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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mutter/Vater schlägt Kind - Wie verhalten?


Gast
2014-05-10, 10:19:13
Hallo!

Ich hatte gestern Abend mit nem Arbeitskollegen ne Diskussion zum Thema, wie man sich verhalten soll/darf/kann wenn man z. B. in der Öffentlichkeit mitbekommt dass ein Kind von seinen Eltern oder ein Elternteil geschlagen wird. Mal abgesehen davon, dass das in meinen Augen eh ein absolutes no-go ist, bin ich auch der Meinung, dass das eh verboten ist (siehe dazu § 1631 BGB, Absatz 2 „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“). Aber wie sollte man sich in der Öffentlichkeit verhalten? Darf ich mich einmische? Wenn ja wie weit darf ich gehen? Wie würdet Ihr umgehen, was ist der (gesetzlich) richtige Weg, das richtige Verhalten?

Ich will hier jetzt zu dem Thema keine Grundsatzdiskussion auslösen, vielmehr ein Quellenverweis o.ä. wie man sich verhalten sollte.

Radeonator
2014-06-05, 11:35:07
Grundsätzlich gilt :

StGB §32 Absatz 2: Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
Quelle: http://dejure.org/gesetze/StGB/32.html
Wird also das Kind tatsächlich verprügelt, so sollte man eingreifen und bei der Polizei anschließend Anzeige erstatten. Jetzt kommt es noch darauf an, was wirklich passiert ist und dann ist abzuwägen ob hier ein Eingreifen wirklich nötig ist.

Ich persönlich spreche solche Leute direkt an, auch wenn es "nur" ein am Arm reißen ist. Manchmal ist es den Eltern gar nicht bewußt, was Sie da tun.

Auf der anderen Seite sollte man sich unbedingt sicher sein! Mich hat mal so ein Fuzzi dichtgelabert, weil ich meinen Lütten zu hart angefaßt hätte. Tatsächlich musste ich schnell reagieren und ihn zurück ziehen, weil er sonst vom Auto überfahren worden wäre...das hatte der "nette" Herr nicht gesehen.

Käsetoast
2014-06-05, 12:26:32
Für mich stellt sich da immer die Frage was mit "schlagen" gemeint ist. Gegen einen Klaps habe ich nichts, aber wenn das Kind da wirklich verdroschen wird sollte man einschreiten...

Ansonsten stehe ich dieser Regelung auch ziemlich skeptisch gegenüber. Nicht aus jedem wird ein perfektes Elternteil und so sollte es noch ok sein wenn man dem Kind einen Klaps gibt. Man winkt damit zwar erziehungstechnisch mit der weißen Flagge, aber man ist eben auch nicht perfekt. Ähnlich sehe ich das mit Formulierungen wie "seelischer Verletzung" - ist da das auf die stille Treppe schicken der Super Nanny nicht schon eine seelische Verletzung? :wink:

Von daher einfach ein wenig gesunden Menschenverstand walten lassen. Irgendwo eingreifen sollte man nur in Extremfällen, die mir aber etwa noch nie untergekommen sind - selbst Leute die einen Klaps austeilen sind extrem rar was ja auch gut so ist...

suikoden007
2014-06-05, 14:26:18
Da sag ich als Papa auch mal was dazu.

Unheimlich schwer in einer solchen Situation cool zu bleiben, vor allem wenn man selbst Kinder hat.
Einfach mal sachlich "Hey Sie, lassen Sie das!" - da haut dir Der Papa oder die Mama gerade auch noch eins in die Fre**e, oder?
Solche Leute sind doch zu allem fähig. Wie kann man Kinder schlagen?

Es kann aber - egal was man macht - halt auch ganz schwere Folgen für alle haben.

Das Betroffen Kind ist egel wie eh am schlimmsten dran.
Polizei - Jugendamt - bla bla bla ... das geht ganz schnell.

Schwierige Situation.

Lyka
2014-06-05, 14:40:31
Wie kann man Kinder schlagen?

eine natürliche Frage. Meistens liegt das Schlagen in einer falschen emotionalen Reaktion der betreffenden Person auf das Verhalten des Kindes. Aus eigener Erfahrung bin ich dankbar, dass ich kinderlos bin, sehe ich doch oft Probleme in der Öffentlichkeit... aber gut, wer muss seine Kinder mit in den Supermarkt nehmen, so diese natürlich sporadisch austicken auf Grund von Überstimulation aus möglichen Süssigkeiten etc.

mbee
2014-06-05, 14:44:16
Wie kann man Kinder schlagen?
Könnte ich mindestens wöchentlich ein zwei mal, bei dem was man so beobachten kann (großer Kinderspielplatz im Park um's Eck).
Deshalb habe ich auch keine ;D

Nein, ernsthaft: Wenn ein Vierjähriger halb so alten Kindern wiederholt seinen Spielzeugbagger auf die Birne semmelt und sichtlich Spaß daran hat, würde es bei mir beim zweiten Mal nicht bei einem "so was tut man doch nicht" bleiben, sondern einen Klaps auf den Hintern geben. Die Arschlochmutter hat sich dann mit ihrem Arschlochkind allerdings schnell verzogen, als die anderen Eltern sie dann entsprechend angegangen haben.

Filp
2014-06-05, 15:50:06
würde es bei mir beim zweiten Mal nicht bei einem "so was tut man doch nicht" bleiben, sondern einen Klaps auf den Hintern geben.
Und dem Kind damit gleich zeigen "alles richtig gemacht, mit Gewalt löst man seine Probleme" ;)

Lyka
2014-06-05, 15:53:49
und was wäre die alternative? Dem 4jährigen den Bagger wegnehmen. Das wäre die einzige Möglichkeit, die Sache zu regeln. Du kannst nicht mit Vernunft kommen...

ach nein, da du ja durch die Wegnahme des Spielzeugs deine Authorität dem Kind aufzwingst, ist das natürlich auch falsch. Ach Mist :/

mbee
2014-06-05, 15:56:34
Und dem Kind damit gleich zeigen "alles richtig gemacht, mit Gewalt löst man seine Probleme"
Tolle Birkenstockträger-Pädagogik. Die funktioniert meiner Erfahrung nach nur leider nicht bei allen Kindern - davon gibt's und gab's genug in Verwandschaft und Freundeskreis - und das schien definitiv eines aus dieser Kategorie zu sein. Wäre mein Kind unter den kleineren Kindern gewesen, wäre das andere beim zweiten Mal im Ententeich gelandet, mitsamt der Mutter ;)

Shink
2014-06-05, 16:08:31
Da sieht man schon schön in diesem Thread, wie toll es ist, erziehungsberechtigt zu sein: Egal ob Rohr- oder Birkenstock: Es gibt immer Leute, die furchtbar finden, wie man seine Kinder zu erziehen versucht und sich im besten Fall dann auch einmischen oder Dritte hinzuziehen.
Aber egal: Man ist eh selber schuld, weil man bisher schon alles falsch gemacht hat. Wenn nicht, hat man immer noch die falschen Gene vererbt, das soziale Umfeld ausgesucht und nicht die Variante gewählt, keine Kinder zu haben.

Zur Erinnerung: Das elterliche Züchtigungsrecht wurde in Deutschland 2000 abgeschafft, seitdem setzt man hauptsächlich auf "Psychoterror" und anschreien. In letzter Zeit geht man immer mehr zur Verwendung von Psychopharmaka über um die Kinderseele zu schonen. Sozusagen back to the roots, da nahm man ja auch den millionenfach bewährten Alkohol, um die Kinder zu beruhigen.

Lyka
2014-06-05, 16:14:47
Es gibt kein Richtig. Alles ist falsch.

das gute ist, es gibt die meinung, dass man Grenzen setzen muss. Aber wie diese setzen? Ist Fernsehverbot noch in und nicht doch Grausamkeit Kindern gegenüber? Ohne Essen ins Bett schicken ist auch inhuman. Hausarrest schränkt die Kinderfreiheit ein. und so weiter.

Palpatin
2014-06-05, 17:10:32
Clive Owen zeigt in dem Film Shoot 'Em Up so ca bei Minute 50 genau was in dem konstruierten Fall zu tun ist, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Schaut euch den Film an.

Monger
2014-06-05, 17:26:14
Es gibt kein Richtig. Alles ist falsch.

das gute ist, es gibt die meinung, dass man Grenzen setzen muss. Aber wie diese setzen? Ist Fernsehverbot noch in und nicht doch Grausamkeit Kindern gegenüber? Ohne Essen ins Bett schicken ist auch inhuman. Hausarrest schränkt die Kinderfreiheit ein. und so weiter.
Warum haben wir in Gefängnissen keine Prügelstrafe mehr? Warum hacken wir Dieben nicht mehr die Hand ab? Ist jahrelange Haft wirklich die humanere Strafe gegenüber einem freien Leben mit körperlichen Einschränkungen?
Es ist halt gesellschaftliche Konvention, entsprungen aus dem modernen Humanismus. Jeder hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber der freie Wille muss sich gesellschaftlichen Regeln unterwerfen.

Ist eigentlich schon interessant, dass wir eine körperliche Bestrafung von Kriminellen schon vor langer Zeit als falsch abgestempelt haben, aber seine eigenen Kinder physisch zu quälen war bis ins Jahr 2000 okay.

Lyka
2014-06-05, 17:28:05
also was tun? Mein 2. Absatz war keine rhetorische Frage.

mbee
2014-06-05, 17:33:33
Mal wieder ernsthaft: Den Spielplatz verlassen (und den Bagger wegnehmen) - und das beim ersten Mal. Das wäre dann aber wahrscheinlich wieder "seelische Grausamkeit" ;)

Monger
2014-06-05, 17:45:05
also was tun? Mein 2. Absatz war keine rhetorische Frage.
Ohne Essen ins Bett schicken... halte ich auch für grenzwertig. Hunger ist ja auch eine Form von physischer Folter. Ansonsten: es ist deine Wohnung, dein Fernseher und deine Regeln. Du kannst ein Kind nicht ins Zimmer sperren, aber du kannst ihm klar machen dass es noch gravierendere Folgen haben wird wenn es trotzdem raus geht. Du kannst ihm selbstverständlich Fernsehverbot erteilen, bis zu dem Zeitpunkt wo es sich einen eigenen Fernseher und Fernsehanschluss leisten kann.

Kommt natürlich aufs Alter an. Bis zu einem gewissen Alter muss ein autoritäres "Mein Haus, meine Regeln!" reichen. Danach sollte man es vielleicht auch mal begründen.

Filp
2014-06-05, 18:44:52
Mal wieder ernsthaft: Den Spielplatz verlassen (und den Bagger wegnehmen) - und das beim ersten Mal. Das wäre dann aber wahrscheinlich wieder "seelische Grausamkeit" ;)
Nein das ist nicht grausam, sondern eine logische Konsequenz.
Ansonsten bin ich doch froh, dass sich hier viele gegen Kinder enschieden haben, ich hab genug Kinder solcher Eltern hier zu betreuen ;)

Vikingr
2014-06-06, 22:30:49
Ganz schwierige Frage... :-/

Zum einen gilt, dass es nicht meine Kinder sind und somit nicht mein Verwaltungs-/Aufsichtsbereich...einfach gesagt; es geht mich schlicht nix an, wie andere Eltern Ihre Kinder erziehen, das hat auch nix mit Gleichgültigkeit zu tun, aber wie gesagt; es geht mich halt nix an! Da ist dann auch das eigene Egoverhalten einzuschätzen gefragt.
Andererseits ist dann natürlich die Frage, wann die/eine Grenze überschritten ist...und eben diesbzgl. der Grenze, haben viele unterschiedliche Vorstellungen. Sowas könnte dann auch mal flott nach hinten losgehen und dem Kind (Jugendheim/Pflegefamilie) bzw. der gesamten Familie das Leben versauen, weil man meinte sich wichtig (allotriepiskopos) machen zu müssen... Die Karte würde ich niemals ziehen wollen...;(

Edit:
Man darf keine Kinder schlagen.. aber ABTREIBEN darf man sie.. geile Logik der 68er Nachkommen.

Früher als man die Kinder noch schlagen dürfte gabs keine Psychopaten und ist keiner Amok gelaufen. ADHS gabs auch nicht...

Zum Thema, es kommt drauf an wie er sein Kind schlägt und auch was der Grund gewesen ist.
Ein Klaps hat noch niemanden geschadet.

Sonst einfach Handy rausholen und Filmen... *Ironie*+1

Frösche, Bäume usw. (!!) werden heutzutage mehr geschützt als ungeborene Kinder!!:ucrazy3: Millionenfacher Mord!

Lokadamus
2014-06-06, 22:38:29
Hallo!

Ich hatte gestern Abend mit nem Arbeitskollegen ne Diskussion zum Thema, wie man sich verhalten soll/darf/kann wenn man z. B. in der Öffentlichkeit mitbekommt dass ein Kind von seinen Eltern oder ein Elternteil geschlagen wird. Erklären lassen, warum es passiert ist. Dabei gewisse Faktoren wie Alter berücksichtigen und dann die Meinung anpassen.

AvaTor
2014-06-06, 23:24:13
Warum haben wir in Gefängnissen keine Prügelstrafe mehr? Warum hacken wir Dieben nicht mehr die Hand ab? Ist jahrelange Haft wirklich die humanere Strafe gegenüber einem freien Leben mit körperlichen Einschränkungen?
Es ist halt gesellschaftliche Konvention, entsprungen aus dem modernen Humanismus. Jeder hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber der freie Wille muss sich gesellschaftlichen Regeln unterwerfen.

Ist eigentlich schon interessant, dass wir eine körperliche Bestrafung von Kriminellen schon vor langer Zeit als falsch abgestempelt haben, aber seine eigenen Kinder physisch zu quälen war bis ins Jahr 2000 okay.

Haben wir wirklich in Knast keine Prügelstrafen mehr?
ich glaub es nicht.. Die Wärter müssen das nicht mal selbst machen.. einfach in die richtige Zelle stecken.


Man darf keine Kinder schlagen.. aber ABTREIBEN darf man sie.. geile Logik der 68er Nachkommen.

Früher als man die Kinder noch schlagen dürfte gabs keine Psychopaten und ist keiner Amok gelaufen. ADHS gabs auch nicht...


Zum Thema, es kommt drauf an wie er sein Kind schlägt und auch was der Grund gewesen ist.
Ein Klaps hat noch niemanden geschadet.

Sonst einfach Handy rausholen und Filmen... *Ironie*

Gast
2014-06-06, 23:43:13
Echt lustig, dass sich hier Leute darüber unterhalten, wie man seine Kinder erziehen sollte, welche selbst keine haben.

Ein Klapps auf die Hand bringt niemanden um und wird auch keine psychischen Traumata auslösen.

Zwischen Schlagen und einem Klapps müssen einige noch den Unterschied erkennen.

00-Schneider
2014-06-06, 23:52:57
es geht mich schlicht nix an


Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Sollte man auf das gesamte Leben anwenden. Hab es mir mittlerweile komplett abgewöhnt Leuten gut gemeinte Tipps und Ratschläge zu geben bzw. mich einzumischen da ich danach oft als Arsch hingestellt wurde.

Selber nehme ich aber sehr gerne Ratschläge und Tipps zwecks kritischer Selbstreflexion an, aber da bin ich wohl eher die Ausnahme.

Haarmann
2014-06-07, 08:18:18
Gesetzt den Fall das nutzlose Jugendamt entzieht wegen sowas das Kind den Eltern - meint ihr wirklich dem Kind gehts zB in einem Heim besser?

Gibt bestimmt hier auch einige Heimkinder...

