Kleine Peering-Verständnisfrage

[Gast]

Hallo,

ein kleiner lokaler Anbieter baut hier in einer Stadt mit ein paar Zehntausend Einwohnern ein Glasfasernetz und bietet 100Mbit/s-Anschlüsse an.

Nun habe ich mich auf deren Seite mal umgesehen und gelesen, dass die mit 10Gbit/s angebunden sind, und da kam mir unweigerlich die Frage auf, ob das nicht etwas knapp ist.
Würde das nicht bedeuten, dass wenn an 100 Anschlüssen mit voller Bandbreite gesogen wird, deren Netz schon "dicht" ist?
Oder bin ich einfach zu blöd und übersehe irgendwas?

Bitte um Erleuchtung! :)

[lumines]

Ich kenne mich damit zwar auch nicht so aus, aber wahrscheinlich wird das schon stimmen. Da wird eben stark überzogen und darauf gepokert, dass niemand die Leitung immer auslastet. Bei solchen fetten Leitungen ist das allerdings auch relativ schwierig, von daher wird das die meiste Zeit wohl auch ganz gut passen.

Die wenigsten Leute beanspruchen die Leitung wirklich dauerhaft intensiv. Man muss das auch einmal so sehen: Wenn man Sachen runterlädt, geht das mit 100 MBit/s sowieso sehr schnell. Da ist dann die Leitung auch nur relativ kurze Zeit unter Vollast, selbst wenn man mal eben ein Spiel bei Steam runterlädt. So viel Bandbreite beeinflusst auch das Nutzerverhalten sehr stark. Wenn alle großen Inhalte nur ein paar Minuten Download entfernt sind, hat man gar nicht mehr das Verlangen, 24/7 die Leitung auszulasten, weil man für Downloads nicht mehr im Voraus planen muss.

Quelle: Ich, seit ich eine 1 GBit/s Leitung zu Verfügung habe. Das ist zwar noch immer bei weitem mehr als die 100 MBit/s, aber mehr Bandbreite beanspruche ich vermutlich auch nie, weil die wenigsten Server überhaupt so viel liefern. Da müsste man schon simultan mehrere Downloads anwerfen. Die Frage ist nur eben immer öfter: Wozu? Ist ja sowieso alles direkt fertig.

[Sven77]

Gutes Loadbalancing kann auch noch eine Menge kompensieren. Habe ich an unserer Hochschule gesehen die bis vor kurzem noch mit 1Gbit/s angebunden war und trotzdem nie einbrach.

[sei laut]

Bitte um Erleuchtung! :)
Eine Leitung, bei der du 100Mbit/s 24/7 auch in Stoßzeiten garantiert hast, willst du nicht bezahlen. Von daher ist das immer mit "wenn man Pech hat, gibts halt weniger".

Und wie bereits hier erwähnt: Otto-Normal Kunde surft im Netz und hat "kleine" Downloads, die lasten nur immer ganz kurz so eine Leitung aus.
Außerdem werden die die Auslastung beobachten und können vermutlich auch mehr ordern.

[/dev/NULL]

Glaubst Du das die "normalen" DSLAMs an der Hausecke, die bis zu 96 DSL Anschlüße pro Linecard bei mehreren Möglichen linecards einen entsprechenden Uplink haben?

Überbuchung ist normal, auch ein Hetzner Rechenzentrum hat trozu 40.000 (?) Servern nur ein paar hundert GBit Uplinks.

dedizierte Leitungen die dir Deine Bandbreite garantieren bekommt man auch - wenn man es zahlen will.