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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trend Minimalismus - ist das was für euch?


Mr.Fency Pants
2015-11-18, 15:15:06
Zitat Wiki:

Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.

Mir ist das zum ersten mal so richtig beim Umzug bewusst geworden. Da habe ich so viele Dinge aussortiert/weggeworfen/verschenkt/verkauft und selbst jetzt sind noch Sachen bei mir auf dem Speicher, die ich (wahrscheinlich) nie wieder nutzen werde. Habe dann auch mal mein Kaufverhalten auf den Prüfstand gestellt und festgestellt, dass ich die meisten Dinge die ich brauche gar nicht so wirklich brauche. Seitdem habe ich auch nicht wirklich Lust mir neue Dinge zu kaufen und freue mich an den Sachen die ich bereits habe.

Ich würde mich nicht als Minimalist bezeichnen, aber ich stelle fest je weniger ich besitze und konsumiere, desto bewusster nutze ich die Dinge die ich bereits habe und verzichte auf Spontankäufe und Sachen, die ich nicht wirklich brauche. Das trifft auch für Emails, (Abmeldung von sämtlichen Newslettern), sozialen Netzwerke (bin sowieso nur bei Xing angemeldet), aufgeräumter PC, etc. zu.

Wenn mich die Leute fragen, was ich mir zu Weihnachten und Geburtstag wünsche, kann ich nur mit den Schultern zucken.

Wie geht es euch? Ist Minimalismus ein Thema oder eher nicht?

Lyka
2015-11-18, 15:20:32
grundsätzlich lebe ich sehr einfach, bin bei Medien etc. grundsätzlich nur noch an den Informationen interessiert, statt an der Verpackung, außer es ist extrem! limitiert.

bekomme aber sporadisch eine Obsession hinsichtlich einzelner Filme oder Bücher (oder Serien), die man kaufen MUSS, wenn man sie legal haben will. bin dann aber auch teilweise sehr lang dabei, mich um den Erwerb zu drücken -.-'

Fusion_Power
2015-11-18, 15:20:46
Naja, zwangsweise würd ich mal sagen, ich hab mir seit Jahren nix mehr gegönnt wenn mans genau nimmt mangels Geld. Weder technisches (PC 6 Jahre alt) noch Klamotten oder Möbel...
Geht eigentlich gut aber ab und zu möchte man sich selber doch auch mal was gutes können. Ich bin aber darüber hinaus kein wirklicher Freund der Konsum-Wut. Ich schätze daher ehr langlebige Dinge die halten, wenn man sich dann doch mal was gönnt. Und das ist heutzutage gar nicht mal so leicht, vieles ist ja nur noch zum wegwerfen gemacht, leider.

Lyka
2015-11-18, 15:23:38
eben. 50 oder 100 Euro Schuhe halten (oft nur) genauso lang wie 20 Euro Schuhe und für deutlich teurere Kleidung gebe ich kein Geld aus.

ich bedauere viele Käufe, die ich in den letzten Jahren getätigt habe. Leider ist der Verkaufserlös dieser Artikel so gering, dass ich sie behalte und die Hoffnung weitertrage, dass ich z.B. Filme doch ein zweites oder drittes Mal sehe.

Als Iain M. Banks gestorben ist, habe ich mir alle Kultur-Bücher gekauft und nicht wirklich gelesen -.-'

Godmode
2015-11-18, 15:34:03
Zitat Wiki:

Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.

Mir ist das zum ersten mal so richtig beim Umzug bewusst geworden. Da habe ich so viele Dinge aussortiert/weggeworfen/verschenkt/verkauft und selbst jetzt sind noch Sachen bei mir auf dem Speicher, die ich (wahrscheinlich) nie wieder nutzen werde. Habe dann auch mal mein Kaufverhalten auf den Prüfstand gestellt und festgestellt, dass ich die meisten Dinge die ich brauche gar nicht so wirklich brauche. Seitdem habe ich auch nicht wirklich Lust mir neue Dinge zu kaufen und freue mich an den Sachen die ich bereits habe.

Ich würde mich nicht als Minimalist bezeichnen, aber ich stelle fest je weniger ich besitze und konsumiere, desto bewusster nutze ich die Dinge die ich bereits habe und verzichte auf Spontankäufe und Sachen, die ich nicht wirklich brauche. Das trifft auch für Emails, (Abmeldung von sämtlichen Newslettern), sozialen Netzwerke (bin sowieso nur bei Xing angemeldet), aufgeräumter PC, etc. zu.

Wenn mich die Leute fragen, was ich mir zu Weihnachten und Geburtstag wünsche, kann ich nur mit den Schultern zucken.

Wie geht es euch? Ist Minimalismus ein Thema oder eher nicht?

Ich habe vor ein paar Jahren so ähnlich gelebt. Möglichst kleine Wohnung und wenig Sachen. Ist schon ein gutes Gefühl, wenn man mit wenig auskommt. Man muss sich dann schließlich um weniger Dinge Gedanken machen. Momentan bin ich aber wieder im Konsum-Hamsterrad.

Leo Babouta von Zen Habits macht gerade wieder einen Versuch:

http://zenhabits.net/on-minimalism/

Lyka
2015-11-18, 15:44:18
siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Einfaches_Leben

Ein Übermaß an Besitz, aufgrund von Streben nach sozialem Status und Prestige, wird als hinderlich und belastend betrachtet. „Shopping“ als Unterhaltung oder Freizeitbeschäftigung wird konsequent vermieden

Shopping als Freizeitbeschäftigung kann ich gar nicht verstehen.

Mr.Fency Pants
2015-11-18, 15:47:00
Ich habe vor ein paar Jahren so ähnlich gelebt. Möglichst kleine Wohnung und wenig Sachen. Ist schon ein gutes Gefühl, wenn man mit wenig auskommt. Man muss sich dann schließlich um weniger Dinge Gedanken machen. Momentan bin ich aber wieder im Konsum-Hamsterrad.

Leo Babouta von Zen Habits macht gerade wieder einen Versuch:

http://zenhabits.net/on-minimalism/

Das stelle ich auch fest, es ist insgesamt ein gutes Gefühl. Ich finde ja das Zitat ganz gut, welches da lautet: "Glücklich ist nicht wer viel hat, sondern wer mit wenig auskommt." Das trifft es imo ganz gut, da man sich auf das Wesentliche fokussiert. Sei es bei Wohnung, Möblen, Blurays, Spiele (Steam :D), technischer Schnickschnack,etc. Eine ganze Zeit habe ich Blurays und Spiele über Steam gekauft und festgestellt, dass ich eigentlich gar keine Zeit habe, diese alle wirklich allumfänglich zu konsumieren. Egal wie viel wir uns anschaffen, die Zeit Dinge auch wirklich zu nutzen wird dadurch nicht mehr.

Ich könnte mir theoretisch jeden Monat über 1000€ für Schnickschnack, Klamotten und Sonstwas raushauen, tue es aber nicht. Nicht weil ich es mir verkneife, sondern weil ich keinen Sinn (mehr) darin sehe. Freue mich wenn meine Sachen so lange wie möglich halten und versuche eher diese (sofern möglich) zu reparieren oder sonstwie langlebiger zu machen.

Mr.Fency Pants
2015-11-18, 15:48:10
siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Einfaches_Leben



Shopping als Freizeitbeschäftigung kann ich gar nicht verstehen.

Habe ich auch noch nie verstanden, ala ich fahre in die Stadt und gehe Shoppen...:confused: Entweder ich ziehe los weil ich etwas brauche, also einen Mangel habe oder nicht.

Lyka
2015-11-18, 15:49:09
der Erwerb von Produkten, die nicht notwendig sind, kann auch durch die 30 Tage Regel geklärt werden: Ich will es? Unbedingt? Ich schreibe es auf einen Zettel...

will ich es nach 30 oder 60 oder 90 Tagen immer noch, je nachdem, wann ich draufschaue, gestatte ich mir, danach Ausschau zu halten zu einem günstigen Preis.

Argo Zero
2015-11-18, 15:52:47
Mir fehlt ehrlich gesagt die Zeit irgend einen "Mist" zu kaufen.
Hätte ich mehr Zeit würde ich sehr wahrscheinlich mehr vereisen, weil ich hungrig auf neue Eindrücke bin. Allerdings halte ich nichts von vorgegebenen Trends. Ich versuche bewusst zu leben, gehe sehr gerne essen und arbeite täglich an meiner (positiven) Einstellung.

Franconian
2015-11-18, 15:55:17
Dieses "nichts besitzen/gönnen" aus Überzeugung heraus ist mir unverständlich, aber ich ich bin da auch nicht anfällig, sondern eher "geizig" und kaufe auch nicht jeden Schott, sondern wähle bewusst aus.

Dingen die ich gerne mag, die kaufe ich dann auch gern. Z.B sammle ich seit 13 Jahren Filme (4-stellig, im Wert eines Kleinwagens), das bereue ich zu keiner Sekunde sonder freue mich jedes Mal, wenn ich vor den Regalen stehe. Ab und zu habe ich mal einen Spleen und kaufe mir was, aber dann trenne ich mich auch wieder davon wenn das Interesse abflacht. Das macht mir ebenfalls viel Spass, also das Verkaufen und Geld "verdienen".

ux-3
2015-11-18, 15:59:09
Ich weise mal darauf hin, dass Minimalismus und Postmaterialismus sich in manchen Symptomen gleichen. Aber doch zwei Paar Schuhe sind.

Godmode
2015-11-18, 16:01:15
Das stelle ich auch fest, es ist insgesamt ein gutes Gefühl. Ich finde ja das Zitat ganz gut, welches da lautet: "Glücklich ist nicht wer viel hat, sondern wer mit wenig auskommt." Das trifft es imo ganz gut, da man sich auf das Wesentliche fokussiert. Sei es bei Wohnung, Möblen, Blurays, Spiele (Steam :D), technischer Schnickschnack,etc. Eine ganze Zeit habe ich Blurays und Spiele über Steam gekauft und festgestellt, dass ich eigentlich gar keine Zeit habe, diese alle wirklich allumfänglich zu konsumieren. Egal wie viel wir uns anschaffen, die Zeit Dinge auch wirklich zu nutzen wird dadurch nicht mehr.

