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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Ratschlag: "Lebe dein Leben"


Acid-Beatz
2015-11-01, 13:15:23
Guten Tag zusammen,
nachdem ich im "Wo lerne ich Frauen kennen"-Thread wieder einmal den Ratschlag gelesen habe -
[...] . Lebe dein Leben. [...] - wollte ich Euch mal fragen, wie Ihr diesen Ratschlag seht oder auch lebt, was er für Euch bedeutet, beruflich wie privat?

Ich hatte solche Gespräche mit Freunden auch schon und die Quintessenz war, dass man sich von seinem "Äußeren" Leben nicht so einengen lassen soll, zum Beispiel einfach mal auf eine Party gehen und länger bleiben, ohne einen Gedanken an den nächsten Morgen in der Arbeit zu verschwenden.
Oder auch "einfach mal" den Job wechseln, wenn der alte nicht mehr taugt, irgendwie geht es immer weiter.
Oder mal eine Auszeit einlegen und die Welt bereisen, wenn einem danach ist.

Je mehr ich aber darüber nachdenke, desto mehr empfinde ich das aber als eine gewisse Blauäugigkeit: Natürlich kann keiner wissen, was morgen oder in ein paar Monaten passiert, man kann aber vom Worst-Case ausgehen und zumindest gewisse Vorbereitungen und Entscheidungen treffen.
Ich meine mit Vorbereitungen nicht mal, dass ich eine komplette Jahresration Lebensmittel und Überlebensutensilien bunkere, viel eher habe ich mit steigendem Know-How und Loyalität in einer Firma eine bessere Chance weiterbeschäftigt zu werden als jemand, der vielleicht nur ein ein halbes Jahr da ist und im Jahr zuvor schon 3x den Job gewechselt hat. Jemand der kontinuierlich arbeitet hat natürlich auch ein bisschen mehr Geld auf der Seite und kann ein bisschen überbrücken ... .


Ich denke, Ihr versteht auf was ich hinaus will - was bedeutet also für Euch der Satz "Lebe dein Leben", wo fängt er an und wo hört er auf?

Lyka
2015-11-01, 13:25:57
ich versuche, mich nicht in die Leben der anderen einzumischen. Wenn die Leute Ratschläge haben wollen, bin ich gerne da. Natürlich erhoffe ich, dass die anderen mich nicht ausnutzen.

Ich gehe immer davon aus, dass den Menschen an sich ein gewisser Wunsch inneliegt, ein Ziel anzustreben. Wenn es Leute gibt, die Kinder und Familie wollen... Leute gibt, die allein leben wollen... Leute, die Künstler sein wollen etc.

Im Thread hatte ich es so gemeint, dass er jetzt nicht alles für eine fast-fremde Person opfern soll. Das macht man nur, wenn man verzweifelt nach einem Lebenszweck sucht.

Air Force One
2015-11-01, 14:17:02
Leute die anderen Leuten helfen MÜSSEN, haben oft selbst genug Probleme und sollten erst ihre Probleme lösen....

Acid-Beatz
2015-11-01, 14:50:34
ich versuche, mich nicht in die Leben der anderen einzumischen. Wenn die Leute Ratschläge haben wollen, bin ich gerne da. Natürlich erhoffe ich, dass die anderen mich nicht ausnutzen.
Die Gefahr, dass ich mich in das Leben anderer Leute einmische ist ziemlich gering, ganz einfach, weil ich nicht den Anspruch habe in der Position zu sein, Ratschläge geben zu können/müssen.
Wenn mich jemand explizit nach Rat fragt, dann bin ich natürlich gerne da - wo siehst du hier die Gefahr ausgenutzt zu werden?

Ich gehe immer davon aus, dass den Menschen an sich ein gewisser Wunsch inneliegt, ein Ziel anzustreben. Wenn es Leute gibt, die Kinder und Familie wollen... Leute gibt, die allein leben wollen... Leute, die Künstler sein wollen etc.
Vor nicht allzulanger Zeit, als mir der Satz gesagt wurde, habe ich meine Ausbildung gemacht, ohne irgendein Ziel in den Augen, nur die Ausbildung schaffen.
Der Betrieb war scheiße, dadurch war auch die Ausbildung scheiße und das Leben dementsprechend auch. Ich habe öfter mal daran gedacht alles hinzuschmeißen aber irgendwie wollte ich das dann auch nicht, weil ich wusste, dass ich es auch wieder bereuen werde - also Augen zu und durch ... .
Letztlich hat es sich aber ausgezahlt, dass ich in den sauren Apfel gebissen habe - ich habe meinen Traumjob :)
Diesen Teil des Lebens darf ich gerade ausleben aber natürlich kommen dann weitere Sachen, wie Freundin/Frau, das Finanzielle, ... .

