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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zunehmendes Alter und Kontakte zu anderen


Gast
2015-04-19, 01:59:29
Angesichts der Altersumfragen hier im Forum möchte ich mal etwas fragen, das mir vielleicht einige beantworten bzw. ihre Erfahrung mitteilen können. Meine 20er nähern sich etwas dem Ende, und ich frage mich, ob die Welt nur bei mir oder vielleicht generell einsamer wird. Aus der Formulierung erkennt man vielleicht ein wenig, warum ich hier besser nachfragen kann.

Es geht um soziale Kontakte im Allgemeinen, die mir im privaten Umfeld irgendwie ausgehen. Auch wenn ich nie der große Socializer war und bin, es gab die meiste Zeit immer noch irgendjemanden zum Abhängen. In der Schule fanden sich einige zum CS spielen, dann kamen Frauen und Autos bei denen am Horizont auf und ich fühlte mich etwas allein gelassen. An der Uni, die bei mir zeitlich recht straight war, hatte ich ein paar, zu denen man sich setzen, reden und lernen konnte, aber auch die Zeit war vorbei wie sie gekommen war.

Dann kam die Arbeit und es wurde irgendwie still, erstmal. Während es stets menschlich in Ordnung war, waren Kollegen Kollegen wie Mitschüler in erster Linie Mitschüler und Kommilitonen Kommilitonen waren. Später hatte ich echt zwei ganz coole Jahre in einer Firma, wo der Altersunterschied nicht so riesig war wie gefühlt überall sonst, sodass man mal in der Gruppe auf Party weg war oder zu irgendwem nach Hause ging. Mittlerweile bin ich woanders, gefühlt wieder sehr viel anonymer, in einem alterstechnisch heterogenem Umfeld. Nun kommt dazu, dass die alltermeisten in meinem Alter schon in Beziehungen eingerastet sind, z.T. schon Kinder haben. Angesichts meiner Stellung kann ich da nicht wirklich mitreden.

Womit kann man denn die nächsten 20 Jahre rechnen? Ich seh meine Eltern da z.B., die mit meinem Teenager-Alter angefangen haben sich zueinander wie gemeinsam nach außen abzugrenzen, und nicht mehr aus ihrem Umfeld machen als selten ein oberflächliches Treffen mit irgendeiner Zufallsbegegnung aus anderen Zeiten. Da ist nun dummerweise nie jemand bei mir hängengeblieben bzw. es ging eigentlich auch nie über institutionell festgelegte Verhältnisse bzw. Alltagsgestaltung hinaus.

Und jenseits des Alltages? Da war ich bis dato happy mit meiner Zeit alleine, in der Schulzeit zum Zocken, ab der Uni ging Zeit für etwas selbstständige Arbeit drauf, mit der Arbeit kam die Maxime Ausschlafen und etwas Fitbleiben. Anzumerken ist vielleicht, dass ich in einer Großstadt aufgewachsen und mein Lebensumfeld stets eine Großstadt war und ist.

Wie hat sich das bei euch entwickelt? Wg. Primärfamilie, Partner und Kind eh alles nie ein Thema gewesen? Irgendein Brei aus Kollegen/anderen Eltern/Vereinskameraden zum regelmäßigen Stammtisch geworden? Alte Freunde aus Kinder- oder Jugendjahren noch regelmäßig da? Stetiger Zufluss an Kontakten für das persönliche Umfeld?

Mosher
2015-04-19, 08:51:42
Lief ähnlich ab wie bei dir, wobei ich mit 19 einen kompletten Bruch mit quasi allen Kontakten machte und bis auf 1 Kindergartenfreund komplett neu anfing.

