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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unrechtmäßige Änderung des Internetanschlußes per Telefon:


PHuV
2016-08-17, 21:06:32
Es gibt folgendes Problem bei einem Bekannten:

Es besteht ein laufender Vertrag mit Vodafone über eine ASDL-16000-Vertrag
Ein Mitarbeiter von Vodafone (???) rief an, und bot einen neuen Vertrag mit VDSL-25 an
Es wurde dem nicht zugestimmt, sondern nur um schriftliche Zusendung von weiteren Informationen gebeten!
Trotzdem wurde unrechtmäßig einfach der bestehende Anschluß aufgekündigt, und mit viel Chaos durch VDSL-25 seitens Vodafone umgestellt, obwohl dieser Umstellung nicht zugestimmt wurde

Ihr könnt Euch vorstellen, das wieder eine Maschinerie in Gang setzte, was durch mehrfache Telefonanrufe und schriftliche Einwände nicht zu stoppen war.

Fragen, da ich trotz intensiver Suche im Netz nicht weiterkomme:

Ich dachte, Vertragsänderungen müssen mittlerweile vorher (!) schriftlich nochmal erfragt und bestätigt werden. Das war beispielsweise bei der Verlängerung meines Handyvertrages so.
Wo kann man dieses Verhalten anzeigen? Verbraucherzentrale, Bundesnetzagentur?

Tomislav
2016-08-17, 21:43:43
Hallo


Ich dachte, Vertragsänderungen müssen mittlerweile vorher (!) schriftlich nochmal erfragt und bestätigt werden.

Nö das geht auch telefonisch, ich habe z.B. bei Unitymedia meine Internet Geschwindigkeit im Laufe der Zeit zweimal telefonisch aufgestockt.
Ich habe angerufen und innerhalb von 1-2 Stunden wurde umgestellt, der Vertrag kam Tage später und den mußte ich auch nicht unterschreiben.


Wo kann man dieses Verhalten anzeigen? Verbraucherzentrale, Bundesnetzagentur?

Anzeigen kannst du nur bei der Polizei, die Verbraucherzentrale kann dir nur rechtliche Ratschläge und Hilfe geben, der Bundesnetzagentur kannst du nur technische Störungen melden.

Grüße Tomi

PHuV
2016-08-17, 22:03:48
Nö das geht auch telefonisch, ich habe z.B. bei Unitymedia meine Internet Geschwindigkeit im Laufe der Zeit zweimal telefonisch aufgestockt.
Ich habe angerufen und innerhalb von 1-2 Stunden wurde umgestellt, der Vertrag kam Tage später und den mußte ich auch nicht unterschreiben.

Daß das alles telefonisch auch geht, weiß ich ja. Nur ist doch nach wie vor dann Mißbrauch ohne Ende möglich, und ich dachte, das wäre mittlerweile "sicherer" geworden. Ich kenne zig Fälle, wo gezielt Rentner neue Verträge so per Telefon aufgeschwatzt wurden. Auch könnte man in Deinem Namen, wenn man Deine persönlichen Daten kennt, Verträge telefonisch ändern.

Ich hab nun was selbst gefunden:

https://www.wettbewerbszentrale.de/de/beschwerdestelle/hinweise/

Jedoch kann ich noch nicht abschätzen, ob dieses Thema davon abgedeckt ist.

resistansen
2016-08-18, 01:42:39
Es gibt folgendes Problem bei einem Bekannten:

Es besteht ein laufender Vertrag mit Vodafone über eine ASDL-16000-Vertrag
Ein Mitarbeiter von Vodafone (???) rief an, und bot einen neuen Vertrag mit VDSL-25 an
Es wurde dem nicht zugestimmt, sondern nur um schriftliche Zusendung von weiteren Informationen gebeten!
Trotzdem wurde unrechtmäßig einfach der bestehende Anschluß aufgekündigt, und mit viel Chaos durch VDSL-25 seitens Vodafone umgestellt, obwohl dieser Umstellung nicht zugestimmt wurde

Ihr könnt Euch vorstellen, das wieder eine Maschinerie in Gang setzte, was durch mehrfache Telefonanrufe und schriftliche Einwände nicht zu stoppen war.

Fragen, da ich trotz intensiver Suche im Netz nicht weiterkomme:

Ich dachte, Vertragsänderungen müssen mittlerweile vorher (!) schriftlich nochmal erfragt und bestätigt werden. Das war beispielsweise bei der Verlängerung meines Handyvertrages so.
Wo kann man dieses Verhalten anzeigen? Verbraucherzentrale, Bundesnetzagentur?


