PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsterblichkeit


dreamweaver
2016-09-11, 19:28:42
Parallel zum Thread von Simon möchte ich hier gerne quasi das Gegenteil diskutieren, wobei ich zwischen Stufe 1 und Stufe 2 unterscheide.

Unsterblichkeit Stufe 1 = Körper altert nicht mehr, kann aber durch Gewalteinwirkung vernichtet werden.

Unsterblichkeit Stufe 2 = Backups vom Charakter/Bewusstsein können im Ersatzkörper weiterleben.


Stufe 1:
Was hätte es für Folgen, wenn man in Zukunft das Altern stoppen könnte? Sei es durch einen medizinischen Eingriff oder sogar direkt noch vor der Geburt per Genveränderung. Je nach Gesellschaftskonsens könnte es z.B. sein, daß per Zufallsgenerator die Alterung aller kommenden Menschen zwischen 25 und 35 gestoppt wird. Sei es durch Zwangsmaßnahmen (so wie heutzutage Schulpflicht herrscht, oder eben schon vor der Geburt per Gen-Switch).
Folge, die Menschen wären sehr vorsichtig und ängstlich was Gewalteinwirkung auf den nun nicht mehr alternden Körper angeht.
Straßenverkehr würde sich wohl kaum noch wer antun (sofern es ihn noch gäbe). Freeclimbing, Falschirmspringen etc. wären imho nur was für total Lebensmüde.
Solch eine Gesellschaft würde sicherlich sehr anders sein, als wir es kennen.
Würdet ihr euch auf so eine Gesellschaft freuen oder es begrüßen?
Vorteile, Nachteile?


Stufe 2:
Der nicht alternde Körper kann zwar durch Gewalteinwirkung zerstört werden, aber es gibt Backups von der Person. Ein Backup kann in einen bereitstehenden künstlichen Körper eingespielt werden. Die Person wird behaupten, daß sie immer noch die gleiche Person sei. Es fehlt im Gedächtnis nur die Zeit von der vorherigen zerstörung bis zum Einschalten des Backups.
Eine solche Gesellschaft wäre vielleicht das komplette Gegenteil von Stufe 1. Niemand bräuchte mehr Angst vor der Zerstörung des eigenen Körpers haben. Vielleicht die "Draufgängergesellschaft" schlechthin. Sofern man es überhaupt noch Gesellschaft nennen könnte.
Täglich ein inkrementelles Backup der eigenen Person machen.... und dann nach Lust und Laune von Hochhäusern stürzen, in aktive Vulkane springen etc.
Ok, Spaß beiseite (wobei mich mir sicher bin, daß es sowas geben würde).

Die Folgen von Stufe 1 und erst recht Stufe 2 könnten, bzw. würden dann sicherlich vor allem sein, daß die Menschen eine viel höhere Wertschätzung unseres Planeten hätten. Denn die Zerstörung der Erde wäre dann die einzige unmittelbare Bedrohung des eigenen Daseins (z.B. Asteroideneinschlag o.ä.). Sollte dies auch mal abgesichert sein, stünde den dann existierenden Wesen ein seeeeeehr langes Leben bevor. Das Ausbreiten der Spezies im Universum und Loslösung vom bis dahin einzigen Überlebensort hätte spätestens dann sicher höchste Priorität.


Für wie realistisch haltet ihr die beiden Szenarios?
Und sind sie überhaupt erstrebenswert?
Ich denke ja, daß Stufe 1 nur eine Frage der Zeit ist.

Rolsch
2016-09-11, 20:13:28
Punkt 2 wird wohl nicht funktionieren. Das Bewusstsein oder ICH-Gefühl ist nix anderes sein als eine Simulation des Gehirns basierend auf deiner Hardware und Erinnerungen. Ohne den exakt gleichen Körper wird das wohl nix werden mit dem Backup.

Watson007
2016-09-11, 20:16:47
kennt jemand das Avatar 2045-Projekt?
http://2045.com/

Rooter
2016-09-11, 20:20:58
Folge, die Menschen wären sehr vorsichtig und ängstlich was Gewalteinwirkung auf den nun nicht mehr alternden Körper angeht.
Straßenverkehr würde sich wohl kaum noch wer antun (sofern es ihn noch gäbe). Freeclimbing, Falschirmspringen etc. wären imho nur was für total Lebensmüde.Glaube ich nicht, warum sollten die Menschen dann plötzlich vorsichtiger werden? Menschen gehen immer dumme Risiken ein.

MfG
Rooter

gerry7
2016-09-11, 20:32:51
Stufe 1 wurde mal schön skizziert.

Das Blaue Palais: Unsterblichkeit... von Rainer Erler.

Dort kam man zu dem Ergebnis das sich die Leute sich zurückzogen.
Und alles andere wie Verabredungen etc. ... man hat ja Zeit.

dllfreak2001
2016-09-11, 20:40:11
Punkt 2 wird wohl nicht funktionieren. Das Bewusstsein oder ICH-Gefühl ist nix anderes sein als eine Simulation des Gehirns basierend auf deiner Hardware und Erinnerungen. Ohne den exakt gleichen Körper wird das wohl nix werden mit dem Backup.

Wäre dann auch nur eine Kopie und kein echtes fortleben.
Für wen simuliert eigentlich das Gehirn das Bewusstsein?
So einfach ist das nicht.

Rolsch
2016-09-11, 20:48:48
Wäre dann auch nur eine Kopie und kein echtes fortleben.
Für wen simuliert eigentlich das Gehirn das Bewusstsein?
So einfach ist das nicht.

Natürlich nicht, hier noch ein paar Gedanken dazu:

http://www.heise.de/tr/artikel/Bewusstsein-ist-eine-Simulation-des-Gehirns-3280683.html

127.0.0.1
2016-09-11, 20:52:16
Und wie löst man das Problem mit der Überbevölkerung? Wenn alle ewig leben aber niemand mehr wegstirbt? Darf dann auch niemand mehr geboren werden? Stagnation?

MarcWessels
2016-09-11, 21:00:44
Ich denke ja, daß Stufe 1 nur eine Frage der Zeit ist.Bei Ratten klappt das ja schon mit entsprechender Gentherapie an erwachsenen Tieren, so weit ich das vor drei Jahren gelesen habe.

Und wie löst man das Problem mit der Überbevölkerung? Wenn alle ewig leben aber niemand mehr wegstirbt? Darf dann auch niemand mehr geboren werden? Stagnation?So etwas werden sich ohnehin nur Superreiche leisten können.

Monger
2016-09-11, 21:02:16
Stufe 1 halte ich für relativ realistisch. Biologisch gesehen gibt es keinen speziellen Grund weshalb Tiere ein Verfallsdatum haben müssen, und manche haben ja auch quasi keins. Aus evolutionären Gründen tragen wir wohl einen Killswitch in uns, um unseren Artgenossen nicht zur Last zu fallen.

Ich denke nicht, dass Menschen mit Stufe 1 deutlich vorsichtiger wären als heute. Auch heute passt keiner sein Risiko der Lebenserwartung an. Wer von uns plant ernsthaft für die Zeit nach dem 70ten Geburtstag?
Die Frage ist, was man alles als Gewalt gegen den eigenen Körper betrachtet. Gehört die Ernährung da auch rein? Dann würden wir eine extreme Form der Gesundheitswelle sehen wie sie ja die letzten Jahrzehnte auch schon war.

MarcWessels
2016-09-11, 21:05:56
Die Frage ist, was man alles als Gewalt gegen den eigenen Körper betrachtet. Gehört die Ernährung da auch rein? Dann würden wir eine extreme Form der Gesundheitswelle sehen wie sie ja die letzten Jahrzehnte auch schon war.Es dürfte wohl kein gesundheitsschädliches Verhalten mehr dauerhafte Auswirkungen haben, da alle Zellen ja nach sieben Jahren durch neue ersetzt werden

127.0.0.1
2016-09-11, 21:09:15
So etwas werden sich ohnehin nur Superreiche leisten können.