Wenn ich also mein Leben lebe, soll ich dann zufrieden sein, wie ich es gerade bin oder sollte man dann nach weiterem streben, damit man noch mehr Haken unter die "To-Do-Liste-Des-Lebens" machen kann :confused:

Lyka
2015-11-01, 14:55:43
niemand ist wirklich zufrieden oder es ist nur ein Schritt in die "ideale Richtung"... Zufriedenheit ist für mich: Ich tue dasselbe für den Rest meines Lebens. Für immer. -.-'

Fusion_Power
2015-11-01, 15:02:17
Ich such mein Leben noch, hab momentan eigentlich keins. Mal guggen was sich so findet...irgend wann...

Acid-Beatz
2015-11-01, 15:39:11
niemand ist wirklich zufrieden oder es ist nur ein Schritt in die "ideale Richtung"... Zufriedenheit ist für mich: Ich tue dasselbe für den Rest meines Lebens. Für immer. -.-'
Sollst du mir meine Illusion nicht zerstören :biggrin:
Auf der einen Seite kann ich beim aktuellen Stand sogar zustimmen, dass ich meine Erfüllung und Zufriedenheit habe - ich genieße alle Freiheiten, die ich brauche, die Arbeit ist spannend und abwechselnd und ich hätte sogar die Option im Arbeitsvertrag, ein Sabbatical einzulegen.
Der einzige Wehmutstropfen, der mich sicher noch mal einholen wird, ist die Tatsache, dass ich hier nicht in meiner Heimat bin - irgendwann also werde ich vor der Frage stehen hier beim Job zu bleiben oder zurück in die Heimat zu gehen - DAS beschäftigt mich zum Beispiel :frown:

Ich such mein Leben noch, hab momentan eigentlich keins. Mal guggen was sich so findet...irgend wann...
Darf man nach den Hintergründen fragen?

Kakarot
2015-11-01, 16:50:14
Nehmen wir einfach an, dass jeder Mensch nach Glück strebt, wobei Glück immer das bedeutet, was die Person selber darunter versteht. Das Problem was sich stellt, dass fast jeder nicht so genau weiß, was sie oder ihn in Zukunft glücklich macht.

"Lebe dein Leben" ist deshalb ein guter Rat, weil es im Grunde sagt, finde heraus, was dich glücklich macht, anstatt dich von deinen Ängsten einengen zu lassen.
Und hoffentlich fällt man beim Leben leben das eine oder andere mal ziemlich auf die Fresse, denn dann weiß man die "guten" Momente noch mehr zu schätzen...

Argo Zero
2015-11-01, 16:59:03
Zufrieden sein mit dem was man hat und das Leben aktiv leben.
Musste ich allerdings auch erst lernen und Verstehen. Es ist allerdings auch ein lebenslänglicher Prozess.

ux-3
2015-11-01, 17:10:08
niemand ist wirklich zufrieden oder es ist nur ein Schritt in die "ideale Richtung"

Langfristig betrachtet sind wir aber alle tot.

die Tatsache, dass ich hier nicht in meiner Heimat bin - irgendwann also werde ich vor der Frage stehen hier beim Job zu bleiben oder zurück in die Heimat zu gehen - DAS beschäftigt mich zum Beispiel

Heimatbindung ändert sich mit den Jahren.

Rooter
2015-11-01, 18:08:49
Meine Einstellung, nach der ich seit einigen Jahren zu leben versuche, fasst drdope hier eigentlich recht gut zusammen:
verschiebe nichts auf morgen (evtl. gibt es das nicht)
-> scheiß drauf was Andere über dich denken, wenn sie nicht zu zu deinem engsten Freundeskreis zählen.
-> tue was dir Freude bereitet.
-> es ist besser Dinge zu bereuen die man gemacht hat (man lernt aus Erfahrungen), als später zu bereuen etwas nicht gemacht zu haben.

Man sollte sich grundsätzlich immer die Frage stellen "Was mache ich nicht? Worauf verzichte ich?"

Klappt mal mehr, mal weniger. ;)

MfG
Rooter

Fusion_Power
2015-11-01, 18:18:06
Darf man nach den Hintergründen fragen?
Nun ja, lange Geschichte aber kurz gefasst: Depression gepaart mit soziophobie -> arbeitsunfähig -> kein Geld -> kein Leben.

Schade dass "Leben" am Ende immer auf "Geld" raus läuft. Die Hoffnung dass sich die Gesellschaft ändert bevor man sich selber ändert ist aber natürlich illosorisch. ich hab auch vor was zu tun, denn ich will ja auch irgend wann mal leben, so richtig "normal" mit Job, eigener Wohnung, Geld, etc... Aber momentan ist das ehr Utopie, daher seit glücklich wenn ihr ein normales Leben habt, das hat nicht jeder.