Was der normale Bürger sieht ist eine Momentaufnahme und er neigt dazu daraus einen permanenten Zustand abschätzen zu wollen - Extrapolieren war schon immer etwas, was nicht zwingend funktioniert - ums nett zu umschreiben.

00-Schneider

Schlaue Haltung

Filp
2014-06-07, 10:37:04
Gesetzt den Fall das nutzlose Jugendamt entzieht wegen sowas das Kind den Eltern - meint ihr wirklich dem Kind gehts zB in einem Heim besser?
Jugendämter können gar keine Kinder "entziehen", das kann nur ein Gericht beschließen und so schnell geht das nicht.
Vor stationärer Unterbringung, kommen immer erstmal ambulante Hilfen zur Erziehung, wenn das Kindeswohl nicht unmittelbar gefährdet ist.

Klarsicht
2014-06-07, 11:18:58
Finde das echt ein heikles Thema. Bin auch absolut gegen Gewalt aber man sieht heute was aus Kindern wird die nicht mehr in die Schranken gewiesen werden. Mit viel Konsequenz kann man es Gewaltlos schaffen aber die Geduld solche Konsequenz aufzubringen jeden Tag haben viele Eltern nicht. Lieber machen sie tausend ausnahmen und wundern sich dann das ihr Kind komplett verwirrt durch diese Erziehungsmethode nicht mehr gehorcht.

Filp
2014-06-07, 11:27:17
Kinder die Gewalt erleben erlernen sie als Lösung für Probleme. Gewalttäter haben fast immer selbst Gewalt in der Kindheit erlebt, das ist ein antrainiertes Verhalten.

Cubitus
2014-06-07, 11:48:20
Man muss unterscheiden.
Ne Ohrfeige bei wirklich großem Blödsinn hat mir auch nicht geschadet, wenn ich heute so darüber nachdenke ;D

Hab letztes Jahr mit der Clique im Kaffee beobachtet wie einer seine so, um die 10 Jahre alte Tochter, mit der Faust ins Gesicht schlug.
Haben den Vater dann festgehalten und die Polizei gerufen.

Haarmann
2014-06-07, 12:10:50
Filp

So ein Aufpasswauwau ist schon Landplage genug. Bei uns in der Schweiz kommt auch jemand regelmässig vorbei bei neuen Eltern... da kannst Glück haben, wie wir, oder Pech, wie ne Nachbarin, mit der ich gesprochen hab.

Alleine wenn jemand jeden Tag zu Dir kommt, sagen wir um 9, wirds sehr bald nervend. Die Tagesplanung sieht nämlich dann, so es geht, noch Ruhezeit vor...

Monger
2014-06-07, 12:15:59
Gesetzt den Fall das nutzlose Jugendamt entzieht wegen sowas das Kind den Eltern - meint ihr wirklich dem Kind gehts zB in einem Heim besser?

Von einer einzelnen Zeugenaussage kommt kein Kind ins Heim. Da muss n bissl mehr passieren. Aber dass bei häuslicher Gewalt regelmäßig die Polizei und ein Sozialberater vorbei schaut: absolut dafür.
Wenn schon in der Öffentlichkeit sowas passiert, wer weiß was in den eigenen vier Wänden abgeht.

Sonyfreak
2014-06-07, 13:26:12
Ist eigentlich schon interessant, dass wir eine körperliche Bestrafung von Kriminellen schon vor langer Zeit als falsch abgestempelt haben, aber seine eigenen Kinder physisch zu quälen war bis ins Jahr 2000 okay.Weil ja jeder Klaps und jedes härtere Anpacken am Arm auch gleich physische Qual bedeutet ... :rolleyes:

mfg.

Sonyfreak

Monger
2014-06-07, 14:19:22
Weil ja jeder Klaps und jedes härtere Anpacken am Arm auch gleich physische Qual bedeutet ... :rolleyes:

mfg.

Sonyfreak
Davon war hier ja nicht die Rede. Der TS sprach eindeutig von Schlägen.

Filp
2014-06-07, 14:27:23
Filp

So ein Aufpasswauwau ist schon Landplage genug. Bei uns in der Schweiz kommt auch jemand regelmässig vorbei bei neuen Eltern... da kannst Glück haben, wie wir, oder Pech, wie ne Nachbarin, mit der ich gesprochen hab.

Alleine wenn jemand jeden Tag zu Dir kommt, sagen wir um 9, wirds sehr bald nervend. Die Tagesplanung sieht nämlich dann, so es geht, noch Ruhezeit vor...
Ich arbeite mit Jugendämtern zusammen, ich weiß wie das läuft. Besuchen wird dich aber auch keiner vom Jugendamt jeden Tag, die Hilfen werden von diversen Trägern übernommen und vom Jugendamt in auftrag gegeben.
Irgendwelche Besuche, nur weil man ein Kind bekommen hat (sowas gibt es in der Schweiz?) gibt es hier nicht und das hat auch absolut gar nichts mit ner SPFH zu tun...

Vikingr
2014-06-07, 20:37:01
Sollte man auf das gesamte Leben anwenden. Hab es mir mittlerweile komplett abgewöhnt Leuten gut gemeinte Tipps und Ratschläge zu geben bzw. mich einzumischen da ich danach oft als Arsch hingestellt wurde.*Das gesagte bezieht sich aber NUR auf diese Situation, bzw. Situationen, wo ich kein Recht habe darüber zu urteilen, weil es schlicht nicht unter meinen Authoritätsbereich fällt.
Wenn du ein Roboter wärst könntest du das vielleicht machen und es wäre dann auch logisch, aber der Mensch ist ein Individuum und jede Situation ist individuell.
Von daher ist das was du beschreibst auf's gesamte Leben bezogen nix anderes als Gleichgültigkeit, Stolz/Feigheit. Gleichgültigkeit = Lieblosigkeit! ;) :-/
Man kann Menschen, denen es wirklich um Wahrheit/Ehrlichkeit geht eigentlich ganz einfach erkennen: Sie sind bereit auch dafür zu leiden/Opfer (http://t1p.de/rwr3) zu bringen!
Egoisten/selbstgerechte Menschen hingegen werden es gar nicht erst so weit kommen lassen oder sehr schnell die Lust verlieren. (Edit: (Joh 3,20-21))

Der Glaube, diese Haltung auf's ganze Leben übertragen zu können, rührt daher, dass diejenigen einfach nicht wissen, WARUM es einen nix angeht!

Edit:
*
Da es in dem Zusammenhang so gut passt: Menschen die an die Evolutionstheorie (http://0cn.de/4jkr) glauben, haben sich schließlich gefälligst nicht zu beschweren, denn da gilt nur das Recht des Stärkeren. Warum also meckern (http://0cn.de/7dfb)?! Arbeit macht frei!1! -je nach Leistung die du erbringst.

@Flip:
Wo soll ich das gesagt haben? Leider hast du meine Beiträge offenbar nicht verstanden. Bitte lese doch noch einmal und versuche es auch zu verstehen. :-/
...das hat auch nix mit Gleichgültigkeit zu tun...
Sollte man auf das gesamte Leben anwenden. Hab es mir mittlerweile komplett abgewöhnt Leuten gut gemeinte Tipps und Ratschläge zu geben...
Das gesagte bezieht sich aber NUR auf diese Situation, bzw. Situationen, wo ich kein Recht habe darüber zu urteilen, weil es schlicht nicht unter meinen Authoritätsbereich fällt.Schneider war mit seinem Beitrag perfekt ein Musterfall. Anfangs wollte ich beim ersten Beitrag nämlich auf genau diesen Punkt eigentlich noch eingehen, weil ich solche Beiträge - wo Menschen diese Aussage missbrauchen um sich generell der Verantwortung zu entziehen, im Zusammenhang mit dem Stichwort/Signalwort "Gleichgültigkeit" und dem Thema - schon erahnte, hab's dann aber doch gelassen. Wie gesagt: Musterfall.
Ist nicht böse gemeint (@Schneider:wink:), aber er zeigt mit seiner Aussage eben sehr gut was ich meinte.

Filp
2014-06-07, 20:50:42
Das gesagte bezieht sich aber NUR auf diese Situation, bzw. Situationen, wo ich kein Recht habe darüber zu urteilen, weil es schlicht nicht unter meinen Authoritätsbereich fällt.
Achso, bei Erwachsenen Zivilcourage fordern und bei Kindern wegsehen?

Shink
2014-06-07, 21:26:30
Sollte man auf das gesamte Leben anwenden. Hab es mir mittlerweile komplett abgewöhnt Leuten gut gemeinte Tipps und Ratschläge zu geben bzw. mich einzumischen da ich danach oft als Arsch hingestellt wurde.
Prinzipiell stimme ich dem zu bzw fühle ich mich mit diesem Standpunkt damit am wohlsten.
Andererseits... gibt es in unserem schönen Land so "lustige" Geschichten wie die von Familie Fritzl. Wo man sich fragt: Hat das wirklich keiner kapiert oder haben "die Leute" (C) einfach versucht, sich aus anderer Leute Angelegenheiten rauszuhalten? War das richtig?

Ich selbst bin ja absolut gegen jede Gewalt gegen jeden (wie auch immer das gehen soll - indem ich hier schreibe, bewirke ich ja vielleicht eine gewalthafte Beeinflussung irgendjemandes, der das liest...)
Andererseits: Wie viele Vorstandsvorsitzende, Manager oder ähnliche Führungskräfte kennt ihr persönlich? Ich kenne da ein paar. Und die sind allesamt ziemliche Choleriker. Ansonsten würde ihnen wohl das nötige Durchsetzungsvermögen fehlen. Ohne Zweifel wurde die mit der einen oder anderen Art von Gewalt erzogen behaupte ich mal...

Ach ja: Ich habe übrigens Kinder. Und ich bin mir nicht sicher, wie gut man sich vor denen verstellen kann. Immerhin brüllen die einen mitten in der Nacht zusammen, reißen sich los und laufen auf die Straße vor ein Auto, schlagen und beißen Nachbarkinder und tun ähnliche lustige Dinge.
Wer in solchen Situationen in seiner Kindheit Gewalt erfahren hat, wird sie mit realistischer Wahrscheinlichkeit weitergeben.
Gut, dass es dafür Gesetze gibt, die sagen: Körperliche Gewalt ist nicht OK.
Muss ja schlimm sein für bibelfeste Personen. (Im AT steht ja das Gegenteil: Wer sein Kind liebt, der schlägt es... Sind die damit eigentlich nicht in der Religionsausübung beeinträchtigt?)
Aber ich bin als Ankläger sicher nicht tauglich. Dazu bin ich wohl nicht (mehr) voreingenommen genug.

PHuV
2014-06-08, 01:47:38
Wenn das Kind weder gequält oder geprügelt wird, sollte man sich einfach raushalten, bzw. die Situation genau beobachten. Man weiß nicht, was genau passiert, warum es passiert, usw. Ich hatte mal ein Fall, da haben Eltern (mit Migrationshintergrund) ein Mädchen rumgezerrt, was laut brüllte, weinte und wie am Spieß schrie. Na ja, meine Frau und ich fragen nach, und der Mann erklärte auf English, daß das Mädchen anscheinend nicht zum Arzt wollte. Tja, was macht man dann in dem Moment? Das Mädchen verstand kein Wort Deutsch, und wenn ich da an meine Kinder denke, wie die sich in diesem Alter manchmal ähnlich anstellten, was will man dann konkret tun? Und man selbst kann nicht überprüfen oder verifizieren, ob die Eltern nun die Wahrheit sagen oder einen anlügen. Da es nicht unsere Aufgabe ist, hier Polizei zu spielen, läßt man es einfach.

Und ne Welle machen wegen vielleicht nichts, wo man dann selbst, wie erwähnt, als Arsch dasteht, weil man es "gut meinte", lohnt sich nicht.
Prinzipiell stimme ich dem zu bzw fühle ich mich mit diesem Standpunkt damit am wohlsten.
Andererseits... gibt es in unserem schönen Land so "lustige" Geschichten wie die von Familie Fritzl. Wo man sich fragt: Hat das wirklich keiner kapiert oder haben "die Leute" (C) einfach versucht, sich aus anderer Leute Angelegenheiten rauszuhalten? War das richtig?
Weißt Du immer alles, wie es in einer Situation genau dazu kam, und warum? Wenn man es nicht beurteilen kann, hält man sich raus, ganz einfach. Und wenn wirklich eine Gefahr für Leib und Leben besteht, schreitet man ein, ganz einfach.

Ich selbst bin ja absolut gegen jede Gewalt gegen jeden (wie auch immer das gehen soll - indem ich hier schreibe, bewirke ich ja vielleicht eine gewalthafte Beeinflussung irgendjemandes, der das liest...)
Sehe ich anders, Gewalt ist sehr wohl auch eine Lösung. Sicherlich keine gute und schöne, aber bei gewissen Menschen in gewissen Situationen hilft leider nichts anderes. Alles andere ist nur blödes Gutmenschengehabe. Und in gefährlichen Situationen, wo dann noch die Emotionen querschießen, oder bei kleinen Kindern bringt es rein gar nichts, lange rumzulabern, da kapieren die das nicht. Da ist ein Klapps oder Ohrzupfer effektiver als jedes Gerede oder sonstwas. Schade und traurig, wenn man es einsetzen muß, aber es geht bei manchen Kindern einfach nicht anders. Von aggressiven oder alkoholischen Jugendlichen, die austicken, mal ganz zu schweigen.

Es ist hilfreicher, wenn man die Sache nicht patriarchalisch, sondern differenziert betrachtet. Jedoch ist so was, was die beispielsweise die 12 Stämme betreiben, definitiv inakzeptabel und eine Form von Gewalt, die definitiv bestraft gehört. Hier werden Kinder gedemütigt und einfach seelisch fertig gemacht. Das hat rein gar nichts damit zu tun, wenn ein Kind sehr wohl ahnt, warum es einen Klapps bekommt. Schwierige Geschichte, muß man immer abwägen.

Ich bin mal gespannt, was manche hierzu sagen:

ab 5m19s
2OLBkUMvs7Y

Wer in solchen Situationen in seiner Kindheit Gewalt erfahren hat, wird sie mit realistischer Wahrscheinlichkeit weitergeben.
Nö, blödes Geschwätz.

Gut, dass es dafür Gesetze gibt, die sagen: Körperliche Gewalt ist nicht OK.

Weißt Du, wieviele Leute auf diese Gesetze scheißen? Steh mal vor so einem Typen, und sagt das laut, während er Dich verdrischt.

Sonyfreak
2014-06-08, 12:02:39
Davon war hier ja nicht die Rede. Der TS sprach eindeutig von Schlägen.OK, dann habe ich das falsch verstanden. :redface:

mfg.

Sonyfreak

Haarmann
2014-06-09, 10:34:34
Würde diese Regel, je umgesetzt, so wärs schon lange fertig mit der Beschneidung.

Wird aber nicht umgesetzt und so dient dieser Absatz eben eigentlich nur der blossen Willkür.

Solange bei euch 13-jährige straffrei morden dürfen halte ich von "Kinderschutz" nicht die Menge.

Wenn das Kind vor dem Schlag normal dreinsah, also nicht wie ein kindlicher Boxsack, dann kann man eben auch mal den teutonischen Denunzianten in sich ruhen lassen.

Denn ganz ehrlich - Denunzianten als Nachbarn will keiner von euch haben - oder?

Monger
2014-06-09, 11:04:13
Denn ganz ehrlich - Denunzianten als Nachbarn will keiner von euch haben - oder?
Lieber als eine Gesellschaft die immer nur wegschaut.

