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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Big Data und Data Mining at its best


Lokadamus
2015-12-31, 14:38:04
Die meisten fragen sich immer, was Big Data sein soll und Data Mining keinen Einfluß haben kann, weil man hier und dort doch nur mal was gekauft hat.
Eine nette Zusammenfassung, wozu Big Data (Große Datenmengen (sammeln)) und Data Mining (Datenauswertung) benutzt werden können.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/32C3-Wenn-Algorithmen-entscheiden-und-toeten-3057086.html
auf das Social Credit System hin, das die chinesische Regierung derzeit für ihre Bürger einrichtet. Hierbei werden aus Daten wie Einkäufen, Zahlungsmoral und dem Verhalten in sozialen Netzwerken einen Scoring-Wert für jeden Bürger errechnet. Viele Teilnehmer sähen das System bisher positiv, erklärte Helsby – so bekämen Menschen mit guten Score-Werten zum Beispiel besseren Service in Hotels geboten.

Kehrseite: Menschen mit niedrigen Werten auf der Staatsbürger-Skala haben Schwierigkeiten eine Arbeit oder eine Wohnung zu finden, Reisevisa können beschränkt werden....

.. können diese Systeme heute schon tödliche Auswirkungen haben..

Topha
2016-01-11, 11:48:49
Hmm, da könnte sich die Schufa noch den einen oder anderen Trick abschauen :)

Mordred
2016-01-11, 14:07:59
Befürworte ich eigentlich. Wer sich schlecht verhält oder meint über seinen Verhältnissen leben zu müssen der muss halt auch mal bluten ;)

Eidolon
2016-01-12, 09:17:14
Wie kann man das befürworten?! Überhaupt gelesen worum es geht? :rolleyes:

Birdman
2016-01-12, 12:44:21
Wie kann man das befürworten?! Überhaupt gelesen worum es geht? :rolleyes:
so bekämen Menschen mit guten Score-Werten zum Beispiel besseren Service in Hotels geboten.
Ist für gewisse Bürger doch ein glasklarer Vorteil, wieso sollte also jeder sowas generell ablehnen?

Keine Ahnung wie hoch die Prozenzzahl von "guten" und "schlechten" Scores bei diesem System ist, bei einem sehr hohen Gut-Wert wäre sowas aber durchaus eine Überlegung wert.

Es diskutiert ja auch keiner über die Abschaffung von unserem Strafsystem, obwohl mit dieser Institution gewisse Bürger (z.B. Verbrecher) benachteiligt werden.

Crushinator
2016-01-12, 13:24:25
Es werden aber nur äußerst selten Verbrecher benachteiligt – die haben nämlich meistens sowohl die Mittel als auch die kriminelle Energie, um das System mit dafür maßgeschneiderten "Identitäten" auszutricksen – sondern hauptsächlich der gläserne Otto-Normal, der sich durch detailreichster Preisgabe seiner Gewohnheiten erpressbar macht. Desweiteren resultiert bereits die Wahrung der eigenen Privatsphäre, sprich Datensparsamkeit, innerhalb dieses Systems in einen niedrigen Score und in eine damit einhergehende Diskriminierung.

#44
2016-01-12, 13:33:12
Keine Ahnung wie hoch die Prozenzzahl von "guten" und "schlechten" Scores bei diesem System ist, bei einem sehr hohen Gut-Wert wäre sowas aber durchaus eine Überlegung wert.
Am Ende muss sich Gut und Schlecht immer am Durchschnitt orientieren - sonst wäre es witzlos. Mit den Top 5% ist z.B. nix gewonnen - da ist letztlich nicht genug Motivation da - 95% müssen Prinzipbedingt scheitern. Wer will sich so einen Wettbewerb antun um ein paar Vergünstigungen abzugreifen? Da würden sich einige Teile der Bevölkerung um wenige Boni streiten, während die Masse das System ignoriert, da sie nix zu gewinnen hat.

Und wenn die Spannen größer werden muss man halt immer daran denken: Für jede Person über dem Durchschnitt gibt es auch eine darunter. Wenn jeder gewinnen könnte böte das System letztlich auch keine Motivation.

