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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieso muss man verreisen?


Kornflakes
2016-10-07, 23:29:48
Hi, ich habe mir Gedanken gemacht. Ein Bekannter ist schon wieder im Urlaub. Die Nachbarn zwei Häuser weiter fahren wieder weg. Die sind fast nie daheim und nehmen ihre Kleinkinder mit. Zuvor haben sie ihr neues Haus gefeiert und viele Gäste eingeladen. Die machen nichts am Haus. Sie haben sogar Gärtner.
Ein Bekannter wurde nun 24 und hat seine erste Freundin. Seit dem ersten Tag ist er nur dabei mit der Freundin Urlaube zu planen. Das geht auch auf seine Kosten. Es sind nicht seine Träume. Sie will das so. Und überhaupt kenne ich das nicht anders. Die Frauen wollen immer etwas unternehmen und immer im Ausland. Jeder Single Mann im Bekanntenkreis bleibt im Urlaub zu Hause und macht etwas am Haus oder betreibt sein Hobby. Die Frauen müssen immer wegfahren. Dann habe ich mal eine Studie gelesen. Danach scheinen Frauen durch die Evolution dazu motiviert das Weite zu suchen. Ich möchte nicht Frauenfeindlich wirken. Ich will das verstehen. Mein Elternhaus und auch die vielen Onkel und Tanten verreisen nicht. Sie kommen selten zu Besuch. Die Mehrheit der Familie hat keine Freunde oder feiert gerne. Das ist eine andere Generation. Die Menschen sind nicht dumm.

Und dann sind da auch die Ansprüche jeder freie Minute zu planen. Ein Bekannter muss mit seiner Frau nach Asien. Am zweiten Tag der Reise wird er sofort krank. Er hat zugunsten der Urlaube alle Krankheiten verschleppt. Das erlebe ich dauernd. Schuften um jeden Preis. Dann reicht das Geld für die Urlaube. Und auch der liebe Arzt und der nette Rechtsanwalt müssen ums verreicken Urlaub machen. Das ist dann aber der Luxusurlaub. Stressig ohne Ende und nach ein paar Wochen ist jeder Urlaub vergessen. Denn es muss für die nächste Reise reichen.

Die Mallorca Touristen kenne ich leider nicht. Diaabende macht auch niemand.


Was treibt die Männer in den Urlaub? Macht man das der Frau oder Freundin zuliebe? Hat der Mann überhaupt ein Interesse? Ist es ein Statussymbol? Macht man es weil es andere auch machen?

Morale
2016-10-07, 23:33:58
Du kennst anscheinend komische Leute...

Hab ich so nie erlebt.

Argo Zero
2016-10-08, 00:29:18
Warum ich in den Urlaub fahre? Akkus auftanken.
Präferiere dabei den Allgäu (auf deutscher Seite).
Für ein verlängertes Wochenende besuche ich gerne deutsche Städte.
Das Erleben neuer Eindrücke ist auch prima den Kopf frei zu bekommen.
Würde ich keinen Urlaub machen, kommt zwar nicht der Burnout aber ich werde extrem unkonzentriert und dauernd müde. Zu Hause für eine Woche herumhocken bringt mir nichts. Zu vieles erinnert mich an den Alltag, an die Arbeit. Zudem könnten unangenehme Briefe im Briefkasten stecken. Wenn man ein paar hundert Kilometer entfernt Urlaub macht, fällt mir das Abschalten um einiges leichter.
So, jetzt weißt du, warum ich Urlaub mache ;)

Showers
2016-10-08, 01:48:35
@TS

Ich habe viele Jahre in Reisebüros und bei Reiseveranstaltern gearbeitet. Das was du beschreibst deckt sich mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche.

Was mir von Anfang an und besonders heftig aufgefallen ist:

Urlaubsinitiatoren sind zu 99% Ehefrauen/Freundinnen. Während meiner Lehrzeit zum Reiseverkehrskaufmann, aber auch danach musste ich immer wieder feststellen, wie extrem enthusiastisch, motiviert und gut informiert so eine Hausmutti (50+) sein kann. Die hatten teilweise die Abflugpläne, sämtliche Klimazonen, Wassertemperaturangaben, Einreisebestimmungen, Kenntnisse über Airlines und Tausend andere Sachen im Kopf, die ich nicht hatte.:freak: Ich habe mich gefragt woher die das Wissen haben, aber die Antwort ist leicht: Reiseerfahrung! Die "goldene Nachkriegsgeneration" ist zumindest hier in Bayern mit Reisen aufgewachsen. Vom Kleinkindalter an waren sie unterwegs. Egal ob es Tirol, Deutschland, Holland, Kalabrien, Ungarn oder sonst wo war. Das Verreisen gehört bei denen seit sie denken können zum Lebensinhalt. Ein Leben ohne Reisen ist nicht lebenswert. Punkt. Diese Leute denken das nicht, sie leben diese Vorstellung!