Ich könnte mir theoretisch jeden Monat über 1000€ für Schnickschnack, Klamotten und Sonstwas raushauen, tue es aber nicht. Nicht weil ich es mir verkneife, sondern weil ich keinen Sinn (mehr) darin sehe. Freue mich wenn meine Sachen so lange wie möglich halten und versuche eher diese (sofern möglich) zu reparieren oder sonstwie langlebiger zu machen.

Ein sehr gutes Beispiel war die Anschaffung meiner Wasserkühlung im letzten Jahr. Zuerst habe ich mich gleich mal für den größten Radiator entschieden, den es gibt. Anfangs war ich auch zufrieden, bis ich dann auf die Idee kam, dort 24 140er Lüfter zu verbauen. Also habe ich erstmal 6 Stück 140er eingebaut. Alles Top. Nach einer Weile wollte ich wissen wie es mit 12 Lüftern ist, usw. Am Ende waren dann wirklich 24 Stück verbaut. Mir wurde das wieder zu langweilig und ich habe das Ding aus dem Kreislauf genommen und mit Leitungswasser und Plattenwärmetauscher gekühlt. Da diese Konzept nun auch langweilig ist, denke ich über einen Chiller nach. Der Anspruch steigt also mit jeder neuen Investition, man wird dabei aber nicht wirklich zufriedener oder glücklicher. Ich weiß das zwar schon sehr lange, aber immer kann ich mich dann auch nicht überzeugen, das auch durchzuziehen.

Das selbe beim Auto. Mein erstes Auto hatte 45 PS, jetzt habe ich 190 und eigentlich möchte ich mindestens 400. Ich wette bei 400 möchte ich dann 500 oder 600.

Ich kaufe zum Glück schon länger nur mehr Sachen die ich brauche. Gerade bei Steam-Sales muss man höllisch aufpassen, nicht im Kaufrausch zu versinken. Mein letztes Pack war eine Eidos-Collection, wovon ich dann nur Deus EX HR gespielt habe.

Habe ich auch noch nie verstanden, ala ich fahre in die Stadt und gehe Shoppen...:confused: Entweder ich ziehe los weil ich etwas brauche, also einen Mangel habe oder nicht.

Es gibt Leute (oft vom anderen Geschlecht) denen es wirklich Spaß macht, einfach einkaufen zu gehen, ohne Ziel. Habe ich nie verstanden, aber soll es geben.


der Erwerb von Produkten, die nicht notwendig sind, kann auch durch die 30 Tage Regel geklärt werden: Ich will es? Unbedingt? Ich schreibe es auf einen Zettel...

will ich es nach 30 oder 60 oder 90 Tagen immer noch, je nachdem, wann ich draufschaue, gestatte ich mir, danach Ausschau zu halten zu einem günstigen Preis.

Gute Regel, die muss ich mir merken.

Dieses "nichts besitzen/gönnen" aus Überzeugung heraus ist mir unverständlich, aber ich ich bin da auch nicht anfällig, sondern eher "geizig" und kaufe auch nicht jeden Schott, sondern wähle bewusst aus.

Dingen die ich gerne mag, die kaufe ich dann auch gern. Z.B sammle ich seit 13 Jahren Filme (4-stellig, im Wert eines Kleinwagens), das bereue ich zu keiner Sekunde sonder freue mich jedes Mal, wenn ich vor den Regalen stehe. Ab und zu habe ich mal einen Spleen und kaufe mir was, aber dann trenne ich mich auch wieder davon wenn das Interesse abflacht. Das macht mir ebenfalls viel Spass, also das Verkaufen und Geld "verdienen".

Bei dem Minimalismus den wir meinen geht nicht darum, dass man sich nichts vergönnen will, sondern das man einfach wenig Ballast hat und somit einen freien Kopf für viele andere Dinge hat.

Lyka
2015-11-18, 16:02:45
ich habe die von http://lifehacker.com/200755/control-spending-with-the-30-day-rule geklaut -.-'

die Leute im Get Rich Slowly blog haben durchaus recht gute Ideen, die US-Amerikaner sind teilweise noch härter drauf in Sachen Sparen, auch wenn viele 5-6 Kreditkarten jonglieren, aber das tun ja nicht alle ^^

Lokadamus
2015-11-18, 16:05:45
Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.

Seitdem habe ich auch nicht wirklich Lust mir neue Dinge zu kaufen und freue mich an den Sachen die ich bereits habe.Als Anhänger sehe ich mich nicht, lebe aber indirekt so schon die meiste Zeit meines Lebens. Hintergrund ist einfach, als Kind gab es nur Kleinigkeiten als spontane Geschenke. Alles andere sollte ich mir ansparen oder auf Geburtstag/ Weihnachten warten.

Seit wie vielen Jahren will ich schon einen neuen PC haben? Ich guck mir an, was gerade aktuell ist, schmeiß ein altes Spiel an und schon sind wieder ein paar Monate vergangen.
Man lernt die Sachen mehr zu schätzen.

Dr.Doom
2015-11-18, 16:06:20
Ja.

Finch
2015-11-18, 16:10:08
Also ich mag die Idee wenig materielles zu besitzen. Doch ich bin bin mitnichten geizig. Ich mag die Grundidee von Steam, netflix und co. Ich konsumiere gerne. Doch den materiellen Besitz finde ich immer sehr drückend und bindend.

Lyka
2015-11-18, 16:12:30
das Blöde ist halt (ich kenn das) mit der Überflutung der Möglichkeiten... dann die schnelle Langeweile, die auf die große Freude folgt; man investiert kaum noch Zeit und Energie in den Konsum der Ware...

(wieviele Netflix-Serien habe ich pausiert (auf endlose Zeit)? Viele Steam-Spiele, wieviele Kindle-Ebooks liegen herum, sind nur Möglichkeiten im Limbo gefangen -.-'

#44
2015-11-18, 16:12:32
Als Iain M. Banks gestorben ist, habe ich mir alle Kultur-Bücher gekauft und nicht wirklich gelesen -.-'
Tu es! Ich bin auch so zu den Büchern gekommen und hab' sie in recht kurzer Zeit gelesen. Es hat sich definitiv gelohnt!

@Topic
Auch wenn fast alle meine Anschaffungen wohl überlegt sind, sammelt sich auf Dauer doch einiges an Zeug an. Ich kaufe aber nicht, was ich als Schnickschnack/Gimmick o.ä. bezeichnen würde.
Ähnlich halte ich es mit meinem Medienkonsum - da wird fein selektiert. Meine Abbrecherquote ist da winzig.

Lyka
2015-11-18, 16:13:33
OT: ich verehre Player of Games, besitze es aber schon seit >10 Jahren... aber Phlebas war mir zu langweilig. Wayward fand ich auch... schwierig -.-' die Pre-Kultur-Bücher sind aber extrem gut -.-'

Danke für das Verständnis^^


Ontopic: Es ist auch schwierig, ohne großen Aufwand die Sachen loszuwerden. Ich habe einen Wäscheschrank voller Bücher. Allein der Aufwand, diese ohne Sie zu vernichten, loszuwerden, ist massiv. Die Vorgaben von Büchertischen z.B. sind recht hoch oder ich muss quer durch Berlin mit einem Rucksack voll 20x -.-'^^

Finch
2015-11-18, 16:17:34
das Blöde ist halt (ich kenn das) mit der Überflutung der Möglichkeiten... dann die schnelle Langeweile, die auf die große Freude folgt; man investiert kaum noch Zeit und Energie in den Konsum der Ware...

(wieviele Netflix-Serien habe ich pausiert (auf endlose Zeit)? Viele Steam-Spiele, wieviele Kindle-Ebooks liegen herum, sind nur Möglichkeiten im Limbo gefangen -.-'

Ich weis was du meinst. Bei Steam habe ich den Kreis durchbrochen. Es wird noch noch das gekauft was wirklich gespielt werden soll. Bei netflix bediene ich mich nach Lust und Laune. Wenn ich nicht weitersehe, dann sehe ich halt nicht weiter. So einfach ist das.

Mr.Fency Pants
2015-11-18, 16:18:51
das Blöde ist halt (ich kenn das) mit der Überflutung der Möglichkeiten... dann die schnelle Langeweile, die auf die große Freude folgt; man investiert kaum noch Zeit und Energie in den Konsum der Ware...

(wieviele Netflix-Serien habe ich pausiert (auf endlose Zeit)? Viele Steam-Spiele, wieviele Kindle-Ebooks liegen herum, sind nur Möglichkeiten im Limbo gefangen -.-'

Das finde ich auch (siehe mein Statement weiter oben dazu). Es kommen immer mehr Dinge dazu, die Zeit zum Konsumieren bleibt jedoch gleich. Ganz egal ob es materielle Dinge, der Konsum von Filmen, Serien oder Spielen ist.

Die 30 Tage Regel ist eine gute Methode finde ich. :)

Was auch sehr gut hilft Ballast loszuwerden ist die komplette Wohnung inkl. Kleiderschrank auszumisten und überflüssige Sachen zu verlkaufen oder zu verschenken. Ich wusste gar nicht was ich alles an Klamotten hatte, die ich seit ewigen Zeiten nicht mehr getragen habe und auch nicht mehr tragen würde. :eek:

Finch
2015-11-18, 16:38:28
Das ausmisten kann ich auch sehr empfehlen. Regelrecht befreiend.

Lyka
2015-11-18, 16:51:19
sehe ich auch so. Habe nicht wenig an wenig getragener Kleidung fortgeschafft.

Auch eine Sache sinnloser Ausgaben: Abos, die man nicht nutzt und die monatlich berechnet werden. Vielleicht der uralte Handyvertrag, der "nur" 10 Euro im Monat kostet, wo man aber die Simkarte sowieso nicht mehr hat. Mir hat auch die Kündigung meiner Kreditkarten geholfen, bei denen ich leider immer abbezahlte und bei 15% Gebühren und Gebühren etc... da kommt man nie raus. Daher einen echten Kredit genommen mit deutlichst weniger Zinsen und die Karten gekillt...

und: keine KK, kleinere Versuchung, auf PUMP zu kaufen -.-'



Ich halte gerne Ordnung in meinen Unterlagen... und man bekommt viel mit: Mein Amazon-Ordner ist der größte "Kauf-Abbuchungs"-Block -.-

Blackpitty
2015-11-18, 16:58:33
Mein Onkel lebts so.

Er hat irgendwann angefangen alles was er hatte und eigentlich nicht benutzt oder verwendet entsorgt.

ein riesen Bücherregal voller Bücher, Kleidung, andere Sachen und Geräte.

