Lesbarkeit von kleinem Text?

[Plutos]

Hallo,

ich suche gerade ein neues Tablet bzw. bin von dem Samsung Galaxy TabPRO 8.4 recht angetan (8,4" mit 2560x1600 Pixeln, ca. 360 DPI). Das mit Abstand Wichtigste ist die Darstellung von (bis zu) DIN A4-Inhalten bildschirmfüllend (so füllend, wie die Seitenverhältnisse von DIN 1,41 <> Display 1,6 es eben zulassen). Die Frage ist, ob das bei der Größe und Auflösung zum Lesen eben taugt. Natürlich habe ich das Gerät noch nicht, sonst wär's ja auch zu einfach...:biggrin:.

Ich habe aus einer Beispiel-PDF nun eine ganze Seite als JPG exportiert (kurze Seite 1600 Pixel, lange Seite entsprechend 1,41-mal so lang) und dieses Bild in Photoshop unter Beibehaltung der (virtuellen) DPI (wie sie A4 entsprächen) auf (ebenso virtuelle) 11,3cm Seitenbreite (Länge wieder entsprechend mal 1,41) - die Displaybreite des Galaxy TabPRO - verkleinert.
1. Frage: Ist das Vorgehen soweit nachvollziehbar und vor allem ohne blöden Denkfehler?

Daran messe ich nun mit dem Photoshop-Lineal einen Zeilenabstand von ca. 2,4mm bzw. eine Buchstabenhöhe (Großbuchstaben) von ca. 1,2mm. Zum Vergleich habe ich auf meinem Smartphone-Display (ca. 230 DPI) mit einem physischen Lineal nachgemessen, einmal die Zahlen-Höhe an der Uhrzeit rechts oben (ca. 1,7mm) und einmal die Buchstabenhöhe im Home Screen (ca. 1,2-1,6mm, recht ungenau abzulesen, aber die Schrift als solches gut zu lesen für meine Augen).
2. Frage: Kann ich also davon ausgehen, Text auf einer A4-Seite auf o.g. Gerät technisch (Visus mal außen vor) gut/scharf erkennen zu können?

Bonus-Frage: Welche Erfahrung gibt es ggf. zu ebendiesem Szenario "ganze A4-Seite auf Tablet darstellen"? Würden ggf. 7" (1920x1080), wie sie relativ üblich sind, auch ausreichen (über den Daumen sind das dann <1mm Buchstabenhöhe und mehr "Verschnitt" wegen dem unpassenderen (16:9) Seitenverhältnis)? Wie stark wirkt sich der Unterschied "weiß auf schwarz" (hatte ich am Vergleichs-Smartphone, an dem ich gemessen habe) und "schwarz auf weiß" (wohl der häufigere Fall im tatsächlichen Einsatz) aus?

Im Übrigen, falls dieser Einwand kommen sollte: sämtliche Apps/Möglichkeiten, PDFs auf kleinen Displays besser lesbar zu machen durch Zoomen etc. sind keine Option, eine A4-Seite muss komplett auf dem Display dargestellt werden!

TL;DR: kann Oppa mit seine schlechte Auge uff de Tablet RTL-Programmzeitschrift lese?

[lumines]

Ohne es getestet zu haben, würde ich behaupten, dass 8" dafür zu klein sind. Ich habe zwar nur ein iPad 1 mit einer sehr viel geringeren Auflösung, aber selbst das ist alleine von der Schriftgröße her anstrengend.

Workaround: Programmzeitschrift-App nutzen. Prime Guide (https://play.google.com/store/apps/details?id=de.greenrobot.tvguide) ist ganz cool, aber ich weiß nicht, ob da alle relevanten Sender drin sind. Ich habe es nicht aktiv benutzt, weil ich sehr, sehr selten Fernsehen schaue, aber die Usability sah auf den ersten Blick schon ein bisschen besser aus als eine normale Programmzeitschrift auf Papier.