Es ist halt ein schmaler Grat. Einerseits geht es um den Schutz der Privatsphäre. Ich will auch nicht dass meine Nachbarn nachfragen wenn es nächtlicherweise mal wieder laut quietscht.
Aber die meiste Gewalt, die meisten sexuellen Übergriffe passieren nun mal nicht draußen auf der Straße, sondern zu Hause, in aller Regel durch enge Angehörige. Und die Dunkelziffer ist dort weit höher als bei jeder anderen Gewalttat, weil man halt den Täter nicht los wird.
Wer härtere Strafen gegen Gewalttäter fordert, sollte sich vielleicht mal um frühzeitige Erkennung Gedanken machen.

Haarmann
2014-06-09, 13:28:43
Monger

Die Gesellschaft guckt ohnehin weg - mitten in die Glotze und meint oft, dass dort irgendwas der Wahrheit Nahekommendes oder diese Abbildendes gezeigt würde.

Nehmen wir nun das Exempel - Kind 10 jährig vermöbelt und bestiehlt Kind 6 jährig. Papi von Kind 6-jährig kommt und reisst dem Knid 10-jährig erstens die Beute weg und wirft die Landplage vom Spielplatz indem er das Kind 10-jährig am Ohr zieht.

99,9% der Leute würden sich über den Mann ärgern und den denunzieren - ausser die kennen den Zusammenhang.

Hätte man in der BRD nicht so lange weggesehen, gäbs bei euch weniger Probleme ... aber die Probleme sind nicht irgendwelche Ohrfeigen in der BRD - oder?

Showers
2014-06-09, 13:29:50
Lieber als eine Gesellschaft die immer nur wegschaut.

Eben! Lieber habe ich Nachbarn, die bei zu lauter Musik gleich die Polizei anrufen, als welche die niemanden anrufen, wenn sie hören das ein Kind misshandelt wird. Eltern die Schläge als legitimes und alltägliches Disziplinierungsmittel einsetzen, merken einfach nur nicht das sie vorher schon alles falsch gemacht haben, wenn sie meinen auf Gewalt bei der Kindererziehung zurückgreifen zu müssen.

Monger
2014-06-09, 14:31:02
Nehmen wir nun das Exempel - Kind 10 jährig vermöbelt und bestiehlt Kind 6 jährig. Papi von Kind 6-jährig kommt und reisst dem Knid 10-jährig erstens die Beute weg und wirft die Landplage vom Spielplatz indem er das Kind 10-jährig am Ohr zieht.

99,9% der Leute würden sich über den Mann ärgern und den denunzieren - ausser die kennen den Zusammenhang.

Würdest du so vorgehen? Ernsthaft?
Du würdest dich mit Gewalt gegenüber einem fremden zehnjährigen Kind durchsetzen? Gibt eigentlich nur zwei Lösungen in so einer Situation: entweder die Eltern sind in der Nähe, dann stellt man die erstmal zur Rede. Oder falls das nicht geht, ruft man die Polizei.
Ist wahrscheinlich peinlich für alle Beteiligten, aber wenn die Eltern ihren 10jährigen nicht im Griff haben, macht er das vielleicht nicht zum ersten mal.

Ich kann über deine Kommentare ehrlich nur den Kopf schütteln. Dein Verständnis von sozialem Zusammenleben hört ganz offensichtlich an der Haustür auf.

Breegalad
2014-06-09, 16:52:31
...Danach sollte man es vielleicht auch mal begründen....
Könnte uU. schwierig werden.
Manche dieser Satansbraten scheinen eine vorzügliche rhetorische Früherziehung genossen zu haben, auf Kosten von Verkehrsregeln und Umgangsformen.

Haarmann
2014-06-10, 07:20:58
Monger

Unterschiede Schweiz - BRD ... hier darf der Bürger sowohl jemanden rauswerfen von seinem Grund und Boden,und in meinem "Heimatdorf" waren die Spilplätze sehr wohl nur für Anwohner erbaut, als auch der 10-jährige ist grundsätzlich strafmündig... baut der Mist, dann kann man ihn oder seine Eltern zur Rechenschaft ziehen (die genauen Regeln sind hier imo nicht relevant).

Elterneteil ist in meinem Fall keiner Vorhanden, die würden wohl eingreiffen, wenn man ihren Sprössling so herumzieht. Er gilt als "fremd" - ohne übertriebene Härte ist es erlaubt das Kind zu entfernen oder, falls man wirklich die Polizei holen will, weil schwerere Verletzungen oder Unkosten auftreten, darf man das Kind jederzeit festhalten. Man selbst kann sich zudem auf Notstand berufen - man schützt das 6-jährige Kind vor dem 10-jährigen - und das darf man sehr wohl tun.

Es würde wesentlich schlechter ankommen, wenn man die Polizei riefe und den 10-jährigen anzeigte, obschon dies absolut möglich ist.
Polizei rufen ist ohnehin in der Schweiz nicht hoch angesehen... gerade hier im Dorf schon gleich gar nicht.

Mein Garten ist eben mein Garten... und Nachbars Garten ist eben seiner.
Zusammenleben im fremden Garten gibts eben nur auf Einladung des jeweiligen "Gärtners". Dies Prinzip funktioniet bestens...

P.S. Wie peinlich ists, wenn ein 10-jähriger mit den Eltern rumrennt? Das ist imo schon ne Tortur fürs Kind. Da muss das Kind ja nen Schaden davontragen.

Filp
2014-06-10, 08:45:47
Monger

Unterschiede Schweiz - BRD ... hier darf der Bürger sowohl jemanden rauswerfen von seinem Grund und Boden,und in meinem "Heimatdorf" waren die Spilplätze sehr wohl nur für Anwohner erbaut, als auch der 10-jährige ist grundsätzlich strafmündig... baut der Mist, dann kann man ihn oder seine Eltern zur Rechenschaft ziehen (die genauen Regeln sind hier imo nicht relevant).

Elterneteil ist in meinem Fall keiner Vorhanden, die würden wohl eingreiffen, wenn man ihren Sprössling so herumzieht. Er gilt als "fremd" - ohne übertriebene Härte ist es erlaubt das Kind zu entfernen oder, falls man wirklich die Polizei holen will, weil schwerere Verletzungen oder Unkosten auftreten, darf man das Kind jederzeit festhalten. Man selbst kann sich zudem auf Notstand berufen - man schützt das 6-jährige Kind vor dem 10-jährigen - und das darf man sehr wohl tun.

Es würde wesentlich schlechter ankommen, wenn man die Polizei riefe und den 10-jährigen anzeigte, obschon dies absolut möglich ist.
Polizei rufen ist ohnehin in der Schweiz nicht hoch angesehen... gerade hier im Dorf schon gleich gar nicht.

Mein Garten ist eben mein Garten... und Nachbars Garten ist eben seiner.
Zusammenleben im fremden Garten gibts eben nur auf Einladung des jeweiligen "Gärtners". Dies Prinzip funktioniet bestens...

P.S. Wie peinlich ists, wenn ein 10-jähriger mit den Eltern rumrennt? Das ist imo schon ne Tortur fürs Kind. Da muss das Kind ja nen Schaden davontragen.
Und du als Erwachsener schaffst es nicht anders den Jungen davon abzuhalten, als ihn am Ohr wegzuziehen? Da erklärt natürlich warum es deinen Kindern mit 10 peinlich ist mit dir rumzurennen und es einen Schaden davon trägt...

Haarmann
2014-06-10, 10:37:12
Und du als Erwachsener schaffst es nicht anders den Jungen davon abzuhalten, als ihn am Ohr wegzuziehen? Da erklärt natürlich warum es deinen Kindern mit 10 peinlich ist mit dir rumzurennen und es einen Schaden davon trägt...

Ich spreche nur über Szenarien aus meiner Kindheit - hier aufm Lande sieht die Welt ohnehin sehr anders aus... da gibts schon keinen nicht privaten Spielplatz zB.
So ein Fall kann daher gar nicht auftreten und zusätzlich wüsste man ja wessen Sprössling es ist... das ist eben ein Dorf, wo man sich kennt und keine Stadt, wo man oft nichtmals mehr den Nachbarn kennt.

ShadowXX
2014-06-11, 17:24:31
Ist eigentlich schon interessant, dass wir eine körperliche Bestrafung von Kriminellen schon vor langer Zeit als falsch abgestempelt haben, aber seine eigenen Kinder physisch zu quälen war bis ins Jahr 2000 okay.
Wir haben es nicht als falsch abgestempelt weils nichts bringt, wir haben nur gesagt das das nicht besonders moralisch ist.
Das ist ein extrem großer unterschied.

SOL
2014-06-11, 18:37:00
Mich nervt dieses schwarz/weiß Denken. Ich lese hier die ganze Zeit von "Schlagen" und "physisch quälen", als ob früher jedes Kind regelmäßig Schläge mit der Faust ins Gesicht bekommen hat. Ja, Rohrstock und echte Schläge waren vielleicht mal angesagt, aber darüber sind wir doch hoffentlich schon länger hinweg (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Nicht das ich ein Freund davon bin, aber ich würde Eltern auch heutzutage nie verdammen, nur weil es in absoluten Ausnahmefällen mal den berühmten Klaps auf den Hintern gibt oder mal fester am Arm gegriffen wird, denn da erleidet das Kind keine physischen Qualen. Wenn doch, dann ist es eben kein Klaps mehr, sondern wirkliches Schlagen beginnt und eine alltägliche Standardreaktion soll es natürlich auch nicht sein.
Als Kind habe ich vielleicht zwei oder drei Mal einen solchen Klaps erhalten und wurde danach auf mein Zimmer geschickt. Sind meine Eltern nun üble Kinderschänder? Habe ich physische oder psychische Schäden davon getragen? Nein, weil ich super aufgewachsen bin, meine Eltern mich und meinen Bruder lieben und alles für uns getan haben und immer noch tun. Und Achtung, provokant, mir persönlich hat es Grenzen aufgezeigt und zum intensiven Nachdenken angeregt. Aber wahrscheinlich sehen mich aufgrund dieser Aussage einige schon als zukünftigen "Schläger" in der Kindeserziehung, weil es doch so toll und positiv für mich war. Nein, es ist natürlich besser wenn es ganz ohne Klaps funktioniert hätte, aber es war aus meiner kindlichen Sicht eben auch kein Weltuntergang, den ich meinen Eltern bis in alle Ewigkeit nachtrage.
In diesem Zusammenhang einfach nur von Schlägern oder Supereltern zu sprechen, halte ich für nicht angebracht und zielführend. Wie gesagt, Schlagen ist ein No-Go, der Klaps muss auch nicht sein, aber wenn es doch mal dazu kommt, würde ich mich schon zurückhalten, wenn man die genauen Umstände nicht kennt und der sonstige Eindruck nicht nach assi-Eltern aussieht.

Radeonator
2014-06-12, 10:18:48
Man spricht auch von "Qualität der Gewalt" , d.h. gibt es einen Harmlosen Klaps als Mahnung oder richtig eins auf die Fresse. Ist doch nun wirklich nicht so schwer und man muss sich daran nicht aufhängen...

Sehe ich einen Klapps, ein festes heranziehen o.ä. habe ich kein Problem damit. Man erkennt doch auch an der Körpersprache der Eltern was da Phase ist. Reißt jemand mit hassverzerrtem Gesicht wie Blöde an seinem Kind, so gehe ich dazwischen aber erstmal nur verbal, um zu deeskalieren.Direktes ansprechen mit ruhiger fester Stimme macht den Protagonisten oft erst klar, was Sie da machen. Man kann die Person oft aus dem Trauma holen und die Situation entschärfen.

p.s.: Ich habe zu dem Spielplatz selbst ein entsprechendes Erlebnis. Dazu muss ist folgendes im Vorfeld wichtig: Ich bin 1.84 bei 106KG Trainiere seit ich 15 war 3xWoche Kampfkunst mit Sparring und betreibe zusätzliche noch Kraft Training.
Ich war vor 2 Jahren mit meinen beiden Lütten (damals 2 und 4) mal wieder auf einem Spielplatz und die beiden waren mit Sandkuchen backen beschäftigt. Familie marke "Flodder" (eher ungewöhnlich in meiner Wohngegend) betrat die "Bühne" mit ihren nicht erzogenen Auswurf. Meine Kinder waren und sind sehr sozial und als eine kleine aus dem Flodder Clan mit ihnen spielen wollte, gaben Sie ihr bereitwillig eine Schaufel ab. Die kleine Anusgeburt (ca 3-4 Jahre) fing dann auch freudig an, meine Kinder mit Sand zu bewerfen und mit der Schaufel rum zu hantieren.Als meine Kinder mich fragend anschauten, sagte ich nur "Ihr müsst ihr klar sagen was euch nicht gefällt und wenn Sie weiter macht könnt ihr euer Spielzeug auch zurück holen." Die kleine hörte nicht auf, meine Lütten taten wie ihnen geheißen war. Nun gaben Sie ihr noch eine chance weil Sie den Eimer haben wollte, bekam Sie diesen. Sie wollte dann eine Riese Ladung über den kleineren Schütten. Da bin ich dazwischen und habe zu dem Mädchen gesagt "Der Eimer gehört den Jungs und die mögen es überhaupt nicht mit Sand beschmissen zu werden.Gib ihnen den Eimer zurück, da du offensichtlich gar nicht mitspielen möchtest. In dem möment schoß ein Südländischer Kampfzwerg (ca Anfang 50) heran und Schrie los. Dadurch heulte die kleine auch brav los und der Hampelmann meinte: "Warum schreit meine Kleine? Was hast du getan?Man geht nix dazwischen nur wegen Sand! Kinder können ab und brauchen nix so weich sein..." meine Antwort war mit ruhiger Stimme und lächeln im Gesicht (hatte meine Sonnenbrille auch noch auf) "Meine Kinder brauchen sich nicht mit Sand bewerfen zu lassen und wenn Sie ihr Spielzeug wieder haben möchten, ist das ihr gutes Recht..." Er schrie dann noch irgendwelchen Schrott und meinte dann "Wenn du nicht aufpassen haben wir hier gleich einen Fight". Ich habe ihn nur angelächelt und nicht mehr geantwortet.

Man weiss nun aber nie, wie sich das für aussenstehende darstellt, darum bitte Vorsicht walten lassen und brain.exe benutzen!

SOL
2014-06-12, 12:24:53
Man spricht auch von "Qualität der Gewalt" , d.h. gibt es einen Harmlosen Klaps als Mahnung oder richtig eins auf die Fresse. Ist doch nun wirklich nicht so schwer und man muss sich daran nicht aufhängen...

Diese Unterscheidung wird doch kaum noch betrieben. Auch der Klaps gilt in den Medien gemeinhin als körperliche Gewalt gegen Kinder. Und das nervt mich, weil es wie gesagt absolut überzogen und nicht zielführend ist. So werden fürsorgliche Eltern mit den größten Assis in einen Topf geworfen und müssen sich verteidigen, und das Urteil steht schon von vornherein fest.

=Silence=
2014-06-12, 15:50:06
wenn der bengel rotzfrech ist darf er auch mal eine fangen. meine güte... eine ohrfeige hat noch keinem geschadet. ich hab auch schon welche gefangen, immer zurecht.

unter "schlagen" versteh ich was anderes.

SOL
2014-06-12, 15:52:59
Sag das mal in einer Talkshow. Wahrscheinlich wäre es danach besser das Land zu verlassen...

Lyka
2014-06-12, 15:53:55
das lustig traurige ist, dass die Leute, die so vollkommen nach außen hin auf Versteher machen, daheim auch schlagen...