Kommt man zu ihm mal nach Hause, denkt man er ist vor 5 Minuten eingezogen.

TV hat er seit Jahren keinen mehr, er schaut maximal mit Antenne was über den Mac oder surft halt im Netz.

Hab da kein Problem damit, jeder so wie er mag.

Ich selbst bin kein Messi, ich hab halt nur viele Hobbys und somit eben auch viel Zeug da.

Aber ich hab wirklich nur Kleidung und Dinge, die ich wirklich regelmäßig nutze, alles andere fliegt bei mir auch raus oder wird gar nicht erst geauft

Was ich halt zunehmend merke was jeder kennt, man wird älter, der Tag hat immernoch 24 Stunden doch die Zeit fliegt so dahin, dass man kaum noch zu was richtig Zeit hat.

Darum muss ich mal drüber nachdenken ob ich von meiner Hobbyliste was streiche.....

Wie hier geschrieben mit so Abbos und sonstigem Zeug habe ich noch nie Geld für ausgegeben, da belastet mich rein garnichts

Lawmachine79
2015-11-18, 17:21:53
Nein. Ich bin der Antichrist dieses Threads. In Spielen mit dem Thema Nachhaltigkeit wäre ich der unbesiegbare Endboss, der mit Zeug wirft, das er eigentlich gar nicht braucht (außer zum Werfen). Mein Lieblingsbeispiel: ich treibe extrem viel Sport, um extrem viel essen zu können (das ist der Grund!). Ich könnte auch keinen Sport machen und einfach wenig essen. Stattdessen konsumiere ich: 23.000 Kalorien/Woche statt den nötigen 14.000. Die 9.000 verbrenne ich halt einfach wieder durch Sport. Wenn ich nicht zweimal die Woche so viel fresse, dass mir schlecht wird, ist das für mich keine Lebensqualität. Leider gibt es in Restaurants heutzutage keine Brechfedern und Vomitorien mehr.
Wegen des Sports muss ich zig paar Turnschuhe konsumieren und Laufkleidung verschleissen. Dafür muss ich 'ne Menge arbeiten. Zur Arbeit fahre ich 60 Kilometer mit einem Auto, was recht viel verbraucht. Ich beabsichtige, mir ein Auto zuzulegen, was noch mehr verbraucht.

Mac
Soso, und Dein Onkel ist also Minimalist...ein Mac wäre selbst mir zuviel an Verschwendung. Wobei, das ist eine andere Form der Verschwendung, Geld auszugeben, ohne eine äquivalente Gegenleistung zu bekommen.

Fusion_Power
2015-11-18, 17:38:24
Soso, und Dein Onkel ist also Minimalist...
Kann doch durchaus ein uralter Mac sein. ;)

Also gut ist, dass man ja Heutzutage viel Mist los werden kann übers Internet und so eventuell noch den ein oder anderen Groschen machen kann. Hab ich bisher leider nicht denn ich bin auch Daten-Minimalist und bin auf keiner (ver)Kaufsplattform angemeldet. Aber für Notfälle gibts ja noch Flohmärkte etc.

Ich brauch auch dringend nen neuen Rechner aber konnte mich noch nicht durchringen einen anzuschaffen, meiner läuft ja noch. Ist zwar noch Vista drauf (wer lacht da :freak: ) aber es ist mit Updates versorgt, läuft flott und so eingestellt wie ichs will. Das musss man bei Win 10 erst mal schaffen.
Außerdem kann ich mich nie entscheiden: Laptop oder Desktop... :D

ist bei mir in dem Fall also ehr Minimalismus durch Entscheidungsunfähigkeit.

Lyka
2015-11-18, 17:39:43
und trotzdem hast du nur 24h am Tag Lebenszeit W79... und du arbeitest viel und sportest viel etc... schläfst du irgendwann?

Mr. Chau
2015-11-18, 17:45:56
mit anfang 20 hats bei mir angefangen, dass ich durch die ganze kauferei und durch den ganzen kram, den ich besaß, nur unglücklicher wurde.

heute, 10 jahre später, lebe ich sehr einfach. mit einem kleiderschrank (http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/30246468/#/30246468) und einer kommode für klamotten (zwei von drei schubladen sind leer), einer matzratze, einem kleinen küchentisch mit drei stühlen und zwei stelampen. das wars. elektronischen kram habe ich nur das, was ich wirklich brauche: barttrimmer, elektrische zb, iphone, mac, drucker.
bücher besitze ich zwei. den rest habe ich verschenkt oder weggeworfen. keine blu rays, keine cds. nur ein paar comics.
in der küche habe ich je 3 große und kleine teller, 3 gläser usw. (für besuch). 2 töpfe, 2 pfannen und ein paar weitere sachen zum kochen. im bad siehts ähnlich aus.
ich gebe aber zu, dass, wenn ich mir was kaufe, ich nach dem "das beste oder nichts"-prinzip kaufe.

meinen freundeskreis habe ich auf meine besten freunde minimiert. keine freundin/frau, keine kinder.

auch wenn ich recht gut geld verdiene, ich würde immer so weiterleben wollen.

#44
2015-11-18, 17:56:07
Nein. Ich bin der Antichrist dieses Threads. In Spielen mit dem Thema Nachhaltigkeit wäre ich der unbesiegbare Endboss, der mit Zeug wirft, das er eigentlich gar nicht braucht (außer zum Werfen). Mein Lieblingsbeispiel: ich treibe extrem viel Sport, um extrem viel essen zu können (das ist der Grund!). Ich könnte auch keinen Sport machen und einfach wenig essen. Stattdessen konsumiere ich: 23.000 Kalorien/Woche statt den nötigen 14.000. Die 9.000 verbrenne ich halt einfach wieder durch Sport. Wenn ich nicht zweimal die Woche so viel fresse, dass mir schlecht wird, ist das für mich keine Lebensqualität. Leider gibt es in Restaurants heutzutage keine Brechfedern und Vomitorien mehr.
Wegen des Sports muss ich zig paar Turnschuhe konsumieren und Laufkleidung verschleissen. Dafür muss ich 'ne Menge arbeiten. Zur Arbeit fahre ich 60 Kilometer mit einem Auto, was recht viel verbraucht. Ich beabsichtige, mir ein Auto zuzulegen, was noch mehr verbraucht.


Soso, und Dein Onkel ist also Minimalist...ein Mac wäre selbst mir zuviel an Verschwendung. Wobei, das ist eine andere Form der Verschwendung, Geld auszugeben, ohne eine äquivalente Gegenleistung zu bekommen.

Wenig zu besitzen und viel Geld ausgeben widerspricht sich nicht zwangsweise.
Im Gegenteil - es kann Mehrfachkaufen verhindern...

Joe
2015-11-18, 17:56:35
Ich konsumiere ziemlich viel, trotzdem hab ich eigentlich eine ganz gute Balance.

Ich hab mit räumlich immer konsequent eingeschränkt.
Je mehr Raum man hat, desto mehr Müll hat man, den man eigentlich nicht braucht.
Wenn ich z.B. ein neues Paar Schuhe oder einen neuen Anzug kaufe, muss ich dafür einen alten Rausschmeißen, einfach aus Platz Gründen.

Ist vielleicht nicht der Buddhistische Weg, zwingt einen aber zumindest sich bei jeder Anschaffung doch etwas mehr Gedanken zu machen.

Blackpitty
2015-11-18, 17:57:05
Soso, und Dein Onkel ist also Minimalist...ein Mac wäre selbst mir zuviel an Verschwendung. Wobei, das ist eine andere Form der Verschwendung, Geld auszugeben, ohne eine äquivalente Gegenleistung zu bekommen.

ist nen aktuelles Modell in Top Ausstattung:freak:

Arcanoxer
2015-11-18, 18:01:58
Minimalistisch leben und Schwerpunkte setzen schliesst sich ja nicht unbedingt aus.

Lyka
2015-11-18, 18:10:13
Prioritäten setzen, man muss ja nicht komplett asketisch leben. Ich meine, einige Leute leben auch sehr sparsam, haben dafür 1x im Jahr für 3 Wochen einen sehr teuren und schönen Urlaub z.B.

Lawmachine79
2015-11-18, 18:15:20
und trotzdem hast du nur 24h am Tag Lebenszeit W79... und du arbeitest viel und sportest viel etc... schläfst du irgendwann?
Joar, zum Glück komme ich mit 4-6 Stunden aus. Ab 6 Stunden fühle ich mich eigentlich gut, wenn ich mich am WE besaufe werden es auch mal 8. Den Sport muss man halt sinnvoll in den Alltag einbauen. ZB: Wenn ich früh genug losfahre, komme ich vor dem Stau in DDorf an; heisst: Fahrzeit nur 30-45 Minuten. Habe dann Sportzeug schon an und laufe einfach da, wo meine Arbeit ist ("Rheinrunde" in DDorf). Dann bin ich um 9 im Büro und da dusche ich dann, 9:30 fange ich an zu arbeiten, meist so bis 20/21 Uhr. So gegen 21:30 bin ich dann wieder zu Hause. Da habe ich dann 2-3 Stunden Freizeit für Hobby, Freundin etc. Wochenenden sind komplett arbeitsfrei. Klingt stressig, aber wenn man erstmal in dem Rhythmus ist, geht es gut. Der Mensch gewöhnt sich an alles (für die entsprechende Gegenleistung ;) ). Größte Lebensqualitätsbremse ist im Moment die Fahrerei. Werde aber in absehbarer Zeit näher an DDorf ranziehen (aber nicht rein, wohne gerne ländlich, Ratingen ist interessant, da könnte ich dann zB zur Arbeit laufen; dann ist die Zeit, die für den Arbeitsweg draufgeht zugleich Zeit für Sport).

Mosher
2015-11-18, 18:26:28
Ich besitze einiges an Technik, aber selten das neueste am Markt und wenn doch, dann behalte ich es meistens, bis es unbrauchbar geworden ist.

Ich besitze ein gebrauchtes 5k€-Auto mit mittelmäßigem Verbrauch und plane, dieses 5-7 Jahre lang zu fahren. , bevor ich mir das nächste 5-8k€-Auto kaufe.

Ich esse und koche gerne mal gut und üppig, gleiche den Kalorienüberschuss dann über einige Tage Mäßigung aus.

Bis hierhin wäre ich also der absolute Durchschnittstyp gemessen am hießigen Lebensstandard.

