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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Interessenbekundung für neuen Job während Geschäftsbesuch


Gast
2015-03-07, 13:30:53
Hallo Leute,

ich bin aktuell dabei mich ein wenig abseits meines Unternehmens umzusehen, da für mich gefühlt eine gewisse Stagnation eingetreten ist.
Ich habe dabei ein gewisses Unternehmen + Stelle im Auge, das eng mit meinem aktuellen Zusammen arbeitet.

In diesem Zusammenhang haben wir demnächst einen Geschäftsbesuch über 1 Woche vom Abteilungsleiter eben jener Firma und Berufsstelle, die ich im Fokus habe. Zu meinem Job sind auch seitens des Kundenunternehmens 2 Stellen ausgeschrieben.

Ich habe mit dieser Person bereits in der Vergangenheit gearbeitet und auch in diesem Rahmen positives Feedback erhalten, allerdings sind unsere Berühungspunkte recht gering. Im Rahmen des Geschäftsbesuchs wäre allerdings auch 1 Tag bei mir vor Ort eingeplant.

Nun meine Frage an dieser Stelle:

Kann man in diesem Zusammenhang mal dezent Interesse bekunden, Informationen erfragen oder wirkt dies komplett unpassend?

Hat jemand von euch schon einmal soetwas in der Art durchgeführt und kann eventuell Tipps geben?

Danke im Voraus.

Hucke
2015-03-07, 13:47:55
Hallo Leute,

ich bin aktuell dabei mich ein wenig abseits meines Unternehmens umzusehen, da für mich gefühlt eine gewisse Stagnation eingetreten ist.
Ich habe dabei ein gewisses Unternehmen + Stelle im Auge, das eng mit meinem aktuellen Zusammen arbeitet.

In diesem Zusammenhang haben wir demnächst einen Geschäftsbesuch über 1 Woche vom Abteilungsleiter eben jener Firma und Berufsstelle, die ich im Fokus habe. Zu meinem Job sind auch seitens des Kundenunternehmens 2 Stellen ausgeschrieben.

Ich habe mit dieser Person bereits in der Vergangenheit gearbeitet und auch in diesem Rahmen positives Feedback erhalten, allerdings sind unsere Berühungspunkte recht gering. Im Rahmen des Geschäftsbesuchs wäre allerdings auch 1 Tag bei mir vor Ort eingeplant.

Nun meine Frage an dieser Stelle:

Kann man in diesem Zusammenhang mal dezent Interesse bekunden, Informationen erfragen oder wirkt dies komplett unpassend?

Hat jemand von euch schon einmal soetwas in der Art durchgeführt und kann eventuell Tipps geben?

Danke im Voraus.

Prinzipiell sollte es da keine Probleme geben, wenn Dein Weggang von der alten Firma nicht für böses Blut sorgt. Ich habe das selber schon bei uns erlebt, dass über die Zusammenarbeit mit einer anderen Firma ein Kollege da einen neuen Job gefunden hat. Das gab keinerlei Probleme, da wir allgemein einen guten Kontakt untereinander pflegen.

Ansonsten gibts ja auch so Klauseln zum Thema Interessenkonflikt, gerade wenn man in der gleichen Branche arbeitet. Aber wie das bei euch geregelt ist, keine Ahnung. Betrifft wohl auch eher die Bereiche Aquise und höheres Management.

LarsVegas
2015-03-07, 14:18:17
>> What could possibly go wrong???

Mal ernsthaft, das ist doch wohl ein Witz. Wie naiv bist Du. Du hast Deinem Arbeitgeber ggü. eine Treuepflicht und aus der folgt dass Du nicht während der Arbeitszeit mit anderen Firmen anbandeln kannst. Wie unprofessionell sieht das denn aus? Die andere Firma kann ja dann auch davon ausgehen, dass Du im Zweifel dort das gleiche veranstalten wirst - was bei den meisten ganz schlecht ankommen wird.