PHuV
2014-06-12, 16:02:07
p.s.: Ich habe zu dem Spielplatz selbst ein entsprechendes Erlebnis.
:

Das war dann letztlich der Grund, warum dann meine Kinder eben nicht mehr geteilt haben oder mit fremden Kindern gespielt haben, auch wenn man dafür schiefe Blicke erntete. Ist zwar traurig für das Kind, aber diverse Ansichten vertragen sich nun mal nicht. Und wenn das fremde Kind entsprechenden Anstand und regeln nicht beherrscht, kann man das von den Eltern in den meisten Fällen auch sagen.

Da bleibt dann eben auch nur ein totaler Rückzug, überzeugen kann man solche Eltern sowieso nicht, weil sie es schlichtweg nicht verstehen.

Filp
2014-06-12, 22:56:20
Diese Unterscheidung wird doch kaum noch betrieben. Auch der Klaps gilt in den Medien gemeinhin als körperliche Gewalt gegen Kinder. Und das nervt mich, weil es wie gesagt absolut überzogen und nicht zielführend ist. So werden fürsorgliche Eltern mit den größten Assis in einen Topf geworfen und müssen sich verteidigen, und das Urteil steht schon von vornherein fest.
Warum sollten gute fürsorgliche Eltern einen "Klaps" brauchen, damit ihre absolute Hilflosigkeit offenbaren und zurück zum alte "Recht des Stärkeren" gehen?? Gehorchen aus Angst wird daraus und nicht mehr und auch die androhung von Schlägn oder einem "Klaps" ist schon Anwendung von Gewalt, das wirkt ganz genauso wie echte Schläge...

SOL
2014-06-12, 23:30:24
Warum sollten gute fürsorgliche Eltern einen "Klaps" brauchen, damit ihre absolute Hilflosigkeit offenbaren und zurück zum alte "Recht des Stärkeren" gehen?? Gehorchen aus Angst wird daraus und nicht mehr und auch die androhung von Schlägn oder einem "Klaps" ist schon Anwendung von Gewalt, das wirkt ganz genauso wie echte Schläge...

Die Eltern sind so oder so die Stärkeren und üben immer (Erziehungs-) "Gewalt" auf ihre Kinder aus. Oder siehst du Kinder als kleine und selbständige Erwachsene an, mit denen man alles in Ruhe ausdiskutieren kann? Irgendwie weisen alle Eltern ihre Kinder mal in die Schranken. Wenn du es immer und überall mit einem ruhigen Dialog schaffst, herzlichen Glückwunsch. Oder was ist dein Geheimrezept? Denn sonstige Sanktionen üben ja auch Gewalt aus, nur halt psychisch.

G A S T
2014-06-12, 23:37:37
(...) Augen eh ein absolutes no-go ist, bin ich auch der Meinung, dass das eh verboten ist (siehe dazu § 1631 BGB, Absatz 2 „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“).


Völlig sinnlose und überflüssige Vorschrift, die der Rot-Grünenen Scheißdeologie geschuldet ist, dass vor allem der Staat die Menschen zu erziehen hat. In diesem Fall offenbar die Eltern ebenso wie deren Kinder.

Die Körperverletzung, abgeleitet aus dem allgemeinen Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit, ist bereits strafbewährt. Das genügte in der Vergangenheit (und auch in der Zukunft) vollauf, um die klaren Grenzen des elterlichen Erziehungs- und Züchtigungsrechts aufzuzeigen. Dabei hätte man es belassen sollen.

Kindererziehung ist nunmal kein Kinderspiel. Eine möglichst "gewaltfreie" Erzeihung ist sicherlich ein wichtiges Erziehungsziel und in jedem Fall anzustreben, doch in der Praxis - ist das in Reinform unerreichbar. Ohne eine minimale Züchtigung bzw. Ausübung körperlicher Gwalt kann Erziehung. Und nur um mal den Gewalltbegriff zu definieren - die fängt bereits dann an, wenn ich wider den Willen meines Kindes auf seinen Körper einwirke, z. B. seine geballte Faust öffne um ihm die einen gefährlichen, aufgenommen Gegenstand zu entreißen.

Wer sich komplett weigert, ein minumum an Gewalt in der Kindererziehung anzuwenden, kommt seinem Erziehungsauftrag nicht nach und produduziert fleißeig Probleme für die Zukunft.

Aber wie sollte man sich in der Öffentlichkeit verhalten? Darf ich mich einmische? Wenn ja wie weit darf ich gehen? Wie würdet Ihr umgehen, was ist der (gesetzlich) richtige Weg, das richtige Verhalten?

Keine Körperverletzung? Baby? Kleinkind? KiGa-Alter? Schulalter? Alters- und reifeangemessen Reaktion der Eltern? (Kann man als ausenstehender überhaupt nicht einschätzen). Nur fixiert, nur Klapps auf den Arsch oder ggf. auf die Backe (bei besonders respektlosem Handeln des Kindes wider besseres Wissen)? An diesen (sicherlich nicht abschließenden Fragen) bemisst sich die "Richtigkeit" des Umgangs damit. Pauchalempfhelung UNMÖGLICH! Erzieht eure eigenen Kinder wie ihr wollt, aber haltet euch gefälligst bei anderen raus, so lange keine elementaren Grenzen überschritten werden!

Viel Schlimmer für Kinder als körperliche Züchtigung ist psychische Grausamkeit. Und die beginnt schon bei Gleichgültigkeit gegenüber einem Kind. Es laufen weiß Gott genug seelisch und geistig verwahrloste Kinder durch die Gegend. Liebende und züchtigende Eltern nehmen sich dagegen mehr als harmlos aus. Was übrigens jedes "normal" erzogene Kind so bestätigen wurde.

Ich will hier jetzt zu dem Thema keine Grundsatzdiskussion auslösen, vielmehr ein Quellenverweis o.ä. wie man sich verhalten sollte.

Ja klar... Als ob man so ein Thema ohne Grundsätze überhaupt besprechen könnte. Quellenverweise? WTF? Die beste Quelle ist immernoch der gesunde Menschenverstand und durchnschnittliche moralische Vorstellungen. Darf ich fragen was du beruflich machst? Nur so aus Interesse.

Ich saß neulich im Stadtjugendring in einer Diskussion über den Umgang mit Sexueller Identität. Aufhänger der Debatte war ein "Diskriminierungsfall" in dem eine Hand voll Mädchen zum blanken entsetzen der Betreuungsperson zwei Jungs wiederholt als "schwul" bezeichnet hat (die es übrigens nicht waren). Jetzt meine Aufgabe an euch: Ratet bitte, wie alt die Kinder waren und welchen Beruf die Betreuungsperson hatte?

G A S T
2014-06-13, 00:03:17
Warum sollten gute fürsorgliche Eltern einen "Klaps" brauchen, damit ihre absolute Hilflosigkeit offenbaren und zurück zum alte "Recht des Stärkeren" gehen?? Gehorchen aus Angst wird daraus und nicht mehr und auch die androhung von Schlägn oder einem "Klaps" ist schon Anwendung von Gewalt, das wirkt ganz genauso wie echte Schläge...

Unerträglich! Was für ein saudummes Geschwätzt! Manchmal erfordert Erziehung eben, dass es KURZ weh tut um überhaupt eine Wirkung zu erzielen?

Stehst du doof daneben und erläuterst in aller Seelenruhe, dass das "böse" ist und man das nicht tut, wenn dein 8-jähriger einen Tobsuchtsanfall bekommt und im Begriff ist dir deine gesamgte Inneneinrichtung zu verwüsten?

Ich würde zupacken und fixieren so lange esnötig ist. Allein schon damit das Kind die Möglichkeit bekommt, sich wieder zu beruhigen...

Wir reagierst du, wenn dir dein 5-jähriges Kind absichtlich ins Gesicht spuckt, just4fun, um dich zu provozieren und es nach der ersten mündlichen Ermahnung nich ein zweites Mal tut.

Tja, sorry, dann britzelt es halt mal kurz im Gesicht. Was nicht geht, geht halt nicht.

(... endlose Zahl weiterer Fallbeispiele)

Es gibt Momente, da ist schnelles, wirkungvolles Handeln erforderlich um eklatantes Fehlverhalten abzustellen. Das ist übrigens genau das, woran es unserer Jugendstrafrechtspraxis magelt. Unendlich verschleppte Prozesse, unangemessene Strafen, die oft nicht konsequent vollzogen werden. Erzeihungserfolg: 0.

Ich hoffe schwer, dass du und deine Gesinnungsgenossen nie in die Verantwortung kommen werden, einmal Kinder erziehen zu müssen. Leute wie du sind genau die Arschlocheltern, die diese unerträglichen, wohlbekannten Arschlochkinder produzieren. GRENZEN der persönlichen Freiheit und des eigenen Handelns aufzuzeigen muss ein ganz essentielles Ziel elterlicher Erziehung sein. Wer dazu nicht bereit ist, darf niemals Elternteil werden. So jemandem darf man nicht mal einen Hund oder eine Katze anvertrauen! Ein Aquarium mit langlebigen Fischen wäre hier wohl für alle das Beste...

Filp
2014-06-13, 07:30:15
Die Eltern sind so oder so die Stärkeren und üben immer (Erziehungs-) "Gewalt" auf ihre Kinder aus. Oder siehst du Kinder als kleine und selbständige Erwachsene an, mit denen man alles in Ruhe ausdiskutieren kann? Irgendwie weisen alle Eltern ihre Kinder mal in die Schranken. Wenn du es immer und überall mit einem ruhigen Dialog schaffst, herzlichen Glückwunsch. Oder was ist dein Geheimrezept? Denn sonstige Sanktionen üben ja auch Gewalt aus, nur halt psychisch.
Auf Fehlverhalten Konsequenzen folgen zu lassen ist völlig normal und richtig und das ist was ganz Anderes als Gewalt auszuüben. Die Konsequenzen sollten halt möglichst unmittelbar und logisch sein, nur dann kann auch ein wirklicher Bezug zu hergestellt werden. Ist nicht immer leicht, erfordert natürlich übung und vorallem einen klaren Kopf. Natürlich kommt Jeder mal an seine Grenzen, aber da muss man sich dann eben zusammen reißen und glaub mir, auch ich hab da schon kurz vor gestanden, ich hab mich aber immer im Griff gehabt und hab nochmal die Kurve bekommen.

Unerträglich! Was für ein saudummes Geschwätzt! Manchmal erfordert Erziehung eben, dass es KURZ weh tut um überhaupt eine Wirkung zu erzielen?

Stehst du doof daneben und erläuterst in aller Seelenruhe, dass das "böse" ist und man das nicht tut, wenn dein 8-jähriger einen Tobsuchtsanfall bekommt und im Begriff ist dir deine gesamgte Inneneinrichtung zu verwüsten?

Ich würde zupacken und fixieren so lange esnötig ist. Allein schon damit das Kind die Möglichkeit bekommt, sich wieder zu beruhigen...

Wir reagierst du, wenn dir dein 5-jähriges Kind absichtlich ins Gesicht spuckt, just4fun, um dich zu provozieren und es nach der ersten mündlichen Ermahnung nich ein zweites Mal tut.

Tja, sorry, dann britzelt es halt mal kurz im Gesicht. Was nicht geht, geht halt nicht.

(... endlose Zahl weiterer Fallbeispiele)

Es gibt Momente, da ist schnelles, wirkungvolles Handeln erforderlich um eklatantes Fehlverhalten abzustellen. Das ist übrigens genau das, woran es unserer Jugendstrafrechtspraxis magelt. Unendlich verschleppte Prozesse, unangemessene Strafen, die oft nicht konsequent vollzogen werden. Erzeihungserfolg: 0.

Ich hoffe schwer, dass du und deine Gesinnungsgenossen nie in die Verantwortung kommen werden, einmal Kinder erziehen zu müssen. Leute wie du sind genau die Arschlocheltern, die diese unerträglichen, wohlbekannten Arschlochkinder produzieren. GRENZEN der persönlichen Freiheit und des eigenen Handelns aufzuzeigen muss ein ganz essentielles Ziel elterlicher Erziehung sein. Wer dazu nicht bereit ist, darf niemals Elternteil werden. So jemandem darf man nicht mal einen Hund oder eine Katze anvertrauen! Ein Aquarium mit langlebigen Fischen wäre hier wohl für alle das Beste...
Ich habe selber 2 Kinder und arbeite als Erzieher in der stationären Jugendhilfe. Im Gegensatz zu dir weiß ich was ich tue...
Mit Gewalt zeigt man keine Grenzen auf, das macht man anders...

Mosher
2014-06-13, 08:08:33
Ich habe als Kind einen Klaps oder gar eine Watsche genau so empfunden wie GAST es schreibt: Sofortige Reaktion.
Ähnlich einer heißen Herdplatte.

Ich kam mir in dem Moment nie misshandelt vor, sondern fragte mich eher, womit ich die jetzt verdient hätte.
Irgendwie war mir klar, dass meine Eltern, die sonst völlig gewaltlos und eher liebevoll handelten, einen wirklich guten Grund brauchen, um mal ne Watsche auszupacken.

Kanns ihnen nicht verdenken und im Allgemeinen halte ich auch nichts von Hätschelerziehungen. Der mahnende Finger ist halt oftmals sprichwörtlich fürn Arsch.

Ich denke aber, vieles davon hängt von der restlicheb Erziehung ab, und dass das Kind versteht, warum die Eltern zu solchen Maßnahmen greifen.
Ich kann mich auch an einen Fall erinnern, als ich meinen Vater fragte, warum er das getan hatte und dass ich die Schelle nicht verdient hatte. Wir haben dann ne Zeit lang drübee geredet, er hatte mich wohl missverstanden, sich dann aber entschuldigt und eingeräumt, dass die Schelle in dem Fall wirklich unangebracht war.

Find ich ganz in Ordnung so..

Aber ganz klar muss sowas die Ausnahme bleiben.

SOL
2014-06-13, 14:14:55
Mit Gewalt zeigt man keine Grenzen auf, das macht man anders...

Du meinst mit physischer Gewalt zeigt man keine Grenzen auf. Was genau ist deine Vorgehensweise?

Lyka
2014-06-13, 14:21:55
anschreien, bis die Ohren bluten... ?

Filp
2014-06-13, 14:33:32
Du meinst mit physischer Gewalt zeigt man keine Grenzen auf. Was genau ist deine Vorgehensweise?
Also Grenzen sollten erstmal dem Kind bekannt sein und bei Übertretungen folgen logische Konsequenzen, denn die sind für ein Kind nachvollziehbar und es lernt nicht nur einfach Angst vor folgender Gewalt zu haben. Kannst dir nichts drunter vorstellen? Google.
anschreien, bis die Ohren bluten... ?
Ich schreie nie.

PHuV
2014-06-13, 15:11:21
Ich habe selber 2 Kinder und arbeite als Erzieher in der stationären Jugendhilfe. Im Gegensatz zu dir weiß ich was ich tue...
Mit Gewalt zeigt man keine Grenzen auf, das macht man anders...
Das ist DEINE Erfahrung. Jedes Kind ist anders, jede Situation. Und man kann sehr wohl mit Gewalt Grenzen ziehen. Ob das nun immer gut ist oder richtig, ist eine ganz andere Frage. Aus meiner Sicht ist es auf alle Fälle immer die letzte aller Optionen, wenn GoodWill und Vernunft beim anderen nicht greifen, und eine bedrohliche Situation nicht mehr zu deeskalieren ist.

Wenn das bei Dir bisher immer so funktioniert hat, Glückwunsch. Aber Du hast bisher einfach Glück gehabt.