Wo ich deutlich minimalistische Tendenzen habe, sind
- Möbel (Fast alles schon seit ewigen Jahren 3-4 mal umgezogen. Nichts passt zusammen. Ist mir egal)
- Kleidung (Wird getragen, bis sie wirklich, WIRKLICH kaputt ist. Gilt speziell für Schuhe und Jeans)
- Schnickschnack und Dekoration. (Gibt es nicht. Und wenn, dann war es ein Werbegeschenk, oder eine Überraschung auf der letzten Firmenweihnachtsfeier)


Ich gehöre trotz allem nicht zu den Menschen, die unbedingt ständig einen PC oder Handy brauchen und nehme diese Geräte oft genug bewusst nicht mit, um mich auf anderes konzentrieren zu können. Shopping gehört nicht dazu.

Unter'm Strich würde ich sagen, dass mir bloßer Besitz teurer Dinge absolut nichts gibt, solange ich nicht einen spürbaren Mehrwert davon erhalte.

Schiller
2015-11-18, 18:28:37
Minimalistisch leben und Schwerpunkte setzen schliesst sich ja nicht unbedingt aus.
Jop, ich sehe da keinen Widerspruch. Es ist die Weisheit "Wer billig kauft, kauf zweimal." im umgekehrten Schluss: lieber einmal kaufen, dafür aber hochwertig und langfristig.

Dieses Thema beschäftigt mich auch schon länger, da ich selbst festgestellt habe, dass das Leben des Großteils der Menschen der westlichen Gemeinschaft aus Konsum besteht. Man arbeitet, um zu konsumieren: Nahrung, Kleidung, Strom, Wasser, Elektronik, Kraftstoff, Tabak, Alkohol, Kaffee....

Selbst die meisten Hobbies sind konsumorientiert: das Sammeln von irgendetwas, das Verschleissen von irgendetwas, das Optimieren, das Verbrauchen...

Bei mir ist es so, dass ich versuche, den tristen Job und den fehlenden Sinn darin mit Konsum aufzuwiegen. Das hält gerade mal für den Augenblick des Kaufs. Danach wird bereits Jagd auf neue Beute gemacht. Ich suche z.B. ein paar Monate nach der vermeintlich passenden Stereoanlage, schau hier und da, bin dann aber so von Informationen völlig überreizt (Tests aus Zeitschriften, Meinungen/Bewertungen aus dem Internet, Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis, Beratung der Verkäufer), dass ich schlussendlich irgendetwas nehme, damit die Suche abgeschlossen ist. Richtig Freude habe ich an dem Gerät dann auch nur sehr kurzweilig. Danach suche ich mir schon irgendwas Neues...

Es ist ein Teufelskreis. Konsum befriedigt nicht, das ist eine Täuschung. Ich konsumiere, weil ich bislang keinen nachhaltigen Sinn in meinem Dasein gefunden habe. Und das zu ändern ist in unserer Gesellschaft, die vom Konsum lebt, sehr schwer. So wie mir geht es leider auch vielen anderen, zumindest denen, die sich die Situation eingestanden haben und tiefer darüber nachdachten.

Um zum Minimalismus zurückzukommen: ja, grundsätzlich versuche ich minimalistisch zu leben. Denn Eigentum verpflichtet nicht nur, sondern belastet auch, vor allem die Seele. Mir macht die Entsorgung mehr Spaß als der Erwerb. :freak:

Mr.Y
2015-11-18, 18:37:19
Ich bin vor einem halben Jahr umgezogen und das so ziemlich ohne alles: 2 große Koffer voll, das wars. Seitdem lebe ich glücklicher als je. Mein Hab und Gut ist noch in einem Lager, im Dezember werde ich es auflösen: Verkaufen, verschenken, verschrotten. In den 6 Monaten habe ich nicht ein Teil, was vorher für mich noch wichtig genug war es einzulagern, wirklich vermisst.

Ich finde es schön "wenig" zu haben, gebe dann bei den Sachen selbst aber gerne auch ein bisschen mehr Geld aus oder gönne mir viel im Alltag: Essen gehen, nette Unterhaltungssachen. Wozu ein TV, wenn ich für die 1000 Euro auch 100* ins Kino kann (ja, manche mögen Kino nicht, blablabla).

Ewig wird das vllt. nicht so weiter gehen, denn mit Familiengründung braucht man einfach wieder viel viel Kram, aber danach kann man ja gerne auch Sachen wieder verkaufen oder verschenken. Dieses "man könnte es nochmal brauchen" oder "ich will jetzt xy unbedingt haben" ist abgeschafft. Ich habs zwar nicht 30 Tage, aber alles was ich kaufne will kommt in die Bookmarks. Nach einiger Zeit schaue ich: Willstes wirklich haben? 50% der Sachen fliegen wieder raus, der Rest wird gekauft.

ux-3
2015-11-18, 18:53:40
Ich konsumiere, weil ich bislang keinen nachhaltigen Sinn in meinem Dasein gefunden habe.

Ich meine mich erinnern zu können, auch mal so gelebt zu haben. Irgendwann ist die Sinnlosigkeit dann vorbei gewesen, der Konsum auch.


Und das zu ändern ist in unserer Gesellschaft, die vom Konsum lebt, sehr schwer. So wie mir geht es leider auch vielen anderen, zumindest denen, die sich die Situation eingestanden haben und tiefer darüber nachdachten.


Das wiederum halte ich für eine "Ausrede". Wenn Konsum nicht zur Zufriedenheit führt, sollte ein halbwegs cleverer Mensch doch mal das Pferd wechseln.

Denn Eigentum verpflichtet nicht nur, sondern belastet auch, vor allem die Seele. Mir macht die Entsorgung mehr Spaß als der Erwerb. :freak:

Eigentum erfordert "Wartung". Und die erfordert Zeit. Von daher beansprucht uns unser Besitz, auch wenn wir das gar nicht wollen. Ich trenne mich auch gerne von Dingen.

Schiller
2015-11-18, 19:09:53
Das wiederum halte ich für eine "Ausrede". Wenn Konsum nicht zur Zufriedenheit führt, sollte ein halbwegs cleverer Mensch doch mal das Pferd wechseln.
Natürlich ist es eine Lüge. Aber um die Miete, Nahrung und die sonstigen Rechnungen bezahlen zu können, braucht mal nunmal ein stabiles Einkommen. Das bekommt man aber zu 99% nur durch die 0815-Jobs.

Ich wäre auch gerne weltreisender Schriftsteller oder Privatier, doch wer bezahlt mir das?

Lyka
2015-11-18, 19:11:51
ja, ich halte auch eher wie Kafka, Job zum Geldverdienen, und danach an seinem echten Lebenszweck arbeiten.

ux-3
2015-11-18, 20:12:30
Natürlich ist es eine Lüge. Aber um die Miete, Nahrung und die sonstigen Rechnungen bezahlen zu können, braucht mal nunmal ein stabiles Einkommen. Das bekommt man aber zu 99% nur durch die 0815-Jobs.

Auch 0815 Jobs können sehr sinnerfüllt sein. Etliche Jobs dienen nicht dem Reichtum weniger sondern dem Wohlergehen aller.

danach an seinem echten Lebenszweck arbeiten.

Moderator im 3DC? Ernsthaft, wenn Du privat Deinen Lebenszweck verfolgen willst, dann musst Du dich HIER ABMELDEN, sonst kommst Du nie dazu.

Shink
2015-11-18, 20:41:42
Um dem Trend Rechnung zu tragen: Gibt es nicht schon ein paar Threads dafür? (mir fällt jetzt z.B. der (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=490388) ein.)

Davon abgesehen: Ja, ich sehe mich schon so.
Ausgaben heuer bisher für mich:
- Schränke. Bücher, Werkzeug, Rechnungen etc sind jetzt hinter Türen und verstauben nicht mehr.
- Microscooter für 70€. War eine gute Anschaffung - erspart ~20 Minuten Gehzeit pro Tag, die ich z.B. länger arbeiten oder daheim sein kann. Da ich Überstunden bezahlt bekomme, zahlt sich das in kürzester Zeit von alleine ab und ich mache Gewinn damit.
- 3 T-Shirts. (Meine Frau zwang mich quasi dazu...).
- Ein Handy ohne Simlock, da ich meinen Vertrag gekündigt hab. Jetzt kann ich zu einem Discount-Anbieter umsteigen und erspare mir pro Jahr 80€ Grundgebühr und Pauschale.

Morale
2015-11-18, 20:46:31
Moderator im 3DC? Ernsthaft, wenn Du pivat Deinen Lebenszweck verfolgen willst, dann musst Du dich HIER ABMELDEN, sonst kommst Du nie dazu.
Er hat doch schon beim Job für Geldverdienen geflunkert ;)

Gut, dass du Lyka, bei deinem Gehalt eher minimalistisch lebst ist klar.

@Topic
As jetzt Student, mit Frau und Kind bin ich eher sparsam, früher nicht, wobei mein Verdienst schon immer ganz gut war (für meine Ausbildung).
Extra Minimalistisch leben weil "cool" usw. nö. Einfach nicht jeden Scheiss kaufen.
Bei Steam habe ich z.b. auch "Nur" 120 Spiele, für 12 Jahre STeam doch ganz ok (die meisten sind auch keine NP Spiele)

Lyka
2015-11-18, 20:48:51
Moderator im 3DC? Ernsthaft, wenn Du pivat Deinen Lebenszweck verfolgen willst, dann musst Du dich HIER ABMELDEN, sonst kommst Du nie dazu.

ich schreibe jeden Morgen eine Stunde. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Mod bin ich meistens, wenn ich auf Arbeit bin und nicke und "aha" sage :)

Mr.Fency Pants
2015-11-19, 09:41:59
Nein. Ich bin der Antichrist dieses Threads. In Spielen mit dem Thema Nachhaltigkeit wäre ich der unbesiegbare Endboss, der mit Zeug wirft, das er eigentlich gar nicht braucht (außer zum Werfen). Mein Lieblingsbeispiel: ich treibe extrem viel Sport, um extrem viel essen zu können (das ist der Grund!). Ich könnte auch keinen Sport machen und einfach wenig essen. Stattdessen konsumiere ich: 23.000 Kalorien/Woche statt den nötigen 14.000. Die 9.000 verbrenne ich halt einfach wieder durch Sport. Wenn ich nicht zweimal die Woche so viel fresse, dass mir schlecht wird, ist das für mich keine Lebensqualität. Leider gibt es in Restaurants heutzutage keine Brechfedern und Vomitorien mehr.
Wegen des Sports muss ich zig paar Turnschuhe konsumieren und Laufkleidung verschleissen. Dafür muss ich 'ne Menge arbeiten. Zur Arbeit fahre ich 60 Kilometer mit einem Auto, was recht viel verbraucht. Ich beabsichtige, mir ein Auto zuzulegen, was noch mehr verbraucht.

