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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe beim Beseitigen von Mainboard-Fiepen


Käsetoast
2013-10-08, 10:59:26
Hallo!

Ich habe bei einem AM2+ Rechner den X2 Athlon Prozessor durch einen Phenom II X4 ersetzt. Nun habe ich das Problem, dass es zu einem unangenehmen Fiepen kommt wenn CPU-Last anliegt. Interessanterweise nicht automatisch - wahrscheinlich ist es eine Frage der Temperatur weil manchmal brauche ich die CPU nur hochtakten indem ich Prime laufen lassen oder gar nur das Energieprofil auf Höchstleistung stelle und schon hat man ein Dauerfiepen und manchmal passiert gar nix wenn man das macht. Irgendwann fiept der Rechner aber auf jeden Fall und zwar so laut, dass es selbst die (immer noch relativ leisen) Lüfter unter Last übertont. Außerdem hat man das Fiepen dann auch immer, wenn z.B. beim Surfen der CPU-Takt mal kurz hoch geht...

Früher hatte ich nur ein Fiep-Problem im Idle, was sich durch Abschalten von C1E aber beheben ließ (das Problem scheine ich mit dem Phenom nun nicht mehr zu haben). Ich dachte mir dann "Pech gehabt" und habe mir dasselbe Mainboard bei ebay nochmal geschossen (Gigabyte MA78G-DS3H) - zwar in einer älteren Revision aber angeblich wurde es wohl mit einem X6 betrieben so dass ich Hoffnungen hatte, dass es da kein Fiepen gibt. Leider war das ein Schuss in den Ofen - das Fiepen tritt auch auf dem Schwesterboard auf, wenn auch ein wenig leiser / angenehmer, aber immer noch störend...

Meine Frage daher: Kann man da denn überhaupt noch was gegen machen? Ich wollte jetzt mal die ganze (Heiß-)Klebergeschichte ausprobieren um da für Ruhe zu sorgen. Allerdings nehme ich an, dass die Spulen-Übeltäter die großen schwarzen Kästen wie hier zu sehen sind:
http://www.gigabyte.de/MicroSite/48/data/tech_080924_ud3_overview_01.jpg

Kann man da denn überhaupt noch was machen? Der Kleber kommt dann doch gar nicht mehr an die Spulen selber dran, oder bringt das trotzdem noch was? Gibt's vielleicht auch Empfehlungen was man dazu am Besten benutzt?

Zephyroth
2013-10-08, 11:27:04
Fiepen kann auf einem Mainboard so ziemlich alles, was mit Netzteil zu tun hat. So ein Prozessor saugt in einem Moment gut 100A aus den Leitungen, im nächsten Moment ist er mit 20A wieder im Idle. Diese enormen Ströme zerren durch das Magnetfeld an den Windungen der Spulen und diese Fiepen dann je nachdem wo ihre Resonanzfrequenz ist. Bei den vollverkleideten Spulen kommt man leider ohne Auslöten nicht an die Unterseite um sie zu vergießen. Somit muß man mit dem Fiepen leben.

Zusätzlich können auch die Kondensatoren fiepen, da diese ähnlich einem Quarzkristall durch Spannungsschwankungen mechanisch verformt werden können (piezoelektrischer Effek). Je nach Schwingungsrichtung, Schichtaufbau und Verlötung am Mainboard können die dann laut sein oder auch nicht.

Elektrisches Fiepen ist sehr unberechenbar und kann schon durch eine andere Charge von Bauteilen des selben Typs auftreten oder nicht. Folglich ist es auch für die Mainboardhersteller schwer, das fiepen zu unterdrücken.

Du kannst wirklich nur Bauteile tauschen gehen, in der Hoffnung das dann das Fiepen aufhört. Garantie gibt es keine, ebenso sollte man beim Löten sehr geübt sein.