"Früher" war es wohl üblich einen großen Sommerurlaub zu machen und zwei kleinere (i.d.R. Ostern und Herbstferien). Die Menschen die es so gelebt haben, gaben ihre Vorstellungen an ihre Kinder weiter. Deren Kinder haben es danach genau so gemacht, bis die Reallöhne fast überall gesunken und die Reisen generell teurer wurden (vor allem die Nebenkosten vor Ort). Es ist so schwer jemandem der so aufgewachsen ist klar zu machen, dass sie mit ihren, 1,5k€ Gehalt eben nicht mehr im Frühling, Sommer und Herbst verreisen (also fliegen) können. Die Hauptseuche imho ist, dass Urlaub für viele nur noch mit dem Flugzeug statt finden kann. Mit dem Auto zum Gardasee ist nicht mehr zeitgemäß... Das ist kein richtiger Urlaub mehr, sondern eine Zumutung.:crazy:

Jetzt haben wir die Generation deren Eltern nicht mehr 3x verreisen können, dafür aber noch Großeltern haben, deren Rente höher ist als das Einkommen ihrer Kinder. Da wird ausgeholfen, aber nicht immer. Dann üben die Kinder mittlerweile Druck auf ihre Eltern aus, weil sie so weit weg wie möglich wollen, mit Rutsche, Eis und All Inclusive in getrennten Zimmern. Die sind es ja von den Großeltern so gewohnt.

Habe genug Gestalten erlebt, die billige Kleidung tragen, Flohmarktmöbel daheim stehen haben, sich beschissen ernähren, damit sie genug Kohle haben mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fliegen und zusätzlich noch 2-4 Wochenendausflüge unternehmen können. Die haben dann sogar ein extra Konto als Urlaubskonto und wenn das Auto mal repariert werden muss und keine Kohle da ist, wird es stehen gelassen. Denn Geld vom Urlaubskonto für etwas anderes auszugeben als für den lang ersehnten Urlaub ist ein Sakrileg.

Das ist für mich total gestörtes Verhalten. Das zwanghafte ständige Verreisen um dem Alltag zu entfliehen ist ein Fluchtreflex aus der Realität.
Ich glaube mittlerweile das es ein Geniestreich des Nachkriegkapitalismus in Deutschland war, der in dir das Bedürfnis weckt zu glauben, dass man für eine "gute Zeit" bezahlen muss. Diese ständige Flucht aus dem Alltag ist ein Armutszeugnis ohne gleichen. Was muss man denn als Mensch in seinem Leben alles falsch machen, um ständig das Bedürfnis zu haben, irgendwo weit weg von zu Hause entfernt zu sein?

Ist ein ganz schön langer Rant geworden. Nicht falsch verstehen, es geht nicht gegen alle Urlauber, sondern um die Leute die der TS beschrieben hat.

Eisenoxid
2016-10-08, 01:50:16
Was treibt die Männer in den Urlaub? Macht man das der Frau oder Freundin zuliebe? Hat der Mann überhaupt ein Interesse? Ist es ein Statussymbol? Macht man es weil es andere auch machen?
Für mich gibts grundsätzlich 2 Sorten Urlaub:
"Entspannungsurlaub" und "Erlebnisurlaub".

Esterer zum Abschalten in schöner Umgebung. Das kann dann auch immer der gleiche Urlaubsort sein. Gut zum Entspannen, aber wenig "neues". Der kann auch nur ein paar Tage lang sein. Nicht zu lange, weil ich mich sonst langweile. Sowas ist 2-3 mal im Jahr ganz schön, aber brauchen tu ichs nicht unbedingt. Dafür fliege ich auch nicht.
Alpen find ich hierfür sehr schön (--> Skiurlaub im Winter). Mit Badeurlaub kann ich dagegen nicht so viel anfangen.

Erlebnisurlaub dient dem Gewinn neuer Eindrücke. Ein Land zu bereisen in dem man noch nie war. Andere Natur und Kultur kennenlernen. Die Erlebnisse dieser Reisen behält man ein ganzes Leben lang. Zu oft kann man das aber nicht machen, da sonst imo ein bisschen "Abnutzungseffekt" eintritt. Dazu kommt natürlich auch ein gewisser Kostenfaktor. 0,5-1x pro Jahr.

Zu deinen Beobachtungen: Klar verreist man alleine eher weniger als als Pärchen und ja - Frauen sind tendenziell "mobiler" und weniger heimatgebunden. Lässt sich v.A. bei Binnenmigration gut beobachten. Könnte für Reisen auch zutreffen.

Heelix01
2016-10-08, 02:01:25
Urlaub ist: Nicht morgens 5:30 aufstehen, 8h im Büro sein, späten Nachmittag zuhause sein, schnell paar Einkäufe erledigen.

Ich will im Urlaub nur ausschlafen, Dinge erledigen für die ich sonst keine Zeit finde. Zeit mit Frau und Kind verbringen!
Der Wunsch irgendwo hin zu fahren in Urlaub kommt ausschließlich von meiner Frau. Nachvollziehen kann ich es nicht wirklich, aber was solls, wo steht das man alles verstehen muss.

Djudge
2016-10-08, 02:52:00
Für mich ist Reisen Lebensinhalt. Reisen bildet, Reisen prägt und macht mir jedenfalls einen riesen Spaß schon seit der Kindheit. Im Winter zur Sonne fahren und im Meer baden, ausländisches Bier trinken, kulinarische Erlebnisse, exotische Frauen und antike Geschichte bestaunen. Echt buddel im Garten und flicke das Haus wenn es Spaß macht, am Gate fängt der Spaß für mich dann an.

Mosher
2016-10-08, 06:13:30
Nicht ganz so "drastisch", wie Djudge, aber ja:
Ich liebe reisen.

