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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Colorimeter ?


LeXTul
2016-03-07, 00:55:15
Hallo Forum,

ich wollte mal fragen welches Colorimeter ein gutes P/L Verhältniss hat.
Bin auf das hier gestoßen, kostet wohl 200€:
https://www.xrite.com/i1display-pro

Ich hätte gern demnächst nen neuen TFT, habe mir gerade einen auf Arbeit zum Testen geliehen und werde mir demnächst noch einen leihen.
Nun wäre es natürlich sinnvoll diese vorm Begutachten zu kalibrieren. Auch sollte mein alter TFT mal kalibriert werden.

Am Rechner werden 80% gezockt, 20% Office/Internet.

/edit hmm, das ist wohl schon 4 Jahre alt.


mfG lex

Tesseract
2016-03-07, 01:03:02
ich hab einen spyder 4, den ich allerdings nicht mit der offiziellen bloatcrapware sondern mit dispcalgui betreibe - ist ein bischen eine spielerei aber bringt sehr gute ergebnisse bei relativ geringen kosten, vor allem da die teureren versionen der geräte sich hauptsächlich darin unterscheiden, dass sie noch mehr softwarebloat enthalten aber trotzdem nicht den funktionsumfang von dispcalgui bieten.

Argo Zero
2016-03-07, 07:39:32
Nutze auch den Spyder, allerdings mit BasICColor.
Für das TV nutze ich Calman.

Stanger
2016-03-07, 08:57:26
Habe den Spider Elite 5 und bin mehr als zufrieden damit.
mfg
Stanger

Jonny1983
2016-03-07, 09:59:49
Du musst es dir ja nicht gleich kaufen.
Evtl. findest du irgendwo ein Verleih-Angebot. Dann kannst es ja erstmal testen, bevor du es kaufst.

mercutio
2016-03-07, 10:11:18
Ich benutze das i1Display pro.
Habe Dispcal GUI und auch BasICColor im Einsatz, ich würde mal so sagen: Die Qualität der Profile kann ich nicht testen, dazu fehlt mir ein besseres Colorimeter (geht über € 1500...) und entsprechende Software.
Dispcal GUI ist sehr umfangreich, da sollte man schon wissen, was man da einstellt und wie es das Ergebnis beeinflusst.
BasICColor ist da einfacher zu bedienen.

Btw. bei vielen Spielen wird leider das Farbprofil in den Grafiktreibern abgeschaltet.

Sailor Moon
2016-03-07, 10:25:45
Nimm das i1 Display Pro, damit machst du nichts verkehrt. Moderne, recht gut auf den Normalbeobachter abgestimmte Interferenzfilter, gepaart mit einer Optik. Gerade in den Tiefen fallen die deutlich teureren Spektralfotometer mit emissiver Messoption deutlich ab (das ändert sich erst mit reinen Spektralradiometern im absoluten High-End-Bereich).

Btw. bei vielen Spielen wird leider das Farbprofil in den Grafiktreibern abgeschaltet.
Das Profil selbst wird ohnehin nicht berücksichtigt, hier geht es nur um den Erhalt der Linearisierungsdaten in der LUT der Grafikkarte. Die werden bei einer Softwarekalibration im Monitorprofil abgelegt und bei Systemstart geladen.

Monkey
2016-03-07, 10:35:26
Würde auch sagen das du das i1 Display Pro oder irgendwas anderes von xrite nehmen solltest. Ich selber hab ein Spyder3Pro und im Studio ein Spyder4Elite, bin total unzufrieden damit weil die Schrottteile total unkonstante Ergebnisse liefern. Jedes mal kalibrieren bringt ein leicht unterschiedliches Ergebnis....

LeXTul
2016-03-07, 11:25:16
Sind ja bischer shcon gute Tips bei.

Dispcal GUI - OSS aber nicht für Erst-täter die keinerlei Erfahrung oder theoretisches Vorwissen haben.

Warum nimmt man BasICColor ? Bei jedem Colorimeter ist doch Software beigelegt und BasICColor kostet 119€ wenn ich das richtig sehe.

http://www.basiccolor.de/basiccolor-display-5/

Warum kauft man das zusätzlich ?

