PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun mit Informatikstudium?


Der_Korken
2015-12-30, 13:57:19
Ich bin zur Zeit Masterstudent Informatik (11. Semester) und habe noch eine mündliche Prüfung und meine Masterarbeit vor mir. Seit einiger Zeit quält mich allerdings die Frage, was ich eigentlich nach meinem Studium genau machen will. Das Problem schleppe ich seither mit mir rum, aber irgendwie kriege ich es nicht hin, es mal richtig anzupacken. Eigentlich hätte ich mich (wie das immer ist im Leben) schon viel früher darum kümmern müssen, aber jetzt ist nun mal leider so wie es ist.

Ich habe den anderen Thread "Planlos nach dem Studium" gelesen und es scheinen auch einige Informatiker hier zu sein. In meinem Umfeld habe ich leider niemanden, den ich über das Thema Berufswahl fragen kann, deswegen wollte ich es hier zumindest mal versuchen. Es ist nicht so, dass ich gar keine Idee habe, wie mein Berufsleben mal aussehen könnte, aber es gibt so viele theoretische Möglichkeiten, dass es mich regelrecht erschlägt bzw. sogar lähmt und ich gar nicht weiß, wie ich das schaffen soll.

Als Stärken würde ich mein analytisches Denken sehen, weswegen ich überhaupt erst Informatik studiert habe. Sowohl im Bachelor- als auch Masterstudium fand ich Vorlesungen zu Algorithmen immer recht interessant. Im Master muss man an meiner Uni (Dortmund) eine Projektgruppe über zwei Semester belegen, welche mir ebenfalls ganz gut gefallen hat. Dort mussten wir mit unserer Gruppe eine Software für den medizinischen Bereich entwickeln, hinter dem auch wieder ein recht komplexes algorithmisches Problem stand ("Readmapping"). Ansonsten arbeite ich seit 2,5 Jahren als studentische Hilfskraft, bei der ich ein Opensource-Programm (welches von einer vorigen Projektgruppe unserer Uni entwickelt wurde) pflege, d.h. Bugfixing und Implementierung kleiner neuer Features.

Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, dass ich mich als Softwareentwickler versuchen sollte. Absolvierte Praktika oder Kontakt zu Unternehmen kann ich leider nicht vorweisen. Meine Praxiserfahrung beschränkt sich auf Java durch meine SHK-Stelle und C++ durch meine Projektgruppe. Was HTML, PHP und SQL ist und wie es ungefähr funktioniert, weiß ich natürlich, aber wirklich gearbeitet habe ich damit nie. Generell ist es so, dass an der Uni in der Hinsicht wenig Praxis vermittelt wird. Das soll keine Kritik sein, denn eine Uni ist dafür auch nicht da, nur habe ich den Eindruck, dass Unternehmen das gerne anders sehen ...

Ansonsten werde ich bei irgendwelchen Jobbörsen mit offenen Stellen als IT-Consultant überhäuft. Hier schrecken mich die Stellenbeschreibungen aber eher ab, weil ich mit Betriebswirtschaft gar nichts am Hut hatte und ich auch (sorry wenn ich das so sage) nicht den ganzen Tag rumquatschen und heiße Luft produzieren will (vielleicht tue ich dem Berufsfeld aber auch Unrecht).

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob ich nicht einfach an der Uni bleiben und irgendwo als Doktorand anfangen sollte. Analytisches Denken und Problemlösen kann man hier sicherlich gut einbringen, aber vielleicht wird mir das wissenschaftliche Arbeiten irgendwann zu trocken. Außerdem hab ich mal gehört, dass man als Doktorand nicht gerade gut verdient. Ich bin mittlerweile 26 und würde gerne irgendwann mal ein "normales" Leben führen (Familie, eigenes Haus, geregeltes Umfeld, etc.), auch wenn mancher das vielleicht als spießig empfindet. Jetzt noch drei Jahre "weiterzustudieren" hört sich für mich nicht so pralle an.

Falls es hier den einen oder anderen Informatiker gibt, der selber schon Berufserfahrung hat, würde ich mich über euren Input sehr freuen.

Gast
2015-12-30, 15:13:38
Ich kann dir sagen, dass arbeiten als Angestellter, in nahezu jeder Branche heutzutage zum Kotzen ist. Du wirst ausgenommen wie eine Gans und belohnt wirst du mit ner Tüte alter Schokolade.
Als Angestellter stellst du dich hinten an und hast dein Programm wie ein Roboter runterzuspulen.
Ansonsten musst du jemanden kennen der in einer Firma arbeitet und einen guten Draht hat.
Wenn du genug Mut hast, musst du selbständig denken und selbständig handeln.
Lieber selbst kleine Brötchen backen als dich von dummen Leuten kommandieren zu lassen.

Flyinglosi
2015-12-30, 15:25:39
Ich bin zwar kein Informatiker (habe Mechatronik studiert), kann dir aber trotzdem einen Tipp geben:

Suche nach (möglichst kleinen) Technologie-Unternehmen in deiner Umgebung und bewirb dich dort. Gute Programmierer braucht es in jedem solchen Unternehmen und die Aufgaben sind meist abwechslungsreich und interessant. Wichtig wäre mir in diesem Fall auch, dass der Betrieb an einem "physischen" Produkt arbeitet (reine Software wird oft schnell langweilig).

Mit freundlichen Grüßen

Stephan

Morale
2015-12-30, 15:36:06
Ich würde auf jeden Fall noch ein bis zwei Praktika machen, auch um zu sehen was dir gefallen könnte. Nimm am besten noch ein urlaubssemester.
Ohne Praxis und da zählt das an der Uni eigentlich nicht, könnte es schwer werden.

FragMaztah
2015-12-30, 15:54:51
Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, dass ich mich als Softwareentwickler versuchen sollte. Absolvierte Praktika oder Kontakt zu Unternehmen kann ich leider nicht vorweisen. Meine Praxiserfahrung beschränkt sich auf Java durch meine SHK-Stelle und C++ durch meine Projektgruppe. Was HTML, PHP und SQL ist und wie es ungefähr funktioniert, weiß ich natürlich, aber wirklich gearbeitet habe ich damit nie.

Wenn du als Softwareentwickler deine Brötchen verdienen möchtest, sind deine Voraussetzungen dafür denkbar schlecht. Deine mittelmäßigen Erfahrungen würden sich in einem entsprechenden Gehalt niederschlagen. Taugt aus meiner Sicht also nur als Plan B. Außerdem sind die Entwicklungsmöglichkeiten sehr begrenzt.

Ansonsten werde ich bei irgendwelchen Jobbörsen mit offenen Stellen als IT-Consultant überhäuft. Hier schrecken mich die Stellenbeschreibungen aber eher ab, weil ich mit Betriebswirtschaft gar nichts am Hut hatte und ich auch (sorry wenn ich das so sage) nicht den ganzen Tag rumquatschen und heiße Luft produzieren will (vielleicht tue ich dem Berufsfeld aber auch Unrecht).

Es gibt solche und solche Consulting-Jobs, weshalb du das Berufsfeld nicht grundsätzlich verurteilen solltest. Wichtig ist hier ein seriöser Arbeitgeber mit interessanten Kunden/Projekten. Der Facettenreichtum, die stetig neuen Herausforderungen und die Bezahlung sind aus meiner Sicht eine Überlegung wert. Außerdem bietet diese Option zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten für später.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob ich nicht einfach an der Uni bleiben und irgendwo als Doktorand anfangen sollte. Analytisches Denken und Problemlösen kann man hier sicherlich gut einbringen, aber vielleicht wird mir das wissenschaftliche Arbeiten irgendwann zu trocken. Außerdem hab ich mal gehört, dass man als Doktorand nicht gerade gut verdient. Ich bin mittlerweile 26 und würde gerne irgendwann mal ein "normales" Leben führen (Familie, eigenes Haus, geregeltes Umfeld, etc.), auch wenn mancher das vielleicht als spießig empfindet. Jetzt noch drei Jahre "weiterzustudieren" hört sich für mich nicht so pralle an.

Bevor du diese Alternative näher in Betracht ziehst, solltest du dir die Frage stellen: Wozu die Promotion? Hast du ein tiefgreifendes Interesse an wissenschaftlicher Arbeit, soll es danach weiter gehen (z. B. Prof.) oder ist es ein Lückenfüller? Wenn letzteres zutrifft, dann würde ich dringend davon abraten. Ohne einen anhaltenden Antrieb wirst du eine Promotion nicht zu Ende bringen können.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass du jetzt erst einmal arbeiten und Berufserfahrung sammeln möchtest. Ich würde dir deshalb ein paar Jahre im Projektgeschäft (Projektleiter, Berater o. ä.) empfehlen. Dabei kannst du Erfahrungen sammeln und dir die Karten für die weiteren Schritte legen. Gefällt es dir, so kannst du in diesem Zweig Karriere machen. Wenn nicht, kannst du selbstverständlich wieder auf die Entwicklungsschiene ausweichen. Sei einfach flexibel!

EPIC_FAIL
2015-12-30, 15:55:00
Ich würde auf jeden Fall noch ein bis zwei Praktika machen, auch um zu sehen was dir gefallen könnte. Nimm am besten noch ein urlaubssemester.
Ohne Praxis und da zählt das an der Uni eigentlich nicht, könnte es schwer werden.

Würd ich nicht machen. Einfach auf interessante SE-Stellen bewerben und schauen was man kriegt. In dem Alter noch Praktikas machen? Als M.Sc. Informatiker? Unnötige Verzögerung in die echte Arbeitswelt. Der Arbeitsmarkt für Leute die Coden können is doch zur Zeit sehr gut, das muss man ausnutzen.

maximAL
2015-12-30, 16:12:12
Wenn du als Softwareentwickler deine Brötchen verdienen möchtest, sind deine Voraussetzungen dafür denkbar schlecht. Deine mittelmäßigen Erfahrungen würden sich in einem entsprechenden Gehalt niederschlagen. Taugt aus meiner Sicht also nur als Plan B. Außerdem sind die Entwicklungsmöglichkeiten sehr begrenzt.

Das seh ich jetzt nicht unbedingt. Etwas praktische Erfahrung mit C++ und Java scheint ja da zu sein. Viel mehr haben die meisten Absolventen nicht zu bieten. Wenn er sich für Software-Entwicklung begeistern kann, warum nicht?
Das Gehalt und die Entwicklungsmöglichkeiten werden natürlich erstmal nicht so toll sein, aber da kann man nach ein paar Jahren mit der entsprechenden Berufserfahrung immer noch was anderes machen.

Ich würde dir deshalb ein paar Jahre im Projektgeschäft (Projektleiter, Berater o. ä.) empfehlen
Also ich frage mich ja immer wieder, was Einsteiger dazu qualifiziert direkt als Berater oder gar Projektleiter anzufangen. Vor allem wenn sie selbst nicht mal Entwicklungserfahrung haben.

FragMaztah
2015-12-30, 16:22:12
Das seh ich jetzt nicht unbedingt. Etwas praktische Erfahrung mit C++ und Java scheint ja da zu sein. Viel mehr haben die meisten Absolventen nicht zu bieten. Wenn er sich für Software-Entwicklung begeistern kann, warum nicht?

Wofür hat er dann studiert? In der Softwareentwicklung kommt es nicht auf deinen Abschluss, sondern auf das Können an. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber mit einem Master sollte man sich nicht die unterste Form der IT-Arbeit aussuchen. Es sei denn, man hat wirklich Freude daran oder ist ausgewiesener Experte in einer gefragten Fachrichtung.

Also ich frage mich ja immer wieder, was Einsteiger dazu qualifiziert direkt als Berater oder gar Projektleiter anzufangen. Vor allem wenn sie selbst nicht mal Entwicklungserfahrung haben.

