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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Storj - Die dezentrale Cloud


Tempo
2014-12-20, 21:24:14
Für alle die es noch nicht kannten, mit Storj (http://storj.io) kommt eine dezentrale Cloud-Lösung auf den Markt. Hinter dieser Cloud steckt kein großes Unternehmen wie Google, Apple oder Amazon, sonden eine Community. Jeder der zuviel freien Speicherplatz übrig hat kann diesen der Cloud zur Verfügung stellen und bekommt Credits [= StorjCoin X = SJCX] dafür gutgeschrieben. Jemand der in der Cloud etwas speichern will, bezahlt dafür mit diesen Credits. Bis jetzt laufen erste geschlossene Beta-Tests. Ich finde dies eine gute Alternative zu bisherigen Cloud-Lösungen und ein Projekt mit viel Potenzial das man unterstützen sollte!

Unsere Vision

Unser Team arbeitet an einer revolutionären Software mit dem Ziel, die Cloud-Speicher-Landschaft grundlegend zu verändern und eine Plattform zu erschaffen, die von den Menschen, Unternehmen und Organisationen im Laufe der Zeit übernommen wird. In einer Welt, in der großer Datenmissbrauch ein fast alltägliches Ereignis ist, suchen Menschen und Unternehmen nach mehr direkter Kontrolle über ihre Cloud-Daten. Durch Verwendung eines Personen-zu-Personen-Netzwerkes anstatt eines Personen-zu-Unternehmen-Netzwerkes, unterstützt Storj die Datensicherung und beugt dem Datenverlust und dem unerwünschten Zugriff Dritter vor. Schlussendlich ist der Nutzer der Besitzer der Daten, der damit über die Kontrolle der Daten verfügt und eben nicht ein Unternehmen.

Traditionelle Cloud-Speicher-Anbieter haben kläglich versagt, wenn es um Datenverlust und Sicherheit geht und das scheint sich in Zukunft nicht zu bessern. Diese Unternehmen versuchen ihr Bestes, aber es ist das Prinzip, welches die Probleme bedingt. Durch den Wegfall der zentralen Server und der Verschlüsselung aller Inhalte, beginnen wir, diese großen Probleme des Cloud-Speicher schon heute zu beseitigen. Aber auch für die Fälle, in denen die Daten nicht personenbezogen sind, stellt Storj ebenfalls eine ausgezeichnete Plattform dar. Entwickler können Anwendungen erstellen, einschließlich der nächsten Social-Media-Website, Video-Sharing-, Bild-Sharing, Datei Kollaborationen und viele andere Konzepte, über die wir noch gar nicht nachgedacht haben. Bestehende Anwendungen können so Geld sparen und bieten ihren Nutzern dabei mehr Funktionen, Privatsphäre, Sicherheit und schnelleren Zugriff.

Festplattenspeicher ist etwas, was viele von uns für selbstverständlich hinnehmen. Aber seien wir ehrlich: Die meisten Menschen haben eine Menge ungenutzten Speicherplatz auf ihren Festplatten. Durch die Teilnahme an Storj, können Sie (als sog. "Farmer") ungenutzte Speicherkapazitäten durch Vermietung an andere Cloud-Nutzer ("Mieter") verkaufen. Farmer und Mieter nutzen einen digitalen Token (StorjCoin X = SJCX) um den Zahlungsverkehr abzuwickeln. Dadurch wird der Handel vereinfacht, schneller und anonym. Wir glauben an die sinnvolle, effektive und dadurch auch umweltfreundlichere Nutzung Ihres Speicherplatzes, haben aber letztlich auch einen marktorientierten Ansatz, der die Kosten für Cloud-Speicher für alle nachhaltig senkt. Die Zeiten sind vorbei, in denen man teure, externe Speichergeräte für die sichere Aufbewahrung von Daten kaufen musste, wenn man einfach einige der Token die man verdient hat, als man noch viel freien Speicher zur Verfügung hatte, dafür einlösen kann.

Die Tage an denen man auf zentralisierte Drittanbieter zur Speicherung und Verwaltung von Daten angewiesen ist, sind vorbei. Wir sind hier, um zum Aufbau einer Cloud beizutragen, die betrieben und kontrolliert wird durch Sie, den Benutzer!