Dann waren es meistens Schul- und Unikollegen, die so kamen und gingen, jetzt sind es Arbeitskollegen, von denen es ein paar zum Status Kumpel schaffen.
Zu ein paar dieser Neuzugänge schlief der Kontakt vermutlich aus beiderseitigem Interesse ganz ein, mit ein paar wurde er einfach weniger, da Frau/Kind dazukamen.
Wenn das Interesse auf beiden Seiten groß genug war, konnte sich dennoch eine stabile Freundschaft entwickeln, nur dass man sich halt seltener sieht, was völlig ok ist.

Ich lese das so, dass du den Leuten mit Familien keinen Vorwurf machst und das finde ich auch gut so. Viele sehen das eher als Verrat und suchen sich dann neue Freunde ohne Familie, ohne Verantwortung, mit denen sie gemeinsam Zeit totschlagen können. Für mich ist das dann eher eine Flucht vor der Veränderung und ewig kann es eh nicht so weiter gehen.

Zeit alleine ist gut und ich finde,es ist eine nützliche Eigenschaft, wenn man alleine gut klar kommt, aber man sollte aufpassen, dass man nicht vereinsamt. Es gibt durchaus auch Frauen, die mit einem Einzelgänger eine Beziehung aufbauen können, aber die kommen nicht auf dich zugeflogen.
Ich erwähne das, da ich irgendwie ein wenig die Angst vor einer langfristigen Einsamkeit bei dir herauslese.

Gast
2015-04-19, 15:50:00
Danke für den Beitrag. Natürlich schwingt da ein wenig die Aussicht auf Vereinsamung mit, nicht jetzt und sofort, daher die Frage danach, wie sich das so entwickeln kann.

Auf der einen Seite hatte ich alleinstehende Nachbarn, Senioren, bei denen ich bis zum Auszug/Ableben nie Besuch bemerken konnte. Eine etwas nüchterne Aussicht. Dagegen stehen dann z.B. meine Eltern, die nur noch derselbe Haushalt verbindet, der eig. nur vom Kind, mir, zusammengeklebt ist. Das ist genauso wenig die Situation, in der ich irgendwann mal landen möchte und mir denke, dass ein selbstbestimmtes Leben doch schöner sein mag.

Was Beziehungen zu Frauen angeht: Wenn es jemanden gab, dann stellte sich stets schnell raus, dass es wieder nicht die war, die in mir die Beziehungsfähigkeit geweckt hat, es realistischerweise einfach nicht lange gut gegangen wäre. Dass die ohne großes Sozialumfeld auch nicht plötzlich von meiner Nase stehen werden, das ist mir bewusst. Mein Verzweiflungsgrad ist nun auch noch nicht so, dass ich mich irgendwelchen Verkuppelung-auf-Zwang-Maßnahmen hingebe. Wie schon im Absatz zuvor herauszulesen ist: Eine (anfängliche) Intimbeziehung ist auch nicht das, wovon ich mir das ultimative Seelenheil verspreche.

00-Schneider
2015-04-19, 20:41:36
Wenn du kein extrovertierten Typ bist, ist es immer schwer "aus dem Nichts" Freunde bzw. einen Freundeskreis zu finden. Nach der Schule/Ausbildung finden sich Freunde meistens über die Arbeit oder über Vereine bzw. ein gemeinsames Hobby, was man ausübt.

Ein Arbeitskollege hat z.b. einen großen Freundeskreis weil rappt und da kennen sich natürlich die ganzen Rapper aus der jeweiligen Stadt untereinander. Der ist jedes Wochenende unterwegs.

Mein Cousin lebt bis auf seine Frau und Tochter eher vereinsamt in einer weit entfernten Stadt. Da er keine wirlichen Hobbys hat, und es auf der Arbeit eher anonym zugeht hat er nur noch Freunde aus seiner Schulzeit und seinem Studium, die aber nicht dort wohnen und auch teilweise in Deutschland verstreut sind. Der trifft sich dann halt nur alle halbe Jahre mal mit diesen Freunden.

Also Vereine/Hobbys sind imho die besten Freundfinder, wenn man selbst eher introvertiert ist.

Dicker Igel
2015-04-19, 21:59:37
Auch wenn ich nie der große Socializer war und bin, es gab die meiste Zeit immer noch irgendjemanden zum Abhängen.
[...]
Ich seh meine Eltern da z.B., die mit meinem Teenager-Alter angefangen haben sich zueinander wie gemeinsam nach außen abzugrenzen, und nicht mehr aus ihrem Umfeld machen als selten ein oberflächliches Treffen mit irgendeiner Zufallsbegegnung aus anderen Zeiten.
Ich denke Du solltest ggf Deine Einstellung ändern, alte Geschichten hinter Dir lassen usw. Denn man merkt es uU Leuten ziemlich schnell an, dass sie prinzipiell lieber alleine sind.

Commander Keen
2015-04-20, 12:20:52
Denn man merkt es uU Leuten ziemlich schnell an, dass sie prinzipiell lieber alleine sind.

Ist es denn schlimm alleine sein zu wollen...?

00-Schneider
2015-04-20, 12:59:36
Ist es denn schlimm alleine sein zu wollen...?


Passt bei den meisten Leuten nicht in ihr standardisiertes Weltbild. (Job-Familie(verheiratet)-Haus mit Garten-Kinder-ggf. noch ein Haustier)

Von solchen Leuten kommen dann auch oft so Sachen wie:

"Geh doch mal unter Leute!"

"Was machst du am Wochenende?" (Provokation, da sie wissen, dass man zu 95% nichts "soziales" macht)

"Fällt dir hier nicht manchmal die Decke auf den Kopf?"

-------------------

Und meinen Erfahrungen zu Folge können sich solche Leute abseits von Job/Familie/Freunden partout auch nicht alleine beschäftigen, da sie größtenteils keiner Leidenschaft/Hobby nachgehen, weswegen sie ihr eingeschränktes Weltbild auf dich übertragen wollen.

Commander Keen
2015-04-20, 13:06:25
"Was machst du am Wochenende?" (Provokation, da sie wissen, dass man zu 95% nichts "soziales" macht)

Das würde ich jetzt nicht unbedingt als Provokation werten, der Fragestellende weiss halt nicht, was er sonst fragen sollte.

Dicker Igel
2015-04-20, 16:29:08
Ist es denn schlimm alleine sein zu wollen...?
Natürlich nicht, aber falls das eben der Fall ist, sollte man sich auch nicht beschweren. Mir geht es da auch nicht um "Familie gründen".

Lyka
2015-04-20, 16:35:05
Ich habe keine Freunde, viele Bekannte weil viele Kollegen. Früher war ich gar kein "Socializer", aber mit der Zeit und dem Job an sich kommt man mehr in Kontakt und wenn die Firma mal wieder ne Feier schmeißen würde, würde ich auch wieder teilnehmen.

sonst habe ich außerhalb meiner Arbeit gerne meine Ruhe :)

Dicker Igel
2015-04-20, 16:47:02
Ich bin gerne unter Leuten, aber nicht daheim. Eine Ruhepol ist mir sehr wichtig. Gerade solche Zeiten wie in früheren WGs, wo's gefühlt aller halben Stunde klingelte usw, wäre nix mehr für mich. Mein "Freundes-/Kumpelkreis" ist auch eher dynamisch, paar Leute kenne ich schon ewig, der Rest kommt und geht.

Gast
2015-04-20, 20:22:18
Und meinen Erfahrungen zu Folge können sich solche Leute abseits von Job/Familie/Freunden partout auch nicht alleine beschäftigen, da sie größtenteils keiner Leidenschaft/Hobby nachgehen, weswegen sie ihr eingeschränktes Weltbild auf dich übertragen wollen.

Das stimmt, aber dagegen seh ich mich aber seit 20/21 weitestgehend immun, sodass mich das nicht unter Druck setzt. Ich beschwer mich auch nicht über Alleinesein.

Ich sehe einfach, dass die Zeiträume größer werden, bis man wieder jemanden findet, mit dem sich einfach mal nett, auch auf einer ansatzweise privaten Ebene, zusammenfinden lässt. Ohne allzu flüchtig oder einseitig zu sein.

hesTeR-
2015-04-21, 08:45:23
Hey,

bei mir ist es eigentlich eher anders rum.

Ich hab noch Kontakt zu 5-10 Leuten aus Grundschulzeit, mal mehr mal weniger aber man sieht sich eigentlich alle paar Monate mal.

Dann gibt es einen recht engen Freundeskreis aus der wilden Party zeit zwischen 17 und 22 mit so ebenfalls 5-10 Leuten.

Dazu noch 2-3 Leute von der Weiterführenden Schule, an denen hängen durch Fussball dann wiederum so an die 10 bekannte dran mit denen man was macht.

Durch den Party Freundeskreis kommen dann nochmals 5 Leute in Hamburg dazu mit denen man gut befreundet ist.

Eine Freundin hab ich auch, die hat aber eher Weibliche Freunde zumeist auch leider ohne festen Freund.


Zusammen fassend kann man sagen das in jeder Station des Lebens außer im Studium irgendwie Leute dazu gekommen sind.

Trotzdem und das wird grade für mich zu einem recht großen Problem bin ich auch mal ganz gerne alleine. Mit meiner Freundin mach ich ca. 4 Tage die Woche was, bleiben 3 über um Hobbys, Freunde und Sport unter einen Hut zu bekommen.

Leider gibt es dann viele leute die wirklich sauer werden wenn man nichts mit Ihnen macht.

Zudem kommt dazu das wir hier im Forum (ich unterstelle das jetzt einfach mal) alle gamer sind.

Uns macht es einfach nichts aus alleine zu sein da wir dieses HObby haben. Wir zocken abends nach der arbeit 5 Std cs oder 6 Std wow oder dota oder was auch immer und sind maximal zufrieden.

Leute die nicht zocken können sich sowas garnicht vorstellen.

Mr. Pink
2015-04-21, 09:45:15
Ich habe keine Freunde, viele Bekannte weil viele Kollegen. Früher war ich gar kein "Socializer", aber mit der Zeit und dem Job an sich kommt man mehr in Kontakt und wenn die Firma mal wieder ne Feier schmeißen würde, würde ich auch wieder teilnehmen.

sonst habe ich außerhalb meiner Arbeit gerne meine Ruhe

Ist bei mir genau so. Früher als Jugendlicher mit vielen Leuten unterwegs gewesen. Inzwischen beschränken sich die (privaten) soziale Kontakte auf bissel Facebook Smalltalk. Ich kann mich sehr gut allein beschäftigen. Und solange man nicht darunter leidet spricht ja auch nichts gegen das Leben als Einzelgänger. :)

hesTeR-
2015-04-21, 10:05:29
hmmm

Und solange man nicht darunter leidet spricht ja auch nichts gegen das Leben als Einzelgänger.

vllt leidet man nicht körperlich, aber glaube die Seele leidet schon.

Ist vllt immer schwer sich das einzugestehen, aber jeder der alleine ist wünscht sich doch eigentlich SCHÖNEN kontakt zu anderen personen, sei es zu einer Frau oder einfach ein paar kumpels mit denen man mal zusammen Karten spielt oder Beim Grillen ein Bier trinkt oder ?

Mr. Pink
2015-04-21, 10:35:49
oder einfach ein paar kumpels mit denen man mal zusammen Karten spielt oder Beim Grillen ein Bier trinkt oder ?

Dazu hätte ich im Prinzip jederzeit Gelegenheit. Ich kenn ja schon einige Leute. Aber Zeit wäre dafür nur am Wochenende, und da bekomm ich in der Regel meinen Hintern nicht hoch. Schau mir dann doch lieber Filme an oder geh Fotografieren, oder am Pc zocken... Und ich hab auch nie das Gefühl etwas zu verpassen. Mag sich evtl auch mal wieder ändern. Aber im Moment passt das so.

Dicker Igel
2015-04-21, 12:58:34
Und ich hab auch nie das Gefühl etwas zu verpassen.
Geht mir auch manchmal so und komme damit zurecht. Meinen Leuten passt das zwar nicht immer, aber im Grunde kennen die mich und bekommen irgendwann mit, dass sich das nicht ändern lässt. Ich brauch da einfach 'ne "gesunde Waage" und mach da auch vor niemanden ein Geheimnis draus.

Shink
2015-04-21, 15:20:57
Wie hat sich das bei euch entwickelt? Wg. Primärfamilie, Partner und Kind eh alles nie ein Thema gewesen?
Hatte nie Freunde seit meiner Pubertät, aber eine Freundin/inzwischen Frau mit Kindern seit ich 17 bin - also quasi mein halbes Leben.
"Freunde" hab ich heute auch keine. Scheint aber durchaus normal zu sein bei Vätern. Arbeitskollegen, Verwandte die man selten sieht, Eltern andere Kinder... aber niemand etwas zum "Pferdestehlen", mit dem man groß etwas unternimmt oder der einem aus der Patsche helfen könnte. Nichtmal so super eigentlich.

vllt leidet man nicht körperlich, aber glaube die Seele leidet schon.
Öh... was auch immer das heißt. Wer lange alleine ist, wird jedenfalls wunderlich, da er kein Feedback auf sein Verhalten hat.

Mistersecret
2015-04-21, 17:14:07
Es hängt doch stark von der Persönlichkeit und dem Alter ab.

Viele hier sind introvertiert, alleine zu Hause zocken ist nun mal eine sehr introvertierte Beschäftigung.

Männer sind generell etwas introvertierter als Frauen. Es ist keine Seltenheit, dass Männer im fortgeschrittenen Alter zu Einsiedlerkrebsen werden, während die Frauen noch mal so richtig durch starten wollen.

Mit den Jahren werden viele Menschen auch etwas ruhiger, schon allein wegen dem Verlust an Lebenskraft.

Die Gründung einer Familie zieht dann auch noch mal. Klar, eine Beziehung muss man pflegen. Das kostet Ressourcen ohne Ende (Zeit, Energie, Geld, Nerven). Es kommen auch weniger Menschen als gemeinsame Freunde in Frage, da die sich ja mit beiden verstehen sollten. Unsichere Paare werden vermieden, um die eigene Partnerschaft zu schützen. Daher ist es ganz normal, wenn dann erst mal einige Kontakte weg brechen.

Und allgemein, die Technik hat unser aller Leben verändert, wir sind dadurch etwas einsamer geworden, haben uns voneinander mehr entfremdet. Das kommt auch durch die Unabhängigkeit. Wozu Menschen suchen, wenn man sich auch so herrlich selbst beschäftigen kann ? Und die krasse Meinungsfreiheit, die enorme Vielfalt fördert eine Individualisierung was wiederum Bindungen schwächt.

Ich finde diese Entwicklung schade. Würde dagegen gerne was unternehmen. Aber das wäre viel zu anstrengend. Sich auf die Suche nach Freunden zu begeben, das klappt eh nicht. Also wozu sich stressen. Lieber die nächste Tüte Chips öffnen und weiter zocken... :)