Anderes Essen, ausländisches Bier, die Menschen ticken anders, ein paar Brocken Sprache lernen. Auch das Reisen an sich (Flugzeug, Flughäfen) finde ich immer wieder spannend.

Allerdings trenne ich für mich Urlaub und Reisen weitestgehend. Urlaub kann ich wunderbar im bayr. Wald, in den Alpen, an der Nordsee oder in BeNeLux, Frankreich.. machen. Mehr brauch ich nicht, um zu entspannen und um mit neuer Kraft wieder durchzustarten.
Im Urlaub will ich tatsächlich eher meine Ruhe und etwas Vertrautheit.
Da will ich nicht jeden Abend irgendwas unternehmen oder irgendeinen bescheuerten, festgetackerten Plan abfahren, schrecklich! Ich verabscheue diese Denke.

Aktivurlaub (Wandern, Klettern, Fahrradtour) find' ich auch super, aber es muss sich die Waage halten. Bin früher mit einem Kumpel öfter mal mehr oder weniger "drauf los" mit dem Fahrrad durch Europa gefahren, immer mit Bier in der Satteltasche und ohne Zwang. Dieses "ich muss jede Kleinigkeit vorher recherchieren, damit ich mir auf die Schulter klopfen kann, wie gut ich auf alles vorbereitet bin"...brrrr... *schauder*

Eine Reise hingegen ist im Rahmen stressig, kann im Detail alles mögliche sein, bedeutet für mich aber generell zu viel Aktivität, um als reine Entspannung zu gelten. Da geht's mir dann einfach nur um das Sammeln von Eindrücken, um kulturelle und kulinarische Abwechslung (wobei es auch Leute gibt, für die automatisch anders=besser gilt. Kann ich auch nicht abhaben), um ein paar Fotos, Geschichten, Menschen...

Alles in allem aber zu viele Eindrücke, um als Urlaub zu gelten. Das klappt eigentlich nur dann, wenn ich mit einer Umgebung so vertraut bin, dass es mir nichts ausmacht, einfach mal "nichts" zu tun.
Aber dann ist es keine richtige Reise.


Kurz: Urlaub != Reise.
Und wenn ich keinen Bock habe, um die Welt zu fliegen, wo ich doch eigentlich nur ein paar Bahnen schwimmen und ein leckeres Frühstück will, dann mach ich das auch nicht.

Der Typ Frau/Mensch, den Showers geschildert hat, begegnet mir auf meinen Reisen leider zu oft. Nervt ja schon der Pilot mit seinen Wettervorhersagen, aber dann muss Ilse "Mein Mann scheffelt Kohle, ich wälze Kataloge" Neureich ja noch ihren Senf dazugeben und ihrem Mann, der das alles schon drölf mal gehört hat, nochmal in deutlicher Lautstärke den ausgearbeiteten Plan für die nächsten 3 Wochen herunterbeten.

Habe ich schon erwähnt, dass ich sowas abscheulich finde?

:D

Korfox
2016-10-08, 07:12:22
Hmm...
Wir fahren jährlich "in Urlaub" für ein paar Tage dahin, wo wir geheiratet haben...
Ansonsten machen wir durchaus Urlaub, der ist keinesfalls immer von meiner Frau initiiert und bisher immer Pkw-Erreichbar gewesen. Eigentlich sind wir nichtmal bis ins Ausland gekommen bisher. Deutschland hat so viele Reiseziele, da haben Skandinavien und Südeuropa Zeit...

Ansonsten: Wenn ich zu Hause bleibe und nichts mache, dann geht das drei Tage gut, dann kriege ich einen Koller und wenn ich den Koller niederkämpfe (also auf der Couch kleben bleibe, obwohl ich mich echt bewegen will/müsste), dann falle ich in eine Depression. Dann habe ich den Resturlaub wenigstens genug beschäftigung, da wieder rauszukommen. Daher muss ich "verreisen".

Sonni
2016-10-08, 07:28:57
Ich unterscheide wie Moshi auch zwischen Urlaub und Reise.
Allerdings muss man auch unterscheiden zwischen Urlaub mit Kleinkindern und Urlaub zu zweit mit dem Partner.
Urlaub mit den Kindern in einer Ferienwohnung ist purer Stress. Die Wohnung ist meist nicht Babysicher, es gibt keine Kinder, nicht genug Spielzeug und man ist mehr beschäftigt das Kind bzw. die Kinder zu bespaßen als alles Andere. Dann kommt noch dazu, dass man sich erst an die Küche und die Einkaufsläden gewöhnen muss und man eigentlich somit viel mehr Zeit mit dem Alltagskack verbringt als zu Hause. Das ist also total bescheuert.
Richtige Erholung mit Kindern geht dummerweise am allerbesten in All Inclusive Hotels.
Dass ich das mal sage, hätte ich auch nicht gedacht.
Man muss nicht kochen, nicht putzen, überall sind Kinder und Musik. DANN hat man auch endlich mal Zeit. Zeit zu Lesen, Zeit Kraft und Sonne zu tanken, richtig Zeit die Kinder glücklich zu machen.