Diese Frage stelle ich mir natürlich auch oft. ;) Wobei es hier immer auf den Grad der Verantwortung bzw. den Auftrag ankommt. Als Junior-Berater führt man i. d. R. unterstützende Tätigkeiten aus, bei denen ein gewisser Hintergrund immer von Vorteil ist. Deswegen schrieb ich bereits, dass ein seriöser Arbeitgeber eine wichtige Grundvoraussetzung ist.

maximAL
2015-12-30, 16:32:45
Wofür hat er dann studiert? In der Softwareentwicklung kommt es nicht auf deinen Abschluss, sondern auf das Können an. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber mit einem Master sollte man sich nicht die unterste Form der IT-Arbeit aussuchen.
Software-Entwicklung, noch dazu C++ und Java, die unterste Form der IT-Arbeit? Was sind dann bitte die Admins, Supporter und Webentwickler? Die meisten Leute, die ich vom Studium kannte, sowohl von der FH als auch Uni, sind in der Industrie in die Softwareentwicklung gegangen.
Die Realität ist nunmal, dass man die tollen Inhalte eines Masterstudiums in der Praxis in der Pfeife rauchen kann. Wenn man wissenschaftlich arbeiten will, hängt man besser gleich noch eine Promotion dran. Ansonsten ist das weitestgehend ein Durchhalte-Zertifikat.

EPIC_FAIL
2015-12-30, 16:32:53
Wofür hat er dann studiert? In der Softwareentwicklung kommt es nicht auf deinen Abschluss, sondern auf das Können an. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber mit einem Master sollte man sich nicht die unterste Form der IT-Arbeit aussuchen. Es sei denn, man hat wirklich Freude daran oder ist ausgewiesener Experte in einer gefragten Fachrichtung.


Wir sind aber noch in Deutschland, und nach meinem Gefühl und Erfahrungen mit ehemaligen Kommilitonen und Personen in der Ausbildung wird nach wie vor nach besonders am Anfang nach Abschluss bezahlt. Das deckt sich auch mit diversen Statistiken von Heise.

Außerdem: SE ist wohl kaum die niedrigste Form von IT-Arbeit, ich glaub 1st-Level-Support ist da doch ne ganze Ecke trivialer...

FragMaztah
2015-12-30, 16:48:13
Wir sind aber noch in Deutschland, und nach meinem Gefühl und Erfahrungen mit ehemaligen Kommilitonen und Personen in der Ausbildung wird nach wie vor nach besonders am Anfang nach Abschluss bezahlt. Das deckt sich auch mit diversen Statistiken von Heise.

Beim Einstieg ist das sicherlich von Gewicht. Die Frage ist doch aber, wie die gehaltliche Weiterentwicklung bestenfalls aussehen kann. Es gilt sich gegen FIAE und Billiglöhne aus dem Ausland durchzusetzen. Wer dabei keine außerordentlichen Fähigkeiten vorweisen kann, kann sich mit einem Ausgleich der Teuerungsrate glücklich schätzen.

Die Softwareentwicklung ist nicht zuletzt deswegen einer der IT-Bereiche, der in den letzten Jahren überdurchschnittlich oft ausgelagert worden ist.

Außerdem: SE ist wohl kaum die niedrigste Form von IT-Arbeit, ich glaub 1st-Level-Support ist da doch ne ganze Ecke trivialer...

Ansichtssache. 1st Level ist für mich gar keine Arbeit mit IT-Bezug mehr. Telefonieren und Tickets schreiben schafft man auch ganz ohne entsprechende Ausbildung.

Cubitus
2015-12-30, 16:56:06
Also ich würde es in der Industrie versuchen. Bei größeren Betrieben, die zahlen anständig. Und haben teilweise gute interne Projekte.

Allerdings kann es durchaus sein das man im Support (third Level) mitarbeiten müsste, was ich gut finde.

Dann gäbe es noch die Möglichkeit als Consultant iwo anzufangen, allerdings benötigt man dafür einen Praxis-Bezug..
Oder man macht sich selbständig. Was atm gefragt ist:
Sharepoint Entwicklung, Deployment/Paketierung, IT-Sicherheits-Konzepte

FragMaztah
2015-12-30, 17:00:31
Was atm gefragt ist:
Sharepoint Entwicklung, Deployment/Paketierung, IT-Sicherheits-Konzepte

Guter Hinweis. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.

Als Architekt mit dem Schwerpunkt Sicherheit kann man sich aktuell die Jobs aussuchen. Der Thread-Ersteller könnte sogar noch einen entsprechenden Schwerpunkt für seine Masterarbeit wählen. Die analytischen Fähigkeiten scheint er ja zu haben.

maximAL
2015-12-30, 17:08:11
Beim Einstieg ist das sicherlich von Gewicht. Die Frage ist doch aber, wie die gehaltliche Weiterentwicklung bestenfalls aussehen kann.
Die ist zumindest in tarifgebundenen Firmen häufig durch den Abschluss begrenzt. Und das wirkt sich auch wieder auf den Rest der Industrie aus.
Es gilt sich gegen FIAE und Billiglöhne aus dem Ausland durchzusetzen.
Ich habe immer noch keinen FIAE in freier Wildbahn gesehen. Was das Outsourcing angeht bin ich mir nicht sicher, ob sich inzwischen rum gesprochen hat, dass das nicht funktioniert. Wir haben genug Probleme die Inder vor Ort anzuleiten.

Morale
2015-12-30, 17:12:14
Würd ich nicht machen. Einfach auf interessante SE-Stellen bewerben und schauen was man kriegt. In dem Alter noch Praktikas machen? Als M.Sc. Informatiker? Unnötige Verzögerung in die echte Arbeitswelt. Der Arbeitsmarkt für Leute die Coden können is doch zur Zeit sehr gut, das muss man ausnutzen.
Kann sein. Kann auch anders laufen. Wenn man es drauf hat kann man es natürlich auch so probieren. Ich Wunder mich nur immer wie man 6 Jahre den Fuß nicht aus der Uni bewegt.

FragMaztah
2015-12-30, 17:15:11
Die ist zumindest in tarifgebundenen Firmen häufig durch den Abschluss begrenzt. Und das wirkt sich auch wieder auf den Rest der Industrie aus.

Das schon. Aber gibt es in Deutschland eine nennenswerte Anzahl an Unternehmen mit Tarifvertrag, die Softwareentwickler fest anstellen? In der Branche, in der ich tätig bin, werden die alle eingekauft.

Was das Outsourcing angeht bin ich mir nicht sicher, ob sich inzwischen rum gesprochen hat, dass das nicht funktioniert. Wir haben genug Probleme die Inder vor Ort anzuleiten.

Bzgl. Indien habe ich ebenfalls sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Was aus meiner Kundensicht aber ganz gut klappt sind lokale Dienstleister mit ansässigen Lead-Entwicklern, die die Steuerung entfernter Teams (z. B. aus dem ehem. Ostblock) übernehmen. Da stimmt dann der Preis und die Qualität.

PatkIllA
2015-12-30, 17:21:51
Ich würde auf jeden Fall noch ein bis zwei Praktika machen, auch um zu sehen was dir gefallen könnte. Nimm am besten noch ein urlaubssemester.
Ohne Praxis und da zählt das an der Uni eigentlich nicht, könnte es schwer werden.
Unnötig. Wenn man frisch aus der Uni kommt wissen die meisten, dass man da eingearbeitet werden muss. Dann eher nach 1-2 Jahren wechseln. Da gibt es gleich am Anfang Geld und mit dem Wechsel mehr als man durch normale Verhandlungen rausholen könnte
Kann sein. Kann auch anders laufen. Wenn man es drauf hat kann man es natürlich auch so probieren. Ich Wunder mich nur immer wie man 6 Jahre den Fuß nicht aus der Uni bewegt.Damals zu Diplomzeiten (habe ebenfalls in Dortmund studert) konnte man noch gut was in der Branche machen. Das war besser bezahlt als der normale Studenjob und man hatte schon Berufserfahrung. Da hat man dann teilweise das selber gemacht was auch die "fertigen" Entwickler gemacht haben. Dafür war man halt nicht nach 11 Semstern fertig ;)
Als Architekt mit dem Schwerpunkt Sicherheit kann man sich aktuell die Jobs aussuchen. Der Thread-Ersteller könnte sogar noch einen entsprechenden Schwerpunkt für seine Masterarbeit wählen. Die analytischen Fähigkeiten scheint er ja zu haben.Für Sofwarearchitekt braucht man aber auch einige Erfahrung. Das wird man nicht frisch aus der Uni.
Wofür hat er dann studiert? In der Softwareentwicklung kommt es nicht auf deinen Abschluss, sondern auf das Können an. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber mit einem Master sollte man sich nicht die unterste Form der IT-Arbeit aussuchen. Es sei denn, man hat wirklich Freude daran oder ist ausgewiesener Experte in einer gefragten Fachrichtung.Softwareentwicklung ist doch die Wald und Wiesenbeschäftigung für studierte Informatiker. Meistens ist man da ja nicht ein reiner Codemonkey.

Morale
2015-12-30, 17:29:23
Er hat auf jeden Fall Glück dass es Informatik ist. Mit BWL oder sonstigen Studienrichtungen würde es ohne Praxis schlecht aussehen.

Der_Korken
2015-12-30, 18:18:42
Danke erstmal für die vielen Antworten. Ich gehe einfach mal auf ein paar Sachen ein:

Ich bin zwar kein Informatiker (habe Mechatronik studiert), kann dir aber trotzdem einen Tipp geben:

Suche nach (möglichst kleinen) Technologie-Unternehmen in deiner Umgebung und bewirb dich dort. Gute Programmierer braucht es in jedem solchen Unternehmen und die Aufgaben sind meist abwechslungsreich und interessant. Wichtig wäre mir in diesem Fall auch, dass der Betrieb an einem "physischen" Produkt arbeitet (reine Software wird oft schnell langweilig).

Mit freundlichen Grüßen

Stephan

Das hört sich schon mal interessant an. Aber wahrscheinlich ist es nicht leicht, da herauszufinden, wer was macht und wer was für Leute sucht.


Bevor du diese Alternative näher in Betracht ziehst, solltest du dir die Frage stellen: Wozu die Promotion? Hast du ein tiefgreifendes Interesse an wissenschaftlicher Arbeit, soll es danach weiter gehen (z. B. Prof.) oder ist es ein Lückenfüller? Wenn letzteres zutrifft, dann würde ich dringend davon abraten. Ohne einen anhaltenden Antrieb wirst du eine Promotion nicht zu Ende bringen können.

Nein, die Promotion wäre wirklich nur ein Lückenfüller bzw. ich habe keine tiefergreifenden Pläne mit einem Promotionstitel. So wirklich überzeugt war ich von der Idee ja selber nicht.

Das seh ich jetzt nicht unbedingt. Etwas praktische Erfahrung mit C++ und Java scheint ja da zu sein. Viel mehr haben die meisten Absolventen nicht zu bieten. Wenn er sich für Software-Entwicklung begeistern kann, warum nicht?
Das Gehalt und die Entwicklungsmöglichkeiten werden natürlich erstmal nicht so toll sein, aber da kann man nach ein paar Jahren mit der entsprechenden Berufserfahrung immer noch was anderes machen.

Dass ich nicht mit einem guten Gehalt einsteigen würde, dachte ich mir schon. Vielleicht ist das aber auch die einzig gute Möglichkeit an Berufserfahrung zu kommen, denn das Problem ist ja: Um Berufserfahrung zu kriegen, braucht man eine Stelle und um eine Stelle zu bekommen, braucht man Berufserfahrung :(.


Also ich frage mich ja immer wieder, was Einsteiger dazu qualifiziert direkt als Berater oder gar Projektleiter anzufangen. Vor allem wenn sie selbst nicht mal Entwicklungserfahrung haben.

Das frage ich mich auch die ganze Zeit. In den Stellenbeschreibungen wird ja immer betont wie eng und vielschichtig man mit allerlei Kunden zusammenarbeitet, aber ich frage mich ernsthaft, was ich den Leuten da erzählen soll?

Guter Hinweis. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.

Als Architekt mit dem Schwerpunkt Sicherheit kann man sich aktuell die Jobs aussuchen. Der Thread-Ersteller könnte sogar noch einen entsprechenden Schwerpunkt für seine Masterarbeit wählen. Die analytischen Fähigkeiten scheint er ja zu haben.

Das mit der Masterarbeit zu dem Thema wird vermutlich nichts. Mit dem Thema IT-Sicherheit habe ich mich (über die Basisvorlesungen hinaus) nicht näher beschäftigt. Da fehlt mir die Vertiefung und auch der Draht, ein Thema zu diesem Bereich zu finden, sodass da was gutes bei rauskommt. Mein Plan war eigentlich an dem Lehrstuhl zu bleiben, bei ich sowohl meine SHK-Stelle als auch meine Projektgruppe hatte. Ganz einfach weil ich die Vorlesungen der Dozenten größtenteils besucht habe und mich die Dozenten auch schon angesprochen haben, ob ich mich für eine Abschlussarbeit bei ihnen begeistern könnte (was dadurch gegeben ist).