ChaosTM
2016-01-12, 13:44:37
Es werden aber nur äußerst selten Verbrecher benachteiligt – die haben nämlich meistens sowohl die Mittel als auch die kriminelle Energie, um das System mit dafür maßgeschneiderten "Identitäten" auszutricksen – sondern hauptsächlich der gläserne Otto-Normal, der sich durch detailreichster Preisgabe seiner Gewohnheiten erpressbar macht. Desweiteren resultiert bereits die Wahrung der eigenen Privatsphäre, sprich Datensparsamkeit, innerhalb dieses Systems in einen niedrigen Score und eine damit verbundene Diskriminierung.

Dem ist wenig hinzuzufügen.

Erschreckend sind die Reaktionen mancher.: "Was kann ich dadurch gewinnen..?" - ohne sich der Nachteile bewusst zu sein.

Birdman
2016-01-12, 20:31:43
Es werden aber nur äußerst selten Verbrecher benachteiligt
Jeder Mensch der eine Busse zahlt oder in den Knast muss wird benachteiligt.
Oder denken wir nur an die Nachteile die ein Eintrag in einem Strafregister nach sich zieht. (Wohnung-, Jobsuche, etc.)

hauptsächlich der gläserne Otto-Normal, der sich durch detailreichster Preisgabe seiner Gewohnheiten erpressbar macht.
Wie im echten Leben, aka Strafrecht auch - dieses hat für den Otto-Normalbürger auch die negativsten Folgen.
Der Chef eines Verbrecherkartells lächelt da ja nur und lebt weiter in Saus und Braus.
Oder unser Herren mit Hintergrundmigration vom Sylvesterfummel in Köln - da hats auch quasi null Konsequenzen, währenddessen die gleiche Tat für einen Otto-Normalbürger wirklich einschneidende Auswirkungen haben würde und zwar vermutlich Lebenslang.

Desweiteren resultiert bereits die Wahrung der eigenen Privatsphäre, sprich Datensparsamkeit, innerhalb dieses Systems in einen niedrigen Score und in eine damit einhergehende Diskriminierung
Woher weisst Du das? Quellcode des Systems gesehen?
Wenn die reine Absenz von Daten keinen negativen Score verursacht, dann wäre dies grundsätzlich kein Problem.
Vorstellbar problematischer wäre natürlich der Umstand wenn man +Punkte durch irgendwelche Aktionen in Social Medias bekommen würde, aber sowas gibts ja im echten Leben auch.
Schön aussehen, berühmt sein oder soziales Engagement zeigen hilft öfters mal nach wenn man vor dem Richter steht. (obwohl da ja jeder gleich sein sollte)
Oder glaubt ihr ernsthaft dass Otto-Normalbetrüger bei einem Steuerhinterzug von X-Millionen mit 1 Jahr Knast davongekommen wäre?

Crushinator
2016-01-12, 23:39:17
[...] Woher weisst Du das? Quellcode des Systems gesehen?
Wenn die reine Absenz von Daten keinen negativen Score verursacht, dann wäre dies grundsätzlich kein Problem.

Da Absenz von Daten bereits jetzt bei jeder Scoring-Agentur praktisch einen negativen Wert darstellt, braucht es kaum eines Blickes in irgendeinen Quellcode. Ist doch auch logisch, wenn Sinn und Zweck des Systems Vorhersagen aufgrund von Analyse möglichst vieler Daten ist. Gibt es kaum Daten, ist das System schlicht überflüssig und die Dienstleistung "Data Mining" lässt sich dann nicht anbieten. Also kann es schon intrinsisch nicht ohne Diskriminierung von Datenabsenz auskommen.


Vorstellbar problematischer wäre natürlich der Umstand wenn man +Punkte durch irgendwelche Aktionen in Social Medias bekommen würde, aber sowas gibts ja im echten Leben auch.
Schön aussehen, berühmt sein oder soziales Engagement zeigen hilft öfters mal nach wenn man vor dem Richter steht. (obwohl da ja jeder gleich sein sollte)
Oder glaubt ihr ernsthaft dass Otto-Normalbetrüger bei einem Steuerhinterzug von X-Millionen mit 1 Jahr Knast davongekommen wäre?

Äh, hast du das Eingangsposting eigentlich gelesen? Das system wird für die bzw. von der chinesischen Regierung eingerichtet und richtet sich an ihre Bürger. Die machen sowas natürlich nur um besseren Service anbieten zu können, ne? Die möglichst totale Kontrolle dessen, was der Bürger so täglich macht, kommt denen da ganz bestimmt nicht in den Sinn. :rolleyes: