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BodyLove
2016-01-25, 13:25:06
hallo zusammen,

dieses Jahr bekam ich von meinem AG ein Schreiben, dass ich über die Bemessungsgrenze verdiene, somit freiwillig gesetzlich versichert bin.

Eigentlich wollte ich mich nicht privat versichern lassen, weil im Alter können die Beiträge enorm steigen und somit kann ich mir die Versicherung ggf. nicht mehr leisten. Jedoch habe ich nun gelesen, dass in diesem Fall ich mein Tarif runter auf die Leistungen der gesetzlichen runterstufen kann und auch max. den gesetzlichen Beitrag zahlen soll.

Prinzipiell würde ja da nichts mehr dagegen sprechen.

Wie sieht ihr das? Hat jemand von euch sich hierzu Gedanken gemacht?

Vg Memo

Joe
2016-01-25, 13:50:29
Ich bin seit ca. 8 Jahren Privat versichert und es ist schon ein zweischneidiges Schwert.

Privat versichert zu sein bedeutet im wesentlichen volle Eigenverantwortung während man im gesetzlichen System "mit der Herde" getrieben wird.

Für und wieder aus meiner persönlichen Erfahrung sehen etwa so aus:

+ Kurze Wege (Immer direkt zum Facharzt, hab keinen Hausarzt)

+ Mehr Leitungen (wobei das relativ ist)

+ Praktisch keine Wartezeiten für irgendwas (War am Vormittag mal beim Orthopäden wegen Knie und zwei Stunden später in der Röhre)

+ Du bist nicht nur Patient sondern auch Kunde bzw. Auftraggeber. Der Arzt wird Dir anders Rede und Antwort stehen als einem Kassenpatienten.


- Du bist nicht nur Patient sondern auch Kunde ;)
Man wird Dir alles verschreiben und jeden Test durchführen gegen den Du dich nicht explizit wehrst. Darum ist man gezwungen a) Ein gewisses Verständnis für Medizin zu entwickeln und b) logische Prüfungen im Kopf zu haben für das Zeug was einem erzählt wird.
Ich hab zwei Dinge die ich prinzipiell mache: 1. Würde das auch eine Gesetzliche Kasse zahlen? Wenn Nein warum nicht? 2. Mehrere Meinungen einholen.
Bei meinem Knie wars so, hab die Bilder von der CT gehabt und bin letztlich bei vier Orthopäden gewesen. Jeder wollte operieren, jeder mit einem anderen Verfahren. Da sollten alle Alarmglocken bimmeln.

- Du musst evtl. in Vorleistung gehen bzw. selbst zahlen um deine Kosten zu optimieren

- Beiträge steigen stark, Versicherer müssen einen wechseln lassen, wehren sich aber natürlich mit Händen und Füßen dagegen.
Ich überlege selbst gerade ob ich mir den Stress antue. Ich habe früher 320€ bezahlt, inzwischen sind es 520€. Es ist mehr ein abwägen zwischen Aufwand und Kostenersparnis.

BodyLove
2016-01-25, 13:56:04
Hey Joe,

danke. Genau das ist auch meine Erfahrung. Als ich studierte ware ich für 2, 3 Jahre bereits privat versichert. Damals stiegen die Kosten auch um 100%. In diesem Zeitraum.

Aktuell habe ich ein Tarif für 245€ gefunden. Dies wäre etwa 115€ im Monat billiger als bei der TK. Wir sind noch kinderlos. Dieser müsste dann bei mir versichert werden.

Ich bin 34Jahre alt. Darf ich Fragen, wie alt du bist? Als eine Orientierung. Gern auch per PN.

Wurschtler
2016-01-25, 13:57:17
Beides ist scheiße, aber langfristig dürfte die GKV immer noch deutlich günstiger sein.
Ich würd in der GKV bleiben.

suikoden007
2016-01-25, 13:59:12
Ich war auch eine Zeit freiwillig gesetzlich versichert, nachdem ich über die Verdienstgrenze gekommen bin. Habe dann aber reichlich voreilig, und nur wegen der Ersparnis in die PKV gewechselt. Von der privaten Versicherung kann aus persönlicher Sicht nur abraten. Die Beiträge im Alter sind eine Sache, aber auch gleich nach dem Wechsel ins PKV-System muss man sich als ehemaliger gestzlich Versicherter total umstellen.

Rechnungen der Behandlung und Rezepte zahlt man erstmal alles selbst - eine Erkältung für ein Kind und Mama oder Papa kostet alleine an Medis schnell 70 - 100 Euro. Viele PKV Modelle sind heute mit Rabatten auf Monatsbeitrage, falls man also nichts an Rechnungen usw. einreicht, erhält man eine Erstattung von x Monatsbeiträgen.

Klar, wenn man kerngersund ist (und bleibt), kann es eine echte preisliche Alternative sein. Persönlich habe ich es als extrem nervig empfunden, nach jedem Arztbesuch diverse Schreiben zu erhalten, die meine Behandlung usw. hinterfragt haben. Klar werden jetzt einige schreien und sagen - "Tja, muss man halt die Gesundheitsfragen richtig beantworten oder so, aber das war nicht das Problem. Hatte alles mit der Hausärztin besprochen und entsprechend angegeben und ausgefüllt. Meiner Frau ging es genauso. Sogar bei unserer Tochter (!), damals 2 Jahre, wurden diverse Behandlungen hinterfragt, und waren für uns mit nervigem Aufwand verbunden. PKV = Gesundenversicherung, meine Meinung. Jetzt sind wir wieder alle in der gesetzlichen KV, auf freiwilliger Basis und alles ist gut. Der AG zahlt ja den AG-Anteil weiter...

BodyLove
2016-01-25, 14:00:19
@Wurschtler

Nicht zwingend. Ohne Kind ist vermutlich die PKV billiger, weil ab einem bestimmten Punkt, kannst du dein Tarif auf die Leistungen der GKV kürzen und die Beiträge dürfen auch max. das kosten.

Mit Kind musst du halt im Schnitt pro Kind 100€ zusätzlich blechen.

Joe
2016-01-25, 14:03:19
Hey Joe,

danke. Genau das ist auch meine Erfahrung. Als ich studierte ware ich für 2, 3 Jahre bereits privat versichert. Damals stiegen die Kosten auch um 100%. In diesem Zeitraum.

Aktuell habe ich ein Tarif für 245€ gefunden. Dies wäre etwa 115€ im Monat billiger als bei der TK. Wir sind noch kinderlos. Dieser müsste dann bei mir versichert werden.

Ich bin 34Jahre alt. Darf ich Fragen, wie alt du bist? Als eine Orientierung. Gern auch per PN.

32, privat versichert seit 24, keine besonderen Belastungen gehabt (Genetisch, Raucher, Übergewicht ect.)
Bin bei einer eher kleinen PK, der Württembergischen, der Tarif ist schon ziemlich Luxus 100% bis inkl. 2-Bett und 80% bei Brille, Zahnersatz, ect. Und da rechnet die Württembergische auch noch ganz genau. Wenn ich z.B. 1000€ für ne Krone einreiche bekomme ich nicht 800€ raus sondern eher so 950€ weil sie alles zu 100% Zahlen (Behandlung, Labor ect.) und nur das eigentliche Material zu 80%.

