PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeits- und Backupstrategie bei Videoschnitt?


Scream
2015-04-28, 13:01:57
Ein Freund betreibt eine Zwei-Mann-Firma, die viel mit Videoschnitt zu tun haben. Da sie in nächster Zeit stark wachsen werden, hat er mich um Hilfe gebeten. Allerdings habe ich leider wenig Ahnung auf dem Video-Gebiet, daher habe ich an euch ein paar Fragen.

Ausgangssituation
Aktuell kommt ein Windows-PC, ein iMac und ein MacBook Pro zum Einsatz. Videos werden auf einem 4-Bay-NAS abgelegt und bei Bedarf zum Bearbeiten auf das gewünschte Gerät geladen. Da die Projekte durchaus 50 GB oder mehr haben, dauert das immer eine ganze Weile. Backups werden manuell auf externen HDDs angefertigt, die mit nach Hause genommen werden.

zukünftige Planung
In naher Zukunft wird die Firma auf 4 Mann anwachsen und umziehen. Längerfristig sind sogar 8-10 Leute geplant. Im neuen Büro soll alles so ausgestattet sein, dass für die zukünftige Planung genügend Ressourcen frei sind. Gearbeitet wird hauptsächlich an iMacs und Windows-PCs. Notebooks sollen wenn überhaupt nicht viele dazukommen.

Auch der Speicherplatzbedarf wird dank 4K auf ca. 500 GB pro aktivem Projekt ansteigen. 10 Projekte sollen maximal parallel ablaufen. An einem Projekt wird nur ein Mitarbeiter arbeiten. Nach den Projekten werden nur noch ein paar Projektfiles und das Endprodukt benötigt, was ca. 10-30 GB ausmachen soll.

mein Vorschlag
Da aktive Projekte nur auf einem PC bearbeitet werden, sollten die Projektdateien meiner Meinung nach lokal auf SSDs liegen. Wenn die Dateien auf einem Server bzw. NAS liegen, kann man die Performance wohl vergessen ;-)
Office-Dokumente können auf einem zentralen File-Share abgelegt werden. Ansonsten wird nichts benötigt. Aus diesem Grund würde ich auch keinen Windows-Server vorsehen, sondern ein größeres NAS-System von Synology, beispielsweise das DiskStation DS1815+ oder DiskStation DS2015xs. Kann dann locker mit 8x4 TByte oder mehr bestückt werden.

Alle PCs sollten dann jede Nacht Backups von den Projektdaten auf das NAS schieben. Damit kein Engpass entsteht sollte das NAS-System mit dem Switch entweder mit 10 GBit/s verbunden oder mehrere 1 GBit/s-Ports zusammengeschaltet werden. Die Verkabelung vom Switch zu den Clients kann ja zwangsweise mit nur 1 GBit/s erfolgen.

Die große Frage die sich mir stellt ist jetzt das Backup. Ein zweites NAS im Keller wenn möglich oder ein Backup in die Amazon Cloud? Hat natürlich alles Vor- und Nachteile. Oder gibts noch andere Möglichkeiten?

Habe ich etwas vergessen oder bin ich total auf dem Holzweg? Über einige Anregungen und Hilfestellungen würde ich mich sehr freuen.

Zafi
2015-05-03, 04:26:06
Nehmen wir mal an, du möchtest ein Projekt an einem andern PC bearbeiten. Dann müsstest du dieses übers Netz von A nach B schieben. Bei 500 GByte dauert dies im absoluten Bestfall 1,5 Stunden. Das ist nicht sehr praktikabel. In die Cloud zu Backupen halte ich in diesem Fall auch für wenig sinnvoll. Da brauchst du schon eine richtig gute Internet-Anbindung um die 10x 500 GByte ins Internet zu schieben. Und selbst dann dauert es Ewig und drei Tage. Möglicherweise bekommst du auch Ärger mit deinem Provider, wenn du solche Datenmengen regelmäßig (wöchentlich oder täglich) ins Netz schickst.

http://geizhals.at/p/3902/1003902/1003902-1.jpg http://geizhals.at/p/3902/1003902/1003902-2.jpg
Ich würde hier mit Wechsellaufwerken arbeiten und darin 500 GB große SSDs stecken. Die SSDs kosten nicht viel und da man nur 8-10 Stück braucht (eine pro Projekt), ist es auch überschaubar. Jeder PC bekommt mehrere interne Wechsellaufwerksrahmen, damit man zur Not auch mal mehrere SSDs bzw. mehrere Projekte gleichzeitig in einen PC stecken kann. Für kleinere kompakte PCs (oder für Notebooks, falls sie mal doch Einzug halten) kann man entsprechende Wechsellaufwerke auch extern realisieren. Wenn du dann ein 500 GB Projekt von A nach B bringen willst, dann dauert dies nur 15 Sekunden.

Synology-NAS empfehlen sich nur, wenn du reichlich Funktionen in deiner NAS benötigst. Doch hier brauchst du praktisch keine Funktionen, sondern lediglich Speicherplatz. Die Mehrkosten solltest du dir also sparen und stattdessen zwei qualitative Backup-Server mit mehreren Wechselrahmen hinstellen. Jeder Backup-Server sichert alle Projekte (abwechselnd). Abends werden die Projekte(SSDs im Wechselrahmen) in die Backup-Server gesteckt, und die sichern sie dann über Nacht. So hast du dann ein komplettes Backup aller Projekte, sogar täglich, dass dann nur 1-2 Stunden dauert.

Gedanken solltest du dir über das Dateisystem machen. exFAT macht wohl am meisten Sinn, denn es wird von Windows und Mac (ab 10.6 glaub ich) vollständig unterstützt. Bei der Wahl der SSDs würde ich auch auf PowerLossProtection und lange Garantiezeiten achten. Doch da täglich Backups durchgeführt werden, wäre es nicht weiter tragisch, wenn man auch preiswerte SSDs verwendet.

nimbo123
2015-05-03, 06:45:12
Du solltest auf jeden Fall ein zweites Backup außer Haus haben.
Es gibt einfach zu viel Szenarien welche mit einem Totalverlust enden ( Blitz, Feuer, Einbruch, ... ).

Isogul
2015-05-03, 16:34:54
Was wird denn benutzt zum Bearbeiten?

Wenn AVID und wenn er Geld hat, würde ich mir ein Avid ISIS Lanshare holen, hier kann komplett auf dem Netzwerk geschnitten werden 10GB Anbindung ist auch möglich und hast alles auf einen Platz sag ich mal!

http://www.avid.com/de/products/isis5500

Kann auch als normales Netzlaufwerk genommen werden,falls mir Adobe gearbeitet wird, ist ja klar! ;)
Optionales Update kann man ja trotzdem noch machen!

Ist wie gesagt Standard im Broadcast Bereich,alle könne auch an einem Projekt arbeiten, soweit auch sehr stabil und ausgereift,alles aus einer Hand, aber halt nicht billig! ;)

Grüße

Scream
2015-06-30, 12:22:56
Sorry für die späte Antwort. Hauptsächlich wird Adobe Premiere benutzt.