Ich Wunder mich nur immer wie man 6 Jahre den Fuß nicht aus der Uni bewegt.


Das ist eigentlich ganz einfach. Man fängt an zu studieren, denkt, dass alles erstmal schön läuft und anstatt sich Zukunftsfragen zu stellen, setzt man sich schön gemütlich vorn PC und zockt den ganzen Abend :frown:

Mal im Ernst: Wenn ich 6 Jahre in die Vergangenheit reisen könnte, würde ich vieles anders machen. Ich habe viele Gelegenheiten verstreichen lassen (nicht nur karrieretechnisch ...) und ärgere mich heute natürlich auch darüber. Ich glaube das Problem ist, dass man es sich im Uni-Alltag zu bequem gemacht hat und eigentlich gar keinen Bock auf das Arbeitsleben danach hat. Für viele Sachen im Leben musste ich mich kaum anstrengen: Schule und Studium liefen im Rückblick betrachtet quasi wie von allein. Man hat seine geforderte Leistung gebracht und musste sich sonst um nix kümmern.

Nach dem Bachelor sah es mit der Praxis noch schlechter aus bei mir: Da hätte ich weder die Java-Programmiererfahrung aus meiner SHK-Stelle noch die Projektgruppe (C++ und überhaupt mal Projektarbeit) vorzuweisen gehabt. Trotzdem gebe ich zu, dass ich den Master drangehängt habe, weil ich kein Bock auf Veränderung hatte.

EPIC_FAIL
2015-12-30, 18:35:40
Dass ich nicht mit einem guten Gehalt einsteigen würde, dachte ich mir schon. Vielleicht ist das aber auch die einzig gute Möglichkeit an Berufserfahrung zu kommen, denn das Problem ist ja: Um Berufserfahrung zu kriegen, braucht man eine Stelle und um eine Stelle zu bekommen, braucht man Berufserfahrung :(.


Damit alle Beteiligten nicht aneinander vorbeireden: was stellst du dir denn vor als Einstiegsgehalt? Was als Zielgehalt in 10-15 Jahren?

PatkIllA
2015-12-30, 18:37:50
Damit alle Beteiligten nicht aneinander vorbeireden: was stellst du dir denn vor als Einstiegsgehalt? Was als Zielgehalt in 10-15 Jahren?
Dann aber auch gleich sagen wo. In München braucht man locker 10k brutto mehr als in Dortmund und in anderen Regionen kann man für de Preis eines Zimmers in München ganze Häuser mieten.

Commander Keen
2015-12-30, 18:42:06
Man hat seine geforderte Leistung gebracht und musste sich sonst um nix kümmern.

Entwarnung: Im Berufsleben ist es abseits von Führungspositionen das gleiche. Du bringst deine Leistung und musst dich um nix kümmern. Wenn man nicht mehr Anspruch an sich selbst oder große Karrierepläne hat, kommt man damit schon ganz gut durch.

Morale
2015-12-30, 18:50:00
Ich würde jetzt keine Panik schieben. Kannst du die Master Arbeit vielleicht noch im Unternehmen schreiben?

Ansonsten worst du sicher nicht im großen Konzern für 60000 anfangen, aber KMU 42000 ist sicher drin.

FragMaztah
2015-12-30, 19:02:46
Das mit der Masterarbeit zu dem Thema wird vermutlich nichts. Mit dem Thema IT-Sicherheit habe ich mich (über die Basisvorlesungen hinaus) nicht näher beschäftigt. Da fehlt mir die Vertiefung und auch der Draht, ein Thema zu diesem Bereich zu finden, sodass da was gutes bei rauskommt. Mein Plan war eigentlich an dem Lehrstuhl zu bleiben, bei ich sowohl meine SHK-Stelle als auch meine Projektgruppe hatte.

Was spricht gegen ein entsprechendes Praktikum mit begleitender Masterarbeit in einem Unternehmen? Egal welcher Schwerpunkt.

Am Lehrstuhl bleibst du mal wieder in deiner Komfortzone. Am Ende hast du zwar das Papier, aber immer noch keine praktischen Erfahrungen.

Ich kann dir deshalb nur dringend raten, einen thematisch passenden und interessanten Praktikumsplatz zu finden, der dir auch das gleichzeitige anfertigen einer Masterarbeit ermöglicht. Dort wirst du dann bezahlt, bekommst neue Einblicke und Erfahrungen sowie ggf. die Möglichkeit, gleich dort zu bleiben.

Das Praktikum als Schlüssel zum Berufseinstieg wird leider immer wieder unterschätzt.

Der_Korken
2015-12-30, 19:12:59
Komfortzone ist wohl das Stichwort. Wenn ich die Masterarbeit in einem Unternehmen schreiben will, stellt sich a) das Problem, dass ich Stand jetzt nicht die geringste Ahnung habe wo und b) würde sich die Masterarbeit auch nach hinten verschieben.

Zum Gehalt: Ich kann den Faktor des Einarbeitens nicht einschätzen, ansonsten werf ich mal so 38-40K in die Runde (Standort Dortmund bzw. NRW, nicht München). Langfristig 45-50K. Was heißt "KMU"?

Nochmal zum Praktikum: Wie sehen die üblichen Rahmenbedinungen eines Praktikums für Informatiker aus? Das heißt Dauer, Wochenstunden, Bezahlung. Sorry für die einfachen Fragen, aber ich habe in der Richtung wirklich noch nicht recherchiert.

Oid
2015-12-30, 19:15:05
Was spricht gegen ein entsprechendes Praktikum mit begleitender Masterarbeit in einem Unternehmen? Egal welcher Schwerpunkt.

Ich weiß nicht, wie das bei der Uni Dortmund läuft, aber meiner Erfahrung nach ist es nicht so einfach einen Betreuer für eine externe Masterarbeit zu finden. In meiner Firma hatten wir auch manchmal einen Masteranden von ner Uni, und das war immer ein riesen Act.

Ansonsten kann ich mich dem Tipp, ein kleines (junges) Technologie-Unternehmen zu suchen, nur anschließen.

PatkIllA
2015-12-30, 19:18:21
Ich weiß nicht, wie das bei der Uni Dortmund läuft, aber meiner Erfahrung nach ist es nicht so einfach einen Betreuer für eine externe Masterarbeit zu finden. In meiner Firma hatten wir auch manchmal einen Masteranden von ner Uni, und das war immer ein riesen Act.Ich fand es ziemlich problemlos und von den paar anderen bei uns in der Firma wüßte ich jetzt auch nichts.
Wo ich als Student gearbeitet habe wäre das auch kein Ding gewesen. Allerdings gehörte die Firma zu großen Teilen einem lokalen Professor.
Zum Gehalt: Ich kann den Faktor des Einarbeitens nicht einschätzen, ansonsten werf ich mal so 38-40K in die Runde (Standort Dortmund bzw. NRW, nicht München). Langfristig 45-50K.Wut? Dafür nen Master machen?
Was heißt "KMU"?Klein- bzw Mittelständisches Unternehmen.
Nochmal zum Praktikum: Wie sehen die üblichen Rahmenbedinungen eines Praktikums für Informatiker aus? Das heißt Dauer, Wochenstunden, Bezahlung. Sorry für die einfachen Fragen, aber ich habe in der Richtung wirklich noch nicht recherchiert.Dürfe Verhadlungssache sein. Aber du kriegst Kohle und bist zum Teil schon mal günstig eingearbeit. WinWin für beide Seiten.

EPIC_FAIL
2015-12-30, 19:24:03
Komfortzone ist wohl das Stichwort. Wenn ich die Masterarbeit in einem Unternehmen schreiben will, stellt sich a) das Problem, dass ich Stand jetzt nicht die geringste Ahnung habe wo und b) würde sich die Masterarbeit auch nach hinten verschieben.
Zum Gehalt: Ich kann den Faktor des Einarbeitens nicht einschätzen, ansonsten werf ich mal so 38-40K in die Runde (Standort Dortmund bzw. NRW, nicht München). Langfristig 45-50K. Was heißt "KMU"?
.

Bei den Wünschen würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Wenn du damit in Bewerbungsgespräch gehst, stapelst du eventuell sogar zu viel zu tief. Zum Vergleich: Die ÖD E11 Stellen geben ca 39k, und das sind Stellen die für Bachelors / alte FH Diplomer ausgeschrieben sind. Und die Stellen sind idr. nicht wirklich "beliebt", weil die Einsteigsgehälter in der freien Wirtschaft normalerweise höher liegen (Für Diplomer/ Master).
Wenn dir das nichts ausmacht, schau dich mal bei verschiedenen Behörden um, dazu zählt auch Polizei, LKA, BKA usw... die rekrutieren gerade fleissig.

FragMaztah
2015-12-30, 19:24:16
Komfortzone ist wohl das Stichwort. Wenn ich die Masterarbeit in einem Unternehmen schreiben will, stellt sich a) das Problem, dass ich Stand jetzt nicht die geringste Ahnung habe wo und b) würde sich die Masterarbeit auch nach hinten verschieben.

a) Gibt es in deiner unmittelbaren Umgebung große, bekannte Unternehmen? Schau dir deren Web- und Karriereseiten an. IT ist allgegenwärtig. Notfalls auch initiativ. Sei kreativ!

b) Wenn wir über 2-3 Monate sprechen: Wo ist das Problem im Vergleich zum Mehrwert?


Nochmal zum Praktikum: Wie sehen die üblichen Rahmenbedinungen eines Praktikums für Informatiker aus? Das heißt Dauer, Wochenstunden, Bezahlung. Sorry für die einfachen Fragen, aber ich habe in der Richtung wirklich noch nicht recherchiert.

Kommt wie immer aufs Unternehmen an. Als "Masterand" wirst du in jedem Fall nach Mindestlohn bezahlt. Das müssten grob 1.400 EUR brutto sein. Arbeiten musst du so lange wie jeder andere Angestellte auch (40 h sind in DE normal).

Bewerben -> Vorstellen -> Zeitraum u. Thema abgrenzen -> Anfangen

Eigentlich ganz einfach...

Morale
2015-12-30, 20:14:48
Wut? Dafür nen Master machen?
Er hat es ja eher aus "Langeweile" gemacht.

Ansonsten NRW kenne ich (geb. Bochumer) eher als mäßiges Lohnland.
Paar große Firmen, wo teilweise aber Einstellungstopp ist (z.b. EON) und viele KMU.
Aber 40k sollte man schaffen.
"Zur Not" öD, aber da könnte der Master hinderlich sein, da man evtl überqualifiziert ist.

Wie wäre es z.B. hiermit:
https://www.verfassungsschutz.de/de/das-bfv/karriere/stellenangebote/sta-20151002-bfv-it-2015-04.job
Wobei das halt oft auch Tätigkeiten sind, die ein Fachinformatiker machen könnte.
Aber ich denke solche Stellen bekommt man recht easy.

in den hD kommt man nicht so leicht, hier werden zu90% erfahrene Führungskräfte gesucht.

PatkIllA
2015-12-30, 20:26:37
Aber 40k sollte man schaffen.Da sollte man auch wohl rüberkommen. Da wäre ich damals nicht mit angefangen. Ich hatte allerdings die meiste Zeit neben dem Studium gearbeitet oder in manchen Zeiten neben der Arbeit studiert.
Ebenfalls in Dortmund studiert und arbeite auch noch dort.

Bei den Jobs auf jeden Fall auch gucken, wie es mit Überstunden, Erreichbarkeit, Bereitschaft, Dienstreisen Fortbildungen und sonstigen Krams ist.
Das ist außerhalb vom ÖD und großen Firmen mit Betriebsräten/Tarifverträgen höchst unterschiedlich.

Der_Korken
2015-12-30, 20:29:10
Es darf natürlich gerne auch etwas mehr sein als 40K. Ich will keine unrealistischen Erwartungen haben bzw. mir Druck machen, unbedingt Gehalt X erreichen zu müssen, auch wenn der Job für mich totaler Mist ist. Vom Master habe ich mir natürlich schon erhofft, dadurch später etwas mehr verdienen zu können, aber ich hatte ja gegen Ende des Bachelors noch keine Ahnung, was ich nach dem Studium konkret für eine Arbeit machen werde (sonst würde ich heute nicht fragen).