Das muss sich nicht zwangsweise widersprechen (ok, vielleicht bis auf die Karre :D).

Wer ein Hobby mit großer Freude betreibt, der wird auch mehr Ressourcen für dieses Hobby verbrauchen. Ich brauche durch den Sport auch meine 3500 kcal am Tag, da Hardgainer. Ich achte nur darauf, dass die Nahrung nicht zum großenTeil aus Fleisch besteht. Wenn, dann nur hochwertiges Fleisch vom lokalen Metzger. Das wäre für viele "echte" Minimalisten wahrscheinlich auch schon ein absolutes nogo.

Es geht bei dem Thema ja auch um Dinge, die man hat/monatlich bezahlt, etc. die man gar nicht wirklich nutzt oder braucht. Ein Hobby auf das man sich richtig fokussiert ist in meinen Augen eine gute Sache. Lieber wenig Dinge richtig machen, als viele Dinge nur halb.

Mr.Fency Pants
2015-11-19, 10:06:49
Natürlich ist es eine Lüge. Aber um die Miete, Nahrung und die sonstigen Rechnungen bezahlen zu können, braucht mal nunmal ein stabiles Einkommen. Das bekommt man aber zu 99% nur durch die 0815-Jobs.

Ich wäre auch gerne weltreisender Schriftsteller oder Privatier, doch wer bezahlt mir das?

Das ist genau der Punkt. Wer nicht ständig konsumieren muss, der hat genau dieses Geld für essentielle Dinge wie Nahrung, Miete und Sonstiges über und kann im Gegenzug evtl. auch weniger arbeiten. Ok, nicht immer kann man seinen Job von 40 auf 30 Stunden reduzieren, aber der Verzicht auf (unnützen) Konsum kann in meinen Augen eine ganze Menge bringen, z.B. das Anhaften an Gegenstände und die damit verbundene Zeit das neue Objekt auszusuchen, zu kaufen, instand zu halten (oder umzutauschen), etc.

Der ständige Konsum nach immer neueren und besseren Dingen sorgt kurzzeitig für Freude, aber je mehr man konsumiert, desto schneller flacht die Freude auch wieder ab und daher konsumieren viele immer weiter und immer weiter. Daher finde ich auch den Begriff Konsumjunkie nicht ganz unangebracht. Das eigentlich auch lang anhaltende Glück kann imo aber nicht von Außen kommen (durch Konsum, Beziehungen,...), sondern nur aus einem selbst. Klingt vielleicht etwas schwülstig, trifft in meinen Augen aber absolut zu, der Buddhismus lehrt dies schon seit langer Zeit. Kann nur empfehlen sich damit mal auseinander zu setzen, wer auf der Suche nach einem einfachen und ausgewogenen Leben ist. Muss ja nicht direkt das Kloster sein...:)

SamLombardo
2015-11-19, 10:27:25
Ich glaube, viele die diese Einstellung des Minimalismus leben machen aus der Not eine Tugend. Als ich noch Student war und knausern musste, hab ich mir ich eingeredet dass es mir so doch sehr gut geht, und ich nicht zu den Verschwendern gehöre, die Alles haben müssen. Damit hab ich mich dann besser gefühlt. Jetzt, da ich zum Glück nicht mehr knausern muss, kauf ich mir gern schöne Dinge, mache schöne Reisen oder gehe einfach schön essen....Ich denke, ein paar Leute mag es geben, die das Minimalismus Ding aus Überzeugung machen, aber den meisten würde es genauso gehen wie mir.

Kann natürlich auch falsch sein;)

Mr.Fency Pants
2015-11-19, 11:03:19
Ich glaube, viele die diese Einstellung des Minimalismus leben machen aus der Not eine Tugend. Als ich noch Student war und knausern musste, hab ich mir ich eingeredet dass es mir so doch sehr gut geht, und ich nicht zu den Verschwendern gehöre, die Alles haben müssen. Damit hab ich mich dann besser gefühlt. Jetzt, da ich zum Glück nicht mehr knausern muss, kauf ich mir gern schöne Dinge, mache schöne Reisen oder gehe einfach schön essen....Ich denke, ein paar Leute mag es geben, die das Minimalismus Ding aus Überzeugung machen, aber den meisten würde es genauso gehen wie mir.

Kann natürlich auch falsch sein;)

Mir geht es nicht so, das ist eine freiwillige Entscheidung. Wie gesagt, ich könnte jeden Monat über 1000€ für alles mögliche raushauen, im kleineren Stil habe ich das eine Zeit lang auch gemacht. Ich finde Essen gehen oder Reisen sind noch etwas anderes als seine Wohnung mit Dingen vollzustellen. Ich persönlich finde es auch besser sich für das Geld Erfahrungen und Erinnerungen als Dinge zu kaufen. Nur da ist es imo auch wieder das Gleiche: wenn ich jeden Tag schön essen gehe, dann habe ich da auch irgendwann den gleichen Effekt.

Ash-Zayr
2015-11-19, 11:22:00
Es ist ja die Frage, ob sich bei Menschen Besitz, sagen wir ruhig Gerümpel, anhäuft, weil sie so viel und zu viel kaufen, oder weil sie sich nicht von Altem, Ausgedienten trennen können. Und die Dachböden und Keller dieser Welt würden nicht diese Gerümpel-Fundgruben sein, wäre letzteres gegeben. Menschen können sich nicht trennen, weil sie, solange ein Gegenstand ja haptisch noch erfassbar ist, dieser einen Wert impliziert; sei es ein nostalgischer, praktischer, möglicherweise noch finanziellen. Und das ist ja auch gut so, dass diese Güterbindung im Menschen verwurzelt ist, Besitz zu würdigen, zu ehren, ihn zu verteidigen falls nötig.
Aber mit Geld und Zeit kommt Langeweile und das Böse, welches kaufen will, obwohl das Vorhandende noch existiert. Dies ist jeweils der Punkt, an dem wir sinnlos anhäufen.
Ich habe mir vor 8 Wochen ein paar Schuhe gekauft, vom Stil und Zweck eindeutig als Ersatz für ein gleichartiges Paar gedacht, welches völlig auf ist und mit dem ich nicht mehr zur Arbeit gehen könnte. Dennoch habe ich das alte Paar noch da....es hat mich doch so lange begleitet, und ich könnte es ja als Arbeitsschuhe mal für Garten oder Malarbeiten behalten....fatal...da beginnt die Gerümpel-Spirale....und wer hat nicht die übliche PC-Grabbel-Schatzkiste, bewahrt Magazine in Bergen auf, in die nie wieder ein Blick geworfen wird? Seit 15 Jahren habe ich meine Teddiebären und Tiere aus Kindertagen auf dem Dach und würde jeden zerfleischen, der sich daran vergräfe.....;)

Wegwerfen/Trennen ist Voraussetzung für Minimalismus.
Kauf und Wegwurf müssten quit pro quo ablaufen...tun sie aber meist nicht...;)

Mr.Y
2015-11-19, 11:25:01
Ich denke gemeint ist auch eher das Verzichten auf "jeden Scheiß" kaufen und nicht unbedingt Konsum per se - so verstehe ich für mich Minimalismus.
Ich hab genug Geld um mir irgendein Blödsinn zu kaufen, aber nach einigen Jahren in denen ich eben jedes "Haben will" mit einem Kauf belohnt habe, habe ich festgestellt, dass das MICH nicht glücklich macht und ich eher das "freie" mag, wenn man sich nicht um alles kümmern muss / keine "Verlust"-ängste, etc. Wenn ich sehe, was manche für Alarmanlagen, bla bla bla. Sorry, aber meinen gesamten Besitz könnte ich von meinem Gesparten 10* ersetzen. So what.
Lieber Gefühle / Erinnerungen als Produkte könnte man meine Einstellung vllt. beschreiben: Lieber Kino, Musical, Festival, Reisen, Essen gehen als TV, dicke Stereoanlage, dickes Auto und Musterküche :freak:

@Ash-Zayr:
Guter Punkt: Aufheben bzw. nicht Wegschmeissen. Auch ich habe ein paar Erinnerungsstücke, zB die besagten Kuscheltiere aus Kindertagen. Doch alte Schuhe (könnte man mal brauchen) habe ich ein Paar. Wenn ich da zB meine Eltern sehe: Ich glaube mindestens 5 Paar je stehe da rum.
Auch ich hatte Berge von Zeitschriften - ich hoffe keinem Sammler kommen die Tränen, aber Altpapier. Vllt. hat sich wenigstens jemand nochmal damit den Arsch abgewischt, denn so hatten sie wenigstens nochmal einen Zweck. PC-Bastelkiste? Nope. Alte Teile werden verkauft, verschenkt, weggeschmissen. Habe ich einen Defekt, dann ist der PC offline. Aber seriously: Heute wartet man doch nicht mehr groß auf Bestellungen bzw. hat man mit Smartphone und/oder Notebook Ersatz.

blackbox
2015-11-19, 11:45:17
Sorry, aber was hier erwähnt wird, ist nicht mal im Entferntesten Minimalismus.
Was ich hier heraus lese, ist immer nur der Verzicht auf Luxus. Ein dekadenter Verzicht auf Luxus. Mehr nicht.
Unter Minimalismus verstehe ich etwas ganz anderes. Nämlich das Handeln unter dem Gesichtspunkt der Reduzierung auf das Notwendigste.

Ash-Zayr
2015-11-19, 11:49:00
Dann ist Minimalismus = Aussteigertum...und damit eine ganz andere Ecke......streift eure Existenz ab und geht den Rest eures Lebens in den Wald, oder gründet eine Schmodder-Schmierlappen-Taugenichts-Kommune wie in alten Zeiten...?
Nö, wäre beides nicht meins; dann bin ich lieber dekadent wider Willen, da ich nun einmal Teil eines soziologischen, wirtschafltichen Systems bin; hineingeboren wurde. Ich verdiene Geld, ich will es ausgeben und nicht bis zum Tod maximal angehäuft haben. Verzichte ich oder schmeisse weg, dann nicht aus Überzeugung, sondern aus dem rein egoistischen Grund, mich mit zu viel parallelem Besitz nicht überfordern zu wollen in meinem manischen Ordungs- Kontroll und Aufräumzwang.