Grüße,
Zeph

Gast
2013-10-08, 13:25:13
Hallo!
Hi

wahrscheinlich ist es eine Frage der Temperatur weil manchmal brauche ich die CPU nur hochtakten indem ich Prime laufen lassen oder gar nur das Energieprofil auf Höchstleistung stelle und schon hat man ein Dauerfiepen
Das ist keine Frage der Temperatur, sondern einzig eine Frage der Qualität der verwendeten Bauteile.

Ich dachte mir dann "Pech gehabt" und habe mir dasselbe Mainboard bei ebay nochmal geschossen (Gigabyte MA78G-DS3H) - zwar in einer älteren Revision
Das hättest du dir sparen können, wenn du dich vorher etwas mehr mit dem Thema auseinander gesetzt hättest. Das Fiepen tritt nicht ohne Grund bei Lastwechseln auf. Daß bei manchen Herstellern die Verarbeitungsqualität im Rahmen einer gewinnmaximierten Modellpflege abnimmt, kommt zwar vor, ist afaik aber nicht die Regel.

das Fiepen tritt auch auf dem Schwesterboard auf, wenn auch ein wenig leiser
Damit dürfte jetzt klar sein, daß man dein Problem auf diese Weise nicht lösen kann. Schade um's Geld.

Meine Frage daher: Kann man da denn überhaupt noch was gegen machen?
Ja.

1. Solltest du dir von einem Bekannten mal ein anderes Netzteil ausleihen. Vorzugsweise eins, welches mehr als 100,-€ gekostet hat. Das Alter des Netzteils ist egal, soweit die Leistung noch stimmt. Die alten PSUs mit AC-DC-Technik waren imo ohnehin qualitativ besser.
Schau mal nach, ob du ein Netzteil in DC-DC-Technik drinne hast. Wenn ja, dann bleibt uns allen nur zu hoffen, daß es teurer war als 100,-€. Informiere dich über die Technik und vor allem deren Schattenseiten. DC-DC-Netzteile sind billig machbar für die Hersteller und haben eine höhere Effizienz. Dafür bezahlt man imo jedoch den Preis an anderer Stelle: Die an ein solches Netzteil angeschlossenen Komponenten müssen technisch einwandfrei verarbeitet sein und in Bezug auf Dinge wie Noise&Ripple größere Nehmerqualitäten mitbringen, als früher.

2. Falls du den boxed-Lüfter von AMD oder ein ähnliches PWM-gesteuertes Modell einsetzt, dann besteht zumindest die Chance, daß das Fiepen durch den Einsatz eines NICHT-PWM-gesteuerten Modells reduziert werden kann. Anddill kann dir mehr zu dem Thema sagen.

3. Versuche auch mal probehalber die Grafikkarte zu tauschen. Die haben heute zwar eine separate Stromversorgung, benutzen aber afaik zusätzlich auch noch die Spannungsversorgung über den PCIe-Slot. Vielleicht liegt da auch noch was im Argen. Besonders im Idle habe ich manche Grafikkarten im Verdacht heimlich die volle Last über den PCIe-Slot und damit indirekt über das Mobo zu ziehen.

4. Falls alles nichts hilft, solltest du für die Zukunft den Mainboardhersteller wechseln. ASUS ist deutlich teurer als Gigabyte, aber dafür imo besser verarbeitet.

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PS: Vergiß das mit dem Kleber wieder. Das macht man nur bei 'freiliegenden' Spulen. In billigen Netzteilen ist oft alles zugekleistert. Aber auch in guten Netzteile findet man manchmal ein paar tropfen Kleber, um einem Pfeiffkonzert vorzubeugen. Bei gekapselten Bauteilen ist das imo zwecklos. Besonders die Spawas vom Mobo würde ich NICHT zukleistern. Sonst wird dein Board binnen kürzester Zeit selbst zum Käsetoast. - Das würde das Problem dann zwar lösen.... aber vermutlich nicht in deinem Sinne. :D :D :D

Käsetoast
2013-10-08, 14:48:11
Du kannst wirklich nur Bauteile tauschen gehen, in der Hoffnung das dann das Fiepen aufhört. Garantie gibt es keine, ebenso sollte man beim Löten sehr geübt sein.
Schade - mit der Antwort hatte ich schon gerechnet. Für's Löten bin ich leider nicht wirklich gemacht. So gesehen wird's entweder auf einen erneuten Mainboard-Tausch hinauslaufen oder ich versuche mich damit zu arrangieren...