Ich denke das größte Problem mit meinem Studium ist, dass ich mir Vorlesungen angehört habe, die mir gefielen und in denen ich gut war. Leider hilft mir dieses "Algorithm Engineering" auf dem Arbeitsmarkt nicht weiter, da eigentlich ganz andere Kompetenzen gebraucht werden, in denen ich vermutlich nicht besser bin als ein durchschnittlicher Bachelorstudent.

Paran
2015-12-30, 21:15:24
Algorithmen im Zusammenspiel mit Hardware-naher / Embedded Systems Programmierung ist eine Lizenz zum Gelddrucken.

RattuS
2015-12-30, 21:20:47
Er hat quasi null Erfahrung und soll aber direkt mit 40k einsteigen? Welches Unternehmen auf dem freien Markt ist denn bitte so dämlich? In der Alltags-IT ist Erfahrung und Umgang mit Technologien das A und O. Was soll ich denn mit einem Arbeitnehmer, dessen Unterscheidungsmerkmal gegenüber des wesentlich genügsameren Fachinformatiker lediglich das theoretische Wissen ist? Das ist halt einfach nicht praxisrelevant. Motivierte Fachinformatiker bekomme ich schon für 24k.

Wenn du etwas mit deiner Qualifikation anfangen möchtest, such dir ein spezielleres Feld. Softwareentwicklung dürfte nicht das richtige sein.

Morale
2015-12-30, 21:29:32
Akademiker mit Fachinformatiker vergleichen, das kann nur daneben gehen.

Viele unternehmen schreiben zwar heute stellen in der it aus die auch Fachinformatiker machen können, aber suchen einen Bachelor. Und zahlen entsprechend.
Von den stellen die ein Fachinformatiker erst gar nicht bekommt wollen wir nicht anfangen.
40.000 ist eher wenig wobei die region wichtig ist.
Aber selbst der öD zahlt das ja recht schnell.

EPIC_FAIL
2015-12-30, 21:34:44
Motivierte Fachinformatiker bekomme ich schon für 24k.



:freak: Also nach meiner FI-Ausbildung wär ich für das Geld definitiv nicht aufgestanden. Und nein, das war in keiner Großstadt, das war mitten auf dem Land...

Morale
2015-12-30, 21:36:28
24k ist schon wenig, wenn man nur First-Level macht dann ja (aber das braucht keine Ausbildung, das machen bei vielen Firmen Studenten).
Wenn man wirkliche FI Arbeit macht sollte man schon seine 30.000-36.000 bekommen (arme ausgebeutete Regionen außen vor)

derpinguin
2015-12-30, 21:38:43
Also ich frage mich ja immer wieder, was Einsteiger dazu qualifiziert direkt als Berater oder gar Projektleiter anzufangen. Vor allem wenn sie selbst nicht mal Entwicklungserfahrung haben.
Scheint kein Problem zu sein für Berater. Die Unternehmensberatung, die meinen Arbeitgeber betreut hat auch keinen, der beruflich irgendwas mit Krankenhaus gelernt hat. Alles studierte Wirtschaftler und Juristen.

RattuS
2015-12-30, 21:43:04
Viele unternehmen schreiben zwar heute stellen in der it aus die auch Fachinformatiker machen können, aber suchen einen Bachelor. Und zahlen entsprechend.
Wir zum Beispiel. Nur haben wir uns bisher von diesen Kandidaten immer wieder getrennt, da sie auch nach einmonatiger Einarbeitung kaum mehr leisten als die nicht-Akademiker. Das liegt entweder am Einsatzgebiet (SE) oder ist es vielleicht nur ein dummer Zufall? Region ist HE. So oder so, wir lassen Leute für 24k arbeiten. :freak:

alice.dj
2015-12-30, 21:48:43
Algorithmen im Zusammenspiel mit Hardware-naher / Embedded Systems Programmierung ist eine Lizenz zum Gelddrucken.
this!

50k sind lächerlich, da geht mehr in dem bereich (auch ohne master) :biggrin::biggrin:

Morale
2015-12-30, 21:50:51
Für 24k bekommt man nix. Was will man da erwarten. Wie gesagt, da bekommt man teilweise nicht mal einen guten FI...
Wenn sich da ein Bachelor findet, dann kann das nur eine Vollpfeife sein.

HE= Helmstedt?

PS:
Für HW/Emb. brauch man halt bisschen mehr TI, als ein "0815-Inf" normalerweise hat. Elektronik und Physik wären auch Hilfreich.
So meine bescheidene Erfahrung.
Weiß nicht ob der TE da was hat.

maximAL
2015-12-30, 21:53:32
Algorithmen im Zusammenspiel mit Hardware-naher / Embedded Systems Programmierung ist eine Lizenz zum Gelddrucken.
Ist das so? Zu schade, dass ich damals meine Prüfung in Echtzeitsysteme so verkackt habe :freak:

FragMaztah
2015-12-30, 22:02:11
Zum Thema Gehälter in der IT (s. Seite 21)

http://www.stepstone.de/gehaltsreport/pdf/StepStone_Gehaltsreport_2015.pdf

Man sieht dort ganz schön, wie weit die Schere zwischen der Projekt-/Beratungstätigkeit und der Softwareentwicklung bereits nach kurzer Zeit auseinander geht. Spätestens nach 10 Jahren liegt die Differenz bei 10.000 EUR p. a..

Mit einem vernünftigen Uni-Master sollten 42.000 EUR p. a. die Untergrenze bei 30 Tagen Urlaub und einer 40-Stunden-Woche sein.

Morale
2015-12-30, 22:03:29
Hier Handelsblatt (wobei halt für ganz DE und mMn in manchen bereichen etwas zu hoch, aber ansonsten schon stimmig)
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/buero-special/gehaltsuebersicht-fuer-2015-tabelle-it-berufe/10752686-5.html

RattuS
2015-12-30, 22:15:56
HE= Helmstedt?
HE wie Hessen. (https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_3166-2:DE)

Und Ermittlung von Gehältern anhand von Umfragen... Meine bisherigen Arbeitgeber haben gemessen an diesen Zahlen offensichtlich Ausbeutung im großen Stil betrieben. Das ist ja quasi schon Sklaventreiberei. :rolleyes:

EPIC_FAIL
2015-12-30, 22:18:19
In zwei Monaten beginnt meine Bewerbungsphase nach dem Studium, bin ja in ähnlicher Situation wie der TE. Ich kann dann ja mal offenlegen, was mir so angeboten wird.

Morale
2015-12-30, 22:20:04
HE wie Hessen. (https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_3166-2:DE)

Und Ermittlung von Gehältern anhand von Umfragen... Meine bisherigen Arbeitgeber haben gemessen an diesen Zahlen offensichtlich Ausbeutung im großen Stil betrieben. Das ist ja quasi schon Sklaventreiberei. :rolleyes:
Für Hessen erst recht, ja da hilft auch kein Augenrollen...
Wenn man Bachelor 24.000 zahlen will, da wundert sich keiner?! :confused:

Watson007
2015-12-30, 22:20:21
Bitte Durchschnittsgehälter stets nach Median angeben

RattuS
2015-12-30, 22:23:42
Wenn man Bachelor 24.000 zahlen will, da wundert sich keiner?! :confused:
Die BA/MA bekommen natürlich mehr angeboten. Die 24k waren auf die FI bezogen (Einstiegsgehalt). Der Median bei den FI liegt bei 30k.

Morale
2015-12-30, 22:25:47
Da ihr in Hessen anscheinend keine 40k locker macht, findet sich trotzdem nur der Rest...

Wenn man natürlich nur Admin-FI Aufgaben hat, dann braucht man natürlich auch keinen BA/MA

PatkIllA
2015-12-30, 22:44:48
Die BA/MA bekommen natürlich mehr angeboten. Die 24k waren auf die FI bezogen (Einstiegsgehalt). Der Median bei den FI liegt bei 30k.
Wieviel mehr bekommt denn so ein BA/MA.

Hatte schon überlegt mal was neues zu suchen um was neues zu lernen und hatte eigentlich gehofft da noch 10k drauf zu legen. Und dann läge ich immer noch ein gutes Stück unter den Handelsblatt angaben.

Oid
2015-12-30, 23:58:57
PS:
Für HW/Emb. brauch man halt bisschen mehr TI, als ein "0815-Inf" normalerweise hat. Elektronik und Physik wären auch Hilfreich.
So meine bescheidene Erfahrung.
Weiß nicht ob der TE da was hat.

Jo, die meisten Embedded Entwickler (ich z.B. ^^) sind E-Ings oder zumindest Mechatroniker. Da bringt man von der Ausbildung lieber die Hardware-Kenntnisse mit. "Richtige" Embedded Software/Firmware-Entwicklung muss man sich eh meist im Beruf aneignen, da z.B. Safety Critical Software, Standards wie MISRA-C und Dinge wie statische Code-Analyse akademisch nur rudimentär (wenn überhaupt) gelehrt werden, egal welcher Studiengang.

Demirug
2015-12-31, 00:27:10
Für HW/Emb. brauch man halt bisschen mehr TI, als ein "0815-Inf" normalerweise hat. Elektronik und Physik wären auch Hilfreich.

Ist zwar inzwischen schon fast 10 Jahre her und ich war nicht ganz so weit unten. Ich habe die Server programmiert welche die Steuerungen und Automatisierungssystemen mit den Überwachunsgsystemen (Leitwarten) verbunden haben. Aber selbst da war das ganze Digital, Regel, Steuer und Übertragungs-Technik Zeug das ich vorher hatte schon recht nützlich. Vorallem wenn man es mit irgendwelchen proprietären Systemen zu tun hatte für deren "Netzwerkkarten" es nur DOS Treiber gab und man sich deswegen seine Treiber für was anderes selbst schreiben musste.

Man sieht dort ganz schön, wie weit die Schere zwischen der Projekt-/Beratungstätigkeit und der Softwareentwicklung bereits nach kurzer Zeit auseinander geht. Spätestens nach 10 Jahren liegt die Differenz bei 10.000 EUR p. a..

Ich habe ja fast 10 Jahre Projekttätigkeit (40-50%) gemacht. Das mehr was man da bekommt ist als Entschädigung dafür das man nur noch aus dem Koffer lebt auch angebracht. OK ist vielleicht nicht überall so.

PS: Wegen der Praktikumsfrage. Bei uns sind das normalerweise 3 oder 6 Monate mit 40 Stunden Woche. Was wir bezahlen weiß ich aber nicht.

Morale
2015-12-31, 01:34:17
@TE
https://www.escrypt.com/fileadmin/escrypt/jobs/BMP-1506-GER.pdf

Wäre doch ggf. interessant?

Surtalnar
2015-12-31, 02:43:18
Was tun mit Informatikstudium?
Eine Frau kennenlernen. Denn das ist wohl das schwierigste und größte Hindernis bei einem Informatikstudium.

medi
2015-12-31, 09:38:27
Motivierte Fachinformatiker bekomme ich schon für 24k.

You get what you pay for.
Sorry aber du verstehst unter motiviert wahrscheinlich was anderes als ich. Denn motiviert und was drauf haben kriegst du nicht für 2k Brutto monatlich! Never ever. Das ist Verkäuferlohn, dafür arbeitet kein Softwareentwickler, der auch nur halbwegs was auf dem Kasten hat. Rechne eher mit 3k Brutto monatlich und das ist weit unter dem was ich bekomme und ich bin auch nur ein "einfacher" Softwareentwickler in einer kleinen Butze.

Der_Korken
2015-12-31, 11:24:13
@TE
https://www.escrypt.com/fileadmin/escrypt/jobs/BMP-1506-GER.pdf

Wäre doch ggf. interessant?

Sowas hört sich tatsächlich interessant an. Wenn ich "Schnittstelle zwischen akademischer und industrieller Welt" höre, hab ich eher das Gefühl mich dort einbringen zu können, als wenn ich einfach "nur" Softwareentwicklung mache. Die Anforderungen "beste des Jahrgangs" sind natürlich schon hart. Ich sollte mich mal darauf konzentrieren, ob ich in der Umgebung mehr davon finde.

Danke nochmal an alle für die rege Beteiligung :up:

Edit:

Eine Frau kennenlernen. Denn das ist wohl das schwierigste und größte Hindernis bei einem Informatikstudium.

Das ist wohl wahr. Davon bin ich noch weiter entfernt als von einer Arbeitsstelle ...

HarryHirsch
2015-12-31, 12:47:57
mach was mit sicherheit. mit den richtigen zertifikaten druckst du quasi geld.

bei uns auf arbeit ist einer mit master der c++, java und den ganzen kram kann und der findet nix...
so einfach wie hier manche schreiben scheint es dann doch nicht zu sein

RattuS
2015-12-31, 13:01:59
so einfach wie hier manche schreiben scheint es dann doch nicht zu sein
Weil die Leute ihren Stolz haben. Da wird der gewünschte Jahresgehalt schnell zum tatsächlichen Jahresgehalt. Und die SE hier denken, dass sie Halbgötter sind... weil Informatik ja auch ein so anspruchsvolles Studienfach ist. Bin übrigens selbst BA, bevor mir jemand Neid unterstellt. Ich verdiene den Durchschnitt, bin aber weit von diesen Mondzahlen entfernt, die man in den Statistiken sieht. Und da ich Einblick in die HR habe, verbleibe ich auch auf meinem Standpunkt. Ende.

Morale
2015-12-31, 14:08:14
Die Anforderungen "beste des Jahrgangs" sind natürlich schon hart.
Zwischen Wunsch und Realität gibt es schon Unterschiede. Bewerben, mehr als ablehnen können sie ja nicht.

bei uns auf arbeit ist einer mit master der c++, java und den ganzen kram kann und der findet nix...
so einfach wie hier manche schreiben scheint es dann doch nicht zu sein
Also wer da nix findet, sorry wohnt im Nirgendwo, verlangt als Absolvent min. 65.000 oder ist halt menschlich ne null. Anders kann ich mir das gerade nicht vorstellen.

weil Informatik ja auch ein so anspruchsvolles Studienfach
Ist es nicht? Welches dann: BWL? Sozialwissenschaften? Soziale Arbeit?
Und da ich Einblick in die HR habe, verbleibe ich auch auf meinem Standpunkt. Ende.
Da euer Unternehmen ja scheinbar Probleme hat kompetenten Personen zu finden, mag das sein dass euer Unternehmen wenig zahlt.
DIe Zahlen vom Handelsblatt finde ich btw auch etwas hoch gegriffen, stepstone ist aber ok.
Mann kann sich ja auch in diversen Foren mal umgucken (Fachinformatiker, Techniker oder für studiere Mikrocontroller), was da für Gehälter gepostet werden. Ok, da mag auch der ein oder andere Fake dabei sein. Aber auch viele richtige Gehälter.

Bei meinem Ex-AG (öD), wo ich als Facharbeiter nach Bund EG10 (max 53400 Jahresbrutto + die anderen öD Vorteile: 30 Tage Urlaub, pünktlich Feierabend-wenn man will - bei dem AG quasi unkündbar (nach 15 Jahren beim gleichen AG auch faktisch)) bekommen hatte, hat sich als Nachfolger mal wieder nur "Ausschuss" gefunden. Die Stelle war für FI und (prakt.) Informatiker ausgeschrieben. Studierte haben sich mal wieder gar nicht beworben. Das meiste Quereinsteiger, die länger arbeitslos waren, vom Amt bezahlte Umschüler, Leute mit Cisco Zertifikaten, die nicht wissen was eine MAC Adresse ist.
Genommen wurde ein älterer Quereinsteiger, der halbwegs auf die Stelle passt.

Watson007
2015-12-31, 14:24:49
Modale, 1. es studieren derzeit mehr Leute denn je, sei dir nicht so sicher dass das bleibt

und 2. Kann ich das angeblich gute Angebot zumindest für NRW nicht bestätigen, zahlreiche Firmen scheinen lieber ewig nach dem besten (und billigsten) Kandidaten weiter zu suchen

Wenn du jetzt damit kommst dass man dann nur etwas weiter suchen müsse antworte ich damit dass selbst Geisteswissenschaftler gute Chancen haben, wenn sie nur mit 1000 km Umkreis suchen :D

Morale
2015-12-31, 14:41:29
Kann ich das angeblich gute Angebot zumindest für NRW nicht bestätigen
Ich schrieb ja selbst, dass NRW nicht so der Hit ist.
Aber gefunden hast du ja anscheinend was, darf man fragen wie ca. das Jahresbrutto ist?
Geisteswissenschaftler gute Chancen haben, wenn sie nur mit 1000 km Umkreis suchen
Die könnten auch 10.000km suchen, da finden sie nix ähnliches wie Informatiker.

Mobil muss man halt sein. Nach der Lehre 2005 in NRW hatte ich ca. (weiß nicht mehr genau) 1800 brutto. Hab dann gewechselt, bin umgezogen und 2200 verdient. Dann 2008 nach München für 2800 brutto. Bei dem AG zuletzt 3200, dann Bock auf studieren bekommen FHR gemacht, schnell gemerkt, ne zu theoretisch, wieder gearbeitet für 3400 brutto.
Jetzt wirklich Glück gehabt, ab Januar 4800 brutto bei meinem alten AG vor dem Studium.

Umziehen und wechseln gehört einfach dazu, außer man wohnt in einer sehr guten Region, die habe ich ja mit München (leider auch sehr teuer ^^).

Manchmal vermisse ich natürlich meine Heimat den Pott, aber die Löhne da sind halt oft mager. Und gesellschaftlich merke ich bei meinen Besuchen immer, dass es da ziemlich abwärts geht.

RattuS
2015-12-31, 14:43:33
Ist es nicht? Welches dann: BWL? Sozialwissenschaften? Soziale Arbeit?
Wie wäre es mit Ingenieurwesen, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Pharmazie? Informatik hat einfach mehr Schnittmenge mit dem technologischen Alltag von heute. Aber ja, das ist durchaus subjektiv.

Da euer Unternehmen ja scheinbar Probleme hat kompetenten Personen zu finden, mag das sein dass euer Unternehmen wenig zahlt.
Ich frage mich, warum Kompetenz und Gehalt bei dir immer im selben Satz erscheint. Mit öffentlichem Dienst und Tarifverträgen an die Diskussion heranzutreten, ist nicht zielführend. Ich rede vom freien Markt, hohen Umsätzen und maximalem Gewinn. Und die harte Realität ist, dass Arbeitnehmern nie ein Gehalt vorgeschlagen wird, der ihrem Können entspricht. Gehalt ist Verhandlungssache und da nicht alle Arbeitnehmer gleich gut darin sind, findet man immer "einen Depp", der für weniger Geld sehr gute Leistung bringt.

Es gibt natürlich auch noch die Gruppe der Zertifikatsammler. Das funktioniert in gewissen Branchen auch ganz gut. Ein Bekannter arbeitet als DBA mit Beratertätigkeit und verdient sich dumm und dusselig. Wenn wir dann aber mal übers Fach sprechen, merkt man ihm schnell an, dass seine Fähigkeiten weniger auf technischem Verständnis basieren als vielmehr auf Rede- und Vermittlungsgeschick. Das ist clever, aber IMO nicht verdient. Na ja, jeder wie er kann. :)

Watson007
2015-12-31, 14:47:50
Ich kriege jetzt 35k brutto mit Bachelor-Informatikabschluss und mehr als 6 Jahren Berufserfahrung von vor dem Studium, aber scheinbar zählt erst die nach dem Studium

Wenn ich die kumulierte Inflationsrate der letzten Jahre vergleiche habe ich jetzt wahrscheinlich genauso viel wie vor dem Studium

In einem Jahr wird aber neu verhandelt... Ich bin froh überhaupt was zu haben momentan, lange Durststrecke...die Arbeitgeber in NRW finde ich persönlich ätzend, die scheinen lieber ewig weiter zu suchen als jemanden zu nehmen der nicht ganz ihren Vorstellungen entspricht, auf welcher Ebene auch immer

Also, ich bin froh dass ich nicht suchen muss momentan

Morale
2015-12-31, 14:55:20
Wie wäre es mit Ingenieurwesen, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Pharmazie? Informatik hat einfach mehr Schnittmenge mit dem technologischen Alltag von heute. Aber ja, das ist durchaus subjektiv.
Nun schwer macht ein Studium idr der Anteil an Mathe bzw. sehr theo. lastigen Fächern, was sich viele eben nicht vorstellen können.
Ing. hat idR "einfachere" Mathematik und mehr praktische Angewandheit - aber freilich auch seine Killermodule
Mathe - ok kann man so sehen
Physik - ok kann man so sehen
Chemie - Schwerer als Info? Ne
Bio - siehe Chemie
Pharmazie? Soll wohl nicht so schwer sein.

Also wenn wir über Info an einer TU oder Uni reden mit 30-40 ECTS reine Mathematik + Infofächer die in Wirklichkeit Mathe sind wie Theo. Informatik oder Algorithmen und Datenstrukturen, dann gibt es jetzt nicht viel was schwerer sein soll.
Info ist ja keine Fachinformatiker Ausbildung + bisschen tieferes Wissen, sonder eine wirklich tiefe theo. Grundlagen"ausbildung" im Bereich Informatik, und die basiert hauptsächlich auf Mathematik
warum Kompetenz und Gehalt bei dir immer im selben Satz erscheint
Weil das Leben teuer ist und man daher sich nicht unter Wert verkauft.
Ab einer bestimmten Summe kann man zufrieden sein und wird nicht unbedingt wechseln, aber wenn man keine 40.000 locker macht, dann kenne ich keinen Informatiker der dafür anfängt. Master erst 2x nicht.
Ich rede vom freien Markt, hohen Umsätzen und maximalem Gewinn. Und die harte Realität ist, dass Arbeitnehmern nie ein Gehalt vorgeschlagen wird, der ihrem Können entspricht. Gehalt ist Verhandlungssache und da nicht alle Arbeitnehmer gleich gut darin sind, findet man immer "einen Depp", der für weniger Geld sehr gute Leistung bringt.
Bei Tarif (z.b. IGM) steigt ein Master mit ~57.000 brutto ein. Das ist natürlich viel. Wenn der freie Markt aber 20.000 weniger zahlen will wird er eben keinen finden. Wobei "Deppen" gibt es natürlich immer, aber da muss man schon Glück haben.

@Watson
Woah, finde ich schon sehr wenig.
Aber NRW, wie gesagt, kenne ich jetzt eher als mageres BL.

Watson007
2015-12-31, 14:58:38
Nun, hier kann man immerhin pünktlich um 16:30 Feierabend machen, das ist nicht selbstverständlich. Hier gilt im Prinzip noch die 38 Stundenwoche

Achja verhandelt habe ich eigentlich gar nicht, hier gilt Tarifvertrag

Wieviel arbeitest du eigentlich effektiv pro Woche? Ohne Arbeitsstundenvergleich gehts im Grunde auch nicht

FragMaztah
2015-12-31, 15:02:15
Bei Tarif (z.b. IGM) steigt ein Master mit ~57.000 brutto ein. Das ist natürlich viel. Wenn der freie Markt aber 20.000 weniger zahlen will wird er eben keinen finden. Wobei "Deppen" gibt es natürlich immer, aber da muss man schon Glück haben.

Den IGM Tarifvertrag sollte man aber nicht als Maß der Dinge, sondern als Jackpot ansehen.

Mehr geht wirklich nur in Top-Unternehmensberatungen oder gut gehenden Startups mit Gewinnbeteiligung. Allerdings hat man dort keine 35-Stunden-Woche. ;)

PatkIllA
2015-12-31, 15:03:34
Nun, hier kann man immerhin pünktlich um 16:30 Feierabend machen, das ist nicht selbstverständlich. Hier gilt im Prinzip noch die 38 StundenwocheIst auch was. Trotzdem nicht allzuviel.
Wobei mir richtige Gleitzeit auch was wert ist. Ich finds gut mal um 7 und mal um 10 anzufangen und mal 6 oder mal 10 Stunden zu machen. Ich kann auch mal zwei Stunden Mittag machen.

Achja verhandelt habe ich eigentlich gar nicht, hier gilt Tarifvertrag
Aber in NRW? Wo fällt man denn als Entwickler unter den Tarifvertrag? Und wie steigert sich das?

Odal
2015-12-31, 15:04:25
Algorithmen im Zusammenspiel mit Hardware-naher / Embedded Systems Programmierung ist eine Lizenz zum Gelddrucken.

quasi genau mein Tageswerk

aber vom Gelddrucken bin ich noch weit entfernt.

Dem TE würde ich von Praktika oder dergleichen abraten, und statt dessen gleich irgendwo anzufangen auch zu erstmal magerem Einstiegsgehalt. Und dann lieber nach 1-2 Jahren wechseln. Vielleicht auch erstmal ein Bereich der einem nicht so zusagt aber viel Erfahrung sammeln. Wenn es einem zu sehr gefällt klebt man nur am Job und arbeitet gehaltlich weit unter den Möglichkeiten.

PatkIllA
2015-12-31, 15:07:19
Den IGM Tarifvertrag sollte man aber nicht als Maß der Dinge, sondern als Jackpot ansehen.Wieviele schaffen das denn so? Und ist das bundesweit gleich?
57k ist fürs Ruhrgebiet was anderes als in München.
Info ist ja keine Fachinformatiker Ausbildung + bisschen tieferes Wissen, sonder eine wirklich tiefe theo. Grundlagen"ausbildung" im Bereich Informatik, und die basiert hauptsächlich auf Mathematik
Ich stimme zwar zu, dass ein Studium da was anderes ist aber so krass viel Mathe hatten wir gefühlt nicht.

FragMaztah
2015-12-31, 15:13:23
Wieviele schaffen das denn so? Und ist das bundesweit gleich?
57k ist fürs Ruhrgebiet was anderes als in München.

Der IGM Tarifvertrag ist je nach Bundesland leicht unterschiedlich. Es gibt auch Unternehmen, die einen eigenen, auf dem Tarifvertrag basierenden Haustarifvertrag haben.

Infos dazu: https://www.igmetall.de/tarifinfo-888.htm

Übersicht der Lohngruppen: https://www.igmetall.de/docs_Metall_Elektro_Entgelttabellen_2015_f489e95249d048bd5012e9dd8b687e6e290902c 9.pdf

Einstiegsgehalt für Absolventen: https://www.igmetall.de/docs_150408wegewerk_512_55444_IT1_Flyer_Absolventen_Ansicht_b1544b8cf9b1b34ed333 517bc0fb232c98f73e08.pdf

PatkIllA
2015-12-31, 15:17:55
Bei IGM kriegt man ja schon als ungelernter 16€, wenn ich mich richtig erinnere.
In der Tabelle sind wieder Monatsgehälter. Was ist da mit Extras usw?
Ich kriege z.B. wirklich einfach 12 Monatsgehälter und das wars. Wobei das IMO nur Vorteile hat.
Mit Firmenwagen hat es leider nicht geklappt.

Morale
2015-12-31, 15:21:13
Achja verhandelt habe ich eigentlich gar nicht, hier gilt Tarifvertrag
Welcher, der Zeitarbeit?
Oder ist das öD mit TV-L EG9 (das könnte ja hinkommen?)
Wieviel arbeitest du eigentlich effektiv pro Woche? Ohne Arbeitsstundenvergleich gehts im Grunde auch nicht
Vorher beim öD 39h und dann ab Januar 40h. Alles mehr geht aufs Gleitzeitkonto. 30 Tage Urlaub.
Den IGM Tarifvertrag sollte man aber nicht als Maß der Dinge, sondern als Jackpot ansehen.
Natürlich, ganz klar. Aber wenn jemand auf "freie Wirtschaft" verweist wo keine 40.000 gezahlt werden sollen dann ist das zu den IGM Gehältern schon ein Unterschied.
Ich stimme zwar zu, dass ein Studium da was anderes ist aber so krass viel Mathe hatten wir gefühlt nicht.
Kommt auch auf die Uni an oder ob es sogar eine FH, und auch da welche.
TUM hier hat 36 ECTS in reiner Mathematik + mathelastige Info Module, die FH München ist ähnlich, aber nicht so theoretisch, sondern eher praktische Mathe, auch mit Praxisbeispielen.

PatkIllA
2015-12-31, 15:24:10
Kommt auch auf die Uni an oder ob es sogar eine FH, und auch da welche.
TUM hier hat 36 ECTS in reiner Mathematik + mathelastige Info Module, die FH München ist ähnlich, aber nicht so theoretisch, sondern eher praktische Mathe, auch mit Praxisbeispielen.War Kerninformatik an der Universität Dortmund (wo der TE auch ist). Damals noch ohne den Zusatz "Technisch" und auf Diplom.

Morale
2015-12-31, 15:35:41
War Kerninformatik an der Universität Dortmund (wo der TE auch ist). Damals noch ohne den Zusatz "Technisch" und auf Diplom.
Also da sehe ich auch min 43 ECTS in Mathe oder Mathenahen Modulen ;)

PS:
https://www.staufenbiel.de/it/gehalt/informatiker-berufseinstieg.html

Kommt doch gut hin.

HarryHirsch
2015-12-31, 15:38:03
Also wer da nix findet, sorry wohnt im Nirgendwo, verlangt als Absolvent min. 65.000 oder ist halt menschlich ne null. Anders kann ich mir das gerade nicht vorstellen.

in berlin, das problem ist einfach das die leute so jung wie möglich sein sollen und so viel berufserfahrung wie möglich haben sollen...
letzteres hat man als frischer natürlich nicht

Der_Korken
2015-12-31, 15:41:28
Ich habe im Bachelor als Nebenfach Mathe gehabt und komme damit auf 38CP (Ana1+2, Lina1+2). Das waren also die selben Vorlesungen, die auch Mathematiker gehört haben, mit Beweisen, Herleitungen, etc. Allerdings wurde mir der Stoff gegen Ende echt zu abgehoben und ich habe das NF im Master nicht fortgesetzt. Vieles habe ich auch wieder vergessen, weil es einfach nicht mehr im Studium gebraucht habe.

Mit einem anderen NF hört zwei "Mathematik für Informatiker"-Vorlesungen zu je 9 Credits, wo mehr gerechnet und weniger bewiesen wird. Die anderen 20CP sind dann NF.

Morale
2015-12-31, 15:50:22
in berlin, das problem ist einfach das die leute so jung wie möglich sein sollen und so viel berufserfahrung wie möglich haben sollen...
letzteres hat man als frischer natürlich nicht
Ok, Berlin ist dann auch noch mal eine Sache für sich.

Der_Korken
2016-01-04, 12:30:56
In zwei Monaten beginnt meine Bewerbungsphase nach dem Studium, bin ja in ähnlicher Situation wie der TE. Ich kann dann ja mal offenlegen, was mir so angeboten wird.

Wann sollte man sich als angehender Absolvent auf Stellen bewerben? Dein Beitrag liest sich gerade so, als wenn du das auch erst _nach_ dem Studium machst. Die Frage stellt sich mir gerade, weil ich z.B. gar nicht genau sagen könnte, ab wann ich eine offene Stelle antreten könnte. Da ich noch nicht mit der Masterarbeit angefangen habe, sind das mindestens 7 Monate. Wird man bei so langer Vorlaufzeit überhaupt irgendwo eingestellt?

Cthulhu
2016-01-04, 12:54:18
Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, also sorry falls ich etwas wiederhole, aber ich kann ja trotzdem mal schreiben wie meine Erfahrungen so sind ;)

Meine Erfahrungen sind allerdings aus Schweden, ich weiss also nicht inwiefern sich das genau so auf andere Länder uebertragen lässt.

Ich hab auch Informatik studiert (oder naja, Computer Science, bzw. Datavetenskap, wie sich das hier nennt), allerdings nur Bachelor, da ich mit Theorie nicht sonderlich viel anfangen kann ;)

Ich kann dir nur raten auch mal an Jobs zu denken die nicht direkt etwas mit Programmierung bzw. Softwareentwicklung zu tun haben. Ich habe in meinen inzwischen 3,5 Jahren Arbeitsleben festgestellt dass das, was ich im Studium gelernt habe, irgendwie völlig sinnlos war. Auf jeden Fall, wenn man sich die Fachkenntnis ansieht. Was viel wichtiger war ist Gruppenarbeit, sich selbst kennenzulernen, wissen wie man sich neues Wissen aneignet. Das ist nämlich imho deutlich wichtiger als das bisschen Theorie was einem an der Uni hingeworfen wird.

Ich bin letztendlich in der Fahrzeugindustrie gelandet. Und sicherlich spielt da Software auch eine gewisse Rolle, allerdings wird das echte Programmieren sowieso in Indien oder sonstwo gemacht. Und ich arbeite eher mit Prototypen, Konzeptentwicklung, Verifizierung, Testen, Kontakt mit Lieferanten usw. Und da gehört sicherlich ein wenig Informatik dazu, aber eben auch Elektronik, Hardware Kenntnisse und eine gehörige Portion social skills. ;)

Ums kurz zu machen. Lass dein Studium nicht zu sehr deine Zukunft bestimmen. Du hast an der Uni gelernt wie du lernst, und damit kannst du mit ein wenig Einsatz letztendlich fast alles machen. Also immer ueber den Tellerrand schauen ;)

Morale
2016-01-04, 15:29:52
Wann sollte man sich als angehender Absolvent auf Stellen bewerben? Dein Beitrag liest sich gerade so, als wenn du das auch erst _nach_ dem Studium machst. Die Frage stellt sich mir gerade, weil ich z.B. gar nicht genau sagen könnte, ab wann ich eine offene Stelle antreten könnte. Da ich noch nicht mit der Masterarbeit angefangen habe, sind das mindestens 7 Monate. Wird man bei so langer Vorlaufzeit überhaupt irgendwo eingestellt?
7 ist schon etwas viel, so 3-5 Monate vorher sollte man aber schon beginnen.

Bei vielen Firmen zieht sich das auch, ich hatte neben meinem neuen Job noch andere Bewerbungen laufen. Den Vogel schießt mal wieder der öD ab.

Im September beworben, Ende September lieft die Bewerbungsfrist ab. Mitte Dezember kam dann der Anruf, man hat noch ein paar Rückfragen und gibt jetzt die Bewerbungen an den Fachbereich weiter und dann Ende Januar oder Anfang Februar sind die ersten Gespräche.
Eingestellt wäre dann vermutlich zum März oder so.
Also mal locker ein knappes halbes Jahr.

Mein neuer Job der jetzt beginnt, da habe ich Mitte November die Bewerbung geschrieben, Anfang Dezember dann Gespräch und jetzt halt gehts dann los.

Aber 3 Monate würde ich min. vorher bewerben.
Leg einfach das Notenblatt dazu.

()V()r.Freeze
2016-01-04, 21:41:47
Das geht manchmal schneller als man glaubt. Ich habe als Werkstudent in einer Firma gearbeitet und zusammen mit dem Thesis-Vertrag direkt einen unbefristeten Vertrag für danach bekommen. Man kann nicht alles planen, 3-4 Monate vor Ende der Thesis reichen meiner Meinung nach gut aus.

Schiller
2016-01-04, 22:44:41
Zuerst einmal sollte man sich von der Illusion lösen, dass man mit einem absolvierten Studium im siebten Himmel schwebt. Jeder Depp, der bis drei zählen kann und ein wenig Disziplin mitbringt, kann heutzutage erfolgreich (Bulimie) studieren.

Wie hier bereits erwähnt wurde, sollte man daher alles daran setzen, um erste Berufserfahrung zu sammeln. Egal was! Auch unter wert. Denn nur, weil man einen Schein in der Tasche hat, weiß man noch lange nicht, wie es in der Praxis läuft. Da sind schon einige von der Realität eingeholt worden. Ich habe nach dem Studium auch eine 08/15-Stelle bei einem Noname-Laden angenommen, die ich jetzt für eine deutlich bessere Position verlassen werde.

Man muss nach dem Studium auch erstmal die Richtung finden. Mehrere Umorintierung sind daher völlig normal. Nur, weil man im Studium die Vorlesung XY super fand, heißt das nicht, dass man in diesem Fachgebiet aufleben kann. Es kommen zum Fachgebiet noch viele Faktoren hinzu: Unternehmensklima, Standort, Gehalt, Entwicklungsmöglichkeiten usw.