Ausleihen ist gut. Ich hatte schon merhfach gefragt aber niemand hatte Eines. Jetzt hat ein Kollege vor ein paar Wochen eines gekauft. Damit werde ich mal einen ersten versuch machen. Kaufen kann man ja dann immernoch.

Bei 80% zocken muss ich aber nochmal nachfragen. Bringt mir der Kalibrierungskram in Spielen was ?

Denn die Farben bei meinem knapp 10 Jahre alten Dell Ultrasharp 2707WFP mit S-PVA Panel leuchten wesentlich mehr (rot ist mehr rot) als bei dem Ende letzten Jahres erschienenen S2716DG mit TN Panel den ich mir gerade als Kandidaten ausgeliehen hab. (sowohl in Spielen als auch im Browser/auf dem Desktop)

Ich dachte auch, das über DDC die im Monitor integrierten RGB/ Helligkeit/Kontrast Regler optimiert werden, was dann ja in jeder Anwendung benutzt wird.

Sailor Moon
2016-03-07, 11:46:31
Ich dachte auch, das über DDC die im Monitor integrierten RGB/ Helligkeit/Kontrast Regler optimiert werden, was dann ja in jeder Anwendung benutzt wird.
Das kannst du dann auch visuell machen (Kontrast ist i.d.R. immer korrekt voreingestellt) - zumal es ja nicht den einen richtigen Weißpunkt gibt. Eine Monitorkalibration läuft dagegen in zwei Schritten ab:

1) Linearisierung: Ziel-Weißpunkt und Tonwertkurve werden sichergestellt (führt auch zu einer neutralen Grauachse).

2) Charakterisierung: Monitorzustand wird farbmetrisch erfasst, damit farbmanagementfähige Software korrekt in Monitor-RGB zur Anzeige überführen kann.

Im Rahmen von 1) wirst du aber auch die OSD-Regler anfassen.

Tesseract
2016-03-07, 15:47:50
Bei 80% zocken muss ich aber nochmal nachfragen. Bringt mir der Kalibrierungskram in Spielen was ?

den mit abstand größten nutzen zieht man aus der weißkorrektur im monitormenü und die ist unabhängig von der software.
sprich: der colorimeter misst dein weiß und du stellst R/G/B im monitor so lange ein, bis weiß tatsächlich weiß ist. danach ist man als nicht-grafiker mit einem halbwegs guten monitor bereits an einem punkt, an dem man fast schon kein weiteres farbprofil mehr braucht da die unterschiede nur noch minimal sind.

ob spiele das zusätzliche software-profil übernehmen hängt davon ab wie sie programmiert sind, aber wie gesagt: selbst wenn nicht hat man nach der weißkorrektur bereits einen großteil der korrektur hinter sich und die grift natürlich immer da im monitor eingestellt.

zumal es ja nicht den einen richtigen Weißpunkt gibt.
naja, doch. in diesem kontext ist alles andere als ~6500K eigentlich falsch.

Damit werde ich mal einen ersten versuch machen. Kaufen kann man ja dann immernoch.
das reicht doch. wenn du nicht professionell auf absolut korrekte farben angewiesen bist musst du doch nicht ständig nachkalibrieren. leih dir das ding aus, mach dir ein gutes profil und je nach dem wie stark dein monitor altert dann vielleicht mal nach einem jahr oder noch länger eine rekalibrierung.

Sailor Moon
2016-03-07, 16:04:16
naja, doch. in diesem kontext ist alles andere als ~6500K eigentlich falsch.

Wird gerne besonders im Videobereich und einschlägigen Foren kolportiert, stimmt so aber nicht. Der Weißpunkt richtet sich nach den konkreten Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen, die im Heimbereich selten stabil und definiert sind. D65 (6500K ist nur die CCT, also kein eindeutiger Farbwert) ist in diesem Zusammenhang weder hinreichend noch notwendig für eine korrekte Wiedergabe, auch wenn sRGB beispielsweise relativ zu diesem Bezugsweiß definiert ist (im ICC-Profil sind die Werte aber ohenhin nach D50 adaptiert). Das beschränkt der Weißpunkt in der Reproduktion aber nicht.

