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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nichts richtig können im leben


Gast
2014-06-20, 23:31:34
Hallo,

ich hab gerade das Problem, dass ich feststelle, dass ich eigentlich nichts richtig kann. Von allem etwas, aber nichts richtig gut.

Ich hab mal Schlagzeug angefangen, kam bis zu einem gewissen Punkt wo es nicht weiter ging vom Können . Dann ist es eingeschlafen, natürlich Equipment für etliches Geld rumstehen.

Programmieren kann ich wohl etwas, (mache das beruflich), aber was manche alleine in der Freizeit da hin programmieren würde ich nie hinbekommen.

Astronomie hab ich als Hobby, suche Kontakt zu etlichen Leuten aus der Gegend per einschlägigen Foren. Per Mail sind alle interessiert "zusammen mal zu beobachten", wird aber nie was daraus. Alleine hab ich auch keine Lust mehr, natürlich steht Equipment im keller ....

Kontakt zu nem früheren Arbeitskollegen ist seitdem er ne freundin (hatte) auch eingeschlafen, frage ich nach ob er den neuen Godzilla schon gesehen hab kommt nur "nein", keine Aufforderung oder Frage mal zusammen ins kino zu gehen.

Das Resumee: Am besten mach ich nix mehr, sitze wie immer öfters nur vorm PC und surfe sinnlos rum und betrinke mich.

Dann seh ich in Youtube wie gut 13 jährige Schlagzeug spielen oder Keyboard und denke so: was kannst du eigentlich?

Gehts nur mir so oder könnt ihr alles was ganz toll und geht in euren Hobbys auf und seid zufrienden?

mii
2014-06-29, 21:38:29
Hi,

Es wundert mich, das dir nach über einer Woche noch niemand hier geantwortet hat.

Also ich kenne niemanden, der/die irgendwas besonders gut können.

Ich suche mir auch ständig neue hobbies um irgendwas zu finden, wo ich was tolles reißen kann.

Ich denke das es auch sehr viel mit Disziplin zu tun hat.
Mit der Disziplin kommt der Erfolg und mit dem Erfolg die Lust und Begeisterung für etwas.
Wenn etwas mit einer Begeisterung anfängt, sollte man sich in der Aufgabe sehen diese Begeisterung am leben zu erhalten, eben mit Disziplin.

Sinnlos im Web umher surfen und sich besaufen sorgt nur für einen Strudel aus dem du dann immer schwerer raus kommst.

Versuch dich selbst für irgendwas zu verpflichten und investiere regelmäßig (Zeit und ggf. Geld. ) darin.

und zu den Youtube-Stars und Besserprogrammierern: Es gibt immer irgendwelche Talente, die aber eher eine Minderheit darstellen, oder wo sehr viel Arbeit und Disziplin drin steckt.

IMHO Zu deinem Arbeitskollegen: Mach ihm doch den konkreten Vorschlag den neuen Godzilla zusammen im kino zu sehen und nenne ihm Tag und Zeit. Wenn er nicht an dem Tag kann, sollte er zumindest ein Gegenangebot machen, wenn nicht, dann hat er vermutlich kein interesse daran und kapiert den Wink mit dem Zaunpfahl nicht.

Zur Astronomie und zusammen schauen: selbiges wie mit dem Arbeitskollegen.

Viel Erfolg. :)

doublehead
2014-06-29, 21:54:19
Man sollte sich auch keine Hobbies suchen, bei denen man "etwas reissen" kann, sondern die einem Spass machen. Wenn man Spass an etwas hat dann übt man viel, und wird mit der Zeit besser.
Dieser Kampfgedanke anderen etwas beweisen zu müssen ist da eher kontraproduktiv, weil es immer Leute gibt die etwas besser können. Entweder weil sie mehr Talent haben, oder weil sie eine Sache schon viel länger betreiben.

Gerade Menschen mit geringem Selbstbewusstsein haben häufig eine sehr geringe Frustrationstoleranz. Wenn dann etwas auf Anhieb nicht so richtig klappt, werfen sie sehr schnell die Flinte ins Korn, und sehen sich dann wieder in ihrem negativen Selbstbild des "losers" bestätigt.
Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das. Wenn man nicht an sich glaubt, dann klappt es auch nicht, und wenn es nicht klappt, dann traut man sich noch weniger zu.

Aber wenn man das erst einmal erkannt hat, kann man aus diesem Muster ausbrechen.

Mosher
2014-06-29, 22:48:10
Ich kann das, was der TS sagt, einigermaßen nachvollziehen.

Mein "Schmerzpunkt" ist, dass ich es damals verpasst habe, ein Instrument zu lernen. Ein paar meiner Kumpels von ganz früher haben mittlerweile eine kommerziell erfolgreiche Band, bringen richtig Leidenschaft in das, was sie tun etc. etc.

Das habe ich lange an meinem Leben vermisst. Dieses eine "Genau das will ich machen und ich werde gut darin sein"- Gefühl.
Aber doublehead sagt es schon richtig.

Man steht sich selbst im Weg. Niemand von den Leuten, auf die man eventuell neidisch ist, hat das was er kann im Schlaf erworben. Die Arbeit gehört immer dazu, und wenn man sich nicht ständig mit anderen vergleicht (Was der Unglücklich-faktor Nummer 1 meiner Meinung nach ist), dann kann man schon was reißen im Sinne von "darin aufgehen"

Wichtig ist aber tatsächlich, dass man viele Dinge ausprobiert und die Backen zusammenkneift.



Ich halte übrigens nichts von diesem "Tschakka, du schaffst es. Jeder kann, wenn er will, alles erreichen"-Gesülze. Das ist zu einfach, zu unrealistisch und zu romantisch.

Selbst das Wollen ist für viele eine Herausforderung. Und es gibt eben Leute, denen der Willen und die Energie ständig zugeflossen kommt und es gibt die Leute, die ernste Schwierigkeiten haben, sich etwas zu trauen.

Denen braucht man nicht mit Tschakka zu kommen. Ein einzelnes kleines Erfolgserlebnis bringt nichts. Man muss lernen, (wieder) an sich zu glauben und die Energie zu finden, etwas durchzuziehen. Und das ist ein längerer Prozess, wenn man mal in diesem "Ich kann nichts"-Muster gefangen ist.

Es gibt übrigens auch Fähigkeiten, die weniger gut messbar sind, als ein Instrument zu spielen oder etwas zu programmieren.
Vielleicht schaffst du es ja, daraus ein wenig Selbstvertrauen zu ziehen.

Rooter
2014-06-30, 00:08:48
Einige - und in Zeiten der vernetzten Welt wohl eher viele - sind immer besser als du!
Nur mal zu den 13-jährigen YouTube-Stars: Was glaubst du denn wann die mit ihrem Instrument begonnen haben? ;)

Hi,

Es wundert mich, das dir nach über einer Woche noch niemand hier geantwortet hat.Ich sehe diesen Thread gerade zum ersten Mal, glaube daher eher, dass er erst vor wenigen Stunden freigeschaltet wurde... :|

Man sollte sich auch keine Hobbies suchen, bei denen man "etwas reissen" kann, sondern die einem Spass machen. Wenn man Spass an etwas hat dann übt man viel, und wird mit der Zeit besser.Eben, der Sinn eines Hobbys ist Spaß, nicht supertoll darin zu sein.

MfG
Rooter

ux-3
2014-06-30, 00:16:11
Gehts nur mir so oder könnt ihr alles was ganz toll und geht in euren Hobbys auf und seid zufrienden?

This!

maximum
2014-06-30, 00:21:00
Meld dich im Fitnessstudio an. Das meine ich ernst! Du brauchst auch keinen Trainingspartner, du hast einfach was wo du nach der Arbeit hingehen kannst und machst was halbwegs sinnvolles. Kannst ja erstmal ein Probetraining machen das ist meistens kostenlos möglich.

DonVitoCorleone
2014-06-30, 01:19:06
Ach: Ohne Mittelmaß gäbe es keine Elite ;-)

Ganz ehrlich: Such dir eine Freundin, oder sonst jemanden wichtigen, der dir Bestätigung gibt!
Mit +20 wirst du höchstwahrscheinlich in keiner Disziplin mehr Spitzenklasse. Es gibt sicher Ausnahmen (Ausdauersport, Forschung, ...) aber find dich eher damit ab, dass es für das Meiste zu spät ist.

Such dir ein Hobby, mit dem du dich identifizieren kannst. Am besten einen Sport. Notfalls geht auch sowas wie Astronomie, aber dann wirds mit der Freundin schwerer ;-)
Du wirst in dem Hobby/Sport keine Spitzenleistungen mehr erbringen. Aber wenns dir Spaß macht und du für dich auf deinem Niveau Erfolge verzeichnest, wird es dir positives Feedback geben!

maximum
2014-06-30, 01:21:32
Naja such dir ne Freundin ist witzig. Das es daran fehlt weiß der TS ja nun scheinbar selbst.

DonVitoCorleone
2014-06-30, 01:36:45
Naja such dir ne Freundin ist witzig. Das es daran fehlt weiß der TS ja nun scheinbar selbst.

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Aber im Endeffekt ist das das Kernproblem des TE!
Der Mensch will jemanden, der einen in seiner Person und in seinem Handeln bestätigt. Früher waren dass die Eltern, dann die Freunde in der Schule. Aber irgendwann braucht man einen Partner dazu.

Grundveraussetzung dazu ist aber ein gesundes Selbstvertrauen. Und das gibt es, wenn man Hobbies betreibt und darin in seinen Maßstäben auf geht. Ob das Sport, Politik oder Musik ist, ist dann erstmal völlig egal.

Watson007
2014-06-30, 01:40:23
klingt nach einer Depression.

maximum
2014-06-30, 01:40:49
Aber das ist doch das Problem des TS. Er sucht sich Hobbys und es geht in die Hose. Darum ja mein Tipp mit dem Fitnessstudio. Ka wie der TS aus schaut aber verbessern kann man sich schließlich immer.

Gast
2014-06-30, 03:20:06
Das muss nicht negativ sein.
Ich interessiere mich für alles mögliche, deswegen bin ich auf keinem Gebiet Spitzenklasse, aber auf vielen ziemlich gut. Nicht umsonst wird mir seit 20 Jahren von allen möglichen Leuten bestätigt, dass ich vielfältig gebildet bin. Das muss kein Nachteil sein! Es gibt nun mal Spezialisten und Allrounder... und beide werden gebraucht ;)

Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, weil ich die selbst mal hatte, aber das sind oft unberechtigte Selbstzweifel.

Gastly
2014-06-30, 08:04:58
Aber das ist doch das Problem des TS. Er sucht sich Hobbys und es geht in die Hose. Darum ja mein Tipp mit dem Fitnessstudio. Ka wie der TS aus schaut aber verbessern kann man sich schließlich immer.
Find ich auch eine Gute Idee.
Oder Alternativ/Zusätzlich alles was mit Ausdauersport zu tun hat (Schwimmen, Radfahren, Joggen...), da erfährt man in der Regel schnell Steigerungen bei sich selbst was dan wiederum pusht :-)

Dawn on Titan
2014-06-30, 08:59:39
Der Gedanke in einen Hobby Leistung bringen zu müssen ist Quatsch. Das Ausüben des Hobbys muss den Spaß bringen.

maximum
2014-06-30, 10:02:49
Schwimmen würde ich auch noch empfehlen neben Fiti. Ist ne nette Abwechslung und man kann sich auch steigern und kann es auch gut allein machen.

Gast
2014-06-30, 10:10:32
"Der Generalist versteht von immer mehr immer weniger und der Spezialist von immer weniger immer mehr."

An diesem zynischen Sprichwort ist leider etwas wahres dran. Ich bin selber auch so ein Jack of all trades, der zwar scheinbar sehr vieles, aber leider nichts richtig kann. Das liegt vor allem auch an der verzerrten Wahrnehmung. Dank Internet bekommt man eben ein sehr breites Spektrum mit, jedes mit seinen Experten. Sei es Computer, Elektronik, Astronomie, Physik, Sport, Autos, etc. Wenn man überall mitmischt, kommt einem folgender Spruch in den Sinn: "Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß." ;)

Auf der anderen Seite gibt es auch kaum Universalgenies. Mein Vorschlag: weitersuchen, vielleicht nicht sofort aufgeben, sich aber auch nicht endlos quälen. Gerade in Bezug auf Musikinstrumente liegt es auch z.T. auch am Talent und nicht nur am üben.

Zephyroth
2014-06-30, 10:57:15
Es kommt eher auf den Anspruch an sich selbst an. Gerade ein Hobby sollte Spaß machen. Man muß die Balance zwischen Spaß und Zwang finden, bei der man sich noch wohl fühlt.

Ich bin Bogenschütze und wollte immer irgendwie vorne mitspielen. Geht nur nicht gegen die ganzen Profis, die nichts anderes tun als die Freizeit mit Training vollzustopfen. Irgendwann hat mir das den ganzen Spaß verdorben und ich war nahe am Aufhören.

Dennoch hab' ich mich zusammengenommen, in eine neue Bogenklasse gewechselt und jetzt mache ich das was mir Spaß macht. Ich brauch nicht gut sein. Ich muß mich nur für mich selbst freuen und realistische Ziele haben. Dann klappt's auch mit dem Spaß. Und zum "Nicht-Bogenschützen" beeindrucken reicht mein Können alle mal.

Grüße,
Zeph

DinosaurusRex
2014-06-30, 11:16:35
Ich habe ein Vierteljahrhundert gebraucht, um zu erkennen, was ich gut kann und was ich in meinem Leben machen möchte. Reich werde ich damit sicher niemals werden, aber dafür macht es mir Spass und ich kann es sehr gut.