Seit die Kinder da sind, bin ich für die Urlaubsplanung verantwortlich. Vorher hat mein Mann das gemacht.
Wir haben aber beide auch schon viele Reisen und Urlaube gemacht und sind jetzt nicht mehr so im Reisefieber. Lange Flüge kann man mit Kleinkindern ja sowieso nicht machen.
Das machen wir wieder wenn die Kinder größer sind und da freuen wir uns drauf :)

Gent Leman
2016-10-08, 08:25:13
Wir machen das, was daheim nicht "so ausführlich" geht. Im Winter eben km-lange Skiabfahrten, wo man sonst nur den einen Hang mit Lift hat. Am Meer sitzen, die Wellen mitnehmen, wo es eben sonst nur der kleine See ist. Angeln mit Boot auf menschenleeren, großen Gewässern, wo man sonst nur mal Zeit für ne Stunde am Ufer hat. Entspannung, Hobby, Seelebaumeln in "lang". Städtereisen, Museen etc. hab ich zum Erbrechen früher mit den Eltern durch, interessiert mich kaum und wird evtl. nur auf Durchreise mitgenommen bzw. explizit eingebaut bei einem Zigeunerurlaub mit WoMo, der dann aber grundsätzlich als Hauptziel die oben beschriebene Auslegung hat. Flieger fällt aus wegen Hund, Malle und all-incl. wegen der Assidichte/Betonschließfachfeeling und Rucksackwalz wegen Familie.

Impia
2016-10-08, 08:28:23
Was mich in den Urlaub treibt ? Abschalten!

Am Haus oder am Grundstück etwas zu werkeln ist Wochenendarbeit/Hobby, auch wenn das schon entspannend sein kann aber das wäre kein Urlaub.

Mit meiner Ex war ich ein paar mal "im Urlaub". Flugreise, Bettenburg am Strand und Menschen über Menschen. Da war ich regelmäßig froh wenn der Urlaub vorbei war. Strände sind nichts für mich. Ich habe eine Stunde Spaß und dann nerven einfach nur noch die anderen Leute. Das ist mit meiner Frau jetzt anders. Die steht nicht auf Massentourismus der eher stresst als entspannt.

Mittlerweile habe ich wieder den kleinen verschlafenen Ort in Österreich wiederentdeckt wo ich als kleiner Dötz regelmäßig mit meinen Eltern war. Wenig Menschen, viel Natur, viel Wandern und alles noch sehr bodenständig und behäbig. Nach einer Woche in der alten Ferienwohnung fühle ich mich dort wie neu geboren. Ein Grund warum wir da regelmäßig aufschlagen. Sind zwar gut 10h Anreise mit dem Auto aber da bin ich dann schon im "Urlaubsmodus", passt also.

Morale
2016-10-08, 08:39:16
@Showers
Urlaubsinitiatoren sind zu 99% Ehefrauen/Freundinnen.

Also meiner Erfahrung nach sind Frauen halt eher die, die ein Reisebüro nutzen. Mit 30 Jahren bin ich schon desöfteren verreist, war aber bislang nur einmal im Reisebüro (ja das wollte meine Frau ;)) Ansonsten suche ich mir in Ruhe alles im Internet zusammen. Meine Ansicht ist hier wie bei vielen Handelsbetrieben: Man zahlt einen Aufschlag für schlechtere Beratung (Saturn/Mm) und muss dann noch extra Wege auf sich nehmen. Der PC hingegen steht gleich da und hat auch alle Zeit der Welt.
Von meiner Frau weiß ich, dass sie hingegen früher(heute mache ich fast immer die Reiseplanung) fast immer zum Reisebüro ging.

Disconnected
2016-10-08, 09:18:55
Vieles ist doch nur gesellschaftlicher Druck aka Herdenmentalität. Man macht dieses, man macht jenes, das gehört sich nicht, blablabla. Menschen machen Dinge nur, weil alle anderen sie auch tun, nicht weil sie sie wollen. Wenn man sich davon löst, lebt es sich viel entspannter. Ich muss mich nicht vor anderen rechtfertigen, warum ich etwas tue oder nicht tue.

Mosher
2016-10-08, 10:05:21
Richtige Erholung mit Kindern geht dummerweise am allerbesten in All Inclusive Hotels.
Dass ich das mal sage, hätte ich auch nicht gedacht.


Meine Schwester sagt das Gleiche. Gut, mittlerweile sind ihre Kinder alt genug, um "keinen Bock auf Familienurlaub zu haben", aber früher sind wir öfter zusammen in den Urlaub gefahren und die einzige Möglichkeit, dass auch die Erwachsenen mal zur Ruhe kommen, waren diese all-inc. Hotels mit Angeboten für Kinder.

Seh' da jetzt auch nix verwerfliches daran, solange jeder seine Freude hat :)
@Showers
Urlaubsinitiatoren sind zu 99% Ehefrauen/Freundinnen.

Also meiner Erfahrung nach sind Frauen halt eher die, die ein Reisebüro nutzen. Mit 30 Jahren bin ich schon desöfteren verreist, war aber bislang nur einmal im Reisebüro (ja das wollte meine Frau ;)) Ansonsten suche ich mir in Ruhe alles im Internet zusammen. Meine Ansicht ist hier wie bei vielen Handelsbetrieben: Man zahlt einen Aufschlag für schlechtere Beratung (Saturn/Mm) und muss dann noch extra Wege auf sich nehmen. Der PC hingegen steht gleich da und hat auch alle Zeit der Welt.
Von meiner Frau weiß ich, dass sie hingegen früher(heute mache ich fast immer die Reiseplanung) fast immer zum Reisebüro ging.