Zudem: wer erdreistet sich denn, amtlich und offiziell "das Notwendigste" zu definieren? Notwendig wofür? Rein körperliches Überleben? Dafür reichen Wasser und Brot. Wohnen kann man wunderbar lebenslänglich in einer Knastzelle, wie hundertausende hardcore Knastis seit jeher beweisen...oder geht es um das notwendigste individuelle Glück, Erfüllung und Wohlfühlen? Falls ja, gibt es so viele Definitionen davon wie es Menschen auf der Welt gibt.

Argo Zero
2015-11-19, 11:52:20
Minimalismus ist dann wohl im Wald wohnen mit einem Zelt und im Bach fischen gehen?
Für manch Bewohner in Afrika wäre das Zelt wohl schon Luxus, also ist die Definition stark abhängig vom "Durchschnitt" einer Gesellschaft.
Fernsehen, Auto und Radio dürften mittlerweile fast schon zum Existenzminimum in Deutschland gehören.

RaumKraehe
2015-11-19, 11:57:59
Ich halte von Trends gar nichts. Denn ein Trend ist immer nur eine temporäre Erscheinung aber nie eine dauerhafte nachhaltige Errungenschaft.

Ich persönlich lebe schon seit Jahren nach dem Prinzip "Eigentum belastet" und dementsprechend habe ich so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Im Grunde ist das recht schon recht minimalistisch.

Argo Zero
2015-11-19, 12:00:06
Inwiefern belastet Eigentum denn? Ich frage, weil es bei mir 180° anders ist.

blackbox
2015-11-19, 12:05:56
Zudem: wer erdreistet sich denn, amtlich und offiziell "das Notwendigste" zu definieren? Notwendig wofür? Rein körperliches Überleben? Dafür reichen Wasser und Brot. Wohnen kann man wunderbar lebenslänglich in einer Knastzelle, wie hundertausende hardcore Knastis seit jeher beweisen...oder geht es um das notwendigste individuelle Glück, Erfüllung und Wohlfühlen? Falls ja, gibt es so viele Definitionen davon wie es Menschen auf der Welt gibt.

Gibt es: die Hartz4-Gesetze beschreiben genau das, was du brauchst für dein alltägliches Leben.
Und wenn wir hier das Thema bereden, dann bin ich davon ausgegangen, dass wir von der westlichen Welt reden.

RaumKraehe
2015-11-19, 12:11:50
Inwiefern belastet Eigentum denn? Ich frage, weil es bei mir 180° anders ist.

Dinge die man hat zwingen einen dazu sich darum zu kümmern. Sei es auch nur jede Woche den Staub vom TV zu wischen, um was triviales zu nennen. Hat man ein Haus muß man es instandhalten, den Garten pflegen etc, um was mehr greifbares zu nennen.
Das verbraucht alles Zeit. Zeit ist mir wichtig. Und weil ich keine Zeit darin verschwenden möchte den Staub von meinem TV zu wedeln oder einen Garten zu pflegen, habe und will ich einfach keinen TV und will auch keinen Garten.

Weiterhin kommt bei mir persönlich noch hinzu das ich irgend wie nur glücklich bin wenn ich weiß das ich jederzeit ohne große Umstände meine Sachen packen kann und wo anders hingehen kann. Da ist Eigentum eine recht große Belastung denn das muß man ja irgend wie alles erst mal los werden. Sei es durch das Verkaufen (kostet Zeit) oder das Wegschmeißen. (kostet auch Zeit.)

Ash-Zayr
2015-11-19, 12:18:21
da bist Du das, was meinen einen Vagabunden nennt....auch wenn Du es nicht bis in letzte Konsequenz auslebst...;) Ein sesshafter Vagabund

Terrarist
2015-11-19, 13:53:22
Hier geht es doch eher um bewusster zu leben, also den Fokus eher darauf zu legen was einem wichtig ist, und das was nicht wichtig ist loszuwerden. Kann man ja auch extrem sorgfältig angehen und jeden Lebensbereich bis ins letzte Detail optimieren.

Es wird nur schwer mit diesem Lifestyle einen Partner zu finden der ähnlich denkt, da jeder eben eigene Vorlieben hat kann man das in einem gemeinsamen Haushalt knicken. Idealerweise hat dann jeder seine eigene Bude.

Mr.Fency Pants
2015-11-19, 14:21:54
Hier geht es doch eher um bewusster zu leben, also den Fokus eher darauf zu legen was einem wichtig ist, und das was nicht wichtig ist loszuwerden. Kann man ja auch extrem sorgfältig angehen und jeden Lebensbereich bis ins letzte Detail optimieren.

Es wird nur schwer mit diesem Lifestyle einen Partner zu finden der ähnlich denkt, da jeder eben eigene Vorlieben hat kann man das in einem gemeinsamen Haushalt knicken. Idealerweise hat dann jeder seine eigene Bude.

Ich habe die Feststellung gemacht, dass man den Partner ja langsam und ohne Predigen an das Thema ranführen kann. Meine Freundin hat z.B. auf meine Kleiderschrank-Ausräum-Aktion ebenfalls ausgemistet und überlegt jetzt auch bei vielen Dingen, ob sie diese wirklich braucht und kauft diese immer öfter dann nicht. Sie hat anhand des Kleiderschranks gemerkt, dass sie zu viel Klamotten hat (ok, welche Frau nicht...:D) und das überträgt sich auch auf andere Bereiche. 100% wird man da nie übereinstimmen, aber das ist ja auch ok so.

Kann mir aber nicht vorstellen, dass viele Frauen etwas dagegen haben, wenn man eine aufgeräumte Wohnung ohne viel Krimskrams hat.

Palpatin
2015-11-19, 15:15:41
Das verbraucht alles Zeit. Zeit ist mir wichtig. Und weil ich keine Zeit darin verschwenden möchte den Staub von meinem TV zu wedeln oder einen Garten zu pflegen, habe und will ich einfach keinen TV und will auch keinen Garten.

Dan schau ich halt in der Woche 5 Minuten weniger TV und schwubs habe ich auch die Zeit ihn abzuwischen. :uponder:

RaumKraehe
2015-11-19, 15:21:19
Dan schau ich halt in der Woche 5 Minuten weniger TV und schwubs habe ich auch die Zeit ihn abzuwischen. :uponder:

Ich schaue gar kein TV auch weil mir dafür die Zeit schon zu schade ist. Oder anders herum: Was könnte man in den 5 Minuten alles machen wenn ich dann nicht meinen TV abstauben müsste. ;)

Aber das ist ja nun wieder Haarspalterei. Ich denke es ist verstanden worden was ich mit "Eigentum belastet" meinte. Ich hätte auch nichts weiter dazu geschrieben wenn ich nicht danach gefragt worden wäre.

Lokadamus
2015-11-19, 15:37:30
Dan schau ich halt in der Woche 5 Minuten weniger TV und schwubs habe ich auch die Zeit ihn abzuwischen. :uponder:Wie wäre es damit, den Fernseher einfach mal für ein paar Tage auszulassen? Einfach die ganzen Lieblingssendungen zu verpassen?

Die Frage wäre, wüsstest du überhaupt mit der Zeit etwas anzufangen? Die meisten werden denken "Klar, ich will doch noch ..." und wenn sie es versuchen, dürften eher die Frage sein, was will ich den jetzt machen? Ich wollte doch einen Fernsehabend machen. ;)

Palpatin
2015-11-19, 15:50:32
Die Frage ist halt wie man jetzt den Minimalisten definiert. Der Besitz sollte eigentlich nicht ausschlaggebend sein. Ob ich mir jetzt im Keller einen Fitnessraum einrichte und diesen täglich 2 Stunden konsumiere oder ob ich ein Abo im Fintessstudio abschließe und das 2 Stunden am Tag konsumiere kommt sich doch auf das gleiche raus. Das selbe gilt für Kino TV Beispiel. Beides Konsum und kein Minimalismus.
Was macht man also in seiner Freizeit wenn man Minimalist ist ;)?

Lokadamus
2015-11-19, 17:15:01
Das selbe gilt für Kino TV Beispiel. Beides Konsum und kein Minimalismus.
Was macht man also in seiner Freizeit wenn man Minimalist ist ;)?Welches Kino? ;)

Wie wäre es mal einfach mit einem Buch? Oder einfach mal sich über ein paar Sachen Gedanken machen, sei es Umwelt/ Naturschutz, Entwicklung (im kleinen, im großen, elektrisch oder wie man eine Kartoffel als Energiequelle benutzt) oder Politik (was wollen sie, wohin soll die Reise gehen) oder Kochrezepte nachkochen. Oder bei einem PC Spiel den für einen einfachsten Weg durchs Spiel zu kommen? Ich weiß, diese Sachen sind nicht erfüllend, wenn man auch einfach den nächsten Krimi oder Actionfilm gucken kann.

Schätzen lernen, was man wirklich braucht (und keine Ausrede).

Edit: Um auf dein Beispiel wegen Fitnessstudio zurückzukommen, als Minimalist würde man wohl eher durch einen Wald joggen und versuchen mit einfachen Mitteln seinen Körper zu stärken.
http://www.amazon.de/Trainieren-wie-Knast-progressive-Ganzk%C3%B6rperplan/dp/3868835636

Lyka
2015-11-19, 17:19:48
ich mach das wie Sherlock... ich frage mich "wozu soll ich..." und dann mach ich die Sachen, die ich will... deshalb spiele ich z.B. kaum...


Minimalismus ist einfach "bewußt mit wenigem auskommen"

Blöd ist natürlich nur, wenn man als reicher Griesgram stirbt und die Erben oder die Regierung das ganze Geld bekommt, daher halte ich sinnvollen Konsum ebenso vernünftig... vollkommener Geiz (da gibts ne nette TLC-Serie) und totaler Hedonismus sind imho zwei nicht lebenswerte Extreme.

Desti
2015-11-19, 17:36:13
Das ist doch nur der typische Hipsta-Betrug. Die Leute finden sich toll, weil sie kein großes Schallplatten- und Bücherregal haben und dann haben sie auf ihrem iPhone, natürlich jedes Jahr das neueste Modell, gleich mal 20000 Musikstücke und 500 Bücher.