Lyka
2014-06-13, 15:14:49
die frage wäre, welche logischen Konsequenzen haben das nichtbefolgen von Regeln? Auch hier wird durch Enthalten von Dingen bzw. durch Ausschluss eine gegebenenfalls psychische Verletzung "gegeben"... laut den nie-bestrafern.

Filp
2014-06-13, 15:23:10
Das ist DEINE Erfahrung. Jedes Kind ist anders, jede Situation. Und man kann sehr wohl mit Gewalt Grenzen ziehen. Ob das nun immer gut ist oder richtig, ist eine ganz andere Frage. Aus meiner Sicht ist es auf alle Fälle immer die letzte aller Optionen, wenn GoodWill und Vernunft beim anderen nicht greifen, und eine bedrohliche Situation nicht mehr zu deeskalieren ist.

Wenn das bei Dir bisher immer so funktioniert hat, Glückwunsch. Aber Du hast bisher einfach Glück gehabt.
Komisch, so wird auch da erzogen, wo Kinder landen die von den Eltern nicht erzogen werden können, also so falsch kann es nicht sein. Meinst du echt jeder Pädagoge ist nen Dummschwätzer und hat eh keinen Plan davon was er tut? Bleib bei deinem Fachgebiet, davon hast du evtl Ahnung, hiervon garantiert nicht...
die frage wäre, welche logischen Konsequenzen haben das nichtbefolgen von Regeln? Auch hier wird durch Enthalten von Dingen bzw. durch Ausschluss eine gegebenenfalls psychische Verletzung "gegeben"... laut den nie-bestrafern.
Was sind denn "nie-bestrafer"? Konsequenzen sind keine Strafen, Strafen sind willkürlich, Konsequenzen nicht...

SOL
2014-06-13, 15:29:08
Jetzt werde als Fachmann doch endlich mal konkret. Oder ist das ein strenggeheimes Berufsgeheimnis? Einfach auf Google zu verweisen und nebulös zu schreiben, ist nicht gerade hilfreich.

Lyka
2014-06-13, 15:34:35
Punkt ist: Hausarrest ist eine Konsequenz und eine Strafe. Nicht bei einem Ausflug mitzunehmen ist Konsequenz und Strafe. Einschränkung ist immer Strafe für einige, "nur" Konsequenz für wenige

Filp
2014-06-13, 15:43:46
Punkt ist: Hausarrest ist eine Konsequenz und eine Strafe. Nicht bei einem Ausflug mitzunehmen ist Konsequenz und Strafe. Einschränkung ist immer Strafe für einige, "nur" Konsequenz für wenige
Wenn es willkürlich passiert ist es natürlich eine Strafe, wenn es aber die logische Konsequenz des vorhergehenden Verhaltens ist, ist es logisch nachvollziehbar und wirkt nunmal ganz anders. Irgendwer hat ja vorher schonmal das Beispiel mit der Herdplatte gebracht und es völlig falsch mit "einem Klaps" als Reaktion verbunden.
Wenn das Kind drauf packt lernt es, dass es heiß ist, weil es heiß ist. Packt es drauf und du knallst ihm eine lernt es nur, dass es dafür von Papa eine geknallt bekommt, warum aber nicht...

Mr.Ice
2014-06-13, 15:51:29
Das ist DEINE Erfahrung. Jedes Kind ist anders, jede Situation. Und man kann sehr wohl mit Gewalt Grenzen ziehen. Ob das nun immer gut ist oder richtig, ist eine ganz andere Frage. Aus meiner Sicht ist es auf alle Fälle immer die letzte aller Optionen,

Es gibt aber auch Kinder in Heimen. Die können ja nicht dem Kind ein Claps geben. Wie lösen die das Problem ? weil das Kind kann ja 100x mal kommen und den Erzieher mit Sand bewerfen und er soll sich dann das gefallen lassen ?

SOL
2014-06-13, 16:02:37
Wenn es willkürlich passiert ist es natürlich eine Strafe, wenn es aber die logische Konsequenz des vorhergehenden Verhaltens ist, ist es logisch nachvollziehbar und wirkt nunmal ganz anders. Irgendwer hat ja vorher schonmal das Beispiel mit der Herdplatte gebracht und es völlig falsch mit "einem Klaps" als Reaktion verbunden.
Wenn das Kind drauf packt lernt es, dass es heiß ist, weil es heiß ist. Packt es drauf und du knallst ihm eine lernt es nur, dass es dafür von Papa eine geknallt bekommt, warum aber nicht...

Ich kann dir immer noch nicht folgen. Du tust ja gerade so, als ob man dem Kind einfach so im Vorbeigehen eine Scheuern würde und das war es dann. Scheinbar aus Lust und Laune.
Ich würde jetzt gerne mal konkret wissen, mit welchen Konsequenzen du bei Regelverstößen arbeitest.

PHuV
2014-06-13, 16:14:55
Komisch, so wird auch da erzogen, wo Kinder landen die von den Eltern nicht erzogen werden können, also so falsch kann es nicht sein. Meinst du echt jeder Pädagoge ist nen Dummschwätzer und hat eh keinen Plan davon was er tut? Bleib bei deinem Fachgebiet, davon hast du evtl Ahnung, hiervon garantiert nicht...
Ach ja, das kannst Du ja so als Gottvater für alles so beurteilen? :rolleyes:

Ich kenne in Berlin Erzieher, und die erzählen mir was anderes. Fakt ist, Kinder sind anders, Situationen sind anders. Und als Fremder (sprich in Deiner Position als "Erzieher") sieht das alles nochmal anders aus als ein betroffener Elternteil. Und da Du selbst 2 davon hast, weißt Du sicherlich auch, daß was bei einem Kind funktioniert, noch lange nicht heißen muß, daß es bei anderen auch so funktioniert.

Und Deine rechthaberische Art kannst Du ruhig stecken lassen. Du weißt nicht alles, Du kannst nicht alles, und wenn es eben - wie gesagt - bei Dir so funktioniert hat, hast Du einfach Glück gehabt. So arrogant daherzureden ist das eine, in einer entsprechenden konkreten Situation entsprechend zu handeln ist das andere. Du bist nicht wir und umgekehrt. Und da wir alle anders sind, handeln wir anders. Und ich behaupte, wer besonnen rangeht, erzielt einen entsprechenden erzieherischen Effekt, egal wie.

Dann sagt doch mal hier, Ohrfeige akzeptabel oder nicht?
ab 5m19s
2OLBkUMvs7Y
Es gibt aber auch Kinder in Heimen. Die können ja nicht dem Kind ein Claps geben. Wie lösen die das Problem ? weil das Kind kann ja 100x mal kommen und den Erzieher mit Sand bewerfen und er soll sich dann das gefallen lassen ?
In die Ecke stellen? Den Eselshut aufsetzen?

Filp
2014-06-13, 16:25:04
Ich kann dir immer noch nicht folgen. Du tust ja gerade so, als ob man dem Kind einfach so im Vorbeigehen eine Scheuern würde und das war es dann. Scheinbar aus Lust und Laune.
Ich würde jetzt gerne mal konkret wissen, mit welchen Konsequenzen du bei Regelverstößen arbeitest.
Mit denen die zu der Situation passen. Einfach aus Bequemlichkeit, Hilflosigkeit oder Machtdemonstration eine Knallen ist falsch und das in JEDER Situation.
Ach ja, das kannst Du ja so als Gottvater für alles so beurteilen? :rolleyes:

Ich kenne in Berlin Erzieher, und die erzählen mir was anderes. Fakt ist, Kinder sind anders, Situationen sind anders. Und als Fremder (sprich in Deiner Position als "Erzieher") sieht das alles nochmal anders aus als ein betroffener Elternteil. Und da Du selbst 2 davon hast, weißt Du sicherlich auch, daß was bei einem Kind funktioniert, noch lange nicht heißen muß, daß es bei anderen auch so funktioniert.

Und Deine rechthaberische Art kannst Du ruhig stecken lassen. Du weißt nicht alles, Du kannst nicht alles, und wenn es eben - wie gesagt - bei Dir so funktioniert hat, hast Du einfach Glück gehabt. So arrogant daherzureden ist das eine, in einer entsprechenden konkreten Situation entsprechend zu handeln ist das andere. Du bist nicht wir und umgekehrt. Und da wir alle anders sind, handeln wir anders. Und ich behaupte, wer besonnen rangeht, erzielt einen entsprechenden erzieherischen Effekt.
Du meine Kinder sind verglichen mit den Kindern und Jugendlichen aus meiner Gruppe Engel und auch du wirst in deinem Bekanntenkreis nicht wirklich ein Kind haben, das mit denen vergleichbar ist und doch erfährt keines von denen Gewalt durch uns und es klappt. Warum? Zufall?

PHuV
2014-06-13, 16:40:01
Du meine Kinder sind verglichen mit den Kindern und Jugendlichen aus meiner Gruppe Engel und auch du wirst in deinem Bekanntenkreis nicht wirklich ein Kind haben, das mit denen vergleichbar ist und doch erfährt keines von denen Gewalt durch uns und es klappt. Warum? Zufall?
In einer von Dir abgeschotteten Umgebung mag es ja funktionieren, mach doch mal so was in Situation wie hier:
Berlin-Neukölln Polizei räumte Columbiabad drei Mal (http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-neukoelln-polizei-raeumte-columbiabad-drei-mal/10023862.html)
Wenn Du das schaffst, so was friedlich und für alle Beteiligten zufriedenstellen zu lösen, dann hast Du meinen Respekt. Wenn nicht, dann ist das doch nur der Dummschwätz wie üblich, sorry.

Wie gesagt, in abgeschotteten Umgebungen, wo Du Kinder und Jugendliche einzeln bearbeiten kannst, mögen die meisten Deiner Methoden funktionieren. Bei Jugendlichen, wo man auch mit entsprechenden Sanktionen arbeiten kann, hat man eine Mittel. Was machst Du, wenn Du keine dieser Mittel hast, und den entsprechenden Kindern/Jugendlichen wirklich alles scheißegal ist, und die auf Dich losgehen? Vom Einfluß eventueller Rauschmittel mal ganz zu schweigen.

SOL
2014-06-13, 16:44:30
Mit denen die zu der Situation passen. Einfach aus Bequemlichkeit, Hilflosigkeit oder Machtdemonstration eine Knallen ist falsch und das in JEDER Situation.

Wieder nur Ausflüchte. Dann bring doch endlich mal ein paar Beispiele, oder springen in deiner Jugendhilfe nur Musterkinder und -Jugendliche rum? Wird doch mehr als genug Situationen geben, bei denen Konsequenzen gefordert sind. Und die würde ich jetzt gerne mal kennenlernen, immerhin würde das alle (potentiell) schlechten Eltern hier im Thread weiterbringen.

PHuV
2014-06-13, 16:56:05
Mit denen die zu der Situation passen. Einfach aus Bequemlichkeit, Hilflosigkeit oder Machtdemonstration eine Knallen ist falsch und das in JEDER Situation.
Würde ich Dir gerne zustimmen bei Bequemlichkeit. Bei den anderen: das kannst DU so machen, wenn DU über die entsprechenden Fertigkeiten und Fähigkeiten verfügst. Fakt ist nun mal, die meisten Menschen haben diese Fertigkeiten, warum auch immer, eben nicht. Und dann vergißt Du an der Stelle, daß folgendes passiert: Eltern handeln gar nicht, weil sie sich weder das eine noch das anderen trauen. Was glaubst Du, wird hier für ein Signal geschickt? Und lieber mal (auch falsch) eine Grenze gesetzt, als gar keine! Was dann für Kinder rauskommen, kann man ja auch sehen.

Nochmals, ich bin überhaupt nicht für Schlagen und Gewalt, da bin ich voll bei Dir. Jedoch gibt es dennoch Situation, wo selbst ein Klaps schneller etwas klar macht, als ellenlange Erklärungen. Und nochmals, was sagst Du zum Erlebnis von Loriot?

Mosher
2014-06-13, 17:46:53
Wenn es willkürlich passiert ist es natürlich eine Strafe, wenn es aber die logische Konsequenz des vorhergehenden Verhaltens ist, ist es logisch nachvollziehbar und wirkt nunmal ganz anders. Irgendwer hat ja vorher schonmal das Beispiel mit der Herdplatte gebracht und es völlig falsch mit "einem Klaps" als Reaktion verbunden.
Wenn das Kind drauf packt lernt es, dass es heiß ist, weil es heiß ist. Packt es drauf und du knallst ihm eine lernt es nur, dass es dafür von Papa eine geknallt bekommt, warum aber nicht...


Danke, dass du mein Beispiel verdrehst. Und gut, dass du auch einfach ignorierst, dass ich geschrieben habe, dass der Lerneffekt von Klapsen auch nur unter bestimmten Umständen eintritt.

Ich meinte:

Kind fasst auf Herdplatte, brennt sich die Hand. Folge: Ich mach das nicht mehr, war wohl eine dumme Idee.

Kind beleidigt seine Schwester, nennt sie eine Schlampe. Bekommt ne Watsche von der Mutter. Im Idealfall, wenn noch gewisser Respekt vorhanden ist: Man nennt seine Schwester nicht Schlampe.

Spielt das Kind zB heimlich Computer, wäre vielleicht ein Klaps unangebracht, da dieses Thema komplexer ist.

Ein Kind wird ja zB auch nicht aufhören, Fahrrad zu fahren, nur weil einmal hingefallen ist.

Wo hab ich denn bitte geschrieben, dass dem Kind eine geknallt wird, weil es auf die Herdplatte fasst?
So ein Blödsinn...

Filp
2014-06-13, 17:50:04
In einer von Dir abgeschotteten Umgebung mag es ja funktionieren, mach doch mal so was in Situation wie hier:
Berlin-Neukölln Polizei räumte Columbiabad drei Mal (http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-neukoelln-polizei-raeumte-columbiabad-drei-mal/10023862.html)
Wenn Du das schaffst, so was friedlich und für alle Beteiligten zufriedenstellen zu lösen, dann hast Du meinen Respekt. Wenn nicht, dann ist das doch nur der Dummschwätz wie üblich, sorry.

Wie gesagt, in abgeschotteten Umgebungen, wo Du Kinder und Jugendliche einzeln bearbeiten kannst, mögen die meisten Deiner Methoden funktionieren. Bei Jugendlichen, wo man auch mit entsprechenden Sanktionen arbeiten kann, hat man eine Mittel. Was machst Du, wenn Du keine dieser Mittel hast, und den entsprechenden Kindern/Jugendlichen wirklich alles scheißegal ist, und die auf Dich losgehen? Vom Einfluß eventueller Rauschmittel mal ganz zu schweigen.
Was hat das mit der Erziehung der eigenen Kinder zu tun? Auch die Eltern dieser Kinder hätten es richtig machen können und die Probleme wären nie gewesen.
Der Standpunkt oben ist doch "man kann nicht jedes Kind gewaltfrei erziehen und ein Klaps ist schon ok".

PHuV
2014-06-13, 18:12:57
Was hat das mit der Erziehung der eigenen Kinder zu tun? Auch die Eltern dieser Kinder hätten es richtig machen können und die Probleme wären nie gewesen.
Hätten ist eine fiktive Formulierung und trifft damit leider eben nicht die Realität. Klar wären viele Probleme nicht da, wenn Eltern es richtig tun würden. Fakt ist aber, viele Eltern handeln eben nicht so. Damit muß Du wie ich uns abfinden.
Der Standpunkt oben ist doch "man kann nicht jedes Kind gewaltfrei erziehen und ein Klaps ist schon ok".
Ich bin kein Fan von Pauschalierungen. Es gibt Eltern und Kinder, da klappt das so, und bei anderen eben nicht. Du weißt es schlichtweg vorher nicht. Ich halte es für ein Ideal, aber Ideale funktionieren manchmal leider eben nicht, so traurig wie das so ist. Oder glaubst Du etwa, daß alle Eltern ruhigen Gewissens sind, wenn sich mal menscheln und es eben mit der Erziehung nicht perfekt läuft?

