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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleiner Aufreger-Thread (PC Nachbarservice)


seba86
2015-04-13, 20:55:15
Hallo!

Wie sicher einige von euch, helfe ich gelegentlich in meiner Nachbarschaft aus.

Heute ein Kunde, der nur sehr ungern mit dem Rechner arbeitet. Vlt. alle 3-4 Tage E-Mail antwortet und druckt selten was aus. Kein Facebook, keine Videos etc.

Als ich das System neu aufsetze, sehe ich die verbaute Hardware:

- i7 2600k
- 12 GB RAM
- 2 TB Festplatte
- Gefrosch 550 Ti

Kein Kommentar!
--

Was mich auch gelegentlich den Kopf schütteln, sind die Recherche-Rechner aus den öffentlichen, vermeintlich klammen, Bibliotheken:
i3 aus der 4er-Generation + 4GB RAM.

Stehen zu 90% ungenutzt rum, haben das topaktuellste MS Office. etc.
Beim 2. Nachdenken, komme ich drauf, dass die Geräte wohl geliehen sind... Atom wäre aber viel sinnvoller (Budget, Stromverbrauch etc.)

Kenne viele computer-affirme, die arbeiten mit wesentlich schlechteren Rechner viel mehr.

Wie sind eure Erfahrungen, Gedanken dazu?

ux-3
2015-04-13, 21:39:48
Bibliotheken:
i3 aus der 4er-Generation + 4GB RAM.

Stehen zu 90% ungenutzt rum, haben das topaktuellste MS Office. etc.
Beim 2. Nachdenken, komme ich drauf, dass die Geräte wohl geliehen sind... Atom wäre aber viel sinnvoller (Budget, Stromverbrauch etc.)

Wie sind eure Erfahrungen, Gedanken dazu?

Ich kenne es so, wie Du es forderst und denke mir: Was vor diesen popeligen Atomgurken an hochbezahlter Arbeitszeit verschwendet wird - warum kaufen die nicht was gescheites?

Zafi
2015-04-14, 03:06:25
Milchmädchen-Rechnung: Selbst wenn ein schneller PC einem nur 5 Minuten pro Tag einsparen hilft, dann sind dies auf fünf Jahre gerechnet dennoch 150 Stunden. Also ein Gegenwert von einem Monatslohn oder eine Woche Freizeit. Da lohnt es sich dann schon ein paar Euro mehr auf den Tisch zu legen. Und im Vergleich zu einem Atom spart man sich sogar sehr viel mehr Zeit, als nur 5 Minuten pro Tag.

Ich hab einen Kunden der mehrere 15 Jahre alte PCs im Einsatz hat. Und trotz regelmäßiger Optimierungen ist da locker 25% der Zeit, die man davor sitzt, reine Wartezeit. Das können sich Gewinnorientierte Unternehmen nicht erlauben. Daher wundere ich mich nicht, dass viele Firmen ihren Mitarbeitern regelmäßig einen vierstelligen Betrag in die Hand drücken, damit sie sich ein neues Firmennotebook kaufen.

Morale
2015-04-14, 07:07:20
Also in München hatten die lange Zeit (wie es heute ist weiß ich nicht,) in den Bibliotheken echte Krücken. Opac suche dauerte minutenlang.

Eggcake
2015-04-14, 07:17:59
Naja die Kosten für die Hardware sind verglichen mit dem Rest ja eh meistens ein Witz, vor allem wenn es um solche Officerechner geht (wohlgemerkt, wenn auch der Service gekauft werden muss).
Ob man pro Rechner jetzt 400€ oder 700€ bezahlt ist dann oft sowas von egal.

seba86
2015-04-14, 11:07:40
interessante Ansichten!

kevsti
2015-04-14, 16:09:58
Sehe es auch so, die kosten für HW sind doch lächerlich im Vergleich zu allen anderen. Warum sollte man dann ne Krücke ala Atom nehmen? Klar vermutlich reichen die auch größtenteils aus, aber da es preislich faktisch kein Unterschied macht - kann und sollte man schon zu den besseren greifen. Außerdem laufen die Maschinen ja auch oft 3-5+ Jahre und man weiß bei Anschaffung nicht genau, ob sie zum späteren Zeitpunkt nicht doch intensiver oder aufwendiger genutzt werden als zur Zeit gedacht. Das anschaffen von neuen Rechner + die Kosten der Einrichtung, Downtime etc... ist wesentlich höher, als gleich am Anfang etwas stärkeres zu nehmen.

Im privaten ist das natürlich was anderes, warum jemand der nen PC eigentlich nie nutzt ne Kiste mit 12GBRAM und nen i7 beraten bekommt, ist wirklich schleierhaft.

R1dcully
2015-04-14, 16:45:37
...Außerdem laufen die Maschinen ja auch oft 3-5+ Jahre und man weiß bei Anschaffung nicht genau, ob sie zum späteren Zeitpunkt nicht doch intensiver oder aufwendiger genutzt werden als zur Zeit gedacht. Das anschaffen von neuen Rechner + die Kosten der Einrichtung, Downtime etc... ist wesentlich höher, als gleich am Anfang etwas stärkeres zu nehmen.

Im privaten ist das natürlich was anderes, warum jemand der nen PC eigentlich nie nutzt ne Kiste mit 12GBRAM und nen i7 beraten bekommt, ist wirklich schleierhaft.

Du hast es dir teilweise schon selbst beantwortet, das gilt auch oftmals im Privaten. Hab einige male erlebt das die Leute einfach sagen sie wollen die beste Leistung fürs Geld, dafür soll es aber am besten EWIG halten.
Gerade viele ältere Nutzer haben oftmals einiges auf der hohen Kante, sagen aber gleichzeitig das sie den Rechner die nächsten 5 bis (teilweise) 10 Jahre nutzen wollen ohne groß etwas zu ändern...
Das Ding soll am besten ewig so laufen wie sie es einmal einrichten weil ihnen Veränderungen zuwider sind und da orientiert man sich an dem was die Prospekte von MM, Saturn, eca. in der obersten Preisklasse haben weil die Monetäre Situation es auch hergibt.

Ich hab zu oft mit dem Kopf geschüttelt und versucht das ganze aus Kosten/Nutzen-Sicht zu erklären, aber erkläre mal dem Opi (der gerade noch davon traumatisiert ist das sein geliebtes XP jetzt nach 11 Jahren weichen muss) das er viel Geld sparen kann und sich doch besser in 3-5 Jahren nen neuen Rechner holen soll. Da ist einfach die Hemmschwelle zur Umstellung viel größer und dazu kommen dann noch halbgare Ratschläge von irgendwelchen Bekannten/Freunden bzw. der Faktor Angeberei (Klingt Blöd, ist aber so: "WAS? Nachbar XY hat nen i7, da nehm ich doch keinen i3!") und schon hast du den Datensalat. Der Elektro-Schuppen um die Ecke wirbt halt mit i7 und 8GB, dann darfs gefälligst nicht schlechteres sein.

Ich erkläre mittlerweile jedem genau 1 mal (in Worten: EINMAL) warum ich es für Quatsch halte, wenn sie dann trotzdem auf ihren Wünschen beharren dann erfülle ich sie auch. Ist doch im Privatbereich nix anderes, richtig Geld verdient man im Nachgang mit vielen kleinen Supportanfragen u.ä. Da werd ich den Teufel tun und mich unbeliebt machen indem ich auf meiner Meinung bestehe.