Wenn Du Interesse an einem Job in der anderen Firma hast dann halte das ganz bewusst getrennt, nimm einen Tag Urlaub und fahr als Privatmensch hin. Vor allem musst Du direkt am Anfang klarstellen, dass Du privat und nicht als Vertreter Deiner jetzigen Firma vorsprichst, weil Du Dich verändern willst. Das zeigt dann ein gewisses Maß an Charakter und Anstand.

Mosher
2015-03-07, 16:55:54
Hä? Sowas ist ganz normal und passiert ständig. Natürlich nicht die feine englische, sich auf diese Weise zur nächsten Firma zu schleichen, aber wir wissen ja zB nicht, was der aktuelle Arbeitgeber des TS dazu beigetragen hat, dass er sich nicht mehr wohl fühlt.
Als Beispiel, wie es bei uns abging:

Zuerst wurde ein Mitarbeiter von einer größeren Partnerfirma abgeworben. 7 Weitere folgten im gleichen Jahr. Jetzt sitzt hier quasi das gleiche Team, wie damals in der anderen Firma.

Umgekehrt hat uns aber ein großer deutscher Automobilhersteller, mit dem die Firma seit 8 Jahren zusammenarbeitet, einen Projektleiter "weggenommen" und es sieht so aus, als würden 2 andere Folgen.

So läuft nun mal "leider" das Spiel.

Ich persönlich würde immer erst versuchen, mich mit meinem AG zu besprechen, wenn es Probleme oder Wünsche gibt, aber wenn der Punkt erreicht ist, dass einem nicht mehr entgegengekommen wird, dann ist es an der Zeit, weiterzuziehen.
Je nach Verhältnis kann das friedlich und pofessionell, aber natürlich auch hässlich und anstrengend ablaufen.

Wir wissen zu wenig über die genaue Situation des TS, um zu wissen, was davon jetzt zutrifft.

Und auch ein neuer Arbeitgeber wird sich ja in etwa ausmalen können, warum jemand wechseln will. Im Normalfall kommen da auch keine unangenehmen Fragen, außer vielleicht man hat noch nie irgendwo läger als 7 Monate ausgehalten.

@Mirko
2015-03-07, 20:28:05
Wenn dann nur sehr, sehr dezent, aber ich würde das nicht so machen.

Du solltest grundsätzlich mit Diskretion vorgehen, da es auch zur Abmahnung kommen kann. Was gefällt dir bei deiner Firma nicht? Gib doch deinem Chef die Chance für ein Gespräch, auch eine Gehaltserhöhung, eine Form der beruflichen Förderung oder Beförderung. Manchmal sind die Gründe der eigenen Unzufriedenheit labidar und lassen sich in wenigen Minuten Gespräch aus der Welt schaffen.

Auf einem Geschäftsbesuch würde ich das grundsätzlich nicht ansprechen, da dies auch falsch verstanden werden kann. Unzufriedene Mitarbeiter sollten nicht ausschlagebend sein, ob es ggf. zu weiteren geschäftlichen Verträgen zwischen den Firmen kommen könnte. Sowas wäre nicht nur moralisch verwerflich! Kann aber passieren, da der andere Geschäftspartner etwas falsch versteht. Zudem könnte die Information sofort und ungefiltet, ohne jeglichen Beweggrund bei deinem eigenem Chef ankommen, das wäre nicht so gut. Vielleicht sogar bei einem späteren erneuten Treffen, Geschäftsessen zu Diskussionen frühen, bei denen du nicht Stellung nehmen oder die du nicht beeinflussen kannst.

Du solltest zu aller erst deinen Chef drüber informieren das du unzufrieden bist.

Letztendlich braucht es für deinen Posten auch Ersatz und es ist dann fair mitzuteilen das man sich anderweitig unsieht-weiterentwickeln möchte wenn die Firma keine Chancen dazu anbieten kann. Wenn dann würde ich privat und sehr dezent anfragen ob ein Gespräch mit der Personalabteilung oder des Personalchefs des anderen Geschäftspartners möglich ist. Das ist direkt auf einem Geschäfstbesuch unpassend.

