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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trockenbauwände und Decken perfekt vorbereiten?


abgenervt
2015-03-01, 08:55:46
Hallo,

wir haben diverse Rigipsplatten an Wänden, Dachschrägen und Decken verbaut und anschließend die Stöße und Schrauben verspachtelt. Beim Spachteln merke ich schon das das im allgemeinen nicht so einfach ist. Überlegt hatte ich mir drei mal zu spachtel und im Anschluss zu schleifen.

Nun habe ich natürlich Angst, dass man später nach dem Tapezieren die Übergänge der Stöße sieht. Die Decke sollte mit einer glatten Tapete (Malervlies? oder soll ich was anderes nehmen?) beklebt und anschließend gestrichen werden. Die Wände mit einer !feinen! Rauhfasertapete beklebt und anschließend gestrichen werden.

Man sagt ja beim Tapezieren soll man es nicht übertreiben mit dem Untergrund der Rigipsplatten aber ich möchte mich später nur ungern ärgern.

Wie kann ich also die Flächen am besten sauber vorbereiten? Reicht ein normaler Tiefengrund für die Vorbehandlung der Platten für ein späteres Tapezieren aus?

Butter
2015-03-01, 15:45:53
Ich dachte immer Tiefgrund nimmt man nur wenn man den Putz später streichen will.

Ric
2015-03-01, 15:59:32
Ich dachte immer Tiefgrund nimmt man nur wenn man den Putz später streichen will.

Dafür nimmt man Putzgrund :)

Tiefengrund zur Vorbereitung ist ok. Das versiegelt schon mal die Oberfläche, so dass der Kleister nicht sofort einzieht.

Spachteln und verschleifen! Das sind notwendige Vorarbeiten. Spart man hier an Zeit und Sorgfalt, dann sind die Ergebnisse nachher um so schlechter. Man sieht jeden Fehler sofort. Die Tapete, egal ob Raufaser oder Vinyl-Tapete kaschieren nichts, sondern zeigen die Fehler umsodeutlicher. Da hilft nur großfügig spachteln und schleifen. Für die Arbeit kann mal locker 1-2 Arbeitstage drauf gehen, ins Besondere bei Schrägen und den unpassenden Schleifgerät (Baumarkt, ausleihbar).

PS: ggf. nach dem Schleifen und Grundieren über Makularur nachdenken. Kann einem bei einer Renovierung viel Nerven und Zeit sparen.

abgenervt
2015-03-02, 20:46:46
Oha das klingt nach mehr Arbeit als erwartet. Ich höre immer wieder das man beim Tapezieren nur 2 mal spachtelt und dann soll gut sein. Beim Streichen gerne auch vier mal!

Mir fällt immer wieder auf, dass ich beim Schleifen schnell auf den Karton der Gipsplatte komme. Das soll natürlich nicht sein. Mir fehlt hier einfach das Feingefühl. Ich hoffe das ich das noch mit der Zeit entwickeln kann.

Kann man nicht auch Tiefengrund mit Dispersionsfarbe mischen und diese nach dem Schleifen auftragen? So sieht man seine Fehler und kann nochmal nacharbeiten. Anschließend tapezieren und die Raufaser streichen. Wäre jetzt meine Idee.

Danke.

ALTAY
2015-03-03, 01:00:26
Ein glattes Malervlies sieht sehr edel aus, erfordert aber eine gründliche Vorarbeit - Nur grob die Stöße spachteln reicht hier nicht, da jede Unebenheit später sonst sichtbar wird.

Zumindest die Plattenstöße (wo der Gips nicht kartoniert ist) müssen vor dem Spachteln mit Tiefgrund behandelt werden. (Aufbrennsperre)

Das Wichtigste ist vernünftiges Werkzeug, kauf dir einen vernünftigen Edelstahlglätter (kostet ca. 15-25 Euro) und eine günstige Maurerkelle.

Im ersten Schritt werden die Fugen mit einem Trockenbauspachtel (unten sehr breit) vorgespachtelt und direkt nass in nass das Fugenband (Vlies) eingearbeitet und nochmals abgezogen, wenn du im Raum fertig bist, ist der Anfang bereits trocken und du kannst hier nochmals mit dem Glätter großflächtig abziehen.

Danach schleifen, schleifen und nochmals schleifen - Alles entstauben und die gesamte Fläche abziehen.

Nochmals schleifen und nochmals vernünftig spachteln, anschließend sollte das Ergebnis schon top sein.

Zum Schleifen empfehle ich dir die Abranet-Schleifgitter, 180er/240er Körnung ist ideal auch um direkt zu streichen.

Eine Giraffe ist bei großen Flächen Pflicht, für die Ecken und kleiner Bereiche gibt es einen kleinen rechteckigen Handschleifer (nicht elektrisch) ebenfalls von Mirka. ;)

Für ein perfektes Ergebnis muss du sehr gründlich arbeiten, denn ein Malervlies erfordert einen planen Untergrund.

Als Renoviervlies empfehle ich dir das folgende Produkt, lässt sich super verarbeiten - Als Kleister nimmst du NICHT den hauseigenen, sondern den von Metylan - Sollte sich die Tapete später beim Streichen evtl. lösen, dann mit Ovalit T den Kleister verstärken.

http://www.amazon.de/PROFHOME-Renoviervlies-Malervlies-%C3%BCberstreichbare-Vliestapete/dp/B004T8IZ0G/ref=sr_1_cc_1?s=aps&ie=UTF8&qid=1425340699&sr=1-1-catcorr&keywords=profhome+renoviervlies

ALTAY
2015-03-03, 01:04:50
Kann man nicht auch Tiefengrund mit Dispersionsfarbe mischen und diese nach dem Schleifen auftragen? So sieht man seine Fehler und kann nochmal nacharbeiten. Anschließend tapezieren und die Raufaser streichen. Wäre jetzt meine Idee.

Danke.

Wofür, Unebenheiten erkennst du im Streiflicht - Besorg dir einen billigen LED-Strahler aus dem Baumarkt (30 Watt/ 50 Watt) und schneid dir ein Flexkabel von einem alten Staubsauger ab, dann hast du einen top Baustrahler. ;)

Im Streiflicht siehst du dann jeden Fehler und kannst nachbessern.

Kleinere Vertiefungen kaschiert das Renoviervlies, Buckelpisten werden aber sofort sichtbar.

abgenervt
2015-03-03, 11:46:19
Ok und der normale 1000 Watt Strahler geht nicht?

ALTAY
2015-03-04, 23:42:15
Geht natürlich auch, nur ob du in der Hand halten kannst ohne dich zu verbrennen - Wichtig ist die Fläche seitlich im Streiflicht zu betrachten.

abgenervt
2015-03-13, 09:30:35
Nun lese ich immer häufiger das ich die Gipskartonplatten nicht mit Tiefengrund einstreichen soll sondern direkt mit Tapetengrund. Kennt das einer von Euch?

Ist dünnflüssiger Tiefengrund vorher und anschließend Tapetengrund so verkehrt?

Piffan
2015-03-13, 10:01:41
Ich habe nur den Gipskarton- "Tiefengrund" verwendet. Einfach damit sich die Vliestapete noch mal wieder abzeihen lässt. Warum willst du was auf die Decke tapezieren? Habe ich nicht gemacht, habe dafür jeden Gipskarton- Stoß mit einer Holzlatte unterlegt. Da arbeitet nix, nach 6 Jahren nicht ein einziger Riss. Die Risse lassen sich auch nicht mit dem Fugenband vermeiden, denn wenn es arbeitet, reißt es immer, egal ob mit oder ohne BAnd. Aber wenn die Stöße NICHT unterlegt sicht mit kleinen Leisten, dann tapeziere lieber. :wink:

abgenervt
2015-03-13, 11:31:36
Den Tapetengrund weiß wollte ich nehmen da ich Raufaser Vlies tapeziere und ich nicht möchte das der Hintergrund durchscheint. Obwohl ich ja nochmal drüber streiche später... Wurde bisher immer wieder empfohlen.

Ich habe nur das normale Fugenband verwendet und dann eingespachtelt. So wurde mir das von den Trockenbauern empfohlen.

Eco
2015-03-13, 12:51:27
Warum nicht Acryl für die Fugen? Sehr einfache Handhabung, reißt i.d.R. nicht und lässt sich nach kurzer Trockenzeit überstreichen/überkleben.

Ric
2015-03-13, 12:57:09
Warum nicht Acryl für die Fugen? Sehr einfache Handhabung, reißt i.d.R. nicht und lässt sich nach kurzer Trockenzeit überstreichen/überkleben.

Acryl trocknet mit der Zeit aus und verliert Volumen. Das führt zu unschönen Dellen.

VoiD
2015-03-13, 12:59:57
Dieses leidige herumgefrickel über Kopf mit dem Fugenband kann man sich wirklich sparen.
Seit 20 Jahren verwende ich zum GK-spachteln ausschließlich Knauff-Uniflott.
Damit ist auch noch nie etwas gerissen. Weder @home, beim Kunden, bei der Verwandtschaft oder Freunden. Selbst die "geholfenen Nachbarn" sind hochzufrieden...

Acryl trocknet mit der Zeit aus und verliert Volumen. Das führt zu unschönen Dellen.
Viel ünschöner finde ich die feinen Risse in der Farbe...
Darum "soll" man nach dem sog. "abspritzen" "eigentlich", "witterungsabhängig" "bis zu" sechs Wochen warten bis man den Maler bestellt ;)

Eco
2015-03-13, 13:07:20
Acryl trocknet mit der Zeit aus und verliert Volumen. Das führt zu unschönen Dellen.
Bei vernünftigem Acryl nach der Trocknungszeit eigentlich nicht.

ALTAY
2015-03-13, 21:47:35
Bei welchen Fugen soll denn Acryl verwendet, an der Decke kenne ich es nur mit Papiertrennstreifen, ansonsten käme mir kein anderer Sinn für Acryl im TB in den Sinn.

Piffan
2015-03-17, 16:34:01
Dieses leidige herumgefrickel über Kopf mit dem Fugenband kann man sich wirklich sparen.
Seit 20 Jahren verwende ich zum GK-spachteln ausschließlich Knauff-Uniflott.
Damit ist auch noch nie etwas gerissen. Weder @home, beim Kunden, bei der Verwandtschaft oder Freunden. Selbst die "geholfenen Nachbarn" sind hochzufrieden...


Viel ünschöner finde ich die feinen Risse in der Farbe...
Darum "soll" man nach dem sog. "abspritzen" "eigentlich", "witterungsabhängig" "bis zu" sechs Wochen warten bis man den Maler bestellt ;)

Ja, Uniflott war es, was ich auch verwendet habe. Ist ein Kunsstoffhaltiger, elastischer Spachtel. Und dann noch die freien Fugen mit Leisten unterlegt, so dass sich da nix rührt. Nach dem Schleifen nur mit der Farbe übergerollt und fertig. Über Kopf tapezieren? Keinen Bock auf so was. Dann lieber beim Spachteln ganze Arbeit leisten und sorgfältig schleifen. Unsauberkeiten drücken sich erbarmungslos durch, die Tapete versteckt nichts.

Zu dem Kollegen mit dem Acryl. Wo ist der Sinn? Und vor allem ist die Aussage falsch, dass es nicht schrumpft. Wer das sagt, hat nur noch nicht lange genug gewartet.......