10 Jahre nach der Entdeckung ist das Allgemeinwissen, 20 Jahre danach beherrscht selbst Nordkorea das Verfahren aus dem eff eff.

AnnoDADDY
2016-09-11, 21:29:56
Was man halt machen müsste ist das man die telomere länger machen müsste. Ich denke das wird machbar sein. Aber damit erreicht man noch keine Unsterblichkeit da die telomere trotzdem kürzer werden. Aber so tausend Jahre alt werden wäre bestimmt auch nett.

ux-3
2016-09-11, 22:09:36
Die Frage ist doch auch, ob Menschen auf Dauer ewig leben wollen?

Mit 20-30 wohl schon. Aber mit immer mehr Lebenserfahrung bietet das Leben immer weniger Neues. Und ohne Nachwuchs wird es noch eintöniger.

Exxtreme
2016-09-11, 23:13:31
Was man halt machen müsste ist das man die telomere länger machen müsste. Ich denke das wird machbar sein. Aber damit erreicht man noch keine Unsterblichkeit da die telomere trotzdem kürzer werden. Aber so tausend Jahre alt werden wäre bestimmt auch nett.
Sind nicht nur die Telomere. Da spielen hunderte andere Mechanismen in das Altern mit ein. Und da wäre auch noch Krebs. In der Unendlichkeit erkrankt jeder dran.

Die Frage ist doch auch, ob Menschen auf Dauer ewig leben wollen?


Also ich schon. :D

Windi
2016-09-11, 23:17:05
In so einer Welt will ich nicht leben!

Das würde bedeuten, das es immer mehr Menschen geben wird und die Lebensmittelpreise steigen und steigen würden. Die Haupttodesursache wäre dann verhungern.

Sobald man einmal einen finanziellen Einbruch hat, muss man mit dem Tode rechnen. Ständig sterben die Leute unter dir weg, weil sie sich kein Essen leisten können. Und die Leute über dir bekommen neue Kinder und investieren in deren perfekte Ausbildung. Da wäre man ständig nur am kämpfen und könnte sich keine Pause leisten. Stillstand wäre der Tod.

Hoffentlich muss ich, meine Kinder und Enkel so etwas niemals miterleben.

Oid
2016-09-11, 23:23:00
Zu Stufe 1: Ich weiß ja nicht. Ich will nicht wissen, wieviele Beschädigungen sich an so einem 500+ Jahre alten Körper anhäufen (Narben, die ein oder andere verlorene Gliedmaße, ...) :D

Leonidas
2016-09-12, 05:22:39
Diskussion ohne Stufe 1b?

Ohne Körper - nur im Computer. Ergäbe kein Überbevölkerungsproblem.

gerry7
2016-09-12, 06:44:26
Die fiktive Geschichte eines Diktators der weiterleben will.
Versuche:
- Eine Technik Hülle (Roboter)
- Bewusstseinsübertragung (Auf andere Menschen)
- Medizinische Entwicklung

Sehr lesenswert Schadrach im Feuerofen by Robert Silverberg.

http://www.majipoor.com/pub.php?id=2372

greeny
2016-09-12, 12:55:09
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/c5/9a/55/c59a55380188e45925197a84a393c7b4.jpg
?

Egal in welcher Form letztlich; für mich persönlich:

[x] Nein!

RaumKraehe
2016-09-12, 13:17:40
Stufe 1 halte ich für relativ realistisch. Biologisch gesehen gibt es keinen speziellen Grund weshalb Tiere ein Verfallsdatum haben müssen, und manche haben ja auch quasi keins. Aus evolutionären Gründen tragen wir wohl einen Killswitch in uns, um unseren Artgenossen nicht zur Last zu fallen.



Natürlich gibt es diesen Grund. Auch biologische "Maschinen" unterliegen einer Abnutzung. Welche Tiere haben denn gar kein Verfallsdatum?

Beim Menschen sieht es konkret so aus das mit dem erreichen des 25. Lebensjahres der Körper eigentlich nur eines macht. Langsam sterben.

Es ist ja nicht damit getan das man einen Körper ewig lange am Leben läßt sondern man muss ja dann auch die entsprechende Wartung am Körper vornehmemen. Mit einem Gehirn das 150 Jahre alt ist will ich nicht mehr leben wollen. ;)

Neurosphere
2016-09-12, 14:03:29
Natürlich gibt es diesen Grund. Auch biologische "Maschinen" unterliegen einer Abnutzung. Welche Tiere haben denn gar kein Verfallsdatum?

Beim Menschen sieht es konkret so aus das mit dem erreichen des 25. Lebensjahres der Körper eigentlich nur eines macht. Langsam sterben.

Es ist ja nicht damit getan das man einen Körper ewig lange am Leben läßt sondern man muss ja dann auch die entsprechende Wartung am Körper vornehmemen. Mit einem Gehirn das 150 Jahre alt ist will ich nicht mehr leben wollen. ;)

Warum nicht? Unsterblichkeit wäre doch den Verfall aufzuhalten. Warum altert dein Körper denn Überhaupt? Die Zellen werden ständig erneuert, nach einigen Jahren ist dein Körper quasi sowieso von Grund auf neu Aufgebaut weil deine alten Zellen durch neue ersetzt wurden. Die Frage ist aber, warum die Natur dabei nicht den Ursprungszustand wieder herstellt. Könnte man das aufhalten und der Körper würde sich ständig im gleichen Maße regenerieren kann dein 150 Jahre altes Hirn so beschaffen sein wie das eines 25 Jährigen.

Im Moment verlängern wir das Leben ja schon immer weiter, und auch die Leute bleiben länger Fitter und Wacher, aber eigentlich verlangsamen wir bisher nur den Verfall.

RaumKraehe
2016-09-12, 14:41:05
Warum nicht? Unsterblichkeit wäre doch den Verfall aufzuhalten. Warum altert dein Körper denn Überhaupt? Die Zellen werden ständig erneuert, nach einigen Jahren ist dein Körper quasi sowieso von Grund auf neu Aufgebaut weil deine alten Zellen durch neue ersetzt wurden. Die Frage ist aber, warum die Natur dabei nicht den Ursprungszustand wieder herstellt. Könnte man das aufhalten und der Körper würde sich ständig im gleichen Maße regenerieren kann dein 150 Jahre altes Hirn so beschaffen sein wie das eines 25 Jährigen.

Im Moment verlängern wir das Leben ja schon immer weiter, und auch die Leute bleiben länger Fitter und Wacher, aber eigentlich verlangsamen wir bisher nur den Verfall.

Komisch das so viele Menschen an Verkalkungen der Arterien sterben die nicht nach einem Jahr von neuen Zellen ersetzt (gereinigt) werden.

dreamweaver
2016-09-12, 16:19:01
Glaube ich nicht, warum sollten die Menschen dann plötzlich vorsichtiger werden? Menschen gehen immer dumme Risiken ein.

MfG
Rooter

Weil es ein riesen Unterschied ist, ob ich mit 30 oder 40 noch 20 - 30 Jahre körperlich halbwegs vernünftiges Leben vor mir habe, oder ob ich ab dem Einfrieren des Alters bei 30 quasi Tausende Jahre (oder unendlich wenn die Rahmenbedingungen stimmen) vor mir habe.

Beispiel:
Ich wäre 35 und möchte wenigstens einmal im Leben ein Rennauto fahren. Bei unserer aktuellen Lebens- und vor allem Alterungserwartung kann ich davon ausgehen, daß mein Körper im Schnitt vielleicht noch rund 10 Jahre fit genug ist. Somit geht man das Risiko halt ein, wenn man die Chance dazu hat. In ein paar duzend Jahren ist man eh ein alter Greis. Grob gesagt, man nimmt halt soviel mit, wie geht. Carpe Diem.

Aber wenn ich absehbar tausende Jahre und mehr vor mir habe, in bester körperlicher Verfassung, würde ich so ein Risiko nie und nimmer eingehen.

Eine viel kürzere Lebenszeit zwingt einen dazu, Chancen (und damit verbundene Risiken) zu nutzen. Wenn ich tausend Jahre vor mir habe, brauche ich doch das Risiko heute nicht einzugehen. Vielleicht gibt es ja in 200 Jahren eine ähnliche Chance, aber mit viel geringerem Risiko. Außerdem bieten tausende Jahre Leben eine viel größere Fläche an Möglichkeiten und Potentialen (gegenüber aktuellen Lebensspannen), die ich nur schwer aufs Spiel setzen würde. Vor allem bei dem aktuellen Entwicklungstempo.


Edit:

Oder um es auf den Punkt zu bringen.
Je kürzer die Lebensspanne, desto mehr zwingt einem die mangelnde Zeit, Risiken für bestimmte Ziele einzugehen.

n00b
2016-09-12, 17:08:14
Halte ich für eine gewagte These. Als ob Adrenalinjunkies gross über ihre Rente nachdenken bevor sie sich mit z.B. dem Wingsuit irgendwo runterstürzen. Da zählt der Kick des Moments. Es mag sicher den einen oder anderen geben der sich bei "ewigem" Leben in sein Schneckenhaus zurückziehen würde um ja kein Risiko einzugehen. Ich persönlich denke allerdings das wären verschwindend wenige, so ein ewiges Leben ist verdammt lang und irgendwie muss man es dann auch mit etwas füllen. Dauernd nur zu Hause rumsitzen damit bloss nix passiert wird diesen Sinn kaum liefern können.

Maorga
2016-09-12, 20:18:15
Weil es ein riesen Unterschied ist, ob ich mit 30 oder 40 noch 20 - 30 Jahre körperlich halbwegs vernünftiges Leben vor mir habe, oder ob ich ab dem Einfrieren des Alters bei 30 quasi Tausende Jahre (oder unendlich wenn die Rahmenbedingungen stimmen) vor mir habe.

Beispiel:
Ich wäre 35 und möchte wenigstens einmal im Leben ein Rennauto fahren. Bei unserer aktuellen Lebens- und vor allem Alterungserwartung kann ich davon ausgehen, daß mein Körper im Schnitt vielleicht noch rund 10 Jahre fit genug ist. Somit geht man das Risiko halt ein, wenn man die Chance dazu hat. In ein paar duzend Jahren ist man eh ein alter Greis. Grob gesagt, man nimmt halt soviel mit, wie geht. Carpe Diem.

Aber wenn ich absehbar tausende Jahre und mehr vor mir habe, in bester körperlicher Verfassung, würde ich so ein Risiko nie und nimmer eingehen.

Eine viel kürzere Lebenszeit zwingt einen dazu, Chancen (und damit verbundene Risiken) zu nutzen. Wenn ich tausend Jahre vor mir habe, brauche ich doch das Risiko heute nicht einzugehen. Vielleicht gibt es ja in 200 Jahren eine ähnliche Chance, aber mit viel geringerem Risiko. Außerdem bieten tausende Jahre Leben eine viel größere Fläche an Möglichkeiten und Potentialen (gegenüber aktuellen Lebensspannen), die ich nur schwer aufs Spiel setzen würde. Vor allem bei dem aktuellen Entwicklungstempo.


Edit:

Oder um es auf den Punkt zu bringen.
Je kürzer die Lebensspanne, desto mehr zwingt einem die mangelnde Zeit, Risiken für bestimmte Ziele einzugehen.

Du solltest nicht von dich auf andere schließen. Es gibt Menschen, die nehmen sich für 2017 was vor und setzen das um, aber es gibt auch andere die sich was vornehmen und sagen, ach ich habe ja noch Zeit.
Ob das nun 'ne Sprach erlernen ist oder mit dem Bike Downhill zu fahren macht da keinen Unterschied.
Auch wenn die Leute 1000 Jahre Alt werden, wird es die geben die immer etwas machen und jene an denen die Jahre vorbei streichen.

BlacKi
2016-09-12, 20:18:34
es gibt bauteile im menschlichen körper die sich nicht regerieren, aber für die 3. kann man ja widerrum ersetzen^^

ich würde es gut finden, auch wenn neue probleme mit sich bringen würde.

Monger
2016-09-13, 09:16:13
Natürlich gibt es diesen Grund. Auch biologische "Maschinen" unterliegen einer Abnutzung. Welche Tiere haben denn gar kein Verfallsdatum?

Beim Menschen sieht es konkret so aus das mit dem erreichen des 25. Lebensjahres der Körper eigentlich nur eines macht. Langsam sterben.

Ja, aber warum erst mit 25?
Natürlich nutzen Zellen sich ab, deshalb werden sie regelmäßig ausgetauscht. Ohne diese Reparaturen wären wir innerhalb weniger Wochen tot.

Bei anderen Lebewesen funktionieren diese Reparaturmechanismen mitunter wesentlich besser als beim Menschen: Skorpione sind praktisch immun gegen Radioaktivität, Nacktmulle gegen Krebs. Manche Tiere zeigen keine Alterserscheinungen, Hummer z.B. wachsen ihr gesamtes Leben lang immer weiter.
Das älteste Tier hat rund 10000 Jahre auf dem Buckel. Ist zwar "nur" ein Schwamm, aber die sind weit enger mit uns verwandt als z.B. Pflanzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anoxycalyx_joubini

Einzellige Lebewesen können evtl noch weit älter werden. Tief im Erdboden werden Bakterien vermutet die dort schon seit Millionen von Jahren leben.
Früher hat man vermutet, dass die Lebenserwartung mit der Stoffwechselaktivität korreliert, aber Arten die eng miteinander verwandt sind haben mitunter drastisch unterschiedliche Lebensspannen (z.B. Mäuse verglichen mit Hamstern und Nacktmullen).

Warum bauen wir also ca mit 25 Jahren langsam ab? Weil es evolutionär von Vorteil ist, wenn Eltern nicht mehr allzu lange leben sobald sie ihren Nachwuchs ausreichend fürs Leben gepäppelt haben. Altern ist kein passiver Vorgang, sondern ein aktiver Suizid des Körpers.

Monger
2016-09-13, 09:33:26
Stufe 2 wäre das Ende der Menschheit, das hat die Serie Dollhouse ganz schön gezeigt. Wenn das Bewusstsein an keinen konkreten Körper mehr gekoppelt ist, geht unser Verständnis von Identität über Bord. Außerdem eröffnet das ungeahnte Missbrauchsformen, Körperdiebstahl zum Beispiel. Ich sehe nicht wie irgendeine Zivilisation das überleben könnte.

Nochmal zur Stufe 1: ergo, die Menopause würde auch ausfallen?
Das würde die Geburtenrate wahrscheinlich ins Bodenlose fallen lassen. Jeder würde wahrscheinlich erstmal seine Lebensplanung abschließen und ein Vermögen anhäufen, bevor er über Kinder nachdenkt. Andererseits ist die Aufzucht von Kindern im Vergleich zur restlichen Lebensspanne eine so kurze Phase, dass man das dann auch "schnell mal" irgendwo zwischen schieben kann.

Das Machtverhältnis zwischen Jung und Alt würde sich noch stärker verschieben als ohnehin schon. Wer 300 Jahre Zeit hatte, Vermögen und Beziehungen aufzubauen, ist gegenüber einem 50jährigen klar im Vorteil.
Lebenslanges Lernen, Phasen der Arbeit, immer wieder abwechselnd mit studieren wäre vermutlich Pflicht.

Nietzsche hat gesagt, wir gehen nur deshalb von einer fixen Persönlichkeit aus, weil Menschen nicht so alt werden. Würden sie älter werden, würde man mehrere Phasen der Persönlichkeit sehen.
Ergo: schwer zu sagen wie sich Menschen verändern wenn sie ausreichend alt werden. Von narzisstischem Psychopath hin zum Samariter und wieder zurück... alles denkbar.

Nachhaltigkeit würde wahrscheinlich eine völlig neue Bedeutung bekommen. Wenn man ein paar Jahrhunderte die Konsequenzen des eigenen Handelns sieht, bekommt man einen anderen Bezug dazu.

Summa summarum: es wäre eine sehr andere Welt, aber per se keine schlechtere.

Avalox
2016-09-13, 10:57:53
Warum bauen wir also ca mit 25 Jahren langsam ab? Weil es evolutionär von Vorteil ist, wenn Eltern nicht mehr allzu lange leben sobald sie ihren Nachwuchs ausreichend fürs Leben gepäppelt haben. Altern ist kein passiver Vorgang, sondern ein aktiver Suizid des Körpers.

Nein, nicht zwangsläufig.

Alles was nach der Fortpflanzung statt findet ist nur nicht mehr evolutionär wirksam.
Würden sich Menschen später fortpflanzen, würden sie auch älter und gesünder älter werden.
So aber können sich Veranlagungen zu einem gesunden "Altwerden", vernünftiger Zahnsubstanz, stabiler Sehfähigkeit usw. nicht durchsetzen.

Durch die frühe Fortpflanzung hat eine Spezies halt den Vorteil einer schnelleren Anpassung an neue Umweltbedingungen. Der Mensch ist eh der letzte Vertreter seiner Gattung auf dem Planeten, alle anderen Verwandten sind schon ausgestorben. Also eher unerfolgreich.

Exxtreme
2016-09-13, 11:05:27
Durch die frühe Fortpflanzung hat eine Spezies halt den Vorteil einer schnelleren Anpassung an neue Umweltbedingungen. Der Mensch ist eh der letzte Vertreter seiner Gattung auf dem Planeten, alle anderen Verwandten sind schon ausgestorben. Also eher unerfolgreich.
Wobei der Mensch den Vorteil hat, dass er seine eigene Evolution in die Hand nehmen kann. Er kann mittels Technologie Fähigkeiten erlangen für die die Evolution sonst Millionen von Jahren braucht. Sprich, aussterben tut er wohl nur noch durch sein eigenes Verschulden oder die Sonne explodiert oder ...

Monger
2016-09-13, 11:36:38
Nein, nicht zwangsläufig.

Alles was nach der Fortpflanzung statt findet ist nur nicht mehr evolutionär wirksam.
Jain. Sie sind so gesehen wirksam, als dass die Eltern mit den Kindern in Konkurrenz um Resourcen stehen. Kinder mit früh sterbenden Eltern (wie makaber) müssen weniger um Resourcen konkurrieren als Kinder mit spät sterbenden Eltern, also setzen sich die ersteren Gene stärker durch. Es ist meiner Meinung nach mehr als nur mangelnder evolutionärer Druck, es ist aktiver Druck in die Gegenrichtung (also hin zu mittelniedriger Sterblichkeit).

Edit: natürlich sind Eltern für Kinder auch im hohen Alter nicht nur eine Belastung. Auch alte Menschen können Kinderbetreuung etc. übernehmen, und damit ihren Genpool entlasten. Die Frage ist halt wie evolutionär wichtig das ist, und wie lange bzw. wie stark sich das im menschlichen Genpool wiederfindet. Diese ganzen sozialen Aspekte sind ja noch nicht so alt. Könnte aber zumindest eine Erklärung sein, warum Menschen ein gutes Stück älter werden als viele andere große Säugetiere.

Avalox
2016-09-13, 11:36:54
Wobei der Mensch den Vorteil hat, dass er seine eigene Evolution in die Hand nehmen kann. Er kann mittels Technologie Fähigkeiten erlangen für die die Evolution sonst Millionen von Jahren braucht. Sprich, aussterben tut er wohl nur noch durch sein eigenes Verschulden oder die Sonne explodiert oder ...

Da der Mensch sich faktisch nicht verändert hat, seit dem er erste Technologien schuf, wird am Ende der Mensch aber auch nicht mehr der Mensch sein.
Damit kann der Mensch der letzte seiner Art sein aussterben, das Bindeglied zum Übermenschen. Ob dieser nun genetisch, oder technisch ist, ist dabei völlig unerheblich.
Aber vielleicht stellt sich die technologische Fähigkeit auch nur als Trugschluss heraus und ist letztendlich nur ein Art bedingtes Verhalten, welches direkt auch den letzten seiner Art ohne Nachfolger vom Angesicht der Erde putzt.

Sieht man sich im Weltall um, gibt es bisher jedenfalls keine Anzeichen eines evolutionären "technologischen" Vorteils, eher das Gegenteil scheint der Fall. Kann sich ja noch ändern.

Jain. Sie sind so gesehen wirksam, als dass die Eltern mit den Kindern in Konkurrenz um Resourcen stehen. Kinder mit früh sterbenden Eltern (wie makaber) müssen weniger um Resourcen konkurrieren als Kinder mit spät sterbenden Eltern, also setzen sich die ersteren Gene stärker durch. Es ist meiner Meinung nach mehr als nur mangelnder evolutionärer Druck, es ist aktiver Druck in die Gegenrichtung (also hin zu mittelniedriger Sterblichkeit).

Aber Kinder die um Ressourcen konkurrierend sterben sind evolutionär aussortiert. Es spricht für die Evolution, dass schwächere aussortiert werden.
Natürlich stehen Eltern immer im Wettstreit mit ihrem Nachwuchs, die Eltern können sich dabei auch als besser angepasst erweisen als ihr Nachwuchs.

Nein die "Platzmach" These ist evolutionär nicht tragbar.
Es war evolutionär kein Nachteil, dass menschliche Eltern nicht länger leben. Mehr nicht.

Du suchst nach einen Sinn, den es aber nicht gibt.

Monger
2016-09-13, 11:58:36
Aber Kinder die um Ressourcen konkurrierend sterben sind evolutionär aussortiert. Es spricht für die Evolution, dass schwächere aussortiert werden.
Natürlich stehen Eltern immer im Wettstreit mit ihrem Nachwuchs, die Eltern können sich dabei auch als besser angepasst erweisen als ihr Nachwuchs.

Das Argument habe ich jetzt nicht verstanden. Du sagst, genetische Veränderungen jenseits der Menopause (nehmen wir mal nur die Frauen, ist einfacher zu rechnen) erzeugen keinen evolutionären Druck, weil sie ja nicht an den Nachwuchs weitergegeben werden können.
Ich halte dagegen und sage: die natürliche Selektion endet ja nicht mit der Geburt, sondern geht ja darüber hinaus, und da muss man den Wettbewerb um Resourcen berücksichtigen. Eltern die (zusammen mit ihrem Nachwuchs) eine höhere Lebenserwartung haben, können die Überlebensrate ihrer Kinder schmälern.

Was ist daran jetzt falsch?

Avalox
2016-09-13, 12:35:53
Ich halte dagegen und sage: die natürliche Selektion endet ja nicht mit der Geburt, sondern geht ja darüber hinaus, und da muss man den Wettbewerb um Resourcen berücksichtigen. Eltern die (zusammen mit ihrem Nachwuchs) eine höhere Lebenserwartung haben, können die Überlebensrate ihrer Kinder schmälern.

Nichts, alles korrekt.

" Eltern die (zusammen mit ihrem Nachwuchs) eine höhere Lebenserwartung haben, können die Überlebensrate ihrer Kinder schmälern."

Kurze Lebenserwartung der Eltern ist nur kein evolutionärer Vorteil. Eltern und Kinder stehen immer in einer Konkurrenzsituation.
Ob die Eltern oder die Kinder überleben ist evolutionär kein Unterschied, solange alle Fortpflanzungsfähig sind.

BlacKi
2016-09-13, 14:59:35
Ja, aber warum erst mit 25?
Natürlich nutzen Zellen sich ab, deshalb werden sie regelmäßig ausgetauscht. Ohne diese Reparaturen wären wir innerhalb weniger Wochen tot.
die regeneration erfolgt ja in schüben, der anstieg des zeitintervalls lässt uns altern. könnte man die zeitintervalle beschleunigen, wären wir "unsterblich".

es geht sogar noch weiter, man könnte alte menschen wieder jung machen.

zitat: "Sie haben den Lauf des Lebens nicht nur angehalten, sondern zurück auf Anfang gestellt ."

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-10/medizinnobelpreis-stammzellen-yamanaka-gurdon

Fusion_Power
2016-09-13, 15:17:50
Ich will nicht alt werden aber Unsterbluchkeit hätte schon was. Bin neugierig wos die Menscheit hin verschlägt, dann bitte aber auch Unsterblichkeit ohne Unfallrisiko, also nicht so wie im Beispiel 1 beschrieben. Noch lieber wäre mir zurück in der Zeit zu reisen und alles mal selber erleben vom Anfang der Menscheit an. Mit Option auf Zeitsprünge wenns doch zu langweilig wird. :D

Cyphermaster
2016-09-13, 15:33:01
Das inhärente Problem jeder "Unsterblichkeit" ist, daß auch bei komplett physischer Jugendlichkeit das bei unserem Gehirn nicht funktionieren kann. Würden dort beschädigte Zellen laufend regeneriert, könnten sie die in ihnen gespeicherten Erfahrungen nicht behalten (weil nicht genetisch gespeichert) - und forcierte Zell-Nichtveränderung würde bedeuten, wir hätten kein Langzeitgedächtnis.
Nun könnte man auch annehmen, man fände irgendeinen Weg, bestehende Verknüpfungen bei der Regeneration zu rekonstruieren; aber auch dann wäre das eine Sackgasse. Denn unser Gehirn ist wie ein digitaler Rechner mit steigendem Alter und damit steigender Nutzung des Speichersystems immer "voller" und langsamer, muß also auch Dinge vergessen, um nicht einem Daten-Overkill durch weitere neue Erfahrungen zu erliegen. Wir könnten uns also nie an die ganze Ewigkeit erinnern, und würden uns auch entsprechend diesem Prozeß als Persönlichkeit mitverändern.

Physische "Unsterblichkeit" wäre somit noch etwas ganz Anderes (und ungleich einfacher), als geistige.

BlacKi
2016-09-13, 15:39:40
hast du angst das dir bei zuviel wissen physisch der kopf platzt?^^

wir vergessen auch genug während unseres lebens, und die lernkurve ist auch nicht konstant. 10kjahre halte ich für machbar, dabei nicht durch einen unfall ums leben zu kommen halte ich für nicht machbar.

dreamweaver
2016-09-13, 17:51:09
Halte ich für eine gewagte These. Als ob Adrenalinjunkies gross über ihre Rente nachdenken bevor sie sich mit z.B. dem Wingsuit irgendwo runterstürzen. Da zählt der Kick des Moments. Es mag sicher den einen oder anderen geben der sich bei "ewigem" Leben in sein Schneckenhaus zurückziehen würde um ja kein Risiko einzugehen. Ich persönlich denke allerdings das wären verschwindend wenige, so ein ewiges Leben ist verdammt lang und irgendwie muss man es dann auch mit etwas füllen. Dauernd nur zu Hause rumsitzen damit bloss nix passiert wird diesen Sinn kaum liefern können.

Du solltest nicht von dich auf andere schließen. Es gibt Menschen, die nehmen sich für 2017 was vor und setzen das um, aber es gibt auch andere die sich was vornehmen und sagen, ach ich habe ja noch Zeit.
Ob das nun 'ne Sprach erlernen ist oder mit dem Bike Downhill zu fahren macht da keinen Unterschied.
Auch wenn die Leute 1000 Jahre Alt werden, wird es die geben die immer etwas machen und jene an denen die Jahre vorbei streichen.

Adrenalinjunkies wird es immer geben. Es geht auch nicht darum, sich komplett zurückzuziehen (auch solche wird es immer geben). Es geht um die Bereitschaft zu Alltagsrisiken. Die Aussicht auf ein paar Tausend Jahre würde bei mir jedenfalls die Hemmschwelle zur Teilnahme am Straßenverkehr erheblich steigern. Tausende von Jahren (oder viel mehr) aufs Spiel setzen, weil ein Idiot nicht aufpasst?

In der Regel haben die Menschen zur Zeit ab einem Alter zwischen 20 - 30 ungefähr nochmal 30 Jahre einigermaßen körperlich fittes Leben vor sich. Dem gegenüber stünde eine Zahl von 3000 oder gar deutlich mehr. Somit wird der Einsatz schlichtweg erheblich höher, den man aufs Spiel zu setzen hätte. Ich bin mir sehr sicher, daß sich eine solche Gesellschaft dieser Einsatzhöhe grundlegend anpassen und dementsprechend verändern würde, was die Risikobereitschaft angeht.


Edit:
Ich gehe eh schon stark davon aus, daß die Leute in 50 Jahren die Hände überm Kopf zusammenschlagen werden, wenn man ihnen erzählt, daß man früher mit Fahrzeugen unterwegs war, die vom Menschen komplett selbst gesteuert wurden. Sei es in der Stadt oder auf der Autobahn bei Tempo >160 km/h

BlacKi
2016-09-13, 18:22:49
Tausende von Jahren (oder viel mehr) aufs Spiel setzen, weil ein Idiot nicht aufpasst?
nö, ob 40-50 jahre aufs spiel zu setzen oder 4000jahre ist mir genau gleich.

dreamweaver
2016-09-13, 18:24:47
Da es ja so aussieht, daß zumindest Stufe 1 theoretisch möglich sein wird, finde ich vor allem die Frage von Bedeutung, wie ein Übergang zu Stufe 1 realistisch tatächlich ablaufen kann!

Angesichts heutiger Entwicklungszeiträume, würde ich mal annehmen, daß so eine Entdeckung nicht sehr langsam von statten gehen würde, sondern recht plötzlich käme. Beispielsweise nach der ersten Nachricht zu einer potentiell realistischen Umsetzung vielleicht noch ein paar Jahre. Und dann stünde die Menschheit plötzlich vor der Frage, wie sie damit umgehen will, während im Hintergrund schon Konzerne oder Länder erste Menschen damit "ausstatten".

Sehr schwer abzusehen imho. Könnte locker Potential für einen globalen Konflikt und damit dem Ende der Unsterblichkeit, noch bevor sie richtig beginnen konnte, haben.

dreamweaver
2016-09-13, 18:29:59
nö, ob 40-50 jahre aufs spiel zu setzen oder 4000jahre ist mir genau gleich.

Hast du da mal wirklich drüber nachgedacht?

Wenn ich 5000 Jahre vor mir hätte, würde ich erstmal die nächsten 100 Jahre abwarten, ob es nicht doch mal Holodecks geben wird. Da kann ich dann alle möglichen Verrücktheiten ohne Risiko nachholen und nach Lust und Laune ausleben. Und wenn mir dann nach 500 Jahren Holodeck Erlebnisse zu langweilig werden, kann ich immer noch Fallschirmspringen gehen. :wink:

Geächteter
2016-09-13, 19:30:21
Zu Stufe 1: Ich weiß ja nicht. Ich will nicht wissen, wieviele Beschädigungen sich an so einem 500+ Jahre alten Körper anhäufen (Narben, die ein oder andere verlorene Gliedmaße, ...) :D
Solange die Thematik der Defektheilung nicht ansatzweise gelöst wird, ist man ebenfalls nicht in der Lage für ewiges Leben.

Gebrechlichkeit
2016-09-13, 19:52:49
Das einzige was einer machen kann, ist

A) Spaceship bauen
B) die Erde/Galaxie verlassen und
C) auf einem anderen Planeten leben, welcher eine andere Gravitation als die Erde hat bzw. wo Stunden wie Tage vorkommen und Monate wie Jahre. Dann wird man auf einmal 500 Jahre alt :wink:

Auf dem Mond dauert doch der Tag? doppelt so lange wie auf der Erde oder so, wer also gerne 150 Jahr alt werde moechte bucht sich eine Residenz auf dem Mond :wink:

BlacKi
2016-09-13, 20:02:08
Hast du da mal wirklich drüber nachgedacht?

Wenn ich 5000 Jahre vor mir hätte, würde ich erstmal die nächsten 100 Jahre abwarten, ob es nicht doch mal Holodecks geben wird. Da kann ich dann alle möglichen Verrücktheiten ohne Risiko nachholen und nach Lust und Laune ausleben. Und wenn mir dann nach 500 Jahren Holodeck Erlebnisse zu langweilig werden, kann ich immer noch Fallschirmspringen gehen. :wink:
niemand macht fallschirmspringen oder anderen extremsport und plant ein zu tode zu kommen. klar könnte es passieren, aber man plant damit nicht egal ob man nur noch 3 tage zu leben hat oder 30 jahre. extremsport macht man wegen des nervenkitzels, der nervenkitzel besteht aber nicht darin möglicherweiße sein leben zu verlieren.

wenn es soweit kommt, das man die zellregeneration dauerhaft am laufen halten kann, so bleibt es wohl eine teure angelegeheit und nur wenige werden es nutzen. man wird nicht innerhalb von 5 jahren alle deutsche unsterblich machen können. so etwas hat zeit und braucht zeit. es wird wohl ein langsamer prozess, lediglich länder die sanktioniert werden könnten reagieren. möglicherweiße, muss aber nicht sein, könnte eine art bürgerkrieg entstehen, da es für geringverdiener wohl unbezahlbar bleibt.

Cubitus
2016-09-13, 20:09:48
Wenn wir "ewig" leben könnten, wären wir wohl eine Spezies von Galaxie- Normaden. ;) Die Ressourcen auf der Erde sind begrenzt.
Aber stellt euch mal den Fortschritt vor, wenn Köpfe wie Einstein, Newton, Faraday, Edison, Da Vinci usw. noch leben und gestalten würden..

Monkey
2016-09-13, 20:13:41
Wenn wir "ewig" leben könnten, wären wir wohl eine Spezies von Galaxie- Normaden. ;) Die Ressourcen auf der Erde sind begrenzt.
Aber stellt euch mal den Fortschritt vor, wenn Köpfe wie Einstein, Newton, Faraday, Edison, Da Vinci usw. noch leben und gestalten würden..

Ja,

oder die hier... (http://www.maennernews.info/php/diktatoren__tyrannen,83,2780.html). Aber gut, lebt man ewig könnte man ewig was gegen Asis unternehmen :)

Monger
2016-09-13, 20:50:36
Angesichts heutiger Entwicklungszeiträume, würde ich mal annehmen, daß so eine Entdeckung nicht sehr langsam von statten gehen würde, sondern recht plötzlich käme. Beispielsweise nach der ersten Nachricht zu einer potentiell realistischen Umsetzung vielleicht noch ein paar Jahre.
Naja, Altersforschung ist schon recht komplex. Es sind schon heute dutzende genetischer Merkmale bekannt die für das Altern mit verantwortlich sind. Auch wenn wir wohl ziemlich bald die Mittel für somatische Gentherapie haben werden, es wird wahrscheinlich Therapien für einen Faktor nach dem anderen geben.

Die Frage ist ob wir es jemals bis zum "Tipping Point" schaffen werden, bis zu dem Punkt wo Altersforschung schneller Ergebnisse bringt als wir altern, also dass wir z.B. innerhalb von 30 Jahren Maßnahmen finden werden die unser Leben um 30 Jahre verlängern. Unter der Annahme dass wir anschließend nicht langsamer in unseren Fortschritten werden, wären wir ab dem Punkt unsterblich, oder zumindest die Folgegeneration.

Ich glaube, von dem Punkt sind wir noch sehr weit entfernt, aber ich halte es für realistisch, dass wir für jede Generation die Lebenserwartung um weitere 5 Jahre ausdehnen. Das wäre auch schonmal ein riesiger Fortschritt.

dreamweaver
2016-09-13, 21:06:31
niemand macht fallschirmspringen oder anderen extremsport und plant ein zu tode zu kommen. klar könnte es passieren, aber man plant damit nicht egal ob man nur noch 3 tage zu leben hat oder 30 jahre. extremsport macht man wegen des nervenkitzels, der nervenkitzel besteht aber nicht darin möglicherweiße sein leben zu verlieren.

Ähm, doch schon.

Unter Extremsport (oder Risikosport) versteht man das Herangehen an äußerste sportliche Grenzen. Das bedeutet für den Sportler eine außergewöhnliche technische, logistische, physische oder psychische Herausforderung, die meist mit hohen Risiken für Leben und Gesundheit verbunden ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Extremsport

Der Duden definiert den Begriff als „(mit angenehmen Gefühlen verbundene) Erregung der Nerven durch die Gefährlichkeit, Spannung einer Situation“.[1] Diese Begriffsauslegung ist unpräzise und mit ihrem Klammereinschub wissenschaftlich so nicht haltbar. Sie unterstellt eine unmittelbare Verschmelzung von Gefährlichkeit der Situation und Glücksgefühl und damit eine masochistische Geisteshaltung. Psychologisch handelt es sich jedoch um eine Abfolge von Stimulus und Response, d.h. einen Auslöser in Form einer Reizung der Nerven durch die extreme Gefahr und einer Folgewirkung auf die Gefühle nach überstandener Gefahr. Das unmittelbare Gefahrenerlebnis, das auch ein Nahtod-Erlebnis sein kann und bisweilen an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit führt, ist nicht mit angenehmen, sondern ganz im Gegenteil zunächst mit Unlustgefühlen wie Angst, Ekel oder Grauen verbunden. Erst in der Folge verwandelt es sich als Ergebnis dieser höchst unangenehmen, aber erfolgreich überstandenen Phase zu einem glückhaften Gefühlserlebnis. Dieses zwiespältige, widersprüchliche Phänomen wird in der Psychologie als Angst-Lust bezeichnet


Das Zentralnervensystem braucht Reizmechanismen, um optimal arbeiten zu können. Beim Nervenkitzel bildet eine gefährliche, im Extremfall lebensgefährliche Bedrohung den Stimulus, der die nervöse Situationsbeherrschung bis zum Äußersten fordert. Die noch erträgliche Dosis der nervlichen Belastbarkeit hängt vom Naturell und von der Risikoerfahrung des einzelnen Hasardeurs ab. Sie kann von der relativ harmlosen Fahrt mit der Achterbahn im TÜV-geprüften Vergnügungspark über das Haitauchen im Schutzanzug oder Base-Jumping von einem Wolkenkratzer bis zum nur durch eine glückliche Schicksalsfügung lebend überstehbaren Autorennen reichen und entsprechend unterschiedliche objektive Gefährdungsrisiken enthalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nervenkitzel

Ich denke, so ungefähr ist auch das allgemeine Verständnis von Nervenkitzel und Extremsport. Dies mag im Einzelfall anders gelagert sein.

BlacKi
2016-09-13, 21:31:36
vl seh nur ich das anders, ich bin manchmal auf dem hockenheimring unterwegs, ich hab nervenkitzel wenns mal knapp wird, angst zu sterben habe ich keine, darauf würde ich auch nicht verzichten wollen wenn ich die aussicht hätte 10k jahre alt zu werden. für mich ist extremsport ein rantasten an das "gefährliche", aber nicht direkt der tod in erster linie. wenn ich mal fallschirm springen gehen würde, hätte ich keine direkte angst zu tode zu kommen. die wenigsten extremsportler sind wirklich lebensmüde.

ux-3
2016-09-13, 23:13:06
Lebenszeit ist kostbar, weil sie endlich ist.

BlacKi
2016-09-14, 04:49:18
http://www.n24.de/n24/Mediathek/Dokumentationen/d/4445732/der-traum-vom-ewigen-leben.html

Cyphermaster
2016-09-14, 08:28:58
hast du angst das dir bei zuviel wissen physisch der kopf platzt?^^ Platzen nicht, du wirst nur balla-balla.
wir vergessen auch genug während unseres lebens, und die lernkurve ist auch nicht konstant. 10kjahre halte ich für machbar, dabei nicht durch einen unfall ums leben zu kommen halte ich für nicht machbar.OK, ich denke, ich muß das simpler formulieren: Nimm eine Tasse (Hirn) mit einem Stück Kandiszucker (das, was deine Persönlichkeit ausmacht), und kippe immer weiter rein (Erfahrung). Irgendwann läuft die Tasse über (Vergessen). Nun machen wir das laaaange Zeit, und wechseln dabei immer wieder das, was reinkommt.

Am Ende hast du zwar was in der Tasse, aber das hat mit dir, so wie du warst, nichts mehr zu tun. Am Ende der 10.000 Jahre stünde also auch unter den alleroptimalsten Annahmen zwangsläufig eine praktisch völlig andere Person...

BlacKi
2016-09-14, 15:31:10
absolut, aber das passiert doch schon mit unseren 80 jahren. ich bin auch nichtmehr die person die ich vor 10 jahren war, und ich würde behaupten zum glück.

ich sehe da überhaupt kein problem. meinst du das du ständig neu lernen musst wie man spricht, oder auto fährt? das vergessen ist auch jetzt schon ein teil des lebens.

StartIT27
2016-09-16, 22:08:44
Anstatt euch Gedanken darüber zu machen, wie es wäre unsterblich zu sein, solltet ihr euch einmal fragen, warum wir sterblich sind. Das wird dann beantworten, warum Unsterblichkeit keine gute Idee wäre.

Gouvernator
2016-09-16, 22:22:49
Für wie realistisch haltet ihr die beiden Szenarios?
Und sind sie überhaupt erstrebenswert?
Ich denke ja, daß Stufe 1 nur eine Frage der Zeit ist.
Ähm, "Szenario 2" ist eigentlich DIE Grundlage moderner Zivilisation... Und das seit knapp 2000 Jahren. Wo solches Szenario landet kann man jetzt in "Dante's Inferno" genau nachlesen. Gut, die biblische Hölle ist natürlich das nonplusultra der Folter der Geister. Aber es wird sicher recht schnell Mächte auf der Erde geben die, diese Möglichkeit zum Machtmissbrauch nutzen werden. Ein Mensch der zu sehr gefoltert wird kann heute sterben. Mit Szenario 2 foltert man ihn - unbegrenzt. Solche "Auferstehungen" werden für die Massen ein Fluch ohne Entkommen. Weil, wenn endlich deren Folterer selbst sterben sollten... werden sie wieder zum Leben erweckt. :biggrin:

Szenario 1 ist übrigens auch versteckte Folter. Weil beruht auf der Annahme das dieses Leben etwas "wert ist". Nach paar Jahrhunderten in der selben dämlichen Gesellschaft WILL man endlich sterben. Viele tun es auch viel früher selbst...

1668mib
2016-09-16, 22:32:36
@Cubitus: Die Energie des Universums selbst ist begrenzt...

Es gibt nichts für die Ewigkeit...

BlacKi
2016-09-17, 00:48:36
@Cubitus: Die Energie des Universums selbst ist begrenzt...

Es gibt nichts für die Ewigkeit...
es gibt zumindest lebewesen die 10k jahre alt werden, 10k jahre wäre doch mal ein ziel^^

Gouvernator
2016-09-17, 05:58:44
Übrigens man sieht in der biblischen Wirklichkeit auch recht eindeutig wohin die Unsterblichkeit führt wenn man kein Mensch sondern gleich Gott ist. Und nicht nur das, sondern auch das unser leidiger Weg als Menschheit - als Kampf gegen die Unsterblichkeit begann. Als Adam und Eva im Garten Eden den verbotenen Baum fraßen, haben sie das Versprechen der Schlange )) "ihr werdet nicht sterben, sondern werdet wie Götter" - nur als Vorwand genutzt um endlich zuzugreifen. Sie haben laut biblischen Text schon lange drauf geschielt. Wohl nicht ohne Grund.

Und die Schlange selbst, als Repräsentant aller gefallener Götter (genannt Engel/Dämonen) hat denen genau das versprochen wovon diese Götter selbst träumten - nämlich vom Tod. Im weiteren Verlauf der Bibel wird der Tod von Tieren und Menschen regelrecht glorifiziert. Das jüdische Tempel war im Grunde nur ein pompöses Schlachthaus. Das ganze gipfelte als Schlachtung Jesus für unsere Sünden... Der übrigens angesichts des Thema eher makaberes Zitat liefert
Johannes 10:10
10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in Überfluß haben.
Dabei schließt sich der Kreis. Der Teufel und die Engel haben die Sünden und den Tod glorifiziert um das "Leben im Überfluß" zu verachten. Und der geht auf Dummenfang zwischen den Menschen mit seiner Unsterblichkeit... für alle.

ChaosTM
2016-09-17, 06:13:48
Alt werden muss nicht sein. Ich stelle mir das eher so vor wie in der TNG Folge "Inner Lights"

Ich gehe in eine Simulation, in der ich in ein paar Sekunden oder Minuten dank hochkomplexer Algorythmen ganze Leben durchleben kann.

Das wäre eine Art von Unsterblichkeit

IchoTolot
2016-09-18, 11:23:56
Ich denke da an Perry Rhodan. Trägt einen Zellaktivator, der ihn relativ unsterblich macht. Er altert nicht mehr, aber kann durch Gewalteinwirkung sterben. Ich fände das erstrebenswert.

Neurosphere
2016-09-18, 15:02:23
Ich würde mal vermuten das es in den nächsten Jahren und Jahrzenten große fortschritte bei den künstlichen Organen geben wird. Bislang ist der Ersatz immer mit einschränkungen und weniger Leistung verbunden. Irgendwann wird es wohl soweit sein das künstliche Organe besser sind als das Original.

Das würde wohl auch wieder mit einer höheren Lebenserwartung einher gehen.

n00b
2016-09-18, 18:52:58
Ich denke da an Perry Rhodan. Trägt einen Zellaktivator, der ihn relativ unsterblich macht. Er altert nicht mehr, aber kann durch Gewalteinwirkung sterben. Ich fände das erstrebenswert.

Aber selbst bei PR sind die "relativ" Unsterblichen auch nur eine ganz kleine Clique, genaue Zahl kenne ich jetzt nicht aber mehr als 10-20 sinds vermutlich nicht. Die ganzen Probleme (Gesellschaft/Stagnation/Sinnsuche/Überbevölkerung) fangen ja auch erst an wenn sozusagen "jeder" unsterblich wäre. Und wenn das Verfahren zwar durchführbar wäre, aber nur mit sehr viel Geld, würde das die Gesellschaft extrem spalten, mit enormem Konfliktpotential. In Ansätzen ("2 Klassen Medizin") gibt es sowas zwar schon aber längst nicht in der zu erwartenden Potenz bei Aussicht auf "Unsterblichkeit". Bei PR gibts ja auch genug Romane wo sich irgendwelche Leute die Köppe einschlagen weil sie in Besitz dieses Gerätes kommen wollen und dabei sprichwörtlich über Leichen gehen.

Geächteter
2016-09-18, 19:59:37
Ich würde mal vermuten das es in den nächsten Jahren und Jahrzenten große fortschritte bei den künstlichen Organen geben wird.
Wage ich ganz schwer zu bezweifeln, wenn man allein an Nierenersatz denkt. Herz oder Leber auch düster. Und künstliche Organe brauchen halt besondere Energie, das heißt Stromanschluss/Akkuwechsel. :freak:

Lord Wotan
2016-09-18, 20:15:08
Da man Tiere 1 zu 1 Klonen kann. Geht das auch beim Menschen. Somit wäre bei Klonen eines Menschen die Unsterblichkeit gegeben.

Cyphermaster
2016-09-19, 09:31:32
Nur genetisch. Die neuronalen Bahnen = Persönlichkeit bildet sich aber nicht 1:1 ab. Insofern also wieder nix mit Unsterblichkeit.

Finch
2016-09-22, 15:11:28
jeder der diesen Weg anstreben wollte, müsste sich unwiederbringlich sterilisieren lassen.

Lord Wotan
2016-09-22, 18:48:11
Nur genetisch. Die neuronalen Bahnen = Persönlichkeit bildet sich aber nicht 1:1 ab. Insofern also wieder nix mit Unsterblichkeit.gibt es dafür belege mit denn neuronalen Bahnen.

Cyphermaster
2016-09-22, 19:30:13
Google einfach "zwillinge identisches gehirn", und du stößt bereits auf etliche "Alltagswissenschaftliche" Artikel, in denen die ähnliche, aber klar unterschiedliche Ausprägungen erwähnt werden; diese gründen sich entsprechend auf wissenschaftliche Arbeiten, die sich auch (zumindest teilweise) finden lassen sollten. Ist ja auch wenig überraschend, daß das so ist - Erfahrungen und Lernen prägen, bzw. verändern die Neuronen, beim Heranwachsen = Aufnehmen neuer, anderer Erfahrungen würde also auch das perfekteste Duplikat beginnen, zusehends abzuweichen.

Logan
2016-09-22, 21:13:45
Da man Tiere 1 zu 1 Klonen kann. Geht das auch beim Menschen. Somit wäre bei Klonen eines Menschen die Unsterblichkeit gegeben.

Wie schon gesagt, genetisch. Aber du wirst niemals die welt aus den augen deiner klone sehe, jeder deiner klone wird ein individuelles wesen. Also ein klares nein bzgl. unsterblichkeit. Das was dich in der hinsicht einzigartig macht ist dein bewusstsein. Das kannst du nicht klonen.

Das hier wär ein besserer ansatz. Die unsterbliche qualle.

https://de.wikipedia.org/wiki/Turritopsis_dohrnii

https://www.welt.de/print-welt/article567301/Eine-unsterbliche-Qualle-erneuert-sich-selbst.html

"Sie erneuere ihre Zellen immer dann, wenn die bestehenden Lebensfunktionen nachließen. Sei dieser Zustand erreicht, lasse sie sich langsam auf den Meeresboden hinabsinken und regeneriere dort ihr Zellvolumen. Boero fand heraus, daß diese Regeneration durch eine Art Umkehr des Zellzyklus funktioniert: "Die gealterten Zellen kehren an ihren Anfang zurück, erneuern sich und beginnen wieder von vorn", erläutert Boero. "So als ob aus einem Schmetterling wieder eine Raupe werden würde, aus der dann wieder ein Schmetterling entsteht."

PHuV
2016-09-22, 22:25:45
gibt es dafür belege mit denn neuronalen Bahnen.
Was willst Du da belegt haben? :confused: Dein Geist oder das, was man Bewußtheit nennt, ist unwiderruflich mit Deinem Gehirn gekoppelt. Um Persönlichkeit und Gedanken übertragen zu können, müßtest Du - wie in den Religionen - an die Unabhängigkeit von Körper und Geist glauben. Man kann heute in vielen Fällen sehr gut immer ein Abhängigkeit von Körper, Gehirn und Gedanken belegen, eine Unabhängigkeit dagegen ist bisher noch nicht belegt worden. Das wird voraussichtlich auch nicht möglich sein, genau so wie man die Nichtexistenz von Dingen wie Götter, Entitäten und eben nicht widerlegen kann.

Lord Wotan
2016-09-22, 23:26:09
Mit einen Quantencomputer müsste man denn Inhalt des Gehirns speichern können und dann in den Menschen-Klon zurück spielen können. Das Gehirn arbeitet doch auch nur mit 0 und 1.

Fritzchen
2016-09-23, 02:10:14
Mit einen Quantencomputer müsste man denn Inhalt des Gehirns speichern können und dann in den Menschen-Klon zurück spielen können. Das Gehirn arbeitet doch auch nur mit 0 und 1.

Gibt sogar welche die behaupten unser gehirn arbeite nicht klassisch.
Wobei ich mich frage wie man erfahrungen die ein Mensch im laufe seines Lebens gesammelt hat, auslesen will?

PET
2016-09-29, 11:25:51
Mit einen Quantencomputer müsste man denn Inhalt des Gehirns speichern können und dann in den Menschen-Klon zurück spielen können. Das Gehirn arbeitet doch auch nur mit 0 und 1.

Nein, eben nicht. Das Gehirn ist kein Computer und wird auch nie einer sein.
Sicherlich gibt es Ähnlichkeiten, aber das nur in kleinen Bereichen.
Grundsätzlich ist die Informationsverarbeitung aber nicht gleichzusetzen.
Es wird gerne versucht unser Gehirn mit dem aktuellen Stand der Technik zu erklären, aber das hat bisher nie funktioniert. Die Idee der "Maschine" bzw. des Computers stammt aus den 1960er Jahren, ist also nicht neu.

Es ist bereits falsch, das Gehirn gesondert zu betrachten, da es für sich garnicht funktionieren kann, weil wichtige Körperfunktionen fehlen.

Dennoch wird man Mittel und Wege finden unser Bewusstsein zu erforschen und dann mittels Technik so manipulieren, wie man dies für richtig hält.
Dann stellt sich die Frage nach Sterblichkeit nicht mehr, weil man mit einem spezifischem Bewusstsein das Ego "designen" könnte.(Üble Vorstellung, ja)

Meiner Meinung nach, sind diese Fiktionen nicht möglich mit der Betrachtungsweise die uns heute zur Verfügung steht. Denn alles was wir technisch konstruieren ist tote Materie. Der noch so tolle Supercomputer der Zukunft basiert heute meist immer noch auf toter Materie.

Wir bilden die Natur nach, aber wir erschaffen nichts was lebt, es sind angestrengte Simulationen, mehr nicht. Die in Ihrer Effizienz nicht vergleichbar wären.
Hirn= 20-30W
Computer mit gleicher Leistung=20MW?

Natürlich glaube ich auch, das so etwas wie "Unsterblichkeit" technisch gangbar wäre, allerdings ist dazu die Transformation zur Maschine notwendig.
Da stellt sich mir die Frage, was bleibt wirklich vom "Menschen" übrig und wer will das wirklich? Denn ist die Technik nur weit genug, wird sie den Menschen als Bedrohung oder uneffizient wegselektieren bzw. komplett assimilieren, weil "fehlerhaft".

Und die Annahme das der Tod das Ende sei, ist zunächst einmal auch eine These genauso wie die Reinkarnation auch.:D