/edit

Meine Persönliche Empfehlung wäre 5 Kinder haben und so viel Verdienen, dass man die Beitragsbemessungsgrenze sprengt. Rest selbst zahlen ;D

suikoden007
2016-01-25, 14:08:56
Die Punkte die Joe schreibt, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich konnte keinen Unterschied bei der Behandlung zwischen PKV und GV bei diversen Ärzten feststellen.
Habe auch nie schneller oder bevorzugt einen Termin erhalten.

Viele ehemalige Kollegen sind privat Versichert, und man kann generell sagen, die fühlen sich alle "zu viel" behandelt. Reine Ansichtssache, oder?

Wurschtler
2016-01-25, 14:31:24
@Wurschtler

Nicht zwingend. Ohne Kind ist vermutlich die PKV billiger, weil ab einem bestimmten Punkt, kannst du dein Tarif auf die Leistungen der GKV kürzen und die Beiträge dürfen auch max. das kosten.

Mit Kind musst du halt im Schnitt pro Kind 100€ zusätzlich blechen.

Dieser Holzklasse-Basistarif darf nur den Höchstbeitrag zur GKV nicht überschreiten, d.h. es wird von der Beitragsbemessungsgrenze ausgegangen.
Das wären heute 665,29€ Gesamtbeitrag (bei 1,1% Zusatzbeitrag).

Wenn du im Alter z.B. 2000€ Rente bekommst, bist du zwar deutlich unter der Beitragsbemessungsgrenze, zahlst für die Holzklasse-PKV trotzdem den Höchstsatz der GKV.

Damit sich die PKV wirklich lohnt, sollte man ein Leben Lang krankenversicherungspflichte Einkünfte über der Beitragsbemessungsgrenze haben.

BodyLove
2016-01-25, 14:42:13
@Wurschtler

Ist das definitiv so? Das war mir nämlich nicht ganz klar. Ich dachte die Grenze wird individuell auf mein Monatseinkommen errechnet, nicht aber auf den max. Satz.

Wurschtler
2016-01-25, 14:47:41
@Wurschtler

Ist das definitiv so? Das war mir nämlich nicht ganz klar. Ich dachte die Grenze wird individuell auf mein Monatseinkommen errechnet, nicht aber auf den max. Satz.

Ja, siehe z.B.:
http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/b/basistarif-in-der-privaten-krankenversicherung.html
Um die Bezahlbarkeit des Basistarifs zu gewährleisten, darf dessen Beitrag den Höchstbeitrag in der GKV nicht überschreiten. Dieser beträgt ab 1. Januar 2015 rund 639 Euro pro Monat.


Der Höchstbeitrag ist der Beitrag bei der Beitragsbemessungsgrenze.

BodyLove
2016-01-25, 15:05:05
Ja, nee. Dann rentiert sich das nicht. Kind ist ja bei uns in Planung. Jetzt käme das auf 0 zu 0 finanziellen Vorteil. Wenn es dann später bis zu 639€ kosten kann, dann rentiert sich das einfach nicht.

Neo69
2016-01-25, 16:54:16
@Wurschtler

Ist das definitiv so? Das war mir nämlich nicht ganz klar. Ich dachte die Grenze wird individuell auf mein Monatseinkommen errechnet, nicht aber auf den max. Satz.

PKV Beiträge haben, wie die Preise im Supermarkt, überhaupt nichts mit deinem Einkommen zu tun.

Man muss bei der PKV einfach mehr Eigenverantwortung mitbringen, wie Joe schon schreibt, die Empfehlung ist also auch eine Typfrage. Ich selbst bin bis jetzt sehr zufrieden mit der PKV.

Argo Zero
2016-01-25, 17:14:14
Kinder? Ab in die GKV.
Keine Kinder? Eine vernünftige(!) PKV raus suchen.

Liarnd
2016-01-25, 17:29:21
Ich stehe auch bald vor der Entscheidung ob PKV oder GKV.
Ein wichtiger Faktor soll doch auch noch der Partner spielen.

Die GKV soll sich ab 2 eher ab 3 Kindern sicher lohnen.
Sind beide Partner berufstätig und liegen beide über den Beitragsbemessungsgrenze soll die PKV, selbst vom Kostenfaktor, zu bevorzugen sein.

In der PKV sollen die Beiträge über viele Jahre anfangs unter den Beiträgen der GKV liegen. Das puffert die Differenz zu einem Teil schon einmal ab. Zusätzlich wurde mir empfohlen einen Entlastungsbeitrag (oder ähnliches?) abzuschließen. Ich zahle jeden Monat 50 Euro mehr ein und zahle später ca 200 Euro weniger. Die genauen Zahlen habe ich nicht im Kopf. Hat natürlich auch seine Tücken. Die Versicherung kann/sollte man wegen der Altersrückstellung ja nicht einfach so wechseln.
Zu bedenken ist auch in welcher Höhe die Rente später sein wird, speziell Einkünfte die aus der privaten Rentenvorsorge stammen, da diese mit dem vollen GKV Satz berechnet werden und nicht nur der Hälfte.

@Joe Sehe ich das richtig, dass du selbstständig bist und bei deinem Beitrag von 520 Euro ist nicht schon der Arbeitgeber Anteil abgezogen ist? Dein Beitrag bei der PKV kommt dich wahrscheinlich trotzdem zur Zeit noch günstiger als bei der GKV, oder?
520 Ist aber trotzdem echt viel, mein Vater zahlt mit über 60 nicht wirklich mehr. Er hat zwar eine Selbstbeteiligung, ist aber auch bei der tariflich gesehen eher teureren Allianz.

Sven77
2016-01-25, 17:35:34
Jetzt sind wir wieder alle in der gesetzlichen KV, auf freiwilliger Basis und alles ist gut. Der AG zahlt ja den AG-Anteil weiter...

Ist das einfach so möglich? Ich erinnere mach da an meinen Vater der herbe Probleme hatte wieder zurück in die GKV zu wechseln..

sun-man
2016-01-25, 17:44:20
Ich bin auch deutlich drüber - aber ich höre auf meinen Chef. Mit Kindern? Frau ggfs noch zu Hause und Familienversicherung oder dergleichen droht? Bleib bloß in der GKV - mal ganz abgesehen davon das ich mittlerweile zu alt bin. Den Tip gab er mir vor 10 Jahren. Ich hab zwischenzeitlich mal drüber nachgedacht, es aber aufgegeben. Ne Zahnzusatz hab ich mir noch gegönnt (CSS, jetzt Advigon) die mittlerweile um die 8000€ gezahlt hat bei ~3500 eingezahlten oder so.

Ein Arbeitskollege hatte eine nicht ganz so gute PKV und hat für die Geburt seines Kindes ein paar fette Euros vorstrecken müssen und seine eigene OP durfte er erstmal mit knapp 7000 bezahlen und warten bis das Geld zurück kam.

AtTheDriveIn
2016-01-25, 18:42:52
hallo zusammen,

dieses Jahr bekam ich von meinem AG ein Schreiben, dass ich über die Bemessungsgrenze verdiene, somit freiwillig gesetzlich versichert bin.

Eigentlich wollte ich mich nicht privat versichern lassen, weil im Alter können die Beiträge enorm steigen und somit kann ich mir die Versicherung ggf. nicht mehr leisten. Jedoch habe ich nun gelesen, dass in diesem Fall ich mein Tarif runter auf die Leistungen der gesetzlichen runterstufen kann und auch max. den gesetzlichen Beitrag zahlen soll.