Halt einfach immer Augen und Ohren offen, lass dich einfach treiben und lass dich vor allen Dingen auf neue Erfahrungen ein. Man darf nicht mit Scheuklappen durchs Leben rennen.

jxt666
2014-06-30, 11:30:56
Ich weiß nicht, wieso sich viele so nen Kopf machen - wer ist denn schon so super, dass er in vielem perfekt ist!? Ich nicht, ich hege aber auch diesen Anspruch an mich selbst nicht. Ich mache was ich machen muss (Arbeit) so gut wie ich es nur leisten kann, scheint zu genügen. Privat genauso - ich kann nur soviel wie ich kann, den Rest können andere besser - Punkt.

Manchmal sollte man einfach nur überlegen mit sich und dem Leben zufrieden zu sein. Uns gehts doch gut

Commander Keen
2014-06-30, 12:30:59
Ich kann auch nix, aber solange es genug Leute gibt, die noch viel weniger können, reicht es um sich so durchzuwurschteln.

Surrogat
2014-06-30, 13:00:01
mann muss im Leben sowieso nur eines wirklich gut können, nämlich sich selbst verkaufen und dafür muss man gut labern können, ergo--->gut labern=gut verkaufen= erfolgreich sein

Thats it

Leider kann ich nicht gut labern und bin deshalb auch nur eine weitere arme Sau die sich durchwurstelt :freak:

DinosaurusRex
2014-06-30, 13:15:29
Gut labern kann man lernen. Ich hatte in Rhetorik eine 1.0 an der Uni. Man muss eben immer einschätzen können, in welche sprachliche Schublade man für welches Publikum greift und man muss immer implizit enden. Immer.

Annator
2014-06-30, 13:20:47
mann muss im Leben sowieso nur eines wirklich gut können, nämlich sich selbst verkaufen und dafür muss man gut labern können, ergo--->gut labern=gut verkaufen= erfolgreich sein

Thats it

Leider kann ich nicht gut labern und bin deshalb auch nur eine weitere arme Sau die sich durchwurstelt :freak:

Naja du kannst immerhin gut Steam Spiele sammeln. :D Nichts wirklich gut können ist doch absolut normal.
Ich bin auch immernoch der Meinung das alles was man wirklich richtig gut kann nur durch Übung kommt. Niemand spielt ein Jahr lang Geige und ist dann David Garrett.

Lyka
2014-06-30, 13:26:19
Du bist ein Scanner?!?
http://www.amazon.de/musst-nicht-entscheiden-tausend-Tr%C3%A4ume/dp/3423246545
das Buch hat mir sehr geholfen, ich taumelte auch von exzessiven Interessen zu anderen... hat sich nur wenig geändert, aber ich habe es akzeptiert.

btw. ich schreibe seit 2010 und hasse es manchmal, aber es ist notwendig, Disziplin zu entwickeln in einer Sache, in der man gut werden will, sorry. Es gibt keine Abkürzung... es gibt das Konzept von 10.000 Stunden Übung... oder http://en.wikipedia.org/wiki/Practice_%28learning_method%29#Deliberate_practice

PHuV
2014-06-30, 14:30:20
Ich kann auch nix, aber solange es genug Leute gibt, die noch viel weniger können, reicht es um sich so durchzuwurschteln.
Sehe ich genauso. Und wenn man dazu noch seine Sache ordentlich (und gut dokumentiert) macht, ist das auch ein gutes Alleinstellungsmerkmal.

Und universell sein, und von jedem etwas zu wissen, ohne spezialisiert oder ein Fachidiot zu sein, hat IMHO auch was für sich. Man weiß ungefähr Bescheid, und den Rest machen dann die Spezialisten.

Lokadamus
2014-06-30, 17:29:32
Gehts nur mir so oder könnt ihr alles was ganz toll und geht in euren Hobbys auf und seid zufrienden?Such dir irgendwas, was dich entspannt. Hobbys sollen einen Spaß machen, wie schon geschrieben wurde. Schnapp dir am Wochenende dein Schlagzeug, eine Buddel irgendwas und hau mal wieder eine Runde drauf rum. Also auf das Schlagzeug, nicht auf die Buddel. ;)

Für die meisten Menschen habe ich angeblich auch kein Leben, aber irgendwo bin ich zufriedener als sie (keine Verpflichtungen).
Ich weiß nicht, was du beruflich machst, aber vielleicht gibt es da irgendwas, was dir als Hobby nützlich sein könnte.

Rooter
2014-06-30, 19:01:15
Naja such dir ne Freundin ist witzig. Das es daran fehlt weiß der TS ja nun scheinbar selbst.Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Aber im Endeffekt ist das das Kernproblem des TE!
Der Mensch will jemanden, der einen in seiner Person und in seinem Handeln bestätigt. Früher waren dass die Eltern, dann die Freunde in der Schule. Aber irgendwann braucht man einen Partner dazu.

Grundveraussetzung dazu ist aber ein gesundes Selbstvertrauen. Und das gibt es, wenn man Hobbies betreibt und darin in seinen Maßstäben auf geht. Ob das Sport, Politik oder Musik ist, ist dann erstmal völlig egal.Und um in Hobbys aufzugehen brauchst man einen Partner der einen darin bestätigt... Ein Teufelskreis!

Ich habe ein Vierteljahrhundert gebraucht, um zu erkennen, was ich gut kann und was ich in meinem Leben machen möchte. Reich werde ich damit sicher niemals werden, aber dafür macht es mir Spass und ich kann es sehr gut.Und was machst du heute?

MfG
Rooter

Lyka
2014-06-30, 19:09:17
es hat schon große Vorteile, Dinge teilen zu können, Sorgen und Ängste und schöne Dinge. Gerade der Erfolg in z.B. künstlerischen Dingen kommt oft durch andere zustande, man wird bestätigt, das richtige getan zu haben.

Watson007
2014-06-30, 19:21:14
Sehe ich genauso. Und wenn man dazu noch seine Sache ordentlich (und gut dokumentiert) macht, ist das auch ein gutes Alleinstellungsmerkmal.

Und universell sein, und von jedem etwas zu wissen, ohne spezialisiert oder ein Fachidiot zu sein, hat IMHO auch was für sich. Man weiß ungefähr Bescheid, und den Rest machen dann die Spezialisten.

gut zu dokumentieren ist als Entwickler ein zweischneidiges Schwert, weil man sich damit auch leichter ersetzbar macht.

Nakai
2014-06-30, 19:41:53
es hat schon große Vorteile, Dinge teilen zu können, Sorgen und Ängste und schöne Dinge. Gerade der Erfolg in z.B. künstlerischen Dingen kommt oft durch andere zustande, man wird bestätigt, das richtige getan zu haben.

Ich bin selber semi-professioneller Künstler und kann das bestätigen.

@Lyka:
Auf der anderen Seite gibt es auch kaum Universalgenies. Mein Vorschlag: weitersuchen, vielleicht nicht sofort aufgeben, sich aber auch nicht endlos quälen. Gerade in Bezug auf Musikinstrumente liegt es auch z.T. auch am Talent und nicht nur am üben.

Jegliche Begabung in irgendeiner Hinsicht, kann zwar helfen, aber man muss trotzdem abartig viel Zeit investieren.

btw. ich schreibe seit 2010 und hasse es manchmal, aber es ist notwendig, Disziplin zu entwickeln in einer Sache, in der man gut werden will, sorry. Es gibt keine Abkürzung... es gibt das Konzept von 10.000 Stunden Übung... oder http://en.wikipedia.org/wiki/Practic...erate_practice

Ich, obwohl ich definitiv künstlerisch begabt bin, brauche Zeit, um besser zu werden. Also ja, es braucht viel Zeit...

@Surrogat:
mann muss im Leben sowieso nur eines wirklich gut können, nämlich sich selbst verkaufen und dafür muss man gut labern können, ergo--->gut labern=gut verkaufen= erfolgreich sein


Für den Großteil der Vollpfosten mag das stimmen. Große Klappe kann oft helfen. Ich bin selber ziemlich introvertiert, aber ich vertrete die Meinung, dass sich Qualität irgendwann durchsetzt. Viele Menschen mit einer großen Klappen, haben aber nur dieses "Talent". Wenn ich mir mein letztes Gespräch mit meinem Chef anschaue und ein eventuelles Einstiegsgehalt angesprochen wurde, hat mir eher gezeigt, dass eine große Klappe nicht immer hilft.
Wer eine große Klappe hat und nichts liefert, der ist echt schnell unten durch.

ux-3
2014-06-30, 19:52:34
Ich dreh den Spies mal um. Wozu sollte ich denn unbedingt etwas "richtig" können? Wenn ich auch ohne zufrieden bin, was soll dann die nötige Anstrengung bringen?

M4xw0lf
2014-06-30, 19:58:21
Ich dreh den Spies mal um. Wozu sollte ich denn unbedingt etwas "richtig" können? Wenn ich auch ohne zufrieden bin, was soll dann die nötige Anstrengung bringen?
Die Zufriedenheit, die dir abgeht, wenn du nichts kannst. :freak:

http://2.bp.blogspot.com/-syFlmX-h1LQ/T1_7fxh5V9I/AAAAAAAAEwU/u4BFB34ZC8w/s1600/600px-Ouroboros-simple.svg.png

Commander Keen
2014-06-30, 20:22:28
Die Zufriedenheit, die dir abgeht, wenn du nichts kannst. :freak:

Der Trick ist zu wissen nichts zu können. Dann kann man damit auch zufrieden sein.

Wenn man nicht weiss, dass man nichts kann, aber meint alles zu können, dann mündet der eigene Anspruch automatisch in Unzufriedenheit, weil man zwangsläufig scheitert.

Nicht falsch verstehen: Ich will das nicht als Ausrede anführen ein faules, belangloses Dasein zu verbringen, sondern vielmehr als Plädoyer sich einfach mal mit weniger zufrieden zu geben und die Latte nicht zu hoch zu legen. Wir sind alle nur Menschen und es gibt immer jemanden, der es noch viel besser kann.

ux-3
2014-06-30, 20:30:55
Also ich bin von vielen unzufriedenen Besserkönnern umgeben. Sogar hier im Forum. Fähigkeit und Zufriedenheit gehen meines Erachtens nicht lange proportional einher. Jeder Ex-Perfektionst kann davon ein Lied singen.

Terrarist
2014-06-30, 20:50:48
Ich dreh den Spies mal um. Wozu sollte ich denn unbedingt etwas "richtig" können? Wenn ich auch ohne zufrieden bin, was soll dann die nötige Anstrengung bringen?

"Richtig können" heisst ja eigentlich nur dass du ein Werkzeug und die Arbeitsschritte bzw. Workflows behrrschst und es nicht zwischen dir und dem was du kreieren willst steht, du also mit den Tools und dem Workflow spielen kannst. Wenn du z.B. eine Melodie im Kopf hast und darauf basierend ein Musikstück komponieren willst, musst du also wissen welche Noten du auf einem Keyboard spielen musst damit es umgesetzt werden kann. Die Wahl der Sounds, und die eigene Spielmechanik machen es dann zu etwas Eigenem.

Ein Maler der eine Fantasielandschaft auf eine Leinwand bringen will steht vor dem gleichen "Problem", er muss seine Tools eben auch genau kennen um sein Ziel zu erreichen. Zu etwas eigenem wird es dann durch seinen individuellen Workflow und wie er die Tools benutzt.

Gefühl und Intuition hat eigentlich jeder, wieviel Spass man an etwas hat hängt halt leider oft auch von der Komplexität der Tools und des Workflows, und dem Schwierigkeitsgrad diese zu beherrschen ab. Der Einstieg ist halt in vielen bereichen besonders steinig, weshalb viele es auch aufgeben bevor es wirklich anfängt Spass zu machen da man die technischen Barrieren nicht überwunden hat.

Was es dir bringt? Es ist halt im idealfall dein eigenes Gefühl welches du dadurch ausdrückst, ein Werk in den Händen zu halten welches Du selbst erschaffen hast, und es dir auch wirklich gefällt erzeugt halt ein sehr befriedigendes Gefühl, es macht Dich halt stolz auf dich selbst, es schafft Identität. Anerkennung von anderen kommt eigentlich automatisch wenn es "gut" ist, also die Technik auf einem gewissen Level ist. Wichtig ist da halt entweder sich durchzubeissen, oder gleich mit etwas anfangen was nicht so komplex ist, und auch keinen "Unterricht" im klassichen Sinn erfordert, wo also eher das transportierte Gefühl und nicht die Technik im Vordergrund steht.

Marscel
2014-06-30, 21:04:39
gut zu dokumentieren ist als Entwickler ein zweischneidiges Schwert, weil man sich damit auch leichter ersetzbar macht.

Angesichts dessen, dass du weder unsterblich bist noch vermutlich deinen Berufsweg lang ganz alleine arbeiten wirst, kann ich dir, sowohl als Angestellter wie auch Firmeninhaber sagen: Das ist die absolut widerwärtigste Ansicht von professioneller Arbeitsweise! Und verdammt kurz gedacht ist sie auch.

Lyka
2014-06-30, 21:09:02
viele Dinge muss man nur leidlich lernen, bis man Sie kann, für sich selbst. das Übliche, Haushalt, Wäschewaschen, Arbeitsfähigkeiten... Aber das Umsetzen einer Vision benötigt Werkzeug, ganz gleich, welches.

Daher sage ich mir oft: Was nützt es mir? Wenn ich etwas längere Zeit übe und ein gewisses Level erreiche, das mein Ziel erfüllt, dann nehme ich das so an. Bei anderen Dingen gibt es kein "Ziel", da strebt man einem Ideal zu, das man nie erreichen wird, aber man sieht und hört und liest Leute, die knapp an diesem dran sind.

mir hat http://www.amazon.de/Talent-Overrated-World-Class-Performers-EverybodyElse/dp/1591842948/ref=la_B001JP4UBA_1_1?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1404155303&sr=1-1 und am allermeisten http://www.amazon.de/War-Art-Through-Creative-Battles/dp/1936891026/ref=sr_1_3?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1404155386&sr=1-3&keywords=war+art sehr geholfen. Selbst Mozart und Tiger Woods und Konsorten lebten nicht aus der Magie des Genies heraus, sondern ackerten hart, viele Jahre.

ux-3
2014-06-30, 21:15:51
Was es dir bringt? Es ist halt im idealfall dein eigenes Gefühl welches du dadurch ausdrückst, ein Werk in den Händen zu halten welches Du selbst erschaffen hast, und es dir auch wirklich gefällt erzeugt halt ein sehr befriedigendes Gefühl, es macht Dich halt stolz auf dich selbst, es schafft Identität. Anerkennung von anderen kommt eigentlich automatisch wenn es "gut" ist, also die Technik auf einem gewissen Level ist.

Da wollte ich hin. :)

Unterstellen wir nun einfach mal, dass der TS letztlich über den Mangel hiervon betrübt ist.

M4xw0lf
2014-06-30, 21:25:55
Der Trick ist zu wissen nichts zu können. Dann kann man damit auch zufrieden sein.

Wenn man nicht weiss, dass man nichts kann, aber meint alles zu können, dann mündet der eigene Anspruch automatisch in Unzufriedenheit, weil man zwangsläufig scheitert.

Nicht falsch verstehen: Ich will das nicht als Ausrede anführen ein faules, belangloses Dasein zu verbringen, sondern vielmehr als Plädoyer sich einfach mal mit weniger zufrieden zu geben und die Latte nicht zu hoch zu legen. Wir sind alle nur Menschen und es gibt immer jemanden, der es noch viel besser kann.

Tatsächlich sind Selbstüberschätzer erwiesenermaßen zufriedener und glücklicher. Psychologie ist ein Arschloch ;)

Terrarist
2014-06-30, 21:29:35
Da wollte ich hin. :)

Unterstellen wir nun einfach mal, dass der TS letztlich über den Mangel hiervon betrübt ist.

Das liegt imho daran dass er kein Ziel in dem Sinne hat dass es auf ein Gesamtwerk hinaus läuft. Ähnlich halt wie ein Arbeiter in einer Fabrik der das Endprodukt nie zu gesicht bekommt, das hemmt halt die Motivation weiterzumachen und besser zu werden. Der 13 Jährige der gut Schlagzeug spielt ist womöglich auch in einer Band, wo sein Fortschritt halt sofort einen Unterschied macht.

Ideal ist es halt wenn du alle Arbeitsschritte selbst irgendwie unter Kontrolle hast, oder eben ein guter Austausch in einem Team untereinander herrscht wo auch jeder gleich wichtig ist und die Arbeitsschritte sich überscheiden. Du also auch das was die anderen Teammitglieder machen bewerten und beeinflussen kannst.

Gast
2014-06-30, 21:43:25
Hallo,

antworte erst jetzt, da ich den Thread bisher nicht gesehen habe und dachte als Gast wird der nicht freigeschaltet...

ich bin der TS, ich hab Frau und Kind. Habe einen super Job (35 Stunden Woche mit gut Kohle). Habe letztes WE mein Schlagzeug verkauft, der Druck ist weg ala "steht im Keller, solltest auch mal benutzen".

Habe dafür mein neues Hobby ausgebaut und Kontakt zu jemanden aus der Gegend darüber knüpfen können. Letzte Woche war echt viel los, wenn es kommt, kommts schlag auf schlag...

Mal schauen wie es sich entwickelt, der Post ala "besser als der Durchschnitt reicht ..." hat bei mir etwas losgetreten. Es trifft zu, uns gehts für weniger Aufwand als der Durchschnitts AN besser als der Durchschnitts AN, vielleicht hatte ich bisher zu hohe Erwartungen, evtl. muss man auch mal mit dem zufrieden sein mit dem was man hat.

Nicht jeder kann ein einstein sein

;)

ux-3
2014-06-30, 21:48:16
Das liegt imho daran dass er kein Ziel in dem Sinne hat dass es auf ein Gesamtwerk hinaus läuft. Ähnlich halt wie ein Arbeiter in einer Fabrik der das Endprodukt nie zu gesicht bekommt

Smallcreeps Day...

Watson007
2014-06-30, 21:59:54
Angesichts dessen, dass du weder unsterblich bist noch vermutlich deinen Berufsweg lang ganz alleine arbeiten wirst, kann ich dir, sowohl als Angestellter wie auch Firmeninhaber sagen: Das ist die absolut widerwärtigste Ansicht von professioneller Arbeitsweise! Und verdammt kurz gedacht ist sie auch.

wie bist du denn drauf? Ich habe nur einen Fakt dargelegt, nicht gesagt dass ich das gutheiße xD
außer acht lassen kann man es nicht, wenn man alles perfekt und einfach dokumentiert die Abhängigkeiten der Firma von sich selbst, als Entwickler, verringert.
ganz zu schweigen davon dass Dokumentation in manchen Firmen gern vorausgesetzt, aber nicht gern durch Arbeitszeit bezahlt wird.
da muss man irgendwo einen Mittelweg finden.

Jetzt mal ehrlich, jeder versucht sich doch in einer Firma unersetzbar zu machen. Ich sehe daran nichts grundsätzlich falsches.
Ich könnte dich im Gegenzug auch fragen ob ihr auch Programmierer über 50 einstellt.

Marscel
2014-06-30, 22:35:17
wie bist du denn drauf? Ich habe nur einen Fakt dargelegt, nicht gesagt dass ich das gutheiße xD
außer acht lassen kann man es nicht, wenn man alles perfekt und einfach dokumentiert die Abhängigkeiten der Firma von sich selbst, als Entwickler, verringert.
da muss man irgendwo einen Mittelweg finden.
ganz zu schweigen davon dass Dokumentation in manchen Firmen gern vorausgesetzt, aber nicht gern durch Arbeitszeit bezahlt wird.

Jetzt mal ehrlich, jeder versucht sich doch in einer Firma unersetzlich zu machen.
Ich könnte dich im Gegenzug auch fragen ob ihr auch Programmierer über 50 einstellt.

Es gibt rein _gar nichts_ zweischneidiges an dieser Arbeitsweise. Und Fakt ist das bestenfalls für irgendwelche Hinterzimmerdevs/-admins, mit denen niemand wirklich Kontakt aufnehmen möchte, weil sie grummellig sind, meinen Ohne mich läuft hier doch gar nichts! und niemand Professionelleres in dem Umfeld zur Seite steht.

Und was muss das für eine Bruchbude sein, in der Dokumentation partout nicht als Arbeitszeit betrachtet wird? Genauso macht dich das Verfassen von Dokumentation nicht ersetzbar. Ersetzbar bist du, wenn du deine Arbeit crappig machst, crappiger als jemand anderes. Und Weglassen von Standardprozeduren in der Softwareentwicklung gehört dazu.

So ein Spezialist hat gerade dazu geführt, dass wir drei Wochen Reverse-Engineering machen mussten, 10^7 LOC Projekt, und dabei arbeitet der nach wie vor im anderen Institut. Zzgl. Dokumentation unseres eigenen REs plus Test der RE-Doku. Hätte sich derjenige mal ein wenig hingesetzt und ein paar brauchbare Absätze geschrieben, oder einfach nur seine Hilfe angeboten und nicht Keine Zeit, nicht mein Problem!, wäre das ein halber Tag Nettoaufwand gewesen.

Es wird genug Menschen geben, die nicht gegen dich arbeiten, sondern mit deinem Kram. Einschließlich dir selbst. Und guck du selbst mal auf deine Fabrikate, nachdem du 12 Monate etwas anderes gemacht hast, weil du einen Fehler suchst. Dann wirst du wissen, warum das verdammt kurzsichtig ist und mittel- bis langfristig auch deine Zukunft im Unternehmen beeinflussen wird.

Bisher hat sich hier noch niemand über 50 gemeldet.

Watson007
2014-06-30, 22:42:08
Und guck du selbst mal auf deine Fabrikate, nachdem du 12 Monate etwas anderes gemacht hast, weil du einen Fehler suchst.

das weiß ich selber dass Doku den Wiedereinstieg vereinfacht ;)

Dann wirst du wissen, warum das verdammt kurzsichtig ist und mittel- bis langfristig auch deine Zukunft im Unternehmen beeinflussen wird.

darüber lässt sich streiten, so eindeutig ist das nicht. Schließlich kann man sich wieder einarbeiten ;)

Wie auch immer, ich habe nur einen Punkt dargelegt.

Ich habe reichlich unsoziale Firmen im Softwarebereich kennengelernt, so dass du mir keinen grundsätzlichen Vorwurf machen kannst. Bei meiner nächsten Firma werde ich mich besser absichern und auch mehr Kontakte suchen ;)

Aber hier gehts ja um etwas anderes.

Mosher
2014-06-30, 22:54:05
Angesichts dessen, dass du weder unsterblich bist noch vermutlich deinen Berufsweg lang ganz alleine arbeiten wirst, kann ich dir, sowohl als Angestellter wie auch Firmeninhaber sagen: Das ist die absolut widerwärtigste Ansicht von professioneller Arbeitsweise! Und verdammt kurz gedacht ist sie auch.


Watson007 studiert noch und hat vermutlich noch nie gearbeitet.

Er kann also nicht wissen, wie es im Beruf aussieht und hofft vermutlich, dass er eines Tages den Durchbruch als freischaffender Starprogrammierer haben wird.

Spätestens wenn man im Team arbeitet, firmenübergreifend Code generiert, neue Teammitglieder einbindet etc.. wird man selbst dankbar sein, dass man seinen Code dokumentiert hat.
Und nicht zuletzt auch dann, wenn man noch mal Passagen ändert, an denen man seit Monaten nicht geschrieben hat.


Bei uns zumindest wird für jedes Projekt ein deutlich spürbarer Teil für Dokumentation und Reviews veranschlagt und niemand hier wird für seine raffinierten Programmierkniffe gelobt, wenn die Dokumentation scheiße ist.

Selbstverständlich wird Dokumentation bezahlt und es ist nicht seltenes, dass es eine Version 4 oder 5 eines Projekts gibt.

Was Watson007 da von sich gibt, ist einfach purer Humbug.

Warum ich ihm das nicht selber sage? Ich stehe auf seiner Ignorierliste ;D;D Doch ich weiß, dass er meine Beiträge trotzdem hin und wieder aufklappt.
Hoffentlich auch diesen ;)

Watson007
2014-06-30, 22:55:53
mist jetzt habe ich doch auf aufklappen geklickt....

Muss dich enttäuschen Moschusblüte, ich habe vor dem Studium bereits einige Jahre als Programmierer gearbeitet.
warum redest du nicht mit deinem Friseur über mich? Vielleicht interessiert den das :D

On topic: man muss im Leben nichts richtig können sondern nur verkaufen können, wie jemand schon sagte.

Mosher
2014-06-30, 23:02:05
Tja, dann hast du es vielleicht verdient, von aller Welt unfair behandelt zu werden, mit deiner Einstellung, die du da 5 Jahre an den Tag gelegt hast.

Du schimpfst doch immer über asoziale Firmen, Dozenten, Diskobesucher,...
Ich behaupte, das liegt einfach daran, dass du ein verdammter Jammerlappen bist, der sich nirgendwo durchsetzen kann und generell ein Problem mit dem Selbstbewusstsein hat.

Übrigens: Bei mir erweckst du ncht unbedingt den Eindruck, als wäre es dir ja sooo egal, was ich schreibe. Immerhin klickst du meine Beiträge an, obwohl du mich stolz in deiner Signatur erwähnst.

Du hast definitiv ein Problem mit deinem Selbstbewusstsein und drehst dann dann in Richtung "Alle sind unfair zu mir"

Watson007
2014-06-30, 23:07:08
wir kennen uns nicht.

aber verschwende ruhig deine Zeit weiter ;)

ux-3
2014-06-30, 23:13:29
Macht das doch privat aus.

Lyka
2014-06-30, 23:23:51
ja, schade, dass der Thread in einem Kleinkrieg enden muss :/

PHuV
2014-07-01, 01:22:16
Ja ja, ich habe bisher eben die Erfahrung gemacht, daß wenn man eben offen und ehrlich ist, und sauber arbeitet, die Wertschätzung einfach höher ist, egal ob man nun ersetzbar wird oder nicht. Fakt ist, wir sind alle ersetzbar, machen wir uns doch nichts vor. Und ich finde, man sollte mich und meine Arbeit lieber in guter Erinnerung behalten als in negativer. Wer weiß, vielleicht sieht man genau diese Leute mal wieder.

In meinen Augen beweist sich oft nicht Spitzenleistungen, sondern Kontinuität und Stabilität bzw. Zuverlässigkeit. Gerade wenn man eben nur "Durchschnitt" ist, kann man sich doch so von vielen abheben. Was nützt Überflieger sein und überschwengliche Kreativität, wenn dabei doch nichts gescheites rauskommt? Es hat alles sicher seine Berechtigung, zum richtigen Moment, und zum richtigen Zeitpunkt. Und was ich bisher so an Arbeit kennengelernt habe, da ist doch in dem meisten Fällen überhaupt keine Kreativität gefragt. Ganz im Gegenteil, meine Erlebnisse waren dahingegen, daß man noch eher von allen Seiten - Kollegen und Vorgesetzten - gemobbt, gehindert und blockiert wurde. Seitdem ich hier meine Arbeitsweise angepaßt habe, gehts mir deutlich besser. Nun bin ich nur der Allrounder, kann aber bei fast allem ein bißchen mitreden, entscheiden, und vor allen Dingen dann die Experten ranholen. Und aktuell bin ich in einer Firma, wo genau das sehr geschätzt wird. Man muß nicht viel können, oder extreme Spitzenleistung erbringen. Wie gesagt, mache das, was Du kannst gut bis sehr gut, und dann wird das oftmals eher honoriert als kreatives Denken und Arbeiten. Es ist traurig, ja, ich weiß, aber wer länger mal in diversen Firmen arbeitet, versteht das sehr gut.

DinosaurusRex
2014-07-01, 06:55:33
Und was machst du heute?


Das bleibt mein Geheimnis. ;)

Terrarist
2014-07-01, 07:32:52
Schon erschreckend dass eine mangelhafte Dokumentation des Codes in manchen Firmen nicht als Bug gehandhabt wird, oder dass es keine Richtlinie zu geben scheint wie die Dokumentation strukturiert sein muss..

PHuV
2014-07-01, 11:08:19
@TS

Was hindert Dich eigentlich daran, etwas so lange zu machen, bist Du es richtig gut kannst? ;) Gut, da mußt Du eine Menge Zeit und Mühe, Geduld usw. reinstecken. Aber glaub mir, selbst wenn Du das geschafft hast, wirst Du auch nicht glücklicher sein, wenn Du dafür nicht die entsprechende Anerkennung oder Aufmerksamkeit bekommst, weil es dann schlichtweg unbedeutend ist. Die Frage, die Du Dir hier stellen mußt, würde sich den etwas entscheidend in Deinem Leben ändern, wenn Du etwas wirklich gut könntest? Wenn ja, was genau stellst Du Dir dann vor?

Commander Keen
2014-07-01, 12:46:31
Tatsächlich sind Selbstüberschätzer erwiesenermaßen zufriedener und glücklicher. Psychologie ist ein Arschloch ;)

Das würde ich jetzt nicht als Fakt ansehen. Zumindest ist meine Wahrnehmung dahingehend eine andere.

Terrarist
2014-07-01, 12:50:32
Bedeutung und Glück nur von anderen abhängig zu machen ist genau das was man nicht tun sollte. So wird es nämlich nie etwas, da es immer jemanden gibt dem es nicht gefällt, unter Umständen sogar aus Gründen die nichts mit der Sache an sich zu tun haben, so wirst du jedenfalls nie wirklich gut in einem Bereich, und setzt nicht deine Ideen um, sondern die anderer Leute.
Wenn man genug Zeit in etwas investiert, sich also intensiv damit beschäftigt, erlangt man selbst die Kompetenz um das was man macht zu beurteilen.
Man wird auch von Anderen inspiriert die in dem gleichen Bereich unterwegs sind, und kann es in den eigenen Stil einfliessen lassen ohne zu kopieren. Echte Wertschätzung erfolgt dann, wenn man mit seinen eigenen Werken die Werke anderer inspiriert und sich darin entdeckt.
Kommerzieller Erfolg hängt dann nur vom Marketing ab, denn die breite Masse hat garantiert einen niedrigeren Anspruch an das Werk als du selbst.

Das ist das was echte Künstler und Macher von Copycats und Mitläufern unterscheidet, letztere können das Level gar nicht erreichen da sie nicht ihr eigener Maßstab sind, die haben die Motivation gar nicht unbeirrt immer weiter zu machen.

Commander Keen
2014-07-01, 12:54:34
In meinen Augen beweist sich oft nicht Spitzenleistungen, sondern Kontinuität und Stabilität bzw. Zuverlässigkeit.

Richtig, selbst ein unterdurchschnittlich Begabter Mensch kann durch Fleiss, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit besser dastehen als irgendein großes Talent, das macht es will.

Das hab ich auch meinem Cousin gesagt, der leider nicht gerade der hellste Stern am Firmament ist, als er seine Ausbildung begann. Er war dann einer der wenigen, die übernommen wurden, also kann der Tipp nicht grundlegend verkehrt gewesen sein.

Ash-Zayr
2014-07-01, 15:12:47
Ich wage mal zu behaupten, der TS ist latent oder schon manifestiert manisch-depressiv und sollte einen Therapeuten aufsuchen.

Ich kenne es leider selbst an meinem eigenen Lebensweg und stecke gerade genau in der Bewältigung dessen, was der TS schreibt. In jüngsten Jahren aufgrund gewisser Neigungen (Spaß an Dingen) selbige mit Talent gleichgesetzt...dann ein Leben lang versucht, diesen Talenten hinterher zu rennen, da Talent ja verpflichtet, dieses auch auszuschöpfen...mit 42 die Erkenntnis: nichts von all dem Begonnen hat mich je in einem speziellen Feld zu einem Crack gemacht, zu etwas ganz Besonderen.
Ich bin ein ganz normaler Musiker geworden, kein Guitar Hero....ich hatte Schriftsteller werden wollen, was aber nicht klappt, wenn man nicht gerade aus der Gesellschaft aussteigt und seinen eigentlichen Beruf kündigt.
Manische Phasen, seine Freizeit sinnvoll zu füllen, sich zu erweitern....Bücher über Website Programmierung gekauft: fail. Eine weitere Sprache neben Englisch lernen...fail, Klavier Unterricht...fail, etliche Sportarten fail (träger Sack geworden), teures Rad gekauft...fail (steht nur um).

Gerade diese manischen Hochphasen, man möchte einen Neuanfang, die Lethargie abschütteln, geparrt mit reuelosen Käufen und Anschaffungen, dann die Phase des Zwangs...es muss was werden, ich möchte in einer Sache richtig geil sein....Druck erzeugt Versagen, Absacker in die Depri Phase....ein endloser Kreislauf...allein kommt man da nicht raus.
Einher ging das Ganz bei mir damals damit, dass ich mich, muskelbepackt, solariumbraun, unter Alk eloquent und charmant, für den Geilsten hielt...immerhin anerkannter Musiker und Hobby-Schriftsteller....das alles ist gründlich in die Hose gegangen, denn neben diesem Leben nach außen als Fassade mit unglaublicher Disziplin und auf Krampf 5 x Training die Woche, um für die Disse und die Mädels gut auszusehen, ging ich für mich allein als single isoliert zu Grunde, bekam Hallus von Saufeskapaden und Angstzuständen nachts beim Einschlafen.

Heute, mit 42, kämpfe ich zwar, mit "Hilfe", immer noch gegen die Spätfolgen, aber gerettet hatte mich grundsätzlich der Schritt, den ich damals vehement als Lebensweg verneint hatte: eine Freundin zu haben...ja sogar irgendwann zusammengezogen, ein Haus....Heirat...nun ist sogart ein Kind unterwegs...

Ich knabber immer noch an dem vermeintlichen "Versagen" meines Lebenweges, den ich so empfinde, aber ich bin dabei überzeugt zu werden, dass das nur eine eigene, getrübte mir selbst gegneüber unfaire Sicht ist, schlicht: krank.
Faktisch stehe ich gut im Job, habe etwas erreicht (Frau, schönes Haus, bald Kind), habe Freunde und kann ja dies und das......nicht jeder, der etwas richtig gut kann, ist ein Lebensgewinner und bewundernswert! Der geilte Super-Gitarrsit kann morgen schon mit dem goldenen Schuss im Bahnhofsklo liegen...der geilste C++ Programmer kann ein Eierkopf sein, der mit 40 bei Mutti wohnt und als Wichser stirbt.....

Ash

Lyka
2014-07-01, 15:18:33
mein Problem ist in dieser Hinsicht, die du oben beschrieben hast... ich langweile mich extrem schnell bei einem einseitigen Thema. Da bekomm ich Zuckungen.

Viele Dinge kann man auch viel schwerer erst erreichen, wenn man spät angefangen hat... wenn ich lese, dass Stephen King mit 7 oder 8 Jahren angefangen hat, zu schreiben, neben seiner Arbeit und Schule geschrieben hat, sogar daheim an Carrie geschrieben hat, auf einem Brett mit Schreibmaschine... dann sehe ich einen Getriebenen... leider bin ich sowas nicht. Würde gerne einem alten Bild von mir sagen, dass ich mir ein Hobby suchen soll, ein echtes, nicht nur Basicv2-Spiele programmieren oder zocken... aber die Vergangenheit ist vorüber.

anddill
2014-07-01, 15:34:06
Bitte den Privatkrieg einstellen!
Und Posting 42 (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=10264655#post10264655) beachten, das ich leider jetzt erst freigeschaltet habe.

Ash-Zayr
2014-07-01, 15:44:34
eben, die die wir bewundern, denen ist das nicht zugeflogen...wenn man teils Biografien und Hintergrund Stories liest, welche Opfer und Entbehrungen einem Kult-Status vorausgingen, muss man sich fragen, ob es nicht eigentlich dreist ist zu fordern, etwas doch gefälligst so richtig top können zu dürfen ohne eigentlich bereit zu sein, diese Opfer zu bringen! Das hat sich aus Sicht des Unzufriedenen ja bitteschön bequem neben dem Komfort-Leben abzuspielen.....und das geht eben nicht....daher bin ich kein Guitar Hero, Leistungssportler, Raketenwissenschafter oder Schriftsteller...ABi, Bundeswehr, 3 Jahre kaufmännische Ausbildung, seit 23 Jahren im Beruf mit kleiner Karriere.....Freundin, Frau, Familie....solo Buzze, gemeinsame Wohnung, Haus.....da war kein beschissener Platz gewesen, um ein Supertalent zu werden und groß raus zu kommen...ist so.....

Watson007
2014-07-01, 15:59:03
wenn ich lese, dass Stephen King mit 7 oder 8 Jahren angefangen hat, zu schreiben, neben seiner Arbeit und Schule geschrieben hat, sogar daheim an Carrie geschrieben hat, auf einem Brett mit Schreibmaschine... dann sehe ich einen Getriebenen... leider bin ich sowas nicht.

Stephen King kann ich als Schriftsteller nicht richtig ernst nehmen... er hat oft eine nette Idee, aber seine Dialoge sind mir oft zu dumm, zu platt... die Charaktere zu oberflächlich. Habe einige Male Bücher von ihm angefangen zu lesen aber immer wieder aufgehört weil mir das einfach zu hohl war.

Ich habe aber nie die Turm-Reihe von ihm gelesen. Bislang halte ich ihn als Schriftsteller aber für klar überschätzt. Oder um es anders zu sagen, nur weil es die Masse kauft muss es noch nicht gut sein ;)

GBWolf
2014-07-01, 16:00:31
gut ist ja auch subjektiv.

Lyka
2014-07-01, 16:05:25
es geht um die Arbeit, die man investiert. King schreibt nach seiner Art. Ich habe schon Bücher von Autoren gelesen, die waren so schlecht.... für mich. Andere Leute haben Sie gelebt (Der Fänger im Roggen sag ich nur). Finde deinen Stil. Arbeite hart. Oder versuche, etwas zu machen, das du gut kannst, gut genug, dass es für dich reicht. Alles hängt vom eigenen Anspruch ab... ist man realistisch oder idealistisch? Sieht man es als Hobby oder Traum oder Profession an?

Terrarist
2014-07-01, 16:49:54
Viele Dinge kann man auch viel schwerer erst erreichen, wenn man spät angefangen hat... wenn ich lese, dass Stephen King mit 7 oder 8 Jahren angefangen hat, zu schreiben, neben seiner Arbeit und Schule geschrieben hat, sogar daheim an Carrie geschrieben hat, auf einem Brett mit Schreibmaschine... dann sehe ich einen Getriebenen... leider bin ich sowas nicht. Würde gerne einem alten Bild von mir sagen, dass ich mir ein Hobby suchen soll, ein echtes, nicht nur Basicv2-Spiele programmieren oder zocken... aber die Vergangenheit ist vorüber.

In 20 jahren ärgerst du dich dann dass du jetzt nicht Gas gegeben hast. Zu alt ist man nur, wenn man bereits im Sterben liegt. Dieses vonwegen zu alt für dieses oder jenes zu sein ist doch nur der künstliche Jugendwahn der Gesellschaft. Davon sollte man sich den Kopf nicht fi.. lassen. 10 Jahre reichen um etwas gut zu können. Imho gibt es auch keine Zeitverschwendung, selbst wenn Du in deinem bisherigen Leben nur gezockt hast hast du Skills entwickelt die woanders den Unterschied machen können. Wichtig ist halt dass das was du machst dir wirklich Spass macht, und es sich nicht nach Arbeit anfühlt durch die Du dich durchquälen musst. Daran erkennst Du ob es das richtige für dich ist oder nicht.

Capt'N Coax
2014-07-01, 16:50:50
eben, die die wir bewundern, denen ist das nicht zugeflogen...

Ich denke mir das auch immer.
Habe vor ca. 4 Jahren ca. 1.5 Jahre Gitarrenunterricht genommen und seitdem natürlich auch viel YT Videos gewälzt, Musiktheorie "studiert" etc. pp. Um mal irgendwie und irgendwann halbwegs vernünftig etwas improvisieren zu können, weil ich Nachspielen grottenlangweilig finde. Darin liegt jedoch der Trick, um zu erkennen wie man's generell macht. Und 'ne Band ist auch schon fast Pflicht, damit man Feedback bekommt und wachsen kann. Erfordert dann aber auch Eigeninitiative, wesentlich mehr Zeitaufwand und soziale Kompetenz ;-), obwohl man ja nur vielleicht ein bisschen cool auf der Gitarre spielen wollte...

Schnell folgt die Demotivation mangels Erfolgen, schnell machen andere Dinge auf einmal wieder mehr Spaß etc. pp., und am Ende hat man einen Berg Hobbypflichten da rumliegen, die einen durchs Unterbewusstsein durch verfolgen.

Im Prinzip ist es doch so:
Man hat ein Hobby, weil man etwas tun möchte, dass einem Spaß macht oder weil man ein bestimmtes Ziel verfolgt. Der Spaß hört aber immer dann auf, wenn er zur Pflicht wird. Wenn ich, um richtig gut Gitarre spielen zu können, jeden Tag 2 Stunden üben muss, und dass Jahre lang, ist es dann noch ein Hobby? Ist es dann noch Spaß? Macht das Ziel all die Arbeit wett?

Dazu kommt selektive Wahrnehmung:
Auf Youtube siehst du dir zu 90% dir nur die erfolgreichen, coolen Leute an. Weil die Schlechten ihren Scheiß natürlich nicht reinstellen (bzw. seltener). Das Ignoriert man gerne, dass auf einen Pro locker 100+ Amateuer und Nixkönner kommen.

