Gast
2014-01-30, 18:25:46
Fortsetzung/Split aus diesem Thread:
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=550042&page=4
Von StefanV und BBig aufgeschreckt, habe ich jetzt mal meine 8800GT überprüft. Und tatsächlich: Schon kurz nach dem Start von Windows XP -> 71°C im 'Idle' laut ASUS Smart Doctor. Ich habe vorsichtshalber nochmal gegoogelt, weil meine Karte leichtes Werks-OC mitbringt. Aber der Wert ist auch mit OC zu hoch. Zum Glück habe ich mich noch erinnert, daß der 182.50 WHQL seinerzeit lange der stabilste Treiber für die 8er geForce-Karten unter XP war.
Ich habe den aktuellen Treiber im abgesicherten Modus deinstalliert und dann den 182.50 aufgespielt. Resultat: immernoch 71(!)°C im 'Idle'.
Daher ist es KEIN Treiberproblem. Ich habe die 8800GT daher kurzerhand auseinandergebaut und nachgeschaut. Schon beim vorsichtigen Abdrehen des ASUS-ORB gab es einen lauten Knall. Die WLP war vollkommen ausgetrocknet. Selbst mit Benzin hat es eine Weile gedauert, bis das Zeug wieder flüssig wurde. Das Zeug war so fest, daß ich schon die Befürchtung hatte, es mit WLK zu tun zu haben.
Dann habe ich den Kühlkörper von den Steuerchips der Spawas runtergenommen. Auch das Teil war hin. Ursprünglich war es wohl mal ein mehr oder weniger festes Siliconepad (am Rand noch 2(!) mm dick). Man konnte noch sehen, wo die Steuerchips vor Jahren mal ihre Abdrücke hinterlassen haben. Jedenfalls war das Teil auch völlig zerschrumpelt und mußte ausgebaut werden.
Ich habe alles durch AS5 ersetzt. Nach dem ersten Neustart unter 182.50 WHQL: 53°C. Das sagt aber noch nicht viel. Das Board war komplett runtergekühlt. Ich habe dann die erste Burn-In-Sequenz gestartet (3x 20 Sec Furmark mit 5 min Abstand).
In den ersten 20 Sec geht die Karte fast sofort auf 100°C hoch. Bei den folgenden Durchgängen dann 93°C und weniger werdend.
Die Temps haben sich im 'Idle' dann auf 57°C eingependelt. Ich rechne damit, daß die Temps in 14 Tagen etwa bei 51°C liegen werden. Das sind dann 20°C weniger, weil es allerhöchste Zeit war die WLP zu tauschen.
Dann habe ich den 332.21 WHQL installiert und siehe da: Auch hier exakt 57°C und kein Grad mehr. Damit ist für mich klar, daß es NICHT am Treiber liegt.
Fortsetzung:
Meine 8800GT von ASUS hat den Burn-In mit Furmark nun leider nicht überlebt. Nach 3 Tagen bekam der Monitor kein Signal mehr von der Karte. Zunächst hatte ich die WLP über den Steuerchips im Verdacht einen Kurzschluß verursacht zu haben, da ich diese ja etwas dicker auftragen mußte. Die Chips sind unterschiedlich hoch und es gibt für sie nur einen durchgehenden Kühlkörper im hinteren Bereich der Karte.
Ich habe mit dem Multimeter nachgemessen - aber soweit ich das hier sehe, ist AS5 nicht-leitend. Kann das jemand bestätigen? Habe trozdem alles saubergemacht und versucht die Karte ohne die Kühlung über den Steuerchips zu starten -> immernoch kein Bild.
Dann habe ich mal den zweite DVI-Ausgang der Karte ausprobiert - und siehe da: hier kam plötzlich ein Bild - wenn auch mit starken Grafikfehlern. Der Deckel vom Mülleimer war schon offen - aber da habe ich mich nochmal an dieses Video erinnert:
http://www.youtube.com/watch?v=0yWa4u93Rvg
Ich habe alles demontiert und die Karte bei 190°C für ~12 Minuten gebacken. Jetzt funktioniert sie wieder einwandfrei. Hinweise:
- Alle Lüfter, Kühler und die WLP habe ich vor dem Backen entfernt.
- Der Backofen war vorgeheizt und es kam ein separates Backofenthermometer zum Einsatz.
- Die Karte habe ich in einen Bratschlauch gepackt und fest zugeknotet.
- Die Enden vom Bratschlauch habe ich unter die Karte gefaltet, so daß die Karte nicht mit dem Backblech in Berührung kam.
- Die Karte habe ich zusammen mit dem Ofen langsam auskühlen lassen, um neue Risse im Lötzinn zu vermeiden.
- Den Bratschlauch habe ich später im Freien (vor der Tür) aufgeschnitten und leider nicht vorher die Luft angehalten. Der Gestank ist einfach unglaublich.
Als Ursache für den Schlamassel sehe ich die Verwendung von ROHS-konformem, bleifreiem Lot. Meine 8800GT war wohl eine der ersten Karten, die mit diesem Lot hergestellt wurden. Das scheint nach einigen Jahren wohl doch erheblich empfindlicher auf Temperaturschwankungen zu reagieren, als bewährtes, bleihaltiges Elektroniklot.
Falls also jemand auf die Idee kommt, an seiner alten 8800GT die WLP zu erneuern, möchte ich im Widerspruch zu meinem obigen Post (der blöderweise in einem KB-Thread steht, der von einem überforderten Moderator geschlossen wurde) empfehlen, KEINEN Burn-In für die AS5 zu machen und die Sache nach dem Tausch der WLP einfach sich selbst zu überlassen.
Ich habe zum Burn-In den ungebremsten Furmark verwendet. Für eine Karte, die schon mehrere Jahre im Einsatz war, war das offensichtlich zu viel. Mal sehen, wie lange die Sache mit der gebackenen Karte jetzt hält, bis das Problem von neuem auftaucht.
Das Hauptproblem: minderwertiges Lötzinn, konnte ich damit ja nicht beheben.
Aber wer weiß - vielleicht läuft die Karte ja jetzt wieder. Auf dem Rechner wird nicht mehr gespielt. Der ist inzwischen einfach zu langsam.
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Falls hier im 3DCF jemand ebenfalls seine Grafikkarte durch Backen im Ofen reparieren konnte, fände ich es interessant zu erfahren, wie er das gemacht hat.
Besonders die Temperatur und die Backzeit würden mich interessieren. Und dann natürlich auch, für wie lange die Karte anschließend gehalten hat, bevor der Backvorgang wiederholt werden mußte.
In der Beschreibung zu obigem Clip steht zB. ja drin, daß seine Karte für etwa 3 Monate wieder funktionsfähig war, bevor er sie nochmal gebacken hat und dann das ganze verkauft hat. - Ich hoffe er hat den Käufer auch darauf hingewiesen, daß der Mac Pro schon 'gut durch' ist. :D
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=550042&page=4
Von StefanV und BBig aufgeschreckt, habe ich jetzt mal meine 8800GT überprüft. Und tatsächlich: Schon kurz nach dem Start von Windows XP -> 71°C im 'Idle' laut ASUS Smart Doctor. Ich habe vorsichtshalber nochmal gegoogelt, weil meine Karte leichtes Werks-OC mitbringt. Aber der Wert ist auch mit OC zu hoch. Zum Glück habe ich mich noch erinnert, daß der 182.50 WHQL seinerzeit lange der stabilste Treiber für die 8er geForce-Karten unter XP war.
Ich habe den aktuellen Treiber im abgesicherten Modus deinstalliert und dann den 182.50 aufgespielt. Resultat: immernoch 71(!)°C im 'Idle'.
Daher ist es KEIN Treiberproblem. Ich habe die 8800GT daher kurzerhand auseinandergebaut und nachgeschaut. Schon beim vorsichtigen Abdrehen des ASUS-ORB gab es einen lauten Knall. Die WLP war vollkommen ausgetrocknet. Selbst mit Benzin hat es eine Weile gedauert, bis das Zeug wieder flüssig wurde. Das Zeug war so fest, daß ich schon die Befürchtung hatte, es mit WLK zu tun zu haben.
Dann habe ich den Kühlkörper von den Steuerchips der Spawas runtergenommen. Auch das Teil war hin. Ursprünglich war es wohl mal ein mehr oder weniger festes Siliconepad (am Rand noch 2(!) mm dick). Man konnte noch sehen, wo die Steuerchips vor Jahren mal ihre Abdrücke hinterlassen haben. Jedenfalls war das Teil auch völlig zerschrumpelt und mußte ausgebaut werden.
Ich habe alles durch AS5 ersetzt. Nach dem ersten Neustart unter 182.50 WHQL: 53°C. Das sagt aber noch nicht viel. Das Board war komplett runtergekühlt. Ich habe dann die erste Burn-In-Sequenz gestartet (3x 20 Sec Furmark mit 5 min Abstand).
In den ersten 20 Sec geht die Karte fast sofort auf 100°C hoch. Bei den folgenden Durchgängen dann 93°C und weniger werdend.