Reisebüros:
Meide ich wie die Pest. Was ist bitte so schwer daran, irgendwo irgendein Hotel zu buchen, einen passenden Flug zu buchen, mal grob zu schauen, was man theoretisch machen könnte und dann einfach loszufahren / fliegen?
Ob das jetzt der bayr. Wald, Malle, die Karibik oder Vietnam ist.
Das ist heutzutage nicht viel komplizierter, als sich online ein ICE-Ticket mit Sitzplatzreservierung zu kaufen.

Ich brauche keine Rücktrittsversicherung, keinen Helikopterservice, keinen Kummerkasten.
Wenn irgendwas mit dem Hotel schief geht, dann ruf ich da an.
Wenn irgendwas mit dem Flug schief geht, dann ruf ich da an.

Ich bin schon öfter mal in China oder sonstwo hängengeblieben und das Reisebüro, über das meine Firma alles gebucht hatte, konnte genau nichts ausrichten, verwies mich an die Airline.

Aber aus solchen Erfahrungen lernt man, auf unerwartete Zwischenfälle lockerer zu reagieren ^^ Das hat mir wirklich viel gebracht :D


Meine Erfahrung mit nervigen Planern ist eigentlich eher geschlechtsunspezifisch.

NiCoSt
2016-10-08, 10:06:16
Nach fast 20 Urlauben kann ich berichten, dass wir mittlerweile klar trennen zwischen Urlaub und Reisen.

Urlaub ist wichtig. Raus aus dem Alltag um kraft zu tanken, neues zu sehen, neue Eindrücke zu erleben.
Ich habe mal gehört oder gelesen, dass dieses Abschalten von Alltag für das Gehirn sehr wichtig ist, um kreativ und flexibel zu bleiben. Das hilft dir dann auch im Alltag.

Reisen wiederrum ist, sich ein anderes Land anzuschauen, etwas neues da zu lernen usw. Stressiger und weniger Erholung.

Wir haben bisher fast ausschließlich Urlaube gemacht und finden das gut. Es gibt aber verschiedene Typen von Urlaubern. Die einen mögen camping, die anderen feste unterkünfte, die anderen abendteuer, die wieder anderen mallorca....

Argo Zero
2016-10-08, 10:36:28
Vieles ist doch nur gesellschaftlicher Druck aka Herdenmentalität. Man macht dieses, man macht jenes, das gehört sich nicht, blablabla. Menschen machen Dinge nur, weil alle anderen sie auch tun, nicht weil sie sie wollen. Wenn man sich davon löst, lebt es sich viel entspannter. Ich muss mich nicht vor anderen rechtfertigen, warum ich etwas tue oder nicht tue.

Wollte auch nie weg fahren im Urlaub bis mein Kopf so vergesslich wurde, dass ich mir selbst nicht mehr über den Weg getraut habe bei meiner Arbeit.
Unser Lieblingsziel ist mittlerweile Füssen in Bayern geworden. Dort kannst den Hund mitnehmen und super wandern. Abseits der Saison ist auch wenig los.

pest
2016-10-08, 12:31:23
waren dieses Jahr eine Wo in Marokko, 3 Tage an der Ostsee zum chillen, 1 Woche in Norwegen zum wandern und nächsten Monat geht es für 3 Wochen nach SriLanka...ist für jeden etwas dabei :) und beruflich komme ich auch noch rum...ist einfach schön mal was Anderes zu sehen..."Strandurlaub" ertrage ich allerdings nicht und Geld haben schadet bei so einem Lebensstil sicher nicht

Showers
2016-10-08, 13:01:27
@Showers
Urlaubsinitiatoren sind zu 99% Ehefrauen/Freundinnen.

Also meiner Erfahrung nach sind Frauen halt eher die, die ein Reisebüro nutzen. Mit 30 Jahren bin ich schon desöfteren verreist, war aber bislang nur einmal im Reisebüro (ja das wollte meine Frau ;)) Ansonsten suche ich mir in Ruhe alles im Internet zusammen. Meine Ansicht ist hier wie bei vielen Handelsbetrieben: Man zahlt einen Aufschlag für schlechtere Beratung (Saturn/Mm) und muss dann noch extra Wege auf sich nehmen. Der PC hingegen steht gleich da und hat auch alle Zeit der Welt.
Von meiner Frau weiß ich, dass sie hingegen früher(heute mache ich fast immer die Reiseplanung) fast immer zum Reisebüro ging.
Ich habe auch beim Veranstalter gearbeitet. Da gehen fast nur Online Buchungen ein. Die meisten Emails kamen von suessebiene87, schackeline404 usw. also eindeutig weiblich. Wenn du nur ein mal im RB warst, warum sagst du dann das dort schlecht beraten wird und ein Aufschlag verlangt wird? VA Preise gelten für für alle. TUI, Studiosus, bieten immer begrenzte RB Kontingente an, die sie auf ihrer eigenen Seite teurer verkaufen. Einzige Ausnahme sind reine Flugtickets. Da wird online eine etwas kleinere Service Charge verlangt, weil Online-Flugbuchungen komplett automatisiert ablaufen und so kein Arbeitsaufwand entsteht.

Das Männer eher online buchen als Frauen ist richtig. Wir brauchen da keine Sicherheit und Beratung von außen, um was zu organisieren. Frauen schon eher, damit sie sich besser fühlen.