Und am Ende natürlich die Ziele:
Für wen macht man das eigentlich? Ich denke die Frage ist wichtig. Denn wenn man Dinge tut (so wie ich), um anderen zu Gefallen, nach Anerkennung zu suchen oder eine innere Leere auszufüllen, dann macht man sich von der Meinung Anderer abhängig. Und die fällt meistens desolat aus, wenn du kein Ausnahmetalent bist, unabhängig davon wie beschränkt die Fähigkeiten des "Kritikers" sind.

Wieso kann couchen, Pr0ns gucken, Zocken oder einfach nur ein "durchschnittliches" Leben führen nicht auch ein legitimes Hobby sein? Vielleicht ist man ja INSTANT glücklicher, wenn man sich von dem Zwang befreit, ein Hobby haben zu MÜSSEN, und noch schlimmer, es auch SUPERGUT können zu müssen? Reicht es nicht, zweimal die Woche etwas zu tun, um sein Gewicht zu halten? Muss man direkt zum Powerlifter werden mit der Modelfigur, damit die Umwelt einen beachtet? Wenn man 8-10 Stunden am Tag arbeitet, muss man dann abends noch kreativ sein können?

Sind vielleicht die Ansätze falsch? Macht es Sinn, ohne eine Band ein Musikinstrument zu lernen? Macht es Sinn, Computerspiele programmieren zu wollen, wenn man in der Woche vielleicht 3 Stunden Zeit dafür hat? Wenn man etwas ändern will, muss man vielleicht an ganz anderen Stellen drehen...

Alles nicht so einfach :-)

Lyka
2014-07-01, 16:55:30
Im Prinzip ist es doch so:
Man hat ein Hobby, weil man etwas tun möchte, dass einem Spaß macht oder weil man ein bestimmtes Ziel verfolgt. Der Spaß hört aber immer dann auf, wenn er zur Pflicht wird. Wenn ich, um richtig gut Gitarre spielen zu können, jeden Tag 2 Stunden üben muss, und dass Jahre lang, ist es dann noch ein Hobby? Ist es dann noch Spaß? Macht das Ziel all die Arbeit wett?

deshalb habe ich aufgehört, die Sache mit dem Schreiben als Hobby zu sehen. Bei einem Hobby würde ich öfter pausieren und was anderes tun... irgendwas leichteres suchen.

Schnell folgt die Demotivation mangels Erfolgen

damit kämpfe ich auch, jeden besch... Tag ^^. und dann die Vergleiche mit den anderen, Hölle, da wünsche ich Tod und Verdammnis o_O. Aber das ist normal, man vergleicht sich mit anderen, anders gehts nicht.

DinosaurusRex
2014-07-01, 17:29:31
Ein guter Freund von mir ist Studiomusiker. Der spielt auf Auftrag schwierige Sachen ein für Bands und hilft hin und wieder auch Live aus, wenn mal irgendwo ein Gitarrist ausgefallen ist. Von dem sind übrigens auch ein paar Vids auf Youtube, aber ich werde sie hier nicht verlinken. Auf jeden Fall gehört der auch nicht zu den "Besten". Der sagt selber, was einige auf Youtube auf dem Kasten, ist wirklich totaler Wahnsinn. Da ist er meilenweit von entfernt und das obwohl er bereits auf einem Level ist, auf dem er Geld damit verdienen kann. Man muss sich immer vor Augen halten: Es leben 7 fucking Milliarden Menschen auf diesem Planeten.

Lyka
2014-07-01, 17:38:41
Ich habe dieses Tigermutter-Buch gelesen. nuff said. Die Leute beginnen teilweise schon mit 2-3 Jahren, Ihre Kinder in diese Richtung zu drängen, die Sie gut finden, teilweise mit 3-4h am Tag Übung, zuerst spielerisch, dann hardcore.

PHuV
2014-07-01, 17:42:07
Merke: Wenn Du meinst, Du seist der Beste, es gibt immer jemanden, der besser ist als Du. ;)

Paran
2014-07-01, 18:02:16
Merke: Wenn Du meinst, Du seist der Beste, es gibt immer jemanden einen Chinesen, der besser ist als Du. ;)
Fixed.

Terrarist
2014-07-01, 20:35:26
Chinesen sind meist sehr gute Performer, doch an eigenem Style mangelt es dort meist. Es ist fragwürdig Güte immer an der Komplexität der Performance festzumachen, ist halt wie die photorealistische Grafik in Spielen, oberflächlich wenn es das Hauptkriterium ist nach dem geurteilt wird. Performance ist Training, das Andere ist "Seele".
Wer etwas nur tut um andere zufriedenzustellen, wie bei vielen von diesen von den Eltern gedrillten Wunder Performern, hat kaum eine Motivation einen eigenen Style zu kreieren, also seinen eigenen Funk mit einzubringen. Die Erwartungen der Eltern zu erfüllen, also quasi deren Leben zu leben anstatt das Eigene, ist in China leider kultureller Usus. Interessanterweise ist es in Ländern mit hoher Künstlerdichte genau umgekehrt, dort wird meist immer gegen den Lifestyle der Eltern und deren Vorstellungen rebelliert.

Originalität und der Respekt vor sich selbst als Künstler ist m.E. wichtiger als irgendwen beeindrucken zu können der garkeinen Wert auf Originalität legt. Kunst kann sich nur weiterentwickeln wenn immer wieder etwas Eigenes der Menschen mit einfliesst, hört der Prozess auf, gibt es nur Performer, dann würde Kunst einfach aussterben da nichts neues nachwächst was etwas anderes befruchten könnte. Ich fürchte dass wir uns in der westlichen Welt durch immer neue Überwachungstechniken, die natürlich auch viele Eltern nutzen, den chinesischen Verhältnissen immer weiter annähern werden, und dies zu einem Innovationsloch durch Konformismus führen könnte.

Fusion_Power
2014-07-01, 21:05:03
Merke: Wenn Du meinst, Du seist der Beste, es gibt immer jemanden, der besser ist als Du. ;)
Es gibt dann meißt sogar tausende Menschen die immer besser sind als man selber. ;)
Aber ich bin eh der Meinung, lieber ordentlich Allgemeinwissen/Bildung haben und von allem etwas können als Fachidiot der nur einwas beherrscht. Damit kommt man im Alltag eh nicht weit, zumindest gewinnt man so nicht bei "Schlag den Raab". ^^

Lyka
2014-07-01, 21:14:34
ein Künstler und anderer, der erschafft, darf halt nicht die Mühe scheuen und da sehe ich es bei vielen Leuten, die "von der magischen Hütte ganz weit weg träumen, damit Sie endlich ihr Buch schreiben können, dass Sie schon sehr Jahren im Kopf haben"...

inkl. ist es verdammt schwierig, ein Werk ohne Werkzeug, ganz gleich welches, zu beenden. und am allerschwersten ist es, genau das zu erschaffen, was man im Kopf hat.

Bei vielen Sachen, die man beginnt und beendet, ohne Erfolg zu haben, könnte man sich selbst fragen, wieso man diese gestartet hat. Einen Grund und Sinn wird es ja haben.

Timolol
2014-07-02, 01:34:11
Das Streben nach "mehr" ist ganz tief im Bewusstsein verankert. "Mehr" an Konsum, "Mehr" an Bildung, "Mehr" an Können...

Wenn man in einer Sache richtig gut sein will muss man etwas tun wo niemand anders macht, nur dann hast du die Chance darin ein Meister zu werden.
Du kannst alles nachahmen und Jahrzehnte Energie einbrignen, es gibt immer jemanden der mindestens genau so gut sein wird wie du.

Ich habe auch so meine Begabungen. Mir fällt das nur überhaupt nicht mehr auf, ich merk das dann immer wenn ich mal fremden Besuch habe. Dann ticken die Leute immer völlig aus.
Man selbst empfindet das immer ganz anders. Es interessiert mich aber auch nicht die Bohne was andere machen oder von einem denken. Ich bin was meine Lebensgestaltung anbelangt sehr egoistisch.
ich hab wohl ein sehr gutes Vorstellungsvermögen und in meinem Kopf gehen seltsame Dinge vor, die ich dann auch umzusetzen vermag.

Ich nehme mir immer (in meinen Augen) erfolgreiche Leute als Vorbild. Das kann der Dude aus the "Big Lebowski", Kapitalistisch erfolgreiche Leute aus dem Umfeld, Handwerkliche alleskönner oder andere Leute sein.
Ich persönlich verwurschtel das alles miteinander was mir gefällt, was ein ziemlich unverständliches Bild abgibt.
Und das wird es sein was mich zu einem totalen Bekloppten macht.


Du kannst also nur richtig erfolgreich sein wenn du das tust wofür du brennst. Und zwar ohne Kompromisse.

DinosaurusRex
2014-07-02, 06:55:10
Du kannst also nur richtig erfolgreich sein wenn du das tust wofür du brennst. Und zwar ohne Kompromisse.

Bei diesem Punkt bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich dachte früher auch immer, dass man nur gut sein kann, wann man etwas gerne macht. Heute tendiere ich eher dazu, zu sagen, dass man etwas nur dann gerne macht, wenn man es auch gut kann.

Jemand der Videospiele programmieren möchte aber eine absolute Niete in Mathe ist, wird sicher nicht viel Spass an seinem Job haben. Vermutlich wird er überhaupt keinen Job bekommen.

ux-3
2014-07-02, 07:13:10
Das Streben nach "mehr" ist ganz tief im Bewusstsein verankert. "Mehr" an Konsum, "Mehr" an Bildung, "Mehr" an Können...

Das beweifele ich sehr. Ich halte das eher für einen Sozialisationsprozess. "Mehr" an Bildung z.B. ist nachweislich nur dort ausgeprägt, wo es in der Sozialstruktur verankert ist.

Du kannst also nur richtig erfolgreich sein wenn du das tust wofür du brennst. Und zwar ohne Kompromisse.

Meine eigene Biographie scheint Dir recht zu geben. Allerdings ist letztlich das Ziel m.E. nicht Erfolg sondern Zufriedenheit. Und die ist imho auch erreichbar, ohne immer zu brennen. Es reicht nach meiner Erfahrung aus, mal "richtig erfolgreich" gebrannt zu haben.

Ash-Zayr
2014-07-02, 07:48:13
Vielleicht liegt der Lebensfrust bei Leuten wie mir und dem TS ja vielleicht gerade darin zu erkennen, eben nie für etwas gebrannt zu haben, und dass man dies für das Versagen oder zumindest rückwirkend für die verpasste Chance hält, nur eine einzige Sache im Leben so richtig gemeistert zu haben und zu beherrschen.
Also ist für mich die Frage: sollte es das Ziel eines Menschen sein, sich im Leben eine Sache/Hobby/Passion/Berufung zu suchen und sein Leben fortan in das Aufgehen in diese Sache stecken? Ist nur das normal?
Diesen Umstand nennt man ja auch oft "sein Leben einer Sache verschreiben", was in dem Zusammenhang aber oft für mich einer Selbstaufgabe gleichkommt....z.B. aus idealistischen Gründen in den Kongo gehen und dort 30 Jahre unter miesenten Bedingungen die Welt retten. Für den, der es macht, kann es ja das größte Glück der Welt sein, für den Außenstehenden wirkt es wie in großer Opfergang und Selbstaufgabe; sei es, um eine Schuld zu sühnen oder aus überzeugtem Gutmenschentum. Zwang oder frei aus Stücken; ist immer die Frage.
Was mich angeht erkenne ich rückwirkend, dass ich vieles an Instrumenten, Sportarten, Schriftstellerei, intellektueller Erweiterung, aus Zwang angegangen bin; weil ich glaubte, mir damit selbst ein gutes Gewissen zu erarbeiten, das Leben "sinnvoll" zu begehen. Aber es gibt keine objektive Sicht, wann ein Leben "sinnvoll" gelebt wird. Der notorische Drang, dieses erreichen zu wollen, hat mich beinahe kaputt gemacht und hat bis in mein jetziges Alter als "meine Dämonen" beeinflusst und mir den Lebensweg sehr schwer gemacht....ich hätte schon vor 10-15 Jahren Frau, Haus Famlie haben können, dachte aber immer, dass ich mit meiner Metamorphose doch noch nicht durch bin, zu früh...ich habe doch noch kein Album veröffentlicht, kein Buch, usw.....dann schon den Weg in die angepasste Normalität beschreiten wäre doch Selbstaufgabe und Verrat an diesen Zielen....ich bin doch Rebell und will, will, will anders und besonders sein??

Tja, da brechen Welten in sich zusammen, man wird schwermütig, fällt in Löcher und verzweifelt....schwer sich da wieder rauszuziehen....ich persönlich arbeite daran, eine gewisse "Gelassenheit" zu erlangen, die mich auf das blicken lässt, was ich bin, was ich erreicht habe und noch machen kann...nicht auf das, was ich meine, als 20 Jähriger Dreikäsehoch alles hätte machen zu müssen und dabei versagt habe....den Grundstein für mein Depri hatte mich mir nichtsahnend mit dieser Form der Getriebenheit damals selbst gelegt, und bin erst viel später jetzt endgültig davon eingeholt worden
...macht euch frei von solchen Zwängen und Getriebenheiten.

Ash

Dawn on Titan
2014-07-02, 07:56:21
Das schwerste ist Zufrieden zu sein. Hat bei mir lange gedauert, aber inzwischen brauche ich nicht mehr "brennen", ich brauche nicht mehr der Beste sein oder das Beste haben. Es ist sehr befreiend wenn man sich mit Durchschnitt anfreundet und die eigenen Erwartung auf ein realistisches Maß drückt.

maximum
2014-07-02, 08:13:10
Zum Glück sammelt sich hier wieder die Elite an Ärzten ("Mein Monokel und ich diagnostizieren eine Depression."), Pessimisten ("es gibt immer jemand besseres" übersetzt: "Du bist scheiße und bleibst es auch!") und Überfliegern ("Ich bin der Beste, hab meinen Weg gemacht, sag euch aber nicht wie, glaubt mir einfach wie toll ich bin!").