Mikhal
2014-06-13, 19:21:47
Mit denen die zu der Situation passen. Einfach aus Bequemlichkeit, Hilflosigkeit oder Machtdemonstration eine Knallen ist falsch und das in JEDER Situation.

(...)




Ich stimme SOL da zu und würde gerne mal ein Beispiel anführen:

Du und das Kind befindet sich im Supermarkt. Es sieht etwas das es haben will (z. B. auffällige Süßigkeit, eine der häufigen Verführungen), du aber verweigerst ihm das. Du erklärst, diskutierst, aber das Kind geht nicht darauf ein und fängt an rumzuschreien und zu toben, es brüllt den ganzen Supermarkt zusammen um Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Anliegen durchzusetzen. Das Kind hört dir nicht zu (es schreit).
Was tust du? Was passt zu dieser Situation?

Filp
2014-06-13, 20:08:25
Hätten ist eine fiktive Formulierung und trifft damit leider eben nicht die Realität. Klar wären viele Probleme nicht da, wenn Eltern es richtig tun würden. Fakt ist aber, viele Eltern handeln eben nicht so. Damit muß Du wie ich uns abfinden.
Ich find mich damit nicht nur ab, ich lebe davon... Problem sind aber IMMER die Eltern, das Kind ist nur das Produkt dieser.

Ich bin kein Fan von Pauschalierungen. Es gibt Eltern und Kinder, da klappt das so, und bei anderen eben nicht. Du weißt es schlichtweg vorher nicht. Ich halte es für ein Ideal, aber Ideale funktionieren manchmal leider eben nicht, so traurig wie das so ist. Oder glaubst Du etwa, daß alle Eltern ruhigen Gewissens sind, wenn sich mal menscheln und es eben mit der Erziehung nicht perfekt läuft?[/QUOTE]
Also weil es Eltern nicht immer ohne "Klaps" schaffen liegt das an den Kindern?

Ich stimme SOL da zu und würde gerne mal ein Beispiel anführen:

Du und das Kind befindet sich im Supermarkt. Es sieht etwas das es haben will (z. B. auffällige Süßigkeit, eine der häufigen Verführungen), du aber verweigerst ihm das. Du erklärst, diskutierst, aber das Kind geht nicht darauf ein und fängt an rumzuschreien und zu toben, es brüllt den ganzen Supermarkt zusammen um Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Anliegen durchzusetzen. Das Kind hört dir nicht zu (es schreit).
Was tust du? Was passt zu dieser Situation?
Meine Kinder wissen schon vorher, dass es nichts gibt und da sie bei mir wissen, dass ich immer konsequent bin, fangen sie da gar nicht erst groß an zu diskutieren. Da wird evtl noch 2 mal bitte bitte gesagt und sie gehen weiter.
Bei riesen Theater fängt man gar nicht erst an zu diskutieren, nein ist nein und fertig. Kinder die da ein riesen Theater machen, haben gelernt, dass das manchmal was bringt, sonst würden sie es nicht tun... Ansonsten den Wagen stehen lassen und das Kind aus dem Supermarkt tragen, je nach Alter bleibt es dann im Auto und zukünftig kommt es erstmal nicht mit. Damit hat sich die Sache.

Radeonator
2014-06-17, 11:19:50
Ich stimme SOL da zu und würde gerne mal ein Beispiel anführen:

Du und das Kind befindet sich im Supermarkt. Es sieht etwas das es haben will (z. B. auffällige Süßigkeit, eine der häufigen Verführungen), du aber verweigerst ihm das. Du erklärst, diskutierst, aber das Kind geht nicht darauf ein und fängt an rumzuschreien und zu toben, es brüllt den ganzen Supermarkt zusammen um Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Anliegen durchzusetzen. Das Kind hört dir nicht zu (es schreit).
Was tust du? Was passt zu dieser Situation?

Kommt ganz auf das Kind an. Mitgemacht habe ich das auch schonmal, geschlagen wurde dafür keines meiner Kinder. Ich diskutiere auch nicht lange umher, sondern erkläre einmal und dann handel ich Konsequent. Ein Kind kann sich extrem in so eine Situation reinsteigern. Ich habe meine Kind aufgehoben und dazu aufgefordert mir in die Augen zu schauen (bin auf Augenhöhe meines Sohnes Gegangen) und habe dann einfach erklärt das mit dem Geschrei bei mir nichts zu holen ist.Ich kann den genauen Wortlaut etc. nicht wiedergeben, da ich mich in solchen Situationen auf Intuition und Verstand gelichermaßen verlasse. "Die anderen" im Supermakt interessieren mich dabei nicht sonderlich. Nur um in der Öffentlichkeit das perfekte Kind präsentieren zu können, demütige ich den Zwerg doch nicht in der Öffentlichkeit...Ich finde meine Söhne Klasse und bekomme viel positives Feedback von Aussen. Wenn ein Kind viel Liebe, Vertrauen und Sicherheit bekommt, erreicht man damit garantiert mehr als mit Prügel. Ich lass meine Kinder auch Kind sein und stecke Sie nicht in 20tausend Leistungskurse, wie 80% der anderen Kinder in der Kita, die einen volleren Kalender als ich haben. Kinder benötigen klare Grenzen, um SIcherheit zu bekommen. Stundenlange Erklärungen sind verschwendete Zeit, da ein Kleinkind idR Kognitiv gar nicht dazu in der Lage ist, zu verstehen was man will. Das ist wie in der Zeichentrick Serie Peanuts, wo Erwachsene immer einfach nur TröötTrööt sprechen (man hört immer eine Trompete statt Sprechen)...

p.s.: Hier werden Situationen verglichen, die gar nicht Passen. Verkorkste Jugendlich lassen sich mit Kleinkindern mal so gar nicht vergleichen und sind ein ganz anderes Thema.

PHuV
2014-06-17, 13:15:13
Ich find mich damit nicht nur ab, ich lebe davon... Problem sind aber IMMER die Eltern, das Kind ist nur das Produkt dieser.
Nicht immer.
Also weil es Eltern nicht immer ohne "Klaps" schaffen liegt das an den Kindern?
Das weiß ich nicht. Auf jeden Fall fange ich nicht an, schon vorher über etwas zu urteilen, worüber ich überhaupt keine Infos habe.

Argo Zero
2014-06-17, 13:19:06
Ich stimme SOL da zu und würde gerne mal ein Beispiel anführen:

Du und das Kind befindet sich im Supermarkt. Es sieht etwas das es haben will (z. B. auffällige Süßigkeit, eine der häufigen Verführungen), du aber verweigerst ihm das. Du erklärst, diskutierst, aber das Kind geht nicht darauf ein und fängt an rumzuschreien und zu toben, es brüllt den ganzen Supermarkt zusammen um Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Anliegen durchzusetzen. Das Kind hört dir nicht zu (es schreit).
Was tust du? Was passt zu dieser Situation?

Ich habe da eine gescheuert bekommen. Dann war ruhe im Supermarkt.

ShadowXX
2014-06-17, 15:56:30
Ich habe da eine gescheuert bekommen. Dann war ruhe im Supermarkt.
Und was ist aus dir geworden? Du bist im 3DC-Forum gelandet, da kannst du mal sehen wo sowas hinführt:wink:

ENKORE
2014-06-17, 16:25:37
Meine Kinder wissen schon vorher, dass es nichts gibt und da sie bei mir wissen, dass ich immer konsequent bin, fangen sie da gar nicht erst groß an zu diskutieren. Da wird evtl noch 2 mal bitte bitte gesagt und sie gehen weiter.
Bei riesen Theater fängt man gar nicht erst an zu diskutieren, nein ist nein und fertig. Kinder die da ein riesen Theater machen, haben gelernt, dass das manchmal was bringt, sonst würden sie es nicht tun... Ansonsten den Wagen stehen lassen und das Kind aus dem Supermarkt tragen, je nach Alter bleibt es dann im Auto und zukünftig kommt es erstmal nicht mit. Damit hat sich die Sache.

Und Kinder, die nicht deine sind und das nicht wissen und dann anfangen rumzuschreien etc?

Ehrlich gesagt kommst du in deiner arrogant-ausfluchtsreichen Weise gerade sehr, sehr unglaubwürdig rüber

Filp
2014-06-17, 17:13:09
Nicht immer.

Das weiß ich nicht. Auf jeden Fall fange ich nicht an, schon vorher über etwas zu urteilen, worüber ich überhaupt keine Infos habe.
Welche Kinder sind denn nicht das Produkt ihrer Eltern bzw ihrer Bezugspersonen? Da bin ich jetzt aber mal gespannt...

Und Kinder, die nicht deine sind und das nicht wissen und dann anfangen rumzuschreien etc?

Ehrlich gesagt kommst du in deiner arrogant-ausfluchtsreichen Weise gerade sehr, sehr unglaubwürdig rüber
Diese Kinder wären mit der richtigen Erziehung ganz ohne Schläge genauso zu erziehen gewesen.
Das ist keine Arroganz, das ist Fachwissen. Genauso wie hier die ITler sitzen die eben solches in ihrem Bereich haben, habe ich meines in meinem Berufsfeld. Mag für ITler schwer zu verstehen sein, ist aber so..

ENKORE
2014-06-17, 17:19:56
Schon wieder kommen da deine Ausflüchte ("...mit der richtigen Erziehung...", "...bei Übertretungen folgen logische Konsequenzen..." usw.). Nenn doch mal eine handvoll _konkreter_ Beispiele von Konsequenzen für hier geschilderte Situationen.

SOL
2014-06-17, 19:34:11
Da kam ja schon was: Einkaufswagen stehen lassen und raus zum Auto, im Anschluss Einkaufsverbot für die nächste Zeit. OK, akzeptiert, wobei Einsperren im Auto pädagogisch doch auch nicht das gelbe vom Ei sein kann ;)
Trotzdem sollten von einem hauptberuflichen Erzieher doch noch ein paar weitere Ratschläge zu entlocken sein, im Nähkästchen müsste genug vorhanden sein. Fällt aber scheinbar unter die Schweigepflicht...

Filp
2014-06-17, 21:43:25
Kinder werden nicht mit einer dazu passenden Bedienungsanleitung ausgeliefert und man bekommt sie auch nicht nachgeliefert. Mag komisch sein bei so komplexen "Geräten", ist aber so.
Was auch immer bei einem Kind gut funktioniert, kann beim Nächsten absolut gar nicht gehen. Schläge braucht aber garantiert kein Kind.

PHuV
2014-06-18, 09:55:35
Welche Kinder sind denn nicht das Produkt ihrer Eltern bzw ihrer Bezugspersonen? Da bin ich jetzt aber mal gespannt...
Bevor Du wieder fragst, will ich endlich von Dir eine Antwort zu meiner Frage über die Erzählung von Loriot.

Sven77
2014-06-18, 10:02:55
Ah, da diskutieren wieder die richtigen.. wie war das? Lehrers Kinder und Pfarrers Vieh, gedeihen selten oder nie...

Gast
2014-06-18, 10:38:05
Das ist mal wieder ein typischer Pädagoge. Meidet das Konkrete wie der Teufel das Weihwasser. Und das hat auch seinen Grund. ;)

Filp
2014-06-18, 11:46:47
Bevor Du wieder fragst, will ich endlich von Dir eine Antwort zu meiner Frage über die Erzählung von Loriot.
Was hat die Panikreaktion mit Kindererziehung zu tun? Bist du echt der Meinung anders hätte er es nicht verstanden?

Radeonator
2014-06-18, 12:29:32
Diese Kinder wären mit der richtigen Erziehung ganz ohne Schläge genauso zu erziehen gewesen.
Das ist keine Arroganz, das ist Fachwissen. Genauso wie hier die ITler sitzen die eben solches in ihrem Bereich haben, habe ich meines in meinem Berufsfeld. Mag für ITler schwer zu verstehen sein, ist aber so..

Eeeeek : Veto !!!

Wieso glaubst du eigentlich, zu wissen wer hier was macht? Du weißt es offensichtlich nicht, daher finde ich diese pauschale Behauptung unangebracht. Du implizierst damit, das wir alle keine Ahnung haben und deshalb "gefälligst" auf deine Meinung, denn mehr ist es nicht, zu hören.

Zu deiner Info: Ich bin ITler und PHuV* auch...zudem bin ich aber noch Personalentwickler (NLP, Kommunikation, Teambildung etc. ) und PHuV ist ebenfalls im Psychologischem Coaching Bereich tätig. Beide sind wir Familienväter, zudem ist meine Frau Therapeutin...

Was mich interessieren würde, wie deeskalierst du konkret und was sind die von dir genannten Konsequenzen in einem solchen Fall (exemplarisch)?

@PHuV: Hoffe das ist OK, kann man ja mit entsprechender Recherche hier im Forum nachlesen ;)

Filp
2014-06-18, 12:37:07
Eeeeek : Veto !!!

Wieso glaubst du eigentlich, zu wissen wer hier was macht? Du weißt es offensichtlich nicht, daher finde ich diese pauschale Behauptung unangebracht. Du implizierst damit, das wir alle keine Ahnung haben und deshalb "gefälligst" auf deine Meinung, denn mehr ist es nicht, zu hören.

Zu deiner Info: Ich bin ITler und PHuV* auch...zudem bin ich aber noch Personalentwickler (NLP, Kommunikation, Teambildung etc. ) und PHuV ist ebenfalls im Psychologischem Coaching Bereich tätig. Beide sind wir Familienväter, zudem ist meine Frau Therapeutin...

Was mich interessieren würde, wie deeskalierst du konkret und was sind die von dir genannten Konsequenzen in einem solchen Fall (exemplarisch)?

@PHuV: Hoffe das ist OK, kann man ja mit entsprechender Recherche hier im Forum nachlesen ;)
Und du kannst deine Kinder nicht ohne Schläge erziehen?
Ich hab bei meinen Kindern selten Situationen die ich deeskalieren muss, aber einfachstes Mittel bei ihnen ist sie der Situation zu entziehen. Es gibt keine Patentlösung, aber Schläge sind immer eine Bankrotterklärung des Erziehenden.

Kinder die ständig "Scheiße" bauen tun das in der Regel weil sie so die Aufmerksamkeit bekommen, die ihre Eltern ihnen ansonsten verwehren. Besser voll ärger kriegen aber Papa und Mama kommen gerannt, als ignoriert zu werden.

Argo Zero
2014-06-18, 12:47:25
Als Kind provozierst du nun mal deine Grenze und erwartest förmlich eine gewischt zu bekommen. So jedenfalls meine verschwommene Erinnerung an die Kindheit.

PHuV
2014-06-18, 16:28:25
@PHuV: Hoffe das ist OK, kann man ja mit entsprechender Recherche hier im Forum nachlesen ;)
Yup, ist ok.
Und du kannst deine Kinder nicht ohne Schläge erziehen?
Es geht nicht um Schläge, sondern um Gewalt im allgemeinen.