Argo Zero
2015-11-01, 18:28:50
Normales Leben - wer hat das schon. Von der Vorstellung würde ich mich schnell verabschieden.
Jeder hat sein Päkchen zu tragen. Die eigene Einstellung dabei ist der Entscheidende Faktor und nicht das was andere vermeintlich haben.

Fusion_Power
2015-11-01, 18:30:46
Normales Leben - wer hat das schon. Von der Vorstellung würde ich mich schnell verabschieden.
Jeder hat sein Päkchen zu tragen. Die eigene Einstellung dabei ist der Entscheidende Faktor und nicht das was andere vermeintlich haben.
Das ist richtig, für jeden ist "normal" was anderes. Ich z.B. würde daher "normal" mit "durchschnittlich" gleich setzen.

Dicker Igel
2015-11-01, 18:39:54
Schade dass "Leben" am Ende immer auf "Geld" raus läuft.
Hmm, Geld macht sicher vieles einfacher, aber es geht ja eher um Zufriedenheit. Und ja, normal ist relativ, für mich ist es das, was mich zufrieden macht und nicht das, was idR erwartet wird.

Lowkey
2015-11-01, 21:00:21
Wikipedia:


Sie sind von ihrer Umwelt abgegrenzte Stoffsysteme.
Sie haben Stoff- und Energiewechsel und sind damit in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt.
Sie organisieren und regulieren sich selbst (Homöostase).
Sie pflanzen sich fort, das heißt, sie sind zur Reproduktion fähig.
Sie wachsen und sind damit zu Differenzierung fähig.[1]
Sie sind reizbar und damit fähig, chemische oder physikalische Änderungen in ihrer Umgebung zu registrieren.

Viel ist das nicht.

PHuV
2015-11-01, 21:32:30
Eigentlich ist der Spruch Quatsch, weil man ja sein Leben schon lebt, man kann nicht ein anderes Leben leben. Man hat sich sich selbst, und nichts anderes. :cool:

Korrekt ist in meinen Augen "Lebe Deine Vorstellung von Deinem Leben!". Dazu müssen meiner Meinung nach die meisten erst mal in sich gehen, und sich selbst so weit verstehen, was sie eigentlich im Leben erreichen wollen, und was sie sich davon erhoffen und wünschen. Erst dann kommt die Stufe, daß man Stück für Stück das umsetzt, was man möchte, und dafür auch bereit ist, Widrigkeiten, Opfer und Fehlschläge in Kauf zu nehmen.

Seien wir doch ehrlich, die meisten Menschen sind Pussies. Lieber nehmen diese Menschen Leid auf sich, als aufzustehen, und mit der Faust auf den Tisch zu hauen, und direkt zu sagen, was nicht stimmt. Statt dessen wird immer relativert, gleich gemacht, verglichen bla bla bla. Und so ziehen sich die Pussies immer wieder ganz bedächtig zurück, wenn es mal laut, gefährlich und rein Risiko ergibt, oder Liebes- und Anerkennungsverlust besteht, sei es durch Mutti oder Vati, dem Nachbarn, dem Vorgesetzten usw. Sie wollen es allen recht machen, und vergessen dabei, es sich selbst recht zu machen. Man muß einfach damit aufhören, die Anerkennung von anderen zu suchen, oder aus Angst vor "Imageverlust" Dinge vermeiden, die sich eigentlich machen wollen.

Schaut Euch mein Video an. Mir haben schon einige davon abgeraten, weil es peinlich sein könnte, oder sonst was. Aber das ist mir egal gewesen. Ich wollte einmal etwas auf die Beine stellen, was weder einen Sinn noch einen Zweck hat, und das verwirklichen, was mir wichtig ist. Klar kostet so etwas Mühe, Geld und Zeit, aber scheiß darauf, wie ux-3, langfristig sind wir eh alle tot. Und mein Video, so blöd es klingt, hat genau diese Botschaft. Man fliegt auf die Fresse, scheitert, und trotzdem steht man in der Wüste wieder auf, und geht seinen Weg weiter, egal wie oft man scheitert. Man verliert man, mal gewinnt man, es ist egal! Für mich ist die wichtige Botschaft daraus, man zieht sich nicht zurück und verkriecht sich, sondern stellt sich, und geht vorwärts. Egal wie es dann ausgeht, ob erfolgreich oder nicht, aber man hat es wenigstens probiert, so meine Botschaft! Letztlich zählt nur das, was man selbst in den Spiegel von sich selbst sieht, und ob man sich selbst im Spiegel ansehen kann. Man muß selbst auch mal bereit sein, seine Routine zu verlassen, so wie es mein Text kontra dem Video wiedergibt. Für die einen ist es ein Video mit einem Mann in einer angeblichen Midlife-Crisis, und für andere ist es ein Bildnis über das Leben und mit diversen Interpretationen, die man hier entdecken kann. Ich habe hier bewußt einige Ebenen eingebaut, und wer offenen Auges und Herzens ist, entdeckt das auch.