Innos
2015-04-21, 18:01:43
Bei mir hat es sich dahingehend entwickelt, dass ich keine Freunde habe mit denen ich Aktivitäten nachgehe, sondern meine Interessen mir "Freunde" bringen. Ich gehe 3-4x die Woche zum Sport, dort habe ich meine "Sportfreunde", eine feste interessengebundene Gruppe. Wir haben Spaß, reden und vor allem gehen wir einer Beschäftigung nach. Nachm Sport ist dann halt wieder Sendepause. Gleiches gilt für andere wechselnde Interessen. Nichtsdestotrotz habe ich 2-3 Freunde mit denen ich mittlerweile eher selten einfach mal abhänge. Diese Freundschaften habe ich aber in der Jugendzeit geschlossen. Man trifft sich noch, aber bedingt durch Arbeit und unterschiedliche Interessen eher spärlich (1-2x im Jahr). Ein Problem war das nie, Jugendfreundschaften sind in meinen Augen die einzigen echten Freundschaften, die man im Leben schließt. Man schließt sie in einer kritischen Zeit, erlebt viel zum ersten Mal gemeinsam. Das schweißt zusammen. Verpennt man diese Zeit, hat man später Pech.

Das ist einfach der Lauf der Dinge.

Dicker Igel
2015-04-21, 18:02:12
Ich denke mit dem Alter hat das nix zu tun. Es kommt einfach dauf an, wie man die Dinge sieht und damit umgeht. Das Alter ist nur 'ne Zahl, was will man daran festmachen? Dass Kinder und/oder Partner hinderlich sein können, halte ich auch für ein Gerücht, denn es gibt imo genügend Menschen, die ihren gewohnten sozialen Umgang trotzdem pflegen. Klar haben die Leute dann andere Prioritäten und hängen nicht mehr 24/7 mit den Kumpels zusammen. In meinem Umfeld sieht man die Leute aber trotzdem ab und an, wenn Geburtstage gefeiert werden, Grillen, Partys ... Kinder kann man bei den Verwandten/Bekannten unterbringen, oder je nachdem mitbringen. Klar gibt es auch Leute die man dann gar nicht mehr sieht, oder die eher verbittert wirken, wenn sie mal am Start sind. Aber da kann man nix weiter machen, außern es mal anzusprechen. Letztendlich lebt jeder sein Leben und muss wissen, ob es zufrieden macht, oder nicht. Man kann dann auch nur durch eigene Kraft etwas daran ändern, oder es dabei belassen.

Mistersecret
2015-04-22, 01:44:25
Ich denke mit dem Alter hat das nix zu tun. Es kommt einfach dauf an, wie man die Dinge sieht und damit umgeht. Das Alter ist nur 'ne Zahl, was will man daran festmachen? Dass Kinder und/oder Partner hinderlich sein können, halte ich auch für ein Gerücht, denn es gibt imo genügend Menschen, die ihren gewohnten sozialen Umgang trotzdem pflegen. Klar haben die Leute dann andere Prioritäten und hängen nicht mehr 24/7 mit den Kumpels zusammen. In meinem Umfeld sieht man die Leute aber trotzdem ab und an, wenn Geburtstage gefeiert werden, Grillen, Partys ... Kinder kann man bei den Verwandten/Bekannten unterbringen, oder je nachdem mitbringen. Klar gibt es auch Leute die man dann gar nicht mehr sieht, oder die eher verbittert wirken, wenn sie mal am Start sind. Aber da kann man nix weiter machen, außern es mal anzusprechen. Letztendlich lebt jeder sein Leben und muss wissen, ob es zufrieden macht, oder nicht. Man kann dann auch nur durch eigene Kraft etwas daran ändern, oder es dabei belassen.

Mit dem Alter wird man schwächer, sensibler, komplizierter. So ist nun mal der Lauf des Lebens. Wie alt bist Du denn ? Hast oder hattest Du einen festen Partner, mit dem Du zusammen gelebt hast ? Ehe ? Kinder ?

Jeder Mensch ist ein Individuum, es gibt auch fitte alte und schwache junge Leute, aber das ist dann vielleicht nicht unbedingt die Regel.

Shink
2015-04-22, 08:00:24
Mit dem Alter wird man schwächer, sensibler, komplizierter. So ist nun mal der Lauf des Lebens.
Wie schon gesagt: Nicht wirklich. Nur: Wenn man über lange Zeit keine Kontakte hat, verhält man sich sozial inkompatibel. Merkt man am besten beim Vergleich "Großeltern, die halbtags Kinder beaufsichtigen" vs "altes Ehepaar" vs "alte(r), alleinstehende(r) Witwe(r)".

Dicker Igel
2015-04-22, 18:30:07
Wie alt bist Du denn ? Hast oder hattest Du einen festen Partner, mit dem Du zusammen gelebt hast ? Ehe ? Kinder ?
Ich werde im Juli 43, habe seit über 10 Jahren 'ne Beziehung und keine Kinder.

Jeder Mensch ist ein Individuum, es gibt auch fitte alte und schwache junge Leute, aber das ist dann vielleicht nicht unbedingt die Regel.
Was wissen wir schon über "die Regel". Wir kennen doch nur unser Umfeld, alles andere ist Spekulation, welche das eigene Weltbild stützen soll. Ich mach da nix fest und wie gesagt ist jeder für sich verantwortlich und muss die Konsequenzen ertragen, wenn er es verreißt.

TimeOut
2015-04-24, 23:02:35
Meine Freunde haben fast proportional zu meinem Alter abgenommen.
Zu Schulzeiten war es relativ simpel, man hat sich einfach langsam kennengelernt da man sich jeden Tag gesehen hat.
Als Kind kommt man meist mit anderen Kindern leicht in Kontakt auch durch die Eltern etc.
Als Jugendlicher hatte ich dann eigentlich mein festen Kreis.
Zum Studium musste ich dann wegzeiehn und der Kontakt zu den ehmaligen Schulfreunden wurde weniger.

Durch die ENtfernung sieht man sich natürlich viel weniger, sowohl ich als auch sie fanden in ihren Städten neue Freunde.
Und in dem Alter verändert man sich halt auch noch.

Die Kontakte aus dem Studium hielten dann fast alle nur so lange wie das Studium ging.
Danach bin ich dann wieder umgezogen.

Arbeiten und wieder Freundeskreis aufbauen also alles auf 0.
Nur das es noch schwerer war im Studium.
Ich sehe kaum noch Leute die Lust haben andere Leute kenenzulernen außer für Events und mal was zu unternehmen.

Das Internet bietet zumindest möglichkeiten Leute zu finden denen es genauso geht.

Ansonsten habe ich es anscheinend verbockt meine Kontakte gut zu pflegen.
Wenn man Kontakte nicht halten kann steht man mit 30 ganz schnell alleine da.

Pirx
2015-04-24, 23:09:43
Oh mann und auweia, 3DC wird wirklich so eine Gruppe alternder ca. Gleichaltriger:lol:, die jüngeren sind alle bei Facebook...

btw war ich, als ich jung war, eher sehr verschlossen - da fällt es mir jetzt wesentlich leichter, Kontakt aufzunehmen und ich denke, das wird mit zunehmenden Alter noch besser werden - Problem ist bloss weiterhin, daß ich Smalltalk nicht (leiden) kann - also Finne wäre für mich weiterhin was;)

IVI
2015-12-25, 19:39:23
Kontakte aus Kindergarten/Grundschulzeiten: 0,0
Kontakte aus Abiturzeit: 1
Kontakte aus Studi-Zeiten: 3
Kontakte familiärer Art: 3
________________________
dat reicht ooch... und warum? Tja, wenn man den Kontakt zu X nicht pflegt, dann hat das Gründe und ist man sich dieser Gründe bewusst und kommt mit diesen auch klar, ist das richtig gut so.