P.S.: Ganz was anderes ist das nochmal bei Familien in denen der Rechner von allen genutzt wird. Da will der Sohn halt unbedingt Battlefild, COD oder wasweißich in den besten Qualisettings Spielen also "rät" er seinem Vater zu dem und dem und dem... Gegen desen Meinung kommst du gleich mal gar nicht an weil "Der kennt sich richtig gut mit Computern aus!".

seba86
2015-04-14, 22:15:17
Der besagte PC war von einem Rentner für seine Tochter, die den Computer nur ungern nutzt. Er hat sich einfach einen neuen geholt, da er wie schon zu Urzeiten (ab 386er) gewohnt, alle 3-4 Jahre seinen Rechner austauschte. Wahrscheinlich ist der neue Rechner nicht viel schneller xD

Das mit den Gesprächen kenne ich auch noch von der Schule... hat sich nichts geändert.
Prinzipiell zahlt man aber heute "nur" drauf - die wichtigsten Sachen laufen immer.

kevsti
2015-04-15, 07:15:46
Mein Opa ist da ähnlich... ich habe ihn vor ~3-4 Jahren einen Phenom II X2 970 mit 8GB RAM und ner 128GB SSD gegeben. Natürlich hat er es trotz aller Präventionsbemühungen meinerseits geschafft, die Kiste alle 3 Monate so voll zu laden (vor allen mit ungewollter Adaware oder einfach weil er meinte Software von vor 20 Jahren installieren zu müssen oder 50 ach so tolle Tuning Tools). Er war immer an der Meinung, dass der PC einfach schlecht sei und hat sich daher auf anraten eines Freundes (ebenfalls Renter) einen Intel Atom mit 2GB RAM und ner kleinen HDD gekauft.... Die Kiste ist zwar natürlich noch viel langsamer, aber für ihn ist sie wesentlich schneller... Nunja, soll mir ja letztlich egal sein - Hauptsache er ist zufrieden und kann auf seine alten Tage noch Fotos bearbeiten. Aber irgendwie... da blutet einem schon das Herz...

Was ich damit sagen will: Oftmals wollen sich Rentner auch nicht beraten lassen, sondern zeigen, dass sie fähig sind noch selbst Geräte auszusuchen und zukaufen.

Funfact: Mein Opa hat 37 USB-Sticks und 3 externe Festplatte. Alle nur zu 10% gefüllt und stark Redundant (jedes Foto oder Dokument hat er locker 20 mal auf irgend einen Speicher). Und er ist der Meinung, dass er ständig neuen Speicherplatz braucht... :D Aber wie gesagt, dafür hat er Jahre lange gearbeitet und solang er überhaupt noch ein PC bedienen kann und Spaß dran hat, freuts mich.

Wurschtler
2015-04-15, 10:26:03
Profitable & professionelle Unternehmen ersetzen ca. alle 3 Jahre ihre komplette Hardware durch modernste und teure Business-Geräte.

Die Zeitersparnis (und damit Lohnkostenersparnis) durch schnellere und vor allem auch zuverlässigere Hardware (alte Hardware ist ausfallgefährdeter und verursacht höhere Supportkosten) ist wesentlich mehr wert als die paar Peanuts für die neue/teure Hardware.

Argo Zero
2015-04-15, 10:37:47
Meine Mama hat deswegen einen iMac von mir hingestellt bekommen. Dort kann sie nichts kaputt machen :)
Aufrüsten ist auch hinfällig geworden weil das System nicht langsamer wird.

Will sie ein Windows Programm starten -> Parallels

joe kongo
2015-04-15, 21:24:27
Wie wärs mit absichtlich langsamer Hardware ?
Der geringere Stresslevel senkt nachweislich die Ausfallsrate der humanen Resourcen.

The Nemesis
2015-04-15, 21:53:30
Linux Mint.
Ob meine Mutter nun mit Windows nicht umgehen kann, oder mit Linux, macht auch keinen Unterschied. Aber das Linux ist sicherer.
Auf einem Laptop.
Den meine Mutter niemals bewegt, weil sie trotz aller Beschwichtigungen Angst hat ihn vom angestammten Platz wegzubewegen :ugly:

Murmel5
2015-04-20, 21:50:13
Ich denke mal die die Geräte nicht gekauft sondern hauptsächlch geliest werden da kosten dann 5 Geräte unter 50,- im Monat ...