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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Remember me - meine Sicht


starsnake
2014-08-26, 00:20:05
hallo,

Remember me vom französischen Team Dotnod, vielleicht hat es ja noch der ein oder andere auf dem Radar und mein Beitrag hilft bei der Entscheidung, das Spiel einmal zu beginnen oder vielleicht auch nicht,
Remember me wurde ja durchaus unterschiedlich aufgenommen, 4players gab eher schmale 68%, PCGames 72 und Gamestar sogar 82%, bei Metacrtics pendelte es sich bei knapp 70 bei den Magazinen und 7,3 bei den Usern ein. Nun, was darf man erwarten ?

Die Story spielt im Jahre 2083 in Paris, Neo Paris genannt. Nach großen Umweltkatastrophen hat sich die Welt verändert. Ein großer Konzern, Memorize beeinflusst maßgeblich den Lauf der Dinge. Und zwar über ein Instrument namens Sensen, das die Manipulation von Erinnerungen erlaubt.
Gegen diese Vormachtstellung begehren die Erroristen auf , ene Widerstansgruppe, die diese Manipulationen ablehnen, dafür jedoch vom Staat und vom Konzern verfolgt werden.
Viele werden inhaftiert, den ganz gefährlichen raubt man die Erinnerung.
Hier beginnt die Story. Der Spieler ist Nilin, eine ehemalige Gedankenjägerin und Gedankenmanipulateurin, die zur Erroristin wurde und nun vor der Exekution steht.
Im letzten Moment meldet sich ein mysteriöser Edge, der sie rettet und auf eine Mission schickt. Mehr sei nicht verraten.

Nilin vetraut sich ihm an und von nun an gibt er die Richtung vor, dargestellt durch kurze Funksequenzen.
Ja es stimmt, das Spiel verläuft aufgrund dieser Vorgabe recht linear, Edge gibt die Ziele vor und Nilin folgt den Anweisungen. Da sie einen Großteil ihres Gedächtnisses eingebüßt hat, bleibt ihr auch nichts anderes übrig als dem geheimnisvollen Mentor zu vertrauen.
Was sie schnell wieder erlangt, ist die Fähigkeit zu kämpfen.
Remember me setzt dabei auf ein recht simples Kampfsystem, das nur drei Moves kennt, Faustschlag, Fußattacke und Ausweichen. Die einzelnen Schläge können als Kombos zusammengesetzt werden, wobei das Spiel Kraftschläge, Regenerationsschläge und Kettenschläge kennt, die der Spieler nahezu beliebig aneinanderreihen kann. Bestimmte Schläge verkürzen die Zeit bis zur Erlangung von Spezialattacken, die gerade im späteren Verlauf der Geschichte und bei den Bosskämpfen von Bedeutung sind.
Insgesamt ein vielleicht etwas simples, aber kurzweiliges Kampfsystem, das mich als weniger begabten Tastenvirtuosen ohne Controller ganz schön gefordert hat. Wer nicht einen gewissen Skill in der Balance zwischen Zuschlagen und Ausweichen erlangt, wird sich schwer tun.
Fazit Kampfsystem: 7 von 10 Punkten.

Nilin bewegt sich auf ihrer Mission durch ein wundebar gestaltetes Neo Paris voller Farben und tollen Panoramen, die Welt ist voll von Details, viel Interagieren kann man allerdings nicht. Integriert sind recht einfache Hinweise auf sogenannte Sat Patches, die die maximale Gesundheit erhöhen und auf Focus Boosts, die die maximale Menge an Energie für die Speialfähigkeiten erhöhen. Man sollte auf diese kleinen Sucheinlagen auf keinen Fall verzichten. Weiterhin sind kleine Schachteln in der Welt verteilt, die die Geschichte von Neo Paris und seinen Bewohnern enthüllen. Nett, aber nicht essentiell für den Erfolg.
Die insgesamt tolle Atmosphäre, im späteren Verlauf kommen leider wieder vermehrt Innenareale vor, die aber auch schick gestaltet sind, wird von einer grandiosen Musik unterstützt, die viel zur gelungenen Inszenierung beiträgt, se es durch mehr symphonische Sequenzen, oder auch durch Techno Sound.
Fazit Grafik, Musik 10 von 10 Punkten.

Im nächsten Teil gehe ich dann auf die spielerische Umsetzung ein und gebe ein Gesamtfazit. Fortsetzung folgt, es ist schon spät geworden.

bis denne
Henning

starsnake
2014-08-26, 23:32:25
So weiter geht´s

Während Nilin von Edge angetrieben wird, entfaltet sich eine Geschichte, deren Clou und, wenn man so will, Botschaft sich erst ganz am Ende enthüllt Dem Spiel wurde teilweise Unlogik vorgeworfen. Ich kann keine erkennen. Wie immer muss man sich ein bisschen auf das Szenario einlassen.

Die Kletterei in Neo Paris gestaltet sich recht einfach. Die Stelle, wo es weitergeht, wird angezeigt, kleinere QTE´s geben etwas Würze. Nur selten kommt dabei Hektik auf, eine Verfolgungsjagd, in der Nilin kletternd entkommen muss, fand ich sehr gelungen.

Die Erinnerungsmanipulationen sind nicht so häufig, wie man vielleicht denken würde. Obwohl des öfteren kritisiert, wohl eine weise Entscheidung der Entwickler.
Es gilt, auf vorgefertigte Abläufe an bestimmten, sichtbaren Stellen Einfluss zu nehmen, um das Geschehen zu verändern. Klingt erstmal vielersprechend, entpuppt sich jedoch bei genauerem Hinsehen trotz technisch spannender Inszenierung als Trial und Error Minispiel, das sich zumindest mit der Maus als recht fummelig erweist.