Lyka
2015-11-19, 17:44:23
eigentlich stehen Hipster auf das Zeigen von sozialstatussteigernden Produkten, gerade LPs oder ein altes teures Fahrrad.

und jedes Jahr ein neues Iphone ist ungebremster Konsum und Markenfetischismus.

Lokadamus
2015-11-19, 17:53:58
Das ist doch nur der typische Hipsta-Betrug. Die Leute finden sich toll, weil sie kein großes Schallplatten- und Bücherregal haben und dann haben sie auf ihrem iPhone, natürlich jedes Jahr das neueste Modell, gleich mal 20000 Musikstücke und 500 Bücher.Das ist auch kein Minimalist.

So etwas wäre wohl eine extreme Form von Minimalist.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/florian-schmitz-lebt-wie-vor-100-jahren-13234566.html

RaumKraehe
2015-11-19, 17:57:22
Die Frage ist halt wie man jetzt den Minimalisten definiert. Der Besitz sollte eigentlich nicht ausschlaggebend sein. Ob ich mir jetzt im Keller einen Fitnessraum einrichte und diesen täglich 2 Stunden konsumiere oder ob ich ein Abo im Fintessstudio abschließe und das 2 Stunden am Tag konsumiere kommt sich doch auf das gleiche raus. Das selbe gilt für Kino TV Beispiel. Beides Konsum und kein Minimalismus.
Was macht man also in seiner Freizeit wenn man Minimalist ist ;)?

Ich sehe da keinen Widerspruch. Sondern eher sogar eine Hilfe für den Minimalisten. Wenn ich keinen TV oder so was haben will gehe ich halt ins Kino. Ist doch Super. Minimalismus heist ja nicht das man auf angenehme Dinge des Lebens verzichten muß. So habe ich das zumindest nicht verstanden.

Terrarist
2015-11-19, 17:58:28
Hw4E8nXcrTk

ux-3
2015-11-19, 19:11:43
Sind stofflose Dinge wie Musikstücke, Filme, Bücher, Spiele (jeweils ohne Datenträger) nicht auch minimalistisch? Materialistisch sind sie dem Worte nach ja nicht mehr.

Lyka
2015-11-19, 19:17:59
hmm

http://www.fh-potsdam.de/projekt/project-action/show/Project/digitaler-postmaterialismus/

das Material ist überwunden, aber nicht der Materialismus (imho)

Lokadamus
2015-11-19, 19:32:56
Sind stofflose Dinge wie Musikstücke, Filme, Bücher, Spiele (jeweils ohne Datenträger) nicht auch minimalistisch? Materialistisch sind sie dem Worte nach ja nicht mehr.Nein, nochmal das Zitat zur Erinnerung:
Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.

Kurz gesagt, du holst dir die Sachen, die du auch konsumieren willst.
Ist zwar toll, wenn du von Blondie das Wunschkonzert (http://www.amazon.de/Wunschkonzert-Lach-Wieder-Fips-Asmussen/dp/B00LU8UQ9Q) hast, aber hörst du das auch? Ist das überhaupt in deinem Interessenbereich? Brauchst du es jetzt und in dem Umfang? Kannst ins Kino gehen, kannst aber auch die extended Version auf BR/DVD abwarten. Von der BR/ DVD hast du mehr, weil irgendwann günstig und dann kannst du es so oft angucken, bis die Scheiben kaputt sind. Kino ist nur 1x und macht nur Spaß, wenn andere dabei sind.

Lyka
2015-11-19, 19:48:07
und nein, die Nutzung von gewissen pseudograulegalen Medien ist imho auch purer Konsum in seiner schlimmsten Art.

ux-3
2015-11-19, 20:21:39
Nein, nochmal das Zitat zur Erinnerung:
Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.

Kurz gesagt, du holst dir die Sachen, die du auch konsumieren willst.

Genau. Und Du holst Dir eben keine Sachen mehr. Du holst Dir Ideen. Und genau genommen holst Du Dir nicht mal die. Du darfst darüber eingeschränkt verfügen bzw. die Idee zur Kenntnis nehmen.

Lyka
2015-11-19, 20:29:16
eigentlich Dinge, die dich in Besitz halten, die dich auch konsumieren wie du Sie. Die Abkehr von den Dingen, die dich besitzen.

Eigentlich ist Minimalismus in seiner optimalen Ausführung das Leben in der Welt, nicht für, nicht gegen diese.

ux-3
2015-11-19, 20:56:46
eigentlich Dinge, die dich in Besitz halten, die dich auch konsumieren wie du Sie. Die Abkehr von den Dingen, die dich besitzen.

Eigentlich ist Minimalismus in seiner optimalen Ausführung das Leben in der Welt, nicht für, nicht gegen diese.


Und diese Welt ist ohne Filme, Musik, Bücher, etc.? Ist Minimalismus dann Ignoranz?

Lyka
2015-11-19, 21:01:50
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=10853521#post10853521

ich bin gegen totalen Verzicht, sondern ähnlich dem Taoist oder dem Epikuräer eher ein Fan des "alles in Maßen"-Denkens.

Gerade größere Objekte oder sehr seltene Objekte führen dazu, dass die Besitzer sich so sehr emotional daran binden, dass Sie davon besessen werden...

Ich will seit Jahren eine Erstausgabe von Dracula... einfach so. Weil sie "existiert"... ich würde aber nie behaupten, dass ich asketisch denke, aber ich wünsche mir einen vernünftigen Umgang für mich selbst mit solchen "Bedürfnissen".

ux-3
2015-11-19, 21:03:50
Wenn aber "Bewust mit wenigem auskommen" auch Ideen einschließt, dann wird es Ignoranz.

Schiller
2015-11-19, 21:06:16
Wenn aber "Bewust mit wenigem auskommen" auch Ideen einschließt, dann wird es Ignoranz.
Ignoranz ist negativ behaftet und klingt nach Arroganz. Ich würde es Konzentration/Beschränkung auf das indiv. Notwendigste nennen.

Lyka
2015-11-19, 21:11:21
gerade Ideen sollten nicht eingeschränkt werden! Eine Idee ist ja auch "nur" eine Information, die von uns bewusst verarbeitet wird... kann trotzdem zur Besessenheit führen, wenn Sie auf den unvorbereiteten Geist trifft.

die Frage ist allerdings auch: Sitze ich jetzt 24 Monate in einem Studium, um Steuerwirtschaft zu lernen oder reicht mir die einfachere Alternative?

ux-3
2015-11-19, 21:32:45
Ignoranz ist negativ behaftet und klingt nach Arroganz.

Für mich ist Ignoranz was ganz anderes als Arroganz. Helmut Schmidt beispielsweise war imho sehr arrogant. Aber ganz sicher nicht ignorant.

die Frage ist allerdings auch: Sitze ich jetzt 24 Monate in einem Studium, um Steuerwirtschaft zu lernen oder reicht mir die einfachere Alternative?

Eine Steuersoftware zum Download?

Lyka
2015-11-19, 21:40:12
oder die einfache Steuererklärung, genau.

eben die Frage: Nimmt mich das Objekt in Besitz oder ich es? Die Steuersoftware nutze ich ca. 30 Minuten, 1x im Jahr. Holt den Kaufpreis mehrfach rein.

amboss76
2015-11-19, 22:23:01
Ich glaube, viele die diese Einstellung des Minimalismus leben machen aus der Not eine Tugend...

Kann natürlich auch falsch sein;)

NEIN. Ich habe Geld um 2000.- jeden Monat auf dem Kopf zu hauen, bis zur Rente. Es gab bei mir mal eine Zeit wo ich mir alles was mir gerade gefiel gekauft habe. Irgendwann stapelten sich ein paar ungeöffnete Pakete wochenlang in der Ecke, weil ich gerade keine Zeit hatte diese zu öffnen. JA, ein Mac hier, 3 Smartphones da, Tablet Nr. 7, PC Nr. 6, Klamotten interessierten mich nicht, wenn ich mal was brauchte bestellte ich gleich 5 Hosen, 5 Pullis, 2 Jacken usw. Dann lag es im Schrank, weil ich meistens immer nur 2 Outfits trug, der Rest wurde irgendwann im Kleidercontainer entsorgt. Filme, CDs kiloweise usw. 8 Autos...
Konsum macht nicht glücklich. Konsum befriedigt nicht einmal. Man kann sich belügen, bitte sehr.

Mir sagte mal ein schwerreicher Opa (Milliardär), der einen Nissan Micra fuhr:

Reich ist derjenige, der weiß was er nicht braucht.

Das hat Eindruck bei mir hinterlassen, langsam, aber mit der Zeit immer mehr. Man hat nun mal eine bestimmte Anzahl an brauchbaren Jahren im Leben (aktiv bis Ende 50, alles danach ist nur ein Zuschlag). Viele verschwenden diese Zeit um sich Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie dafür hassen. Das ist der Westen: Schein statt sein, Angeber und Neider, was für eine kaputte Gesellschaft.... egal :freak:

Terrarist
2015-11-19, 22:53:24
die Frage ist allerdings auch: Sitze ich jetzt 24 Monate in einem Studium, um Steuerwirtschaft zu lernen oder reicht mir die einfachere Alternative?

Kommt drauf an ob Steuerwirtschaft wirklich das ist was du machen willst und dir Spaß macht. Es nur wegen eines möglichst guten Verdienst zu tun ist mMn. Zeitverschwendung.

Zeit für die Dinge aufbringen zu können die einem Spaß machen ist doch eigentlich das Ergebnis von gelebtem Minimalismus. Wer das so hinbekommt dass sein Leben nur noch aus Spaß besteht, und er trotzdem über die Runden kommt, der ist für mich ein Lebenskünstler. Mit weniger auszukommen hat einen positiven Einfluss auf den Kontostand, und erlaubt dir halt zu einem Kunden "Nein" zu sagen wenn dieser etwas von dir will was dir keinen Spaß macht, das kannst du dann halt in Zeit transformieren.

Matrix316
2015-11-20, 14:42:22
Nein, nochmal das Zitat zur Erinnerung:
Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.

