PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum wird immer nur der IE in der ältestmöglichen Version eingesetzt?


Colin MacLaren
2014-09-13, 01:34:04
Ich weiß nicht genau in welches Unterforum ich die (ernstgemeinte) Frage stellen soll, daher landet sie mal hier:

In jeder Firma in der ich bisher tätig war und in jeder Schulung in der ich bisher saß, egal ob Privatwirtschaft oder öffentlicher Dienst, egal ob kleine Klitsche, mittelgroßer IT-Dienstleister oder Konzern, egal ob Sportauspuffverkäufer oder Weltkonzern - immer lief Windows (das ist nachvollziehbar, vor allem wegen Office), doch immer lief auch der Internet Explorer in der ältesten Version die für dieses Betriebssystem verfügbar war, es war kein anderer Browser installiert und zusätzliche Installationen verboten bzw. ließ sich auch der Admin nie zu überreden. Umfragen im Freundeskreis ergaben genau das gleiche Bild.

Warum ist das eigentlich so? Ist das nicht ein Produktivitätshemmnis- und vor allem auch Sicherheitsrisiko? Ich meine, es werden jede Woche neue Updates eingespielt, die ganze restliche Software wird auch halbwegs bis sehr aktuell gehalten, teilweise für sehr viel Geld. Aber der Browser, den man problemlos kostenlos innerhalb kürzester Zeit aktualisieren könnte, der bleibt immer exakt auf der mit dem Betriebssystem ausgelieferten Version stehen. Einzige Ausnahme der IE 6.0, der wird manchmal auf XP-Installationen schon auf die 7.0 geupdatet.

Rente
2014-09-13, 02:07:20
Es gibt aus meiner Sicht (ich arbeite bei einem IT-Dienstleister) dafür verschiedene Erklärung, als da wären:

- Dummheit der Admins (dann wird aber meistens garnichts geupdatet)
- Faulheit der Admins (Testen von IE-Versions-Updates ist je nach Firma deutlich aufwändiger als bei einfachen Windows-Updates)
- Kosten

Speziell der Punkt der 3. Punkt ist aber vielschichtig, es kann natürlich einfach an Personalkosten hängen weil der eine IT-Mitarbeiter der Firma einfach keine Zeit hat um auch noch Windows-Updates durch zu führen (wobei das auch eher auf Faulheit/Unwissenheit hindeutet).

Weiterhin ist es bei den meisten Firmen zwingend notwendig das alle Web-Anwendungen (und das werden immer mehr) auch nach einem Browser-Update einwandfrei funktionieren.
Die bedeutet natürlich aufwändigere Testmaßnahmen u.U. auch Anpassungen an diesen Web-Anwendungen oder auch Kosten für neue Versionen/Updates - an diesem Punkt scheitert es meiner Erfahrung am ehesten, oft ist Kontakt mit externen Firmen notwendig, die wollen zusätzliches Geld oder man muss sich mit komplett anderen Abteilungen rumstreiten und und und...

Aus meiner Sicht liegt die Hauptursache am ehesten in der Unfähigkeit (oder zu mindestens Faulheit) einiger Entwickler entsprechender Web-Anwendungen/Software.
Diese so zu schreiben, das diese nur in ganz bestimmten Browsern funktioniert (und nicht in mehreren aktuellen) ist für die Umsetzung von Browser-Updates oft der Tod.
Seltenst wird ein entsprechendes Update kostenlos angeboten, zu meist (wenn es überhaupt angeboten wird) wird direkt ein Versions-Update gegen Geld fällig.
Diesen Arbeits- und Kostenaufwand scheuen viele IT-Abteilungen.

Eigentlich sollte es für Unternehmen mit dem IE11 kein Problem mehr sein selbst diese "Mist-Software" zu unterstützen (mit Ausnahmen), dafür fehlt dann aber auch oft wieder das Know-How.
Meine Firma hat durchaus Kunden die dies so umsetzen, oft ist aber auch der IE8 (XP) oder IE9 im Einsatz, zumeist parallel mit einer mehr oder minder aktuellen Firefox-Version ohne GPO-Addin...

derpinguin
2014-09-13, 09:45:39
Die Frage habe ich unserer it auch gestellt und bekam als Antwort die Aussage, dass es nicht nötig sei, da die Arbeitsplätze keinen Internetzugang haben.

