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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heimkino - Übernahmefrequens von 40Hz sinnvoll?


Martin171
2016-09-06, 08:47:01
Ich habe mir 2 KEF Q100 als Fronts zugelegt. Meine Receiver hat eine Übernahmefrequenz von 40 Hz gemessen.

Ist so eine tiefe Frequenz sinnvoll oder sollte ich lieber manuell auf 80 Hz stellen um die Lautsprecher zu entlasten?

ThisSLife
2016-09-06, 10:22:16
Hi,
du meinst die Übernahme Frequenz zwischen den KEFs und dem Subwoofer?
Die KEFs besitzen laut Datenblatt einen Frequenzgang von 49Hz bis 40kHz.
Grundsätzlich sind das ja vollwertige Regallautsprecher und deshalb gibt es hier keinen Grund die Lautsprecher irgendwie zu entlasten.
Allerdings würde in der Theorie eine kleine Lücke im Frequenzgang entstehen wenn der Subwoofer erst bei 40Hz anfängt und die KEFs bei 49Hz aufhören. Natürlich spielt da Raum und Aufstellung mit rein und auch ob der Receiver tatsächlich einen so harten Schnitt im Frequenzgang zustande bringt (vermutlich nicht) also gibt es hier immer Überlappungen zwischen Subwoofer und KEFs und die theoretische Lücke ist vermutlich nicht vorhanden.
Um das wirklich herauszufinden müsste man das mit einem Messmikrofon messen und auswerten.

Ich gehe davon aus das dein Receiver eine Einmessung durchgeführt hat und so die optimale Übernahmefrequenz ermittelt hat. Ich würde dem mal vertrauen ggf. mal probehören mit manuellen 80Hz.
Aber den KEFs tun die 40Hz sicher nicht weh.

Martin171
2016-09-06, 10:47:19
Ja ich habs ein paar mal eingemessen und immer kamen 40 Hz dabei raus.

Da braucht man ja fast keinen Subwoofer mehr. Eigentlich will ich mir ja noch den Q400b holen. Zumal der gerade für 500€ zu haben ist.

ThisSLife
2016-09-06, 10:56:37
ja die KEFs sind recht bekannt dafür viel Bass zu haben. Mit einem hochwertigen Subwoofer wie dem Q400b kann es dann wieder anders aussehen mit der Übergangsfreqzenz.
Auch muss man nicht unbedingt dem Einmesssystem des Receivers vertrauen und ggf. mit verschiedenen Frequezen exprimentieren und sehen was einem besser gefällt.

Mr. Pink
2016-09-06, 18:29:41
Für Filme auf jedenfall auf 80hz stellen, ansonsten kann man sich den Sub auch fast sparen. Auch wenn die Boxen auf dem Papier bis 40hz runter gehen, ob die Lautsprecher bei solch tiefen Frequenzen noch eine erwähnenswerte Lautstärke von sich geben würde ich mal bezweifeln. Meine nuline 84 gehen auf 37hz runter, den Sub können sie trotzdem nicht ersetzen.

Rabiata
2016-09-06, 19:43:37
Die Angaben der Hersteller sind da oft etwas "optimistisch", um nicht zu sagen schöngeredet. Hier habe ich einen Frequenzgang (http://www.hifitest.de/images/testbilder/thumb_slider/kef-q100-lautsprecher-stereo-15565.jpg) zur KEF Q100 aus einem Testbericht von hifitest.de gefunden.

Keine Ahnung wie gut deren akustische Meßtechnik zum Tiefbaß hin arbeitet (bin kein regelmäßiger hifitest-Leser, und die Wiedergabe bei sehr tiefen Frequenzen zu messen ist tricky). Aber wenn der gemessene Frequenzgang so stimmt, sollte die Übernahmefrequenz eigentlich nicht unter 100Hz liegen, da der Lautsprecher da schon die -3dB Grenze erreicht hat.

80Hz mag auch noch gehen, aber 40Hz wird vermutlich zu wenig/zu tief sein. Probier einfach mal beides aus, ich vermute daß bei 40Hz ein hörbares "Loch" in den Bässen sein wird. Genauere Vorhersagen kann ich aus der Ferne leider nicht machen...

Niall
2016-09-06, 20:18:27
Einfach mal "reinhören", meine nuBox sollen wegen trotz ihrer Kompaktheit bis 74Hz runter gehen, der Reveicer schiebt trotzdem alles unter 90Hz zum Subwoofer, da den Kollegen untenrum sonst doch die Luft weg bleibt.

Sprich:
Einmessen und dann nach Gehör so einstellen, dass es für Dich stimmig ist, wenn es anfängt zu wummern oder dröhnen wieder langsam die Trennfrequenz runter. Per Ferndiagnose ist sowas immer schwierig, da auch Raumgeometrie, Aufstellort und Co. eine nicht unbedeutende Rolle spielen. :)

exxo
2016-09-06, 20:53:12
Allerdings würde in der Theorie eine kleine Lücke im Frequenzgang entstehen wenn der Subwoofer erst bei 40Hz anfängt und die KEFs bei 49Hz aufhören. Natürlich spielt da Raum und Aufstellung mit rein und auch ob der Receiver tatsächlich einen so harten Schnitt im Frequenzgang zustande bringt (vermutlich nicht) also gibt es hier immer Überlappungen zwischen Subwoofer und KEFs und die theoretische Lücke ist vermutlich nicht vorhanden.


Je nachdem die wie hoch die Flankensteilheit der Filter des Einmesssystems ist kann ein Gap bewusst ermittelt worden sein um eine Überhöhung im Übernahmebereich zu vermeiden. Bei analogen Frequenzweichen empfiehlt des Lehrbuch den Hoch- und Tiefpass jeweils ein halbe Oktave von der Übernahmefrequenz entfernt anzusetzen.Soweit die graue Theorie.

Ggf führen stehende Wellen oder Reflexionen im Tieftonbereich dazu dass das Einmesssystem davon ausgeht das die kleinen KEF linear bis 40hz arbeiten.

Ich bezweifle allerdings ernsthaft das diese kleinen Lautsprecher bei 40hz noch genau so einen hohen Schalldruck erzielen wie bei 80-100hz.

Stormscud
2016-09-07, 09:46:29
Teste das doch mal mit dem Sinuston wie sich die Lautstärke im Bassbereich verhält: 20 Hz - 20 kHz (https://www.youtube.com/watch?v=qNf9nzvnd1k).

Allerdings solltest du vorher mal schauen in welchen Bereichen du Raummoden hast: Raummodenrechner (http://amroc.andymel.eu)

Martin171
2016-09-07, 20:25:46
Vielen Dank für die Tipps und Meinungen. Ihr habt mir gut weiter geholfen.

Ich teste noch alles, aber ich werde die Übergangsfrequenz auf 80Hz stellen.

Ist für Filme wohl am besten und ja auch von THX so gewollt.

Die vergleichsweise mickrigen Satelliten des Teufel Systems wurden ja auch dafür entworfen.

Virtuo
2016-09-07, 21:02:34
Vielen Dank für die Tipps und Meinungen. Ihr habt mir gut weiter geholfen.

Ich teste noch alles, aber ich werde die Übergangsfrequenz auf 80Hz stellen.

Ist für Filme wohl am besten und ja auch von THX so gewollt.

Die vergleichsweise mickrigen Satelliten des Teufel Systems wurden ja auch dafür entworfen.

Es gibt zwei THX Normen. THX Select für Räume bis 30qm mit einer Crossover-Frequenz von 100. Und THX Ultra für grössere Räume mit einer Crossover-Frequenz von 80Hz. Bei kleinen Sateliten würde ich die 100Hz vorziehen.

Tigershark
2016-09-09, 14:11:22
Ich habe in meinem Heimkino meine Fronts auch bei 80Hz getrennt, obwohl die deutlich mehr können (Klipsch RB81-II). Das muss für den Filmbetrieb auch so. Außerdem bekommen die Fronts die LFE Signale ja ohnehin nicht (außer Du stellst das am AVR so ein - "Double Bass" oder so heißt die Option idR). Wenn man es forciert und somit eine Frequenzüberlagerung hat, können sich gerade bei tiefen Männerstimmen zB unangenehme "Dopplereffekte" zwischen Fronts und Sub(s) einstellen.

Im Endeffekt hilft nur testen und das behalten, was man selbst am besten findet. Hilfreich ist es natürlich, wenn man relativ direkt zwischen 2 oder 3 Modi umschalten kann, ohne jedes Mal 4513 Optionen ändern zu müssen, denn dann ist der Höreindruck idR schon wieder weg.

Bei den KEFs bin ich mir übrigens recht sicher, dass die 49Hz höchstens bei -6dB (oder noch weniger) möglich sind - insofern wäre sogar zu überlegen, ob nicht 100Hz besser klingen, aber wie gesagt - ausprobieren :-)

Gynoug MD
2016-09-11, 15:27:40
Mein Tipp ist auch, 80Hz Übernahmefrequenz einzustellen, zudem ist jedoch in den allermeisten Fällen die Grundlaustärke
des Sub zu hoch eingestellt ("Dauerwummern" wie in einem 90er GTI;)), hier ist weniger immer mehr.

x-force
2016-09-14, 14:36:44
wenn du den bass mal neu erleben willst, stell ihn mittig max 50cm hinter den kopf. dann übernahmefrequenz auf 150hz.

so erreichst du den bestmöglichen bass mit nur einem subwoofer. da durch den geringen hörabstand die raumeinflüsse schwinden. optimal geht das mit einem dipol, damit nimmst du dann noch die moden einer dimension raus.

Martin171
2016-09-18, 17:20:01
Ich hab mal etwas rumprobiert (audiotest.net). Bei 40Hz schepperts jedenfalls beim Kickbass. Bei 60 Hz scheint es ok zu sein. Ich habs dann auf 80 Hz eingestellt und bin so weit zu frieden.

Bei meiner kleinen Wohnstube habe ich leider bei der Aufstellung nur sehr begrenzte Möglichkeiten. Die nächste Wohnung wird hoffentlich etwas Heimkinofreundlicher.

Was ich noch sagen muss ist, das das Teufel System für seine damaligen 850€ echt gute Leistungen bringt. Die deutlich teureren KEFs bringen für mich nicht wirklich eine Verbesserung.

x-force
2016-09-18, 17:46:49
ab ca 200€/ lautsprecher lohnt es sich überproportional in den raum und die aufstellung zu investieren.
sprich nachhallzeit minimieren, primäre reflexionen eliminieren und modenanregung durch aufstellungsort der lautsprecher und abhörposition zu minimieren.

der kenner weiß nämlich: der raum macht die musik ;)