An dieser Stelle müssen wir insbesondere zwei Aspekte berücksichtigen:

- Chromatische Adaption (und hier nicht näher ausgeführte) Farbkonstanz: Das Sehsystem führt ständig einen automatischen Weißabgleich durch. Die Wirkmechanismen sind nicht vollständig erforscht. Sicher ist aber, dass eine Anpassung der Sensitivität der Zapfen erfolgt. Im Ergebnis wird die spezifische Lichtfarbe ausgeblendet. Man kann diesen Mechanismus über Transformationen der Farbwerte (XYZ) mathematisch nachstellen (sofern kein Reflexionsspektrum zur Neuverrechnung mit der jeweils gewünschten Lichtart vorliegt), und ermittelt so einen Farbwert, der unter den veränderten Beleuchtungsbedingungen den (annähernd) gleichen Farbeindruck hervorruft. Genau das passiert, wie weiter oben angedeutet, beim Erstellen des ICC-Profils, denn das Bezugsweiß des ICC ist D50.

- Beobachtervariabilität: Die Spektralwertkurven des Normalbeobachters (Grundlage für die Filter-Empfänger-Auslegung eines Colorimeters, im Spektralverfahren zur Verrechnung mit den gewonnenen Intensitätsdaten verwendet) bilden die individuelle Empfindlichkeit keinesfalls perfekt ab. Das führt gerade bei der Lichtfarbmessung (da schmalbandige Emissionsspektren) zu Metamerieeffekten, die visuell besonders in den Neutraltönen hervortreten. Zwischen meinen beiden Monitoren differiert der Weißpunkt um dE ~ 10 (!) bei visueller Übereinstimmung. Verglichen mit einem emissiv im Normlichtkasten gemessenen Papierweiß im Rahmen der Proofsimulation, sind die Unterschiede, bei weiterhin bestehender visueller Übereinstimmung, jeweils noch höher. Würde ich hier mit messtechnisch identischem Weißpunkt kalibrieren, wäre ein sinnvolles Arbeiten nicht möglich.

Tesseract
2016-03-07, 16:17:41
genau deswegen habe ich "kontext" dazu geschrieben. der content um den es hier geht wird in fast allen fällen sRGB sein und wenn man da von ~6500K abweicht muss man schon einen sehr guten grund dafür haben.

LeXTul
2016-03-07, 16:33:12
Sehr interessant. Vielen Dank für die Ausführungen.

Also hilft das Colorimeter bei den RGB Einstellungen im TFT und erstellt nicht nur ein Profil.

Hilft es auch die Helligkeit und den Kontrast zu justieren ? Beides ist bei mir nach Werksreset auf 50 von 100.

Ein paar Tips habe ich schon gelesen.

1. Ich kann das problemlos abends machen, wenn die einzige Lichtquelle im Zimmer der Monitor ist. Und das werde ich tun.

2. Der Monitor sollte 30 Minuten warm laufen bevor man beginnt

3. Den Monitor leicht nach hinten neigen für besseren halt des Colorimeters


Gibts noch weitere Tips ?

Ich werde einfach die Software nehmen die beim Spyder 5 Pro dabei ist.

Tesseract
2016-03-07, 16:46:13
Hilft es auch die Helligkeit und den Kontrast zu justieren ? Beides ist bei mir nach Werksreset auf 50 von 100.

den kontrastregler möglichst nicht anfassen, das kostet in der regel nur dynamik und macht das bild in beide richtungen schlechter. helligkeit kann man natürlich an einen bestimmten referenzwert anpassen, aber da gibt es definitiv kein richtig oder falsch sondern was für dich angenehm ist. helligkeit kostet normalerweise auch keine qualität da damit einfach die hintergrundbeleuchtung angepasst wird, sich aber an der pixelansteuerung nix ändert.

was möglichwerweise noch relevant sein könnte ist eine gamma-anpassung im OSD, da sollte man natürlich den mode nehmen, der bereichts möglichst nah an der korrekten kurve ist.