Quelle: Storj Forum (https://storjtalk.org/index.php?PHPSESSID=ge2h9eo678vktgudvbm6231sv6&topic=1769.0)

-/\-CruNcher-/\-
2014-12-21, 10:11:12
Die idee ist auf jedenfall begrüssenswert :)

Leonidas
2014-12-27, 05:47:18
Naja, da muß man schon einige Hürden überwinden, ehe das so sicher wird wie ein regulärer Cloud-Dienst. Denn:

Da man die Daten bei irgendwelchen Privatpersonen ablegt und die ja nicht immer online sind, muß man faktisch alle Daten am besten hunderfach ablegen - nur allein damit garantiert ist, daß jene immer verfügbar sind. Und eigentlich muß auch immer eine Masterkopie bei Storj herumliegen, weil immer das Restrisiko existiert, daß alle diese 100 Privatpersonen gleichzeitig den Stecker ziehen und damit die Daten nicht verfügbar sind.

Mit extrem Verteilung und Spiegelung der Daten ist das ein sicher lösbares Problem. Dagegen erscheint der Ansatz eines zentralen Cloud-Dienstes jedoch plötzlich fast elegant.

Natürlich hat der Ansatz von Storj seine Vorteile auf anderen Gebieten.

-/\-CruNcher-/\-
2014-12-27, 08:10:58
Sorry aber ich begrüsse solche sachen es ist vernünftiger für die Gesselschaft als wie Botnets zum eigenen Zweck zu kreiren die nur aus dem Grund der Selbstberreicherung oder zum Cyberkrieg entwickelt werden.

Natürlich ist das Sicherheitskonzept teils wichtig nur 100% Sicherheit wird nie exestieren nicht vor den Geheimdiensten und ihren Resourcen nicht in dieser unserer Welt.

Du spielst da Lotto wenn wir von Millionen usern sprechen die eine Cloud in der Cloud bilden is die Gefahr wohl verschwindend gering das die Daten nicht irgendwo noch exestieren und Abrufbar sind so lange das Programm Nutzbar bleibt über Architekturen hinweg ;)

Zentralle Speicherung würde dieses Konzept wieder in die Tonne kloppen.

Storji scheint aber auch zum Teil Kommerzielt motiviert und das wiederum ist aber ein Problem mit verschiedenen Problemfaktoren ;)

Trap
2014-12-27, 11:47:08
Auf der Webseite von denen gibt es ein white paper: http://storj.io/storj.pdf

Liest sich erstmal sinnvoll. Soweit ich es verstanden hab setzt es allerdings voraus, dass man für das Bereitstellen von Platz (gegen Credits) den auch online verfügbar halten muss.

Limit
2014-12-27, 18:41:17
Da man die Daten bei irgendwelchen Privatpersonen ablegt und die ja nicht immer online sind, muß man faktisch alle Daten am besten hunderfach ablegen - nur allein damit garantiert ist, daß jene immer verfügbar sind.

Das ist nicht zwingend notwendig. Es werden sicherlich Prüfsummenverfahren wie z.B. Reed-Solomon-Code zur Anwendung kommen. Damit kann man genau so viele fehlende/kaputten Blöcke ersetzen wie es Prüfsummenblöcke gibt. Wenn man das mit einer intelligenten Verteilung der Blöcke verbindet, sollte man mit deutlich weniger Overhead auskommen. Dafür ist es allerdings essentiell, dass ein Mindestmaß an aktiven und zuverlässigen Teilnehmer dabei sind.

Und eigentlich muß auch immer eine Masterkopie bei Storj herumliegen, weil immer das Restrisiko existiert, daß alle diese 100 Privatpersonen gleichzeitig den Stecker ziehen und damit die Daten nicht verfügbar sind.

Das wäre zwar eine Möglichkeit, aber würde dem Konzept irgendwie zuwieder laufen. Allerdings wäre es zumindest für den Start sicherlich von Vorteil ein gewisse Menge "zuverlässigen" Speicherplatzes zur Verfügung zu haben.

Mit extrem Verteilung und Spiegelung der Daten ist das ein sicher lösbares Problem. Dagegen erscheint der Ansatz eines zentralen Cloud-Dienstes jedoch plötzlich fast elegant.

Auf den ersten Blick mag das sicher so sein. Allerdings müssen Cloud-Anbieter auch einiges an Aufwand treiben. Auch diese werden "unter der Haube" mit verteilten Systemen arbeiten, schon allein um im Falle eines Problems in einem Rechenzentrum nicht gleich Daten zu verlieren.

Was mich noch interessieren würde, wie das Sicherheitskonzept aussieht. Idealerweise würde man ja so etwas wie ein One-Time-Pad einsetzen, aber das würde den Speicherbedarf gleich nochmal verdoppeln.