Klar gibts ein paar Neider, die mein Video scheisse finden, und es entsprechend bewertet haben. Egal, ich weiß, was ich damit sagen wollten, und wenn es jemanden gefällt, ist es gut, und wenn nicht, scheiß drauf.

Viele Menschen reden jeden Tag davon, was sie alles machen wollen. Jeden Tag finden diese Menschen auch zig Ausreden, warum sie das, was sie machen wollen, nicht machen können. Tagtäglich höre ich davon, und ich frage mich immer wieder, warum tun sie das nicht einfach, oder fangen endlich an, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, mit kleinen Schritten, Stück für Stück.

Tu zuerst das Dringende und Notwendige
Dann kümmere Dich um das Mögliche
Erst dann schaffst Du auch das Unmögliche

Dicker Igel
2015-11-01, 21:51:14
Dazu müssen meiner Meinung nach die meisten erst mal in sich gehen, und sich selbst so weit verstehen, was sie eigentlich im Leben erreichen wollen, und was sie sich davon erhoffen und wünschen.
Imo versteht man sich nicht, sondern macht sich selbst. Umso mehr man dabei auf alles und jeden achtet, desto weniger wird man 'Ich'.

Radeonator
2015-11-13, 09:38:28
Für mich bedeutet der Satz, das man sein Leben mit Sinn füllt.

Es gibt genügend Menschen, die einfach nur den ganzen Tag funktionieren und abends dann halbtot ins Bett fallen und insgeheim oder auch offen alles scheisse finden.Da wird über den Job gemeckert oder das man z.B. immer noch in dieser spießigen Stadt lebt oder diese berühmt berüchtigten Sprüche "Ich werde irgendwann wegziehen und irgendwann dies oder jenes machen" , das passiert dann jedoch nie.

Die andere Seite der Medaille setzt sich auch für die eigenen Wünsche ein.Sucht in der Stadt der Träume eine Arbeit, eine Wohnung oder macht Sport um abzunehmen etc etc etc. Das sind Macher und denen geht es idR besser als den Heulern.

Radeonator
2015-11-13, 09:41:16
Hmm, Geld macht sicher vieles einfacher, aber es geht ja eher um Zufriedenheit. Und ja, normal ist relativ, für mich ist es das, was mich zufrieden macht und nicht das, was idR erwartet wird.

Das Stimmt so nicht.Wir sind von Natur aus eine Gemeinschaft, soziale Gruppentiere und werden dazu erzogen uns zu individualisieren, damit wir einfacher zu steuern sind. Wirklich Glücklich wird man nur in der Gemeinschaft, was aber nicht heißt, das man sein Leben nicht lebt...ist nicht so einfach ;)

Godmode
2015-11-13, 09:51:57
Man muß einfach damit aufhören, die Anerkennung von anderen zu suchen, oder aus Angst vor "Imageverlust" Dinge vermeiden, die sich eigentlich machen wollen.


Die Bedeutung dieses Satzes wurde mir vor ein paar Tagen wieder brutal vor Augen geführt. IMHO einer der wichtigsten Grundsätze für ein erfülltes Leben. Ich ertappe mich oft selber dabei, wie ich fast fremdgesteuert Entscheidungen treffe. Man schaue einfach mal auf Facebook und betrachte dort die Bilder bzw. Stories die die Leute posten. Das ist fast immer Suche nach Anerkennung in reinster Form. Jeder will zeigen wie toll er ist, was für tolles Leben/Frau/Mann/Kind/Körper/Haus/Auto/PC/Urlaub etc. er hat.

Man muss sich jeden Tag die Frage stellen: "Warum mache ich das, was ich gerade mache?"

