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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lesertest PowerColor R7 250X 2GB


Wiggo
2014-07-23, 16:36:11
Chefs haben ein massives Problem. Tut man ihnen einen Gefallen, erinnern sie sich irgendwann und schon ist man der Experte für wasauchimmer. Da mein Chef mich für IT-Probleme als Ansprechpartner entdeckt hatte, musste ich im Vertrieb ran. Ein Kollege hatte neben dem topaktuellen Monitor schon zwei Modelle aus den Niederungen des Lagers gekramt und nun sollte eine neue Grafikkarte her. Irgendwie hatte die Kollegin den Chef überzeugt, ganz dringend drei Monitore zu brauchen, um bei Skype-Konferenzen immer die notwendigen E-Mails, Excel-Dateien oder Präsentationen griffbereit zu haben. Ich nenne diese Konferenzen ja gerne Moi (Meeting ohne Inhalt), aber das ist ein anderes Thema.

Die Vorgabe – da sind Chefs wohl auch gleich, wenn es nicht um den eigenen Rechner geht: Möglichst günstig. Schnell war eine Karte gefunden – inklusive entsprechender Adapterkabel. Knapp 120 Euro. „Geht das auch günstiger“, lautete die Frage beim ersten Blick auf die Bestellung. Vor allem habe man doch reichlich Kabel rumliegen. Also schaute ich mir die Monitore noch mal an und machte mich auf die Suche nach einer Grafikkarte mit DVI, VGA und HDMI. Fündig wurde ich bei der PowerColor R7 250X 2GB (http://powercolor.com/de/products_features.asp?id=557#Specification). Erhältlich für knapp 88 Euro. Die Version mit einem Gigabyte Speicher wäre rund zehn Euro günstiger gewesen, war aber beim Händler meines Vertrauens nicht vorrätig. Also wurde – nach dem OK des Chefs – bestellt.

Bevor die Karte im Rechner der Kollegin verschwand – der fast überraschend schon für PCI Express ausgelegt war – wollte ich die Karte mal selbst testen.

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Der erste Eindruck

Nachdem ich in letzter Zeit vor allem die R9 280 und R9 290 verbaut habe, wirkt die Verpackung der R7 250X schon gerade minimalistisch. Die Verpackung erinnert optisch an die größeren Brüder und Schwestern im edlen schwarz mit rot-weißen Eyecatchern. Hinzu kommen auf der Front die wichtigsten Technologien, die bei der R7 250X 1GB DDR5 Speicher, AMD App Acceleration, AMD HD3D, DirectX 11.2, PCI Express 3.0 sowie UEFI-Unterstützung sind. Auf der Rückseite werden die Daten ausführlicher vorgestellt. Die sonst übliche Vorstellung der PowerColor-Technologien fehlt diesmal.

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Die Hardware

Die Karte an sich ist mit 17 Zentimetern Länge äußerst platzsparend und wird wohl in jedem Desktop-PC und auch in jedem Mini- oder Home-Theater-PC Platz finden. Auch die Höhe von 11,2 Zentimetern wird keine Probleme bereiten. Mit knapp unter vier Zentimetern Tiefe belegt die PowerColor R7 250X nur einen Slot.

Die R7 250X nutzt die Architektur der R9- und R7-Serien, doch AMDs Core Next 2.0 kommt nicht zum Einsatz. Die Grafikeinheit arbeitet mit 640 Stream Prozessoren und gleicht damit der 2011 vorgestellten HD 7770 Grafik. Die Grafik-GPU arbeitet mit einem Takt von 1000 MHz. Der Speicher mit 1.125 MHz. Doch Leistung steht bei der R7 250X nicht im Fokus, sondern die Energieeffizienz. Dennoch nutzt die Karte neben der Stromversorgung über den PCI-Express-Steckplatz einen zusätzlichen 6-Pin-Stecker, um die Grafik auf Touren zu bringen. Allerdings soll bereits ein 400 Watt Netzteil ausreichen, um die Pixel über den Bildschirm fliegen zu lassen.

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Als Grafikanschlüsse stellt PowerColor DVI-D (Maximale Auflösung:2560x1600), HDMI (Maximale Auflösung: 4096x2160) und VGA (Maximale Auflösung: 2048x1536) zur Verfügung.

Für die Kühlung sorgt der mittig platzierte 80mm-Kühler, unter dem sich die von PowerColor bekannte Heatpipe-Technologie mit Kupferfinnen befindet.

Spezifikation:
• Grafikprozessor: RADEON R7 250X
• Grafikspeicher: 2GB GDDR5
• GPU-Takt: 1000 MHz
• Speichertakt: 1125 MHz x 4 (4.5 Gbps)
• Speicher-Bandbreite: 128 bit
• DirectX® Support: 11.2
• Bus Standard: PCI Express 3.0
• Anschlüsse: DL-DVI-D/HDMI/VGA

Unterstützte Technologien
• OpenGL
• CrossFireX™
• ATI Stream

Maximale Auflösungen:
• DVI: 2560x1600
• VGA: 2048x1536
• HDMI: 4096x2160

• Maße: 170 mm x 111,2mm x 38 mm (Länge x Höhe x Breite)
• Minimale Netzteilleistung (W); 400W
• Stromanschluss: Ein 6-Pin-PCIe-Anschluss

Lieferumfang:
• Grafikkarte PowerColor R7 250X 2GB
• Handbuch
• Treiber-CD (für Windows 7 und Windows 8)

Genutzte Technologien

PowerColor wirbt mit zahlreichen Technologien – von AMD und eigenen. Diese möchte ich hier kurz nennen:

GCN Architecture
Ein neues Design für AMDs Grafikprozessoren, das eine höhere Auslastung der Kerne und eine bessere Leistung und höhere Effizienz ermöglicht.

AMD App Acceleration
AMD schafft mit App Acceleration eine virtuelle Arbeitsumgebung, bei der Grafikprozessor und CPU zusammenarbeiten und so entsprechende Anwendungen, die dies nutzen können, beschleunigt.

AMD HD3D Technology
Die Grafikkarte unterstützt damit unter anderem die neusten 3D-Inhalte und Monitore, so dass 3D-Spiele, 3D-Filme und Blu-rays oder Fotos nicht für Probleme sorgen.

AMD CrossFire™ Technology
Ermöglicht den Einsatz von bis zu vier Grafikkarten als Quad-Konfiguration.

AMD HD Media Accelerator
Verbessert die Rendering-Fähigkeiten für HD-Dekodierung (MPEG-4 ASP, H.264. MVC, MPEG2, etc.) und verbessert die Qualität der Videowiedergabe mit fortschrittlichen Algorithmen zur Verarbeitung.

AMD PowerPlay™ Technology
Die AMD PowerPlay™ Technologie passt je nach Leistungsbedarf die Geschwindigkeit des Grafikprozessors automatisch an, um so Energie zu sparen.

PCI Express 3.0
Verdoppelt die Bandbreite pro Lane gegenüber PCIe Gen 2.

Microsoft DirextX® 11.2
Sorgt für hochwertige 3D- und realistische Lichteffekte in Spielen und somit für beste Spieleleistung.

Microsoft Windows® 8 Support
Unterstützung für die Betriebssysteme Windows XP, Windows Vista, Windows® 7 und Windows® 8.

Testsystem

Das Testsystem basiert in diesem Fall aus einem P67-Mainboard von Gigabyte – konkret dem Gigabyte GA-P67A-UD5. Darauf werkeln ein Intel Core i7 2600K und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher. Als Festplatte wird eine Samsung SSD 830 mit 512 Gigabyte genutzt und als Betriebssystem kommt Windows 7 zum Einsatz. Der Rechner für den Realeinsatz ist eine Krücke auf 965er-Chipsatzbasis. Lassen wir hier mal unerwähnt ;)

Getestet wurde mit folgenden Benchmarks unter Standardtakt:
• Futuremark 3DMark Fire Strike Demo: 2.821 Punkte
• DirectX 11 Heaven 2.0 – Auflösung 1.680x1.050: 30,4fps
• DirectX 11 Heaven 2.0 – Auflösung 1.920x1.080: 27,4fps
• DirectX 11 Heaven 2.0 – Auflösung 2.560x1.600: 16,5fps
• Tomb Raider 2013 – Ultimate 1680x1.050: 20,8fps
• Tomb Raider 2013 – Ultimate 1.920x1.080: 18,7fps
• Tomb Raider 2013 – Ultimate 2.560x1.600: 11,1fps

Ein Test im übertakteten Zustand spare ich an dieser Stelle aus, da sich da andere deutlich besser auskennen und die Karte sicherlich nicht die OC-Zielgruppe anspricht ;)

Lautstärke und Temperatur

Von der Größe und den Anschlussmöglichkeiten her ist die R7 250X ideal für Home-Theater-PCs geeignet, da sich problemlos drei Ausgabequellen ansteuern lassen – auch wenn der VGA-Ausgang etwas von der Qualität abfällt. Die limitierte Grafikleistung, die fürs Wohnzimmer oder in diesem Fall Büro aber mehr als ausreichend ist, erfordert keine große Kühlleistung. Der positive Nebeneffekt: Geringe Lautstärke. Im geschlossenen Gehäuse war die Karte selbst unter Volllast nicht hörbar. So soll es sein.

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Fazit

Das wichtigste vorab: Die Kollegin ist versorgt und nachdem ihr klar war, dass man alle Monitore einschalten muss, damit alle ein Bild anzeigen, auch zufrieden. Nun kann sie gleichzeitig skypen und Präsentationen und Excel-Tabellen anschauen. Multitasking halt…

Doch kommen wir zur Hardware. Die Karte ist klar im Einsteigerbereich anzusiedeln, liefert dort aber solide Leistungswerte und kann – was hier gefragt war – mehrere Ausgabegeräte ansteuern. Somit eine ideale Lösung für Multimonitorlösungen. Bei dieser Art der Nutzung bleibt die Karte übrigens überraschend kühl, so dass auch die Lüfter sehr entspannt arbeiten. Und so natürlich leise bleiben.

Die Karte ist kein Grafikwunder, richtet sich aber auch nicht an Zocker und Overclocker. Wer aber eine solide, stromsparende Grafikkarte für normale Anwendungen (oder PowerPoint-geplagte Kolleginnen) sucht, wird mit der R7 250X 2GB sicherlich glücklich, denn normale Anforderungen im Büro, privat PC oder Wohnzimmer erfüllt sie problemlos – und man kann auch mehr als Solitär darauf zocken. In der Mittagspause kann man mit der Karte also auch in virtuelle Spielewelten abtauchen – wenn die Kollegen nicht gucken ;)

Knapp unter 90 Euro werden für die R7 250X 2GB fällig – da kann man kein Grafikwunder erwarten, aber in der Preisklasse zeigt die Karte gute Ergebnisse und liegt leistungsmäßig knapp über der Nvidia GeForce 550Ti.

Positiv:
• Geringer Preis
• Geringer Stromverbrauch
• Geringe Lautstärke
• Alle Grafikausgänge parallel nutzbar

Negativ:
• Kein Leistungswunder
• Wenig Zubehör – keine Adapterstecker

PS Angemerkt sei noch, dass bei der Installation des alten PCs zunächst nix lief. Da die Karte zuvor in meinem Rechner gearbeitet hatte, war klar: Das liegt am PC. Nach der Aktualisierung der Chipsatz- und Mainboardtreiber lief die PowerColor R7 250X 2GB aber problemlos und auch Catalyst ließ sich im ersten Versuch installieren.

anddill
2014-07-27, 18:38:25
Warum so teuer? Die hier hätte es auch getan:
http://geizhals.de/msi-r5450-md1gd3h-v212-066r-a695650.html

Gast
2014-07-27, 23:20:02
Die hier hätte es auch getan
Ich glaube da täuscht du dich. Wiggo schrieb oben:
"Irgendwie hatte die Kollegin den Chef überzeugt, ganz dringend drei Monitore zu brauchen"

Die von dir verlinkte Karte basiert noch auf Cedar, so daß sich bei Anschluß eines Monitors über HDMI entweder der D-SUB(VGA)- oder der DVI-Anschluß deaktiviert. Meines Wissens sind 3 Monitore simultan nur über zusätzlichen DisplayPort möglich. Und so einen hat die von dir verlinkte Karte nicht. Zur HD 5000 Serie gibt es im Wiki einen Eintrag, der auf diese Problematik hinweist.

Aber auch die Händler (zumindest die seriösen) schreiben es zum Teil rein:
Multi-Monitor Support Up to 2 displays
http://www.novatech.co.uk/products/components/amdradeongraphicscards/amdhd5450series/r5450-md1gd3hlp.html

Für den Multi-Monitor-Betrieb mit 3 Displays müßte man wenigstens 2 Grafikkarten des von dir verlinkten Typs verbauen. ;)

Davon mal abgesehen dürfte die Bildqualität am VGA-Ausgang Dank des nicht abgeschirmten internen Adapterkabels furchtbar sein.

@Wiggo:
Ich bin mit deinem Test nicht zufrieden. Die Qualität der Fotos in der Voransicht ist miserabel. Und das wichtigste Foto fehlt gänzlich:
Das Slotblech mit den Anschlüssen.

Auch fehlen mir die Ausführungen zur Bildqualität am D-SUB (VGA) Anschluß. Vielleicht ist es zuviel verlangt bei so einem Test mal 3 übliche Testbilder zu verlinken, wo die Qualität im Multimonitorbetrieb erkennbar wird. Gerade für ein Produktiv-System möchte man doch möglichst vermeiden, daß ein Arbeitnehmer stundenlang vor einem völlig verrauschten und verwaschenen VGA-Bild sitzt und dort am Ende gar noch winzig kleine Texte lesen muß.