Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Antriebslos?
Ausgeloggter_User
2015-06-02, 22:05:37
Hallo,
momentan "plagt" mich eine gewisse Antriebs- und Lustlosigkeit.
Objektiv betrachtet läuft mein Leben gut:
-Ende 20
-glücklich verheiratet seit knapp 4 Jahren
-letztes Jahr Papa geworden
-gut bezahlter Job, der zum Großteil Spaß macht (wobei hier sicher auch noch Luft nach oben ist)
Das einzige, was mir "auf dem Magen" liegt, ist mein abgebrochenes Studium.
Das habe ich wegen Nachwuchs abgebrochen und mir eben den Job geangelt (der damals wirklich ein Traumjob war - war sehr happy den zu bekommen).
Dass der Job auch Schattenseiten hat, merkt man halt erst im Verlauf.
Trotzdem könnte ich zufrieden sein, bin es aber irgendwie nicht so ganz.
Ich frage mich immer, was könntest du mit dem Studium erreicht haben.
Habe mir auch vorgenommen, das Studium zum Wintersemester fortzuführen. FernUni Hagen bietet sich z.b. an.
Aber dafür müsste ich mich auch wieder vorbereiten.
Wissen ist teilweise weg und gerade Mathe haut einen schnell raus.
Aber dann hock ich abends zuhause und surfe lieber 2h im Netz.
Das sind dann so Phasen mal volle Tatendrang, also Studium jetzt erst Recht (aber gemacht wird dann höchstens 30 Minuten was), dann wieder Och nö, zu anstrengend, hab doch schon einen ganz guten Job, wozu stressen.
Gerade das erste Jahr mit Kind schafft mich auch. Und dann noch ein Studium nebenbei?
Ich habe abends noch Freizeit, so ist das nicht, aber früher war es halt anders.
Ab spätestens 18:00 konnte man idR das machen was Man(n) will (bis min 24:00), heute geht das ggf erst um 21:00 los und um allerspätestens 23:00 ruft die Falle. Ich will ja auch Zeit mit meiner Tochter verbringen und nicht um 17:30 nach Hause kommen, 30 Minuten eieieie machen und dann das Baby wieder abgeben. Auch im Haushalt helfe ich mehr oder weniger fleißig mit, da ich weiß, was meine Frau so schon den Tag über zu tun hat.
Das kostet nur alles Zeit und da der Tag nur 24h hat, bleibt fast nix mehr übrig.
Ich kann mich aber auch gar nicht zum zocken aufraffen, selbst wenn ich will und mal 2h könnte. Es treibt alles einfach so dahin. Schnell mal auf 9gag schon wieder 40 Minuten vorbei, hier Forum, da Forum, da mal kurz was schreiben, schon 23:00, nix geschafft.
Das ärgert mich auf der einen Seite, auf der anderen bin ich dann aber wieder total motivationslos daran was zu ändern.
Tjo, jetzt hab ich mir das von der Seele geschrieben.
Gibt ja auch hier einige Papas, war das ähnlich?
Andere Meinungen?
F5.Nuh
2015-06-03, 01:34:55
Ähnlicher Fall bei mir. Lehre abgeschlossen und bei einem super Unternehmen angefangen. Verdienst gut. Bin letztes jahr im November Vater geworden.
Es ist mit das schönste was einem passieren kann. Das eigene Kind zu sehen und wie es sich jeden Tag weiter entwickelt.
Doch manchmal ergeht es mir wie dir. Die Zeit rennt schneller an mir vorbei, ich komme zu nichts und habe nicht mehr viel Zeit für mich und meine Frau.
Dann Frage ich mich wie und wann ich meinen Maschinenbautechniker machen sollte oder kann? Möchte ich diese Zeit dafür Opfern... dann hat man noch weniger Zeit als vorher.
Lohnt es sich danach?
Ich habe 3 Monate Elternzeit beantragt. Ich habe inzwischen deutlich mehr Zeit für mich und die kleine. Meine Frau hat ihr Urlaubssemester hinter sich und hat mit der Uni wieder angefangen.
Ich bekomme zwar nur noch 65% von meinem Netto einkommen, aber das ist mir fast egal.
Ich habe Zeit um über diese Sachen zu denken und einfach mal richtig abzuschalten.
Vom Alter her sind wir fast gleich. Der Gedankengang ist auch fast gleich. Wenn die kleinen mit dem Kindergarten anfangen wird alles etwas leichter.
Die Weiterbildung ist sehr Zeitintensiv und man muss das vorher realisieren. Ich kenne einige die wirklich 3 jahre gekämpft haben.
Fusion_Power
2015-06-03, 01:48:38
Ich kann nur sagen, seit froh dass ihr ein richtiges Leben habt. Ihr habt keine ernsthaften Probleme und eine Zukunft. Es könnte viel schlimmer sein, dauer depressiv zum Beispiel, soziophob, Versagensängste, arbeitsunfähig deswegen, keinen Job, kein Geld, keine Freunde, kein gar nix! Und glaubt mir, ich weiß wovon ich rede.
Also, wenn ihr denkt es geht einem nicht so gut, Kopf hoch, anderen gehts mit Sicherheit viel schlechter.
F5.Nuh
2015-06-03, 02:32:17
Ich sage nicht das es mir schlecht geht. Diese Antriebslosigkeit kann ich vom Ersteller sehr gut nachvollziehen.
Ich glaube der Mensch sucht sich immer eine Herausforderung. Manche mögen ein eintöniges standard Leben. Andere Fragen sich ob das alles war und andere riskieren gleich alles und stellen alles auf den Kopf.
Ich persönlich merke - gerade jetzt mit Kind - wie schnell die Zeit mir aus den Händen fliest. Wollte noch den Techniker machen... aber wie der Ersteller sagt 24h reichen da nicht.
Ich habe - wie gesagt - 3 Monate Elternzeit beantragt und genieße die Zeit. Wenn man auf das Geld verzichten kann ist dieser Weg sehr gut und man unterstützt die Frau.
prinz_valium
2015-06-03, 02:41:04
quaterlife cricis
Hmm. Ich täte das mit meiner Frau besprechen, nicht mit dem 3DC. :redface:
Meiner Frau ging es ähnlich wie dem TS (frustriert, unzufrieden mit abgebrochenem Studium). Hat daher nach den Kindern ihr Studium beendet und ist jetzt hochzufrieden mit ihrem Job.
Du weist doch, was dich stört. Tu was dagegen. Ja, strengt an. Ohne Fleiss kein Preiss.