Der Sandmann
2015-12-25, 20:10:48
Kontakte aus Kindergarten/Grundschulzeiten: 5
Kontakte aus Abiturzeit: 1
Kontakte aus Studi-Zeiten: 0
Kontakte aus der Arbeitszeit: ca. 10
Kontakte familiärer Art: 1

samm
2015-12-25, 20:19:42
Wer lange alleine ist, wird jedenfalls wunderlich, da er kein Feedback auf sein Verhalten hat.In der Tat, kann ich so aus Selbstbeobachtung bestätigen :eek:
Ich denke mit dem Alter hat das nix zu tun. Es kommt einfach dauf an, wie man die Dinge sieht und damit umgeht. Das Alter ist nur 'ne Zahl, was will man daran festmachen?Diese Teilaussage kann ich so unterschreiben. Weshalb?
Die Zeit ist ziemlich an mir vorbeigerast. Während ich in einer Beziehung war, hat sich mein Bedürfnis nach Sozialkontakten jeweils grösstenteils verabschiedet. Nach Beziehungsende konnte ich bislang jeweils trotzdem direkt wieder in meine Wohlfühlumgebung eintauchen, als wäre nichts gewesen.

Ich denke, die Aussage ist hier, wenn man zuvor vor allem mit alterstypischen sozialen Unternehmungen beschäftigt war, dann kann einen das Alter an sich schon aus dem vorherigen Umfeld entfernen. Hat man sich hingegen eine den eigenen tatsächlichen altersunabhängigen Interessen entsprechende Nische geschaffen, dann ist die jederzeit leichter zugänglich, um wieder von einem selbst besetzt zu werden.

Plus ist es wohl entscheidend, mit einer Situation mal ganz prinzipiell glücklich sein zu können, und wenn man das nicht kann, den kleinstmöglichen Schritt in die richtige Richtung tun zu können. Klingt faul, aber hat meiner Meinung nach damit zu tun, in sich und mit sich selbst glücklich sein zu können. Schätze mal, der TS hat sich gut beobachtet und merkt, dass es Zeit ist, einen solchen kleinen Schritt in eine gute Richtung zu machen. Einfach überlegen, wo fühle ich mich wohl, was geniesse ich, was genau ist es, das ich vermisse.
Klar, manchmal braucht es einen drastischen Schnitt, wie es bei Mosher offenbar der Fall war. Die Situation des TS klingt bisher nicht danach.

Dicker Igel
2015-12-25, 20:41:54
Ich denke, die Aussage ist hier, wenn man zuvor vor allem mit alterstypischen sozialen Unternehmungen beschäftigt war, dann kann einen das Alter an sich schon aus dem vorherigen Umfeld entfernen. Hat man sich hingegen eine den eigenen tatsächlichen altersunabhängigen Interessen entsprechende Nische geschaffen, dann ist die jederzeit leichter zugänglich, um wieder von einem selbst besetzt zu werden.
Absolut.

Gast
2015-12-25, 21:07:44
Es hat etwas mit Attraktivität zu tun. Ist man attraktiv, ist und bleibt man nie alleine.

Rooter
2015-12-25, 23:14:35
Von meinen 5 guten Freunden (bzw. 4, einer wurde aus gegebenem Anlass fallen gelassen) habe ich 4 in der Schule zwischen dem 1. und 5. Schuljahr getroffen, den letzten mit ~21 auf der Arbeit.
Bekannte und "Kontakte" hat man natürlich mehr.

MfG
Rooter

Gast 2
2015-12-26, 17:55:04
Es hat etwas mit Attraktivität zu tun. Ist man attraktiv, ist und bleibt man nie alleine.

Hört sich komisch an, ist aber was dran...
Schule: 10
Uni: 10
Familie: 2
Mit 40 noch grosse Party auf Ibiza gefeiert, seit dem Sehr ruhig. Freunde sieht man alle Jahre mal da in Europa verteilt, aber dann ist es so als wenn man sich gestern gesehen hat.
E-mail hilft viel. Soziale Medien mache ich nicht, zu alt whs.....

kanone
2016-01-12, 17:33:00
man geht halt öfters getrennte Wege im Leben und dann bleiben nur "wirkliche" Freunde die einem vielleicht wenig erscheinen im Vergleich zur jugendlichen "Clique" :)