HIMOZ
2014-09-13, 09:56:24
Auch bei uns, hunderte PC s in der Firma, die hälfte davon mit Internetzugang, allesamt Windows und Internet Explorer.
Eine Anfrage ob auf einem XP Rechner ein alternativer Browser installiert werden könnte bekam ich eine Antwort als hätte ich mit einem roten Tuch gewedelt.
Updates werden zentral gemanagt, IE bleibt veraltet.
Na zum Glück gibts Firefox auch portabel.

Zusätzliche Programme und weitergehnde Updates wären zusätzlicher Aufwand der durch den Heiligen Gral der aktuellen Wirtschaft (Sparen Sparen Sparen Lohnkosten und nochmal Sparen) keine Chance haben.

lumines
2014-09-13, 10:22:39
Was bringt denn eigentlich die tollste Web-Anwendung, wenn sie nur einem einzigen Browser in einer einzigen Version läuft? Was ich mich bei so etwas schon immer gefragt habe, ist daher, warum man für so etwas keine nativen Anwendungen schreibt. Entweder man entscheidet sich für das Web oder nicht, aber so etwas ist doch einfach nur Melken der Kunden, wenn man für jedes billige Update abrechnet.

PatkIllA
2014-09-13, 10:32:42
@lumines
Zu den guten alten Zeiten musste man halt alles komplexere speziell für jeden Browser anpassen. Vor 10+ Jahren war der IE 6 mal der fortschrittlichste Browser, aber es fehlte an Standards und die Standards, die es gab waren unterschiedlich/unvollständig umgesetzt.

Und aus der Zeit stammen noch viele Webanwendungen, die man für teuer Geld hat bauen lassen.

@Topic
ich hab auf meinem Firmenrechner IE11 drauf, aber prinzipiell darf jeder den Browser nutzen den er will.

maximum
2014-09-13, 11:35:50
Bei uns ist immer der neueste installiert, den es gibt. Außer Betas natürlich. Firefox liegt auf Netzlaufwerk und wird auch dort zentral und zeitnah geupdatet. Wir achten allerdings auch relativ penibel drauf in der IT.

Gast
2014-09-13, 12:02:31
Ich würde meinen, wegen der Kompatibilität, das ist mit einer der wichtigsten Gründe gegen Upgrades!!
Mein IE11 schmiert immer wieder ab, ich ärgere mich sogar über das gemachte Update. vorallem kommt ständig dieses "Webseite wurde zurückgesetzt... in Kompatibilitätsmodus angezeigt"

Was das Internet angeht, da reicht noch locker der 9er oder 10er. Ich sehe ehrlich gesagt die fortschritte innerhalb des Browsers nicht. der wurd eher verschlimmert. z.B. musste ich erstmal in der registry rumfummeln um die adresszeile wieder richtig zu setzen.

Morale
2014-09-13, 12:49:28
Also bei uns in der IT läuft nicht alles rund aber wir installieren überall FF als standardbrowser :)

Gast
2014-09-13, 13:03:30
Mein IE11 schmiert immer wieder ab, ich ärgere mich sogar über das gemachte Update. vorallem kommt ständig dieses "Webseite wurde zurückgesetzt"

Nutze privat den IE11 und hab diese "Zurücksetzungs-Meldung" auch manchmal - man gewöhnt sich daran irgendwann *g*, ansonsten (Perfomance,etc.) bin ich eigentlich recht zufrieden mit dem Teil, jediglich starten könnte er etwas schneller.

In nem Spital hab ich mal im Aufenthaltsraum ne alte XP-Kiste ohne SP und Internet-Explorer 6 gesehn, der Browser ist so alt das er bereits einige modernere Seiten nicht mehr korrekt anzeigt (Probs. mit unterstützte Standards,etc.). Keine Ahnung wer dafür zuständig war, dem Zustand der Kiste nach zu urteilen niemand...

Lokadamus
2014-09-13, 13:06:09
Hin und wieder gibt es auch noch Plugins, die nur in den älteren Versionen laufen.

Lyka
2014-09-13, 13:10:06
ja, ist auch sehr nett... wir haben hier IE9, die Kollegen von den anderen Dienstleistern haben auch nur IE9 und dann bekommt Kunde Probleme mit dem IE11. yeah. Ist immer eine schöne Sache, Einstellungen zu suchen, die es nicht mehr gibt.