Prinzipiell würde ja da nichts mehr dagegen sprechen.

Wie sieht ihr das? Hat jemand von euch sich hierzu Gedanken gemacht?

Vg Memo
Die Beitragsbemessungsgrenze sagt aber nicht aus, das du wechseln darfst, sondern das du jetzt den Maximalbetrag für die GKV zahlst. Die Versicherungspflichtgrenze ist das was du erreichen musst, verdienst du drunter, wird es nix mit PKV.

Würde auch abraten, habe mich aus genau den Gründen, die schon suikoden007 genannt hat, gegen PKV entschieden. Sehe den Mist jedes Mal bei meiner Frau und bin froh in der Gesetzlichen zu sein. Meine Tochter ist umsonst mitversichert und wir beide bekommen das was nötig ist, mehr will ich gar nicht oder bezahle Extras selbst, wenn ich es unbedingt möchte.

Blackland
2016-01-25, 19:38:40
TE: Lass Dich ordentlich unabhängig persönlich beraten, denn hier steht einiges an Quatsch! :facepalm:

Ihr müsst mal vergessen, wie es FRÜHER war - die Zeiten sind vorbei und das System hat sich geändert.

Ich bin seit 15 Jahren PKV versichert und abgesehn von dem Beitrag, der mich nicht interessiert, erhalte ich ja Monatsbeiträge zurück, wenn ich keine Rechnung einreiche. Hinzu kommt der Entlastungsbeitrag fürs Alter, der den dann zu zahlenden Beitrag schmälert. Tarifwechsel und/oder Tarife für Senioren etc. machen das alles bezahlbar, das sollte nicht das Problem sein!

Ist man richtig krank, dann merkt man auch den Behandlungs- und Verordnungsunterschied; übrigens nicht nur daran, dass Herr Prof. Einen persönlich begleitet. ;)

Natürlich sind als Angestellter paar Sachen zu beachten, denn man kann ja unter die Bemessungsgrenze fallen und damit ins GKV-System zurück (dann wandelt man den Vertrag in eine Zusatzversicherung) - gleichzeitig zahlt der AG natürlich auch zum privat gezahlten Monatsbeitrag seine Beiträge dazu!! (http://www.finanztip.de/arbeitgeberzuschuss-pkv/) ;)

Erstattungen gehen dagegen voll auf das AN Konto!! :D

Na ja, gibt noch so viel zu sagen, sowohl pro als auch kontra - deswegen: Lass Dich persönlich beraten, von denen, die es unabhängig besser erklären können!!! Vielleicht ist es was für Dich, vielleicht auch nicht.

Mortalvision
2016-01-25, 21:37:34
Mein Tipp: GKV, und die bonusleistungen nutzen, z.b. für regelmäßigen Zahnarzt etc.

Dazu eine supergute Zusatzversicherung privat, u.a. mit Chefarzt/zähne etc. Das für jedes erwachsene Familienmitglied ab ca 60€/ Monat zu haben. Für Kinder ab 20€. Falls du mal arbeitslos oder sonst arm wirst, hast du immer noch die GKV und bezahlbare Zusatzversicherungen. Die haben mir bei meiner Frau in punkto Brille die Ehe gerettet, als wir kreuzbettelarm waren (2* 13 dioptrien), das war kein Spaß, aber mit Zusatzversicherung waren aus 650€ nur noch ca. 80 geworden. Klar zahlt man monatlich drauf, aber im Ernstfall hilft es ungemein...

Tomislav
2016-01-25, 21:55:13
Hallo

Chefarzt


Herr Prof.

Ich werde nie verstehen wieso manche Leute meinen das sie vom Chefarzt/Prof. besser behandelt werden als vom "normalen" Arzt.
Ich lasse mich lieber vom "normalen" Arzt behandeln (der ständig behandelt und Erfahrung/Routine hat) als vom Chefarzt/Prof. der 3/4 seiner Zeit mit Administration/Meetings/Personalführung/HändchenSchüttelRunden und schwingen des goldenen Kullis beschäftigt ist. Das ist genau so ein Unsinn wie das manche meinen das ein Arzt besser Blut abnimmt (der das nur ab und zu macht wenn er darum gebeten wird) als eine Arzthelferin die das ständig macht.

Grüße Tomi

Mortalvision
2016-01-25, 21:58:37
Hi Tomislav, den "Chefarzt" würde ich im KKH auch nur selten sehen. Den Oberarzt mit mehr Erfahrung dafür jeden Tag, das ist u.U. schon die große Ecke besser als den jungen, noch nicht so erfahrenen Assistenzarzt , der genervt die Zeit bis zur Facharztprüfung "absitzt" (ist eher eine Ausnahme, habe ich aber leider schon so erlebt...)

Philipus II
2016-01-25, 21:59:24
Als Privatversicherter besteht die latente Gefahr die Melkkuh zu sein. Man muss da als Patient durchaus aufpassen, dass man nicht überversorgt wird.

Mortalvision
2016-01-25, 22:11:47
Als Privatversicherter besteht die latente Gefahr die Melkkuh zu sein. Man muss da als Patient durchaus aufpassen, dass man nicht überversorgt wird.

Das passiert dir mit Zusatzversicherung eben nicht so leicht. Die Basis immer noch die GKV! Aber grundsätzlich hast du recht. Besser mal drüber nachdenken, als blind operieren lassen.

Blackland
2016-01-26, 00:44:52
Ich werde nie verstehen wieso manche Leute meinen das sie vom Chefarzt/Prof. besser behandelt werden als vom "normalen" Arzt.
Genau, Leute, die es NIE erlebt haben, werden es nicht verstehen und erzählen anderen Leuten, dass alles Blödsinn ist. :ugly2:

Das dümmste, was jemand passieren kann, ist, das er auf Leute hört, die nur vom Hören-Sagen irgendwelchen Schmarrn erzählen und immer schön abwiegeln. So lange es andere sind, kann man ja ungeschoren Unsinn verbreiten - betrifft einen ja nicht selbst. :down:

2 Beispiele, von mehreren Erlebnissen:

Simple Mandel-OP, bei der ich auf Chefarzt verzichtet hatte und blöderweise den Assi. ran ließ. "Ach, ist ja Routine." Ende vom Lied war eine über 1 stündige OP mit einmal Nachbetäuben, zu Ende operieren vom Chefarzt und seitdem geleg. Kiefersperre ... :( :down:

Dann noch andere OP gehabt (Arbeitsunfall, BG-Arzt), bei der insgesamt über einen Zeitraum von 5 Monaten 7 Ärzte involviert waren, die alles schlimmer pfuschten, als es am Unfalltag war. Schnauze voll, privat einweisen lassen - Prof. + OA, beide persönlich vom Einweisen, Besprechung, OP, Nähen, Verband anlegen, Nachbehandlung und Verabschiedung persönlich dabei und siehe da, 1A Arbeit und quasi perfekt zu Ende gebracht. Nach der OP und Nähen war noch nicht mal Blut im Verband! :up:

Also erzähl mir nix vom Belegarzt und den Unterschieden zu anderen Ärzten!

So lange man es nicht selbst erlebt, die Erfahrung nicht macht, so lange erscheint einem das alles unwichtig und übertrieben. Den wahren Wert erkennt man erst, wenn es dringend benötigt wird. Leider wird das absolut verdrängt.

Klar kann 10 Jahre nichts passieren - man ist ja jung und dynamisch und unantastbar. ;)

Lieg mal nach nem fremd verschuldeten Unfall mit Deinem gestählten Körper und die Sanis fragen Dich als erstes: "Gesetzlich oder privat ...?" Live erlebt. :(

BodyLove
2016-01-26, 08:27:08
Das Problem ist ja nicht der Leistungsumfang der PKV, die ist sicherlich höher, als die der GKV. Mein Problem sind genau 2 Punkte:

Wir wollen ein Kind, meine Frau ist gesetzlich versicht, und bleibt auch dabei. Wenn wir ein Kind bekämen, müsste das Kind mit mir versichert sein. die GKV versicht das Kind nicht automatisch mit der Mutter. Das Kind muss Privat versichert sein. Dies kostet laut dem Netz ~120€ mtl. Ohne die Rückerstattungen berücksichtigt zu haben kämen wir auf 0.

Das größte Problem ist für mich aber die Ungewissheit im Rentenalter. Die Kappung bei 689€ ist gut gemeint, aber mMn immer noch zu hoch. Wer weiß, wieviel Rente ich bekomme.

sun-man
2016-01-26, 08:34:42
Zudem, zumindest ist das hier glücklicherweise bei 3 Kinderärzten so. PKV haben nicht einen Millimeter Vorrang für den "normalen" Kindern. Alle 3 sagen ganz klar: Die Kids könne nichts dafür und wenn es den Eltern nicht passt müssen sie halt woanders hin gehen.

Die Beamten hier beim Kunden müssen sich auch privat mit versichern. Die haben, so wie sie es erzählen, auch keinerlei Vorteile bei den Kinderärzten. Termin beim Augenarzt hat ein Kollege dann aber am selben Tag für sich bekommen :D

urpils
2016-01-26, 09:17:41
bezüglich der "Vorteile für Privatversicherte": es kommt natürlich immer auf den konkreten Arzt/das konkrete Krankenhaus an.. die Vorteile können von "gibt schöneres Frühstück" über "nur von Oberärzten behandelt" bis hin zu "gibt keinen Unterschied" reichen...

und die "Vorteile" können manchmal durchaus Nachteile sein, wenn man mit unnötigen Untersuchungen bombardiert wird, die durch fragliche Indikationen begründet werden... letztendlich gibt es bei der Entscheidung GKV/PKV kein "richtig" oder "falsch". Früher oder später wird es wahrscheinlich eh auf eine Bürgerversicherung rauslaufen - anders kann das System langfristig nicht laufen.

Dicker Igel
2016-01-26, 10:17:44
Das Kind muss Privat versichert sein.
Naja, ganz so klar ist dieses 'muss' nicht. Falls nicht schon geschehen, solltest Du dich mal schlau machen.

bezüglich der "Vorteile für Privatversicherte": es kommt natürlich immer auf den konkreten Arzt/das konkrete Krankenhaus an.. die Vorteile können von "gibt schöneres Frühstück" über "nur von Oberärzten behandelt" bis hin zu "gibt keinen Unterschied" reichen...
+1

Ansonsten das was Blackland sagt: Unabhängig persönlich beraten lassen.

derpinguin
2016-01-26, 10:20:35
Wir wollen ein Kind, meine Frau ist gesetzlich versicht, und bleibt auch dabei. Wenn wir ein Kind bekämen, müsste das Kind mit mir versichert sein. die GKV versicht das Kind nicht automatisch mit der Mutter. Das Kind muss Privat versichert sein. Dies kostet laut dem Netz ~120€ mtl. Ohne die Rückerstattungen berücksichtigt zu haben kämen wir auf 0.

Hak da nochmal nach. Es sollte kein Problem sein ein Kind auf die Mutter zu versichern.

ux-3
2016-01-26, 10:30:54
Das größte Problem ist für mich aber die Ungewissheit im Rentenalter. Die Kappung bei 689€ ist gut gemeint, aber mMn immer noch zu hoch. Wer weiß, wieviel Rente ich bekomme.

Das Ding kannst Du auch andersrum sehen. Die GKV muss mit ihren Beitragszahlern Deine Krankenkosten im Alter stemmen. Kann sie dass dann noch in dem Umfang, den Du gerne hättest? Wer weiß?

Argo Zero
2016-01-26, 10:38:25
Hak da nochmal nach. Es sollte kein Problem sein ein Kind auf die Mutter zu versichern.

Der wo in der GKV ist muss nur mehr verdienen als der wo in der PKV ist.
Also eine Sache der Darstellung.

Screemer
2016-01-26, 11:08:03
Hak da nochmal nach. Es sollte kein Problem sein ein Kind auf die Mutter zu versichern.

Also bei der dak war das kein Problem. Ich bin seit meiner Geburt bei der gleich kk und meine Frau bei unterschiedlichsten gkk. Als unsere kleine im Juni kam haben wir sie einfach bei der dak angemeldet. Wir sind auch verheiratet.

Blackland
2016-01-26, 12:49:52
Wenn wir ein Kind bekämen, müsste das Kind mit mir versichert sein. die GKV versicht das Kind nicht automatisch mit der Mutter. Das Kind muss Privat versichert sein. Dies kostet laut dem Netz ~120€ mtl. Ohne die Rückerstattungen berücksichtigt zu haben kämen wir auf 0.

Ja und? Beste Absicherung, die nix mehr kostet? Da Kind kann ja nicht entscheiden, was besser sein könnte.

Zudem sparst Du durch den AG Anteil locker 200 - 300 Euro monatlich! Du kannst das Geld doch für später anlegen und daraus ev. höhere Renten-KV-Beiträge zahlen und den Rest verprassen! ;)

Hinzu kommt, dass Du ja niemanden im KH sagen musst, dass Du privat behandelt werden möchtest. Nimmst halt den gesetzlichen Schutz, der weniger kostet und kassierst dafür das Differenzgeld von der Versicherung.

Muss die nämlich NICHT die Privatleistung Chefarzt Ein-oder Zweibettzimmer zahlen, bekommst Du (unterschiedlich je nach Gesellschaft und Tarif) eine Kostenersparnis pro Tag. Das können durchaus 40 - 60 Euro sein. Kalendertäglich! ;)

Mein Junge war mit Virus 2 Wochen im KH. Mit Differenz- und Krankenhaustagegeld war der Beitrag für 2 Jahre (!!) wieder drin. ;)

Es hilft jedoch nix: Lass Dich persönlich und unabhängig beraten!! Hier durch das Forum darfst Du keine endgültige Entscheidung treffen!

Zudem, zumindest ist das hier glücklicherweise bei 3 Kinderärzten so. PKV haben nicht einen Millimeter Vorrang für den "normalen" Kindern.
Die Kinderversorgung ist sehr gut, das stimmt. Der Prof. bei uns in der KH-Kinderabteilung sagt selber: Wir behandeln nicht anders und privat gewählt, dann guck ich halt einmal am Tag mehr rein.

Bei "normalen" Kinderkrankheiten ist das auch alles schnuppe. Hier gilt auch das bereits gesagte: Im Ernstfall, dem echten, dann entscheidet sich das. Wenn ich das KH zur Behandlung, die Methode und die Medikation aussuchen kann, dann ist mir wohler. Das versteht auch nur der, der Kinder hat und die schon mal ernsthaft behandelt werden mussten.

Die Einstellung zum Leben (und Krankheit/Behandlung) ändert sich schlagartig, wenn ein Kind da ist.

Also bei der dak war das kein Problem. Ich bin seit meiner Geburt bei der gleich kk und meine Frau bei unterschiedlichsten gkk. Als unsere kleine im Juni kam haben wir sie einfach bei der dak angemeldet. Wir sind auch verheiratet.
Normalerweise kommt da jedes Jahr ein Fragebogen der GKV und die Aufforderung, die Steuererklärung des Vorjahres vorzulegen. Ist bei uns jedenfalls jedes Jahr so.

Screemer
2016-01-26, 12:58:12
Normalerweise kommt da jedes Jahr ein Fragebogen der GKV und die Aufforderung, die Steuererklärung des Vorjahres vorzulegen. Ist bei uns jedenfalls jedes Jahr so.
das ist bei uns denke ich auch so. wenn sich die einkommen allerdings die waage halten, was will die gkv dann machen? gibt ja auch noch einkommen aus anderen quellen als sozialversicherungspflichtiger arbeit. zumindest bei uns. kann also bei anderen wiederum auch anders aussehen, stimmt.

Neo69
2016-01-26, 13:35:29
Also aus meiner Sicht ist die PKV ein Win-Win:

Fall a) Ich bin soweit gesund, zahle meine normalen Arztbesuche aus der Pauschalleistung/Beitragsrückerstattung: Ich spare ca. 150-200€ im Monat an AN-Beiträgen (zahle dafür allerdings auch mehr Steuern)

Fall b) Ich habe etwas ernsthafteres: Ich zahle gleich viel wie in der GKV, habe aber eine bessere Behandlung.

Die Sorge über hohe Beiträge im Alter: Wer weiß das schon. Meine Eltern sind in einem ähnlichen Tarif und haben 30 Jahre lang keine besonderen Erhöhungen gehabt. Weiterhin steigen die GKV Kosten ebenfalls bzw. bauen die Leistungen ab. Ich gehe in meinem Fall aber auch von relativ hohen GRV/PRV Einkünften aus.

Tomislav
2016-01-26, 18:11:16
Hallo

2 Beispiele, von mehreren Erlebnissen:

Ich kann dir aus meinem Berufsleben hunderte Erlebnisse mit Ärzten/Chefärzten schreiben und das sind Erlebnisse vom Geschehen hinter der Bühne.
Du willst gar nicht wissen was Privatpatienten alles an unnötigen Behandlungen/Untersuchungen angedreht wird, nur weil man es abrechnen kann und nicht weil es nötig ist.


So lange man es nicht selbst erlebt, die Erfahrung nicht macht, so lange erscheint einem das alles unwichtig und übertrieben.

Ich erlebe und erfahre es tagtäglich, du hast in einem Punkt Recht, es gibt gute und schlechte Chefärzte genau so wie es gute und schlechte "normale" Ärzte gibt, aber prinzipiell werden Chefärzte (was die reine Behandlung angeht) überbewertet.


das ist u.U. schon die große Ecke besser als den jungen, noch nicht so erfahrenen Assistenzarzt , der genervt die Zeit bis zur Facharztprüfung "absitzt"

Ich habe nie etwas über junge und unerfahrene Assistenzärzte geschrieben, die noch Ihre Facharztprüfung machen müssen, zu denen würde ich auch nicht gehen.
Ich meinte erfahrene "richtige" Ärzte, die schon länger behandeln und wissen was sie tun und nicht mehr am lebenden Objekt "üben" müssen/dürfen.

Ich will die PKV ja nicht prinzipiell schlecht machen, man sollte sich nur sehr gut überlegen ob man diesen Schritt machen will und ob sich dieser Schritt wirklich lohnt oder ob man nur wegen des Image in der PKV sein will.
Ein Angestellter der gerade so eben in die Gehaltsklasse rein rutscht das er in die PKV wechseln kann sollte sich sehr gut durch rechnen ob er sich die hohen Beiträge im Alter von seiner Rente leisten kann/will, es haben schon sehr viele Rentner bereut in die PKV gegangen zu sein.

Grüße Tomi

Blackland
2016-01-27, 10:37:23
Ein Angestellter der gerade so eben in die Gehaltsklasse rein rutscht das er in die PKV wechseln kann sollte sich sehr gut durch rechnen ob er sich die hohen Beiträge im Alter von seiner Rente leisten kann/will, es haben schon sehr viele Rentner bereut in die PKV gegangen zu sein.
Natürlich durchrechnen.

Ihr redet allerdings immer von "hohen Beiträgen im Alter" - das ist längst Geschichte!

Die PKV´s waren mal hochnäsig arrogant und auf Grund guten Zuläufen nicht interessiert, in Ihren Tarifwerken und Bedingungen was zu ändern. nach zig gesetzlichen Änderungen und massiven Schwund der Neuverträge sind die plötzlich aufgewacht.

Da man (per Gesetz) einen Altersentlastungsbetrag gleich mit einzahlt und nun auch später innerhalb der Gesellschaften die Tarife ändern kann (auch in solche, die weniger Leistung bieten als man vorher hatte) und es sogar extra "Rentnertarife" gibt, ist das alles obsolet.

Unter Umständen bezahlt man dann sogar WENIGER als vorher. ;)

Natürlich kein Grund zur ausgelassenen Freude - alles resultiert aus den Jahren der Beitragszahlung. Je eher/jünger man in die PKV wechselt, um so mehr "spart" man halt an.

Es ist also wichtig, das man weiß, wie lange man privat versichert bleibt. Für ältere Semester lohnt es sich vielleicht nicht, da macht es Sinn, wenn man zu viel Geld hat und nur privat versichert sein will.

Dein Argument mit den unnötigen Behandlungen kann ich persönlich nicht nachvollziehen - liegt aber, uneingeschränkt Recht gebend, am "gierigen" Arzt. Allerdings ist das im GKV Bereich analog, ich behaupte sogar, da wird noch mehr gelogen und betrogen. Der Patient bekommt es ja hier i.d.R. nicht mit. :(

Da man sich informieren kann, jederzeit den Arzt wechseln etc. und stets den Überblick über Behandlung und Kosten hat - sollte der gesunde Menschenverstand da schon acht geben. ;)

Daher muss bei der Überlegung "PKV ja/nein" die persönliche Beratung Pflicht sein!

sun-man
2016-01-27, 10:48:15
Kommt halt auch von solchen (alten) Berichten.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/versicherung/pkv-so-sparen-privatpatienten-viel-geld/6621048.html

Rolf-Dieter Frackmann hat sich von Widge beraten lassen. Er hat den Tarif gewechselt und zahlt jetzt statt 741 Euro nur noch 319 Euro im Monat, weniger als die Hälfte. Dafür muss er allerdings auf ein paar Privilegien verzichten: Er hat jetzt eine Selbstbeteiligung von 750 Euro im Jahr. Wenn er im Krankenhaus ein Einzelzimmer möchte, muss er das künftig selbst bezahlen. Für Zahnersatz zahlt die Versicherung nur noch 60 Prozent statt vorher 80. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Kasse auch seinen neuen Tarif wieder erhöht.

oder sowas.
http://www.finanztip.de/pkv-wechsel/

Wenn Ihr Ehepartner überlegt, wegen der Kinder länger als drei Jahre zuhause zu bleiben, bedenken Sie: Ihr Mann oder Ihre Frau muss in diesem Fall ebenfalls in die PKV, wenn Sie selbst in der PKV sind! Die hohen Beiträge für Ihren Ehepartner werden Sie sich von einem Einkommen wahrscheinlich nicht leisten können. In der Praxis bedeutet das: Wenn Sie in die PKV wollen, muss Ihr Ehepartner spätestens nach drei Jahren wieder anfangen zu arbeiten.