Ich werde einfach die Software nehmen die beim Spyder 5 Pro dabei ist.
wenn die vom 5er ähnlich der vom 4er ist würde ich davon sehr abraten. das ist so ein 3-clicks-und-fertig-wizard in dem man vieles ganz einfach nicht machen kann. außerdem läuft das zeug die ganze zeit im hintergrund anstatt einfach die vom OS zur verfügung gestellte funktionalität zu verwenden.

Sailor Moon
2016-03-07, 16:49:19
genau deswegen habe ich "kontext" dazu geschrieben. der content um den es hier geht wird in fast allen fällen sRGB sein und wenn man da von ~6500K abweicht muss man schon einen sehr guten grund dafür haben.
Wie gesagt, eine korrekte Reproduktion von sRGB-Inhalten ist nicht an D65 gebunden. Dieser Weißpunkt ist aber aufgrund der diffusen Situation im Heimbereich auch nicht verkehrt. Viele TV-Kalibrationslösungen sind darüber hinaus im Hinblick auf das "Weißpunkt-Handling" eher unflexibel oder sogar problematisch. Im Rahmen der Monitorkalibration fallen daraus resultierende Fallstricke aber weg, denn die Messdaten werden für das Farbprofil automatisch auf ein gemeinsames Bezugsweiß (D50) adaptiert.

LeXTul
2016-03-07, 17:18:12
was möglichwerweise noch relevant sein könnte ist eine gamma-anpassung im OSD, da sollte man natürlich den mode nehmen, der bereichts möglichst nah an der korrekten kurve ist.

wenn die vom 5er ähnlich der vom 4er ist würde ich davon sehr abraten. das ist so ein 3-clicks-und-fertig-wizard in dem man vieles ganz einfach nicht machen kann. außerdem läuft das zeug die ganze zeit im hintergrund anstatt einfach die vom OS zur verfügung gestellte funktionalität zu verwenden.

Gamma, suche ich heute mal im OSD, habe ich aber noch nicht gesehen glaube ich.

Ja, Monitor läuft im sRGB Mode.

Zur Software, also doch diese Software http://www.basiccolor.de/basiccolor-display-5/ oder http://displaycal.net/ ?

Letztere is ja OSS und kostenlos aber ob man sich da sinnvoll an einem Samstag einarbeiten kann, wenn man wie ich keinerlei Vorbildung hat ?

na mal googeln, evtl gibts ja ne Guide für Leute wie mich.

Das mit der "Software im Hintergrund" - geschichte ist natürlich quark, dann müsste ich ja nach ner Windows Reinstall die Software wieder installieren, auch wenn ich das Colorimeter schon zurück gegeben hab.

Tesseract
2016-03-07, 17:47:14
Zur Software, also doch diese Software http://www.basiccolor.de/basiccolor-display-5/ oder http://displaycal.net/ ?

erstere kenne ich nicht, ich kann nur dispcal und die software vom spyder selbst vergleichen und da ist dispcal wesentlich besser.

ich nehme an du willst nicht nur korrekte farben sondern maximale bildqualität mit korrekten farben als teil davon, richtig? in dem fall hängt nämlich viel vom monitor selbst ab bzw. wie sich dieser verhält und das ist leider auch nicht ganz so einfach zu erklären...
ein TFT besteht aus hintergrundbeleichtung, die durch die TFT-zellen durchleuchtet. helligkeit ist relativ trivial: wenn du die hintergrundhelligkeit änderst wird das ganze bild heller oder dunkler aber an den pixeln ändert sich nix. wenn man hingegen so dinge wie kontrast, die farbkanäle usw. verändert muss der monitor die pixel anders ansteuern und das kostet oft qualität. wenn der monitor im OSD z.B. bei R/G/B werte von 0-100 mit standard 50 hat passiert bei >50 normalerweise was anderes als bei <=50. eine 100% offene zelle ist farbwert 255, eine 0% offene ist 0. wenn man z.B. vom reglerwert 50 auf 48 geht kann es sein, dass die intensität der pixel mit 0.98 skaliert wird: 0%*0.98=0, 10%*0.98 = 9.8%, 100%*0.98 = 98%. in die andere richtung funktioniert das aber nicht: 10%*1.02 = 10.2%, aber 100%*1.02 ist trotzdem nur 100%. wenn du also die regler über 50 rumschiebst ändert sich zwar der farbstich des bildes, weiß ändert sich aber nicht da weiß bereits 100%/100%/100% ist.