Tempo
2016-12-16, 21:03:53
Inzwischen hat das Projekt den offenen Beta Status erreicht. Die Software (https://storj.io/share.html) zum bereitstellen von freiem Festplattenspeicher läuft rund und man bekommt beim teilen von Telemetrie-Daten Credits (SJCX) gutgeschrieben.
Das Paper v2.0 (https://storj.io/storj.pdf) für den technischen Background ist ebenfalls vor ein paar Tagen erschienen.

BlacKi
2016-12-16, 21:28:42
bei 2mbit upload hab ich nichts zu verschenken. hört sich aber interessant an.

Tobalt
2016-12-17, 12:33:01
Sehr begrüßenswert. Wiedermal eine innovative aber auch logische Idee der IT Gesellschaft. Je mehr Schwarmcharakteristika sich durch alle Bereiche der Gesellschaft ziehen um so besser für alle.

Leider hängt Deutschland mit den hier üblichen mittelalterlichen Internetverbindungen mal wieder so weit hinten dran, dass es wohl für über 90% derer, die gern teilnehmen würden, keinen Sinn macht.

DinosaurusRex
2016-12-17, 13:44:44
Je mehr Schwarmcharakteristika sich durch alle Bereiche der Gesellschaft ziehen um so besser für alle.


Dezentralisierung ist immer teurer als Zentralisierung. Und das nicht nur hinsichtlich finanzieller Aspekte, sondern vor allen Dingen auch mit Blick auf die benötigen Ressourcen. Die Gesamtgesellschaft profitiert von Zentralisierung idR wesentlich stärker. Die Forderung nach Dezentralisierung ist meistens nicht nutzenorientiert, sondern politisch. Da geht es nur um Macht und Einfluss.

Tempo
2016-12-18, 19:00:14
Habe selbst nur 365 KB/s Download und 44 KB/s Upload und trotzdem nehme ich an dem Projekt teil. Meistens werden ja Daten in die Cloud gespeichert und nicht so oft darauf zugegriffen. Habe wenn, dann mehr Download als Upload bei Storj zu verzeichnen. Die letzten drei Tage hatte ich sogar gar keine nennenswerte Aktivitäten.

Tobalt
2016-12-19, 10:58:03
Dezentralisierung ist immer teurer als Zentralisierung. Und das nicht nur hinsichtlich finanzieller Aspekte, sondern vor allen Dingen auch mit Blick auf die benötigen Ressourcen. Die Gesamtgesellschaft profitiert von Zentralisierung idR wesentlich stärker. Die Forderung nach Dezentralisierung ist meistens nicht nutzenorientiert, sondern politisch. Da geht es nur um Macht und Einfluss.

Stimme dir im großen und Ganzen zu.
Allerdings klingt es so, als ob die wirtschaftlichen Überlegungen ohne Einschränkung schwerer wiegen als die politischen/gesellschaftlichen. Das sehe ich völlig anders.

ontopic: Derzeit habe ich kein NAS in Betrieb und habe somit keinen Speicher der permanent online ist. Ich plane aber die Anschaffung, und werde mir dann auch das Projekt genauer ansehen.

Gast
2017-01-14, 12:09:10
So, habe mir jetzt einen angeschafft und stehe vor dem nächsten Problem.

Ich weiß nicht, wie ich die Software ohne PC zum laufen kriege.

Im QNAP App Center gibt es nichts entsprechendes und für eine anderweitige Einrichtung finde ich keine Dokumentation.

Hat es irgendjemand auf einem NAS laufen ? Wenn ja, wie ?

Tempo
2017-05-06, 22:20:52
@Gast
Schau Dir mal diese Dokumentation an:
https://docs.google.com/document/d/1dWcVr6hMg5RKQfSWtK8J1aw3PS3qJgZlfzHbWpR_P-A/edit?ts=5728c7d3

Gast
2017-05-06, 23:54:54
Das gab es doch alles schon??
https://de.wikipedia.org/wiki/Wuala

Nannte sich damals Wuala und ist genauso verschwunden wie es gekommen ist ;)

Verstehe nicht wieso die das einfach dichtgemacht haben. Peer 2 Peer braucht kaum ressourcen vom Anbieter und die verschlüsselung und fragmentaufteilung sorgt dafür das keiner was damit anfangen kann.