Pirx
2016-01-27, 11:07:24
Ein anderer Aspekt wäre noch, daß man sich mit einem Wechsel zur PKV aus dem Solidarsystem ausklinkt und die Zweiklassenmedizin befördert. Das will ich für mich nicht.

Blackland
2016-01-27, 17:19:35
Ein anderer Aspekt wäre noch, daß man sich mit einem Wechsel zur PKV aus dem Solidarsystem ausklinkt und die Zweiklassenmedizin befördert. Das will ich für mich nicht.
Natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man jung und gesund ist, sieht man das sowieso anders.

derpinguin
2016-01-27, 22:31:30
Ich habe nie etwas über junge und unerfahrene Assistenzärzte geschrieben, die noch Ihre Facharztprüfung machen müssen, zu denen würde ich auch nicht gehen.
Ich meinte erfahrene "richtige" Ärzte, die schon länger behandeln und wissen was sie tun und nicht mehr am lebenden Objekt "üben" müssen/dürfen.

Und was meinst du wo die "richtigen" Ärzte (was eine blödsinnige Formulierung) das gelernt haben? Wenn alle so denken würden, gäbe es keine erfahrenen Ärzte mehr.
Jeder Assistent steht unter Aufsicht mindestens eines Facharztes, wenn nicht eines OA oder gar des Chefs, je nach dem, wer gerade da ist und Aufsicht macht.
Blutige Anfänger machen eh nichts allein, was potentiell gefährlich ist. Die "älteren" Assistenten sind zwar nichtmehr so sehr unter Aufsicht, aber die treffen auch keine relevanten Entscheidungen eigenmächtig.
Assistenten operieren auch nichts alleine. Da steht ein FA/OA/CA dabei. Da hälst du erstmal 100 mal die Haken bis du selber was tun darfst, dann machst du die OP 500x unter Aufsicht und darfst dann irgendwann zur FA Prüfung.

Manche haben hier Vorstellungen und Ideen, da schwillt einem der Kamm.

Tomislav
2016-01-28, 01:05:09
Hallo

Und was meinst du wo die "richtigen" Ärzte (was eine blödsinnige Formulierung) das gelernt haben?

An mir auf jeden Fall nicht.


Jeder Assistent steht unter Aufsicht mindestens eines Facharztes, wenn nicht eines OA oder gar des Chefs, je nach dem, wer gerade da ist und Aufsicht macht.

Die tolle Aufsicht kann auch nicht verhindern wenn dem "Lehrling" während der Behandlung z.B. die Hand ausrutscht, in diesem Fall gibt es evtl. nur noch Schadensbegrenzung.


Wenn alle so denken würden, gäbe es keine erfahrenen Ärzte mehr.

Wenn doch alle so ehrlich wären, wie z.B. die Zahnklinik in der Uni Düsseldorf, wo einem vor der Behandlung mitgeteilt wird das bei der Behandlung ein "Lehrling" übt und das die Behandlung deswegen billiger bis kostenlos gemacht wird.


Manche haben hier Vorstellungen und Ideen,

Es ist schon eine merkwürdige Vorstellung und Idee den vollständigen Preis für eine Fachkraft bezahlen zu wollen wenn die Arbeit von einer vollständigen Fachkraft durchgeführt wird.


da schwillt einem der Kamm.

Mir schwillt der Kamm das die durch meine Beiträge finanzierte Krankenkasse den vollen Preis für eine Behandlung durch einen "Lehrling" bezahlt.

Grüße Tomi

Dicker Igel
2016-01-28, 01:35:50
Ein anderer Aspekt wäre noch, daß man sich mit einem Wechsel zur PKV aus dem Solidarsystem ausklinkt und die Zweiklassenmedizin befördert. Das will ich für mich nicht.
Die beiden sind aber auch irgendwie nötig, solange das nicht vernüftig vereinheitlicht wird - das derzeitige System geht halt von beiden aus.

suikoden007
2016-01-28, 12:30:00
@Sven77

ja, Du hast recht. So einfach ist ein Wechsel zurück in die GKV nicht, wenn man mal in der PKV ist. Standard ist halt Arbeitsplatz-Wechsel und weniger Gehalt - eventuell auch kurze Arbeitsloigkeit, wenn man gezielt aus der PKV will.

Bei mir lief es nicht so, aber bei meiner Frau lief es wie oben beschrieben.

ux-3
2016-01-28, 12:44:16
Auch der Rückweg ist nur begrenzte Zeit offen!

suikoden007
2016-01-28, 12:56:56
55 Jahre war das Limit, oder?

derpinguin
2016-01-28, 13:02:32
Hallo

An mir auf jeden Fall nicht.

Das kannst du in manchen Fällen gar nicht vermeiden.


Die tolle Aufsicht kann auch nicht verhindern wenn dem "Lehrling" während der Behandlung z.B. die Hand ausrutscht, in diesem Fall gibt es evtl. nur noch Schadensbegrenzung.

Die Handausrutschgefahr ist bei einem operierenden Assistenten genau so groß wie bei einem operierenden FA. Bevor man als Assistent was machen darf hat man schon ne Weile gelernt.


Wenn doch alle so ehrlich wären, wie z.B. die Zahnklinik in der Uni Düsseldorf, wo einem vor der Behandlung mitgeteilt wird das bei der Behandlung ein "Lehrling" übt und das die Behandlung deswegen billiger bis kostenlos gemacht wird.

Das sind dann Studenten, keine Assistenzärzte.


Es ist schon eine merkwürdige Vorstellung und Idee den vollständigen Preis für eine Fachkraft bezahlen zu wollen wenn die Arbeit von einer vollständigen Fachkraft durchgeführt wird.

Ein Assistenzarzt ist ein richtiger Arzt. Punkt. Die Facharztqualifikation sagt nur, dass jemand den Job schon ein paar Jahre macht, sich in einem Feld hat extra prüfen lassen.


Mir schwillt der Kamm das die durch meine Beiträge finanzierte Krankenkasse den vollen Preis für eine Behandlung durch einen "Lehrling" bezahlt.

Grüße Tomi
Nochmal: Assistenzärzte sind keine Lehrlinge. Sie befinden sich in einer Weiterbildung, nicht in einer Ausbildung.

drmaniac
2016-01-28, 15:25:19
Ihr redet allerdings immer von "hohen Beiträgen im Alter" - das ist längst Geschichte!


Glaube ich nicht.

Ich zahle schon 55,-- im Monat extra in die PKV aber wenn ich mir die jährlichen Anhebungen anschaue, dann gruselt es mich.

2001 war der Beitrag 197,-- im Monat.

2012 war er bei 616,--

ich habe dann intern in einen niedrigeren Tarif gewechselt

2013 war das bei 422,-- Euro

2016 bin ich schon wieder bei 550,-- Euro.


