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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Lann Horscheidt und zunehmende Sprachverhunzung


Tark
2015-01-05, 14:30:35
Ich höre ja viel Freies Radio, ich lese auch die Graswurzelrevolution, ich interessiere mich für die kleinen Aktionen und die Dinge, die normalerweise nicht in den Medien erscheinen.
Es fällt mir aber immer schwerer, denn die Sprache ist fast durchweg gegendert, mithin also wird das binnen 'I' gesprochen. Lehrer*innen, Schüler*innen, Schornsteinfeger*innen usw.
Lesen kann man das ja, aber hören ist sehr befremdlich.

Daß v.a. die HU in Berlin aktiv zu der modernen Sprachverwirrung beiträgt, konzentriert in ProfX Lann Hornscheidt, der es erst einfiel, weder Frau noch Mann zu sein, nachdem sie Professorin wurde, ist ja bekannt, und man muß kein Maskulinist*in sein, um diesem Irrsinn den Stempel 'Irrsinn' aufzudrücken.

Es nervt aber, wenn diese Hörsaalagitationen im normalen Leben ankommen.

Unicous
2015-01-05, 14:52:24
Ja, genau nervt uns nicht mit eurer Andersheit. Seid froh, dass ihr nicht mehr verfolgt und ins Lager gesteckt werdet. Habt ihr nicht das erreicht was ihr wolltet. Was wollt ihr denn noch?

Aktzeptanz?

Meine Toleranz reicht gerade soweit wie meine gestreckte Faust. Also nervt nicht mit euren Vorschlägen die Welt fair und gleichberechtigt zu gestalten. Die Sprache ist seit Jahrtausenden gewachsen und immer war sie patriarchal geprägt. Die Frau gehört eben auch in der Sprache in die Küche, sozusagen. Es gibt nur den den Kanzler, den Feldwebel und das ändert sich auch nicht.

Wo kommen wir denn da hin. Die Sprache ist zwar lebendig und von der Gesellschaft geprägt in der sie gesprochen wird aber das heißt noch lange nicht, dass irgendein Individuum, das auf einmal weder Mann noch Frau ist, einfach gegen die sprachlichen Sitten verstoßen darf.

Wo kommen wir da hin. Das wird man ja noch einmal sagen dürfen.

Dazu gibt es auch einen Blog-Artikel von so einem der u.a. für die Lügenpresse arbeitet und auch noch über Kraut berichtet (was ja sehr nahe an Graswurzel kommt)

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/19953/raus-aus-der-komfortzone/


Toleranz... na wenn es sein muss, aber nicht vor meiner Haustür.

aufkrawall
2015-01-05, 14:58:49
Guter Beitrag. :)

byola
2015-01-05, 15:04:42
Dann doch bitte alles mit "das" bezeichnen oder "the".
Dieses angebaue von -in und -innen an jedes Wort...:ucrazy3:

Bald kommt sowieso noch jemand auf die Idee, dieses "-innen" sexuell oder charakterlich zu deuten und wir haben der Gleichberechtigung wegen dann "Liebe Genossen, Genossinnen und Genossaußen"

looking glass
2015-01-05, 15:23:00
Was soll das überhaupt eigentlich? Die Genossen = Mehrzahl, Die Mitarbeiter = Mehrzahl, etc. etc., wer das nicht kapiert und das in MitarbeiterInnen geändert haben möchte, soll sich wegen geistigen Defiziten mal behandeln lassen - für mein dafürhalten stimmt da was oben in der Bommel nämlich nicht...

Unicous
2015-01-05, 15:28:00
Bloß weil es im englischen nur noch the gibt heißt das nicht, dass es keine patriarchalische Sprache ist, wie man so schön sagt.

"Ein Artikel" macht es nicht auf einmal "besser". Es zeigt eigentlich nur auf, dass sich die Sprache immer noch nicht an die heutigen Verhältnisse angepasst hat.

Alle die sich gegen Veränderung wehren hängen sich an einzelnen Ideen und Vorschlägen auf. Ich bin auch kein Fan von den meisten Ideen, weil sie für mein beschränktes Gehirn "unästhetisch" klingen. Aber das tun die Jugendwörter des Jahres, ausgesucht von ein Jury es Langenscheidt Verlages:freak:, auch. (Liegt vllt. auch daran, weil "die Jugend" ganz andere Sachen sagt als behauptet)

Dieser Sprach-Patriotismus sehnt sich auch nur nach der alten Welt, in der alles besser, einfacher war. Kein Frauenwahlrecht, keine Frauen mit Penis, oder Menschen die in aller Öffentlichkeit Menschen des gleichen Geschlechts lieben. Oder sich im eigenen Körper nicht wohlfühlen und das auch noch der Welt mitteilen. "Solche" Menschen wurden früher einfach geächtet, getötet, in Lager gesteckt.