Cyphermaster
2015-11-13, 10:14:40
Ich denke, Ihr versteht auf was ich hinaus will - was bedeutet also für Euch der Satz "Lebe dein Leben", wo fängt er an und wo hört er auf?Wieso sollte er irgendwo "anfangen" oder "aufhören"? Es ist eine simple, aber dennoch immer passende Erinnerung, bewußt und nicht unbedacht zu sein. Dafür gibt es weder Anfang, noch Ende. Und je nach Situation ergibt sich dann durch die Abwägung eine Betonung auf einem der drei Worte als Antwort auf die Frage nach der Bedeutung von ganz alleine... ;)

Korfox
2015-11-13, 10:18:08
DWirklich Glücklich wird man nur in der Gemeinschaft, [...]
Das ist schon sehr pauschal. Es gibt und gab immer Menschen, die am glücklichsten Waren, wenn sie sich von der Gemeinschaft absetzen konnten und ihr einsames, autarkes Leben im Wald lebten.

ux-3
2015-11-13, 11:10:16
Das ist schon sehr pauschal. Es gibt und gab immer Menschen, die am glücklichsten Waren, wenn sie sich von der Gemeinschaft absetzen konnten und ihr einsames, autarkes Leben im Wald lebten.

Du hast hier nur eine Relation in der Aussage. Die von Dir zitierte Aussage nutzt aber eine absolute Beschreibung. Deine Aussage hat mit der zitierten also nicht unbedingt viel gemein.

mercutio
2015-11-13, 11:33:29
Guten Tag zusammen,
nachdem ich im "Wo lerne ich Frauen kennen"-Thread wieder einmal den Ratschlag gelesen habe - Lebe dein Leben - wollte ich Euch mal fragen, wie Ihr diesen Ratschlag seht oder auch lebt, was er für Euch bedeutet, beruflich wie privat?

Leichter gesagt als getan. Ich kann da ganz leicht trennen zwischen beruflich und privat.

Privat lebe ich mein Leben innerhalb meiner finanz. Möglichkeiten. 2 Kinder, glücklich verheiratet -> das gibt mir Halt, das erfüllt mich. Es gibt für mich gerade kein größeres Glück als meine Familie.

Beruflich habe ich meine Berufung nicht gefunden. Ich übe einen Job aus, der sich falsch anfühlt, weiß aber gleichzeitig nicht, welcher Job richtig wäre.
Ich habe das Gefühl, ich könnte mehr leisten - weiß aber nicht wie. Ich fühle mich als Versager, der es zu nichts gebracht hat. Ich habe wohl zu hohe Ansprüche an mich selbst...

Durch die Erziehungsarbeit mit meinen Kindern bin ich darauf gestoßen, dass ich zu den HSPs gehöre (highly sensitive person). Tja, shice war's mit allem was dazu gehört. In dieser Gesellschaft scheint das eine Art Behinderung zu sein, jedenfalls erschwert es das Leben ungemein.

Kundschafter
2015-11-13, 11:38:21
Auch nicht schlecht..der Thread.

Ich, Ü50, lebe "mein Leben" wie folgt:

Beruflich bedingt habe ich mich inzwischen privat relativ abgeschottet, die einen nennen so etwas "Einsiedler", ich persönlich bevorzuge Einzelgänger.
Ich habe, im realen Leben, so viele Tote gesehen, Verbrannte, Ermordete, Geköpfte, Erhängte, Bahnleichen...Vergewaltigte (auch Kinder).
Inzwischen ist mir tatsächlich der Mensch an sich völlig egal, ich glaube das heißt emphatielos. Oder gefühlskalt ?

Ich war, logischerweise, nicht immer so.
Ich war auch mal Fleischesser, heute Vegetarier.
Ich habe mich, mache ich auch heute noch, für Menschen in Not eingesetzt, versucht, Ungerechtigkeit zu bekämpfen und die Schwachen zu schützen.
Heute "juckt" es mich nicht mehr, wenn sich Menschen die Köpfe einschlagen, ich ziehe da immer die Steinzeit hinzu: früher wurde es mit Keulen gemacht, heute gibt es halt modernere Waffen.

Privat engagiere ich mich nur noch für den Tierschutz, forciert auf nur ein bestimmtes Thema, aber auch das ist der berühmte Kampf gegen die Windmühlen.
Da auch meine Uhr abläuft und ich nicht der reichste Mensch auf dem Friedhof sein will, kaufe ich mir, was mir gefällt, was ich mir leisten kann und was ich für sinnvoll halte, z.B. Bio-Produkte.
Ich spende (relativ) viel für den Tierschutz, daddel auch gern mal ein paar Stunden am PC, lenkt mich ganz gut von meinen Erlebnissen ab.
Alpträume habe ich inzwischen keine mehr, ist nur interessant, dass man einige Todesfälle nie vergisst, auch wenn es schon 30 Jahre her ist.