Kurz gesagt, du holst dir die Sachen, die du auch konsumieren willst.
Ist zwar toll, wenn du von Blondie das Wunschkonzert (http://www.amazon.de/Wunschkonzert-Lach-Wieder-Fips-Asmussen/dp/B00LU8UQ9Q) hast, aber hörst du das auch? Ist das überhaupt in deinem Interessenbereich? Brauchst du es jetzt und in dem Umfang? Kannst ins Kino gehen, kannst aber auch die extended Version auf BR/DVD abwarten. Von der BR/ DVD hast du mehr, weil irgendwann günstig und dann kannst du es so oft angucken, bis die Scheiben kaputt sind. Kino ist nur 1x und macht nur Spaß, wenn andere dabei sind.

Ist das nicht eher auch eine Krankheit? Sowas wie "Selbstkasteiung"? ;)

Mir passierts manchmal, dass ich was teureres kaufe (z.B. eine 980TI) und danach ertappe ich mich dabei wie ich mir denke, eigentlich hätte es das billigere (z.B: eine 970) auch getan, anstatt mich zu freuen, dass ich das teurere habe. Und das obwohl Geld dabei eigentlich keine Rolle spielt (im Moment).

Ich finde, wenn ich was haben oder sehen will, und ich kanns mir leisten, sollte man es sich auch kaufen. Sich künstlich zu beschränken, macht IMO auch irgendwie nicht wirklich glücklicher.

Wenn jemand wie Anno 1905 leben will und dann Klavier spielt... so ein Klavier ist auch nicht billig und konsumtechnisch nichts anderes wie ein Fernseher oder Computer. Genauso ist ein Buch auch nicht anders wie eine CD oder eine Blu Ray.

Terrarist
2015-11-20, 18:40:26
Ich finde, wenn ich was haben oder sehen will, und ich kanns mir leisten, sollte man es sich auch kaufen. Sich künstlich zu beschränken, macht IMO auch irgendwie nicht wirklich glücklicher.

Als Minimalist willst du das was du nicht brauchst ja gar nicht haben sondern eher loswerden. Es ist ja keine künstliche Beschränkung, eher ein Fokus auf das was dir wichtig ist.

Wenn dir das Zocken sehr wichtig ist dann legst du den Fokus eben darauf, und trennst dich z.B. von Dingen die du nicht nutzt um entweder das Zocken auf ein höheres Qualitätsniveau zu heben, oder um mehr Zeit fürs Zocken zu haben.

Joe
2015-11-20, 18:58:41
Hab heute das hier gesehen:

Fällt unter "Luxuriösen Minimalismus", ich liebe so was!

http://www.dezeen.com/2015/11/10/atelier-tekuto-r-torso-c-concrete-house-skylights-concrete-shirasu-volcanic-ash-tokyo-japan/


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_17.jpg


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_1.jpg


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_14.jpg


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_28.jpg

maximAL
2015-11-20, 19:03:32
Ob ich mir jetzt im Keller einen Fitnessraum einrichte und diesen täglich 2 Stunden konsumiere oder ob ich ein Abo im Fintessstudio abschließe und das 2 Stunden am Tag konsumiere kommt sich doch auf das gleiche raus.
Nein, tut es eben nicht. Wenn du dir selbst einen Fitnessraum einrichtest, dann triffst du dabei Entscheidungen, die du nicht mal eben wieder ändern kannst. Du kannst nicht mal eben die Geräte austauschen, du kannst den Raum nicht ohne Weiteres anders nutzen. Du musst die Geräte evtl. warten. Du hast dir einen grossen Haufen Ballast aufgehalst, den du nicht so schnell wieder los wirst wie die Mitgliedschaft im Fitnessstudio.

@Topic: Ich lebe auch sehr minimalistisch, wobei das natürlich Definitionssache ist. Für mich bedeutet es nur Dinge zu besitzen, die ich tatsächlich nutze. Ich mag keine Dinge ohne Funktion, keine Spielzeuge die nach drei Tagen in der Ecke verstauben. Wenn ich etwas habe wird es erst ausgetauscht, wenn es objektiv nötig ist (defekt, kann Funktion X nicht etc.). Ich mag es überhaupt nicht, mir irgendwas neues zu kaufen, was meinen Besitz vermehrt. Alles nur Ballast. Viel lieber miste ich wieder den Schrank aus.
Dafür gebe ich gern lieber mehr Geld aus. Liebe der hübsche, aufgeräumte Edeka mit freundlichen Angestellten als der Ghetto-Netto. Lieber Bio/Fairtrade als einfach nur das billigste. Und ich geh gern auswärts essen, zu Konzerten oder mache einen Ausflug. Davon habe ich jedes mal etwas, im Gegensatz zum neuesten Spielzeug, das nach zwei Wochen langweilig geworden ist.

()V()r.Freeze
2015-11-20, 19:17:14
*mich meld* Schuldig. Bin zwar kein Minimalist nach klassischer Definition. Lebe aber nach dem Grundsatz so wenig wie möglich, wenn dann aber richtig (bezogen auf Qualität). Wenn ich mir eine Anschaffung überlegt habe und ich bin der Meinung ich brauche das wirklich spielt Geld "keine Rolle". Typisches Beispiel sind Klamotten für mein Hobby, das Mountainbiken. Ich habe "nur" eine Regenjacke, aber dann eben eine richtig gute.

Virtuo
2015-11-20, 22:08:03
Hab heute das hier gesehen:

Fällt unter "Luxuriösen Minimalismus", ich liebe so was!

http://www.dezeen.com/2015/11/10/atelier-tekuto-r-torso-c-concrete-house-skylights-concrete-shirasu-volcanic-ash-tokyo-japan/


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_17.jpg


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_1.jpg


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_14.jpg


http://static.dezeen.com/uploads/2015/11/R-torso-C_Tokyo-Japan_Atelier-Tekuto_dezeen_936_28.jpg

Wohlfühlfaktor gleich null! Da ist eine Zelle im Knast ja gemütlicher. :eek:
Außerdem sind die kahlen Wände ganz schlecht für die Akustik. :D Dafür ist der Garten pflegeleicht. ;)

Lokadamus
2015-11-22, 16:26:18
Und diese Welt ist ohne Filme, Musik, Bücher, etc.? Ist Minimalismus dann Ignoranz?Du hast es nicht verstanden.
Man holt sich die Sachen, die man sehen will.
Wenn du unbedingt Fips Assmussen sehen willst, dein Ding. Wahrscheinlich guckst du auch jeden Tatort, aber wenn man dich am Ende der Woche nach dem Inhalt fragt, wirst du es nicht mehr wissen bzw. die Folgen durcheinanderbringen.

Andere Sachen bekommt man beiläufig mit. So gesehen verpasst man auch nicht wirklich was. Dazu hat man Arbeit, Freunde oder Bekannte.Ist das nicht eher auch eine Krankheit? Sowas wie "Selbstkasteiung"? ;)

Mir passierts manchmal, dass ich was teureres kaufe (z.B. eine 980TI) und danach ertappe ich mich dabei wie ich mir denke, eigentlich hätte es das billigere (z.B: eine 970) auch getan, anstatt mich zu freuen, dass ich das teurere habe. Und das obwohl Geld dabei eigentlich keine Rolle spielt (im Moment). Genau falsch. Man macht sich vorher die Gedanken, warum man sich dieses oder jenes Model aussucht und nicht danach. Das ist der Minimalismus, von dem wir sprechen.

Ich würde mir auch die 980TI eher kaufen, aus 2 Gründen. Ersten wegen dem Bug bei der 970 und zweitens sollte die Karte mehrere Jahre reichen und nicht nur ein Jahr.Ich finde, wenn ich was haben oder sehen will, und ich kanns mir leisten, sollte man es sich auch kaufen. Sich künstlich zu beschränken, macht IMO auch irgendwie nicht wirklich glücklicher.Genau das ist der Unterschied. Ich kann es mir leisten, aber will ich wirklich? Was passiert, wenn ich den Film erst in ein paar Wochen sehe? Was passiert, wenn ich den verpasse, weil ich etwas anderes gemacht habe?

Hast du ein Abo bei Amazon Prime, Itunes, Netflix und sonstigen On- Demand- Streamingdiensten? Du hast doch das Geld? Oder ist es doch auf einmal zu teuer? und das Streamingangebot der ÖR reicht dir in den meisten Fällen? ;)Wenn jemand wie Anno 1905 leben will und dann Klavier spielt... so ein Klavier ist auch nicht billig und konsumtechnisch nichts anderes wie ein Fernseher oder Computer. Genauso ist ein Buch auch nicht anders wie eine CD oder eine Blu Ray.Er hat sich aber im Gegensatz zu euch Gedanken gemacht, was er wirklich will.

Komisch, dass einige sagen, dass die Bücher besser sind als der Film. Wieso? Vielleicht, weil man da seine Gedanken anstrengen muss und Fantasy benötigt, während man beim Film doch kaum noch weiß, was vor 2 Minuten war.

Ihr verwechselt Minimimalist mit Geizhals. Es geht hier nicht um einen Lebensstil wie Dagobert Duck, sondern um sinnvolle, langfristige Planung vor der Geldausgabe.
Das fängt im kleinen (http://www.lidl.de/de/ferrero-raffaello-geschenkbox/p207812) an (würde ich nicht kaufen, der normale 100g Preis liegt bei 1,33€) und geht eben auch über die großen Sachen wie ein Auto.

Eisenoxid
2015-11-22, 17:24:32
Es geht dabei gar nicht in erster Linie ums Geldausgeben, sondern, dass man das, was man dann tatsächlich kauft auch zu schätzen weiß - und sich aber auch wieder davon trennen kann.

Imo ist der Minimalist jemand, der sich nichts verkompliziert, indem er z.B. hunderte Bücher hortet, die er aber alle schon gelesen hat. Er liest das Buch und verkauft es wieder - und hat so nur eine Sache (in diesem Bereich) mit der er sich gerade beschäftigt.

Es ist - wenn man so will - der Gegenentwurf zum Sammler, der sehr viel hat, aber sich noch mit dem wenigsten intensiv ausseinandergesetzt hat.

Ich selbst bin wohl eher kein Minimalist :freak:

Lyka
2015-11-22, 17:27:17
gestern war ich einkaufen und kam bei MM vorbei wg. einer Flachbatterie. 2 Blurays und 1 In-Ear in der Hand... legte diese zurück, ala "ggf gibts die Filme als VOD billiger und ich suche erstmal ein Paar funkt. In-ears bei mir daheim"... nope. nichtmal zu leihen -.-

und mit In-Ears habe ich eh Pech ;) die sind leider nicht gerade billige Verschleißartikel bei mir ^^