Und der TS hat auf einmal Frau und Kind, verdient mit wenig Arbeit Mörderkohle und hat in der letzten Woche sein ganzes Leben in den Griff bekommen mit einem neuen Hobby, welches er nicht mitteilen will. Auf Anraten schlauer Sprüche wie "sei besser als der Durchschnitt.™" Im Eingangspost hieß es noch er sitzt forever alone als Alki vorm PC.

Ash-Zayr
2014-07-02, 08:22:20
Threads in diesem Unterforum sind sicher keine Diagnose, sondern ein Austausch oft auch Gleichgesinnter und ebenfalls irgendwie Betroffener. WTF maßt Du Dir hier also an, die gutgemeinten Ratschläge oder auch einfach nur Äußerungen zur Sache oder das Schildern von eigenen Erfahrungen mit Möchtegern-Sarkamus und Ironie zu kritisieren und die Teilnehmer selbstherrlich hier in die genannten Kategorien zu packen?

Aber spricht ja schon für sich, wenn jemand ein eigenes Zitat in seine Sig packt und es auch noch kenntlich macht.....

maximum
2014-07-02, 08:36:34
Threads in diesem Unterforum sind sicher keine Diagnose, sondern ein Austausch oft auch Gleichgesinnter und ebenfalls irgendwie Betroffener. WTF maßt Du Dir hier also an, die gutgemeinten Ratschläge oder auch einfach nur Äußerungen zur Sache oder das Schildern von eigenen Erfahrungen mit Möchtegern-Sarkamus und Ironie zu kritisieren und die Teilnehmer selbstherrlich hier in die genannten Kategorien zu packen?

Aber spricht ja schon für sich, wenn jemand ein eigenes Zitat in seine Sig packt und es auch noch kenntlich macht.....

Getroffene Hunde...

WTF maßt du dir nach 3 Einleitungssätzen im Startpost solche Diagnosen an?

Ich wage mal zu behaupten, der TS ist latent oder schon manifestiert manisch-depressiv und sollte einen Therapeuten aufsuchen.

ux-3
2014-07-02, 08:47:53
Auf Anraten schlauer Sprüche wie "sei besser als der Durchschnitt.™"

M.E. reicht es aus, für eine (kurze) Weile mal in einem Bereich (deutlich) besser als der Durchschnitt gewesen zu sein, um daraus für lange Zeit Zufriedenheit zu generieren. Das ist auch sehr sozialverträglich, weil es allen die Möglichkeit gibt, zufrieden zu werden. :)


Und der TS hat auf einmal Frau und Kind, verdient mit wenig Arbeit Mörderkohle... Im Eingangspost hieß es noch er sitzt forever alone als Alki vorm PC.

Das schließt sich nicht aus, oder?

Ash-Zayr
2014-07-02, 08:55:03
Getroffene Hunde...

WTF maßt du dir nach 3 Einleitungssätzen im Startpost solche Diagnosen an?

Dieses ganze Unter-Forum läuft unter der Prämisse, dass hier keine Ärzte anwesend sind, es weder Behandlung noch Diagnose gibt...sondern einen wilden Mix aus Ratschlägen, Behauptungen, Vermutungen, Spam, Getrolle, Ironie, Unverständnis, usw.
Das wissen sicher jeweils die Threastarter selbst, und die Mitleser oder Störposter wie Du sollten es wohl erst recht wissen und richtig einordnen.
Ja, ich habe da freiweg eine These aufgestellt....und? Steht mir zu als freie Äußerung, impulsiv, da ich mich in dem TS stark wiederfand.
Im Laufe meiner Weiteren Beiträge hier sollte doch wohl klar sein, dass ich im Gegensatz zu Dir mit offen geschilderten Berichten eigener Erfahrungen zumindest versuche darzulegen, kondstruktiv zu sein, zu helfen und zu untermauern...da kann ich solche Blockwart Heinis hier echt nicht haben...
Es ist an dem TS, sich aus allem Geschriebenen das für sich Relevante herauszufiltern.

Ash

Dawn on Titan
2014-07-02, 08:55:57
M.E. reicht es aus, für eine (kurze) Weile mal in einem Bereich (deutlich) besser als der Durchschnitt gewesen zu sein, um daraus für lange Zeit Zufriedenheit zu generieren. Das ist auch sehr sozialverträglich, weil es allen die Möglichkeit gibt, zufrieden zu werden. :)


Imho ist das eine Frage der realistischen Einschätzung. Mir reicht es in meinem Hobby besser zu sein als der Durchschnitt jener, die ähnlich viel Zeit und Geld investieren. Ich werde nie jene schlagen, die bei gleichem oder besseren Talent mehr Zeit und Geld investieren können. Das Hobby ist da eigentlich völlig egal.

ux-3
2014-07-02, 09:19:23
Imho ist das eine Frage der realistischen Einschätzung.

Eigentlich ist es egal, ob deine Zufriedenheit mit deiner Leistung realistisch ist. Hauptsache, du bist zufrieden damit. :)

Dawn on Titan
2014-07-02, 09:26:32
Eigentlich ist es egal, ob deine Zufriedenheit mit deiner Leistung realistisch ist. Hauptsache, du bist zufrieden damit. :)

Ich meinte den Maßstab zur Beurteilung der eigenen Leistung. Wer etwas als Hobby betreibt wird selten so gut wie ein Profi. Wer in der Woche nur zweimal laufen gehen kann, wird wahrscheinlich mehr Probleme mit einem Marathon haben als jemand der täglich Zeit hat.

Capt'N Coax
2014-07-02, 09:53:29
Vielleicht liegt der Lebensfrust bei Leuten wie mir und dem TS ja vielleicht gerade darin zu erkennen, eben nie für etwas gebrannt zu haben, und dass man dies für das Versagen oder zumindest rückwirkend für die verpasste Chance hält, nur eine einzige Sache im Leben so richtig gemeistert zu haben und zu beherrschen.[...]

Das hängt möglicherweise aber auch damit zusammen, dass das eigene Bild von Selbstbestimmung nicht erfüllt wird. Ich habe z.B. nie mein Leben wirklich selbst bestimmt oder gelenkt, sondern bin eigentlich immer mitgeschwommen oder wurde fremdgeleitet. Ob das über die Kindheit lief (Fußball u.ä. Vereine), über die Schulauswahl als Jugendlicher (Bautechnischer Hintergrund, war nix für mich, wußte ich EIGENTLICH auch schon vorher) oder über das Studium (Informatik anstatt Mediendesign) oder die Arbeit, entweder es wurde bestimmt oder ich habe gewartet bis sich die Dinge von selbst änderten, aber fast nie habe ich aktiv agiert, da muss schon wirklich Not herrschen, bevor ich mich zu Änderungen aufraffe. Ich mags eben sicher und gemütlich, bevorzuge den Trott anstatt die Aufregung.

Ich denke ich weiß mittlerweile was die Ursachen dafür sind, aber was bleibt ist trotzdem dass Gefühl, immer fremdbestimmt zu sein oder weit unter seinen Möglichkeiten zu leben. Also sucht man sich etwas, dass man lenken kann, um dieses Gefühl loszuwerden oder endlich einen Sinn zu finden, etwas WOFÜR man lebt, WOFÜR man bereit ist, die Fremdbestimmung aufzugeben und über seinen eigenen Schatten zu springen.

Die Ursache sitzt aber IN der Persönlichkeit, im eigenen Charakter.
Es gibt für Gleichgesinnte keine Sache, die man macht und auf einmal merkt: BÄM, das ist genau mein Ding. Ich z.B. lasse so etwas unbewußt gar nicht erst zu, analysiere die negativen Punkte heraus und ignoriere die positiven, ich erlaube mir kein Glück, ständig ist alles zu wenig oder nicht gut genug.

Leider gibt es auch keine spontane oder kurzfristige "Erkenntnis" dieser Sachverhalte. Mit dem Alter kommt die Weisheit, gerade wenn die "Fremdbestimmer" nicht mehr die dominante Rolle im Leben haben, hat man geistigen Raum sich zu entwickeln, aber die Vergangenheit ist freilich vertan.

Tl;dr
Die (krampfhafte) Suche nach einem Hobby und einem Sinn im Leben ist eigentlich die Suche nach einem selbst.

Lutter
2014-07-02, 09:58:19
...

Ich kenne es leider selbst an meinem eigenen Lebensweg und stecke gerade genau in der Bewältigung dessen, was der TS schreibt. In jüngsten Jahren aufgrund gewisser Neigungen (Spaß an Dingen) selbige mit Talent gleichgesetzt...dann ein Leben lang versucht, diesen Talenten hinterher zu rennen, da Talent ja verpflichtet, dieses auch auszuschöpfen...mit 42 die Erkenntnis: nichts von all dem Begonnen hat mich je in einem speziellen Feld zu einem Crack gemacht, zu etwas ganz Besonderen.
Ich bin ein ganz normaler Musiker geworden, kein Guitar Hero....ich hatte Schriftsteller werden wollen, was aber nicht klappt, wenn man nicht gerade aus der Gesellschaft aussteigt und seinen eigentlichen Beruf kündigt.
Manische Phasen, seine Freizeit sinnvoll zu füllen, sich zu erweitern....Bücher über Website Programmierung gekauft: fail. Eine weitere Sprache neben Englisch lernen...fail, Klavier Unterricht...fail, etliche Sportarten fail (träger Sack geworden), teures Rad gekauft...fail (steht nur um).

Gerade diese manischen Hochphasen, man möchte einen Neuanfang, die Lethargie abschütteln, geparrt mit reuelosen Käufen und Anschaffungen, dann die Phase des Zwangs...es muss was werden, ich möchte in einer Sache richtig geil sein....Druck erzeugt Versagen, Absacker in die Depri Phase....ein endloser Kreislauf...allein kommt man da nicht raus.
Einher ging das Ganz bei mir damals damit, dass ich mich, muskelbepackt, solariumbraun, unter Alk eloquent und charmant, für den Geilsten hielt...immerhin anerkannter Musiker und Hobby-Schriftsteller....das alles ist gründlich in die Hose gegangen, denn neben diesem Leben nach außen als Fassade mit unglaublicher Disziplin und auf Krampf 5 x Training die Woche, um für die Disse und die Mädels gut auszusehen, ging ich für mich allein als single isoliert zu Grunde, bekam Hallus von Saufeskapaden und Angstzuständen nachts beim Einschlafen.

Heute, mit 42, kämpfe ich zwar, mit "Hilfe", immer noch gegen die Spätfolgen, aber gerettet hatte mich grundsätzlich der Schritt, den ich damals vehement als Lebensweg verneint hatte: eine Freundin zu haben...ja sogar irgendwann zusammengezogen, ein Haus....Heirat...nun ist sogart ein Kind unterwegs...

Ich knabber immer noch an dem vermeintlichen "Versagen" meines Lebenweges, den ich so empfinde, aber ich bin dabei überzeugt zu werden, dass das nur eine eigene, getrübte mir selbst gegneüber unfaire Sicht ist, schlicht: krank.
Faktisch stehe ich gut im Job, habe etwas erreicht (Frau, schönes Haus, bald Kind), habe Freunde und kann ja dies und das......nicht jeder, der etwas richtig gut kann, ist ein Lebensgewinner und bewundernswert! Der geilte Super-Gitarrsit kann morgen schon mit dem goldenen Schuss im Bahnhofsklo liegen...der geilste C++ Programmer kann ein Eierkopf sein, der mit 40 bei Mutti wohnt und als Wichser stirbt.....

Ash


VOLLE Zustimmung. Hab mich gerad selbst wieder erkannt in deinem Posting. Ich bin zwar kein Musiker, allerdings trauere immer noch ich einem verpassten Studium hinterher. Nach Abi und Bund gab es das eine oder andere negative Ereignis zu Hause und andere Umstände, die mich einfach davon abhielten. Wahrscheinlich auch ein saftiger Mangel an Selbstdisziplin und jetzt mit fast 39 hab ich dazu einfach keinen Elan mehr.
Da sitze ich auch sehr oft und grübele, ob ein anderer Lebensweg nicht besser gewesen wäre. Wissenschaftliches Studium statt oller Banklehre in ner Sparkasse und jetzt festsitzen auf nem mäßig bezahlten Posten. Ich hätte einfach mal in die Bücher glotzen sollen, statt tagelang Bier saufen mit Kumpels und den Tag rumzukriegen. Das ist nun auch schon lange her, mittlerweile sind wir alle älter geworden und alle haben Familie.

Aber hätte ich meine jetzige Familie mit bald 2 Kindern einer tollen Frau und einem zwar alten, aber schönen Häuschen, wenn ich mich zu nem Studium durch gerungen hätte? Wer weiss das schon?
Man muss einfach mal mit dem zufrieden sein, was man hat. Und so schlecht hat es die meisten hier, so auch mich und den Threadstarter nun wirklich nicht getroffen.
Aber das grübeln darüber werde ich trotzdem nicht ablegen können.

Terrarist
2014-07-02, 10:03:50
Ich meinte den Maßstab zur Beurteilung der eigenen Leistung. Wer etwas als Hobby betreibt wird selten so gut wie ein Profi. Wer in der Woche nur zweimal laufen gehen kann, wird wahrscheinlich mehr Probleme mit einem Marathon haben als jemand der täglich Zeit hat.

Ein Wettkampf ist halt wieder etwas anderes, oft geht es ja nicht um höher, schneller und weiter. Oft lässt sich nur die technische Ausführung beurteilen, und der Rest ist dann Geschmackssache. Und selbst die Technik kann u.U. für außenstehende gar nicht zu beurteilen sein. Stell dir mal vor Du machst 8bit Chiptunes, und irgendein klassischer Musiker kritisiert dich aufgrund des lo-fi sounds, obwohl dies einfach dazugehört. Und so selten ist das nicht dass sich leute einmischen die gar keinen Sachverstand in einem Bereich besitzen.