Die Kämpfe gehen flott von der Hand, die Gegner sind abwechslungsreich, die KI beschränkt sich allerdings darauf, Nilin einzukreisen und zum Ausweichen zu zwingen. Verschiedene Gegner erfordern verschiedene Taktiken, die Spezialfähigkeiten erfordern eine gewisse Planung und lassen die Kämpfe nicht zu einer reinen Prügelei verkommen.
Die Speicherpunkte sind fair und klug gesetzt, da gibt es nichts daran auszusetzen.

Fazit Gameplay : 7 von 10

Gesamtfazit:
Remember me ist ein sehr unterhaltsames Action Spiel in der Art eines Assasin Creed oder der Batman Spiele, wobei der Kampfmechanismus jedoch recht simpel gehalten ist.
Dennoch bergen die Kämpfe aufgrund eines recht pfiffigen Kombosystems und einiger Spezialfähigkeiten eine gewisse taktische Tiefe, die sich wahrscheinlich auf einem höheren Schwierigkeitsgrad noch mehr ausloten lässt.
Das Spiel gibt viele Hilfen, wird selten richtig hart, allerdings habe ich auch auf dem einfachsten Grad gespielt.
Die Story weiß trotz einiger weniger Längen zu überzeugen, ein wenig mehr Interaktion und der ein oder andere Charakter mehr im Verlauf der Geschichte hätten allerdings gut getan.
Eine der größten Stärken sind Sound und Grafik, die eine tolle Atmosphäre schaffen. Ich habe selten ein so grafisch kreatives Spiel gespielt, das die Möglichkeiten digitaler Welterschaffung so konsequent auszureizen versucht.
Die Identifikation mit Nilin bleibt begrenzt, was in meinen Augen daran liegt, dass sich die Geschichte eben doch recht straight und linear entwickelt und nur wenig Raum für eine echte Persönlichkeitsentwicklung lässt. Am Ende ändert sich dies, aber eben erst recht spät in der Geschichte.
Insgesamt habe ich mich ca. 20 Stunden in Neo Paris aufgehalten, Könner brauchen wahrscheinlich nicht so lange.
Der Wiederspielwert ist aufgrund der beschriebenen Mechanismen und des überraschenden Endes ( übrigens toll inszeniert ) eher gering, es sei denn, man hat viel Gefallen an den Kämpfen gefunden und möchte möglichst viele Steam Errungenschaften erlangen.

Finale Wertung; 78%, empfehlenswert.

EDIT: es traten bei mir ( Steam Version ) keine Bugs und keine Abstürze auf. Einmal musste ich neu laden, weil Nilin aus einer Ecke mit Kisten nicht wieder herauskam.
bis denne
Henning

DeadMeat
2014-08-27, 11:24:37
Danke für das Review, ich hatte mir schon ne Weile überlegt ob ich es mir zulege aber das klingt doch alles so wie ichs mir erhofft hatte. Ich fand das Setting recht ansprechend , aber offensichtlich passt das Gameplay auch halbwegs.

GBWolf
2014-08-27, 11:30:48
Fands damals auch ganz gut, allerdings hat es auch Schwächen.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=9987075#post9987075

starsnake
2014-08-27, 12:03:04
Ah, okay
Thread bei den Konsolen...
Danke für das Feedback, leider schlummert diese Abteilung hier ja so ein wenig vor sich hin, obwohl ich es selbst immer interessant finde, zu lesen, wie andere die Spiele erlebt haben.
Ich selber spiele meistens nicht die allerneuesten Spiele ( habe jetzt Deus Ex Human Revolution Directors Cut angefangen ), so dass ich immer nicht genau weiß, ob eine Abhandlung noch von allgemeinem Interesse ist.
Remember me war mir die Zeit allerdings auf alle Fälle Wert....

bis denne
Henning

Grey
2014-08-27, 21:46:20
Habe es auch erst in diesem Jahr durchgespielt, hat mir auch rückblickend doch sehr gefallen, trotz der Macken.

Fazit vom April (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=10170455&postcount=903).

StefanV
2014-11-24, 00:03:58
Fand das ganze auch ganz nice.
VOrallen die Story war ganz nett. Insbesondere die 'dramatischen Wendungen', die so selbstverständlich einfach mal passieren, sind einfach nur genial gemacht.

Sehr schönes, Story erzählendes Spiel, bei dem eben eine Geschichte sehr schön erzählt wird...

Mit ein paar kleinen Änderungen könnte man da ohne Probleme einen Film draus machen, meiner Meinung nach...

interzone
2014-12-30, 20:15:34
ich hatte es auch erst dieses Jahr durchgespielt. Neo Paris ist optisch schon eine Wucht (wenn auch recht leer).

Das System zum Zusammensetzen der Kombos empfand ich anfangs etwas aufgesetzt, da ich mit meinen anfangs zusammengewürfelten Standardkombos im ersten Drittel mühelos durchkam (auf dem PC mit Gamepad und mittleren Schwierigkeitsgrad gezockt).
Bei einem Bosskampf wurde es dann aber sehr frustrierend.
Lösung : reine Schadenskombo mit Multiplikator bauen - dann wars kein Problem.

Das für mich innovative (ich spiele eigentlich keine "Prügelspiele") war, dass man je nach Situation, auch während eines Kampfes, seine Kombos modifizieren kann - das gibt den Kämpfen schon eine taktische Tiefe.
Ich denke, bei den höheren Schwierigkeitsgraden, wird man davon noch mehr gebrauch machen müssen. Einige Kämpfe waren schon recht tricky, und dauerten doch recht lang.

Die Story, gerade zum Schluss hin, fand ich fantastisch. Ich habe das Spiel zwar von meiner Platte deinstalliert, denke aber, irgendwann noch einmal Neo Paris zu besuchen.

Meine Wertung 8/10