Anadur
2016-10-08, 13:12:09
Habe genug Gestalten erlebt, die billige Kleidung tragen, Flohmarktmöbel daheim stehen haben, sich beschissen ernähren, damit sie genug Kohle haben mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fliegen und zusätzlich noch 2-4 Wochenendausflüge unternehmen können. Die haben dann sogar ein extra Konto als Urlaubskonto und wenn das Auto mal repariert werden muss und keine Kohle da ist, wird es stehen gelassen. Denn Geld vom Urlaubskonto für etwas anderes auszugeben als für den lang ersehnten Urlaub ist ein Sakrileg.

Das ist für mich total gestörtes Verhalten. Das zwanghafte ständige Verreisen um dem Alltag zu entfliehen ist ein Fluchtreflex aus der Realität.
Ich glaube mittlerweile das es ein Geniestreich des Nachkriegkapitalismus in Deutschland war, der in dir das Bedürfnis weckt zu glauben, dass man für eine "gute Zeit" bezahlen muss. Diese ständige Flucht aus dem Alltag ist ein Armutszeugnis ohne gleichen. Was muss man denn als Mensch in seinem Leben alles falsch machen, um ständig das Bedürfnis zu haben, irgendwo weit weg von zu Hause entfernt zu sein?

Ist ein ganz schön langer Rant geworden. Nicht falsch verstehen, es geht nicht gegen alle Urlauber, sondern um die Leute die der TS beschrieben hat.


Und ich dachte schon, ich wäre der einzige, der das nicht versteht. Kenne da auch eine Menge an Leuten, die wohnen echt in den letzten Löchern oder mit Mitte 30 noch in der runtergekommenen dreier-WG. Da wird jeder Cent umgedreht, der billigste Mist gefressen, natürlich Glutenfrei, aber Hauptsache am ersten Urlaubstag zu irgendeinem hippen Katalogreiseziel fliegen, weil man ist ja so individuell, und am letzten Urlaubstag wiederkommen. Ein verlängertes Wochenende zuhause bleiben? Geht gar nicht. Man könnte ja was irgendwo verpassen.

Kann mir keiner erzählen, dass das Erholung wäre. Weder dem Körper noch dem Geist wird da die Möglichkeit gegeben mal runter zufahren und Kraft zu tanken.

Das sind für mich allesamt Kandidaten für einen wunderbaren Burnout oder Herzinfarkt mit Mitte 40. Je nachdem was früher passiert. Die wissen gar nicht oder haben es nie gelernt, wie man abschaltet und mal runterkommt.

BlacKi
2016-10-08, 13:30:57
ich verbinde mit reisen und urlaub erstmal stress und arbeit, ich kann nachvollziehen das man im urlaub besser abschalten kann, aber ich brauche das nicht zum erholen.

GBWolf
2016-10-08, 13:59:22
Vieles ist doch nur gesellschaftlicher Druck aka Herdenmentalität. Man macht dieses, man macht jenes, das gehört sich nicht, blablabla. Menschen machen Dinge nur, weil alle anderen sie auch tun, nicht weil sie sie wollen. Wenn man sich davon löst, lebt es sich viel entspannter. Ich muss mich nicht vor anderen rechtfertigen, warum ich etwas tue oder nicht tue.

So isset. Wens glücklich macht kann machen was er/sie will solange es keinem Schadet. Ich persönlich vermisse ohne Reisen nix. Fahre aber trotzdem meist 3 mal im Jahr. Skiurlaub/wandern/meer das hab ich halt daheim nicht und die jeweilige Gruppe sieht man sonst auch seltener; )

Blackpitty
2016-10-08, 14:31:04
ich denke, viele fliegen auch weg, um auch mal im Bekanten/Kollegenkreis erzählen zu können wo man so war um sich durch die Anerkennung besser zu fühlen.

Den angesprochenen Urlaubswahntrend kenne ich aber aus dem Bekantenkreis auch und auch hier zu 99% von den Frauen ausgehend.

Nur mein Kollege ist ein Sonderling, der gern 1-3 Monate am Stück in den Urlaub fliegt um ein ganzes Land anzugucken. Also nicht der 0815 Strandtourist



Ich für meinen Teil muss sagen, dass es mich eher nicht so in die Ferne zieht, ich mache gern Urlaub in Deutschland oder der näheren Umgebung drum herum, also grob Europa.

Wenn ich dann davon erzähle, finden das viele langweilig, was mir aber recht egal ist.

1. weils mir hier gefällt
2. ich weniger Stress habe mit Flug und Zeitumstellung und Krankheiten und dies und das und so weiter

Meine Urlaube sehen bisher immer so aus:

entweder fahre ich zu meinen 600km entfernt wohnenden Großeltern 1-2x im Jahr für 1-2Wochen und gehe dort an den Flüssen Fliegenfischen, allein oder mit nem guten Freund, schlafe aus, esse gut bei Oma und bin draußen.

oder ich fahre wie jedes Jahr 1x für 1.5Wochen mit ner Hand voll Freunden(jedes Jahr die gleichen) nach Österreich und wir machen dort Urlaub, total easy, angenehm und schön.

Ansonsten kann es auch mal vor kommen, dass ich 1-4 Wochen Urlaub Daheim mache und mich mit meinen Hobbys beschäftige.