Exxtreme
2017-05-07, 10:49:07
Dezentralisierung ist immer teurer als Zentralisierung. Und das nicht nur hinsichtlich finanzieller Aspekte, sondern vor allen Dingen auch mit Blick auf die benötigen Ressourcen. Die Gesamtgesellschaft profitiert von Zentralisierung idR wesentlich stärker. Die Forderung nach Dezentralisierung ist meistens nicht nutzenorientiert, sondern politisch. Da geht es nur um Macht und Einfluss.
Auch wenn es bissl spät für eine Antwort ist, aber Dezentralisierung ist nicht billiger als Zentralisierung. Wenn das so wäre dann hätte der Sozialismus schon lange über den Kapitalismus gesiegt und Amazon, Facebook, Netflix & Co. hätten einen einzigen zentralen riesigen Server und nicht zigtausende Microservices.

Zentralisierung hat nämlich einen entscheidenden Nachteil: sie skaliert nur horizontal während Dezentralisierung darüber hinaus auch noch vertikal skaliert. Stößt ein zentrales System an seine Kapazitätsgrenzen dann wird es übermäßig teuer diese Grenzen zu erweitern, Stichwort: Pareto-Prinzip. Bei einer dezentralen Lösung stellt man zusätzliche Systeme hin. Ja, eine dezentrale Lösung hat einen Kommunikationsoverhead und sehr oft Redundanzen. Dafür sind die Kommunikationswege oft kürzer und Redundanzen erhöhen die Ausfallsicherheit.

Tempo
2017-05-07, 14:23:44
@Gast
Klar gab es früher schon mal Wuala, aber das war ein Projekt ohne Blockchain-Technologie. Wurde damals von der ETH Zürich aus entwickelt, später von Seagate aufgekauft und letztendlich eingestampft :o(

Tempo
2019-08-24, 17:20:50
Wollte diesen Thread mal wieder ausgraben und auf den neusten Stand bringen. Inzwischen ist das Storj-Netzwerk in Version 3 (https://storj.io/whitepaper) erschienen und vor ein paar Tagen in den Beta-Status (https://storj.io/blog/2019/08/announcing-beta-pioneer-1-v3-and-tardigrade-are-here) versetzt worden.
Ich mache schon seit dem Alpha-Stadium bei Storj mit (https://storj.io/sign-up-node-operator).
Das Storj-v3-Netzwerk ist die Basis für die Plattform Tardigrade (https://tardigrade.io) die sich direkt gegen Amazons-Web-Services richten soll.
Man wird als Vermieter des Festplattenspeichers mit Storj-Coins (https://coinmarketcap.com/de/currencies/storj) entlohnt. Auf dieser Seite (https://storj.io/storage-node-estimator) kann man sich ausrechnen lassen wieviel man mit Storj verdienen kann.
Klar, reich wird man nicht davon aber die Projekt-Idee ist irgendwie faszinierend und wird meiner Meinung nach den Cloud-Markt ordentlich durcheinander wirbeln. Falls das Unternehmen nicht von einem der Big-Player davor aufgekauft werden sollte.
Unterstütze Plattformen wären: Windows in der Pro Version, Linux (x64, ARM und x86). Habe z.B. eine 5 TB Festplatte im Gespann mit einem Raspberry Pi 3B+ hier laufen. Das Gerät verbraucht wenig Strom und ist den Ansprüchen gut gewachsen.
Für alle die jetzt neugierig geworden sind hier eine Installations-Anleitung als Video (https://www.youtube.com/watch?v=cd6gWMgSyqI)!

Tobalt
2019-08-24, 20:23:23
hatte mir das auch 2017 mal angeschaut. viele leute hatten da nachgefragt ob die mal eine app für die NAS Betriebssysteme von Qnap und Synology rausbringen.

bisher habe ich nichts gehört und man braucht schon weitreichende Fähigkeiten um das auf dem Nas zum laufen zu kriegen. gibts da was neues? sicher habe viele leute brache TB auf ihren NAS und diese Geräte sind idr ja eh 24/7 an und online.

Tempo
2019-08-25, 21:07:37
Storj v3 läuft inzwischen in einem zeitgemäßen Docker-Container. Einfach bei Storj anmelden (https://storj.io/sign-up-node-operator), Keys generieren und Docker-Container runterladen und starten. Steht aber alles in Deiner Anmelde-E-Mail drinnen.

Tempo
2019-09-25, 20:17:09
Wie gestern angekündigt wurde, soll Storj auch als App für folgende NAS-Systeme erscheinen:

https://s17.directupload.net/images/190925/5i59eyli.jpg