Ich kann mal ein Beispiel aus meiner Praxis erzählen, auch wenn Du mich dafür verdammen und anklagen magst.
Frisch verheiratet mit Frau und 2 übernommenen Kindern, neuen Sohn um die 10 Jahre, übergewichtig, und neue zierliche Tochter über 4 Jahre. Junge quält Schwester, in dem er sich mit vollem Gewicht auf sie draufsetzte. Tochter quickt und schreit natürlich wie verrückt vor Schmerzen. Das wiederholte sich 2-3 mal. Ich war natürlich noch etwas unsicher, und hielt mich erst mal raus. Mutter bzw. meine neue Frau erklärt ihm mehrfach und ausführlich, daß es dem Mädchen weh tut. Half nicht, wo mich meine Frau auch etwas hilflos ansah. Zu diesem Zeitpunkt war der Junge leider auch sehr verstockt und hat oftmals einfach dicht gemacht, man kam nicht an ihn ran.

Ich habe dann einfach gehandelt, in dem ich mir den Jungen geschnappt habe, und genau das gleiche mit ihm machte, was er mit seiner Schwester machte. Ich habe mich mit meinem gesamten Gewicht (natürlich vorsichtig) auf ihn draufgelegt, bis er schrie. Dann habe ich ihm in die Augen geschaut, und gefragt, ob ihm das weh getan hat. Er bejahte es natürlich unter Tränen, und ich frage, ob er sich nun vorstellen kann, wie es dem Mädchen weh tut, wenn jemand viel schwereres auf ihr draufliegt, so wie er es tat. Und da sah man, es machte klick, und wir hatten das Problem nicht mehr. Gut, es gab noch den Hinweis, daß ich es gerne jederzeit wiederholen kann, wenn er es wieder macht.
Aus meiner Sicht war diese schmerzliche Lektion definitiv hilfreicher als alle ellenlangen Erklärungen. Ja, es war Gewalt, und ja, ich bin nicht stolz drauf, aber es hat effektiv funktioniert, und das bisherige Verhalten abgestellt.

Genau so wenn ein Kind beißt, dann beiße ich zurück, damit das Kind merkt, so was tut einfach weh. Ob das richtig und gut ist? Weiß ich nicht. Nur bin ich der Meinung, wenn man andere auch physisch das eigenen Erlebte nahebringen kann, ist das in einigen Fällen hilfreicher, als endlos zu schimpfen und rumzulabern.

IMHO geht es bei Erziehung über Gewalt nicht darum, das Kind zu demütigen, oder maßzuregeln, wie Du das unterstellst. Es geht darum, schnell und effektiv eine Grenze zu setzen. Und wie Du es auch von manchen hier hörst, oftmals sagen sie selbst, daß es gerechtfertigt war, wenn sie als Kinder mal eine gewatscht bekommen haben.

Es gibt wirklich wilde Kinder, und es gibt sanfte Kinder. Warum und weshalb, kann man in diversen Situationen lange fragen. Nur hat man nicht immer und jederzeit auch alle Zeit und Muße, diverse Dinge nahezulegen. Das ist immer schade, wenn man zu solchen Mitteln greifen muß, stimme ich Dir, vollkommen zu. Und ich glaube, daß Eltern, die wirklich besonnen sind, das immer selbst mehr leid und weh tut als dem Kind. Jedoch bin ich der Meinung, daß wenn das nur wenige Male im Leben eines Kindes vorkommt, es auch nicht die Auswirkungen hat, wie Du es beschreibst. Natürlich ist es schön, wenn man es vermeiden kann, aber es wird noch lange kein Kind gestört, weil es im Leben mal einen Klaps auf dem Po oder eine Ohrfeige bekam. Und wenn man sich dann auch beim Kind dafür entschuldigt, und man hinterher darüber redet und ins Gespräch kommt, kann das richtig gemacht in meinen Augen mehr bringen und eine Lektion sein, als wenn man sich ellenlang mit Gesprächen ergebnislos gegenseitig die Kraft und Nerven raubt.

x-force
2014-06-18, 16:28:29
dem grunde nach hat flip vollkommen recht. bis auf vielleicht 0,001% der kinder trifft das schon zu.

natürlich übernimmt man als elternteil ungern die verantwortung für seinen nachwuchs.

Filp
2014-06-18, 17:48:42
Ich habe dann einfach gehandelt, in dem ich mir den Jungen geschnappt habe, und genau das gleiche mit ihm machte, was er mit seiner Schwester machte.
Und auf die Idee gekommen, dass Kind z.B. einfach zu schnappen und in sein Zimmer zu setzen bist du nicht?

PHuV
2014-06-18, 18:23:59
Wenn das Kind innerlich zumacht, und nicht versteht, warum es im Zimmer sitzt, nützt das rein gar nichts. Da kannst Du es sooft im Zimmer einsperren, wie Du willst, es bringt nichts. Im Zimmer sitzen brachte bei der Tochter was, die Söhne, vergiß es. In meinen Augen ist Stuhl/Zimmer sitzen sehr ungenügend, es fehlt die Erfahrung des Verstehens.

Und bei Wiederholung des Problemes, wie oft willst Du das Kind dann auf das Zimmer schicken?

Filp
2014-06-18, 18:38:17
Wenn das Kind innerlich zumacht, und nicht versteht, warum es im Zimmer sitzt, nützt das rein gar nichts. Da kannst Du es sooft im Zimmer einsperren, wie Du willst, es bringt nichts. Im Zimmer sitzen brachte bei der Tochter was, die Söhne, vergiß es.

Und bei Wiederholung des Problemes, wie oft willst Du das Kind dann auf das Zimmer schicken?
Dann musst du was anderes finden, kedes Kind hat genug Dinge die Funktioniert, du musst ihn halt emotional treffen, betroffen machen ist die stärkste "Waffe" bei der Erziehung, darf nur nicht willkürlich sein. "Es macht mich traurig wenn du das tust, ich möchte dich dann nicht hier bei mir haben, also bleibst du in deinem Zimmer wenn du deiner Schwester weh tust."

Bei Geschwisterrivalität muss man aber immer vorsichtig sein, da merkt man als Eltern nie richtig was wirklich passiert. Mein Bruder (4 Jahre jünger) findet es heute noch lustig, dass ich immer ärger bekommen habe und er eigentlich immer diesen Ärger provoziert hat. Das ging so weit, dass wir us beim Lego spielen uneinig waren, er sein Haus zerstört hat, sofort angefangen hat laut zu heulen und dann behauptet hat, ich wäre es gewesen und man hat es ihm geglaubt ;)
Das passiert auch bei kleinen Kindern und es passiert eigentlich immer nur wenn die Eltern in hörreichweite sind, denn da kommen sie ja zur Hilfe. Wenn Kinder alleine sind, haben sie so gut wie nie Streit.
Bei meinen Kids muss ich so gut wie nie eingreifen, die haben gelernt es selber zu regeln, eben weil ich nicht sofort angelaufen komme, wenn sie streiten, sondern erst eingreife, wenn es bedenklich wird und das passiert kaum.

PHuV
2014-06-18, 19:05:35
Dann musst du was anderes finden, kedes Kind hat genug Dinge die Funktioniert, du musst ihn halt emotional treffen, betroffen machen ist die stärkste "Waffe" bei der Erziehung, darf nur nicht willkürlich sein. "Es macht mich traurig wenn du das tust, ich möchte dich dann nicht hier bei mir haben, also bleibst du in deinem Zimmer wenn du deiner Schwester weh tust."
Das funktioniert, wenn das Kind entsprechend noch normal emotional ist. Wenn es dicht macht, hast Du hier keine Chance. Und gerade, wenn Du als Vaterfigur "neu" bist, kannst Du noch so sehr auf Weichei "Es macht mich traurig" machen, es juckt das Kind rein gar nicht, weil es diesen emotionalen Bezug nicht hat. Hier kannst Du wirklich erst nach Jahren mit dieser Sichtweise etwas erreichen. Ganz im Gegenteil, hier mußt Du sogar noch aufpassen, daß es aus Trotz Dir emotional noch mehr wehtun will.
Bei Geschwisterrivalität muss man aber immer vorsichtig sein, da merkt man als Eltern nie richtig was wirklich passiert. Mein Bruder (4 Jahre jünger) findet es heute noch lustig, dass ich immer ärger bekommen habe und er eigentlich immer diesen Ärger provoziert hat. Das ging so weit, dass wir us beim Lego spielen uneinig waren, er sein Haus zerstört hat, sofort angefangen hat laut zu heulen und dann behauptet hat, ich wäre es gewesen und man hat es ihm geglaubt ;)
Das passiert auch bei kleinen Kindern und es passiert eigentlich immer nur wenn die Eltern in hörreichweite sind, denn da kommen sie ja zur Hilfe.
Kenne ich auch so. ;) Aber hier muß man auch wieder differenzieren, warst Du am Anfang bei der Erziehung dabei, oder eben nicht, wie beispiel Patchwork-Familie.
Wenn Kinder alleine sind, haben sie so gut wie nie Streit.
Kann ich so nicht bestätigen.
Bei meinen Kids muss ich so gut wie nie eingreifen, die haben gelernt es selber zu regeln, eben weil ich nicht sofort angelaufen komme, wenn sie streiten, sondern erst eingreife, wenn es bedenklich wird und das passiert kaum.
Seit einige Jahren ist das auch bei uns so der Fall. Aber das mußt erst mal entwickeln, wenn es vorher eben nicht so war. Da brauchst Du eine Menge Geduld und Ruhe, und bei Extremsituationen, wie sie wirklich selten vorkamen, auch mal eine andere Reaktion. Und bei meinem Jüngsten, wo ich selbst der leibliche Vater bin, und ihn von Anfang an kenne, habe ich natürlich ganz andere Mittel als zu den Kindern, wo ich "nur" der Stiefvater bin. Den kenne ich so gut, da komme ich auch mit psychischen Mitteln gut zurecht.

Wie gesagt, ich will Deine Erfahrungen und Verfahrenweisen überhaupt nicht absprechen oder gar negieren. Du vergißt aber gerne, daß jeder Mensch, jede Familie, jeder Erziehungsberechtiger und jede Umgebung anders tickt. Das rechtfertigt sicherlich nicht blanke und überzogene Gewalt gegen Kinder. Aber man sollte an manchen Stellen wirklich mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn Kindererziehung immer und überall so gleich und gut mit den gleichen Mitteln funktionieren würde, wäre es doch soo einfach, oder nicht. ;)

Filp
2014-06-18, 19:24:38
Das funktioniert, wenn das Kind entsprechend noch normal emotional ist. Wenn es dicht macht, hast Du hier keine Chance. Und gerade, wenn Du als Vaterfigur "neu" bist, kannst Du noch so sehr auf Weichei "Es macht mich traurig" machen, es juckt das Kind rein gar nicht, weil es diesen emotionalen Bezug nicht hat. Hier kannst Du wirklich erst nach Jahren mit dieser Sichtweise etwas erreichen. Ganz im Gegenteil, hier mußt Du sogar noch aufpassen, daß es aus Trotz Dir emotional noch mehr wehtun will.
Mein Großer ist auch nicht mein leiblicher Sohn und wenn du noch keinen Zugang zu ihm hast, dann muss die Mutter das in der Situation tun, aber du hast ja schon angedeutet, dass die damit überfordert war. Der Junge wird das sicher nicht spontan entwickelt haben, gerade Trennungskinder, sind immer ein Stück weit traumatisiert und müssen aufgefangen werden, tut man das nicht, weil man gerade selber durch die Trennung nicht ganz beisammen ist, gibt das fast immer Probleme.


Wie gesagt, ich will Deine Erfahrungen und Verfahrenweisen überhaupt nicht absprechen oder gar negieren. Du vergißt aber gerne, daß jeder Mensch, jede Familie, jeder Erziehungsberechtiger und jede Umgebung anders tickt. Das rechtfertigt sicherlich nicht blanke und überzogene Gewalt gegen Kinder. Aber man sollte an manchen Stellen wirklich mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn Kindererziehung immer und überall so gleich und gut mit den gleichen Mitteln funktionieren würde, wäre es doch soo einfach, oder nicht. ;)
Die Jugendlichen die ich im Job erziehe, sind durch die Bank traumatisiert, haben alle keine angebrachte Erziehung erfahren, wurden teilweise über Jahre bis ins Krankenhaus geprügelt, sind teilweise mit massiver Gewalt gegen ihr Eltern vorgegangen, wurden teilweise von Klein auf als ungewollt abgewiesen und nicht geliebt, haben teilweise auch einfach nur alles in den Arsch gesteckt bekommen, damit sie ihre Klappe halten und die Eltern nicht nerven und und und. Ich habe in der Gruppe keinen dabei, der irgendwie sowas wie eine "normale Kindheit" hatte und von aggressiv und hyperaktiv bis depressiv und lethargisch ist auch jeder irgendwo verhaltensauffällig bis psychisch gestört. Keiner von denen erfährt durch uns gewalt und auch dann nicht, wenn wieder mal einer völlig ausrastet und mir versucht auf die Fresse zu hauen, was durchaus schon 2-3 mal vorgekommen ist (also der Versuch ;))
Der Unterschied zu meinen eigenen Kindern ist, dass ich mich emotional abgrenzen kann, das funktioniert bei eigenen Kindern natürlich nicht und genau diese fehlende Möglichkeit der Abgrenzung sorgt doch meist erst dafür, dass Eltern ausrasten, nicht weiter wissen und dann Gewalt anwenden. Nötig ist das trotzdem nicht.

x-force
2014-06-18, 22:13:03
Der Unterschied zu meinen eigenen Kindern ist, dass ich mich emotional abgrenzen kann, das funktioniert bei eigenen Kindern natürlich nicht und genau diese fehlende Möglichkeit der Abgrenzung sorgt doch meist erst dafür, dass Eltern ausrasten, nicht weiter wissen und dann Gewalt anwenden. Nötig ist das trotzdem nicht.

guter punkt, die gleichen eltern sind es auch, die absolut unreflektiert reagieren, wenn man selbst mal eingreifen muss, weil sie ihre aufsichtspflicht verletzen.

bsp: im restaurant, die kinder laufen rum und behindern die kellner, schließlich sind sie an unserem tisch angekommen und der kleine macht faxen am freien stuhl und wackelt am tisch rum.
weist man die eltern dann auf ihr fehlverhalten hin, sind diese meistens nichtmal in der lage das problem zu realisieren.

-> elternführerschein, der empathie und intelligenz abfragt

PHuV
2014-06-18, 23:35:18
Mein Großer ist auch nicht mein leiblicher Sohn und wenn du noch keinen Zugang zu ihm hast, dann muss die Mutter das in der Situation tun, aber du hast ja schon angedeutet, dass die damit überfordert war. Der Junge wird das sicher nicht spontan entwickelt haben, gerade Trennungskinder, sind immer ein Stück weit traumatisiert und müssen aufgefangen werden, tut man das nicht, weil man gerade selber durch die Trennung nicht ganz beisammen ist, gibt das fast immer Probleme.
Da war noch ein bißchen mehr im Spiel, aber egal. Es hat geklappt, mit viel Mühe und Geduld, und auch ohne Gewalt, bis auf die Situation oben und noch eine andere, wo ich ähnlich reagieren (mußte).