Ich war 16 Jahre verheiratet, bin jetzt auch wieder liiert. Brauche ich das ? Nein, eigentlich nicht, ich käme auch gut allein klar. Meine Partnerin findet mich trotzdem ganz o.k. :biggrin: Liegt aber nicht am Sex, ist unnütz vertane Zeit :wink:

Ratschläge gebe ich alter Sack keine, so etwas maße ich mir nicht an. Ich selbst habe mich einfach zum "netten Jungen" (so meine Oma damals) in eine Art "Scheiss-egal" entwickelt.

Klingt klingonisch, ist aber so. :D

Korfox
2015-11-13, 12:30:01
Du hast hier nur eine Relation in der Aussage. Die von Dir zitierte Aussage nutzt aber eine absolute Beschreibung. Deine Aussage hat mit der zitierten also nicht unbedingt viel gemein.
Das ist schon sehr pauschal. Es gibt und gab immer Menschen, die nur dann wirklich glücklich Waren, wenn sie sich von der Gemeinschaft absetzen konnten und ihr einsames, autarkes Leben im Wald lebten.

Zufrieden, Haarspalter? Mir sind absolute Aussagen aus eben dem Grund zuwider, dass sie zu gerne pauschalisieren.

Dicker Igel
2015-11-13, 14:17:27
Das Stimmt so nicht.Wir sind von Natur aus eine Gemeinschaft, soziale Gruppentiere und werden dazu erzogen uns zu individualisieren, damit wir einfacher zu steuern sind. Wirklich Glücklich wird man nur in der Gemeinschaft, was aber nicht heißt, das man sein Leben nicht lebt...ist nicht so einfach ;)

Imo wird man nicht zum Individuum erzogen, sondern macht sich - wie schon erwähnt - mehr oder weniger selbst zu einem. Die Erziehung beinhaltet imo nur "Basics", welche aber wiederum auch individuell zu sehen sind. Was die einen vom Kind erwarten, müssen andere Leute nicht genauso sehen - was auch für das Umfeld vom Kind gilt. Daher würde ich nicht gerade behaupten, dass man bewußt zum Individualismus erzogen wird(das Gegenteil ist wohl eher der Fall). Denn den findet man eben selbst mehr oder weniger. Dazu gehört auch, ob man die Gruppe braucht oder nicht. Dass wir Gruppentiere sind spielt dabei erstmal keine Rolle, denn wir rennen ja nicht mehr mit Pfeil und Bogen durch die raue Natur - obwohl selbst das nicht eine Gruppe voraussetzt. Ab davon heißt Einsiedler ja auch nicht gleich unglücklicher Mensch. Jemand der in der Gruppe aufblüht und diese braucht um zufrieden zu sein wird das nicht unbedingt verstehen. Dasselbe gilt aber auch für den Einsiedler wenn er sich das rege Gruppenleben vorstellt. Das ist, was Individualismus ausmacht. Das kann man wiederum tolerieren, oder auch nicht.

Gynoug MD
2015-11-13, 16:00:32
Ob "Lebe dein Leben" bedeutet, daß man regelmäßig beruflich und privat alles über den Haufen werfen muß oder das Gegenteil, nämlich das Wohlfühlen unter der spießigen Käseglocke inklusive beruhigender Kontinuität, muß jeder selber wissen.
Jedoch ist eine gewisse "Fuck you-Einstellung" gegenüber vermeintlichen Erwartungen der "Außenwelt" sehr hilfreich und erfrischend.
Filmzitate in diesem Kontext sind zwar meistens scheiße, aber z.B. John Goodman hat es mMn in diesem Kontext in "The Gambler" perfekt auf den Punkt gebracht!

#44
2015-12-03, 08:33:35
Lebe dein Leben bedeutet für mich: Keine Angst zu haben, das zu Tun, was man möchte.

https://twitter.com/ali8x/status/660889971759321088

Ash-Zayr
2015-12-03, 10:03:29
Jeder Mensch lebt in den Zwängen, die unserer Existenz nun mal per se immanent sind. Die große Bürde des Menschen ist es, dass er Zeit, und somit sein Leben an sich, bewusst wahrnimmt. Das sind uns Tiere voraus, die kennen keine Langeweile und damit verbunden das ewige Streben, diese Zeit "sinnvoll" zu füllen, zu maximieren, bewusst erleben zu wollen oder sie einfach nur hinter sich bringen zu wollen.
Allein aus dem Umstand, wie jemand Zeit erlebt; als Freund oder Feind, leitet sich seine persönliche Lebenseinstellung ab; seine Prämisse, sein Streben, sein Handeln.