Am Geld weiter weg zu fliegen hapert es keinesfalls, aber mir ist einfach nicht so danach, das Geld dafür gebe ich lieber für meine Hobbys aus, weil Reisen ist kein Hobby von mir:biggrin:


Und da diese Urlaubsbeschäftigungen keiner Frau genügen, bin ich unter anderem gern Single und mache das was ich will und muss niemanden der weniger als ich verdiene nen Urlaub finanzieren:cool:

Argo Zero
2016-10-08, 15:04:40
Für mich kommt eigentlich auch fast nur Urlaub in Frage in DE oder eben Nachbarländer.
Der Hund möchte ja auch mit und bis du jede Stadt in DE,FR,NL... gesehen hast, bist du schon mindestens im Rentenalter :)

Philipus II
2016-10-08, 15:50:03
Ich, männlich, 27, oute mich auch mal als einer von denen, die gerne verreisen. Von meinen Urlaubstagen habe ich dieses Jahr exakt einen nicht auf Reisen verbracht. Dafür nehme ich auch finanziell bedingte Einschränkungen bei anderen Dingen in Kauf und fahre beispielsweise einen bald 17 Jahre alten Corsa B mit 54 PS in bestenfalls mäßigem Zustand. Reisen ist mir daher zum Beispiel klar wichtiger als ein modernes oder leistungsfähiges Auto.

Ich reise einfach gerne. Ich genieße gerne Sommer Sonne Strand und Meer, wenn in Deutschland mäßiges Wetter ist. Ich mag es, mal rauszukommen und andere Dinge zu sehen. Egal ob Strand-Urlaub, Städte-Trip oder auf eigene Faust organisierte Rundreise - mir macht das Spaß.

Ein Reisebüro habe ich noch nie betreten.

Vento
2016-10-08, 18:43:55
Ich, männlich, 27, oute mich auch mal als einer von denen, die gerne verreisen. Von meinen Urlaubstagen habe ich dieses Jahr exakt einen nicht auf Reisen verbracht. Dafür nehme ich auch finanziell bedingte Einschränkungen bei anderen Dingen in Kauf und fahre beispielsweise einen bald 17 Jahre alten Corsa B mit 54 PS in bestenfalls mäßigem Zustand. Reisen ist mir daher zum Beispiel klar wichtiger als ein modernes oder leistungsfähiges Auto.

Ich reise einfach gerne. Ich genieße gerne Sommer Sonne Strand und Meer, wenn in Deutschland mäßiges Wetter ist. Ich mag es, mal rauszukommen und andere Dinge zu sehen. Egal ob Strand-Urlaub, Städte-Trip oder auf eigene Faust organisierte Rundreise - mir macht das Spaß.

Ein Reisebüro habe ich noch nie betreten.


Geht mir ähnlich, auch wenn das in letzter Zeit etwas weniger geworden ist.
Kann auch nicht nachvollziehen wie man das als Zwang empfinden kann, wie es der Threadtitel zum Ausdruck bringt.
Viele meiner Reisen/Urlaube gehören in mittlerweile fast 50 Jahren Lebenszeit mit zu den schönsten Lebenserinnerungen.
Man lernt andere Länder kennen, andere Städte, andere Menschen, andere Kulturen, vollkommen unterschiedliche Landschaften, andere Klimata, sieht die Welt mit eigenen Augen.

Kann wenn man will dem Winter entfliehen, wechselt man die Halbkugel direkt in den Sommer hinein.
Gerade im langen deutschen, dunklen Winter wirkt eine Fernreise ab in die Sonne, ab in den Sommer auf die Südhalbkugel wie eine Frischzellenkur, man kann daraus so viel Energie ziehen.

Reisen, Urlaub, egal ob innerhalb Deutschlands oder in fremde, exotische Länder empfinde ich als absolutes Privileg und hat meinen Horizont enorm erweitert.
Man bekommt komplett neue, eigene Eindrücke von der Welt, Dinge die ich nicht durchs TV oder den Computer erfahren kann, sondern selber erleben muss.
Bin aber auch nicht der klassische Urlauber, neben Reisen/Urlaub um die Welt mit eigenen Augen zu sehen, gehörten da bei mir auch Sprachreisen dazu und ähnliche Dinge, um mich weiterzubilden.
Nie Pauschal, immer auf eigene Faust, häufig nur Flug, bis auf einen einzigen Urlaub gemeinsam mit meiner Mutter auf Madeira auch nie über ein Reisebüro.

Kenne es aber von klein an nicht anders, wir sind immer mit der Familie vereist und die Initiative ging dabei im Gegensatz zu der einhelligen Meinung hier eigentlich immer von meinem Vater aus.
Als Kleinkind Nord-/Ostsee, später Österreich, ehemaliges Jugoslawien, als Kind dann regelmäßig Griechenland, anfangs mit einem kleinen Schlauchboot mit 20 PS Außenborder, Wasserski, e.t.c..
Später nach einigen kleineren Motorbooten, hatten wir dann unsere erste kleine eigene Segelyacht, wo wir mit der Familie jedes freie Wochenende auf Segeltörn, meist in Holland waren.