[Plutos]

Ohne es getestet zu haben, würde ich behaupten, dass 8" dafür zu klein sind. Ich habe zwar nur ein iPad 1 mit einer sehr viel geringeren Auflösung, aber selbst das ist alleine von der Schriftgröße her anstrengend.


Hm, 9,7" mit 1024x768 (ca. 150 DPI), also iPad 1-Äquivalent, habe ich selbst eins hier und mir kommt es vor, als wäre das mehr wegen der Unschärfe schlecht zu lesen (Buchstabenhöhe 8 Pixel vs. 18 Pixel bei dem 8,4"-Tablet). 8,4" ist ja so gesehen schon auf fast halbem Weg zu 9" und das iPad 1 hat ja auch "nur" 9,7". Aber es ist schwer, die Einflüsse von "Größe" und "Pixeligkeit" in der Theorie zu trennen ;(.
Ist jetzt die Frage, ob 14% weniger Bildfläche einen schädlicheren Einfluss auf die Lesbarkeit haben als die 125% mehr Pixel an der Lesbarkeit verbessern :uponder:.

[THUNDERDOMER]

Ich hab Pad 3 und selbst bei Schriftgröße 3 noch zu lesen. Retina-Display macht möglich. IPad 1 ist es nicht mehr möglich.

Ich lese lieber ab Schriftgröße 8, weil es am angenehmsten ist, zu lesen.

[lumines]

Ist jetzt die Frage, ob 14% weniger Bildfläche einen schädlicheren Einfluss auf die Lesbarkeit haben als die 125% mehr Pixel an der Lesbarkeit verbessern :uponder:.

Ich meine schon die physikalische Größe der Buschstaben, nicht unbedingt die Pixeldichte.

Ich lese lieber ab Schriftgröße 8, weil es am angenehmsten ist, zu lesen.

Dem TE geht es um PDFs mit festem Layout. Da gibt es keine einstellbaren Schriftgrößen, sondern nur absolute Werte deren Darstellung abhängig von der Displaygröße ist, wenn man nicht gerade zoomt.

[ngl]

Hm, 9,7" mit 1024x768 (ca. 150 DPI), also iPad 1-Äquivalent, habe ich selbst eins hier und mir kommt es vor, als wäre das mehr wegen der Unschärfe schlecht zu lesen (Buchstabenhöhe 8 Pixel vs. 18 Pixel bei dem 8,4"-Tablet). 8,4" ist ja so gesehen schon auf fast halbem Weg zu 9" und das iPad 1 hat ja auch "nur" 9,7". Aber es ist schwer, die Einflüsse von "Größe" und "Pixeligkeit" in der Theorie zu trennen ;(.
Ist jetzt die Frage, ob 14% weniger Bildfläche einen schädlicheren Einfluss auf die Lesbarkeit haben als die 125% mehr Pixel an der Lesbarkeit verbessern :uponder:.

Von der Schärfe sollte das gehen. Es wäre aber sehr anstrengend. Ich finde es schon anstrengend auf meinem 2048 x 1536 9,7" Tablet die gesamte Seite anzuzeigen. Es hat ja einen Grund warum Bücher in der Regel A5 Format haben. Wenn man zu viele Zeilen über- und Wörter nebeneinander bringt, dann wird es deutlich anstrengender.

Wenn es also ums lesen geht, dann wird es keine gute Lösung sein. Egal wie gut die Pixeldichte ist. Die Machbarkeit ist aber gegeben. Digitalisierte Comicbücher lese ich auch Vollbild auf dem Tablet. Da ist aber die Textfülle deutlich niedriger.

[Plutos]

Okay, ich hätte noch dazuschreiben sollen, dass es sich dabei eher um Zeitschriften denn um Bücher handelt, also i.d.R. mehrere Spalten pro Seite und Textabschnitte, die selten länger als zwei Seiten am Stück sind (was IMHO beides die Lesbarkeit im Vergleich zu "buch-artigem" Fließtext spürbar erhöht). Danke für den Input soweit :smile:.