Von daher halte ich diese naiven, verträumten, möchtegern-rebellischen Slogans und Plattitüden wie "Lebe Dein Leben", "Carpe diem", usw. für albern und sinnlos. "Live fast die young", "eine 5 mal gerade sein lassen"....da gibt es so viel, und einiges mag manchmal für einige Situation zutreffen, und die Mischung macht es. Ein Leben aber auf einen dieser Slogans zu reduzieren und es danach auszurichten, ist meist fatal...das geht von reihenweise toten Rockstars hin zu überschuldeten ruinierten Hartz IV-lern bis hin zum Selbstmord und Depressionen, wenn man denn merkt, dass man mit dem erwähnten Zwangsgerüst des Lebens doch nicht klarkommt, bzw. uns bewusst wird, dass wir unter eine Glocke leben, die wir nicht verlassen können; dazu verdammt, unsere biologische Zeit abzuleben und alles, was wir selbst leben und leben wollen, im Grunde nur subjektive Illusion ist.

Tiere sind uns da haushoch überlegen!

Ash

Dicker Igel
2015-12-03, 10:38:43
Im Grunde gilt tierisches Verhalten in unserer Gesellschaft als kriminell oder geisteskrank. Das passt eben nicht unter die erwähnte Glocke. Kann aber dennoch funktionieren.

Argo Zero
2015-12-03, 10:45:52
Tiere sind uns da haushoch überlegen!


Oder anders ausgedrückt: Umso dümmer einer ist umso überlegener. Das Schwein weiß auch nicht das es ein Schwein ist, deswegen ist es so "zufrieden" wie es ist.
Ich bin dennoch froh meiner selbst bewusst zu sein und die Fähigkeit zu besitzen abstrakt denken zu können. Das sehe ich als Überlegenheit an.

Dicker Igel
2015-12-03, 10:58:41
Du weißt doch gar nicht, was das Schwein weiß.
BTW: Folgt man dem Instinkt, oder dem gesellschaftlichen Status quo? Was wäre dümmer?

Ash-Zayr
2015-12-03, 11:01:15
das mit dem "je dümmer, desto glücklicher" gilt definitiv beim Menschen. Das ist ja sogar belegbar, dass je mehr Intellekt, Niveau, Kreativität, usw. desto mehr sinniert man über Sinn und Unsinn, über Streben nach mehr, Selbstverwirklichung, usw. Einen salopp gesagt sehr schlichten Menschen, sei es der Asso-Maurer-Handwerker, wird man nicht beim Psychotherapeuten finden. Je kleiner die (geistige) Welt, desto weniger Gedanken an eben selbe (und Gott). Man fokusiert sich auf seine Grundbedürfnisse (saufen, ficken, Kippen, Glotze, abhängen) und ist ok damit. Der verhinderte Schriftsteller hingegen geht zu Grunde, da er in seinem Leben einen Roman veröffentlicht haben will, selbst meint er hätte Talent, seine Energie getriebener Weise in diese Hobby steckt, und doch von der Welt nicht wahrgenommen wird, da seine unaufgefordert eingesendeten Manuskripte unbeantwortet in den Verlagsschredder kommen.

Argo Zero
2015-12-03, 11:07:19
Du weißt doch gar nicht, was das Schwein weiß.
BTW: Folgt man dem Instinkt, oder dem gesellschaftlichen Status quo? Was wäre dümmer?

Was "man" folgt kann ich dir nicht sagen, da ich mich primär mit mir bzw. mit meiner Familie beschäftige als mit anderen. Ich folge meinen Bedürfnissen bzw. Wünschen und wenn mir etwas nicht passt ändere ich es.

Dicker Igel
2015-12-03, 11:07:39
das mit dem "je dümmer, desto glücklicher" gilt definitiv beim Menschen. Das ist ja sogar belegbar, dass je mehr Intellekt, Niveau, Kreativität, usw. desto mehr sinniert man über Sinn und Unsinn, über Streben nach mehr, Selbstverwirklichung, usw.
Finde ich nicht. Man muss sich ja nicht ständig einen Kopf um alles machen, nur weil man es könnte. Wer dann wirklich dumm ist, wäre daher noch zu klären.

Turiz
2015-12-03, 11:15:40
Finde ich nicht. Man muss sich ja nicht ständig einen Kopf um alles machen, nur weil man es könnte. ...
Das können sich leider die Wenigsten aussuchen. Ich habe einige hochintelligente und sehr sensible Bekannte, die sich das Leben manchmal ganz schön schwer machen.

Ash-Zayr
2015-12-03, 11:16:39
physische Probleme, und damit das Gegenteil von "Glück", resultieren aus dem Sinnieren und Reflektieren um die eigene Existenz und dem sich Vergegenwärtigen, dass Zeit ein knappes Gut ist, und man ständig in der Angst lebt, diese Zeit zu vergeuden; und darüber oft zu vergessen, dass dieser Kampf um Selbstverwirklichung erst die eigentliche Vergeudung darstellt! Ein Paradoxon, ein Teufelskreislauf.