Matrix316
2014-09-13, 13:22:57
Es gibt aus meiner Sicht (ich arbeite bei einem IT-Dienstleister) dafür verschiedene Erklärung, als da wären:

- Dummheit der Admins (dann wird aber meistens garnichts geupdatet)
- Faulheit der Admins (Testen von IE-Versions-Updates ist je nach Firma deutlich aufwändiger als bei einfachen Windows-Updates)
- Kosten

Speziell der Punkt der 3. Punkt ist aber vielschichtig, es kann natürlich einfach an Personalkosten hängen weil der eine IT-Mitarbeiter der Firma einfach keine Zeit hat um auch noch Windows-Updates durch zu führen (wobei das auch eher auf Faulheit/Unwissenheit hindeutet).

Weiterhin ist es bei den meisten Firmen zwingend notwendig das alle Web-Anwendungen (und das werden immer mehr) auch nach einem Browser-Update einwandfrei funktionieren.
Die bedeutet natürlich aufwändigere Testmaßnahmen u.U. auch Anpassungen an diesen Web-Anwendungen oder auch Kosten für neue Versionen/Updates - an diesem Punkt scheitert es meiner Erfahrung am ehesten, oft ist Kontakt mit externen Firmen notwendig, die wollen zusätzliches Geld oder man muss sich mit komplett anderen Abteilungen rumstreiten und und und...

Aus meiner Sicht liegt die Hauptursache am ehesten in der Unfähigkeit (oder zu mindestens Faulheit) einiger Entwickler entsprechender Web-Anwendungen/Software.
Diese so zu schreiben, das diese nur in ganz bestimmten Browsern (und nicht in mehreren aktuellen) ist für die Umsetzung von Browser-Updates oft der Tod.
Seltenst wird ein entsprechendes Update kostenlos angeboten, zu meist (wenn es überhaupt angeboten wird) wird direkt ein Versions-Update gegen Geld fällig.
Diesen Arbeits- und Kostenaufwand scheuen viele IT-Abteilungen.

Eigentlich sollte es für Unternehmen mit dem IE11 kein Problem mehr sein selbst diese "Mist-Software" zu unterstützen (mit Ausnahmen), dafür fehlt dann aber auch oft wieder das Know-How.
Meine Firma hat durchaus Kunden die dies so umsetzen, oft ist aber auch der IE8 (XP) oder IE9 im Einsatz, zumeist parallel mit einer mehr oder minder aktuellen Firefox-Version ohne GPO-Addin...

Das Web Anwendungen nicht überall gleich laufen hat weniger mit der Unfähigkeit der Programmierer zu tun, als mit der Unfähiger der Browserentwickler sich auf einen Standard zu einigen.

Wir in der Firma bauen unsere eigenen Web Anwendungen und das ist selbst heute fast unmöglich Webapps zu machen, die in jedem Browser

a) gleich aussehen
b) gleich funktionieren

Weil

a) jeder Browser Webseiten ein klein wenig anders darstellt
b) der IE noch den Kompatibilitätsmodus mitschleppt, anstatt dass man mehrere IE Versionen parallel installieren könnte
c) jeder Browser noch diverse Einstellungen hat und man nie weiß wie die User was eingestellt haben
d) diverse Zusatztools wie von Telerik oder früher Farpoint in unterschiedlichen Browsern unterschiedlich verhalten.

Gerade früher zu .NET 1 Zeiten war alles für den damaligen IE optimiert und sowas wie ein Farpoint Grid hat auch nur da wirklich funktioniert.

Vor allem, wenn man riesige komplexe Anwendungen gemacht hat, kann man die nicht einfach so auf Knopfdruck neu machen, zumal die Leute die mit arbeiten müssen eventuell noch änderungen in der alten Version haben wollen und man auch noch an aktuellen Projekten arbeiten muss.

Aber ich bin selbst dabei eine .NET1 Anwendung neu für .NET 4+ zu machen und selbst da verzweifelt man manchmal wie der IE11 und z.B. Chrome einfach CSS ganz unterschiedlich interpretieren.

Es ist halt alles net so einfach. Allerdings ist die aktuellste IE 11 Version sogar besser für alte .NET1 Anwendungen geeignet als der IE10 oder die erste IE11 Version. Mit dem aktuellen kompatibilitätsmodus laufen die alten Sachen eigentlich relativ gut.

