Beratung: ADSL2+ Router mit WLAN

[Tobalt]

Hallo,

nach dem ich erst vor kurzem versucht habe meinem alten W9861NB ein paar priorisierungsfunktionen zu entlocken (erfolglos), gibt er jetzt den Geist auf.

Ich brauche einen neuen mit Annex B, ADSL2+. Meine Leitung ist eine 6mbit von der telekom.

Mir wäre es wichtig, dass auch bei meiner Verbindung der Router eine ausreichende Priorisierung (QOS) hinbekommt, damit beim Spielen nicht jedesmal der Pink auf 500 hochgeht sobald jemand eine Inetseite lädt. Dazu wurde mir hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=565727) OpenWrt als firmware empfohlen mit entsprechenden Modulen für Qos.

Man kann ja bei Geizhals nach OpenWrt filtern. Haben diese Router dann schon das drauf? Braucht man es oder taugt die Priorisierung mit standardfirmware etwas. Es wäre gut wenn sich die Priorisierung einfach einstellen lässt.

[lumines]

Modem und OpenWRT in einem Gerät ist schwierig. Das sollte man besser mit zwei Geräten lösen. Vielleicht stellt dir dein Provider auch ein Modem. Selbst wenn es Routing-Funktionen hat, muss man die ja nicht unbedingt benutzen. Was dann dahinter hängt (z.B. ein weiterer Router mit OpenWRT), kannst du frei bestimmen.

Der Geizhals-Filter zeigt nur an, dass man OpenWRT auf die entsprechenden Router flashen kann. Router mit vorinstalliertem OpenWRT kenne ich leider auch nicht. Übrigens brauchst du für sqm-scripts mindestens 8 MB Flash-Speicher (insgesamt, nicht freien).

Das habe ich vielleicht im anderen Thread schon geschrieben, aber ich glaube, dass sqm-scripts nicht so einfach auf Router mit 4 MB Flash passt. Ich schau mir das aber noch einmal etwas genauer an, bei meiner Freundin steht nämlich noch ein TL-WR841N als Access Point mit OpenWRT. Der hat auch nur 4 MB Flash. Vielleicht klappt es doch irgendwie.

Die QoS-Funktionen in den Firmwares der meisten Hersteller sind übrigens echt nicht so toll. Meistens versuchen die auch nur die Bandbreite entsprechend aufzuteilen, aber um die Latenz wird sich eher weniger gekümmert, was dann gerade für Online-Spiele suboptimal ist. sqm-scripts aus OpenWRT ist da echt mehr oder weniger konkurrenzlos. Ich habe da auch leider eine sehr lange Odyssee hinter mir.

[Tobalt]

hey lumines, dazu noch paar fragen:

1a) bei geizhals finde ich nur analog/isdn modems. Das ist nicht das richtige oder?
1b) wie geht die Installation von openwrt am einfachsten von der Hand ? gibts da bestimmte favorisierte Router?
2) welchen Sinn hat das paketmanagement denn auf dem Router, wenn ich am ende trotzdem keine kontrolle über das Modem habe ? So wie ich es verstehe, ist ja das Model (und die ADSL leitung) der Flaschenhals.
3) Gibt es auch einfachere "weniger elegante" wege zur Pingbegrenzung unter leichter last, die dafür allgemeiner verfügbar sind? Mir würde es zum beispiel reichen, wenn einfach alle Pakete meiner MAC Adresse immer zuerst abgearbeitet würden. Also für jede MAC normales FIFO queueing aber zwischen den MACs selbst herrscht unbedingte priorisierung. Mit so einem feature müsste man doch jeden netzwerkadmin sofort in der tasche habe:freak:

[Tobalt]

Kleines Update meinerseits:

habe im keller einen alten LevelOne WBR 6601 WLAN router gefunden, den ich als Ersatz nutze. Der beherrscht in der Firmware eine Drosselung des Uplinks und Downlinks separat. Mit einer drosselung auf ca 60% download und 75% upload umgehe ich da fast komplett den Bufferbloat.

Soetwas würde mir auch reichen, falls OpenWrt nicht so ohne weiteres zu flashen ist.

Ist eine solche Einstellungsmöglichkeit wie beim oben genannten LevelOne WBR 6601 heutzutage standard? Wenn ja dann könnte ich mir ja irgendwas kaufen.

[lumines]

1b) wie geht die Installation von openwrt am einfachsten von der Hand ? gibts da bestimmte favorisierte Router?

Bei den meisten besorgt man sich nur das entsprechende OpenWRT-Image und läd das über das Update-Interface der Standardfirmware hoch. Man jubelt dem Router also statt einem Update für die normale Firmware einfach OpenWRT unter. Danach ist man schon fertig.

Im Grunde will man irgendeinen von TP-Link, der gut unterstützt wird und eben möglichst 8 MB Flash hat. Z.B. der WDR3600 oder WDR4300. Die sind leider allerdings im Moment etwas teuer. Es gibt auch noch den TL-WR1043ND, der hat allerdings nur 2,4 GHz WLAN und ist mit ~50€ auch relativ teuer (allerdings noch immer günstiger als die anderen), hat aber auch 8 MB Flash und sogar noch einen USB-Anschluss. Wenn du kein 5 GHz brauchst, wäre der glaube ich schon ganz gut.

2) welchen Sinn hat das paketmanagement denn auf dem Router, wenn ich am ende trotzdem keine kontrolle über das Modem habe ? So wie ich es verstehe, ist ja das Model (und die ADSL leitung) der Flaschenhals.

Im Grunde versucht man nur nie Pakete im Modem buffern zu lassen. Man schickt also nie mehr Pakete an das Modem, als es letztendlich selbst verschicken kann (weil eben die Internetleitung der Flaschenhals ist). Das kann man auch mit Routern hinter dem Modem machen, wenn man da die Bandbreite begrenzt. fq_codel würde dann zusätzlich versuchen die Latenz gering zu halten und bei Bedarf Pakete zu droppen, damit das erreicht werden kann.

3) Gibt es auch einfachere "weniger elegante" wege zur Pingbegrenzung unter leichter last, die dafür allgemeiner verfügbar sind?

Also es stimmt schon, wenn man die Bandbreite begrenzt, dann umgeht man auf jeden Fall den Bufferbloat in den Modems und hat schon einmal einen etwas humaneren Ping. Auf 60% zu begrenzen ist allerdings auch ziemlich hart. Mit sqm-scripts kommt man oft noch immer auf >90% der maximalen Bandbreite im Up- und Download.

Mir würde es zum beispiel reichen, wenn einfach alle Pakete meiner MAC Adresse immer zuerst abgearbeitet würden. Also für jede MAC normales FIFO queueing aber zwischen den MACs selbst herrscht unbedingte priorisierung. Mit so einem feature müsste man doch jeden netzwerkadmin sofort in der tasche habe:freak:

Ich glaube bei den meisten VoIP-Systemen wird ein komplett eigenes VLAN aufgemacht und das wird dann pauschal bevorzugt. Ich glaube die meisten Admins interessieren sich dafür aber auch nicht so sehr, von sehr latenzkritischen Anwendungen (eben VoIP) mal abgesehen. Abseits von einer fairen Aufteilung der Bandbreite war das auch bisher eher ein sehr komplexes Thema. Wenn man so ein bisschen googlet, findet man im Internet oft irgendwelche ultrakomplexen Regeln für seltsame Enterprise-Hardware.