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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Grafikkarten-Verkäufe im Jahr 2015 deutlich rückläufig - bei gleich...


Leonidas
2016-03-09, 18:52:43
Link zur News:
http://www.3dcenter.org/news/grafikkarten-verkaeufe-im-jahr-2015-deutlich-ruecklaeufig-bei-gleichzeitig-enormer-absatzsteige

Mortalvision
2016-03-09, 19:18:48
Man merkt auch einen gewissen Konjunktur-Effekt. Es gibt weltweit mehr Enthusiasten, die ihr Yuppie-Einkommen loswerden wollen :) Und es war in 2015 trotz weiterhin 28nm keine wirklich schlechten Produkte dabei: 970 war der Renner, dann 980Ti, und in letzter Zeit hat sich die früher eher als heißer Holzklotz dargestellte radeon 290 zur standard Empfehlung im alten segment der 970 entwickelt, natürlich als aufgepeppte 390. Die 14nm Generation muss jetzt schon sehr viel liefern, um an die Erfolgszahlen des Jahres 2015 anschließen zu können!

Der_Korken
2016-03-09, 23:45:52
Ich sehe die Gründe eher darin, dass durch die immer langsamer fortschreitende Fertigung die Lebensdauer von Grafikkarten immer weiter ansteigt. Vor 10 Jahren war eine gekaufte Grafikkarte nach 3 Jahren völlig veraltet, sowohl leistungs- als auch featuretechnisch. Zum Vergleich: Die 7970 ist über 4 Jahre alt, reicht aber immer noch aus, um fast alle Spiele in 1080p und High Details zu befeuern. Die 980(Ti) und Fury-Karten sind natürlich alle nochmal deutlich schneller, allerdings auch deutlich teurer. Die Leistung/€ hat sich in den letzten 4 Jahren bestenfalls um Faktor 2 erhöht. Meine 3,5 Jahren alte 7950 für 300€ ist heute immer noch so schnell wie eine 200€ teure Karte. 300€ sind etwas zu wenig für eine 390/GTX970, die ~60-70% schneller wäre.

Fazit: Die Leute rüsten wegen langsamerer Entwicklung seltener auf und haben somit mehr Geld pro Karte übrig. Andererseits werden Highend-Karten durch die lange Lebensdauer attraktiver, weil man nicht befürchten muss, dass sie in 2 Jahren von Midrange-Karten zum halben Preis vernascht wird. Es "lohnt" sich weniger zu warten.

blackbox
2016-03-10, 00:08:08
Nein, der Grund ist der Erfolg von (vorwiegend) Nvidia und AMD: sie haben die Preise mit jeder neuen Generation erhöht.
Während es früher Mainstreamkarten für 100-150 EUR gab, fangen diese heute erst bei 190-300 EUR an.

Mortalvision
2016-03-10, 07:03:45
Hm, ich füge dem hinzu, dass Ende 2014 und 2015 viele Spiele mit deutlich mehr GPU und vram bedarf rauskamen. Wenn ich mich recht entsinne, war "Schadow of Mordor" eines der ersten in der Hinsicht.

Zettabit
2016-03-10, 18:40:33
Denke es liegt eher daran, dass im CPU-Bereich die Performanceunterschiede ziemlich gering sind gegenüber CPUs von vor drei oder fünf Jahren.

Und somit investiert man lieber in die GPU, als in die CPU.

Wenn man mal CPU+RAM+MoBo rechnet (was in 99% der Fällen eintritt), dann ist man heute schnell mal bei 500€ und mehr, wenn man einigermaßen was High-Endiges haben will. Da lohnt eine neue Grafikkarte viel mehr.

Habe meinen 3770K auch nicht ausgetauscht, weil der Performancevorsprung einer neuen CPU schlicht lächerlich ist.

Gast
2016-03-10, 19:32:54
Ein Grund für den Anstieg im High End Segment könnte der Durchbruch von CNNS (https://en.wikipedia.org/wiki/Convolutional_neural_network), welcher wesentlich auf der Rechenpower von GPUs zum Training aufbaut. Zeitlich sind die ersten paper die überlegene Performance mit CNNs zeigen etwa 2012 einzuordnen, 2013 und speziell 2014 hat das ganze so richtig abgehoben.

Zur Zeit muss man sich schon sehr anstregen wenn man auf einer Konferenz die entfenrnt etwas mit "erkennung" (Objekterkennung, spracherkennung, gestenerkennung...) zu tun hat eine Methode publiziert bekommen will die ohne CNNs auskommt. Das Zeug funktioniert einfach so gut. Ich könnte mir vorstelen dass da so einige Compute Server in den Forschungszentren rund um die Welt eingerichtet wurden, natürlich alle mit Nvidia bestückt... ;)

Gast
2016-03-11, 02:44:23
Arbeitslosenzahlen um 50% gesunken - und im Kleingedruckten dann was von geänderten Kriterien.

Ein Anstieg in der Größenordnung sowohl absolut als auch relativ ist ohne Erklärung der Messmethodik unglaubwürdig. Insbesondere mit Blick auf die absolut fast konstanten und relativ konstant aber mäßig steigenden Vorjahre.

sputnik1969
2016-03-12, 14:18:32
Also für mich ist die Antwort ganz simpel:
ich habe meine 7950 Boost damals für 241€ gekauft, das ist etwa 2,5 Jahre her.
3DCenter Performance Einstufung ~320%, mit overclocking bei mit auf etwa 330-340%.
Dann schaue ich, was bekomme ich heute für etwa 230-250€?
Radeon R9 380X, 1/3 mehr Speicher und mit Performanceindex 390% gerade mal 20% schneller als meine.:frown:
Also der Punkt: Die Preise sind nicht genug gesunken, mehr Leistung muss mit deutlich mehr Knete bezahlt werden.
Also sind es wirklich nur Enthusiasten, die etwas neues kaufen, alle anderen kommen mit dem, was sie haben meist überdurchschnittlich lange hin.

Ist bei den CPUs ja nicht so anders: mein 3770k kann auch noch mehr als gut mit aktuelen Mittelklasse CPUs mithalten, ist oft sogar schneller als die. Warum also aufrüsten, vor allem wenn ich nicht nur die CPU tauschen kann sondern ein ganz neues Ökosystem brauche?

Wenn man dann noch bedenkt, dass die Löhne im Schnitt nicht mehr so stark steigen, werden es immer mehr Menschen, die überhaupt länger mit dem was sie haben auskommen müssen.