Leider, leider wird die Welt immer komplizierter. Und unseren kleinen Gehirne wachsen einfach nicht mit um die Komplexität des Ganzen zu erfassen. Eben war es noch Mann und Frau. Jetzt ist Mann und Mann, Frau und Frau. Oder Sich nicht einem Geschlecht zuordnend und sich nicht zu einem geschlecht zuordnend.

Soviel Toleranz kann man einfach nicht erwarten.


Halt nein. Das stimmt nicht. Soviel Toleranz kann und muss man haben. Man sollte es einfach akzeptieren.


Das Menschen anders sind. Dass Menschen am Arsch Furunkel haben. Oder eine schiefe Nase. Oder einen genetischen Defekt.

Wir sind schließlich nicht mehr im Mittelalter, werte Herren. Und Damen. Und N/A.


@ looking glass

Ja genau. Sind doch alles Mongos. Sind doch keine Menschen. Also hu-mann ist das nicht. Man(n) sollte sich von diesen feMannistischen (fe-male) SpinnerInnen nicht einschüchtern lassen. Diese wo-men und die she-males sollten dahin gehen wo sie hergekommen sind. Also zurück...ähm... in Adams Rippe.

looking glass
2015-01-05, 15:33:46
Wie, was? Nimm mal ein bisschen weniger, das abgesonderte Gesabbel ist wirklich so etwas von daneben gerade.

Disconnected
2015-01-05, 15:43:27
Die Welt ist voller Idioten und diese Sprachverhunzung ist ein guter Beleg dafür.

Unicous
2015-01-05, 15:43:58
@looking glass

Willst du damit behaupten bei mir stimmt irgendwas in der Bommel da oben nicht?:eek:

Haben wir dann eigentlich noch eine Diskussionsgrundlage?

Welche Bommel hätten's denn gern?

http://usa-stylez.de/MD/basicflip/bommel.jpg

looking glass
2015-01-05, 15:57:47
Wer das sprachliche Prinzip des generischen Maskulinums nicht kapiert und stattdessen sowohl das lesen, als auch hören durch "Plotstopper" wie MitarbeiterInnen in Texten und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in z.B. Ansprachen versaubeutelt, ja dem bescheinige ich eine psychologische Störung, z.B. in der Wahrnehmung.

Genau so gut könnte ich allerdings auch davon ausgehen, das da eine geschlechtsspezifische Intoleranz vorliegt, der sich in dem Therm Feminazi wiederfindet. Am geilsten dann gleich noch mit Indoktrinierung ab Kindergarten (Du hast Schwanz, Du bist an allem Schuld und weniger wert).

So oder so, allein schon die ästhetische Degeneration von so etwas wie MitarbeiterInnen, oder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, reicht mir, um so ein Brainfuck nach dev/null verschieben zu lassen.

MooN
2015-01-05, 16:03:33
[x] die haben alle einen an der Waffel

Und an der TU Berlin müssten dringend ein paar Stellen neu besetzt werden.
Wie weit wir da sind, zeigt u.a. diese Posse (http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/verdacht-der-diskriminierung-frauen-an-der-hu-berlin-bevorzugt-a-972145.html).

Müller-Lüdenscheidt
2015-01-05, 16:03:40
Liebe Mitglieder und Mitfotzen - klingt doch gut.

byola
2015-01-05, 16:04:22
Die Sprache ändert sich, wenn sie von der Masse als Bereicherung angenommen wird (sei es altersspezifisch die Jugendsprache) und nicht wenn Minderheiten ihre Vorstellungen in die Hirne der Mehrheit impfen wollen. Sowas ist elitär und diktatorisch.

Wer braucht schon eine so exkludierte Sprache, der jeder gelangweilte Unidödel seinen/ihren Stempel aufgedrückt hat.

Rassismus definiert sich auch über die Hervorhebung und den Verweis auf den eigenen Phänotypus und persönliche Unterschiede. Die vorgeworfene Sprachdiskriminierung soll also durch Sprachrassismus ersetzt werden.;D

Ein Begriff - eine Bedeutung. So funktioniert das prima. Wenn ich zu dem Professor gehe, dann ist es mir doch wurscht, ob Mann, Frau oder Alien da sitzt, schließlich haben alle die Professur inne.

Die Denkleistung in allen Ehren, Fortschritt entsteht durch manchmal abstrakte Theorien. Nur sollte man auch reagieren, wenn es eine Sackgasse ist.

Unicous
2015-01-05, 16:09:10
Ohjeohje. Erstens, heißt es FemInazi (soviel Spaß muss sein). Zweitens: Das Generische also von genus/genos genetisch bedingt:wink:, masculus männlichen Geschlechts als tolle Errungenschaft zu bezeichnen zeigt nur wie die Männer dieser Welt mit Scheuklappen durch eben diese stapfen.

Der Lehrer - die Lehrer-in. Also ein Lehrer ohne Schwanz gekennzeichnet durch -in.

Nur weil die Alternativen nicht besonders gut und originell sind, heißt das doch nicht, dass der IST-Zustand erstrebenswert ist.

Alles immer schön einfach halten. Bloß nichts verändern. Das wird mir sonst immer alles zu kompliziert und dann schwirrt mir der Kopf. Aber auch nur weil die anderen eins an der Bommel haben.

Disconnected
2015-01-05, 16:12:41
Und wozu? Damit Menschen, die sonst zu nix taugen dann "Gleichstellungsbeauftragte" werden können?

looking glass
2015-01-05, 16:21:02
Dumm ist, wer nicht kapiert das es neben der Einzahl von "Der Lehrer" und "Die Lehrerin" eine Mehrzahl von "Die Lehrer" gibt, deren Geschlechtszugehörigkeit völlig irrelevant bei der Mehrzahlnutzung ist, weil es sich um eine Gruppe handelt.

An der Bommel hat jemand etwas, der sich daran aufhängt, das es bei "Die Lehrer" sich um das Wort "Lehrer" handelt - das nenne ich dann Brainfuck erster Güte.

Unicous
2015-01-05, 16:28:02
Der Bauarbeiterin und das Maurer wird sich darüber freuen, dass der Lehrer auch weiblich ist.

Genau wie der Mechatronikerin.

looking glass
2015-01-05, 16:32:53
:facepalm:

Unicous
2015-01-05, 16:35:54
Ich merke, wir befinden uns endlich auf einem gemeinsamen Niveau. Jetzt können wir endlich diskutieren.

Los Gehts.

Eisenoxid
2015-01-05, 16:36:09
Liebe Mit- und Ohneglieder...

MooN
2015-01-05, 16:48:57
Auf welche Toilette geht dieses Hornscheidt eigentlich?

aufkrawall
2015-01-05, 16:52:33
Auf die eigene, ist anzunehmen.

Unicous
2015-01-05, 16:52:51
Auf die Uni... SEX-Toilette. Wie sich das in Deutschland gehört.

aufkrawall
2015-01-05, 16:53:20
Gibts doch nur bei Google?

Unicous
2015-01-05, 16:58:21
Übrigens, für den generisch-maskulinen Verteidiger der abendländischen Sprachkultur looking glass (und etwaige Mitstreiter) ein älterer Artikel von einem femaskulinen Femtrollnazi Sprachwissenschaftler

http://www.scilogs.de/sprachlog/frauen-natuerlich-ausgenommen/

Und noch ein kurzer Vortrag zu sprachpolizeilichen Ermittlungen aus diesem Jahr von eben diesem.

HTdw2OdiCSA

Tark
2015-01-11, 23:22:27
Ich habe mich schon lange gefragt, was denn am 'Flüchtling' so verwerflich sei. Ich hatte natürlich eine Ahnung, aber nun weiß ich es wenigstens.
In diesem Beitrag wird erläutert, warum es richtigerweise 'Geflüchtete' heißen soll:

http://www.sprachlog.de/2012/12/01/fluechtlinge-und-gefluechtete/

In den Kommentaren steht ein Satz, den ich unbedingt unterschreiben würde:

Ich habe manchmal den Eindruck, solche Texte wollen mir unterschwellig sagen: "Wir sind reflektiert, sensibel, avantgardistisch, problemorientiert und aufgeklärt. Und du, wenn du nicht auch so schreibst wie wir, bist hinterwäldlerisch, rassistisch, chauvinistisch, dumm und brutal."

Es sind dabei immer die Gleichen, die vordergründig eine nicht diskriminierende Sprache nutzen wollen, es sind diejenigen, die sich antirassistisch, antiimperialistisch, antifaschistisch und feministisch schimpfen.
Es geht aber keineswegs um das Verlassen der Komfortzone, es geht dabei nur um winzige Distinktionsgewinne, die genutzt werden, um andere zu diffamieren und auszugrenzen.

Wissenschaft ist ein nützlicher Idiot, aber aufs Ganze gesehen allenfalls sekundär.

Unicous
2015-01-11, 23:29:10
Wissenschaft ist ein nützlicher Idiot, aber aufs Ganze gesehen allenfalls sekundär.


BUAHAHAHAHAHAHAHAHA



;D;D;D:freak::freak::hammer::hammer::ucrazy3::ucrazy3::ucrazy4::uhammer::ulol3: :uwoot:

derpinguin
2015-01-11, 23:34:51
Dieser Thread führt offenbar nirgendwo hin.