Man wird um die schmerzlichen und langweiligen Erfahrungen zum Berufseinstieg nicht herumkommen. So fängt der Großteil der Absolventen an. Nur, weil einige Überflieger oder Vorstands-Kinder als Referent / Manager XY bei einem DAX-Konzern mit IGM-Tarif anfangen, heißt das nicht, dass das der Grundfall ist. Das ist die, für viele unerreichbare, Oberliga. Ein völlig anderer Kosmos. Von daher ist es immer witzig, wenn ein 2,7-BWL-Bachelor-Absolvent mit der Vorstellung aus dem Studium geht, dass der 50.000€-35h-Job nur auf ihn wartet. :ugly:

Und Vieles ist pure Glückssache (zur rechten Zeit am rechten Ort): im Bekanntenkreis habe ich jemanden, der etwas völlig Fachfremdes, eher schlecht als recht, studiert hat und nun mit 30 Jahren 75.000€ als Entwickler verdient. Autodidakt.

Morale
2016-01-04, 22:59:03
Jeder Depp, der bis drei zählen kann und ein wenig Disziplin mitbringt, kann heutzutage erfolgreich (Bulimie) studieren.
Naja, Informatik an einer TU ist nicht BWL an einer Dorf-FH.

Man kann natürlich Defizite mit Willen und Ausdauer ausgleichen. Irgendwann ist da aber auch Ende, falls man überhaupt so schmerzresistent ist, der Großteil gibt vorher auf.
Egal was! Auch unter wert.
Und dann wundert man sich warum die Löhne weiter fallen. Es findet sich ja immer ein Depp, der für paar 1000 weniger arbeitet.
Natürlich ist der frische Akademiker kein Wunderknabe, der jetzt alles kann.
Er hat aber auch gezeigt, dass er was kann.

Natürlich wartet auf keinen der 35h 55.000 IGM Job, aber die andere Seite ist ja Master Informatik 36000 40h. Dazwischen gibt es ja auch noch was.
Unter 40.000 geht imo gar nicht.

Mit dem Glück hast du natürlich Recht. Gehört auch dazu und kann viel bewirken.

Frucht-Tiger
2016-01-04, 23:38:10
Ein gutes Einstiegsgehalt zahlt man auch nicht unbedingt nur wegen der sofort zu erwarteten Leistung, sondern weil man das Talent haben will. Entwickler gibt es nun nicht gerade wie Sand am Meer. Wenn ich die guten haben möchte die aus der Uni purzeln, ist der einfachste und günstigste Weg ein paar tausend Euro mehr auf den Tisch zu legen als die Konkurrenz.

Am Anfang kann man auch mal zu einer Consulting-Firma gehen für 1-2 Jahre. Die Suchen immer Leute, man lernt viel, wird in der Regel gut ausgebildet und kann in mehrere Firmen reinschnuppern ohne ständig Kündigen zu müssen, wenn einem der Job nicht gefällt. Meistens weiß man ja auch noch nicht was man später gerne mal machen möchte, da kann das schon eine gute Alternative sein. Consultant in der Entwicklung bedeutet ja auch nur Leiharbeiter(zumindest in der Einstiegsklasse), da brauch man keine Angst haben als Powerpoint-Idiot durch die Gegend zu rennen.

alice.dj
2016-01-04, 23:48:42
ich kan nur igm-metall betriebe empfehlen:
- 35 stunden woche
- man wird pervers mit geld beworfen

(innerhalb von 3 jahren bin ich 2 stufen endgeldgruppen nach oben gefallen automatisch, macht mal locker 2k brutto mehr aus als beim einstieg)

Morale
2016-01-05, 00:02:41
ich kan nur igm-metall betriebe empfehlen:
- 35 stunden woche
- man wird pervers mit geld beworfen

(innerhalb von 3 jahren bin ich 2 stufen endgeldgruppen nach oben gefallen automatisch, macht mal locker 2k brutto mehr aus als beim einstieg)
Als ob man IGM empfehlen müsste, weil sich da keiner bewirbt ;)

Gast
2016-01-05, 02:42:10
Als ob man IGM empfehlen müsste, weil sich da keiner bewirbt ;)

bei Fachkräftemangel kommen nun mal nicht viele Bewerbungen rein.

Neo69
2016-01-05, 11:42:05
Ich hab auch Informatik studiert, dann auch promoviert und kann jedem für den Berufseinstieg Consulting empfehlen. Man lernt sehr viel, hat meist mehr kreative Freiräume als im Konzern, und sieht vor allem verschiedene Branchen/Unternehmenskulturen, um sich orientieren zu können. Im Lebenslauf wird es auch gut angesehen.

Da gibt es auch verschiedene Ausprägungen, also vom Powerpoint/Strategischen bis zu Tätigkeiten mit Entwicklungsschwerpunkten.

Schnäppchenjäger
2016-01-05, 15:19:51
Naja, Informatik an einer TU ist nicht BWL an einer Dorf-FH.

Man kann natürlich Defizite mit Willen und Ausdauer ausgleichen. Irgendwann ist da aber auch Ende, falls man überhaupt so schmerzresistent ist, der Großteil gibt vorher auf.

Und dann wundert man sich warum die Löhne weiter fallen. Es findet sich ja immer ein Depp, der für paar 1000 weniger arbeitet.
Natürlich ist der frische Akademiker kein Wunderknabe, der jetzt alles kann.
Er hat aber auch gezeigt, dass er was kann.

Natürlich wartet auf keinen der 35h 55.000 IGM Job, aber die andere Seite ist ja Master Informatik 36000 40h. Dazwischen gibt es ja auch noch was.
Unter 40.000 geht imo gar nicht.

Mit dem Glück hast du natürlich Recht. Gehört auch dazu und kann viel bewirken.
Kann Morale nur zustimmen!!!!
Immer wieder lustig wie manche versuchen, das Studium zu diskreditieren. Wir wissen mittlerweile alle, dass ein Studium allein nicht bedeutet, dass man Einstein in spe ist. Dennoch zeigt es, dass man einiges auf'm Kasten hat, vor allem, wenn man sich entwickelt hat während der Phase und sich Tätigkeitsfelder näher angeschaut hat, die einen interessieren und in denen man später arbeiten will.
Die Abbrecherquoten in reiner Informatik an einer Uni sind immer noch extrem hoch, von daher kann es gar nicht so einfach sein :biggrin:
Informatik ist nicht Soziale Arbeit.
Das angesprochene Gehalt von 40.000 für Master Info ist auch das Minimum, da stimme ich Morale zu. Selbst als Bachelor krieg ich da mehr.

Paran
2016-01-05, 18:27:02
quasi genau mein Tageswerk

aber vom Gelddrucken bin ich noch weit entfernt.

Ich habe wohl vergessen "und gut darin" zu schreiben :biggrin:


Dem TE würde ich von Praktika oder dergleichen abraten, und statt dessen gleich irgendwo anzufangen auch zu erstmal magerem Einstiegsgehalt. Und dann lieber nach 1-2 Jahren wechseln. Vielleicht auch erstmal ein Bereich der einem nicht so zusagt aber viel Erfahrung sammeln. Wenn es einem zu sehr gefällt klebt man nur am Job und arbeitet gehaltlich weit unter den Möglichkeiten.

Auch wenn es in meinen Augen nicht wirklich etwas fachlich bringt, kann ich auch nur dazu raten Erfahrung zu sammeln. Bei Möglichkeit auch international. Scheiß egal wieviel man dabei verdient, solange man etwas im Lebenslauf neben der Uni vorweisen kann.

Mistersecret
2016-01-06, 00:26:03
Ich bin zur Zeit Masterstudent Informatik (11. Semester) und habe noch eine mündliche Prüfung und meine Masterarbeit vor mir. Seit einiger Zeit quält mich allerdings die Frage, was ich eigentlich nach meinem Studium genau machen will.

Mache Dich selbständig. Spezialisiere Dich auf App Programmierung für mobile Geräte. Inseriere ein wenig hier und da und Du wirst Dich vor Aufträgen kaum retten können. Da kannst Du Geld verdienen wie Heu. Und hau´ ordentlich rein beim Honorar / Stundenlohn. Kein Witz. Viel Spass.

Der_Korken
2016-01-06, 01:14:47
Um mich selbstständig zu machen, bin ich viel zu "unselbstständig" ;)

Im Ernst: Klingt für mich zu stressig, wenn mans richtig machen will. Ich habe in App-Entwicklung keine Erfahrung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was ich da als Quereinsteiger programmieren würde, nicht sowieso jeder hinbekommt, der das vielleicht hobbymäßig macht. Zudem muss man sich um sehr viele Dinge selbst kümmern, wenn man sein eigenes Unternehmen gründet. Viele rechtliche Fragen, Eigenkapital, etc. Wenn es so einfach wäre, würden das jeder machen.

Acid-Beatz
2016-01-08, 17:32:19
Ich hab auch Informatik studiert, dann auch promoviert und kann jedem für den Berufseinstieg Consulting empfehlen. Man lernt sehr viel, hat meist mehr kreative Freiräume als im Konzern, und sieht vor allem verschiedene Branchen/Unternehmenskulturen, um sich orientieren zu können. Im Lebenslauf wird es auch gut angesehen.

Da gibt es auch verschiedene Ausprägungen, also vom Powerpoint/Strategischen bis zu Tätigkeiten mit Entwicklungsschwerpunkten.

Kurze Frage, weil ich immer meine Probleme mit dem Begriff "Consulting" habe: Meines Verständnisses nach wird ein Consultant ja als Problemlöser aktiviert, z.B weil man selbst nicht die Leute mit entsprechenden Fähigkeiten besitzt, SAP, SAN-Performance, ... .
Folglich würde ich Consultants eher im mittleren Alter suchen - genug Erfahrung bei dem was sie machen und noch bereit öfter mal den Arbeitsort zu wechseln, primär geht es mir aber darum, dass sie Erfahrung haben müssen, sehe ich das richtig?

Folglich verstehe ich dann auch nicht so ganz den Rat, wie man als Berufsanfänger Consultant "werden" kann?

Danke für die Antwort!

Mistersecret
2016-01-08, 18:41:10
Um mich selbstständig zu machen, bin ich viel zu "unselbstständig" ;)

Im Ernst: Klingt für mich zu stressig, wenn mans richtig machen will. Ich habe in App-Entwicklung keine Erfahrung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was ich da als Quereinsteiger programmieren würde, nicht sowieso jeder hinbekommt, der das vielleicht hobbymäßig macht. Zudem muss man sich um sehr viele Dinge selbst kümmern, wenn man sein eigenes Unternehmen gründet. Viele rechtliche Fragen, Eigenkapital, etc. Wenn es so einfach wäre, würden das jeder machen.

Für die meisten Menschen - global - ist Programmierung ein Buch mit 7 Siegeln. Das fängt schon mal mit dem Talent an, was in sehr vielen Fällen schlichtweg fehlt. "Hobbymäßig" ist mehr Legende als Fakt. Otto Normalbürger ist in seinen Alltag mit Job / Ausbildung / Studium / Frau / Kinder / Eltern / Haushalt / Auto / Schulden etc. geknebelt. Freizeit abz. die wenigen, seltenen Momente der Entspannung (Fernsehen, Nickerchen etc.) effektiv = NULL. Platz selbst für hobbymäßiges Programmieren ist da einfach nicht vorhanden, nicht mal im Traum. Höchstens Rentner oder Schüler haben dafür noch Freiheiten. Und denen fehlt es nicht selten an Inspiration.

Schau´ Dich doch mal um, was App-Entwickler so verlangen. Allein so ein bescheuerter SWIFT Wochenend-Kurs wird für tausende angeboten. Versuch´ mal, jemanden zu finden, der Dir eine App programmiert, ohne dass Du Dich dafür verschulden oder alternativ eine Bank ausrauben musst. Ich mache das seit Jahren und finde niemanden. Die meisten App-Entwickler sind extrem geldgeil und das Beste daran ist: Sie bekommen, was sie wollen, auch für 0815 Kram.