Meiner Ansicht nach wird ein Studium überbewertet. Es heißt ja, dass es in Deutschland noch nie so viele arbeitslose Akademiker gab, wie heute. Dabei sind die Arbeitslosenzahlen auf einem Rekordtief (http://www.bild.de/geld/wirtschaft/bundesagentur-fuer-arbeit/arbeitslosenzahlen-rekordtief-41192524.bild.html). Die Rede ist auch ständig von einem Fachkräfte-Mangel. Was die Industrie damit aber tatsächlich meint, ist wohl eher, dass es zu wenige Fachkräfte für Billig-Geld gibt und man doch bitte mehr Fachkräfte ins Land holen soll, um die Gehälter zu drücken.
Ohne zu wissen, was du studieren willst, bin ich daher der Ansicht, dass dich ein Studium nicht wirklich voran bringt. Tatsächlich musst du sogar fürchten, dass du dich mit einem Studium überqualifizierst und für viele Stellen gar nicht mehr in Frage kommst. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass Firmen eher Leute mit Berufspraxis bevorzugen, als die studierten Fachkräfte, die nach ihrem Jahrelangen Studium praktisch kaum einen Bezug zur praktischen Realität besitzen.
Annator
2015-06-03, 08:27:29
Denke das ist so ziemlich normal und hat fast jeder sobald er erkennt das sein leben so ziemlich so bleiben wird. Was hätte man alles mehr erreichen können. Geht es noch besser? Irgendwo strebt der Mensch ja auch immer nach mehr. Auch wenn er schon viel hat. Zu sehen und zu akzeptieren was man hat ist viel schwerer als darüber nachzugrübeln und sich runter ziehen zu lassen was man noch alles hätte haben können.
Ash-Zayr
2015-06-03, 08:54:51
Ich würde immer erst eine Familie gründen, wenn man meint, dass man beruflich sein Ende der Fahnenstange erreicht hat und mit dem Status quo gut leben kann. Vater zu sein und sich dann noch parallel damit herumärgern müssen, dass es mit der Karriere ja nicht geklappt hat, kann man echt nicht brauchen.
Sobald ein Kind da ist, ist man froh um jeden moralischen Ballast, den es nicht mehr gibt. Da das gesamte Feld Beruf/Einkommen/Aufstieg nicht mehr mit sich herumschleppen zu müssen, ist enorm erleichternd.
Bin Mitte 40 und vor 5 Monaten Vater geworden...Geld und Beruf sind kein Thema, zum Glück....denn das Vatersein hat mich persönlich trotz der Freude extrem aus dem Leben geworfen.....es wird langsam besser, aber bis dato vegetiere ich mehr als dass ich lebe, niedergehalten von heftigen "Anpassungsstörungen"; Sehnsucht nach dem alten Leben ungebunden nur mit der Frau.
Kind da bedeutet, dass man sich selbst aufgibt, bzw. aufgeben muss. Die Gesellschaft versucht diese Tatsache seit Jahrzehnten zu zensieren, die Konstelleation "glückliche Familie" beinahe propagandistisch zu vermarkten. Alles eine große Lüge! Die Realität ist ernüchternd, und man endet schwupps beim Psychotherapeuten; Vater wegen "mein Leben ist futsch", Mutter wegen Geburtstrauma!
Wer noch Träume hatte, was die eigene Person anging, ambitionierte Hobbies, der sollte nicht Vater oder Mutter werden. Wir sind alle indoktriniert, was das angeht, Fortpflanunzg als oberste Prämisse, und so süss meine Tochter ist, würde ich das nicht nochmals machen, hätte ich die Wahl. Nun ist es so, und ich gebe alles, was ich geben kann, Frau und Kind, in dem Bewusstsein, dass es mich nicht mehr gibt.
Mag sein, dass sich meine Sicht noch eines Tages umkehrt, aber momentan fühle ich mich gefangen in einem, Schicksal, dass ich selbst so mitgewählt hatte....
Ash
Ausgeloggter_User
2015-06-03, 08:55:38
Ähnlicher Fall bei mir. Lehre abgeschlossen und bei einem super Unternehmen angefangen. Verdienst gut. Bin letztes jahr im November Vater geworden.
Es ist mit das schönste was einem passieren kann. Das eigene Kind zu sehen und wie es sich jeden Tag weiter entwickelt.
Doch manchmal ergeht es mir wie dir. Die Zeit rennt schneller an mir vorbei, ich komme zu nichts und habe nicht mehr viel Zeit für mich und meine Frau.
Dann Frage ich mich wie und wann ich meinen Maschinenbautechniker machen sollte oder kann? Möchte ich diese Zeit dafür Opfern... dann hat man noch weniger Zeit als vorher.
Lohnt es sich danach?
Ich habe 3 Monate Elternzeit beantragt. Ich habe inzwischen deutlich mehr Zeit für mich und die kleine. Meine Frau hat ihr Urlaubssemester hinter sich und hat mit der Uni wieder angefangen.
Ich bekomme zwar nur noch 65% von meinem Netto einkommen, aber das ist mir fast egal.
Ich habe Zeit um über diese Sachen zu denken und einfach mal richtig abzuschalten.
Vom Alter her sind wir fast gleich. Der Gedankengang ist auch fast gleich. Wenn die kleinen mit dem Kindergarten anfangen wird alles etwas leichter.
Die Weiterbildung ist sehr Zeitintensiv und man muss das vorher realisieren. Ich kenne einige die wirklich 3 jahre gekämpft haben.
Elternezeit habe ich auch bald.
Nur die Tage die ich zuhause bin, ist meine Frau halt arbeiten.
Da kommt man ja dann auch zu nichts, außer wenn die Kleine mittags mal schläft.
Techniker habe ich auch angefangen, eine Woche.
Das war für meine Frau auch nix, das geht bei uns 4x die Woche bis 21:00 und wegen schlechter Verbindung bin ich dann um 22:00 zuhause.
Da ist meine Frau ja absolut "gefangen".
Ich kann nur sagen, seit froh dass ihr ein richtiges Leben habt. Ihr habt keine ernsthaften Probleme und eine Zukunft. Es könnte viel schlimmer sein, dauer depressiv zum Beispiel, soziophob, Versagensängste, arbeitsunfähig deswegen, keinen Job, kein Geld, keine Freunde, kein gar nix! Und glaubt mir, ich weiß wovon ich rede.
Also, wenn ihr denkt es geht einem nicht so gut, Kopf hoch, anderen gehts mit Sicherheit viel schlechter.
Klar, mir geht es relativ gut, schrieb ich ja auch. Neutral betrachtet ist alles gut. Trotzdem kann das einen mehr doer weniger stark fertig machen.
quaterlife cricis
http://de.wikipedia.org/wiki/Quarterlife_Crisis
Also da trifft viel nicht zu, gerade das Finanzielle (was ja als Hauptthema dort steht) ist sicher.
Job Verlust geht gegen 0.
Auch komm ich ja nicht direkt von der Schule/Uni, hab eine Ausbildung und mehrere Jahre im Job gearbeitet.