Das ist keine Frage der Temperatur, sondern einzig eine Frage der Qualität der verwendeten Bauteile.
Wie gesagt - es kam schon vor, dass ich der CPU per Prime Dampf gemacht habe und alles war ruhig. Ging auch einmal über eine längere Zeit gut. Es kam aber auch vor, dass ich nach zehn Minuten surfen im Internet merkte, dass das Fiepen losgeht wenn etwa bei Youtube ein Video läuft oder beim Scrollen kurz der CPU-Takt hochgeht...

Meine Vermutung ging daher in die Richtung, dass das Schwingen bei gewissen Temperaturen eher in den hörbaren Bereich übergeht. Allerdings kann ich den Beginn des Fiepens nicht wirklich reproduzieren - es kommt mal schneller mal langsamer...

Das hättest du dir sparen können, wenn du dich vorher etwas mehr mit dem Thema auseinander gesetzt hättest. Das Fiepen tritt nicht ohne Grund bei Lastwechseln auf. Daß bei manchen Herstellern die Verarbeitungsqualität im Rahmen einer gewinnmaximierten Modellpflege abnimmt, kommt zwar vor, ist afaik aber nicht die Regel.
Naja - es gibt ja immer mal ein Montagsmodell und da ich das Fiepen auch nur beim Phenom hatte war meine Hoffnung, dass ich da bei meinem Board Pech hatte und es kein Serienproblem an sich ist (sondern eine der eingehausten Spulen einfach nicht optimal "verkleistert" war). Außerdem ist die Auswahl an AM2+ Boards (die zu "vernünftigen" Preisen über die virtuelle Theke gehen) nicht ganz so groß, so dass auch ein wenig Zufall dabei war, dass ich wieder bei dem Gigabyte Board gelandet bin... ;)

1. Solltest du dir von einem Bekannten mal ein anderes Netzteil ausleihen. Vorzugsweise eins, welches mehr als 100,-€ gekostet hat. Das Alter des Netzteils ist egal, soweit die Leistung noch stimmt. Die alten PSUs mit AC-DC-Technik waren imo ohnehin qualitativ besser.
Netzteil ausleihen ist mir zu aufwändig (und ich glaube niemand hat eins, das nicht in Betrieb ist). An sich kaufe ich mir auch nur "vernünftige Netzteile" - ich habe da derzeit ein 385W Enermax Pro82+ II Netzteil (http://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?threadid=30981) drin, also schon was relativ Ordentliches wenn aufgrund des Alters natürlich auch nicht mehr ganz up-to-date...

Das Fiepen kommt auch nicht aus dem Netzteil, sondern aus dem Spulen- / Trafo-Bereich neben der CPU...

2. Falls du den boxed-Lüfter von AMD oder ein ähnliches PWM-gesteuertes Modell einsetzt, dann besteht zumindest die Chance, daß das Fiepen durch den Einsatz eines NICHT-PWM-gesteuerten Modells reduziert werden kann. Anddill kann dir mehr zu dem Thema sagen.
Da werkelt ein Noctua-Kühler samt Lüfter - also nix PWM-geregeltes. Fiepen kommt aber sowieso nicht vom Lüfter... ;)

Silent3sniper
2013-10-08, 15:11:44
CPU Stromsparmodi eins nach dem anderen ausmachen bis das Fiepen aufhört. Liegt wohl an Spannungsschwankungen hervorgerufen durch schnelles Wechseln der Stromsparmodi.
So habe ich das zumindest bei meinem i5 gelöst.

Falls das nicht klappt --> it's fucked.