Nur als eventuell weiterführende Frage, weil ich das grade täglich erlebe.
Ist Vodafone grade dabei die alten Anschlüsse ins "Phase-Out" zu schicken, weil sie die ADSL-Infrastruktur einstampfen wollen und alle auf VDSL migrieren wollen?
Ich hab da täglich 2-3 Leute mit ähnlichen Beschwerden am Telefon, weil in der Schweiz grade die analog Telefonie vehement eingestampft wird und alle nun ALL-IP werden müssen, ob Sie wollen oder nicht.

Keine Ahnung ob Vodafone derartiges, nur in anderem Maß, bei sich grade durchführen möchte? Erinnerte mich grade irgendwie dran.

Ich will anbei meinen alten 16Mbit ADSL Anschluss der in 10 Jahren einmal nicht ging, auch nicht gegen eine potentielle Kack-VDSL-Zentrale tauschen. Die dürfen mich aber nicht telefonisch kontaktieren. Opt Out. Nok :D

Screemer
2016-08-18, 08:23:30
die telekom macht das auf jeden fall. die migrieren grad auch auf teufel komm raus auf ip. da werden alten omis dsl-verträge aufgeschwatz um ihren isdn anschluss stilllegen zu können. im großen stil wird das wohl auch von externen firmen vorangetrieben. würde mich also nicht wundern, wenn es bei der vf genau so wäre. im übrigen lassen sich solche rechtsgeschäfte per telefon bis zu 2 wochen rückabwickeln und das ab eingang der schriftlichen mitteilung über die änderung. da kann die gegenseite maulen was sie will. das ist im fernabsatzgesetz so geregelt.

„Das Widerrufsrecht bei am Telefon abgeschlossenen Verträgen beträgt 14 Tage.“ Diese Frist gelte ab dem Moment, wo die Belehrung schriftlich beim Verbrauchen eingeht – und sie müsse eingehen, andernfalls ist die mündlich geschlossene Vereinbarung nicht gültig. „Der Kunde ist also in einer entspannten Situation: ohne ordnungsgemäße Belehrung keine Ingangsetzung der Frist“, sagt Rechtsanwalt Jürgen Widder.


desweiteren gilt:

Sollte Aussage gegen Aussage stehen und es keinerlei Beweise für das Zustandekommen des Vertrags geben (wie eben eines genehmigten Mitschnitts oder einer Widerrufsbelehrung, der die Vertragsinhalte zusammenfasst und dem nicht widersprochen wurde), hat der Verbraucher gute Aussichten, dass er einen möglichen Rechtsstreit gewinnt. Denn die Beweislast liegt in solchen Fällen beim Verkäufer.

->https://anwaltauskunft.de/magazin/wirtschaft/dienstleistung/635/vertragsabschluss-am-telefon-das-sind-ihre-rechte/

Fliwatut
2016-08-18, 10:35:46
Hat der Bekannte denn einen Nachteil durch die Umstellung? Wird es teurer?

PHuV
2016-08-18, 13:02:42
Hat der Bekannte denn einen Nachteil durch die Umstellung? Wird es teurer?
Darum geht es nicht. Es geht darum, daß Vodafone einfach dann plötzlich die alte Leitung abgeschaltet hatte, wo gar nichts mehr ging.

Ich hab jetzt auch ein paar Details mehr erfahren. Mein Bekannter arbeitet außerhalb von Berlin, Familie ist mit dem Anschluß von Vodafone in Berlin. Vodafone rief bei ihm auf Arbeit per Handy an, und er sagte explizit, er will vorher mehr Informationen haben, bevor er den Vertrag ändert! Nach ein paar Tagen kam ein Router ohne jegliche Info von Vodafone, der Brief mit der Vertragsänderung kann wiederum erst einige Tage später, so daß der 14-tägige Widerruf enorm verkürzt wurde, und mein Bekannter, da nicht in Berlin, davon nicht so schnell mitbekam. Und dann war schon der Anschluß für ein paar Tage für die Umstellung abgeschaltet. Hier kann man sich dann schon vorstellen, was das wieder für eine Arie wurde.

Mittlerweile ist der Anschluß nach vielem Gezeter auf ADSL-16000 und den alten Vertragsbedingungen.

In meinen Augen ist das ganz klar unlauterer Wettbewerb. Ich habe leider schon lange keine Änderung im Festnetz/Providerbereich gemacht, und kenne hier leider nicht genau die Abfolge. Aus meinem kürzlich geänderten T-Mobile-Vertrag weiß ich nur, daß ich vorher zügig einen Brief von der Telekom bekam, die mich vorbildlich zeitnah über mein 14 Tage Widerrufsrecht informierte. Und so sollte es doch dann auch bei Festnetz- und Internetanschlüssen sein? Sprich, ich bekomme VORHER den Brief des Providers über die Änderungen, und erst wenn die Widerspruchsfirst abgelaufen ist, werden die angekündigten Änderungen vorgenommen und erforderliche Hardware zugesendet. Als ich das letzte Mal vor ca. 5 Jahren mal testweise einen 2. Internetanschluß von der Telekom anfragte, lief das ebenso genau so ab.

Wie im Threadtitel gesagt, ich will jetzt an sich nur das als unlauteren Wettbewerb irgendwo anzeigen. Die Verbraucherzentrale wies mich leider nur auf eine kostenpflichte Rechtsberatung von 15 € hin, die ich ja gar nicht will.

Hintergrund dieser Frage: Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht im Fernsehen gesehen, daß Provider für solche Fehlverhalten erfolgreich abgemahnt werden können. Leider erfolgen laut Bericht aber zu wenig Meldungen, um diesem Treiben entgegenzuwirken. Der Nutzen für die Provider sind dadurch höher als die Kosten von Abmahnungen, und man deshalb mehr anzeigen müßte, damit hier die Provider empfindlicher getroffen werden. Laut diesem Bericht ist also das Fazit, daß die Provider bewußt diese Wettbewerbsverstöße vornehmen, weil sie an Strafen weniger bezahlen, als das sie an diesen Zwangsumstellungen verdienen.

Ist Vodafone grade dabei die alten Anschlüsse ins "Phase-Out" zu schicken, weil sie die ADSL-Infrastruktur einstampfen wollen und alle auf VDSL migrieren wollen?
Dieser Verdacht drängt sich auf. Ich wurde von Vodafone auch im Rahmen einer "Umfage" verdächtig gefragt, ob ich bereit wäre, von VDSL50 auf Kabel zusteigen. Hier ist wohl auch der Hintergrund, das VDSL teuerer als der Kabelanschluß ist, und da Vodafone nun Kabel Deutschland aufgekauft hat, möchten sie hier die Nutzer zum schlechteren und günstigeren Kabelanschluß drängen. Ich habe dem Interviewer genau erklärt, warum Kabel schlechter ist, und ihn gefragt, warum ich gegen einen offensichtlichen schlechtere Technologie tauschen soll. Er sagte, das wäre ja nur meine Meinung, und er nicht peilte, das es Fakten sind, keine Meinung. Ich habe ihn dann 45 min hingehalten. X-D Jedoch habe ich bei den Nachbarn erfahren, die wirklich Kabel gegen VDSL getauscht haben. :facepalm:

Annator
2016-08-18, 13:23:49
Die 14 Tage Wiederruf gelten ab der Belehrung. Also ab dem Zeitpunkt ab dem man sie lesen konnte. Die meisten Firmen warten dann die 14 Tage ab.

bleipumpe
2016-08-18, 14:45:08
Es gibt folgendes Problem bei einem Bekannten:

Es besteht ein laufender Vertrag mit Vodafone über eine ASDL-16000-Vertrag
Ein Mitarbeiter von Vodafone (???) rief an, und bot einen neuen Vertrag mit VDSL-25 an
Es wurde dem nicht zugestimmt, sondern nur um schriftliche Zusendung von weiteren Informationen gebeten!
Trotzdem wurde unrechtmäßig einfach der bestehende Anschluß aufgekündigt, und mit viel Chaos durch VDSL-25 seitens Vodafone umgestellt, obwohl dieser Umstellung nicht zugestimmt wurde

Ihr könnt Euch vorstellen, das wieder eine Maschinerie in Gang setzte, was durch mehrfache Telefonanrufe und schriftliche Einwände nicht zu stoppen war.

Fragen, da ich trotz intensiver Suche im Netz nicht weiterkomme:

Ich dachte, Vertragsänderungen müssen mittlerweile vorher (!) schriftlich nochmal erfragt und bestätigt werden. Das war beispielsweise bei der Verlängerung meines Handyvertrages so.
Wo kann man dieses Verhalten anzeigen? Verbraucherzentrale, Bundesnetzagentur?

Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Das gab es vor Jahren schon einmal. Nichts zuschicken lassen sondern fragen, wo man die Details selber nachlesen kann.
Alles andere ist nur mit extrem viel Stress verbunden. Ich muss auch gerade einen Anschluß verändern bzw. DSL beantragen und will auf keinen Fall auf das derzeit bestehende ISDN verzichten (CAPI-Fax, Alarmanlage etc.). Der Anbieter ist auch Vodafone.