Mathe und Excel Freaks, rechnet das mal hoch ;)

Jedes Jahr ein aber auch zweistellige Anhebungen.

Für das "Alter" sehe ich schwarz.


Vorteil meiner PKV: ich wäre ansonsten ein inaktives Mitglied seit 2010 (die Story dazu muss nicht ins Internet, aber ohne PKV wäre ich nicht mehr hier).


Nachteil meiner PKV: Extreme Kostensteigerung. Ehefrau kann im Falle Arbeitslosigkeit sich nur selbst versichern. Ich zittere jetzt schon wieviel ich von meiner Rente dann an die PKV abdrücken muss.

noid
2016-01-28, 15:35:12
Wenn man die PKV wechseln will, dann übernimmt die Neue doch auch nicht Behandlungen für bekannte Leiden, richtig? Das wäre schonmal ein no-go für mich.

drmaniac
2016-01-28, 15:40:05
klar kannst du wechseln. Die können dich aber

- a -> ablehnen
- b -> die rechnen deine bekannten Wehwehchen obendrauf (wahrscheinliche Lösung)

da kann sich der Betrag den die wollen schnell mal ver-dreifachen.


Wer in einer PKV ist und dann z.B. später mal Diabetes bekommt ist quasi nicht mehr fähig zu wechseln. Es sei denn er verdient soviel das ihm Geld egal ist.

Neo69
2016-01-28, 17:24:24
Glaube ich nicht.

Ich zahle schon 55,-- im Monat extra in die PKV aber wenn ich mir die jährlichen Anhebungen anschaue, dann gruselt es mich.

2001 war der Beitrag 197,-- im Monat.

2012 war er bei 616,--

ich habe dann intern in einen niedrigeren Tarif gewechselt

2013 war das bei 422,-- Euro

2016 bin ich schon wieder bei 550,-- Euro.


Mathe und Excel Freaks, rechnet das mal hoch ;)

Jedes Jahr ein aber auch zweistellige Anhebungen.

Für das "Alter" sehe ich schwarz.


Vorteil meiner PKV: ich wäre ansonsten ein inaktives Mitglied seit 2010 (die Story dazu muss nicht ins Internet, aber ohne PKV wäre ich nicht mehr hier).


Nachteil meiner PKV: Extreme Kostensteigerung. Ehefrau kann im Falle Arbeitslosigkeit sich nur selbst versichern. Ich zittere jetzt schon wieviel ich von meiner Rente dann an die PKV abdrücken muss.

Die Steigerungen sind natürlich schon gruselig, wobei die 197€ am Anfang sicherlich unrealistisch waren. Andererseits würdest du in der GKV mit Pflegeversicherung über 700€ zahlen...

Morale
2016-01-28, 18:07:50
Mal ne Frage zu den Werten, sind das gesamt also inkl den Anteil vom Arbeitgeber? Oder bist du selbständig?
Ersteres kann ich mir nämlich kaum vorstellen.

Bekannte ist selbständige Steuerberaterin mit einem Kind zählt sie etwas über 1000 Euro. Sie ist jetzt 52.
Allerdings kenne ich ihren Tarif nicht.

foobi
2016-01-29, 00:41:52
2001 war der Beitrag 197,-- im Monat.

2012 war er bei 616,--

ich habe dann intern in einen niedrigeren Tarif gewechselt

2013 war das bei 422,-- Euro

2016 bin ich schon wieder bei 550,-- Euro.
Zum Vergleich, die monatlichen Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse und Pflegeversicherung an der Beitragsbemessungsgrenze:
2002: 530€ (2001 habe ich weggelassen um mir die DM-Umrechnung zu ersparen)
2012: 677€
2013: 701€
2016: 775€

Die PKV-Beiträge lagen die gesamte Zeit teilweise erheblich unter den Beiträgen die ein freiwillig versicherter Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenkasse zu zahlen gehabt hätte. Die Einsparung liegt im fünfstelligen Bereich und wird in den nächsten Jahren vermutlich noch weiter wachsen. Selbst in Niedrigzinsphasen kommt dadurch viel Geld zusammen um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern.
Ab dem Rentenalter kommt noch die gesetzliche Beitragsentlastung zum tragen und soweit ich deinen Beitrag verstehe habe hast du sogar noch eine zusätzliche freiwillige Entlastung am laufen.

Ansonsten gilt aber wie schon von vielen geschrieben: Man sollte nicht das Krankenversicherungssystem wechseln, weil man hofft Geld zu sparen. Das ist eine extrem unsichere Wette auf die Zukunft.

Wenn man die PKV wechseln will, dann übernimmt die Neue doch auch nicht Behandlungen für bekannte Leiden, richtig? Das wäre schonmal ein no-go für mich.
Die Krankenversicherung kann bei Personen mit bereits vorhandenen Krankheiten oder laufenden Behandlungen
a) einen Vertragsabschluss ablehnen (darauf verzichten einige Unternehmen)
b) einen Zuschlag erheben
c) bestimmte Krankheiten oder Körperteile von der Versicherung ausschließen
d) nichts von obigem tun

Man kann sagen, dass alle Optionen außer d) unsolidarisch oder asozial sind. Man kann aber auch sagen, dass d) eine Veruntreuung der Beiträge des bestehenden Versichertenkollektivs darstellt. Auch da der Versicherungsnehmer die Versicherung jederzeit, zB nach Abschluss der Behandlung, wieder kündigen kann.

Ist ähnlich wie mit der Kulanz: Eine Versicherung sollte genau die Schäden begleichen, die vertraglich zugesagt sind. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Es ist nicht im Interesse der Versicherten, dass einzelne bevorzugt oder benachteiligt werden.

sun-man
2016-01-29, 07:11:23
Tja, und im Alter kommen sie weinend zurück weil die Rente nicht reicht und lassen sich nochmal 4 Wochen Intensivmedizinisch für hundertausende Euros am sterben hindern und verrecken dann auf Kosten derer die sie die Jahre davor verachtet haben.

Ein Freund von uns - Intensivgegner der Gesetzlichen und trotzdem da geblieben - sein Kind wurde Monate vorher als Frühchen geboren. Seitdem ist er Ruhig und ist der Meinung das die GK ziemlich gut ist. Sie haben das Leben des Kindes gerettet und unglaublich viel Geld dafür von der KK bekommen....einfach so, ohne Fragen und dergleichen.

Argo Zero
2016-01-29, 07:19:10
Weil eine Versicherung das zahlt wofür sie verpflichtet ist macht sie "gut" für ihn? Er hat GKV Mitglieder davor verachtet? Klasse Typ!

sun-man
2016-01-29, 07:21:23
"Intensivgegner der Gesetzlichen Versicherung" - nicht der Nehmer

Morale
2016-01-29, 09:11:19
Zum Vergleich, die monatlichen Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse und Pflegeversicherung an der Beitragsbemessungsgrenze:
2002: 530€ (2001 habe ich weggelassen um mir die DM-Umrechnung zu ersparen)
2012: 677€
2013: 701€
2016: 775€

Die PKV-Beiträge lagen die gesamte Zeit teilweise erheblich unter den Beiträgen die ein freiwillig versicherter Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenkasse zu zahlen gehabt hätte. Die Einsparung liegt im fünfstelligen Bereich und wird in den nächsten Jahren vermutlich noch weiter wachsen.
Man darf aber nicht vergessen, dass man nicht alleine Nutznießer davon ist, denn der AG zahlt ja 50% (also bis zum Max-Betrag) dazu.