Dann damals meinen auch guten Job gekündigt, Abi nachgemacht und halt (kurz) studiert.
Jetzt frag ich mich halt öfter, wozu? Wenn ich nicht studiere, dann war das auch wertlos, so rede ich mir ein.
Hmm. Ich täte das mit meiner Frau besprechen, nicht mit dem 3DC. :redface:
Meiner Frau ging es ähnlich wie dem TS (frustriert, unzufrieden mit abgebrochenem Studium). Hat daher nach den Kindern ihr Studium beendet und ist jetzt hochzufrieden mit ihrem Job.
Du weist doch, was dich stört. Tu was dagegen. Ja, strengt an. Ohne Fleiss kein Preiss.
Was denn mit meiner Frau besprechen?
Das ich studieren will weiß sie. Auch dass ich mich dann oft nicht aufraffen kann. Sie würde mir auch mehr Zeit einröäumen, aber nicht wenn ich dann 2h auf 9gag surfe ;)
Der Ball liegt bei mir und ja da hast du recht ohne Fleiss kein Preis.
Meiner Ansicht nach wird ein Studium überbewertet. Es heißt ja, dass es in Deutschland noch nie so viele arbeitslose Akademiker gab, wie heute. Dabei sind die Arbeitslosenzahlen auf einem Rekordtief (http://www.bild.de/geld/wirtschaft/bundesagentur-fuer-arbeit/arbeitslosenzahlen-rekordtief-41192524.bild.html). Die Rede ist auch ständig von einem Fachkräfte-Mangel. Was die Industrie damit aber tatsächlich meint, ist wohl eher, dass es zu wenige Fachkräfte für Billig-Geld gibt und man doch bitte mehr Fachkräfte ins Land holen soll, um die Gehälter zu drücken.
Ohne zu wissen, was du studieren willst, bin ich daher der Ansicht, dass dich ein Studium nicht wirklich voran bringt. Tatsächlich musst du sogar fürchten, dass du dich mit einem Studium überqualifizierst und für viele Stellen gar nicht mehr in Frage kommst. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass Firmen eher Leute mit Berufspraxis bevorzugen, als die studierten Fachkräfte, die nach ihrem Jahrelangen Studium praktisch kaum einen Bezug zur praktischen Realität besitzen.
Studium wäre Wirtschaftsinformatik. Vorher Informatik, Winfo spricht mich an der FU aber mehr an.
Meinen Job würde ich ja auch nicht kündigen, wenn dann danach wechseln.
Job+Kind+Studium ist halt ne hohe Belastung, aber Kündigen für das Studium ist mir dann auch zu riskant.
Denke das ist so ziemlich normal und hat fast jeder sobald er erkennt das sein leben so ziemlich so bleiben wird. Was hätte man alles mehr erreichen können. Geht es noch besser? Irgendwo strebt der Mensch ja auch immer nach mehr. Auch wenn er schon viel hat. Zu sehen und zu akzeptieren was man hat ist viel schwerer als darüber nachzugrübeln und sich runter ziehen zu lassen was man noch alles hätte haben können.
Danke, das beruhigt schon mal.
Ausgeloggter_User
2015-06-03, 09:26:14
Ich würde immer erst eine Familie gründen, wenn man meint, dass man beruflich sein Ende der Fahnenstange erreicht hat und mit dem Status quo gut leben kann. Vater zu sein und sich dann noch parallel damit herumärgern müssen, dass es mit der Karriere ja nicht geklappt hat, kann man echt nicht brauchen.
Sobald ein Kind da ist, ist man froh um jeden moralischen Ballast, den es nicht mehr gibt. Da das gesamte Feld Beruf/Einkommen/Aufstieg nicht mehr mit sich herumschleppen zu müssen, ist enorm erleichternd.
Bin Mitte 40 und vor 5 Monaten Vater geworden...Geld und Beruf sind kein Thema, zum Glück....denn das Vatersein hat mich persönlich trotz der Freude extrem aus dem Leben geworfen.....es wird langsam besser, aber bis dato vegetiere ich mehr als dass ich lebe, niedergehalten von heftigen "Anpassungsstörungen"; Sehnsucht nach dem alten Leben ungebunden nur mit der Frau.
Kind da bedeutet, dass man sich selbst aufgibt, bzw. aufgeben muss. Die Gesellschaft versucht diese Tatsache seit Jahrzehnten zu zensieren, die Konstelleation "glückliche Familie" beinahe propagandistisch zu vermarkten. Alles eine große Lüge! Die Realität ist ernüchternd, und man endet schwupps beim Psychotherapeuten; Vater wegen "mein Leben ist futsch", Mutter wegen Geburtstrauma!
Wer noch Träume hatte, was die eigene Person anging, ambitionierte Hobbies, der sollte nicht Vater oder Mutter werden. Wir sind alle indoktriniert, was das angeht, Fortpflanunzg als oberste Prämisse, und so süss meine Tochter ist, würde ich das nicht nochmals machen, hätte ich die Wahl. Nun ist es so, und ich gebe alles, was ich geben kann, Frau und Kind, in dem Bewusstsein, dass es mich nicht mehr gibt.
Mag sein, dass sich meine Sicht noch eines Tages umkehrt, aber momentan fühle ich mich gefangen in einem, Schicksal, dass ich selbst so mitgewählt hatte....
Ash
Das erfasst meine Situation teilweise ganz gut, auch wenn ich nicht überall zustimmen würde.
Ich würde aus heutiger Sicht auch eher das Studium fertig bringen statt Nachwuchs zu bekommen. Damals war ich teilweise auch mit dem Studium unzufrieden und mein derzeitiger Job lockte mich. Kann man ja nun nicht ändern. Kinder würde ich aber auf jeden Fall immernoch wollen ;)
Karriere in dem Sinne strebe ich eigentlich eh nicht an.
Und Verdienst ist ja gut (derzeit 44.000. brutto im Jahr geht noch wegen Tarif auf 54.000- bei 39h und 30 Tagen Urlaub - mit Ausbildung kann man nicht meckern). Mehr geht natürlich immer. So 65.000, damit wäre ich schon sehr zufrieden, was mit dem Studium hier in der Region kein großes Thema wäre. Eher stören mich etwas die Aufgaben.
Shink
2015-06-03, 09:35:59
Ich würde immer erst eine Familie gründen, wenn man meint, dass man beruflich sein Ende der Fahnenstange erreicht hat und mit dem Status quo gut leben kann. Vater zu sein und sich dann noch parallel damit herumärgern müssen, dass es mit der Karriere ja nicht geklappt hat, kann man echt nicht brauchen.