Captian Sheridan
2014-09-13, 14:29:34
Ich weiß nicht genau in welches Unterforum ich die (ernstgemeinte) Frage stellen soll, daher landet sie mal hier:

In jeder Firma in der ich bisher tätig war und in jeder Schulung in der ich bisher saß, egal ob Privatwirtschaft oder öffentlicher Dienst, egal ob kleine Klitsche, mittelgroßer IT-Dienstleister oder Konzern, egal ob Sportauspuffverkäufer oder Weltkonzern - immer lief Windows (das ist nachvollziehbar, vor allem wegen Office), doch immer lief auch der Internet Explorer in der ältesten Version die für dieses Betriebssystem verfügbar war, es war kein anderer Browser installiert und zusätzliche Installationen verboten bzw. ließ sich auch der Admin nie zu überreden. Umfragen im Freundeskreis ergaben genau das gleiche Bild.

Warum ist das eigentlich so? Ist das nicht ein Produktivitätshemmnis- und vor allem auch Sicherheitsrisiko? Ich meine, es werden jede Woche neue Updates eingespielt, die ganze restliche Software wird auch halbwegs bis sehr aktuell gehalten, teilweise für sehr viel Geld. Aber der Browser, den man problemlos kostenlos innerhalb kürzester Zeit aktualisieren könnte, der bleibt immer exakt auf der mit dem Betriebssystem ausgelieferten Version stehen. Einzige Ausnahme der IE 6.0, der wird manchmal auf XP-Installationen schon auf die 7.0 geupdatet.
Internet Explorer ist sehr stark mit dem System verwoben.
-> Updates führen dazu, daß irgendwelche Programme nicht gehen.

Das Risiko will keiner eingehen.
Die EDV-Abteilung ist fast immer das Stiefkind, chronisch unterbesetzt,
kein Geld, immer der Prügelknabe, wenn was nicht geht.

Webanwendungen, die in allen Browser geht, ist deutlich komplexer als eine
Visual Basic 6 Anwendung, die irgendwann zusammen geschustert wurde.
Außerdem muß sie ständig gepflegt werden, was Geld kostet, das nicht da ist.
Warum Microsoft sich bis heute weigert, sowas wie AppleScript für Windows bereit zustellen, ist mir ein Rätsel.
Sowas würde für viele einfache Aufgaben reichen.
Stattdessen muß auf Visual Basic 6/Delphi 7 zurückgreifen.

Ein große Firma, die als Callcenter für VW-Werkstätten tätig ist, muß WinXp verwenden, weil die CallCenter Software nur dort geht.

Anderes Beispiel: Nemetschek Allplan 2009 und früher geht unter Windows 7 nicht richtig, also bleibt man bei WinXp.

Rooter
2014-09-13, 16:37:09
Viele gerade große Firmen hängen leider an völlig veralteter Software die dann entsprechend kastrierte Systeme voraus setzt.

Das Service Portal von LG (https://gsfs-eu.lge.com/) läuft z.B. nur mit dem IE. Vor einem Jahr nur IE6-9, inzwischen bis 11. Nach dem ersten Start bekommt man erst mal über ein Dutzend ActiveX Plugins installiert... Laut dem "Install & Login Guide" wird offiziell sogar nur Win2000 und WinXP unterstützt, unter Win7 lauft es aber auch.

Noch schlimmer ist es bei Sony: Deren "Repair Center" ist eine Java App die nur unter Java 6 korrekt läuft, mit Java 7 hagelt es Fehlermeldungen.
Unsere Firmensoftware, mit der wir die Reparaturen für Sony abwickeln, ist sogar noch DOS-basiert. Kein Witz! :( Die Bedienung ist teilweise unterirdisch, selbst ein DOS-basiertes WWS könnte man wesentlich besser hinkriegen.
Da es die 16bit-Komponenten angeblich in Win7 x64 nicht mehr gibt (ist das wahr?) kann ich meinen eigentlichen PC (Pentium E5300, 4GB RAM, Win7 x64) nicht nutzen und sitze an einem Celeron 2000 (ja, der Pentium4-Celeron!) mit - inzwischen - 1,5GB RAM und Win2000 X-(.
Wenn ich in der Pause im Netz surfen will mache ich das manchmal mit dem Handy, geht genauso schnell...