solche dinge sinder der grund warum ein monitor mit dem kalibrierten kontrast verliert. wenn er im werkszustand 1100:1 hat, hat er nach dem kalibrieren vielleicht nur noch 1000:1 oder noch viel weniger.
mit dispcal kannst du auf solche sachen gut rücksicht nehmen und kontrast, helligkeit/watt usw. recht gut erhalten. der simple wizard der colorimetersoftware nimmt auf sowas nur sehr wenig oder garkeine rücksicht und du erkaufst dir korrekte farben teilweise mit unnötig schlechten kontrasten usw.

Letztere is ja OSS und kostenlos aber ob man sich da sinnvoll an einem Samstag einarbeiten kann, wenn man wie ich keinerlei Vorbildung hat ?

dispcalgui selbst ist nicht besonders kompliziert, das problem ist z.B., dass du einen gerätetreiber ohne signatur installieren musst damit dispcalgui den spyder verwenden kann und dazu musst du die treibersignierung unter windows temporär ausschalten und hoffen, dass das gerät nach dem neustart erkannt wird. eventuell braucht es ein paar neustarts bis du das zum laufen bekommst. kA ob das bei anderen geräten einfacher ist.
wenn die hardware mal läuft muss man nur noch ein paar regler einstellen und sich durchklicken. am ende bekommt man dann ein .icc profil, das man problemlos auf windows, osx oder linux und auch über neuinstallationen hinweg mitnehmen kann ohne was installieren zu müssen. unter windows muss man nur bedenken, dass man unter color management>advanced>change system defaults>advanced ein häkchen bei "use windows display calibration" macht damit das profil funktioniert. ich glaube dispcal setzt das bei der installation selbst aber nach einer neuinstallation oder auf einem anderen system muss das wieder an.

LeXTul
2016-03-07, 17:53:25
Na das klingt doch super. Unsignierte Treiber installieren ist kein Ding, am PC komme ich schon zurecht. Nur vom Monitor kalibrieren habe ich keine Ahnung, darum vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.

mercutio
2016-03-08, 09:37:25
Das mit der "Software im Hintergrund" - geschichte ist natürlich quark, dann müsste ich ja nach ner Windows Reinstall die Software wieder installieren, auch wenn ich das Colorimeter schon zurück gegeben hab.

Und bei AMD-GraKas ist es so, dass mit jeder Installation eines neuen GraKa-Treibers das Monitor-Profil wech ist. => neu profilieren mit Colorimeter. Ist lästig und daher installiere ich nicht einfach jeden neuen GraKa-Treiber.

Zum Weißwert: Manche billig-Monitore bringen merkwürdige Anzeige-Ergebnisse, wenn man sie auf einen Weißwert zwingt. Stellt man da zB 6500 K ein, wirkt das gesamte Bild sehr blau-stichig, stellt man 5000 K ein, wirkt es sehr rotstichig. Ohne anschließende Profilierung ist grau dann alles andere als "neutral".
Hochwertige Wide-Gamut Monitore reagieren da nicht so "buggy".
Oft fährt man im oberen Fall mit Mittelwerten gut, zB Weißpunkt auf 5800 K einstellen. Damit bist du dann auch in der Arbeitswelt gut bedient (nah am Softproof-Standard und nah am Fotografie-Standard).