Insofern bedarf es einiger geistiger Abstraktionsleistung, all diese Gedanken und Philosophien zu entwickeln und sich mit ihnen zu beschäftigen - und dazu bedarf es eines gewissens Intellekt und Niveaus. Daher ist Kalle-Schläger-Asso von nebenan quasi immun gegen physische Volkskrankheiten, Burn-Out, usw....teils sogar zu schlicht für Liebeskummer. Limitierung als Segen!

Dicker Igel
2015-12-03, 11:27:24
Klar kann man den Durchschnitt jetzt auf's Extreme reduzieren und sogar fundamentale Gefühle absprechen(:rolleyes:) - nur geht's mir nicht darum. Fakt ist, dass man immer die Wahl hat, egal wie man sich da hineinmanövriert. Wenn man sich ein derartiges Konstrukt aufbaut, sollte man doch auch so klug sein, sich eine Hintertür offen zu halten. Alles andere ist in meinen Augen eben dumm.

Ash-Zayr
2015-12-03, 11:28:58
ja, aber viele sehen diese Hintertür erst durch Hilfe von außen, weil das eigene Konstrukt ein übermächtiges Labyrinth geworden ist....

Dicker Igel
2015-12-03, 11:36:02
Und dazu sollte man es eben gar nicht erst kommen lassen. Never confuse education with intelligence.

skanti
2015-12-03, 13:41:46
Und dazu sollte man es eben gar nicht erst kommen lassen. Never confuse education with intelligence.

wie Ash sagt, können die Personen das nicht erkennen bzw. umsetzen.

Dicker Igel
2015-12-03, 14:14:59
Kommt drauf an. Wenn man anfängt mit solchen Gedanken zu spielen, sollte einem bewußt sein, was das zur Folge haben kann. Die Leute kommen ja nicht psychisch krank auf die Welt. 'Was wäre wenn' ist nicht gleich 'ich mache'. Ewiges Überdenken führt zu nichts, schon gar nicht dann, wenn man seine Gedanken mit niemanden teilt. Denn sich selbst gibt man in dem Fall wohl am ehesten Recht.

mbee
2015-12-04, 06:26:25
Klar gibts ein paar Neider, die mein Video scheisse finden, und es entsprechend bewertet haben.
Fishing for compliments?
Ich find's auch eher unterirdisch und ziemlich fremdschäm-würdig, bin aber sicher nicht neidisch und hab's auch nicht bewertet ;)

Gast
2015-12-26, 15:47:46
Das größte Problem ist doch meist das man in diesem Arbeitstrott steckt, eben 8std. pro Tag für einen Hungerlohn für Andere zu Schuften, und man dann für eigene Projekte total ausgelaugt ist. Klar wird man dann zwangsläufig depressiv.

Dabei ist es durchaus möglich ein anständiges Einkommen (z.B. 2k im Monat nach Abzug von Steuern) mit minimalem Zeitaufwand (1/2 std. Arbeit pro Tag) zu erreichen wenn man sich das nötige Wissen angeeignet hat (als totaler Business Noob dauert das ca. 3 Monate wenn man sich wirklich reinhängt), und bereit ist etwas Startkapital (1 - 3k) zu investieren. Der Rest ist dann nur noch Selbstdisziplin, also dass man die Dinge die nötig sind damit das Business funktioniert, auch tut und nicht vor sich her schiebt.

Durch Automation Tools, fullfillment services etc. pp. schafft man einen Workload in einer Stunde für den man vor 10 jahren noch mehrere Angestellte 8std. am Tag brauchte. Man kann die Arbeit von überall erledigen wo eine Internetverbindung verfügbar ist, also auch auf Reisen. Die eigene Post kann man sich einscannen lassen, die Anrufe aufs Handy bzw. auf einen AB umleiten. Für jeden Scheiss gibt es Tools.

Man muss eben nur den inneren Schweinehund überwinden und es durchziehen. Sein eigenes China Produkt auf Amazon zu launchen und sicherstellen dass es ca. 10 mal pro Tag gekauft wird, und dabei 10$ Gewinn abwirft ist nicht schwer, es gibt Tools um die Nachfrage und Marktnischen zu ermitteln. Oder man baut eine Dropshipping Seite auf, wo Produkte dann mindestens 100$ profit bringen und ein verkauf pro Tag für ein ordentliches Einkommen reicht, und der Arbeitsaufwand entsprechend niedrig ist, und Tools für automatiserte Rechnungen dann enfallen, eine kann man ja wohl selbst am Tag schreiben.

Das kann wirklich jeder schaffen der will, man muss sich eben nur in das Thema einarbeiten.