wieder Klangverfälschungen.
4. Harmonische Verzerrungen, bei denen künstliche Oberwellen erzeugt werden
5. Die geringere Übersprechdämpfung der analogen Tonaufzeichnung (die Basisbreite der Stereodarstellung wird vermindert)
6. ein nichtlinearer Frequenzgang
7. Das ganze Signal muß entzerrt werden und muß durch eine Vorverstärker gejagt werden damit man überhaupt was hört.
8. Die typischen kratz und knack Geräusche mit einem ständigem Grundrauschen.

Und das größte Problem: Jede LP wird mit jedem abspielen einfach schlechter und nutzt sich ab. Super tolles System.

Das alles mag subjektiv für einige Menschen besser klingen. Aber objektiv gesehen ist es der größte Crap.

Keine Ahnung, meine erste CD habe ich 1990 gekauft und die läuft heute immer noch. Bei gebrannten CDs sieht die Thematik ganz anders aus und das darf man auch nicht vergleichen.

Wolfram
2013-08-28, 11:38:35
Erst mal zur Abwechslung einen Satz on-topic: Ich habe kurz in die verlinkten .flacs reingehört und muss sagen, dass die Unterschiede geringer sind, als ich erwartet hätte. Konnte nicht mal auf Anhieb das AT95E heraushören.

Die normalisierten Versionen finde ich nicht in den Kommentaren. Ich könnte die Dateien ja auch bei mir normalisieren, auf worauf? Irgendein urchschnittspegel, 1 kHz? Darüber wird ja auch in den Kommentaren gestritten.


1. Der Tonabnehmer basiert auf mechanischen Schwingungen. Dabei wird Bauweise bedingt nicht mal das abgetastet was gepreßt wurde weil die Nadel einfach leicht abgerundet ist und somit nie wirklich der mechanischen Rille folgen kann so wie diese gepreßt wurde.

Bei einer Digitalisierung erreiche ich auch nur eine Annäherung an die ursprüngliche Wellenform. Die Frage ist, inwieweit die technischen Schwächen der LP nicht in den gesammelten Unzulänglichkeiten der Gesamt-Aufnahme/Wiedergabekette untergehen.

Wie gesagt, mE geht es gar nicht darum, ob die CD technisch besser ist als die LP, es geht darum, dass in der Praxis seit 20 Jahren zumindest bei normaler Popmusik die meisten CD-Master versaut sind. Und viele LP-Master scheinbar nicht, für manche Fälle wie "Stadium Arcadium" von den Red Hot Chilli Peppers ist das ja eindeutig dokumentiert.

Ectoplasma
2013-08-28, 14:46:57
Zumindest was den Dynamikumfang angeht, sind selbst LP's mehr als ausreichend. Nichtmal diese werden in der Regel ausgereitzt. Man muss sich nur mal alte Dekka-Pressungen aus den 60'er Jahren mit Hans Albers anhören. Da weiss man, wo der Hammer hängt und was möglich ist. Da wurde das aufgenommene Material ohne viel Firlefanz, einfach aufs Vinyl gepresst.