Zu Basiccolor: Der sog. Squid 3 (http://www.basiccolor.de/basiccolor-display-squid-3-1-lizenz/) ist ein gebrandeter i1pro-Sensor mit Basiccolor-Lizenz.
Dispcal läuft damit auch. :wink:

Wenn es dir einfach nur ums Kalibrieren und Profilieren geht und du nicht an einen Arbeitsstandard (zB Softproof Arbeitsplatz oder Fotograf) gebunden bist, ist der Weißwert nicht so wichtig. Der Weißwert von Weiß schwankt in der Realität auch je nach Tageszeit und Beleuchtung.
Wenn du aber Monitore auf 6500 K einstellst, wäre es gut, wenn auch die Büro-Beleuchtung mit Tageslichtlampen mit 6500 K ausgestattet ist.
Bei 5500 K oder 5800 K gibt es auch entsprechende Beleuchtung (zB Philips Grafika-Neonröhren (die sind aber eher teuer).
Nicht für sinnvoll halte ich Monitor 6500 K, Beleuchtung 3000 K (Glühlampe) oder 4000 K (die meisten LED-Birnen). Dein Monitor wird dir immer "zu blau" wirken.

LeXTul
2016-03-12, 21:40:19
So, mit dem geliehenen Spyder 5 Pro mal einen Testlauf gemacht. Dauert 1.5 Stunden mit Dispcal, die Orginalsoftware braucht 5 Minuten :) egal.

Das kam dabei raus: http://icc.opensuse.org/profile/56e47ad0a87c68447f00002e/

Ich hatte keine Beleuchtung im Raum, es ist stock duster.

Und hier die Farben:
http://s17.postimg.org/buird4j67/Farbumfang_2707_WFP_1_2016_03_12_20_03_2_2_F_S_X.png

Kann man daraus etwas lesen ? Ausser das ich nicht 6500K eingestellt hatte ?

jetzt mal hier schauen: https://www.youtube.com/watch?v=9uDPEPQ8H2g

Stanger
2016-03-12, 22:32:18
Ich hatte keine Beleuchtung im Raum, es ist stock duster.

Also im Dunklen einen Monitor zu kalibrieren, da bin ich auch noch nicht drauf gekommen :rolleyes:

Hab mir drei Profile gemacht, eines bei hellem Tageslicht (Sonnenschein 13 Uhr, eines bei mittlerem Tageslicht (leicht bewölkt 16 Uhr) und eines bei Kunstlicht (Abends nach Sonnenuntergang).

Das letzte Kunstlicht-Profil habe ich bei einer festen Markierung am Dimmer unseres Deckenfluters gemacht um falls nötig das bestmögliche Bild zu haben.

Kann man daraus etwas lesen ?

Bestimmt ! Ich, allerdings nicht, hab das Spyder nur hier rumliegen da meine bessere Hälfte auf Ihrem PC/Moni Lightroom benutzt und habe da mal aus langeweile mal meinen Bildschirm damit kalibriert.
Beim Zocken sind die Farben schon ein Stück wärmer.

Ausser das ich nicht 6500K eingestellt hatte ?
Ich auf meinem Main-Moni auch nicht weil der sowas garnicht hat :eek:, der zukünftige 2t Moni zum (damals) fast halben Preis hatte das sogar...es lebe der technische Fortschritt :biggrin:

mfg
Stanger

LeXTul
2016-03-12, 23:30:39
"Der hat das nicht" ist relativ. Bei mir läuft grad der zweite Durchgang mit Displaycal. Start kann man dem Tool sagen das man statt der default Farbtemperatur (das hatte ich im ersten Durchgang) 6500Khaben möchte. Das stellt man dann mit den RGB Reglern ein. Direkt die Farbtemperatur kann ich im OSD auch nicht einstellen.

Stanger
2016-03-12, 23:35:59
Start kann man dem Tool sagen das man statt der default Farbtemperatur (das hatte ich im ersten Durchgang) 6500Khaben möchte. Das stellt man dann mit den RGB Reglern ein

Das ist bei dem Datacolor-Tool identisch, bei mir zum Glück garnicht notwendig nur die Helligkeit mußte massiv runtergeschraubt werden -> 100% RGB-Farbraumabdeckung lt. Tool nach Kalibrierung.

Stanger