Das Potential ist enorm, vergleichbar mit dem des Internet. Jeder Depp wollte irgendwann eine Seite, genau so wird es sich auch mit Apps entwickeln. Jeder Laden, jedes Geschäft, jeder Arzt, Anwalt, Handwerker, Handwerksbetrieb, völlig egal, die werden über kurz oder lang alle ihre eigene App haben wollen und da sind die Anforderungen an den Entwickler in der Regel ein Witz, da es dabei um nicht viel mehr als eine verpackte Homepage geht.

Zum Thema Selbständigkeit: Ich war das ca. 10 Jahre, habe einen kleinen Versandhandel betrieben. Leute die im Dienstleistungssektor arbeiten habe ich immer beneidet um ihren lächerlichen Verwaltungsaufwand. Du schreibst nur schön durchnumerierte Rechnungen und drückst die Ende des Jahres zusammen mit Deinen Kontoauszügen und eigenen Rechnungen dem Steuerberater in die Hand. Der Aufwand dabei ist so gering, dass Du es spielend leicht selbst machen könntest.

Und die anderen Dinge (Eigenkapital, rechtliche Fragen etc.) das kannst Du knicken, das ist Pillepalle. Das Gewerbe meldet man einfach an bei der örtlichen Behörde an, ist eine Kleinigkeit, an einem Vormittag erledigt. Musst nur daran denken: Kleinunternehmer ohne Umsatzsteuer. Dann kannst Du auch schon loslegen. Es ist sowas von lächerlich einfach. Mit den Kunden brauchst Du am Anfang auch nicht groß rumeiern. Die geben einen Auftrag, Du erledigst den, schickst Deine Rechnung, fin. So einfach ist das. Wenn der Laden läuft, kannst Du dann auch mal einen Anwalt konsultieren, falls nötig. Und Du brauchst kaum Startkapital. Lebenshaltungskosten für 2-3 Jahre sollten genügen.

Klar, Du musst natürlich noch mal lernen. Aber Du hast es dabei relativ leicht, da Du mit Deinem Studium eine saugute Grundlage besitzt. Denke, Du wirst kaum mehr als ein Jahr benötigen, bis Du fit genug bist.

Morale
2016-01-08, 22:52:24
Kurze Frage, weil ich immer meine Probleme mit dem Begriff "Consulting" habe: Meines Verständnisses nach wird ein Consultant ja als Problemlöser aktiviert, z.B weil man selbst nicht die Leute mit entsprechenden Fähigkeiten besitzt, SAP, SAN-Performance, ... .
Folglich würde ich Consultants eher im mittleren Alter suchen - genug Erfahrung bei dem was sie machen und noch bereit öfter mal den Arbeitsort zu wechseln, primär geht es mir aber darum, dass sie Erfahrung haben müssen, sehe ich das richtig?

Folglich verstehe ich dann auch nicht so ganz den Rat, wie man als Berufsanfänger Consultant "werden" kann?

Danke für die Antwort!
Naja, man fängt als Junior an, bekommt idR einen Erfahrenen zugewiesen und legt dann im Team los, als Junior die einfachen Sachen und wird dann eingelernt. Man bearbeitet natürlich nicht alleine ein Projekt.

Korfox
2016-01-09, 08:43:24
Naja, man fängt als Junior an, bekommt idR einen Erfahrenen zugewiesen und legt dann im Team los, als Junior die einfachen Sachen und wird dann eingelernt. Man bearbeitet natürlich nicht alleine ein Projekt.
Sein wir ehrlich:
Die meisten Klitschen, die "Consulting" anbieten sind genau darauf aus, den jungen Arbeitsmarkt (sprich: Unifrischlinge) abzugreifen.
Du wirst darauf ausgebildet, Bewerbungsgespräche zu führen, um Projekte zu gewinnen und meistens läufst du die ersten Jahre erstmal als Ingenieursdienstleister. Nach 4 oder 6 oder 8 Jahren wird dann Mal echtes Consulting daraus (oder man hat Glück und begleitet, wie du schreibst, erfahrenere Kollegen und kriegt den Einstieg schneller).
Was effektiv über bleibt: Ingenieursdienstleistungs-Consulting (:D) ist der optimale Weg, mehrere potentielle Arbeitgeber kennenzulernen und ohne Lebenslauf/Zeugnisse einen Fuß in die Türen zu kriegen.

Acid-Beatz
2016-01-09, 16:42:49
Du wirst darauf ausgebildet, Bewerbungsgespräche zu führen, um Projekte zu gewinnen und meistens läufst du die ersten Jahre erstmal als Ingenieursdienstleister.
So in der Richtung sehe ich das auch: Consultants sind teilweise eher darauf getrimmt jemandem unnötige Sachen aufzuschwatzen, als sie Ahnung von der wirklichen Materie haben.
Ich habe hier persönlich lieber den nerdig angehauchten ITler vor mir stehen, der auch die Kehrseite der Medallie kennt und diese auch klar als solche benennt.

fdk
2016-01-09, 17:23:16
Schau´ Dich doch mal um, was App-Entwickler so verlangen. Allein so ein bescheuerter SWIFT Wochenend-Kurs wird für tausende angeboten. Versuch´ mal, jemanden zu finden, der Dir eine App programmiert, ohne dass Du Dich dafür verschulden oder alternativ eine Bank ausrauben musst. Ich mache das seit Jahren und finde niemanden. Die meisten App-Entwickler sind extrem geldgeil und das Beste daran ist: Sie bekommen, was sie wollen, auch für 0815 Kram.
Ziemlich naive Vorstellung.

Apps sind lange nicht so ubiquitär wie Webseiten. Natürlich meint jeder seine App-Idee würde die Welt revolutionieren und/oder ihm einen Haufen Geld machen. In der Praxis sieht es eher so aus, das man (insbesondere deutsche) Anwender nicht dazu bewegen kann Apps zu installieren, es sei denn man hat ein unerschöpfliches Marketingbudget oder baut gerade Whatsapp++. Da beides in der Realität niemals eintrifft bleibt dem "geldgeilen" App Entwickler welchen du beschreibst der Rest übrig: Amateure und Unternehmen die überzeugt davon sind, dass ihr App-Usecase Mehrwert mindestens in Höhe der abgerufenen Kosten bringt. Gerade letztere werden allerdings darauf verzichten Projekte die über eine bestimmte Größe gehen an einen Freelancer zu vergeben.
Und: Versuch mal als Entwickler deinem Kunden zu verklickern, dass sein gewünschter Komplettumbau der nach Anforderung für ihn entwickelten App nicht Gratis ist. Dann weißt du auch warum es etwas mehr kostet: Der Preis sortiert die Amateure aus.

Das ist das selbe Spiel wie bei Grafikern und Photografen: Den meisten Stress hast du mit den Babyshootings für 30€, den Kevin-Hochzeiten und Logos für Horst & Jennys Ebay2000 gbr.

RattuS
2016-01-09, 18:34:11
+ Häufig läufst du als Selbstständiger auch dem Geld hinterher, weil Kunden nicht so fürchterlich gerne zahlen, schon gar nicht fristgerecht. :cool:

Paran
2016-01-09, 19:21:23
Sag das auch mal dem öffentlichen Behörden.

Korfox
2016-01-09, 19:31:34
So in der Richtung sehe ich das auch: Consultants sind teilweise eher darauf getrimmt jemandem unnötige Sachen aufzuschwatzen, als sie Ahnung von der wirklichen Materie haben.
Ich habe hier persönlich lieber den nerdig angehauchten ITler vor mir stehen, der auch die Kehrseite der Medallie kennt und diese auch klar als solche benennt.
Ich bin der nerdig angehauchte ITler (der Consultant war und auch da ebendies war).
Der gute Consultant schwatzt halt nicht nur, sondern eignet sich das notwendige Wissen innert Tagen soweit an, dass er produktiv wird. Das schaffen die wenigsten Menschen (und daher sind auch 98% der Consultants Heißluftgebläse). Den Spezialisten-Consultant, der die notwendige Expertise schon hat wird man in freier Wildbahn freilich sehr sehr selten antreffen, da dazu schon Unternehmensstrukturen zu unterschiedlich sind.

Acid-Beatz
2016-01-10, 16:41:02
Was effektiv über bleibt: Ingenieursdienstleistungs-Consulting () ist der optimale Weg, mehrere potentielle Arbeitgeber kennenzulernen und ohne Lebenslauf/Zeugnisse einen Fuß in die Türen zu kriegen.

Stimmt, hierauf wollte ich auch noch eingehen: Ich habe diesbezüglich auch positive Erfahrung mit Zeitarbeit gemacht: Ich hatte bei meiner Firma damals keinen Bock mehr, weil ich zu 95% einen neuen Job in Aussicht hatte und die Kerle einfach Wichser waren, somit habe ich gekündigt mit der Hoffnung, dass sich an der anderen Stelle bald was tut (eingeplant 2-3 Monate Leerlauf).
Nach einem Monat der Erholung war es mir dann aber wieder zu blöd und ich hab` mich nach etwas "einfachem" umgesehen, wo man ohne großes Pi-Pa-Po einsteigen kann - letztlich schlecht bezahlte Zeitarbeit mit stupiden Rollouts, die es dann aber manchmal doch in sich hatten.
Es ist sich dann passenderweise genau so ausgegangen, dass ich die Zusage zu meinem 95% Job bekommen habe, die sich nahtlos an den ZA Job angeschlossen hat (somit musste ich nicht mitten im "Projekt" gehen).

Ende der Geschichte: Nachdem der Kunde von damals scheinbar zufrieden mit mir war, hat er sich nun wieder gemeldet und gefragt, ob interesse an einem lukrativem Zweitjob besteht - mal schauen, was daraus wird, wird sich diese Tage klären :)

Der gute Consultant schwatzt halt nicht nur, sondern eignet sich das notwendige Wissen innert Tagen soweit an, dass er produktiv wird. Das schaffen die wenigsten Menschen (und daher sind auch 98% der Consultants Heißluftgebläse).
Wem sagst du das aber leider gibt es viel zu viele Leute, die lieber auf einen Dampfplauderer stehen, als einen, der kurz und knapp sagt, was Sache ist ;(

/dev/NULL
2016-01-11, 16:45:35
Was man mit nem Informatikstudium machen kann?
Alles mögliche.

Ich hab meins (Dipl.Inf und Master beides FH) seit 8 Jahren hinter mir und mit vielen Studienkollegen (Freunden) noch Kontakt.

Völlig unterschiedliche Laufbahnen:
Ich war 7 Jahre Netzwerk-Engineer (Switche/Router/Firewalls/ bla) Studium (fachlich) nicht brauchbar, aber für die Bewerbung wichtig.
In kürze geht es bei mir in den Bereich Industrial Ethernet als Consultant.

Andere sind
- Java Entwickler bei ner Bank
- SAP Typ bei der Datev
- zwei haben sich nach einigen Jahre Softwareentwicklung (von C/C++/C#/XML/Java) selbstständig gemacht und arbeiten als externe in diversen Projekten (Bank/Siemens/..) mit
- Einer war Softwareentwickler ist jetzt BigData Consultant beim Rosa Riesen
- einer hockt auf ner Stelle bei Audi

Geldmäßig:
Wie immer auf der MeckPommschen Platte weniger als in München.
Bei meinen Kumpels war das Einstiegsgehalt (Region Nbg) zwischen 36 und 45k

Fazit:
Wenn Du an Softwareentwicklung Spaß hast bewirb dich in dem Bereich - Consultants als Berufseinsteiger finde ich relativ sinnfrei, aber auch die gibt es.
Generell: Bewerbung schreiben und hingehen bringt viel - man sammelt Erfahrung im bewerben, kriegt nen Überblick, was geboten/gefordert wird und kann den eigenen Wert einschätzen.

Demirug
2016-01-11, 22:10:07
Shameless Plug:

http://www.envision-entertainment.de/category/jobs/

Morale
2016-01-11, 22:17:58
Shameless Plug:

http://www.envision-entertainment.de/category/jobs/
Was ist denn ein attraktives Gehalt?
Spielebranche zahlt doch nix :)
Also attraktiv fürn Master würde bei mir mit min 50000 losgehen.

maximAL
2016-01-11, 22:38:30
Was ist denn ein attraktives Gehalt?
Spielebranche zahlt doch nix :)
Also attraktiv fürn Master würde bei mir mit min 50000 losgehen.
Ausserdem befristet, tja ;)
Aber wenn ich meinen kleinen Ausflug in die Spielebranche nicht schon hinter mir hätte...