MfG
Rooter

fezie
2014-09-13, 16:46:42
Ja es ist wahr dass die 64 bit Versionen von Windows kein 16 bit Subsystem mehr haben. Irgendwann muss man sich halt auch mal von dem alten DOS verabschieden. Oder Dosbox nutzen

Matrix316
2014-09-13, 17:10:10
Wobei mit Windows 8 32 Bit laufen diese alten Sachen sogar noch.

PatkIllA
2014-09-13, 17:16:13
Da läuft aber auch nicht jeder DOS-Krams.
Ich würde es wahrscheinlich mal mit DOSBox versuchen.

lumines
2014-09-13, 17:17:34
Da es die 16bit-Komponenten angeblich in Win7 x64 nicht mehr gibt (ist das wahr?) kann ich meinen eigentlichen PC (Pentium E5300, 4GB RAM, Win7 x64) nicht nutzen und sitze an einem Celeron 2000 (ja, der Pentium4-Celeron!) mit - inzwischen - 1,5GB RAM und Win2000 X-(.

Kann man das nicht einfach virtualisieren? Wäre wahrscheinlich bedeutend schneller als auf dem Celeron und vor allem auch sicherer.

Rente
2014-09-13, 18:30:48
Kann man das nicht einfach virtualisieren? Wäre wahrscheinlich bedeutend schneller als auf dem Celeron und vor allem auch sicherer.
Das ist in der Tat ein interessanter Punkt den ich gar nicht mehr so im Hinterkopf hatte.

Die meisten Probleme mit Web-Anwendungen (aber auch anderen) lassen sich durch isolierte Applikationsveröffentlichungen (z.B. über Citrix XenApp) komplett umgehen. Dabei wird eben für die spezielle Anwendung z.B. auch genau der spezielle Browser mit angeboten in welchem diese dann läuft.
Problem hierbei sind aber auch wieder die Kosten und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus noch viel mehr das sehr oft fehlende Know-How für funktionierende Anwendungs- oder Desktopvirtualisierung.

Natürlich sind solche Anwendungen dann nur schwerlich offline lauffähig, es wäre aber je nach Firma (wenn eh schon entsprechende Farmen existieren) eigentlich ein vernünftiger Weg.
Ich kenne allerdings selbst hier nur den Citrix-Weg, eventuell gibt es dazu sogar schon bessere Lösungen durch VMWare und Konsorten.

In einigen Fällen mag aber eigentlich auch schon eine Emulation (DOSBox) reichen.

Captian Sheridan
2014-09-13, 18:30:54
Ja es ist wahr dass die 64 bit Versionen von Windows kein 16 bit Subsystem mehr haben. Irgendwann muss man sich halt auch mal von dem alten DOS verabschieden. Oder Dosbox nutzen
Die x86-64 (AMD 64) kann auch 16 Bit Protected im 64 Bit Modus ausführen,
es wäre halt eine Menge Arbeit für MS gewesen.
real Mode wie Dos Anwendungen geht nicht.

Daher wurde der 16-Bit Teil in den 64Bit Version von Windows gestrichen.
schon bei WinXp 64 war das so.

Windows 8 32 Bit sollte 16 Bit Anwendungen noch ausführen können.

Marodeur
2014-09-15, 14:23:23
In jeder Firma in der ich bisher tätig war und in jeder Schulung in der ich bisher saß, egal ob Privatwirtschaft oder öffentlicher Dienst, egal ob kleine Klitsche, mittelgroßer IT-Dienstleister oder Konzern, egal ob Sportauspuffverkäufer oder Weltkonzern - immer lief Windows (das ist nachvollziehbar, vor allem wegen Office), doch immer lief auch der Internet Explorer in der ältesten Version die für dieses Betriebssystem verfügbar war, es war kein anderer Browser installiert und zusätzliche Installationen verboten bzw. ließ sich auch der Admin nie zu überreden. Umfragen im Freundeskreis ergaben genau das gleiche Bild.


z.B. wegen davon abhängiger Software.

In unserem Falle z.B. das Dokumentenmanagementsystem das die alte Version voraussetzt. Eine neue Version ist grad in der Entwicklung und erst wenn die da ist können wir auch den Browser erneuern...

minisale
2014-09-15, 19:09:45
In meiner Weltfirma ist ebenfalls der IE8 noch Standard. Bei uns liegt's am recht ummfangreichen und stark veralteten Intranet, welches zu über 50% nur im IE8 dargestellt werden kann.