Radeonator
2014-07-02, 10:21:13
Es gehört eine gehörige Portion selbsterkenntnis dazu, sich einzugestehen, wer man wirklich ist. Ich denke der TS und einige andere hier sind im psychologischem Terminus als hysterisch veranlagt zu betrachten.Vorne weg: DAS IST NICHTS NEGATIVES! Hysterische Menschen können eine Zeitlang echte Begeisterung für etwas aufbringen, denken es aber selten zu Ende, weil Sie das Interesse schnell wieder verlieren.Jede Form von Routine und Verpflichtung ist Gift für solche Menschen Typen. Auf der anderen Seite ist viel kreatives Potential, Innovation und positive Veränderung. Ein ideengeber, Innovator und eine One Man Show.

Ich bin auch so einer, nur weiß ich es und versuche das Potential zu nutzen. Habe ich Bock auf Musik, schnapp ich meine Gitarre...vergeht die Lust mach ich etwas anderes. Im wissen darum, das nichts falsch mit mir ist habe ich es mir angewöhnt, mich zur gewissen Routine zu zwingen.Vielleicht hilft dir/euch das ja auch: Beispielsweise gehe ich idR 3x Woche zum Training und mache jeden Morgen ein paar Leibesübungen vor der Arbeit. Im Haushalt habe ich bestimmte Aufgaben, die ich immer (mit Ausnahmen) zur gleichen Zeit ausführe. Mein Wecker ist (fast)IMMER gestellt. Selbst in den Ferien stehe ich zu gleichen Zeit auf (inzwischen Wecken meine Kinder mich vorher). Zu guter letzt bin ich meinem Standort und meiner Arbeit treu.

Baut euch ein paar kleine Routinen in den alltag ein und laßt es zu, das ihr eure Nase in den Wind hängt.Geht weg von der Annahme perfekt oder besser als alle anderen sein zu müssen, seit authentisch! Arbeitet mit eurer "Gabe" anstatt gegen Sie! Sucht euch ein Ziel und laßt keine Abweichung zu (das war für mich zuletzt das erreichen des 1 Dan im Hapkido). Das kostet alles viel Mühe und Zeit, so wie den Mut sich selbst zu erkennen, lohnt sich aber!

Capt'N Coax
2014-07-02, 10:28:51
Aber das grübeln darüber werde ich trotzdem nicht ablegen können.

Das ganze Grübeln ist aber halt eben eines der Kernprobleme, gerade was die Vergangenheit angeht.

Im Prinzip ist man jeden Tag ein neuer Mensch. Wenn dein altes Ich der Meinung war, dass Saufen und Spaß haben das Ziel des Lebens sei, hat das nicht mehr viel mit deinem heutigen Ich zu tun. Du könntest dein altes Ich auch als fremde Person betrachten. Und wenn dir diese Person nicht gefällt, kannst du dich vielleicht von ihr trennen. Du kannst Sie auch anschreien, was für blöder Idiot "sie" war, ändern kannst du sie aber nicht mehr.

Jeder hat so seine Altlasten und seine Dämonen aus der Vergangenheit. Die Leute unterscheiden sich aber stark in der Art und Weise, wie sie damit umgehen.

Capt'N Coax
2014-07-02, 10:36:55
[...] Im wissen darum, das nichts falsch mit mir ist habe ich es mir angewöhnt, mich zur gewissen Routine zu zwingen.[...]

Generell guter Beitrag,
Aber das regelmäßige Ausführen der kleinen Routinen dürfte für viele ja genau das Problem sein, da hier anscheinend mehr wirkt als der innere Schweinehund.

Spaß != Routine, die Routine führt aber letztendlich dazu. Das ist glaube ich nur auf den ersten Blick paradox.

Lyka
2014-07-02, 10:38:42
Durch Routine kommt Freiheit in anderen Dingen, die durch Standardarbeiten sonst abgelenkt werden. Wenn ich weiss, wann ich am Wochenende meine Wohnung wie reinige, muss ich die restlichen Tage nicht hinschauen und mir sagen: Mist, ich müsste mal wieder....

doublehead
2014-07-02, 15:41:09
Zum Glück sammelt sich hier wieder die Elite an Ärzten ("Mein Monokel und ich diagnostizieren eine Depression."), Pessimisten ("es gibt immer jemand besseres" übersetzt: "Du bist scheiße und bleibst es auch!") und Überfliegern ("Ich bin der Beste, hab meinen Weg gemacht, sag euch aber nicht wie, glaubt mir einfach wie toll ich bin!").

Und der TS hat auf einmal Frau und Kind, verdient mit wenig Arbeit Mörderkohle und hat in der letzten Woche sein ganzes Leben in den Griff bekommen mit einem neuen Hobby, welches er nicht mitteilen will. Auf Anraten schlauer Sprüche wie "sei besser als der Durchschnitt.™" Im Eingangspost hieß es noch er sitzt forever alone als Alki vorm PC.

Du hilfst hier mit Deiner Polemik auch niemandem weiter. Kannst Du dir sparen, echt.

Lyka
2014-07-02, 15:44:25
Generell guter Beitrag,
Aber das regelmäßige Ausführen der kleinen Routinen dürfte für viele ja genau das Problem sein, da hier anscheinend mehr wirkt als der innere Schweinehund.

Spaß != Routine, die Routine führt aber letztendlich dazu. Das ist glaube ich nur auf den ersten Blick paradox.

deshalb sehe ich es immer so: Eine Tätigkeit muss einen Sinn ergeben. Eine Routine hat Sinn, wenn Sie einem mehr Möglichkeiten gibt außerhalb dieser.

Sinn ist für viele Aktionen, für viele Lern-Wünsche notwendig. Wenn ich eine Fremdsprache lerne und diese nur anfange aus einem Wunsch heraus, dann stoppe ich immer, weil ich merke, dass das lernen für mich von dieser Sprache aktuell keinen echten Sinn hat. Wenn es nur um reine Freude geht, dann setzt der Gewöhnungseffekt sehr schnell ein, dann wird Spass zur reinen Arbeit.

maximum
2014-07-02, 15:46:54
Du hilfst hier mit Deiner Polemik auch niemandem weiter. Kannst Du dir sparen, echt.

Ich habe 2 ernsthafte Vorschläge (#7,#16) gemacht, bis Mr. Trollgast-TS (#42) meinte es hat sich alles in heiter-bunti-Sonnenschein aufgelöst. Das hier im Soziunterforum alle gleich drauf anspringen und sich von deprigeschwängerten Selbstmitleidspostings verleiten lassen ihren Ferndiagnosesenf dazuzugeben, dafür kann ich auch nichts.

Gast
2014-07-02, 20:00:25
Und der TS hat auf einmal Frau und Kind, verdient mit wenig Arbeit Mörderkohle und hat in der letzten Woche sein ganzes Leben in den Griff bekommen mit einem neuen Hobby, welches er nicht mitteilen will. Im Eingangspost hieß es noch er sitzt forever alone als Alki vorm PC.

1. Von "aufeinmal" Frau und Kind kann keine Rede sein, ich hatte es nur bisher nicht erwähnt, tut auch nix zur Sache.
2. Das ich einen guten Job habe weiß ich, stellt mich aber nicht zufrieden (Geld alleine macht auch nicht glücklich...).
3. Neues Hobby? Astronomie steht im 1. Post, habe es im weietern Verlauf nicht weiter erwähnt, meinte es aber mit meinem Posts.
4. Abends mit 2-3 Bier vorm PC hocken, schleift sich schnell ein....

So, alles von dir demontiert, Troll dich bitte weg.

PatkIllA
2014-07-02, 21:31:59
Ich habe 2 ernsthafte Vorschläge (#7,#16) gemacht, bis Mr. Trollgast-TS (#42) meinte es hat sich alles in heiter-bunti-Sonnenschein aufgelöst. Das hier im Soziunterforum alle gleich drauf anspringen und sich von deprigeschwängerten Selbstmitleidspostings verleiten lassen ihren Ferndiagnosesenf dazuzugeben, dafür kann ich auch nichts.
Ich bin zwar auch für Sport als Ausgleich, aber er muss von dem Trip runterkommen extrem gut zu sein.
ich finde es beim Schwimmen schon frustierend, wenn ich von einer zehnjährigen aus dem Schwimmverein auf der Bahn nebenan abgezogen werde.
deshalb sehe ich es immer so: Eine Tätigkeit muss einen Sinn ergeben. Eine Routine hat Sinn, wenn Sie einem mehr Möglichkeiten gibt außerhalb dieser.
Ohne Spass an der Sache wird das alles nichts

Lyka
2014-07-02, 21:53:02
wie lang hält Spass denn vor? Bei mir eine Woche. Dann werd ich missmutig.

PatkIllA
2014-07-02, 21:56:50
wie lang hält Spass denn vor? Bei mir eine Woche. Dann werd ich missmutig.
Ich gehe auch nach Jahren noch gerne zum Sport raus. Unter anderem zum Abschalten, Auspowern und um futtern zu können.
Gelegentlich ist es aber auch nur schlechtes Gewissen.

Watson007
2014-07-02, 21:58:39
bei mir macht Programmierung eigentlich erst Spaß wenn ich in die Refactoring-Phase komme.

Beim Einstieg in ein Programmierungs-Thema ist die Motivation langwierig weil zeitintensiv. Sobald man richtig eingestiegen ist macht es dann Spaß.

PatkIllA
2014-07-02, 22:03:56
bei mir macht Programmierung eigentlich erst Spaß wenn ich in die Refactoring-Phase komme.

Beim Einstieg in ein Programmierungs-Thema ist die Motivation langwierig weil zeitintensiv. Sobald man richtig eingestiegen ist macht es dann Spaß.Da muss man aber auch was haben was man machen will.
Was cooles alleine machen wird schon schwierig (dank Handy Apps aber nicht unmöglich).

Wenn Programmieren seine Passion wäre sollte er das im Beruf schon gemerkt haben. Der Post klang allerdings nicht so.

Gast
2014-07-02, 23:04:55
On topic: man muss im Leben nichts richtig können sondern nur verkaufen können, wie jemand schon sagte.

bei mir macht Programmierung eigentlich erst Spaß wenn ich in die Refactoring-Phase komme.

Beim Einstieg in ein Programmierungs-Thema ist die Motivation langwierig weil zeitintensiv. Sobald man richtig eingestiegen ist macht es dann Spaß.

Was kann man bei so einer Motivationslage noch erwarten
Sollte doch alles im grünen Bereich sein, Ready, Set and Go! :D

Capt'N Coax
2014-07-03, 09:30:00
Ohne Spass an der Sache wird das alles nichts

Hängt wahrscheinlich davon ab, wie zielfixiert man ist.
Wenn du gerne einen selbsgebauten Modellflieger hättest, aber im Grunde genommen überhaupt nicht der Basteltyp bist, kannst du dich da ggf. trotzdem zu zwingen, und vielleicht bist du am Ende dann stolz und hast den Spaß nachgelagert.

Zielbasierte Glückseligkeit wird aber NICHT funktionieren, wenn du 20 Jahre für ein Projekt brauchst. Macht IMO keinen Sinn, 20 Jahre lang auf "Glück" zu verzichten, um dann viel kürzere Zeit Spaß am Ergebnis zu haben...

Bei Hobbies sollte generell gelten: Der Weg ist das Ziel. Und die Ziele muss man sich sehr eng stecken, gerade anfangs.

Interessant ist eigentlich, dass man evtl. sein ideales Hobby gar nicht erwartet. Ich hatte mal mit dem Fitnessstudio angefangen wegen eines kommenden Bauches, und dann auf einmal 3 Jahre lang durchgeballert, am Ende ordentlich Muckies und sichtbares Feedback. Hat mir wirklich großen Spaß gemacht, obwohl (oder weil?) ich am Anfang nichts erwartet hatte.

doublehead
2014-07-03, 15:35:49
wie lang hält Spass denn vor? Bei mir eine Woche. Dann werd ich missmutig.
there's joy in repetition ;)

Meistens merkt man erst was man alles hat / kann, wenn es einem mal richtig dreckig geht, bzw. dem Tod nur knapp entgangen ist. Dann kann man sich auch über alltägliches freuen, z.B. dass man keine Schmerzen hat, hören & sehen kann, frei atmen, laufen, schwimmen, etc....
Man ist sich bewusst dass das Leben sehr zerbrechlich ist, und kann sich jeden Tag aufs neue freuen z.B. seine Bahnen im Schwimmbad zu ziehen, oder eine Fahrradtour zu machen. Natürlich hat jeder auch mal einen schlechten Tag, oder eine stressige Woche. Aber der Spass an solch alltäglichen Dingen vergeht mir nie wirklich, ich bin froh dass es schon so lange so gut läuft, ohne Dramen die jederzeit über einen hereinbrechen können.

Lyka
2014-07-03, 15:53:26
ich bezog das halt darauf, dass Disziplin und nicht ständiges Himmelhochjauchzen für die Ausführung einer Aktion notwendig ist. Niemand schafft es, immer 100% Spass an einer Sache zu haben... naja... ^^

ich arbeite gerade an der Beendigung eines Schreibprojekts. Ich merke, dass ich immer stark anfange, nachlasse, eher mehr oder weniger daran arbeite, da hilft die Disziplin, und dann, wenns dem ende zugeht, völlig austicke und ackere, bis ich das teil beendet habe. Die Disziplin hilft uns, die Bocklosigkeit, die Blockaden, zu überwinden.

doublehead
2014-07-03, 16:39:35
Verstehe. Ich habe es inzwischen ganz gut geschafft, den inneren Schweinehund zu ignorieren. Es ist immer noch da, jammert und mault, aber ich höre nicht mehr auf ihn und ziehe die Sachen durch. Weil ich gelernt habe wie gut es sich anfühlt, wenn man seinen Kram erledigt hat. Dann wachsen einem die Dinge nicht mehr über den Kopf, weil sich gar kein Berg unerledigten Krams mehr anhäufen kann.