Mir hat einmal jemand das Gegenteil erzählt: Der ist dann eben mit Ende 30 mit der Karriere losgestartet. Auch nicht dumm, weil die Kinder dann eh kein Interesse mehr haben an den Eltern.:D
Und ja: Bin auch relativ früh Vater geworden (mit 25), Studium hab ich aber abgeschlossen.
Karriere ist durchaus nicht ausgeschlossen, bin halbwegs zufrieden. Dabei fahr ich sogar zu Mittag heim, kochen und Kleine aus dem Kindergarten holen...
Die Zeit, die man gewohnt war zu haben, ist einfach weg wenn man Kinder hat. Das wird auch nicht unbedingt anders. Gerade im ersten Jahr, wenn die Kleinen den ganzen Tag nuckeln, schlafen und apathisch herumheulen kann man theoretisch noch mehr "nebenbei" machen als wenn sie einen in Beschlag nehmen.:redface:
Da hilft nur: Priorisieren. Das, was einem am wichtigsten ist, zuerst machen - alles andere fällt dann automatisch durch den Rost. Deshalb verlieren auch viele 90% ihrer Hobbys und Freunde.
Gerade Väter sind sozial üblicherweise überhaupt nicht in ihrer Vaterrolle vernetzt (im Gegensatz zu den Müttern) und für seichte Bekanntschaften fehlt einfach die Zei... äh Priorität.:freak:
Sven77
2015-06-03, 09:49:22
Ich würde immer erst eine Familie gründen, wenn man meint, dass man beruflich sein Ende der Fahnenstange erreicht hat und mit dem Status quo gut leben kann. Vater zu sein und sich dann noch parallel damit herumärgern müssen, dass es mit der Karriere ja nicht geklappt hat, kann man echt nicht brauchen.
Ah, deswegen war ich damals im Geburtsvorbereitungskurs mit 30 der Jüngste während die anderen zukünftigen Väter alle an schon am Ergrauen waren dafür aber mit neuem Leasing-Benz vorfuhren ;)
Es gibt nicht den ideellen Zeitpunkt für Kinder.. wenn man auf den wartet stirbt man kinderlos ;)
Btw. ich hab auch noch studiert und ohne Probleme mein Diplom gemacht nebenher gearbeitet und war der einzige mit Kinderwagen bei der Abschlussfeier :D
Ash-Zayr
2015-06-03, 10:03:16
tja, wir wollen nun nicht in Statistiken wühlen, aber ich behaupte mal, dass 90% der Mütter, die als alleinerziehend enden, dies dem Umstand zu verdanken haben, dass der Vater nach Geburt feststellte, dass er "einfach noch nicht so weit war"...sei es mit Berufsgang, persönlicher Selbstfindung und Entwicklung oder schlicht noch nicht fertig mit Herumgeficke...
Auch die Ehescheidungen gehen doch größtenteils auf Kinder/Familiengründung zurück.
Auch Müttern passiert dies natürlich; endet dann in Kindestötung, Abgabe im Heim oder Klappe oder aus Frust Kindesmisshandlung.
Das alles haben wir der großen Familienlüge zu verdanken, und dass Menschen nicht mehr nachdenken, ob sie das wirklich wollen und bereit sind...eben weil ihnen die Fakten, die negativen Konsequenzen nicht aufgezeigt werden, sondern von Politik bis hin zur Werbung alles dafür getan wird, ein Kind als fleischgewordenen Glücksorgasmus zu preisen.....Du selbst bist nichts wert, nur wenn Du ein Kind in die Welt setzt, hast Du Deine Lebensberechtigung abbezahlt.
Und daher waren in unserem Geburtsvorbereitungskurs auch schon zwei werdende Mütter, zu denen es keinen Vater mehr gab....traurig für die Mütter; gerade weil wir jetzt nach 5 Monaten wissen, durch welche Hölle eine Frau geht, die all das allein schaffen muss, was wir zu zweit gerade so hinbekommen.....
Weites Feld...aber ich plädiere dringend für eine Abkehr dieser Familienpropaganda in unserer Gesellschaft...wir sind hier nicht mehr in der NS Zeit vonwegen Lebensborn, wo wir Menschenmaterial um jeden Preis züchten müssen.
Sven77
2015-06-03, 10:05:14
:ugly:
Ich bin raus, weiss gar nicht was ich zu soviel Blödsinn schreiben soll.
:ugly:
Ich bin raus, weiss gar nicht was ich zu soviel Blödsinn schreiben soll.
Ich vermute, dass es aus Ashs Perspektive so ist. Wenn man sehr selbstzentriert aufwächst, dann sind Kinder einfach Scheiße.
Ash-Zayr
2015-06-03, 10:28:39
Setze Dich doch ruhig damit auseinander, wenn Du vehement pro Familiengründung als oberstes Gut bist. Fakt bleibt ja nun mal, dass in großer Zahl die Beteiligten, Kind/Vater/Mutter, auf der Strecke bleiben, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen oder eine Familie unter falschen oder unvollständigen Voraussetzungen gegründet wurde. Ich möchte lediglich, dass mehr aufgeklärt wird im Vorfeld. Bei einer Abtreibung muss ja auch argumentiert werden, müssen Gespräche geführt werden. Bei geplanten Zeugungen ist dies nicht der Fall....daher fehlt hier diese Instanz, die den Denkprozess in Gange setzt: will ich das wirklich?? Welche Konsequenzen hat das für mich und das Kind, meine Ehe, mein Sozialgefüge.
Betroffene trauen sich meist nicht, offen zu sein....zu sagen, welche Probleme sie haben, welche Ernüchterung, ob sie überfordert sind, deppresiv werden. Man wird vom eigenem Umfeld, Familie, Gesellschaft, nur komisch angeguckt.....die haben doch jetzt ein Kind, was wollen die denn bitte? Wieso sind die nicht ultra-happy 24/7 auf Endorphinen?
Wer offen ist, wird stigamatisiert als komisch und undankbar; es wird einem suggeriert, es würde etwas nicht mit einem selbst stimmen.
Redet man aber als neue Eltern mit anderen neuen Eltern, kommt über Hilfangebote in Kontakt mit Psychologen, usw, dann sieht man schnell, dass da von der Öffentlichkeit ein riesiger anonymer Prozentsatz an Leuten mit Anpassungsstörungen und sonstigen Problemen ignoriert wird. Leute, deren Rechnung Kind nicht aufging, und die nun mühsam mit Hilfe oder ohne lernen müssen, dass das Leben doch gut weitergehen kann, dass irgendwann der Faktor Bereicherung eintritt, dass es nur eine Phase ist, die man als überfordert oder niedergeschlagen erlebt. Das ist ein Prozess....so wie der Alki durch den Entzug geht als Prozess, gehe ich z.B. als neuer Vater wider Willen in dne Prozess, diese Rolle anzunehmen, alte Träume abzulegen, radikale Änderung im Alltag als gegeben hinzunehmen, Verantwortung auszuweiten auf mein Kind, usw....
ash
Shink
2015-06-03, 10:55:19
Betroffene trauen sich meist nicht, offen zu sein....zu sagen, welche Probleme sie haben, welche Ernüchterung, ob sie überfordert sind, deppresiv werden. Man wird vom eigenem Umfeld, Familie, Gesellschaft, nur komisch angeguckt.....die haben doch jetzt ein Kind, was wollen die denn bitte? Wieso sind die nicht ultra-happy 24/7 auf Endorphinen?
Wer offen ist, wird stigamatisiert als komisch und undankbar; es wird einem suggeriert, es würde etwas nicht mit einem selbst stimmen.
Das müsste man auch nicht, wenn man nicht der einzige wäre, der Kinder hat.:freak:
Naja, ist halt Darwin: "Untere Mittelschicht" und selbstbezogene YUPpies bekommen spät bis gar keine Kinder - heißt, dass sie sich im Sinne der Evolution nicht durchsetzen gegenüber einer großen Anzahl von Harzern, Migranten und steinreichen Leuten mit Pflegepersonal. Denn Kind mit 40 ist quasi eine ausgelassene Generation - zumal dann auch die Chancen viel besser stehen, dass man gar keine (genetisch intakten) Kinder in die Welt setzen kann.
Ash-Zayr
2015-06-03, 11:22:28
Meine beschriebene "Misere" rührt gar nicht mal vom Alter her...im Gegenteil....mit 43 ist man im Job angekommen, hat sich in jungen Jahren ausgefickt und ausgefeiert, hat seine Hobbies gepflegt, sich selbst gefunden und verwirklicht, man ist gesetzt.....da hat man dann doch gerade alle Ruhe und Gelassenheit der Welt für die Vaterrolle.....so die Theorie....;)
Ging bei mir nicht auf, da ich mich immer innerlich gegen diese Gesetzheit verweigert habe.....all die Wünsche, Bedürfnisse und Gedanken meiner 20er konnte ich nie ablegen, fühle mich noch nicht angekommen, mein Potential was z.B. Hobbies Schriftstellerei und Musik angeht noch brachliegend, unvollendet, unausgeschöpft....aber meine 7,5 Jahre jüngere Frau wollte dann doch noch Kinder....ich "machte mit", weil ich nicht Ehe und zuvor 12 Jahre Beziehung, schönes Haus, usw an dieser Frage scheitern lassen wollte....mein Leben lang wollte ich keine Kinder, feste Überzeugung, dass ich damit nicht klarkomme, es gar nicht mein Naturell ist....so, nun ist Töchterlein da, und ich bzw. mein Therapeut muss sehen, wie ich mich zwangsläufig anpasse und reinfinde....entweder klappt es, oder man zerbricht dran, junge Familie zerbricht dran....und genau diese Story gibt es ja nun zweifelsfrei zu zigtausenden...was sich eben niederschlägt in den erwähnten Scheidungen und vielen alleinerziehenden Müttern.
Klar....Scheidungen...hat jeder gehört...über 50% Rate?? Dutzende Mütter mit Kinderwagen jeden Tag allein unterwegs..sieht jeder, nimmt jeder hin, denkt sich nichts dabei....dass aber hinter jedem Fall genau sowas steckt wie hier beschrieben, diesen Schluss ziehen die meisten dann gar nicht mehr...und daher ist jemand wie ich, der hier offen auftischt, sofort im kritischen Blick, man will sich ausklinken aus dem Thread, Dinge werden zum Tabu diktiert...was aber falsch ist. Seht auch die anderen Seite der Medaille....
So, ich will hier aber nicht in Selbstmitleid zerfliessen und bin ja optimistisch eingestellt. Vor dem Kind war ich auch nicht unbedingt glücklicher. Vielleicht fehlte ja doch dieser Schritt...das will ich herausfinden...;)
ash
Ash
The Nemesis
2015-06-03, 11:43:13
Du bist ja auch nicht der einzige, der dieses Problem hat und ich finde, man sollte das schon aussprechen dürfen, dass Kinder nicht für jeden sind.
Meine Kleine ist jetzt bald 6 Monate und das war bisher schon die anstrengendste Zeit meines Lebens, vor allem weil meine Frau auch erst seit kurzem wirklich wieder zu sich findet. Und ich hatte keine Elternzeit genommen, hab halt gearbeitet und dann bis zum Schlafengehen die Kleine genommen. Dafür muss man halt auch erstmal gebaut sein, soviel Stress zu verarbeiten und sich selbst so zurückzunehmen. Wenn dann auch die Familie 400km entfernt wohnt nimmt einem das halt keiner ab.
Würde ich persönlich aber jederzeit wieder machen und möchte auch noch ein zweites Kind, aber ich halte mich auch für sehr belastbar.
Aber speziell zu deinem Fall: Du musstest eben abwägen, was dir wichtiger ist: Von der Frau trennen, oder mit ihr zusammenbleiben und Kinder bekommen.
Wir sind hier unter uns Männern und haben unsere Sichtweise, aber man darf die Frauen halt auch nicht vergessen. Ab 30 ist eine Schwangerschaft mit immer höheren Risiken verbunden, die innere biologische Uhr einer Frau tickt gewaltig.
Du hast also schon durchaus eine eigene Entscheidung getroffen und dafür ketzt du gerade m.E. schon ein wenig hart gegen die Entscheidung für Kinder.
Uns hat keiner blöd angesehen, als wir davon erzählt haben wie hart das mit der Kleinen war, selbst in der Familie nicht.
Das Problem sehe ich eher in der eigenen Selbsteinschätzung. Ein Kind zu bekommen, "nur" weil der Partner es möchte führt halt meistens langfristig zu Problemen.
Aber wir kapern hier wirklich den Thread.
...dass aber hinter jedem Fall genau sowas steckt wie hier beschrieben, diesen Schluss ziehen die meisten dann gar nicht mehr...
Das wäre ja auch völlig falsch. Du nimmst an, dass alle Leute Dein Problem haben.
Aber wir kapern hier wirklich den Thread.
Jep.