Marscel
2014-09-15, 19:54:21
Bei kleineren Firmen, die nicht gerade (ständig) IT-Leuchten beschäftigen ist der Grund einfach: Es weiß niemand besser. Es ist erstaunlich, wie viele Leute immer noch nichts von "Firefox" oder "Chrome" wissen.

medi
2014-09-15, 20:03:59
Das Web Anwendungen nicht überall gleich laufen hat weniger mit der Unfähigkeit der Programmierer zu tun, als mit der Unfähiger der Browserentwickler sich auf einen Standard zu einigen....

Hach, danke dafür! Hatte schon überlegt warum ich vor 7 Jahren der Webentwicklung den Rücken gekehrt hatte - wegen genau diesem Scheiss! Da sind einem graue Haare gewachsen!

Florida Man
2014-09-15, 20:58:24
Weil Unternehmen und Behörden nicht lernen, dass Eigenentwicklungen, die 1998 als Browsererweiterung von einem (mittlerweile) ausgeschiedenen Mitarbeiter entwickelt wurden, nicht als betriebsrelevantes Tool mit Alleinstellungsmerkmal verwendet werden sollten und deshalb nicht frühzeitig den Stecker ziehen.

Kurz: Wichtige Prozesse basieren auf einem völlig veralteten Tool, welches im Grund niemand wirklich kennt. Und dann kommt irgendwann ein kluger BWLer um die Ecke und fragt: "Was ist teurer? Neuentwicklung oder Downgrade auf IE "Jura"? Die Antwort ist dann: "Rechnerisch ist das Downgrade günstiger, aber ..." - und jetzt wirds blöd - "Stopp, reicht - so sei es!", schallt es aus dem Munde des studierten Sparweltmeisters.

9 von 10 IT-Leitern haben einen falschen Beruf ergriffen. Und das ist der Grund.

jorge42
2014-09-16, 07:11:00
scheinbar kennen hier einige, weder größere Firmenstrukturen, deren Anwendungen und auch nicht modernen Browser mit all Ihren Anwendungen. Chrome unterstützt zwar per se GPOs, kann aber nicht in Multi User Umgebungen verwendet werden (nur eine Session pro Server und User), Friefox kann zwar dazu gebracht werden auch auf einem TS richtig zu laufen, unterstützt aber nur mit AddOns Dritter die GPOs....
Und der IE, tja der ist quasi der Standard, aber es gibt viel Software die nicht mit neueren Versionen läuft und für die es keinen Support mehr gibt (Fehlentscheidung der Verantwortlichen).

Wenn ich hier den Browser wechseln will, muss ich 4 IT Abteilungen mit 20 Mitarbeitern plus diverse nicht IT Abteilungen testen lassen. Und DANN darf ich mich darum kümmern die gefundenen Probleme zu lösen, neue IE Sicherheitseinstellungen sei dank...und nein MS macht es einen mit dem Enterprise Modus des IE11 auch nicht einfach den zu benutzen wenn man gemsischte Umgebungen verwenden muss,. Zumal es den 11er für 2008R2 und 2012R2 gibt, aber nicht für 2012, hallo?

Argo Zero
2014-09-16, 09:28:49
9 von 10 IT-Leitern haben einen falschen Beruf ergriffen. Und das ist der Grund.

Gerne gesehen aber selten zu finden: Ein BWL/ITler. :)
Dann wäre vieles einfacher und besser zu lösen in einem Unternehmen. Aber die Identifikation mit dem Unternehmen kann eigentlich keiner Abteilung schaden.

Rente
2014-09-16, 13:41:31
scheinbar kennen hier einige, weder größere Firmenstrukturen, deren Anwendungen und auch nicht modernen Browser mit all Ihren Anwendungen. Chrome unterstützt zwar per se GPOs, kann aber nicht in Multi User Umgebungen verwendet werden (nur eine Session pro Server und User), Friefox kann zwar dazu gebracht werden auch auf einem TS richtig zu laufen, unterstützt aber nur mit AddOns Dritter die GPOs....
Und der IE, tja der ist quasi der Standard, aber es gibt viel Software die nicht mit neueren Versionen läuft und für die es keinen Support mehr gibt (Fehlentscheidung der Verantwortlichen).