Die Temps haben sich im 'Idle' dann auf 57°C eingependelt. Ich rechne damit, daß die Temps in 14 Tagen etwa bei 51°C liegen werden. Das sind dann 20°C weniger, weil es allerhöchste Zeit war die WLP zu tauschen.
Dann habe ich den 332.21 WHQL installiert und siehe da: Auch hier exakt 57°C und kein Grad mehr. Damit ist für mich klar, daß es NICHT am Treiber liegt.
Fortsetzung:
Meine 8800GT von ASUS hat den Burn-In mit Furmark nun leider nicht überlebt. Nach 3 Tagen bekam der Monitor kein Signal mehr von der Karte. Zunächst hatte ich die WLP über den Steuerchips im Verdacht einen Kurzschluß verursacht zu haben, da ich diese ja etwas dicker auftragen mußte. Die Chips sind unterschiedlich hoch und es gibt für sie nur einen durchgehenden Kühlkörper im hinteren Bereich der Karte.
Ich habe mit dem Multimeter nachgemessen - aber soweit ich das hier sehe, ist AS5 nicht-leitend. Kann das jemand bestätigen? Habe trozdem alles saubergemacht und versucht die Karte ohne die Kühlung über den Steuerchips zu starten -> immernoch kein Bild.
Dann habe ich mal den zweite DVI-Ausgang der Karte ausprobiert - und siehe da: hier kam plötzlich ein Bild - wenn auch mit starken Grafikfehlern. Der Deckel vom Mülleimer war schon offen - aber da habe ich mich nochmal an dieses Video erinnert:
http://www.youtube.com/watch?v=0yWa4u93Rvg
Ich habe alles demontiert und die Karte bei 190°C für ~12 Minuten gebacken. Jetzt funktioniert sie wieder einwandfrei. Hinweise:
- Alle Lüfter, Kühler und die WLP habe ich vor dem Backen entfernt.
- Der Backofen war vorgeheizt und es kam ein separates Backofenthermometer zum Einsatz.
- Die Karte habe ich in einen Bratschlauch gepackt und fest zugeknotet.
- Die Enden vom Bratschlauch habe ich unter die Karte gefaltet, so daß die Karte nicht mit dem Backblech in Berührung kam.
- Die Karte habe ich zusammen mit dem Ofen langsam auskühlen lassen, um neue Risse im Lötzinn zu vermeiden.
- Den Bratschlauch habe ich später im Freien (vor der Tür) aufgeschnitten und leider nicht vorher die Luft angehalten. Der Gestank ist einfach unglaublich.
Als Ursache für den Schlamassel sehe ich die Verwendung von ROHS-konformem, bleifreiem Lot. Meine 8800GT war wohl eine der ersten Karten, die mit diesem Lot hergestellt wurden. Das scheint nach einigen Jahren wohl doch erheblich empfindlicher auf Temperaturschwankungen zu reagieren, als bewährtes, bleihaltiges Elektroniklot.
Falls also jemand auf die Idee kommt, an seiner alten 8800GT die WLP zu erneuern, möchte ich im Widerspruch zu meinem obigen Post (der blöderweise in einem KB-Thread steht, der von einem überforderten Moderator geschlossen wurde) empfehlen, KEINEN Burn-In für die AS5 zu machen und die Sache nach dem Tausch der WLP einfach sich selbst zu überlassen.
Ich habe zum Burn-In den ungebremsten Furmark verwendet. Für eine Karte, die schon mehrere Jahre im Einsatz war, war das offensichtlich zu viel. Mal sehen, wie lange die Sache mit der gebackenen Karte jetzt hält, bis das Problem von neuem auftaucht.
Das Hauptproblem: minderwertiges Lötzinn, konnte ich damit ja nicht beheben.
Aber wer weiß - vielleicht läuft die Karte ja jetzt wieder. Auf dem Rechner wird nicht mehr gespielt. Der ist inzwischen einfach zu langsam.
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Falls hier im 3DCF jemand ebenfalls seine Grafikkarte durch Backen im Ofen reparieren konnte, fände ich es interessant zu erfahren, wie er das gemacht hat.
Besonders die Temperatur und die Backzeit würden mich interessieren. Und dann natürlich auch, für wie lange die Karte anschließend gehalten hat, bevor der Backvorgang wiederholt werden mußte.
In der Beschreibung zu obigem Clip steht zB. ja drin, daß seine Karte für etwa 3 Monate wieder funktionsfähig war, bevor er sie nochmal gebacken hat und dann das ganze verkauft hat. - Ich hoffe er hat den Käufer auch darauf hingewiesen, daß der Mac Pro schon 'gut durch' ist. :D