Ash-Zayr
2015-06-03, 11:58:53
Ich wollte nicht sagen, dass jeder Alleinerziehenden oder zeitlich gesehen "kindsnahen" Scheidung genau meine persönliche Konstellation zugrunde liegt.....aber versuche doch mal vor Deinem geistigen Auge aufzuzählen, welche Gründe und Konstellationen dazu führen können, außer schlampiges, verantwortungsloses Herumhuren (Männer wie Frauen hier mal beide unter diesem Begriff gemeint), dass (willentlich) ein Kind gezeugt wird, aber bald nachdem es da ist, teils vorher, verabschiedet sich ein Elternteil! Was bitte mögen das für Gründe sein wenn nicht welche aus dem Dunstkreis der Probleme, die ich hier alle anreisse? Im Grunde läuft es bei diesen Fällen immer auf eines hinaus: falsche Annahmen! Manchmal zeigen sie sofort ihre Wirkung, teils nach 10 Jahren, teils bekommt man es aber behoben....alles ist in jeder Hinsicht möglich; vor Augen gehalten wird einem aber immer nur grenzenloses Glück, und daher ist es für mich sinnbildich die "Kinderfalle", in die viele unwissend und frohen Mutes stürzen.
imho: Die wachsende Erkenntnis, den falschen Partner zu haben.
Und bitte, mach doch einen eigenen Thread auf, wenn es Dir wichtig ist. Sonst ist das nicht fair für den TS.
Ash-Zayr
2015-06-03, 12:23:01
der TS hatte aber keine konkrete Frage, er wollte sich lediglich etwas von der Seele schreiben, wie er selbst geäußert hat. Zudem hat er zum Meinungsaustausch aufgerufen und um eigene Erfahrungen gebeten....die habe ich geliefert....;)
Da denke ich schon, dass eine Diskussion bezüglich all dieser Themen, die auch er selbst angerissen hat, hilfreich für ihn ist. Also, don't worry in this regard...
Ich kann mich aber auch gar nicht zum zocken aufraffen, selbst wenn ich will und mal 2h könnte. Es treibt alles einfach so dahin. Schnell mal auf 9gag schon wieder 40 Minuten vorbei, hier Forum, da Forum, da mal kurz was schreiben, schon 23:00, nix geschafft.
Das ärgert mich auf der einen Seite, auf der anderen bin ich dann aber wieder total motivationslos daran was zu ändern.
Und wo ist da das Problem? Ich konnte mich auch zu vielem nicht mehr aufraffen. Dinge ändern sich. Wenn es dich wirklich stört, dann tu was dagegen. Mich haben auch einige Dinge irgendwann gestört. Ich hab mich dann aufgerafft und sie geändert. Wenn es Dir wirklich wichtig ist, dann geht das auch. Aber wenn Du dich nicht aufraffen kannst, dann ist es - realistisch betrachtet - auch nicht wirklich so wichtig.
Karriere in dem Sinne strebe ich eigentlich eh nicht an.
Und Verdienst ist ja gut (derzeit 44.000. brutto im Jahr geht noch wegen Tarif auf 54.000- bei 39h und 30 Tagen Urlaub - mit Ausbildung kann man nicht meckern). Mehr geht natürlich immer. So 65.000, damit wäre ich schon sehr zufrieden, was mit dem Studium hier in der Region kein großes Thema wäre. Eher stören mich etwas die Aufgaben.
Wen Du keine Karriere anstrebst, dann helfe Deiner Frau dabei. Das bringt auch mehr Geld, ist aber für beide besser.
Ash-Zayr
2015-06-03, 13:53:23
Wenn es Dir wirklich wichtig ist, dann geht das auch. Aber wenn Du dich nicht aufraffen kannst, dann ist es - realistisch betrachtet - auch nicht wirklich so wichtig.
Deine Schluss/Umkehrschluss mag logisch betrachtet naheliegen, trifft aber nicht immer zu. Genau hier liegt der Knackpunkt bei Menschen, die depressiv, lethargisch, antriebslos, usw sind....ihnen SIND die Dinge wichtig; sie wissen, dass sie ihnen etwas bedeuten, ihre Ausübung oder deren Ergebnis eigentlich Freude bereiten würde....aber sie können nicht die nötige Energie dafür bereitstellen und werden genau über diese Unfähgikeit, das sich nicht aufraffen können, schwermütig. Und so beginnt eine Abwärtsspirale der Frusttration, das Loch wieder immer tiefer, der Angang, etwas Schönes zu tun, immer größer...man gibt auf, sieht die Hürde und Mauer zu groß und hoch.
Das nur zur psychologoischen Richtigstellung bzw. Aufzeigen, dass Wille und Erkenntnis nicht immer korrespondieren mit dem tatsächlichen Handeln eines Menschen.
Naja, stören tun einen viele Dinge auch, wenn man sich nicht aufraffen kann. Da kann ich auch ein Lied von singen. Und glücklich ist man deswegen nicht. Aber der TS hat die Wahl und wählt den bequemen Weg. Würde dieser bequeme Weg plötzlich wegfallen, z.B. durch nachhaltigen Jobverlust, dann würde er sich vermutlich viel eher zur Fortsetzung seines Studiums aufraffen und es durchziehen. Es ist die (bequeme) Wahl, die manche Leute so lähmt. (Deshalb bin ich auch absolut gegen Bürgergeld und halte es für menschenfeindlich)
Shink
2015-06-03, 14:39:57
Wen Du keine Karriere anstrebst, dann helfe Deiner Frau dabei. Das bringt auch mehr Geld, ist aber für beide besser.
Ja, mach ich auch gerade. Aber im ersten Jahr bietet sich das auch nicht unbedingt an.
Genau hier liegt der Knackpunkt bei Menschen, die depressiv, lethargisch, antriebslos, usw sind....ihnen SIND die Dinge wichtig; sie wissen, dass sie ihnen etwas bedeuten, ihre Ausübung oder deren Ergebnis eigentlich Freude bereiten würde....aber sie können nicht die nötige Energie dafür bereitstellen und werden genau über diese Unfähgikeit, das sich nicht aufraffen können, schwermütig.
Ich hab keine Ahnung, wie das gemeint ist. OK, ich hab ein Jahr gebraucht, meine fertige(!) Diplomarbeit abzugeben, aber da hatte ich tatsächlich keine Zeit während den Geschäftszeiten des Copyshops.;D Seitdem hab ich meinen internen Scheduler von Earliest Deadline First (http://de.wikipedia.org/wiki/Earliest_Deadline_First) auf eine weniger objektive Prioritätenvergabe umgestellt.:freak:
MarcWessels
2015-06-03, 15:26:16
Hallo,
momentan "plagt" mich eine gewisse Antriebs- und Lustlosigkeit.
Objektiv betrachtet läuft mein Leben gut:
-Ende 20
-glücklich verheiratet seit knapp 4 Jahren
-letztes Jahr Papa geworden
-gut bezahlter Job, der zum Großteil Spaß macht (wobei hier sicher auch noch Luft nach oben ist)Vielleicht hast Du (viel) zu früh geheiratet, Dich festgelegt, gebunden und empfindest dies unterbewusst als Gefangenschaft, möchtest aus den Fesseln ausbrechen und frei sein.
00-Schneider
2015-06-03, 15:56:51
Vielleicht hast Du (viel) zu früh geheiratet, Dich festgelegt, gebunden und empfindest dies unterbewusst als Gefangenschaft, möchtest aus den Fesseln ausbrechen und frei sein.
Jep.
Man sollte sich vor solch großen Schritten(Kinder und/oder feste Beziehung mit gemeinsamer Wohnung) vorher im klaren sein, wie viel Freizeit man am Tag/Woche braucht um seinen Hobbies/Interessen nachgehen zu können.
In meinem Fall brauche ich einfach die paar Stunden nach der Arbeit komplett für mich, und hätte keinen Bock auf zusätzliche Arbeit bzw. den Zwang meine Freizeit noch mit Anderen(Kind/Freundin) teilen zu müssen, und/oder auf diese Rücksicht nehmen zu müssen.
Es gibt Leute denen reichen 1-2h Freizeit am Tag, und sie können sich sonst nicht weiter beschäftigen. Für solche Leute ist ein Leben Frau mit Kindern eine tolle Sache. Aber ich gehe mit Ash-Zayr mit, dass dieses Schaubild(Frau, Kind, Hund, Eigenheim) nicht für alle geeignet ist ist, obwohl es von der Gesellschaft bzw. den Medien so suggeriert wird.
Ausgeloggter_User
2015-06-03, 16:15:01
Naja, stören tun einen viele Dinge auch, wenn man sich nicht aufraffen kann. Da kann ich auch ein Lied von singen. Und glücklich ist man deswegen nicht. Aber der TS hat die Wahl und wählt den bequemen Weg. Würde dieser bequeme Weg plötzlich wegfallen, z.B. durch nachhaltigen Jobverlust, dann würde er sich vermutlich viel eher zur Fortsetzung seines Studiums aufraffen und es durchziehen. Es ist die (bequeme) Wahl, die manche Leute so lähmt. (Deshalb bin ich auch absolut gegen Bürgergeld und halte es für menschenfeindlich)
Richtig, Not ist eben nicht da, Faulheit/Bequemlichkeit. Wäre ich arbeitslos wäre der Druck da, etwas zu ändern.
Wen Du keine Karriere anstrebst, dann helfe Deiner Frau dabei. Das bringt auch mehr Geld, ist aber für beide besser.
Meine Frau will auch nicht die dicke Karriere machen.
Sie könnte, wenn sie wollte auch leicht 20.000 mehr verdienen im Jahr, sie mag ihren Job in der kleinen Firma aber. Dazu war sie ja jetzt 1 Jahr raus und dann kommt jetzt eben min. noch 1 Jahr Teilzeit Arbeit.
Vielleicht hast Du (viel) zu früh geheiratet, Dich festgelegt, gebunden und empfindest dies unterbewusst als Gefangenschaft, möchtest aus den Fesseln ausbrechen und frei sein.
Nö, an Heirat usw liegt das nicht. Hatte damit die letzten Jahre ja auch keinerlei Probleme. Wenn dann eben Nachwuchs. Man ist einfach nicht vorbereitet wie viel Zeit eben so ein kleiner Scheisser frisst ;)
Ich bereue es aber auch nicht, die Zeit abends mit der Kleinen ist super.
der TS hatte aber keine konkrete Frage, er wollte sich lediglich etwas von der Seele schreiben, wie er selbst geäußert hat. Zudem hat er zum Meinungsaustausch aufgerufen und um eigene Erfahrungen gebeten....die habe ich geliefert....;)
Da denke ich schon, dass eine Diskussion bezüglich all dieser Themen, die auch er selbst angerissen hat, hilfreich für ihn ist. Also, don't worry in this regard...
Ich teile zwar deine Meinungen nicht zu 100%, aber ja ihr könnt das Thema ruhig weiter führen
DinosaurusRex
2015-06-03, 16:25:43
Aber ich gehe mit Ash-Zayr mit, dass dieses Schaubild(Frau, Kind, Hund, Eigenheim) nicht für alle geeignet ist ist, obwohl es von der Gesellschaft bzw. den Medien so suggeriert wird.
Jup. Der Threadersteller ist offensichtlich kein Spießer (herzlichen Glückwunsch!) und merkt das jetzt mit der Zeit.
Tipp: Damit man die bereits gegründete Familie nicht vor den Kopf stößt, könnte man ja ein oder zweimal im Jahr mit ein paar Kumpels für ein Wochenende verreisen und richtig die Sau raus lassen. Damit meine ich jetzt nich gleich Puffbesuch mit Koks und Viagra. Der TE ist ja bereits sehr früh eine Familie gegründet, warum also nicht noch mal jugendlich fühlen und mit reichlich Dosenbier an einem See campen und sich richtig gehen lassen?
Dicker Igel
2015-06-03, 22:05:16
Sowas sollte imo normal sein, allerdings macht das jeder wie er es gut findet, das muss nicht der Alk-Exzess sein. Aber jo, mal raus aus dem Trott, irgendwas anderes machen ... Man kann auch mal das Kind abgeben und zusammen was machen ... whatever. Die Zeit sollte man sich nehmen.
Imo sollte man auch 'bequem' differenzieren, manch einer ist ja mit seinem Job zufrieden, warum sollte er sich dann verbessern? Ist man das nicht, gibt es natürlich einen Grund, aber andererseits kann man ggf auch ohne Weiterbildung wieder irgendwo Fuß fassen und hat sich trotzdem verbessert. Geld ist wichtig, aber nicht alles. Man muss nur Prioritäten setzen, wissen was man wirklich will und das auch in der Freizeit. Ist das WWW & Zockerei so wichtig, oder reicht es vielleicht auch 2x die Woche usw ... entspannen sollte man sich auch mal, zuviel Stress und ständiges Nachdenken machen einen nur kaputt, man wird fahrig oder "depressiv", trifft falsche Entscheidungen und letztendlich weiß man gar nicht mehr, warum man überhaupt auf der Welt ist ...
Ausgeloggter_User
2015-06-05, 08:24:54
Der TE ist ja bereits sehr früh eine Familie gegründet
Ende 20 früh?
Ok.
Zum Rest, geht mir ja gar nicht darum die Sau rauszulassen, das habe ich schon als ich noch Single mit 23 war nicht mehr gemacht.
Mit 16-21 dafür umso mehr.
Auch Sex oder so ist kein Thema.
Geht mir eher um die Zeit, weil man einfach von 50-70 Std. Freizeit die Woche auf vielleicht 10-15 runterfällt. Dabei finde ich die meiste Zeit ja auch gut und sinnvoll.
Irgendwie so, wenn man 5 neue Spielehits hat, aber nicht alle gleichzeitig spielen kann ;)
Auf jeden Fall hab ich jetzt zum Teil den Arsch hochbekommen und mich zum Mathe Auffrischungskurs angemeldet.