Wenn ich hier den Browser wechseln will, muss ich 4 IT Abteilungen mit 20 Mitarbeitern plus diverse nicht IT Abteilungen testen lassen. Und DANN darf ich mich darum kümmern die gefundenen Probleme zu lösen, neue IE Sicherheitseinstellungen sei dank...und nein MS macht es einen mit dem Enterprise Modus des IE11 auch nicht einfach den zu benutzen wenn man gemsischte Umgebungen verwenden muss,. Zumal es den 11er für 2008R2 und 2012R2 gibt, aber nicht für 2012, hallo?
Kaum ein Mensch benutzt reine Windows-Terminalserver, deshalb ist die Verwendung von Firefox oder Chrome da eigentlich unproblematischer (gerade mit Citrix) als du hier beschreibst.
Natürlich trifft man immer wieder auf Probleme, sich vor der Verantwortung/den Kosten als Firma (und IT-Abteilung) zu drücken führt aber auch nur immer wieder zu neuen Problemen.

Da ich nicht nur einen großen Kunden betreue sind mir die Verflechtungen (und das sehr oft schlechte Standing) der internen IT-Abteilungungen durchaus bewusst und bekannt, oft hatte ich bisher aber auch nicht das Gefühl das überhaupt aktiv versucht daran zu arbeiten, da reihen sich solche Themen eben direkt mit ein.

Die Sache mit 2012... - das ist in der Tat ungünstig, scheinbar möchte Microsoft aber so früh wie möglich die R2 eingesetzt sehen (was lizenztechnisch je nach Vertrag auch problemlos möglich ist).

@⠠⠚⠑⠞⠇⠁⠛
(y)

Matrix316
2014-09-16, 16:32:33
Hach, danke dafür! Hatte schon überlegt warum ich vor 7 Jahren der Webentwicklung den Rücken gekehrt hatte - wegen genau diesem Scheiss! Da sind einem graue Haare gewachsen!
Jeder Browser ist quasi äquivalent mit einem anderen Betriebsystem. Man einigt sich halt auf den größten gemeinsamen Nenner, sprich Windows bzw. Internet Explorer. Gerade im ASP.NET Bereich ist vieles auf den IE optimiert, wobei Chrome oft schneller ist, aber der hat andere Macken. ;) Aber irgendwie ist das auch ein reiz, es möglichst für jeden Browser gleich zu machen. Früher war der IE halt noch viel mehr verbreitet.

lumines
2014-09-16, 17:00:00
Jeder Browser ist quasi äquivalent mit einem anderen Betriebsystem.

Ziemlich unangebrachter Vergleich, weil es bei Browsern Standards gibt, die es so bei allen Betriebssystemen nicht direkt gibt. Dass manche Browser bestimmte Dinge anders interpretieren, heißt ja nicht, dass sie komplett andere oder gar inkompatible Plattformen sind. Ich glaube, genau das Wort hast du auch gesucht.

Microsoft hätte gerne das Web verzahnt mit ihren eigenen Technologien, deshalb trifft man ja erst auf so viele Inkompatibilitäten in Unternehmen, weil sie sich an MS gebunden haben und nicht an offene Standards. Das, was in manchen Unternehmen eine Web-Anwendung sein soll, ist doch in Wirklichkeit eine MS-Anwendung gepaart mit dem Web.

Matrix316
2014-09-17, 10:08:35
Ziemlich unangebrachter Vergleich, weil es bei Browsern Standards gibt, die es so bei Betriebssystemen nicht direkt gibt. Dass manche Browser bestimmte Dinge anders interpretieren, heißt ja nicht, dass sie komplett andere oder gar inkompatible Plattformen sind. Ich glaube, genau das Wort hast du auch gesucht.

Microsoft hätte gerne das Web verzahnt mit ihren eigenen Technologien, deshalb trifft man ja erst auf so viele Inkompatibilitäten in Unternehmen, weil sie sich an MS gebunden haben und nicht an offene Standards. Das, was in manchen Unternehmen eine Web-Anwendung sein soll, ist doch in Wirklichkeit eine MS-Anwendung gepaart mit dem Web.
1. Naja, das sind ja Betriebsysteme - Plattformen.

2. Aber die anderen Browser machen es einem auch nicht einfacher. Da kocht jeder sein Süppchen, unabhängig von irgendwelchen Standards. Es ist ja nicht nur wie CSS interpretiert wird, sondern auch Sachen wie der Browsercache funktioniert oder wie PDFs angezeigt werden und sowas.

lumines
2014-09-17, 12:51:53
1. Naja, das sind ja Betriebsysteme - Plattformen.

Mit so einer Aussage verheddert man sich in ganz vielen Details. Ist OS X eine andere Plattform als Linux, wenn ich meine GUI-lose Anwendung unter beiden problemlos und ohne Anpassungen kompilieren kann (und ja, das geht)? Eben nicht, weil dann der kleinste gemeinsame Nenner und damit auch die Plattform POSIX ist, aber ich benutze trotzdem andere Betriebssysteme. Andersrum funktioniert das mit Windows aber nicht, dafür kann ich aber abstrahiert mit .Net und Mono unter allen aktuellen Betriebssystemen eine plattformübergreifende Anwendung schreiben. Das Betriebssystem alleine ist selten die einzige relevante Plattform. Es ist viel zu komplex, als dass man da einen einfachen Vergleich mit Browsern machen könnte. Es ist einfach ein Vergleich, der nicht funktioniert.

oder wie PDFs angezeigt werden und sowas.

Na ja, das hat ja wenig mit dem Browser zu tun.

Matrix316
2014-09-18, 09:23:50
Mit so einer Aussage verheddert man sich in ganz vielen Details. Ist OS X eine andere Plattform als Linux, wenn ich meine GUI-lose Anwendung unter beiden problemlos und ohne Anpassungen kompilieren kann (und ja, das geht)? Eben nicht, weil dann der kleinste gemeinsame Nenner und damit auch die Plattform POSIX ist, aber ich benutze trotzdem andere Betriebssysteme. Andersrum funktioniert das mit Windows aber nicht, dafür kann ich aber abstrahiert mit .Net und Mono unter allen aktuellen Betriebssystemen eine plattformübergreifende Anwendung schreiben. Das Betriebssystem alleine ist selten die einzige relevante Plattform. Es ist viel zu komplex, als dass man da einen einfachen Vergleich mit Browsern machen könnte. Es ist einfach ein Vergleich, der nicht funktioniert.



Na ja, das hat ja wenig mit dem Browser zu tun.

1. Naja sagen wir mal so: Wenn man auf jedem OS die gleiche Entwicklungsumgebung und Programmiersprache verwendet, würde eine GUI trotzdem jeweils etwas anders aussehen, weil die Betriebsystem Oberflächen andere Icons, Rahmen etc. verwenden. Aber das wäre vielleicht sogar noch einfacher zu handlen als CSS in verschiedenen Browsern. =)

2. Chrome hat einen internen Viewer und der harmoniert z.B. nicht mit farbigen größeren PDFs.

lumines
2014-09-18, 16:43:48
1. Naja sagen wir mal so: Wenn man auf jedem OS die gleiche Entwicklungsumgebung und Programmiersprache verwendet, würde eine GUI trotzdem jeweils etwas anders aussehen, weil die Betriebsystem Oberflächen andere Icons, Rahmen etc. verwenden.

Nö, du könntest auch einfach wxWidgets benutzen, welches die nativen GUI-Frameworks der jeweiligen Betriebssysteme anzapft. Das schlägt zwar auch keine Brücke zwischen den Design Guidelines, aber technisch geht das.

Egal wie man es dreht und wendet, ich wäre vorsichtigt da irgendwelche halbgaren Vergleiche mit Browsern anzustellen. Betriebssysteme und ihre ganzen Schnittstellen, Möglichkeiten und auch Bedienungsparadigmen sind so komplex und die Unterschiede zwischen den Plattformen sind doch so fließend mit den richtigen Werkzeugen, dass man da einfach keinen sinnvollen Vergleich anstellen kann. Zumal die Probleme der Kompatibilität zwischen verschiedenen Betriebssystemen und verschiedenen Browsern eh nicht viel gemein haben.

Glaub mir einfach, dass du so einen Vergleich nicht machen willst.

2. Chrome hat einen internen Viewer und der harmoniert z.B. nicht mit farbigen größeren PDFs.

Was sind farbige PDFs? Du meinst wahrscheinlich PDFs mit eingebetten Bildern und keine Vektorgrafiken, oder? Geht es hier wirklich um die Darstellung oder eher die Performance?

Oder was meinst du genau? Die Probleme von PDFs sind jedenfalls komplett andere als die von Webseiten.