Merkel - Franziskus Tête-à-Tête - Wer zahl das?

[toroidh]

Hallo,
in Zeiten wo die Infrastruktur zerfällt, Brücken wie die z.B. Schiersteiner zwischen Mainz und Wiesbaden für viel Ärger & massive, private Zusatzkosten sorgen, reist die Kanzlerin in eines der transzendenten Paradiese auf Erden, den Vatikan. Meine Frage wäre nun - wer zahlt für diese ihre weltanschauliche Lustreise ? Ist das eine Merkel Privatreise oder muss der Steuerzahler für dieses persönliche, christliche, flauschibauschi, Weihrauch-Fischi, Schuh-Kuss-Abenteuer aufkommen?

Grüße

[rasie]

Entgegen ihrem nach ihrer Wahl geäußerten Spruch "Ich will Deutschland dienen", betreibt Merkel schon immer lieber Außenpolitik als sich um die innerdeutschen Probleme zu kümmern, dass war schon bei bei Schröder und Kohl mit ihren ständigen Frankreich-Besuchen so.

Da Merkel vom Papst eingeladen wurde sollte eigentlich der Gastgeber die Rechnung bezahlen, wobei Deutschland eines der Länder ist, die den Vatikan finanziell kräftig stützen.

[toroidh]

Ja, die Verflechtung zwischen Politik & Klerus ist leider sehr ausgeprägt. Die Finanzströme, die nur eine Richtung kennen, sind signifikant. Ich hoffe man wird das noch, eventuell zu meinen Lebzeiten, im Rahmen fortschreindender europäisierung z.B. vom EuGH wegklagen können. Von innen wird sicher nichts kommen, zu wenig bildet die Politikerkaste einen Querschnitt durch die Bevölkerung und die überaus stark fortgeschrittene Säkularisierungswirklichkeit ab. Anstatt sich um das profane zu kümmern, wird immer weiter in das weltanschauliche Museum investiert und das tote Pferd, unter Verdopplung der Futterration, immer weiter geritten.

ps.
Frau Merkel dient vor allem Frau Merkel, mitsamt ihrer gefallenen Engeln & Weihrauchschwaden.

[prinz_valium]

ka, aber juckt mich auch nicht

hat es dich gejuckt, wer die rechnung für den dalai lama aufenthalt in deutschland bezahlt hat?
ist halt eine polistische / gesellschaftliche reise zu einer der bedeutensten und mächtigsten personen der welt und "dank" vatikanstaat sogar quasi ein staatsoberhaupt.


aber scheinbar kann man bei religon wohl nicht die selben maßstäbe, wie bei allen anderen sachen ansetzen, wa ;)

[toroidh]

Man sprach von einer Audienz und nicht von einem Staatsbesuch. Zudem hast du Recht, man kann nicht. Wieso? Das habe ich schon aufgeführt. Der Besuch des Kuschel-Monchichi-Lama, päpstliche Monologe im Bundestag oder Europaparlament (Monologe, da sie sich keinerlei Fragen stellen mussten!) das sehe ich auch nicht ohne ähnliche Kritik. Übrigens würde ich bei Religionen sehr gerne die gleichen Maßstäbe ansetzen wie "bei allen anderen Sachen", ich führchte dann bleibt aber an diesen außer etwas Ziegengeruch, hübschen Immobilien und ein paar alten, verstaubten Büchern, die einen höchstens noch geschichtlich interessieren, nicht mehr viel davon übrig. Wir hätten dann sicher auch an die 6000 Brücken weniger zu sanieren ;-).

[prinz_valium]

es wäre mir neu, wenn man den past irgendwie anders, als in einer "(privat)audienz" treffen kann.
ist nun mal der terminus.

wenn du das so siehst, ist das okay.
für mich gehören diese repräsentativen ausflügen, genauso wie krisengipfel zum normalen staats alltag und dazu. in alle anderen weltlichen unternehmen, sind auch nicht alle mettings, reisen, veranstaltungen, etc., 100% direkt dem operativen geschäft gewidmet.

von den kosten des besuchs, könnte man aber mit sicherheit keine 6000 brücken reparieren. höchstens eine kleine dorfteich brücke irgendwo ;)
die zahlungen vom staat an die kirche sind da schon wieder ein ganz anderes thema, haben mit dem besuch hier aber auch nichts zu tun.

und naja. in 2000 jahren kann man eben eine menge an werten und vorteilhaften verträgen schaffen und sich aneigenen. mir persönlich missfällt es auch, dass deutschland nicht mehr so groß wie noch 1914 ist. muss ich aber wohl oder übel mit leben. (genauso wie du und andere mit den vergünstigungen der kirche und der insitition als soche überhaupt)

aber das muss man ihr zumindest lassen. die hat sich in den letzen 2000 jahren deutlich klüger verhalten was solche dinge angeht, als jeder staat auf dieser erde. abgesehen von der schweiz vllt :D

[ux-3]

Der Mann ist spirituelles Oberhaupt der größten Bevölkerungsgruppe in D, iirc. Vielleicht auch ein Grund?

[toroidh]

~34,0% Konfessionsfreie, 29,9% EV, 28,9 RK (quelle fowid)
Mit Sicherheit ist der Anteil der Katholiken die den Katcheismus kennen und befolgen noch deutlich geringer.

[toroidh]

von den kosten des besuchs, könnte man aber mit sicherheit keine 6000 brücken reparieren. höchstens eine kleine dorfteich brücke irgendwo ;)
die zahlungen vom staat an die kirche sind da schon wieder ein ganz anderes thema, haben mit dem besuch hier aber auch nichts zu tun.



Es bezog sich auf den Absatz "gleichen Maßstäbe ansetzen wie "bei allen anderen Sachen" aus meinem letzten Post.

Und nein, man muss nicht mit allem leben. Anders als die Religionen (nach deren eigener Ansicht) haben weltliche Gesetze keinen Anspruch für ewig zu gelten und unterliegen (r)evolutioären Veränderungen.

[ux-3]

~34,0% Konfessionsfreie, 29,9% EV, 28,9 RK (quelle fowid)

Von wann sind die Zahlen? Die Katholiken sind kürzlich iirc erst wieder in Führung gegangen. Konfessionsfreie haben kein gemeinsames spirituelles Oberhaupt, die sind also raus.

[Lokadamus]

von den kosten des besuchs, könnte man aber mit sicherheit keine 6000 brücken reparieren. höchstens eine kleine dorfteich brücke irgendwo ;)
die zahlungen vom staat an die kirche sind da schon wieder ein ganz anderes thema, haben mit dem besuch hier aber auch nichts zu tun.

und naja. in 2000 jahren kann man eben eine menge an werten und vorteilhaften verträgen schaffen und sich aneigenen. mir persönlich missfällt es auch, dass deutschland nicht mehr so groß wie noch 1914 ist...Naja, wenn man sich ein paar Beispiele vom Bund der Steuerzahler und ihrem kleinen Buch anschaut, fehlt da doch etwas das Vertrauen.
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/steuerverschwendung-hier-schmeisst-der-staat-das-geld-zum-fenster-raus/8946686.html?slp=false&p=3&a=false#image

Die Kosten, die für Elbharmonie, BER und Stuttgart 21 aufgelaufen sind, damit hätte man ein paar Straßen reparieren können.