Diskussion zu: AMD-Geschäftsergebnisse Q3/2014: Keine Bewegung nach irgendwohin [Archiv]

OBrian

2014-10-22, 11:42:52

Man kann das auch genau umgekehrt sehen: Nämlich daß das Semi-Custom-Business eben eine langfristige Grundlage legt und damit ein verläßliches Einkommen, während man mit Consumerchips immer einem kurzfristigen Trend hinterherläuft und vor allem auch dem Mitbewerber auf Gedeih und Verderb (meist nur letzteres) ausgeliefert ist. Sobald Intel merkt, daß AMD irgendwo was halbwegs Erfolgversprechendes hat, legen sie genau da einen Zahn zu, so daß AMD dann wieder nur die Preise senken kann, um überhaupt was loszuwerden, was dann mal schnell massive Umsatz- und Gewinneinbrüche verursacht. Ebenso irgendwelche Verzögerungen wie z.B. Microsoft schafft sein neues Windows nicht an den Mann zu bringen, womit die PC-Verkäufe schwächeln usw., alles zu große externe Abhängigkeiten, um sich halbwegs sicher fühlen zu können.

Für die Konsolenchips und andere Sonderverträge bekommt AMD dagegen einen vorher fest ausgehandelten Obolus über lange Jahre hinweg, das ist dann eben ein Mindesteinkommen, mit dem man fest rechnen kann. Und es ist ja auch gar nicht gesagt, daß nach Auslaufen der Konsolendeals gar keine Folgeaufträge kommen. Wenn Nintendo, Microsoft und Sony jetzt schon in zweiter Generation bei AMD einkaufen, wieso sollten sie dann plötzlich alle damit aufhören? Und es sind ja nicht nur die Konsolen, das Geschäft wird ja gerade ausgebaut und dürfte in einigen Jahren sicherlich noch einige andere Firmen beinhalten (denkbar z.B. spezielle Serverchips für Google oder Amazon usw.).

Man muß sich also gerade wegen des Semi-Custom-Business in Zukunft eher weniger Sorgen um AMD machen, damit gehen sie weniger schnell pleite als bisher.