Vergleicht man natürlich 2016 775 zu 550 hat man einen Betrag von 225 Euro.
Allerdings hat wie gesagt der AG seinen Anteil daran.
Ich zahle GKV dieses Jahr monatlich 347 Euro, bei den 550 zahlt der Poster 50% also 275. Bleibt eine Ersparnis von ~75 Euro.
Also auch nicht mehr der Super Wert und wer weiß wie der nächstes Jahr aussieht. Kind wird er vermutlich auch nicht haben.
Bei gibt es noch einen Selbstbehalttarif, da spare ich bis zu 600 Euro, damit würde keinen Unterschied vom Geld machen (dank Tochter würde ich persönlich eh draufzahlen + Asthmatiker ü30 usw)

Armaq
2016-01-29, 09:11:37
Ein anderer Aspekt wäre noch, daß man sich mit einem Wechsel zur PKV aus dem Solidarsystem ausklinkt und die Zweiklassenmedizin befördert. Das will ich für mich nicht.
Das unterschreibe ich so.

Blackland
2016-01-29, 09:40:07
Mathe und Excel Freaks, rechnet das mal hoch ;)

Jedes Jahr ein aber auch zweistellige Anhebungen.

Für das "Alter" sehe ich schwarz.

Falsche Versicherung, falscher Tarif .... ;)

Es sollte doch klar sein, dass wenn man zu sehr auf "Billigtarife" achtet (Beitrag, nicht Leistung), dass irgendwann der Anpassungshammer kommt.

Ich habe in den letzten 10 Jahren genau 1 mal die PKV gewechselt und 1 mal den Tarif. Ich hatte voriges Jahr eine Anpassung von 20 Euro und dieses Jahr keine. Meine Altersrücklage (nur aus Beitrag, nicht extra!) wird in diesem Jahr 5 stellig. ;)

Ich hatte auch mal 190 Euro Monatsbeitrag vor langer Zeit im Billigtarif und bin nun bei 430.

Rechne ich das, was ich in der GKV hätte zahlen müssen (inkl. Krankengeldtarif), habe ich über die Jahre zig tausende Euro gespart. :D

Mittlerweile erhalte ich im Jahr 1.400 Euro zurück, so dass mein Effektivbeitrag bei ungefähr 310 Euro mtl. liegt.

Man muss nicht immer alles glauben, was (insbesondere) die Leute erzählen, die sich mit dem GKV-System und dessen Problemen noch nicht mal auseinandergesetzt haben.

Davon abgesehen, wenn man sich mal die Erhöhungen der GKV + Zusatzbeitrag (!!) auch über die Jahre anschaut, erkennt man die Entwicklung: 1970 = 8,2% >>> 2016 = 14,6% + 1,3 % (nur AN). Um es ggü. 1970 darzustellen, entspräche das einer Steigerung um ca. 420%!

Quelle: de.statista.com

Morale
2016-01-29, 09:54:56
bin nun bei 430.
Siehe meine Frage oben, du zahlst also aus eigener Tasche 215 Euro?

drmaniac
2016-01-29, 10:22:35
Info: auch meine Zahlen ware der Überweisungsbetrag an die PKV. Der AG übernimmt davon die Hälfte.

Ich glaube ab einem Betrag xxx übernimmt eine weitere Steigerung der AN voll?

Lordofwar
2016-01-29, 12:59:05
Mal Grundsätzlich: Bei der Frage ob PKV oder GKV sollte "Geld sparen" der marginalste Aspekt bei deiner Entscheidung sein. Die Krankenversicherung ist nämlich kein Sparbuch - willst du top Leistungen (die bei der GKV immer weiter gekürzt werden) dann lass dich wg einer PKV beraten (empfehlen kann ich den "Deutschen Ring" oder "Universa" als Versicherungen).

Wenn du noch recht jung und vor allem gesund bist, kann/sollte man sich die top Leistung nämlich auch leisten (Gesundheit is ja wohl das größte, wichtigste Gut eines jeden Menschen, und deiner Kinder :smile:). Bei guten PKV-Tarifen steigen nämlich die Beiträge dank Rückstellung eben nicht mehr so krass an wie früher (btw steig die GKV auch jedes Jahr :cool:).

Blackland
2016-01-29, 17:08:58
Siehe meine Frage oben, du zahlst also aus eigener Tasche 215 Euro?
Nö, 430 Euro ist der volle Beitrag inkl. Pflege. Bin nicht angestellt. ;)

Bzgl. AG Beitrag habe ich weiter vorne was verlinkt.

noid
2017-03-21, 21:04:26
Zum Vergleich, die monatlichen Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse und Pflegeversicherung an der Beitragsbemessungsgrenze:
2002: 530€ (2001 habe ich weggelassen um mir die DM-Umrechnung zu ersparen)
2012: 677€
2013: 701€
2016: 775€

Die PKV-Beiträge lagen die gesamte Zeit teilweise erheblich unter den Beiträgen die ein freiwillig versicherter Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenkasse zu zahlen gehabt hätte. Die Einsparung liegt im fünfstelligen Bereich und wird in den nächsten Jahren vermutlich noch weiter wachsen. Selbst in Niedrigzinsphasen kommt dadurch viel Geld zusammen um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern.
Ab dem Rentenalter kommt noch die gesetzliche Beitragsentlastung zum tragen und soweit ich deinen Beitrag verstehe habe hast du sogar noch eine zusätzliche freiwillige Entlastung am laufen.

Ansonsten gilt aber wie schon von vielen geschrieben: Man sollte nicht das Krankenversicherungssystem wechseln, weil man hofft Geld zu sparen. Das ist eine extrem unsichere Wette auf die Zukunft.


Die Krankenversicherung kann bei Personen mit bereits vorhandenen Krankheiten oder laufenden Behandlungen
a) einen Vertragsabschluss ablehnen (darauf verzichten einige Unternehmen)
b) einen Zuschlag erheben
c) bestimmte Krankheiten oder Körperteile von der Versicherung ausschließen
d) nichts von obigem tun

Man kann sagen, dass alle Optionen außer d) unsolidarisch oder asozial sind. Man kann aber auch sagen, dass d) eine Veruntreuung der Beiträge des bestehenden Versichertenkollektivs darstellt. Auch da der Versicherungsnehmer die Versicherung jederzeit, zB nach Abschluss der Behandlung, wieder kündigen kann.

Ist ähnlich wie mit der Kulanz: Eine Versicherung sollte genau die Schäden begleichen, die vertraglich zugesagt sind. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Es ist nicht im Interesse der Versicherten, dass einzelne bevorzugt oder benachteiligt werden.

Habe mir das mal durchrechnen lassen: aktuell wäre ich mit einer PKV mit Kind(!) ca 100€ billiger als jetzt. Ohne jetzt Beitragsrückerstattung etc zu berücksichtigen. :uponder:

/dev/NULL
2017-03-22, 11:48:11
Bei meinem Stiefvater (Ende 50) hat sich die PKV in den letzten 5 Jahren um >35% erhöht, er ist jetzt in den Basistarif gewechselt.
In die gesetzlich kommt er wegen dem Alter nicht.

Ich hätte in die PKV wechseln können, aber mit 2 Kindern ist die GKV deutlich günstiger.