Ich würde es nach dem Gespräch mit deinem eigenen Chef tun. Womöglich ist ja schon was in lanung für deine Zukunft oder du bist ein unersetzbarer Mitarbeiter. Manchmal gibt es auch Kooperationsverträge zwischen Firmen die einen solchen Sprung ermöglichen und führt damit nicht direkt zum Verlust des Mitarbeiters.

Natürlich darfst du mit jeder Firma Kontakt aufnehmen für die du dich interessierst und qualifiziert bist. Beachte dabei die vertraglichen Bedingungen deines Arbeits-/Beschäftigungsverhältnisses.

LarsVegas
2015-03-07, 22:18:15
Ich sage ja auch nicht dass Gast nicht wechseln oder gar keinen kontakt aufnehmen sollte, mein punkt ist dass Gast es mit stil machen sollte und vor allem nicht während der arbeitszeiten, welche vom alten AG bezahlt werden.

und ja, ich stimme zu: vorher mal über die problematischen punkte mit dem chef zu sprechen gehört zum thema anstand/charakter auch dazu. vielleicht ändert sich ja was und Gast ist wieder happy im alten betrieb.

Rooter
2015-03-08, 16:19:21
Du solltest grundsätzlich mit Diskretion vorgehen, da es auch zur Abmahnung kommen kann.Abmahnung? Wegen was?

MfG
Rooter

Philipus II
2015-03-08, 16:44:37
Ich habe meinen aktuellen Job durch ein Gespräch während der Arbeit in meinem vorigen Job erhalten. Trotzdem rate ich dringend dazu, das sehr diskret anzusprechen.Da braucht man ein Gefühl für den gegenüber, wie man das am besten macht. Im Zweifelsfalls spricht man es indirekt an, im Sinne von "habe gesehen, ihr sucht aktuell Leute für xxx. Wir schaut der Markt denn aktuell aus?"

Mosher
2015-03-08, 16:45:42
Naja, in den meisten Verträgen steht ja irgendeine Klausel drin, dass man die Firma nach außen hin immer gut repräsentieren muss blabla.

Wenn man jetzt auf einer offiziellen Veranstaltung zu jemandem hingeht und sagt "Hey, bei Firma x ist es voll scheiße, weil der Chef in der Nase bohrt, während er illegalen Geschäften nachgeht, ich will lieber zu euch", könnte man evtl. dagegen verstoßen haben, aber ich halte das nicht für relevant in dem Fall. Der TS scheint kein Vollidiot zu sein.

Gast
2015-03-09, 20:55:57
Ich war früher in einem Beratungsunternehmen und da war es normal, dass jährlich 5-10% der Mitarbeiter bei den Kunden geblieben sind, also dorthin wechselten. Sowas ist einkalkuliert. Die Anbahnung dieser Übernahmen fand natürlich während der Arbeitszeit statt, das war schließlich der Berührungspunkt.

Zu Problemen *könnte* es nur kommen, wenn das Unternehmen ZU dem man wechselt Dienstleister, Lieferant, Partner des aktuellen Arbeitgebers ist. Wenn es dann aufgrund des Wechsels zu Konflikten kommt, kann dies das Verhältnis der beiden Unternehmen belasten und den Dienstleister zB Aufträge kosten. Aber im konkreten Fall handelt es sich ja um einen Kunden. Und der aktuelle Arbeitgeber wird bestimmt nicht seinem Kunden kündigen, und selbst wenn dann wählt man eben einen anderen Dienstleister.

Da sehe ich daher keine Probleme. Das einzige worauf du achten musst, ist dass dein aktueller Arbeitgeber nichts davon mitbekommt, für den Fall dass du doch nicht zu dem anderen Unternehmen wechseln kannst. Aber das gilt sowieso für jede Bewerbung.