Die Jugendlichen die ich im Job erziehe, sind durch die Bank traumatisiert,
:
Der Unterschied zu meinen eigenen Kindern ist, dass ich mich emotional abgrenzen kann, das funktioniert bei eigenen Kindern natürlich nicht und genau diese fehlende Möglichkeit der Abgrenzung sorgt doch meist erst dafür, dass Eltern ausrasten, nicht weiter wissen und dann Gewalt anwenden. Nötig ist das trotzdem nicht.
Aus Deiner Sicht sicherlich. Aber wie Du es sagtest, Du kannst Dich abgrenzen. Wenn ich mit fremden Kindern zu tun habe, geht mir das genauso, da kann ich auch die Arschruhe weghaben, egal wie kritisch die Situation ist, und cool bleiben. Der Unterschied ist zudem, man kann hier handeln und schlagen, muß es aber nicht. ;) Und das macht sehr wohl viel in der Körpersprache aus. Bei den eigenen Kindern will man das aber nicht, aber durch die emotionale Nähe passiert genau das, was Du sagst. Zudem darfst Du eben nicht vergessen, daß Du viele Jahre darin trainiert und geübt bist, und Dir es deutlich leichter fällt, hier angemessen zu reagieren. Aber das ist kein Maßstab für die meisten anderen Eltern. Die haben weder das Wissen noch die Übung darin, und haben im Vergleich zu Dir mit viel weniger Kindern zu tun. Und das sich diese Übung dann bei Dir auch auf Deine eigenen Kinder auswirkt, ist doch klar.

Für Dich ist es logisch und klar, keine Frage. Nur willst Du nicht verstehen, daß es für den anderen eben nicht so logisch und klar ist. So ist es nun mal, wenn man durch praktische und permanente Erfahrungen geschult und spezialisiert ist. Was glaubst Du den, wie es mir jeden Tag geht, sei es in der T mit Kunden oder als Berater in psychischen Fragen im Privaten. Da könnte ich auch oftmals den :facepalm: machen. Aber das ist vermessen und arrogant, weil die anderen eben nicht die Erfahrung, das Wissen und die entsprechende Sicht darauf haben. Wenn man sich jeden Tag mit etwas beschäftigt, ist man einfach ganz anders drauf als jemand, der das nicht tut, ganz einfach.

Wie gesagt, Respekt vor Deinem Einsatz und Deiner Leistung. Aber Du kannst das nicht im Gegenzug von jedem anderen Elternteil nicht erwarten, auch wenn es traurig ist.
-> elternführerschein, der empathie und intelligenz abfragt
Das reicht aber nicht aus.

Filp
2014-06-19, 00:03:55
Aber Du kannst das nicht im Gegenzug von jedem anderen Elternteil nicht erwarten, auch wenn es traurig ist.
Die Tatsache, dass es nicht so einfach ist und einige es nicht schaffen, heißt aber nicht, dass es nicht auch ohne geht und genau das ist nunmal die Meinung Vieler hier ;)

PHuV
2014-06-19, 09:56:29
Da kann ich Dir zustimmen. Aber wie ich bereits sagte, Pauschalantworten für und wider helfen nicht, es muß meiner Meinung nach immer der Kontext, sprich die jeweilige Situation betrachtet werden.

Filp
2014-06-19, 11:38:04
Natürlich kann und muss man pauschal sagen, dass Kein Kind Gewalt in der Erziehung braucht und erfahren sollte.
Es sind immer die Erziehenden, die nicht wissen, wollen oder können und deswegen Gewalt anwenden.

x-force
2014-06-19, 12:13:49
Das reicht aber nicht aus.

ja leider... die umsetzung wird auch nicht unbedingt einfach.
aber ich glaube in deutschlund muss jeder kinder haben (dürfen), genauso wie jeder auto fahren soll.
qualifikation und eignung sind egal, es zählen steuern und populismus.

mittlerweile muss man aber schon auf einem, wenn nicht auf beiden augen blind sein, um zu behaupten, daß diese problemkinder und eltern einen gesellschaftlichen mehrwert darstellen.

PHuV
2014-06-19, 15:40:09
Natürlich kann und muss man pauschal sagen, dass Kein Kind Gewalt in der Erziehung braucht und erfahren sollte.
Warum? Mir kommt da die Idee von Alice Miller, eine bekannte Kinderpädagogin und Buchautorin, die so von dem ach so unschuldigen Kinde schreibt. Frag mal ihre Kinder dazu, oder lies nach, wie sie selbst ihre Kinder behandelt hatte. Und so unschuldig sind Kinder eben nicht, das können - warum auch immer - durchaus durchtriebene Satansbraten sein.

Nochmals, Du kannst so handeln, wenn Du die Zeit, Muse, die Umgebung usw. hast, dann kann man dieses Ideal anstreben. Sobald Du aber in einer prekären Situation bist, meine ich daß man eben aus gegebenen Anlaß nicht nach Ideal handeln kann. Wenn ein Kind im Supermarkt oder so austilt, dann kannst Du es nicht so einfach in die Ecke stellen, oder auf sein Zimmer schicken. Und selbst Du wirst es packen (was ja an sich auch einen Akt von Gewalt darstellt), und es dort hinbringen, wo es keinen weiteren Schaden anrichten kann. Und wie Du hier lesen kannst, teilen einige hier genau diese Erfahrung. Es geht ja nicht darum, Gewalt als Mittel blind und uneingeschränkt zu verteidigen oder es sogar zu propagieren. Es geht darum, es zu relativieren, und eben nicht blind jeden als "Rabeneltern" hinzustellen, wenn er in einer Ausnahmesituation von Ideal abweicht. Fakt ist nun mal, daß die Welt eben nicht gewaltfrei ist.

Hinterher nach einer Situation ist immer leicht reden.

PHuV
2014-06-19, 15:51:53
ja leider... die umsetzung wird auch nicht unbedingt einfach.
aber ich glaube in deutschlund muss jeder kinder haben (dürfen), genauso wie jeder auto fahren soll.
qualifikation und eignung sind egal, es zählen steuern und populismus.

mittlerweile muss man aber schon auf einem, wenn nicht auf beiden augen blind sein, um zu behaupten, daß diese problemkinder und eltern einen gesellschaftlichen mehrwert darstellen.
Warum nur Deutschland? Was ist mit der Welt, was ist mit Einwanderern aus anderen Gesellschaften? Das wird nicht funktionieren, weil wir heute nun mal nicht mehr isoliert sind. Hier muß man auch mal schauen, wo tauchen den die meisten Problemkinder auf?

ShadowXX
2014-06-19, 15:53:54
Ja ja, der gute Flip. Wasser predigen, Wein saufen.

Du laberst die ganze Zeit sowas:
......... dass Eltern ausrasten, nicht weiter wissen und dann Gewalt anwenden. Nötig ist das trotzdem nicht.
Die Tatsache, dass es nicht so einfach ist und einige es nicht schaffen, heißt aber nicht, dass es nicht auch ohne geht und genau das ist nunmal die Meinung Vieler hier ;)
Natürlich kann und muss man pauschal sagen, dass Kein Kind Gewalt in der Erziehung braucht und erfahren sollte.
Es sind immer die Erziehenden, die nicht wissen, wollen oder können und deswegen Gewalt anwenden.

Und kommen als Massnahmen tut dann sowas:
Dann musst du was anderes finden, kedes Kind hat genug Dinge die Funktioniert, du musst ihn halt emotional treffen, betroffen machen ist die stärkste "Waffe" bei der Erziehung, darf nur nicht willkürlich sein. "Es macht mich traurig wenn du das tust, ich möchte dich dann nicht hier bei mir haben, also bleibst du in deinem Zimmer wenn du deiner Schwester weh tust."

Psychische Gewaltausübung ist viel schlimmer als körperliche Gewaltanwendung.....das sagt nicht nur jeder linke "Gutmensch", sondern auch jeder Psychologe.

Ich bin zwar auch der Meinung das man Kinder nicht schlagen sollte, aber deine Methode ist noch viel perfider und gemeiner als es eine Ohrfeige je sein könnte......

PHuV
2014-06-19, 16:16:38
Und kommen als Massnahmen tut dann sowas:

Psychische Gewaltausübung ist viel schlimmer als körperliche Gewaltanwendung.....das sagt nicht nur jeder linke "Gutmensch", sondern auch jeder Psychologe.

Ich bin zwar auch der Meinung das man Kinder nicht schlagen sollte, aber deine Methode ist noch viel perfider und gemeiner als es eine Ohrfeige je sein könnte......
Ich hatte wirklich Gespräche mit Menschen, die mir gestanden, daß sie lieber mal eine Ohrfeige bekommen hätten als psychischen Druck oder Ausgrenzung. Das haben wirklich einige viel schlimmer empfunden. Oder wenn gar keine Reaktion von den Eltern kam, auch wenn sie noch so großen Mist angestellt hatten. Das wurde immer als Desinteresse der Eltern gewertet, was sich sehr negativ auf die Psyche der Personen auswirkte. Gerade für Kinder ist nichts schlimmer als das Gefühl zu haben, nicht anerkannt, beachtet oder geliebt zu werden.

Vor allen Dingen lachen sich manche Kinder einen Ast, wenn Du ihnen verkaufen willst, wie betroffen Dich das macht... Gerade wenn auch keine emotionale Bindung dahinter ist, wirkt so was überhaupt nicht. Und ganz schlimm finde ich, wenn Eltern sagen: "Wenn Du das oder das nicht tust, haben wir Dich nicht mehr lieb!" oder so.

Lyka
2014-06-19, 16:24:13
Mir wurde ja immer mit Kinderheim gedroht... sowas vergess ich nicht :mad:

PHuV
2014-06-19, 16:28:14
Oh ja, das kenne ich auch. :frown: Fand ich damals auch nicht lustig.

Radeonator
2014-06-23, 10:50:31
Pack drei Psychologen mit einem Menschen in einen Raum und lass Sie sich unterhalten. 1 erklärt ihn für schwer gefärdert und emfpielt die Geschlossene 2. merkt divergenzen zum normalen und empfielt eine Therapie und 3. sagt alles normal...es gibt nicht "Den" Weg für alle Kinder und auch pauschal die Eltern verantwortlich zu machen ist absolut unterirdisch! Wir alle sind das Ergebnis UNSERER Umwelt und nicht nur unserer Prägung.

Ich finde psychische Gewalt tatsächlich schlimmer als einen obligatorischen Klapps. Ein Junge den ich damals kennen gelernt hatte, wurde durch seine Eltern durch nicht Beachtung bestraft, wenn er was gemacht hat. Die psychische Belastung wurde für ih so groß, das er sich irgendwann aufgehängt hat.

So können Kinder aus sehr liebevollen Familien zu Aloch Kindern werden, wenn das falsche Vorbild ins Leben tritt (der tolle neue Freund o.ä.)

Filp
2014-06-23, 17:31:05
Der Einfluss von Peergroups auf die Entwicklung, spielt bei Kindern noch kaum eine Rolle, die werden erst interessant wenn es ans Jugendalter geht. Aber auch hier ist der Grundstein bereits aus dem Elternhaus gesetzt und hat entscheidend Auswirkungen aus den Einfluss der Peergroup. Selbst Entscheidungen treffen, verantwortungsbewusst handeln, sich eine eigene Meinung anzueignen, selbstbewusst sein und sich auch von Gruppenentscheidungen abzugrenzen sind Dinge deren Grundstein bereits vorher im Elternhaus gelegt wird.

Das ist auch eigentlich genau mein Klientel auf der Arbeit, Jugendliche ab 14 die einem sehr starken Einfluss ihrer Peergroups ausgesetzt sind. Nicht Wenige bei uns kommen von etwas weiter weg, weil sie auch Distanz zu ihren einflussreichen Peergroups brauchten. Trotzdem zeigt der Blick ins Elternhaus immer die eigentlichen Ursachen und das durch die Bank und ausnahmslos...

Radeonator
2014-06-24, 09:22:20
Der Einfluss von Peergroups auf die Entwicklung, spielt bei Kindern noch kaum eine Rolle, die werden erst interessant wenn es ans Jugendalter geht. Aber auch hier ist der Grundstein bereits aus dem Elternhaus gesetzt und hat entscheidend Auswirkungen aus den Einfluss der Peergroup. Selbst Entscheidungen treffen, verantwortungsbewusst handeln, sich eine eigene Meinung anzueignen, selbstbewusst sein und sich auch von Gruppenentscheidungen abzugrenzen sind Dinge deren Grundstein bereits vorher im Elternhaus gelegt wird.


Ich kann dem nicht wirklich zustimmen. Du schiebst gerne alles auf die Eltern ab, kannst aber nicht äussere Faktoren einfach ausblenden. Der Grundstein wird in der Kindheit gelegt, nicht erst im Jugendalter, dem stimme ich zu. Nur geschieht das durch das gesamte Umfeld und nicht nur die Eltern. Großeltern, Freunde, Kindergarten, Bekannte etc etc etc Das zusammenspiel und der Umgang wird ja mehr oder weniger kopiert.

Ein einfaches Beispiel: Wir hatten ein "aufälliges" kind im Kindergarten, welches hauptsächlich durch aggressives und gewaltätiges Verhalten aufgefallen ist (Verbal und non verbal). Dieses Verhalten wurde erstmal schnell von vielen kindern adaptiert, unabhängig von der Herkunft und Erziehung durch die Eltern. Das können dir denke ich 99% aller Eltern bestätigen.

Zudem nehmen externe Erziehung und Betreuungsstätten heute oftmals einen viel größeren Platz im leben der Kinder ein, als Eltern dies tun. mMn ein mehr als bedenkliche und traurige Entwicklung, das ist aber eine andere DIskussion. Fakt ist, die Kinder werden immer mehr Fremdbestimmt, die Eltern geben 2/3 ihrer Erziehung and Kiga/Schule/Vereine ab. Daher mag deine Aussage vor 10 Jahren noch gestimmt haben, inzwischen muss aber mehr als das in Betrachtung gezogen werden.

*Ich empfehle Jungen Eltern gerne die Buchreihe von Steve Biddulph ( http://www.amazon.de/Steve-Biddulph/e/B001J3MTQU/ref=ntt_athr_dp_pel_1 ) der auf sehr moderne und gesunde weise das Thema Erziehung aufgreift :)

Das ist auch eigentlich genau mein Klientel auf der Arbeit, Jugendliche ab 14 die einem sehr starken Einfluss ihrer Peergroups ausgesetzt sind. Nicht Wenige bei uns kommen von etwas weiter weg, weil sie auch Distanz zu ihren einflussreichen Peergroups brauchten. Trotzdem zeigt der Blick ins Elternhaus immer die eigentlichen Ursachen und das durch die Bank und ausnahmslos...

Du darfst aber deine Klientel nicht auf die Allgemeinheit projezieren, da genau liegt das Problem.Es mag stimmen, das dort ausnahmslos die Eltern fehler gemacht haben, das hat aber nichts mit der Allgemeinheit zu tun. Ausnahmslos halte ich btw für eine mehr als gewagte Aussage. Ich hab da andere Erfahrungen gesammelt.

Alle streben danach, die perfekten Eltern zu sein, das ist mMn die 2000er Krankheit und da wird mehr falsch als richtig gemacht.Aus meiner Praxis als Vater weiss ich, das ich nie Perfekt sein kann und das ist auch nie mein Ziel gewesen. Natürlich trifft man auch falsche Entscheidungen aber der Umgang damit ist das, was den Charakter eines Kindes formt.Ich würde meine Kinder nie demütigen oder erniedrigen, versuche eher die Stärken zu bearbeiten, denn auf Schwächen umher zu hacken. Ich lerne noch, werde dadurch aber auch besser, das sieht auch jeder der meine beiden Jungs kennen lernt. :)

p.s.: Mir haben meine Eltern u.a. beigebracht eigenverantwortlich zu sein, das ich alles machen darf was ich kann und will, das aber auch alles Konsequenzen (positive wie negative) nach sich zieht. Wenn ich mal einen Klapps bekommen habe, wußte ich wofür. Ich habe mit meinen Eltern, meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart ein sehr gutes Verhältnis.

Shakti
2014-06-24, 18:52:33
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