[lumines]

So etwas würde ich unter knapp 10" + hoher DPI gar nicht versuchen. Aber ganz ehrlich, da sehe ich nicht den Vorteil gegenüber der gedruckten Zeitschrift. Es wird ziemlich sicher überwiegend schwerer zu lesen sein.

[Eisenoxid]

Ich kann zum Nexus 2012 sagen (7"; 1280x800):
Eine A4-Seite mit Schriftgrad 11-12 ist noch ganz gut lesbar - sowohl von der DPI, als auch der Schriftgröße. Aber es ist auf Dauer doch anstrengend.
Eine Zeitschriftenseite (~Schriftgrad 9-10) ist zwar prinzipiell noch lesbar, aber nach ein paar Sätzen zoomt man dann doch lieber, oder verwendet reflow. Da würde imo auch keine höhere Auflösung helfen. Es ist einfach zu klein um es angenehm lesen zu können.

Bei großen 10" Tabs hat man wieder das Problem des relativ hohen Gewichts. Dadurch legt man das Ding eher ab, was den Blickabstand vergrößert --> Schrift wirkt kleiner --> effektiv gleiches Problem wie beim 7"er.

Meine Empfehlung wäre daher das leichtest mögliche Pad (bis ~450g) bei größtmöglicher Diagonale...am besten mit >=FHD.
Es gibt nur ein Gerät, das dies erfüllt, und zwar das Xperia Z2-Tab. Nachteil: Relativ kurze Akkulaufzeit.

Ich lese ganz gerne zeitschriften auf dem N7 aber eben mit reflow. Ist - zumindest mir - angenehmer als eine echte Zeitschrift (knickt nicht ab wenn in einer Hand gehalten, man muss nicht umblättern, braucht keine extra Beleuchtung).

[ngl]

Bei großen 10" Tabs hat man wieder das Problem des relativ hohen Gewichts. Dadurch legt man das Ding eher ab, was den Blickabstand vergrößert --> Schrift wirkt kleiner --> effektiv gleiches Problem wie beim 7"er.


Wobei man sagen muss, dass eine Man's Health oder ne PC Games auf Papier auch nicht weniger wiegt, als ein durchschnittliches 9,7" Tablet.

Zeitschriften gehen auch imo unter ~10 Zoll nur sehr schlecht. Es sei denn, man liest quer. Das hat aber oft den Nachteil, dass man sehr viel scrollen muss, da die Spaltenzahl sehr hoch ist.

Mein Tip wäre dich vielleicht von den Experten hier im Forum für ein brauchbares 9,7" Retina Pad einige Tips zu holen und dann zu kaufen. Die 200,- Geräte sind beim richtigen Gespür was Leistung und Akkukapazität angeht wirklich brauchbar.

[Eco]

Seitenverhältnis ist wichtig. 4:3-Tabs sind hier im Vorteil, da nahe am DIN Ax-Formfaktor = bildschirmfüllend. 16:x = mehr oder weniger dicke schwarze Ränder.
Ein Retina-iPad wäre wohl optimal oder ein vergleichbares Produkt der Konkurrenz, bin aber grad überfragt, ob es da ein 4:3-Tab mit vergleichbar hoher Auflösung gibt.
Ich selbst nutze ein iPad Mini 2 für DIN-A4-PDFs, allerdings nicht zum längeren Lesen sondern eher zum Nachschlagen. Klappt 1a (ohne Zoomen). Vorher wars ein iPad 3, das war noch mal ne Ecke angenehmer (allerdings war mir Mobilität wichtiger), bei längeren Texten wird das Mini doch anstrengender.

