Haushaltshilfe als Minijob anmelden?

[Ash-Zayr]

Hallo,
wir planen, eine Putzfrau zu beschäftigen, allerdings nur alle 2 Wochen zu ca. 3 Stunden....also im Mittel 60 euro im Monat. Lohnt meiner Meinung nicht, dafür die ganze Bürokratie in Gange zu setzen; aber meine Frau ist da penibel. Sei es.

Aber: wenn das nun als Minijob läuft, muss die Dame dann ein vorher fest bei der Jobzentrale angegebenes fixes Gehalt bekommen bei genau festgelegter Stundenzahl? Geht damit die dann Flexibilität flöten, dass wir sie eigentlich direkt stundenweise bezahlen wollen und sie auch nach Absprache gern mal einmal zusätzlich kommt oder länger macht; oder umgekehrt, wenn sie nicht kann oder krank ist, müssen wir im Rahmen des Minijobs dennoch quasi Lohn fortzahlen?

Bin da tatsächlich unbeleckt und frage mich gan naiv: ist putzen für bar auf die Kralle in dem Rahmen unter 100 euro im Monat DIE böse Schwarzarbeit?

Ash

[Plutos]

Ein bisschen Steuerhinterziehung ist wie ein bisschen schwanger...sucht euch doch eine, die selbständig ist und euch eine Rechnung schreibt. Kein Aufwand und keine Dumpingpreise, aber dafür mit beiden Beinen außerhalb des Knasts.

[Ash-Zayr]

Es gibt sicherlich keine selbstständige Putzfrauen, die quasi eine 1-Frau-Firma sind und mir eine Rechnung mit Mwst ausstellen. Der Großtteil des Putzheeres ist über mafiöse Abzocke-Vermittlungsagenturen abgedeckt, die auch die Anzeigen-Portale fluten und dichtspammen, die wenigen privaten "Perlen" wollen einfach nur gegen Stundelohn ohne viel Aufwand etwas zur Rente dazuverdienen. Wird teils sicher schwer jemanden zu finden, der sich als Minijob angemeldet sehen möchte, selbst wenn wir darauf drängen würden.
Und eines ist auch klar: wenn wir für ca. 6 Stunden im Monat eine Hilfe suchen, dann um uns zeitlich zu entlasten; nützt ja nichts, wenn ich dann wieder 3 Stunden pro Monat am Schreibtisch sitze, um den Kram zu verwalten....irgendwie abschreckend....;(

[Finch]

Solange es nicht möglich ist so ein Arbeitsverhältnis bequem und einfach anzumelden, wird es in diesem Bereich immer sehr viel Schwarzarbeit geben.

Edit: das soll kein pro Schwarzarbeit Post sein.

[Plutos]

Es gibt sicherlich keine selbstständige Putzfrauen, die quasi eine 1-Frau-Firma sind und mir eine Rechnung mit Mwst ausstellen.

Ist das so, ja? (https://www.google.de/search?safe=off&site=&source=hp&q=haushaltshilfe+mit+gewerbeschein) Na dann...gut, MwSt. weisen sicher die wenigsten aus, wenn überhaupt, aber wozu bräuchte man das im eigenen (Privat)Haushalt?

[Korfox]

Minijobber haben (meines Wissens) auch im Privathaushalt ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Lohnfortzahlung im Schwangerschaftsfall und Urlaubsanspruch.
Wenn ich das bisher richtig verstehe meldet ihr die Haushaltshilfe (jährlich) an (mit Stunden und Bezahlung) und alles halbe Jahr werden dann die entsprechenden Nebenkosten von der MJZ abgebucht. Bis zu 500Euro rum kann man davon dann wieder von der Steuer absetzen, womit es durchaus preiswerter werden kann, einen Minijob anzumelden, als, wenn man ihn nicht anmeldet (von den min. 1500€ Strafzahlung bei Entdeckung mal abgesehen).

Ansonsten würde ich für verbindliche Auskünfte wirklich einfach mal die Minijob-Zentrale anrufen. Die sollten da ja noch am besten bescheid wissen ;)

Korfox

[-Duke-]

Da gibts alles: http://www.minijob-zentrale.de/DE/0_Home/03_mj_in_privathaushalten/node.html

Nennt sich Haushaltsscheckverfahren. Flexibel in der Lohnhöhe bleibt man dabei, muss dann halt monatlich per Scheck melden, wie och der Lohn war.

Und ja: Arbeitnehmer ist Arbeitnehmer. Dh. auch Minijobber haben Recht auf Lohnfortzahlung, Urlaub und und und

[Ash-Zayr]

es muss doch ein ordentliches Arbeitsmodell geben, wonach Arbeit unmittelbar entlohnt wird, und auch nur im Falle der Verrichtung? Es steht doch in keinem Verhältnis, bei so einem Pupsvorhaben wie bei uns noch "Gefahr" zu laufen, dass man für nichts bezahlt, wenn die Dame mal krank ist? Dann kommt sie halt nicht, hat ja aber auch keinen "Verdienstausfall"....

[Korfox]

Klar gibt es das Modell auch: Selbständig auf Honorarbasis.
Mal ehrlich: Die Dame kommt 6h/Monat für haushaltsaufgaben. Was für ein Urlaubsanspruch besteht da denn? 1Tag/Jahr?
Mit etwas Glück kann man sich mit ihr auch 'nebenher' einigen: Man stellt sie auf Minijob an, zahlt ihr 10-20% mehr, als ihr vorschwebt und dafür gibt es eben keinen Urlaub und keine Lohnfortzahlung (bzw. der Urlaub ist unbezahlt).
Problem dabei: Man muss sich vertrauen, da es nicht dem Arbeitsrecht entspricht.

[Morale]

Dann kommt sie halt nicht, hat ja aber auch keinen "Verdienstausfall"
Wenn sie nicht kommt und ihr nix zahlt, dann hast sie nicht weniger Verdienst?
Wie klappt denn sowas?

Ansonsten, beauftragt halt eine Firma, fertig. Kostet etwas mehr, aber dafür ist man dann auch abgesichert.

[Commander Keen]

Meine Güte, ist das denn so schwer:

http://www.minijob-zentrale.de/DE/0_Home/03_mj_in_privathaushalten

Das ist alles leichter als du denkst. Ich würde sie auf jeden Fall anmelden, alleine schon um im Falle eines Unfalls abgesichert zu sein.

[Asaraki]

Zur Eingangsfrage : wenn sie dir nur ein klein wenig von deinen Sachen mitgehen lässt, ist das dann schon der böse Diebstahl?

[Dicker Igel]

Kein Aufwand und keine Dumpingpreise, aber dafür mit beiden Beinen außerhalb des Knasts.
Und die Bude ist dann auch wirklich sauber.