An der FernUni werde ich mich auch einschreiben, aber nicht auf Teufel komm raus versuchen da möglichst schnell fertig zu werden. Eine Not dazu habe ich ja auch nicht.
Gestern habe ich seit langem mal wieder etwas gezockt, 3 Std. XCOM.
Hat Spaß gemacht
Man kann auch mal das Kind abgeben und zusammen was machen ... whatever. Die Zeit sollte man sich nehmen.
Japp.
Bei uns leider das Problem, hier wohnen nur meine Schwiegereltern.
Die sind nett usw (habe da keine Probleme wie andere oft).
Leider beide noch voll berufstätig.
Der Papa meiner Frau hat dann noch ein sehr aufwendiges Hobby, wo er täglich mit beschäftigt ist und kann eher nicht so mit Kindern. Die Mama, naja, hat damals ihre beiden Kinder auch schon mit 6-9 Monaten an ihre Mama weitergegeben. Da können wir sie mal lassen für ein paar Stunden, aber öfters geht das nicht. Sie ist auch ab und an schnell "genervt" von Geschrei usw.
Meine Eltern wohnen leider 400-600km weit weg.
Mein Papa/Mama würde die Kleine sicher 1-2x die Woche nehmen, leider wohnen sie ja nicht um die Ecke. Sogar meine Oma würde ich das zutrauen.
Abraxaς
2015-06-20, 13:24:32
Ich würde immer erst eine Familie gründen, wenn man meint, dass man beruflich sein Ende der Fahnenstange erreicht hat und mit dem Status quo gut leben kann. Vater zu sein und sich dann noch parallel damit herumärgern müssen, dass es mit der Karriere ja nicht geklappt hat, kann man echt nicht brauchen.
Sobald ein Kind da ist, ist man froh um jeden moralischen Ballast, den es nicht mehr gibt. Da das gesamte Feld Beruf/Einkommen/Aufstieg nicht mehr mit sich herumschleppen zu müssen, ist enorm erleichternd.
Bin Mitte 40 und vor 5 Monaten Vater geworden...Geld und Beruf sind kein Thema, zum Glück....denn das Vatersein hat mich persönlich trotz der Freude extrem aus dem Leben geworfen.....es wird langsam besser, aber bis dato vegetiere ich mehr als dass ich lebe, niedergehalten von heftigen "Anpassungsstörungen"; Sehnsucht nach dem alten Leben ungebunden nur mit der Frau.
Kind da bedeutet, dass man sich selbst aufgibt, bzw. aufgeben muss. Die Gesellschaft versucht diese Tatsache seit Jahrzehnten zu zensieren, die Konstelleation "glückliche Familie" beinahe propagandistisch zu vermarkten. Alles eine große Lüge! Die Realität ist ernüchternd, und man endet schwupps beim Psychotherapeuten; Vater wegen "mein Leben ist futsch", Mutter wegen Geburtstrauma!
Wer noch Träume hatte, was die eigene Person anging, ambitionierte Hobbies, der sollte nicht Vater oder Mutter werden. Wir sind alle indoktriniert, was das angeht, Fortpflanunzg als oberste Prämisse, und so süss meine Tochter ist, würde ich das nicht nochmals machen, hätte ich die Wahl. Nun ist es so, und ich gebe alles, was ich geben kann, Frau und Kind, in dem Bewusstsein, dass es mich nicht mehr gibt.
Mag sein, dass sich meine Sicht noch eines Tages umkehrt, aber momentan fühle ich mich gefangen in einem, Schicksal, dass ich selbst so mitgewählt hatte....
Ash
Genau das ist auch der Grundtenor der jüngst in den Medien besprochenen Studie (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/unglueckliche-muetter-sie-wollen-ihr-leben-zurueck-1.2419449) der Soziologin Orna Donath. Zwar geht es dabei primär um die Situation von Müttern, die gemeinhin die Hauptlast der Erziehung tragen, aber dem gesellschaftlichen "Glücksimperativ" sind natürlich ebenso auch Väter unterworfen.
Dicker Igel
2015-07-03, 14:01:05
Ain't that the truth! Ivana :love:
Nakai
2015-07-03, 15:49:21
Genau das ist auch der Grundtenor der jüngst in den Medien besprochenen Studie (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/unglueckliche-muetter-sie-wollen-ihr-leben-zurueck-1.2419449) der Soziologin Orna Donath. Zwar geht es dabei primär um die Situation von Müttern, die gemeinhin die Hauptlast der Erziehung tragen, aber dem gesellschaftlichen "Glücksimperativ" sind natürlich ebenso auch Väter unterworfen.
Wenn man sich einen Gatten sucht, der dem "Proletentum" angehört, sollte man sich als Frau nicht wundern, wenn man die Hauptlast später tragen muss. Eigentlich bin ich neidisch...ich würde mich selber gerne als Domo Domesticus(Hausmann) sehen. Dadurch wäre nette Heimarbeit oder Job als Dozent möglich. Aber höchstwahrscheinlich muss ich selber "Karriere" machen, damit wenigstens etwas Geld reinkommt...von der Frau kann man das leider nur schwer erwarten.
Zum Thema: Viele Menschen haben einfach kein Körpergefühl und wissen nicht, was gut für sie ist. Das muss erstmal alles erlernt werden.
Bessere Ernährungs, Sport, gesünderen Lebensstil kommt von selber dann.
Dann sind Balls of Steel notwendig, um die Antriebslosigkeit zu überwinden. Überwinden nicht für die generellen antriebslosen Sachen, sondern für neue Erfahrungen, neue Tätigkeiten und neuen Hobbys.
Eines der schlimmsten Dinge ist Vereinsamung. Der Mensch ist eben ein soziales Lebewesen, weswegen Gruppenzugehörigkeit verdammt wichtig ist. Wenn man alleine antriebslos ist, wird man das nicht so in einer Gruppe sein.
Dicker Igel
2015-07-03, 16:38:53
Obwohl die Gruppe auch kontraproduktiv sein kann, wenn die sich nur im Kreis dreht. Dann lieber einsamer Wolf und weitergehen.
ich sag mal so: WENN man sich einsam fühlt, dann sollte man unter Leute gehen... ich persönlich mag meine Einsamkeit nach der Arbeit, ich tanke in der Stille Energie.
Dicker Igel
2015-07-03, 18:03:42
Kommt auf die Arbeit an, wenn man da Leute hat passt das je nachdem. Andernfalls könnte es zu einsam werden.
skanti
2015-07-06, 16:49:24
ich dachte immer "Antriebslos durch die Nacht" wäre ein Leid von Helene Fischer ....
Manchmal kommen so Phasen im Leben und mir hat einfach die Zeit geholfen um Entscheidungen zu treffen. Ab und an ein Gespräch mit guten Freunden um einfach mal für sich die Situation klären war auch recht hilfreich.
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