Wie gesagt - es kam schon vor, dass ich der CPU per Prime Dampf gemacht habe und alles war ruhig. Ging auch einmal über eine längere Zeit gut. Es kam aber auch vor, dass ich nach zehn Minuten surfen im Internet merkte, dass das Fiepen losgeht wenn etwa bei Youtube ein Video läuft oder beim Scrollen kurz der CPU-Takt hochgeht...


Jep, Stromsparmodi.


Die Lösung ist zwar ein bischen Scheiße, aber ich habe lieber ein bischen mehr Verbrauch als Kopfschmerzen.

anddill
2013-10-08, 15:16:20
Da werkelt ein Noctua-Kühler samt Lüfter - also nix PWM-geregeltes. Fiepen kommt aber sowieso nicht vom Lüfter... ;)

Sei Dir da mal nicht so sicher. Oder haben Deine Lüfter keine Spulen? Also ich hab schon mehrfach Lüfter als Fiepquelle erwischt.

Käsetoast
2013-10-08, 15:32:35
CPU Stromsparmodi eins nach dem anderen ausmachen bis das Fiepen aufhört. Liegt wohl an Spannungsschwankungen hervorgerufen durch schnelles Wechseln der Stromsparmodi.
So habe ich das zumindest bei meinem i5 gelöst.

Falls das nicht klappt --> it's fucked.
Wie gesagt: Die C1E Problematik kenne ich schon. Das Fiepen ist halt nur da, wenn der in hoher Taktung läuft, also etwa wenn ich das Höchstleistungsenergieprofil anschalte und der dann gar nicht mehr runtertaktet. Ich kann natürlich mal probieren Cool&Quiet im BIOS auszuschalten, aber ich denke es liegt beim Verhalten der Spulen bei höherer Belastung...

Sei Dir da mal nicht so sicher. Oder haben Deine Lüfter keine Spulen? Also ich hab schon mehrfach Lüfter als Fiepquelle erwischt.
Also solange da nicht die Strom bereitstellende Elektronik auf dem Board fiept wird's nicht am Lüfter liegen. Kann den aber auch einfach mal abstecken und gucken was passiert bzw. den Gehäuselüfter dahingehend auch mal prüfen... ;)

Naitsabes
2013-10-08, 16:00:35
Bei meinem Gigabyte Board war damals so ein Programm dabei, dass angeblich den Stromverbrauch reduzieren sollte (easy energy saver oder so hieß es). Wenn das an war, dann hat das Mainboard auch schrecklick gefiept.

Also wenn du irgendwelche Software von Gigabyte installierst hast, dann schmeiß die runter.

LivingAudio
2013-10-08, 20:43:11
Ich hatte mal einen fiependen Laptop (IBM T500), der hörte auf zu fiepen als alle drei Stromsparoptionen im BIOS deaktiviert wurden. CnQ abzuschalten könnte durchaus viel bringen. Die Symptomatik des Dauerfiepens passt aber leider nicht zu dieser Heilmethode :/ probieren...

Wobei in deinem Fall würde ich zu einem neuen gebrauchten MOBO greifen - dann ist Ruhe im Kartong.

Käsetoast
2013-10-08, 23:19:54
Also an den Stromsparmodi liegt's schonmal nicht (war aber auch recht unwahrscheinlich, da das ja mehr ein Problem im Sinne des Umschaltens ist was bei voller Last ja eigentlich kein Thema sein sollte)...

Habe jetzt aber mal im Marktplatz eine Suche aufgegeben. Wer noch ein AM2+ Mainboard übrig hat das sich mit AM3 CPUs verträgt der kann sich gerne bei mir melden:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9951113#post9951113

V2.0
2013-10-09, 08:48:31
Ich würde zuerst mit einem anderen Netzteil probieren.

Käsetoast
2013-10-09, 11:14:29
Ich würde zuerst mit einem anderen Netzteil probieren.
Ich sag's mal so: Ein Board zu finden, das zu meinem Netzteil passt so es denn an dieser Kombination läge, dürfte billiger sein als sich ein neues Netzteil anzuschaffen... :wink: