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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blende und Lichtstärke


boxleitnerb
2014-08-12, 13:45:07
Ich habe gerade ein kleines Verständnisproblem:
Wenn ein Objektiv bis f4.0 und ein anderes bis f2.8 geht, ist das 2.8er dann in jedem Arbeitspunkt lichtstärker. Ich mache gerne Landschaftsphotographie und brauche eine gute Schärfentiefe, also eine hohe Blendenzahl. Angenommen ich würde immer mit f22 Bilder machen, bringt mir dann ein 2.8er etwas ggü. einem 4.0er?

Danke!

RaumKraehe
2014-08-12, 13:48:45
Nichts.

Sven77
2014-08-12, 13:49:31
Nein ^^

Allerdings kann man davon ausgehen das ein Objektiv mit 2.8 qualitativ besser ist als eines mit 4.0 (bei gleicher Brennweite) und sich das auch in den Bildern widerspiegelt.

RaumKraehe
2014-08-12, 13:53:48
Allerdings kann man davon ausgehen das ein Objektiv mit 2.8 qualitativ besser ist als eines mit 4.0 (bei gleicher Brennweite) und sich das auch in den Bildern widerspiegelt.

Würde ich so nicht unterschrieben. Ich wüsste auch nicht warum z.B. das 70-200 2.8 eine bessere BQ haben sollte als das 70-200 4.

Das 2.8 ist Lichtstärker, aber mehr auch nicht. Lichtstärke Objektive sind halt prinzipiell schwieriger zu bauen und deshlab meist teurer.

HAL
2014-08-12, 13:56:45
Ich mache gerne Landschaftsphotographie und brauche eine gute Schärfentiefe, also eine hohe Blendenzahl. Angenommen ich würde immer mit f22 Bilder machen, bringt mir dann ein 2.8er etwas ggü. einem 4.0er?
Wie nahe ist denn Deine Landschaft so das Du Blende 22 brauchst? Mit so einer kleinen Blende handelst Du Dir üble Beugungsunschärfe ein. Normal kannst Du Landschaften auch problemlos mit Blende 8 fotographieren. Durch den Abstand ist die Schärfentiefe trotzdem ausreichend.

Monkey
2014-08-12, 13:56:54
Weil das 2.8 bei 4.0 nicht offenblendig ist wie das 4.0. Aber im Prinzip hast du recht, 4 er linsen sind in der Regel schon sehr gut.

Btw gibt es auch nicht soo viele davon.

Bei 8 würde ich auch nicht bleiben wenn ich nicht muss da die Ränder in der Regel noch leiden.

RaumKraehe
2014-08-12, 14:07:02
Stimmt. Das habe ich vernachlässigt. Doch auf die Frage des TS hat das eh keinen wirklichen Einfluss.

@HAL: Ich habe die Frage eher als rein theorethisch verstanden. Also was wäre wenn. Ich glaube nicht das der TS für Landschaft wirklich 22 einsetzt.

Rooter
2014-08-12, 15:32:29
Korrekt heißt es ja f/2,8. D.h. bei gleicher Brennweite ist die Öffnung bei beiden gleich groß. Das f/2,8 geht halt am Ende nur noch etwas weiter auf als das f/4,0.

MfG
Rooter

x-force
2014-08-12, 15:44:27
trotzdem geh ich da mit sven...

ein 2.8er hat fast immer bessere qualität

Rogue
2014-08-12, 16:01:23
Komplett offen ist das Objektiv meist an der Grenze und da gehts mit optischen abstrichen los.
Für ein wirklich exzellentes Bild rät eigentlich jeder Guide eine Stufe abzublenden.

Ein 2.8er performt da also schon bei 4 exzellent, das 4er muss da bis 5.6.
Ist natürlich grob verallgemeinert.

Die Sache mit der Quali ist ein "Nebeneffekt" der 2.8er Linse.
Diese sind aufwändiger zu bauen, werden deutlich teurer verkauft, also macht man da sicher keine Spar-Kompromisse in Sachen Verarbeitung, Materialauswahl, Beschichtung etc. wo das bei der "günstigeren" 4er evtl. noch der Fall ist.

Rooter
2014-08-12, 16:14:11
Ich habe gerade ein kleines Verständnisproblem:
Wenn ein Objektiv bis f4.0 und ein anderes bis f2.8 geht, ist das 2.8er dann in jedem Arbeitspunkt lichtstärker. Ich mache gerne Landschaftsphotographie und brauche eine gute Schärfentiefe, also eine hohe Blendenzahl. Angenommen ich würde immer mit f22 Bilder machen, bringt mir dann ein 2.8er etwas ggü. einem 4.0er?

Danke!
ein 2.8er hat fast immer bessere qualitätMag sein, die Frage ist aber ob das den Aufpreis zum 4.0 oder gar eine Neuanschaffung wert ist.

MfG
Rooter

RaumKraehe
2014-08-12, 16:22:52
Mag sein, die Frage ist aber ob das den Aufpreis zum 4.0 oder gar eine Neuanschaffung wert ist.

MfG
Rooter

Das kann man nur der TS beantworten. Ich persönlich habe bei Canon zu den F4 Versionen gegriffen. Also 24-105 f4 IS und 70-200 f4 IS. Die 2.8 Varianten (vom 24-105 gibt es keine) sind sicher ein Traum aber für mich in einer preislichen Region die ich nicht vertreten kann da ich das nur als Hobby betreibe. Der IS war mir persönlich wichtiger.

Über die Qualität kann ich nicht meckern.

Ansonsten gilt natürlich: Lichtstärke ist durch nichts zu erstzten als noch mehr Lichtstärke. ;)

boxleitnerb
2014-08-13, 00:46:49
Wie nahe ist denn Deine Landschaft so das Du Blende 22 brauchst? Mit so einer kleinen Blende handelst Du Dir üble Beugungsunschärfe ein. Normal kannst Du Landschaften auch problemlos mit Blende 8 fotographieren. Durch den Abstand ist die Schärfentiefe trotzdem ausreichend.

Korrekt, das weiß ich...aber auch erst seit heute :D
Anfänger halt. Also ist die f-Skala absolut auf eine Kamera-Brennweiten-Kombi bezogen, und das 2.8 bringt nichts per se, weil ich diese Blende nicht benutze, richtig?

Konkret habe ich die Oly E-M10 und werde evtl. ein 7-14mm 4.0 von Panasonic kaufen. Es wird von Oly 2015 auch ein 7-14 mit 2.8 geben, daher meine Frage. Was für einen Sinn macht diese Blende bei Weitwinkel? Wäre das nicht eher bei Tele geeignet wegen der Verwackelung, damit man möglichst kurz belichten kann?

Edit:
Ich merke gerade, dass ich die Bezeichnungen durcheinander werfe:
1:x.y ist doch die generelle Lichtstärke, die über ALLE Blendeneinstellungen gelten sollte?
Und f/x.y ist entsprechend EINE bestimmte Blende?

Wurschtler
2014-08-13, 09:25:51
Korrekt, das weiß ich...aber auch erst seit heute :D
Anfänger halt. Also ist die f-Skala absolut auf eine Kamera-Brennweiten-Kombi bezogen, und das 2.8 bringt nichts per se, weil ich diese Blende nicht benutze, richtig?

Richtig. Abgesehen von den angesprochenen Qualität, die bei den 2.8er Objektiven meist höher ist.



Ich merke gerade, dass ich die Bezeichnungen durcheinander werfe:
1:x.y ist doch die generelle Lichtstärke, die über ALLE Blendeneinstellungen gelten sollte?
Und f/x.y ist entsprechend EINE bestimmte Blende?

Nein.
1:2,8 oder f/2,8 meint genau das gleiche, nämlich die Blende.
Es gibt keine "generelle" Lichtstärke.

Wurschtler
2014-08-13, 09:30:08
Ich persönlich habe bei Canon zu den F4 Versionen gegriffen. Also 24-105 f4 IS und 70-200 f4 IS. Die 2.8 Varianten (vom 24-105 gibt es keine) sind sicher ein Traum aber für mich in einer preislichen Region die ich nicht vertreten kann da ich das nur als Hobby betreibe. Der IS war mir persönlich wichtiger.

Über die Qualität kann ich nicht meckern.


Das sind auch zwei verdammt gute Objektive die du da hast.

Übrigens sind nicht alle lichtstärkeren Objektive auch bei niedrigeren Blenden besser. Grundsätzlich kann man sagen, dass die neueren Objektive immer besser werden.

Ich hatte mal ein 70-200 2.8 zum Vergleich, das war garnicht sooo toll. (techn. Stand 1995)
Dann zum Vergleich mal ein 70-700 2.8 II IS. Das Ding war der Hammer. Rattenscharf ohne Ende. (techn. Stand 2012)
Auch ohne IS war es deutlich schärfer und zwar in allen Blendenstufen.

Annator
2014-08-13, 09:38:17
Korrekt, das weiß ich...aber auch erst seit heute :D
Anfänger halt. Also ist die f-Skala absolut auf eine Kamera-Brennweiten-Kombi bezogen, und das 2.8 bringt nichts per se, weil ich diese Blende nicht benutze, richtig?

Konkret habe ich die Oly E-M10 und werde evtl. ein 7-14mm 4.0 von Panasonic kaufen. Es wird von Oly 2015 auch ein 7-14 mit 2.8 geben, daher meine Frage. Was für einen Sinn macht diese Blende bei Weitwinkel? Wäre das nicht eher bei Tele geeignet wegen der Verwackelung, damit man möglichst kurz belichten kann?

Edit:
Ich merke gerade, dass ich die Bezeichnungen durcheinander werfe:
1:x.y ist doch die generelle Lichtstärke, die über ALLE Blendeneinstellungen gelten sollte?
Und f/x.y ist entsprechend EINE bestimmte Blende?

Die Blendenzahl sagt einfach nur aus wie weit die Blende geöffnet werden kann im Bezug auf die Objektivlänge. Je weiter auf des so mehr Licht fällt natürlich auf den Sensor und umso geringer wird die Tiefenschärfe. Objektive die z.B. 1:1.4 haben werden als Lichtstark bezeichnet, weil die einfach nur weiter aufgehen können als die Meisten oder kürzer gebaut sind.

Lichtstarke Objektive sind teurer, weil größere Linsen schwerer und dadurch teurer zu produzieren sind oder das Objektiv mit komplizierten Linsensystem kürzer gehalten wird.

http://kwerfeldein.de/wp-content/uploads/2008/07/blende.jpg

Das mit der Objektivlänge sieht man gut an Teleobjektiven. Da steht dann z.B.: 18-135mm 1:3,5-5,6
Bedeutet, dass bei der Brennweite 18 die Blende bis 1:3,5 geht und bei Brennweite 135 bis 1:5,6, weil das Objektiv länger ist.

Angaben zur Blende sind entweder als Beispiel 1:2,2 oder f2,2. Beudeutet aber das Gleiche.

Berechnet wird dies indem man die Öffnung der Blende in mm durch die Bildweite (länge des Objektivs) teilt. Z.B. 10mm/35mm=0,2857...
Da das so eine unschöne Zahl ist wird dann der Bruch genommen 1:3,5 oder f3,5.

Zephyroth
2014-08-13, 10:13:14
In deinem Fall bringt eine 2.8er-Blende nichts, wenn du überwiegend f22 verwendest. Aber es stimmt durchaus, das f2.8er-Objektive tendenziell von der Optik her besser sind als f4.0er-Objektive.

Ich mußte das selber lernen, als ich die Objektive meiner uFT-Kamera verglichen habe. Das Kitobjektiv 14-42mm/f4.0-5.6 (~150€) gegen das teure 12-35mm/f2.8 (~1100€). Das teure Objektiv war selbst bei voll geöffneter Blende schärfer, als das Kitobjektiv bei teilweise geschlossener Blende. Dabei rede ich von Schärfe im Fokus, nicht Tiefenschärfe. Zuerst dachte ich der Autofokus spinnt, aber nein, das Kitobjektiv ist einfach nicht besser. Das Ding ist Mist.

Sie selbst:
http://www.abload.de/img/g_14-42mmkaxg3.pnghttp://www.abload.de/img/gx_12-35n9any.png

http://www.abload.de/img/objektivtest_g_vs_gxqcsia.png

f4.0-5.6er-Objektive sind von der Technik her die Value-Objektive der Fotografie. Typischerweise Kitobjektive und typischerweise billig in der Technik. Ein Objektiv, das eine 2.8er-Blende erreicht muß schon zwangsläufig sorgfältiger aufgebaut sein.

Grüße,
Zeph

Shink
2014-08-13, 10:55:58
Aber es stimmt durchaus, das f2.8er-Objektive tendenziell von der Optik her besser sind als f4.0er-Objektive.
Als Pauschalaussage bringt das natürlich nichts.:D
Gibt auch genug schlechte lichtstarke Objektive. Zu "vordigitalen" Zeiten gab es sogar extra billige Fixbrennweiten ("Porst" u.ä.), die viiiiel zu weit aufgingen und so weit geöffnet grotesk stylische Bilder gemacht haben.:freak:

http://kwerfeldein.de/wp-content/uploads/2008/07/blende.jpg
Die Grafik ist auch leicht missverständlich. Wie sieht da das Planar f/0.7 aus?

boxleitnerb
2014-08-13, 11:43:11
In deinem Fall bringt eine 2.8er-Blende nichts, wenn du überwiegend f22 verwendest. Aber es stimmt durchaus, das f2.8er-Objektive tendenziell von der Optik her besser sind als f4.0er-Objektive.

Ich mußte das selber lernen, als ich die Objektive meiner uFT-Kamera verglichen habe. Das Kitobjektiv 14-42mm/f4.0-5.6 (~150€) gegen das teure 12-35mm/f2.8 (~1100€). Das teure Objektiv war selbst bei voll geöffneter Blende schärfer, als das Kitobjektiv bei teilweise geschlossener Blende. Dabei rede ich von Schärfe im Fokus, nicht Tiefenschärfe. Zuerst dachte ich der Autofokus spinnt, aber nein, das Kitobjektiv ist einfach nicht besser. Das Ding ist Mist.

Sie selbst:
http://www.abload.de/img/g_14-42mmkaxg3.pnghttp://www.abload.de/img/gx_12-35n9any.png

http://www.abload.de/img/objektivtest_g_vs_gxqcsia.png

f4.0-5.6er-Objektive sind von der Technik her die Value-Objektive der Fotografie. Typischerweise Kitobjektive und typischerweise billig in der Technik. Ein Objektiv, das eine 2.8er-Blende erreicht muß schon zwangsläufig sorgfältiger aufgebaut sein.

Grüße,
Zeph

Wow! Hast du auch eine Oly EM? Welches Objektiv ist das genau? Also das teure.

Zum Rest:
Danke,die Geometrie habe ich jetzt verstanden. Was passiert aber vor der Blende? Stichwort Helligkeit des Lichtkegels, der die Blende überhaupt trifft. Ist er bei lichtstärkeren Objektiven nicht auch bauartbedingt heller?

Annator
2014-08-13, 12:10:47
Als Pauschalaussage bringt das natürlich nichts.:D
Gibt auch genug schlechte lichtstarke Objektive. Zu "vordigitalen" Zeiten gab es sogar extra billige Fixbrennweiten ("Porst" u.ä.), die viiiiel zu weit aufgingen und so weit geöffnet grotesk stylische Bilder gemacht haben.:freak:


Die Grafik ist auch leicht missverständlich. Wie sieht da das Planar f/0.7 aus?

Das Objektiv ist wahrscheinlich um einiges kürzer. Das Bild spiegelt nur ein Beispiel Objektiv wieder.

Wow! Hast du auch eine Oly EM? Welches Objektiv ist das genau? Also das teure.

Zum Rest:
Danke,die Geometrie habe ich jetzt verstanden. Was passiert aber vor der Blende? Stichwort Helligkeit des Lichtkegels, der die Blende überhaupt trifft. Ist er bei lichtstärkeren Objektiven nicht auch bauartbedingt heller?

Warum sollte sie heller sein? Es kommt halt das ran was reinfällt. Ist ja nicht so das die Linsen trüb wären bei billigeren Modellen.

Zephyroth
2014-08-13, 12:24:53
Wow! Hast du auch eine Oly EM? Welches Objektiv ist das genau? Also das teure.

Nein, hab' eine Panasonic DMC-G5 und beide Objektive. Hab' mit dem Kitobjektiv angefangen und mir dann später für Landschaftsfotografie eben das teuere gekauft. Ich versuche so lange wie möglich mit dem vorhandenen Licht auszukommen und da ist die Blende f2.8 goldwert.

Gekauft wegen der Blende (und ausschließlich deshalb), hab' aber insgesamt ein deutlich besseres Objektiv bekommen, denn das dies deutlich schärfer ist als das Kitobjektiv, damit hatte ich nicht gerechnet. Zumal der 16Mp-Sensor damit ad absurdum geführt wird, wenn das Objektiv es nicht schafft das Bild scharf abzubilden, wozu dann soviele Pixel? Erst das GX-Objektiv war in der Lage den Sensor voll auszufahren.

Grüße,
Zeph

boxleitnerb
2014-08-13, 13:00:46
@Annator:
Vielleicht weil die Linsen größer sind und mehr Licht einfangen, das sie dann bündeln können? Oder ist das komplett falsch?

@Zeph:
Stimmt. Macht 2.8 bei Landschaften aber überhaupt Sinn? So oder so sollte ich dann erstmal drüber nachdenken, das 12-42 Pancake Kit zu wechseln, denn im Urlaub hab ich bisher Brennweiten unter 14mm noch nicht so vermisst. Dafür fällt mir die geringe Schärfe des Kitobjektivs negativ auf, was ja mit dem Objektiv, das du hast deutlich besser sein sollte.

RaumKraehe
2014-08-13, 13:04:15
Nein so falsch ist das nicht. Um so größer der Durchmesser um so mehr Licht geht rein.

Deshalb haben ja auch Teleskope in der Regel mehrer Meter im Durchmesser.

Simon Moon
2014-08-13, 13:13:59
f4.0-5.6er-Objektive sind von der Technik her die Value-Objektive der Fotografie. Typischerweise Kitobjektive und typischerweise billig in der Technik. Ein Objektiv, das eine 2.8er-Blende erreicht muß schon zwangsläufig sorgfältiger aufgebaut sein.


Wenn man ein günstiges Objektiv möchte, das Lichtstark und scharf ist, sollte man eine Fix-Brennweite nehmen. Ich war mit dem Canon 50mm f1,8 für knapp 100€ sehr zufrieden.

Melbourne, FL
2014-08-13, 13:20:59
@Annator:
Vielleicht weil die Linsen größer sind und mehr Licht einfangen, das sie dann bündeln können? Oder ist das komplett falsch?

Prinzipiell richtig. Wenn Du dann aber die Blende zu machst (also eine groessere Blendenzahl waehlst wie z.B. f8.0) verlierst Du den Vorteil. Nur als Beispiel mal 2 Objektive...ein gutes mit maximal f2.8 und ein schlechteres mit maximal f5.6. Wenn Du das gute Objektiv (was f2.8 kann) auf f5.6 abblendest, laesst es genauso viel Licht rein wie das schlechte Objektiv bei f5.6. Nur ist es vermutlich etwas schaerfer...zumindest wenn die Objetive halbwegs derselben Generation entstammen.

Und noch ein Hinweis...die Belichtungszeit verhaelt sich quadratisch zur Blendenzahl. Wenn Du die Blende also doppelt so weit aufmachst (z.B. von f5.6 auf f2.8) dann viertelt sich die benoetigte Belichtungszeit (man koennte auch sagen es faellt dann 4x so viel Licht ein). Wenn man die Blende 4x so weit aufmacht (z.B. von f8.0 auf f2.0) faellt 16x so viel Licht ein.

@Zeph:
Stimmt. Macht 2.8 bei Landschaften aber überhaupt Sinn? So oder so sollte ich dann erstmal drüber nachdenken, das 12-42 Pancake Kit zu wechseln, denn im Urlaub hab ich bisher Brennweiten unter 14mm noch nicht so vermisst. Dafür fällt mir die geringe Schärfe des Kitobjektivs negativ auf, was ja mit dem Objektiv, das du hast deutlich besser sein sollte.

Meistens macht 2.8 bei Landschaftsaufnahmen keinen Sinn. Eine wichtige Ausnahme ist aber wenn man das Ganze im dunkeln machen moechte...dann kann 2.8 durchaus hilfreich sein, damit man nicht verwackelt (wenn man ein Stativ hat braucht man das aber auch nicht...ausser wenn Wind weht uns sich z.B. dadurch Baeume bewegen).

Grosse Lichtstaerke hilft dann wenn man Bewegungen einfrieren moechte (z.B. Sportaufnahmen), viel Freihand im Dunkeln fotografiert oder Dinge freistellen moechte (=Objekt scharf+Hintergrund total unscharf). Das sind alles Dinge die bei der Landschaftsfotografie selten benoetigt werden.

Wenn man ein günstiges Objektiv möchte, das Lichtstark und scharf ist, sollte man eine Fix-Brennweite nehmen. Ich war mit dem Canon 50mm f1,8 für knapp 100€ sehr zufrieden.

Das unterschreibe ich. Mein 50mm f1.4 ist eines meiner Lieblingsobjektive.

Alexander

RaumKraehe
2014-08-13, 13:30:50
Das unterschreibe ich. Mein 50mm f1.4 ist eines meiner Lieblingsobjektive.

Alexander

Zwischen dem 50mm f1.8 und dem 50mm f1.4 liegen aber Welten. ;) Das sollte man schon noch dazu sagen.

Wurschtler
2014-08-13, 13:34:17
Nein so falsch ist das nicht. Um so größer der Durchmesser um so mehr Licht geht rein.

Deshalb haben ja auch Teleskope in der Regel mehrer Meter im Durchmesser.


Ja schon, aber Größe sagt trotzdem nichts über die erreichbare Blende aus.
Es gibt auch Kompaktkameras mit Blende 2.8 und kleiner.

Der Unterschied ist: Bei einer Vollformat-Kamera muss ein wesentlich größerer Sensor belichtet werden, daher ist auch das Objektiv deutlich größer bei gleicher Blendenzahl.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/52/Sensorformate_KB.svg/524px-Sensorformate_KB.svg.png

Simon Moon
2014-08-13, 13:36:52
Zwischen dem 50mm f1.8 und dem 50mm f1.4 liegen aber Welten. ;) Das sollte man schon noch dazu sagen.

Ja, aber bei dem Preis kann man beim 1,8er absolut nichts sagen.

Zephyroth
2014-08-13, 13:37:13
Stimmt. Macht 2.8 bei Landschaften aber überhaupt Sinn? So oder so sollte ich dann erstmal drüber nachdenken, das 12-42 Pancake Kit zu wechseln, denn im Urlaub hab ich bisher Brennweiten unter 14mm noch nicht so vermisst. Dafür fällt mir die geringe Schärfe des Kitobjektivs negativ auf, was ja mit dem Objektiv, das du hast deutlich besser sein sollte.

Wenn du HDR-Aufnahmen machst imho ja. Bei diesem Foto war ich bei der überbelichteten Stufe (+3 Blendenstufen) im Minutenbereich.

Das ist mit Stativ zwar kein Problem, aber die Wahrscheinlichkeit das dir in dieser Belichtungszeit irgendwer/irgendwas durch's Bild schwebt/schreitet steigt eben. Daher halte ich die Belichtungszeit so kurz wie möglich, abgesehen davon kann ich so niedrige ISO-Stufen nehmen, so das das Bild weniger rauscht. Tiefenschärfe ist auch kein Problem, da man bei Landschaftsfotografie typischerweise eh schon auf unendlich fokusiert.

Grüße,
Zeph

BesenWesen
2014-08-13, 13:46:16
Das Pana 7-14 ist für mft Verhältnisse ja schon nicht gerade ein Leichtgewicht... wenn ich mir andere durchgängige 2.8er Objektive so ansehe, könnte das Oly 7-14 ein ziemlicher Brummer werden :D
Ist halt die Frage ob man sich sowas an so eine kleine Kamera hängen will... ich mag an mft ja gerade, daß man sein "Besteck" schön kompakt halten kann.

Zephyroth
2014-08-13, 13:53:33
Gegen eine DSLR mit gleichwertigem Objektiv ist die G5 mit dem 12-35mm GX-Objektiv immer noch klein und handlich.

Grüße,
Zeph

Simon Moon
2014-08-13, 14:08:51
gibt auch schon sehr kompakte DSLR - die Canon EOS 100D bspw.

Annator
2014-08-13, 14:20:11
@Annator:
Vielleicht weil die Linsen größer sind und mehr Licht einfangen, das sie dann bündeln können? Oder ist das komplett falsch?

Nein das ist genau richtig. Große Linse oder kürzeres Objektiv. Spiegelt sich aber beides in der Blendzahl wieder. f2,8 sind f2,8 egal wie der Hersteller das gemacht hat. Das hilft dir bei Blende f22 nicht, weil das halt f22 ist. :)

Wenn man ein günstiges Objektiv möchte, das Lichtstark und scharf ist, sollte man eine Fix-Brennweite nehmen. Ich war mit dem Canon 50mm f1,8 für knapp 100€ sehr zufrieden.


Das habe ich auch und benutze es gerne in dunkleren Zeiten. Man muss dann halt seine Füße benutzen wenn nicht nicht alles rein passt oder zuviel drin ist. :)

Ist halt auch der Alltime Klassiker. Gibt sonst ja auch noch das
f1.4 300€
f1.2 1000€
f1.0 2000€ :)

ZapSchlitzer
2014-08-13, 17:12:52
Ja schon, aber Größe sagt trotzdem nichts über die erreichbare Blende aus.
Es gibt auch Kompaktkameras mit Blende 2.8 und kleiner.


ACHTUNG!

Bei Kompakten also z.B. µFT System werden meistens die Äquivalenzwerte zum KB-Format angegeben.
Dabei entpuppen sich Superzoomz mit 400mm Brennweite im Bezug auf ihren Sensor nur noch als 200mm, aufgrund des Crop-Faktors. Gleiches gilt auch für die Blende.

//Edit:

Dazu ein Artikel auf dpreview
http://www.dpreview.com/articles/2666934640/what-is-equivalence-and-why-should-i-care

BesenWesen
2014-08-13, 18:01:54
Es ist genau anders rum... ein Crop Faktor von z.b. 2 bei mft bedeutet, daß z.b. ein 200mm eine Bildwirkung hat wie ein 400mm an einem kleinbildsensor. Deshalb ist es auch so leicht, objektive für den Telebereich zu adaptieren aber sehr schwer im Weitwinkel, da man extrem kurze brennweiten benötigt.

Bezogen auf die Blende verdoppelt ein Crop Faktor von 2 die Blendenstufe nur in Hinsicht auf das Freistellungspotential. Ein 50mm 2.8 stellt also an einem mft Sensor so frei wie ein 100mm 5.6 an einem Kleinbildsensor. Die Lichtmenge selbst bleibt davon natürlich unberührt, 2.8 ist 2.8... deshalb ist z.B. die Low Light Fähigkeit einer z.B. Sony RX100 (Crop Faktor 2,7 und Blende 1.8 im Weiwinkel meine ich) durchaus beachtlich, aber mit Freistellung ist da nicht viel :)

mercutio
2014-08-15, 12:58:02
Ich habe gerade ein kleines Verständnisproblem:
Wenn ein Objektiv bis f4.0 und ein anderes bis f2.8 geht, ist das 2.8er dann in jedem Arbeitspunkt lichtstärker. Ich mache gerne Landschaftsphotographie und brauche eine gute Schärfentiefe, also eine hohe Blendenzahl. Angenommen ich würde immer mit f22 Bilder machen, bringt mir dann ein 2.8er etwas ggü. einem 4.0er?

Danke!

Es wurde nun schon viel gesagt, bleibt nur noch zu erwähnen, dass der AF-Sensor (bei einer DSLR) bei einem 2,8er Objektiv präziser arbeiten kann, als bei einem 4er - besonders bei schwächerem Licht. Das gilt meist für den Sensor in der Mitte des AF-Feldes.
Die meisten Objektive haben ihre beste Abbildungsleistung im mittleren Blendenbereich.
Wozu also Blende 22? Wenn du lange Belichtungszeiten bei offeneren Blenden brauchst, solltest Du Graufilter verwenden.

Matrix316
2014-08-15, 17:13:23
Es ist genau anders rum... ein Crop Faktor von z.b. 2 bei mft bedeutet, daß z.b. ein 200mm eine Bildwirkung hat wie ein 400mm an einem kleinbildsensor. Deshalb ist es auch so leicht, objektive für den Telebereich zu adaptieren aber sehr schwer im Weitwinkel, da man extrem kurze brennweiten benötigt.

Bezogen auf die Blende verdoppelt ein Crop Faktor von 2 die Blendenstufe nur in Hinsicht auf das Freistellungspotential. Ein 50mm 2.8 stellt also an einem mft Sensor so frei wie ein 100mm 5.6 an einem Kleinbildsensor. [...]
Das liegt doch aber auch nur daran, dass um mit 50mm MFT den gleichen Bildausschnitt zu bekommen wie mit 50mm Kleinbild man ein paar Meter zurückgehen muss und sich deswegen die Tiefenschärfe ändert, oder? Wobei das Objektiv natürlich etwas kleiner ist. Hmmm...

Annator
2014-08-15, 22:52:28
Wozu also Blende 22? Wenn du lange Belichtungszeiten bei offeneren Blenden brauchst, solltest Du Graufilter verwenden.

Gar nicht dran gedacht. This! :)

BBB
2014-08-15, 23:20:07
Hier gibt es übrigens eine schöne Visualisierung des Beugungseffekts bei kleinen Blenden:
http://www.cambridgeincolour.com/tutorials/diffraction-photography.htm

Die Olympus E-M10 ist nicht in der Liste dabei aber die Sony SLT-A65 hat fast die gleiche Pixelgröße.

BesenWesen
2014-08-17, 00:20:38
Das liegt doch aber auch nur daran, dass um mit 50mm MFT den gleichen Bildausschnitt zu bekommen wie mit 50mm Kleinbild man ein paar Meter zurückgehen muss und sich deswegen die Tiefenschärfe ändert, oder? Wobei das Objektiv natürlich etwas kleiner ist. Hmmm...

Der Schärfebereich wird mit größerem Abstand auf jeden Fall weiter, um ihn wieder zu verkürzen braucht es also mehr Lichtstärke. Ob und wenn ja welche andere Faktoren da noch mit reinspielen weiß ich nicht... ich habe da nur gefährliches Halbwissen :)
In jedem Fall will man ja grade dieses "ein paar Meter zurückgehen" in vielen Fällen nicht unbedingt haben und lange Brennweiten scheiden für den Anwendungsfall aus. Das ist dann halt (neben schlechterem Rauschverhalten) einer der ganz großen Nachteile von kleinen Crop Sensoren wie mft, welches man deshalb z.B. in der Portaitfotografie nicht unbedingt einsetzen wird. Ein Vorteil wäre wiederum wenn man grade viel Schärfentiefe haben will und wegen schlechtem Licht offenblendig arbeiten muss.

Sidius
2014-08-17, 02:27:22
Der Schärfebereich wird mit größerem Abstand auf jeden Fall weiter, um ihn wieder zu verkürzen braucht es also mehr Lichtstärke. Ob und wenn ja welche andere Faktoren da noch mit reinspielen weiß ich nicht... ich habe da nur gefährliches Halbwissen :)
In jedem Fall will man ja grade dieses "ein paar Meter zurückgehen" in vielen Fällen nicht unbedingt haben und lange Brennweiten scheiden für den Anwendungsfall aus. Das ist dann halt (neben schlechterem Rauschverhalten) einer der ganz großen Nachteile von kleinen Crop Sensoren wie mft, welches man deshalb z.B. in der Portaitfotografie nicht unbedingt einsetzen wird. Ein Vorteil wäre wiederum wenn man grade viel Schärfentiefe haben will und wegen schlechtem Licht offenblendig arbeiten muss.

Also ich kenne schon ein paar Fotografen welche auf die neue OM-D umgestiegen sind bzw sie auch nutzen. Selbst für Auftragsshootings und dergleichen. Es gibt nen haufen geiler Linsen dafür.