Lokadamus
2014-07-04, 21:52:50
Verstehe. Ich habe es inzwischen ganz gut geschafft, den inneren Schweinehund zu ignorieren.Das dürfte der schwierigste Feind sein, gegen den wir ankämpfen müssen.

Wenn ich so was lese, frag ich mich, warum sie nicht mal ihre Meinung öffentlich machen.
http://www.focus.de/finanzen/news/700-000-vollstreckungsersuchen-ard-und-zdf-machen-jagd-auf-schwarzseher_id_3955027.html

Rooter
2014-07-05, 17:44:04
ich finde es beim Schwimmen schon frustierend, wenn ich von einer zehnjährigen aus dem Schwimmverein auf der Bahn nebenan abgezogen werde.Haha, was soll ich denn sagen, mich ziehen sogar die alten Omas ab... -- und das ohne sich dabei anzustrengen. X-D :rolleyes:

MfG
Rooter

PatkIllA
2014-07-05, 18:23:58
Haha, was soll ich denn sagen, mich ziehen sogar die alten Omas ab... -- und das ohne sich dabei anzustrengen. X-D :rolleyes:Bei der Geschwindigkeit gehen normale Menschen unter. So langsam kann man nicht aktive schwimmen. Das ist höchstens treiben.

Als Hoffnung für den TE kann ich noch beitragen, dass ich auch erst mit dreißig angefangen habe und es für 99% der Schwimmbadbesucher reicht. (Solange kein Schwimmverein anwesend ist) Damit muss man sich dann wohl abfinden.

Watson007
2014-07-05, 18:31:11
schwimmen kann ich auch nicht gut... braucht man heute aber auch nicht mehr ;-)

PatkIllA
2014-07-05, 18:58:40
schwimmen kann ich auch nicht gut... braucht man heute aber auch nicht mehr ;-)Was braucht man denn heutzutage?

Watson007
2014-07-05, 19:02:13
die Studenten die 1 jahr später begonnen hatten hatten basistechniken 1-3, ich nicht ;-) musst du die fragen xD

Florida Man
2014-07-06, 10:19:38
Wir leben in einer vernetzten Welt und bekommen daher viel mehr von der Welt mit, als es noch vor zehn Jahren der Fall war. Außerdem vergleicht sich der Mensch ständig mit anderen, was momentan auch in den Medien mit den ganzen Casting-Shows etc. verstärkt wird.

Dadurch kann man leicht in einer merkwürdigen Blase landen und glaubt, man könne nichts wirklich gut. Dabei kann die absolute mehrheit der Menschen nichts "richtig gut". Es ist einfach eine verzerrte Wahrnehmung.

ux-3
2014-07-06, 11:02:30
Wir leben in einer vernetzten Welt und bekommen daher viel mehr von der Welt mit, als es noch vor zehn Jahren der Fall war.

Ich bezweifele, ob aus A wirklich B folgt. Ein immer größeres und gezieltes Angebot an Informationen kann auch dazu führen, sich nur noch speziell zu informieren. Das ist der Trend, den ich beobachte. Allgemeine Nachrichten verlieren imho an Bedeutung.

Terrarist
2014-07-06, 12:09:10
Ich bezweifele, ob aus A wirklich B folgt. Ein immer größeres und gezieltes Angebot an Informationen kann auch dazu führen, sich nur noch speziell zu informieren. Das ist der Trend, den ich beobachte. Allgemeine Nachrichten verlieren imho an Bedeutung.

Stimmt, es gibt ein solch großes Angebot, dass man auch als Normalo heute gut in einer Parallelwelt leben kann. Früher musste man schon sehr exotische Hobbies haben die sich auch auf den Lebenstil ausgewirkt haben um quasi als "Alien" unter Gleichaltrigen rüberzukommen.

Rooter
2014-07-06, 12:26:54
Bei der Geschwindigkeit gehen normale Menschen unter. So langsam kann man nicht aktive schwimmen. Das ist höchstens treiben.

Als Hoffnung für den TE kann ich noch beitragen, dass ich auch erst mit dreißig angefangen habe und es für 99% der Schwimmbadbesucher reicht. (Solange kein Schwimmverein anwesend ist) Damit muss man sich dann wohl abfinden.Naja, ich habs ja erst vor 2 Jahren überhaupt gelernt. Meine Technik ist voll scheiße, reicht aber um nicht unter zu gehen. X-D

schwimmen kann ich auch nicht gut... braucht man heute aber auch nicht mehr ;-)Was, schwimmen können oder gut schwimmen können?

MfG
Rooter

Florida Man
2014-07-06, 17:06:12
Ich bezweifele, ob aus A wirklich B folgt. Ein immer größeres und gezieltes Angebot an Informationen kann auch dazu führen, sich nur noch speziell zu informieren. Das ist der Trend, den ich beobachte. Allgemeine Nachrichten verlieren imho an Bedeutung.
Die Wohlfühlblase ist ja nicht nur leicht zu erkennen, sondern war auch schon in div. wissenschaftlichen Aufarbeitungen Thema. Fakt ist, dass Menschen viel häufiger positive als negative Ereignisse öffentlich kommunizieren. Dadurch entsteht der Eindruck, dass andere ständig Glück und Erfolg haben, während man selbst oft Pech hat. So verhält es sich auch mit Talenten.

Schicke Stunts oder unglaubliches Talent wird in Form von Filmen festgehalten, schön in HD gefilmt, toll editiert, treibende Musik. Pechvögel sieht man in verwackelten Zufallsaufnahmen, ohne Glamour. Es entsteht der Eindruck, als wenn nur unbedeutenden Passanten Pech passiert, aber die Leute auf der Sonnenseite alles Könner und Pros sind.

Das Gehirn ist erstaunlich trivial in diesen Punkten. Tatsächlich ist es eine gewaltige Falschwahrnehmung.

Lyka
2014-07-06, 17:10:42
und dann gibt es Leute, die unglaublich gerne Dramen anschauen, weil sie sehen wollen, wie es anderen (unbewusst) schlechter geht^^

Ich mag Sachen und FIlme, die mich inspirieren... natürlich gibt es keine Droge aus dem Film "Ohne Limit"... vermutlich... aber allein diese idealistische Herangehensweise an den Intellekt finde ich sehr schön :D

Desti
2014-07-06, 18:17:51
Was, davon kannst du echt gar nichts? Sowas macht doch jeder in der Mittagspause.

ZBCOMG2F2Zk

han_solo
2014-07-06, 18:19:48
und dann gibt es Leute, die unglaublich gerne Dramen anschauen, weil sie sehen wollen, wie es anderen (unbewusst) schlechter geht^^



Was echt? Ist das der Grund, warum Menschen gerne Dramen schauen? Ich hab das bis jetzt nie verstanden, aber das ist... irgendwie erschreckend für mich, wenn ich ehrlich bin.
Ich leide bei solchen Filmen immer viel zu sehr mit. Daher schau ich für gewöhnlich sowas erst gar nicht;(

Lyka
2014-07-06, 18:24:29
ich auch nicht^^ ich krieg das nicht gebacken.

Lokadamus
2014-07-06, 19:45:06
Was echt? Ist das der Grund, warum Menschen gerne Dramen schauen? Ich hab das bis jetzt nie verstanden, aber das ist... irgendwie erschreckend für mich, wenn ich ehrlich bin.
Ich leide bei solchen Filmen immer viel zu sehr mit. Daher schau ich für gewöhnlich sowas erst gar nicht;(Darum gibt es auch Unterschichten bzw. Hartz 4 Fernsehen. ;)
Ist es nicht herzzerreißend, wenn man Dramen aus dem täglichen Leben sehen kann? Da weiß man, es könnte einem selber schlechter gehen. Dafür haben wir die Daily Soaps.
https://www.google.de/search?q=isst+klopapier
https://www.google.de/search?q=mitten+im+leben+tischtennischschläger
https://www.google.de/search?q=al+bundy

han_solo
2014-07-06, 20:07:08
Hm, na gut, bei solchen Sendungen war mir das schon klar, aber bei Dramen stand ich irgendwie immer auf dem Schlauch wegen dem Wieso... Klingt ein wenig wie ein Troll, aber ist mir echt neu der Gedanke.

ux-3
2014-07-06, 20:10:21
Klingt ein wenig wie ein Troll

+1:D

Lyka
2014-07-06, 20:17:14
Al Bundy ist für mich persönlich anders, ein Held. Er nimmt alles mit Humor, nicht mit Drama. Leider erleidet er immer die Hybris, dieses "Der Erfolg, den ich in dieser Episode habe, bleibt bestehen" und dann wird er blöd wie 90% aller Filmschurken, sie achten nicht mehr auf den möglichen Misserfolg. Eine meiner Lieblingsfolgen der Serie ist S5E9 "Do Ya Think I'm Sexy" (Der Unwiderstehliche). Hier ist zu sehen, dass das alte Ich wieder die Rolle übernimmt... hier gibt er tatsächlich erstmals in der Serie auf.

Rooter
2014-07-06, 21:00:29
Al Bundy ist für mich persönlich anders, ein Held. Er nimmt alles mit Humor, nicht mit Drama.:umassa: Al Bundy

In der Episode, in der er nach Jahrzehnten das ausgeliehene Buch zurück bringt, sagt er es ja auch: Gerade weil er jeden Tag sein stumpfsinniges Leben erträgt anstatt sich einen Strick zu nehmen ist er ein Held.

Eine meiner Lieblingsfolgen der Serie ist S5E9 "Do Ya Think I'm Sexy" (Der Unwiderstehliche). Hier ist zu sehen, dass das alte Ich wieder die Rolle übernimmt... hier gibt er tatsächlich erstmals in der Serie auf.Hmm, ist das Episode in der er am Ende im Anzug auf der Couch sitzt und binnen Sekunden "verwildert" während Peg sagt "Er kommt zu uns zurück!" :uponder:

MfG
Rooter

Lyka
2014-07-06, 21:02:28
ja, genau jene :)

Dicker Igel
2014-07-07, 00:26:48
[...]
+1

Zu alt ist man nur, wenn man bereits im Sterben liegt. Dieses vonwegen zu alt für dieses oder jenes zu sein ist doch nur der künstliche Jugendwahn der Gesellschaft. Davon sollte man sich den Kopf nicht fi.. lassen.
Eben. Ich halte dieses Vorgeschiebe vom Alter auch für kompletten Unsinn. Auch sollte man sich nicht die Hobbys durch das Umfeld zerstören lassen, oder einen Job wählen, welcher es dann zeitlich unmöglich macht.

Eigentlich ist es egal, ob deine Zufriedenheit mit deiner Leistung realistisch ist. Hauptsache, du bist zufrieden damit. :)
Jupp :)

wie lang hält Spass denn vor? Bei mir eine Woche. Dann werd ich missmutig.
Dann fehlt Dir wohlmöglich ein Erfolgserlebnis.

Lyka
2014-07-07, 00:33:54
ja, ein Erfolgserlebnis ist zwingend notwendig und ich rede nicht von einem dieser eigenerzwungenen... wie man mir vor Jahren gesagt hat "finde die Schönheit im Kleinen"... das war mir zu erzwungen "So, diese Blume ist schön, verdammt nochmal!" -_- Subtilität bringt am Anfang gar nichts, da muss es mit dem Paddel eingetrichtert werden. Daher sehe ich mein Schreiben z.B. auch nicht als Hobby, sondern als Gewohnheit, als Notwendigkeit für einen guten Tag (auf bestmögliche Art und Weise)

Gast
2014-07-15, 11:59:55
Was mir oft aufgefallen ist: wenn ich etwas weiß/besitze/beherrsche ist es ab diesem Zeitpunkt uninteressant und bedeutungslos.

skanti
2014-07-21, 09:25:36
Was mir oft aufgefallen ist: wenn ich etwas weiß/besitze/beherrsche ist es ab diesem Zeitpunkt uninteressant und bedeutungslos.

weil du ein Ziel erreicht hast. Somit kannst du dich anderen Zielen zuwenden und/oder dir stecken.
Ist doch toll sowas zu können

Hallo
2014-07-23, 03:18:48
@ TS,

messe dich nicht an anderen weil es immer einen gibt der besser sein wird als du. Du musst einfach nur Freude daran haben was du tust. Ich z.B. liebe 2D shmups und bin ganz gut darin aber ne Niete wenn ich auf YT Japaner zocken sehe. Was solls, ich kann aber daraus lernen.

Habe neulich beschlossen nen E-Bass zu kaufen und hab keine Ahnung wie man spielt. Eddie Van Halen kann bis heute nicht wirklich Noten lesen.

Ich dachte mir nur als ich das gesehen habe: Das will ich haben und ausprobieren. Habe schon immer Basslines in Liedern (auch Videogame Music) interessant gefunden. Und ich bin sicher keine 13 Jahre mehr jung:)

http://www.musiker-board.de/attachments/f3-musik-instrumente-know-how//f76-bass-forum//f11-e-baesse-bass//18768d1137834630-neue-dean-baesse-namm-dimerazorbackntbass_enlarged.jpg

Es wird doch nicht soo schwer sein herauszufinden was dir Spass machen könnte und sei es noch so simpel oder auch komplexer. Habe auch viele Sachen angefangen die dann eingeschlafen sind aber ein paar Dinge fröne ich seit Ewigkeiten "erfolgreich". Einfach ausprobieren, nichts ist im Leben garantiert.

Hoffe du findest etwas was dir einen Sinn/Spass gibt.

Gruss

Gast
2014-07-30, 14:43:54
Mein Problem ist auch, dass mir nichts richtig Spaß macht bzw. mich interessiert. Alles was ich tue, tue ich weil ich muss, nicht weil ich will.