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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zocken über Wireless HDMI praxistauglich?


Lawmachine79
2014-12-26, 23:45:11
Leute, weiss jemand, ob es mittlerweile praxistaugliche Lösungen gibt, über Wireless-HDMI zu zocken?

Zafi
2014-12-27, 02:49:53
Ich fürchte, dass ist noch lange nicht praxistauglich. Ich hab mal ein Vergleichs-Video gesehen, bei dem Miracast mit HDMI über Kabel verglichen wurde. Da zeigte sich bei Miracast starke Fragmentbildung und vor allem auch eine Latenz, die ständig variiert hat. Mal war es synchron, mal hing die Miracast-Übertragung gerne mal um 1 Sekunde hinter her. Ich hatte das Gefühl, dass speziell aktionslastige/rechenintensive Situationen das Ganze in die Knie zwangen. Möglich, dass eine stärkere CPU das besser abfangen kann.

Was die HDMI-Adapter-Lösungen anbelangt, die den PC nicht belasten, kann ich mir theoretisch vorstellen, dass es besser funktioniert. Aber da einige dieser Übertragungstechniken/Adapter bereits mehrere Jahre auf dem Buckel haben, fürchte ich, dass sie deutlich größere und/oder anhaltende Latenzen besitzen. Außerdem sind sie preislich immer noch unattraktiv.

Wie so oft lautet daher die Empfehlung: Warte lieber noch 1-2 Jahre. Bis dahin sollten dann zumindest 802.11ac Miracast-Adapter/Player großflächig verfügbar sein, die mehr Bandbreite bieten und nicht soviel Kompression benötigen. Vielleicht gibt es bis dahin auch ein besseres Miracast und vielleicht hast du bis dahin auch eine dickere CPU.

AnarchX
2014-12-27, 09:35:55
WHDI sollte bei Einhaltung der Reichweite nicht spürbare Latenzen haben, da bei diesem Verfahren nicht in einen Videostream umgewandelt werden muss.

4Fighting
2014-12-27, 14:03:48
Leute, weiss jemand, ob es mittlerweile praxistaugliche Lösungen gibt, über Wireless-HDMI zu zocken?

Mir ist nur die kfa 460 whdi bekannt.

Die Ergebnisse waren eigentlich auch brauchbar, wenn man sich die reviews ansieht.

KiBa
2014-12-27, 22:15:31
Die Latenz sollte keine Probleme bereiten. Die meisten Hersteller werben mit weniger als 1 ms Lag und halten das wohl auch ein. Ich habe vor ca. 1,5 Jahren einige Geräte getestet und nur eins gefunden, was die Bilder unkomprimiert überträgt: ZyXEL WHD6215. Einziger Nachteil ist, dass dieses eine direkte Sichtverbindung braucht. Das Bild kann schon gestört werden, wenn man sich dazwischen stellt. Für Beamer ist das aber meist kein Problem, wenn diese an der Decke montiert sind. Bei den Geräten mit Komprimierung war die Verbindung auch durch 2 Wände gegeben und Artefakte hat man nur bei harten Kontrasten und bei genauem Hinsehen wahrgenommen. Im letzten Jahr kann sich da natürlich auch was weiterentwickelt haben, aber zocken sollte man damit problemlos können.

Zafi
2014-12-28, 01:12:58
Die Latenz sollte keine Probleme bereiten. Die meisten Hersteller werben mit weniger als 1 ms Lag und halten das wohl auch ein.

Das halte ich für unwahrscheinlich. Die Hersteller testen vermutlich ohne Last. Dann kommt auch eine GbLAN-Verbindung über Kabel auf 1ms. Sobald aber mehr Daten übertragen werden, als nur ein Ping, geht die Latenz rauf. Wenn also GbLAN über ein Kabel keine 1ms garantieren kann, dann wird es eine Funkverbindung erst recht nicht können.

lumines
2014-12-28, 01:25:55
Sehe ich auch so. Alleine die Buffer in der Netzwerkhardware (vor allem bei den üblichen WLAN-Treibern) erzeugen schon eine signifikante Latenz, weil so etwas unter normalen Bedingungen einfach niemanden interessiert. Das merkt man natürlich nur unter Last, weil man ansonsten die Buffer ja gar nicht füllt.

In geschlossenen System wie z.B. der Wii U oder solchen Sets kann man natürlich auf so etwas hin optimieren. Bei normaler Hardware wird da aber leider noch nicht so genau drauf geachtet. Stichwort Bufferbloat.

AnarchX
2014-12-28, 12:46:07
WHDI ist aber keine Netzwerkverbindung, sondern einfach ein etwas anders codiertes HDMI-Signal, was mit 3Gbit/s @ 5GHz übertragen wird.
Das von KiBa genannte WiHD sogar mit 60GHZ mit bis zu 28Gbit/s: http://www.video-magazin.de/kaufberatung/wirelesshd-wihd-1226925.html

Man muss hier zwischen den WLAN-basierten Verfahren mit Videokompression (Airplay, Miracast, WiDi, Screen Mirroring) und den unkomprimierten, hochfrequenz und hochbandbreitigen Verfahren (WHDI, WiHD) unterscheiden.

lumines
2014-12-28, 12:54:38
Tatsache. Ich dachte, das würde irgendwie über den Router laufen. Von Komprimierung und Co. bin ich dabei aber auch nicht ausgegangen.

Zafi
2014-12-28, 19:47:45
Man muss hier zwischen den WLAN-basierten Verfahren mit Videokompression (Airplay, Miracast, WiDi, Screen Mirroring) und den unkomprimierten, hochfrequenz und hochbandbreitigen Verfahren (WHDI, WiHD) unterscheiden.

Laut dem verlinkten Artikel wird bei WHDI komprimiert. Und bei WiHD sollen die Latenzen (laut WiHD-Konsortium) nur im Idealfall 1ms betragen, typische Latenz ist 5ms und kann auch bis 15ms betragen. Wenngleich dass jetzt kein Beinbruch ist. Dennoch ist damit nicht der gesamte Übertragungsweg sondern nur der WiHD-Link gemeint. ich würde mich daher nicht allzu sehr auf solche Marketingaussagen verlassen und lieber einem Praxistest vertrauen. Zumal die Umstände, unter denen WiHD funktioniert (sichtverbindung, geringe Reichweite) nicht besonders vertrauens-erweckend sind. Denn spätestens wenn der TS aus dem Nachbarraum senden will, ist WiHD aus dem Rennen. Latenz hin oder her.

KiBa
2014-12-28, 21:07:48
Ich hatte damals einen Test zwei verschiedener "Wireless HDMI" Geräte gelesen und beide wurden mit Hochgeschwindigkeitskameras vermessen. Beide hatten weniger als 1ms mehr Latenz als die direkte HDMI-Verbindung. Ich finde leider den Link nicht mehr dazu. Ein Gerät war ein Vorgänger des ZyXEL WHD6215 und das andere ein Optoma glaub ich. Diese Geräteklasse ist wohl weder WHDI noch WiHD, oder?