[Eisenoxid]

Hmm...hier mal die Seitenverhältnisse mit gleichem Nenner:

1920x1080: 17,8/10 --> dicke Balken oben und unten
1920x1200: 16,0/10 --> schmalere Balken oben und unten
DinA4 Blatt: 14,1/10
2048x1536: 13,3/10 --> sehr schmale Balken links und rechts

16:9 scheidet also aus. Ob nun 4:3, oder 16:10 ist wiederum imo fast egal. Bei 16:10 kann man den Platz oben und unten noch für Status/Menüleisten verwenden. Dafür sind die Balken bei 4:3 schmaler, aber recht lang. Die angezeigte Fläche bei 4:3 ist größer.

Ein Retina-iPad wäre wohl optimal oder ein vergleichbares Produkt der Konkurrenz, bin aber grad überfragt, ob es da ein 4:3-Tab mit vergleichbar hoher Auflösung gibt.
Ja, gibts tonnenweise (http://geizhals.de/?cat=nbtabl&xf=2170_4%3A3~2187_Android+4~2389_9~2171_2048x1536~2233_IPS#xf_top) - ob die Dinger was taugen, steht aber wieder auf einem anderen Blatt. Es gibt auch kaum welche unter 600g Gewicht.

[Eco]

16:9 scheidet also aus. Ob nun 4:3, oder 16:10 ist wiederum imo fast egal.
Nee. 16:10 ist nicht viel besser als 16:9. Ich habe ein Nexus 7 hier (16:10) => dicke Balken. Wenn man natürlich die feststehende Softbutton-Leiste und die Statusleiste von Android abzieht, sind die Balken schmaler, mit bildschirmfüllend hat das aber wenig zu tun.


Ja, gibts tonnenweise (http://geizhals.de/?cat=nbtabl&xf=2170_4%3A3~2187_Android+4~2389_9~2171_2048x1536~2233_IPS#xf_top) - ob die Dinger was taugen, steht aber wieder auf einem anderen Blatt. Es gibt auch kaum welche unter 600g Gewicht.
So eins (http://geizhals.de/archos-97b-platinum-hd-502483-a1089144.html) würde ich zumindest mal in Erwägung ziehen. Wenig Speicher, aber als Reader könnte es ggf. reichen. Zumindest die (2) Rezensionen bei Amazon sind positiv.

[Eisenoxid]

Ja, die Softbuttonleiste kommt halt leider immernoch dazu. Effektiv müsste man also noch etwas Displaydiagonale abziehen. Mehr angezeigte Fläche hast du natürlich beim 4:3-Display.
Man könnte jetzt ausrechnen wie groß die Anzeige bei einen A4-Blatts bei einem 4:3 9,7" vs. einem 16:10 10,1" Tab ist....ziemlich sicher wird das 4:3 gewinnen.

Korrekterweise müsste man den Platz für die Softbuttonleiste bei der Herstellerangabe von der Displaydiagonale abziehen, da dieser Platz ist nicht nutzbar ist.

[ngl]

So eins (http://geizhals.de/archos-97b-platinum-hd-502483-a1089144.html) würde ich zumindest mal in Erwägung ziehen. Wenig Speicher, aber als Reader könnte es ggf. reichen. Zumindest die (2) Rezensionen bei Amazon sind positiv.

Finger Weg vom Archos, denn genau das habe ich. Es ist fantastisch was das Display angeht und die Leistung kann sich auch sehen lassen. Leider ist der Akku nach 4 Stunden Internet schon leer.

Meine Mutter hat das hier:
http://geizhals.de/odys-iron-x610059-a1000564.html

Und das hat dasselbe Display, hat aber doppelten Speicher, ist günstiger, hat einem HDMI Slot und der Akku hält bei ihr 10 Stunden.

Um 200,- herum gibt es einige tolle Adroid Tablets mit "Retina" Displays. Leider sind die Fertigungstoleranzen bei vielen enorm. Ein Gerät hat guten WLAN Empfang, dafür das gleiche nicht mehr. Man muss also damit rechnen das Gerät zurückschicken zu müssen.