Für mich sind das bis heute wunderschöne Erinnerungen, die ich um nichts in der Welt missen möchte.
Auch liegt es vielleicht daran, dass Teile meiner Verwandtschaft in der ganzen Welt verstreut waren, von daher auch immer der Reiz da war diese und andere Länder zu besuchen.
Auswanderer nach Kanada/Vancouver sind dabei, ein Onkel lebt seit Jahrzehnten bei Auckland/Neuseeland, ein Onkel war durch seine Arbeit beim Goethe Institut alle 7 Jahre neu in der Welt Athen/Kairo/Paris, u.s.w. verstreut, eine Cousine lebte lange Zeit in Tokio/Japan.

Die Atmosphäre, die Lockerheit, den Flow, die Geschwindigkeit der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen, die vielen neuen Eindrücke eines guten Urlaubs, einer Reise, kann man so in den eigenen vier Wänden nicht erzeugen und das obwohl ich ein Haus mit großem Grundstück/Garten bewohne, wo es sich ebenfalls wunderbar aushalten lässt wenn das Wetter mitspielt.
Hätte ich in meinen Leben diese vielen Reisen nicht gemacht, oder wäre mit dieser Einstellung des TE daran gegangen, wäre mit so viel schöne Momente verwehrt geblieben, so viele schöne Erinnerungen, so viele Bilder die ich noch heute greifbar vor Augen habe, sogar Freundschaften, mein Horizont wäre sehr viel dichter abgesteckt gewesen, als er es so ist.

dr_AllCOM3
2016-10-08, 19:14:21
Musst du nicht.
Frauen sehen Urlaube nur als Statussymbol.

Rooter
2016-10-08, 22:54:36
Urlaub ist: Nicht morgens 5:30 aufstehen, 8h im Büro sein, späten Nachmittag zuhause sein, schnell paar Einkäufe erledigen.

Ich will im Urlaub nur ausschlafen, Dinge erledigen für die ich sonst keine Zeit finde.
ich verbinde mit reisen und urlaub erstmal stress und arbeit, ich kann nachvollziehen das man im urlaub besser abschalten kann, aber ich brauche das nicht zum erholen.THIS!

MfG
Rooter

PHuV
2016-10-09, 01:43:58
Hi, ich habe mir Gedanken gemacht.
:
Was treibt die Männer in den Urlaub? Macht man das der Frau oder Freundin zuliebe? Hat der Mann überhaupt ein Interesse? Ist es ein Statussymbol? Macht man es weil es andere auch machen?
Also, ich muß mich mal outen, ich hab früher so gedacht wie Du. Ich war bis Mitte 30 so gut wie gar nicht im Ausland, außer einmal mit einer Freundin in Spanien, mit einer anderen in die Türkei, und beruflich mal Österreich und Schweiz. Urlaub mit den Freundinnen habe ich echt gehaßt, es war für mich langweilig und anödend, ich hab dann auf solche Urlaube gerne verzichtet, was bei den Lebensabschnittsgefährtinnen natürlich nicht gut ankam.

Dann lernte ich meine Frau kennen, und in den ersten 3 Jahren sind wir auch nicht verreist. Dann wollte sie wirklich mal weg, nach Mallorca, wo es warm und sonnig ist. Tja, und nun verreisen wir aktuell recht viel. Wir waren dieses Jahr schon in Wien, Athen, Venedig, Riga, demnächst kommt noch Pisa und eventuell noch Kopenhagen, dazwischen wieder mal Mallorca (Carla D'Or). Auf Mallorca sind wir immer wieder in einer anderen Ecke, und letztes Jahr waren wir auf Fuerte Ventura.

Warum verreisen?

Weil wirs können. :cool:
Weil reisen aktuell so günstig ist wie noch nie
Weils Spaß macht, und so die Familie wieder mal zusammen ist
Es ist schön, Eindrücke von anderen Ländern und Menschen zu bekommen
Weil man viele Dinge vor Ort mit ganz anderen Augen sieht
Es gibt vieles zu Essen, was es bei uns so nicht gibt
Weil man einfach viel mehr erlebt, als wenn man nur zu Hause rumhockt

Manchmal ist es stressig, ja. Aber ich finde heute, es lohnt sich, und ärgere mich, daß ich das nicht schon viel früher gemacht habe.

Und warum fahren wir nach Mallorca? Weils vom P/L-Verhältnis aktuell doch noch am "günstigen" ist, und mir die Sonne und das Meer meiner sehr trockenen Haus mit Schuppenflechte einfach gut tut, die ist dann dort immer weg. Leider hält der Effekt nicht lange an. :frown:

Wir waren beispielsweise letzte Woche in Venedig. Hammerstadt, wunderschön, meine Frau mußte weinen! Allein das Dogenpalast mal live zu sehen war beeindruckend. Oder das vatikanische Museum in Rom, ebenso das Kolosseum , die Akropolis in Athen, London die Abby Road oder die Königsjuwelen, Prag drumherum, Amsterdam die ganzen verkifften Leute und die wirklich leckeren großen Kroketten aus dem Automaten, usw.

Es ist einfach herrlich, davor zu stehen und einfach mittendrin zu sein. Und wenn man sich Filme anschaut, die wie James Bond und Co. in aller Welt spielen, und man die Ecken alle wiedererkennt, toll. Ne, darauf will ich nicht mehr verzichten, und es gäbe noch vieles zu sehen. Beispielsweise würde ich aktuell gerne noch nach Boliven zu den Salzseen fahren, bevor der große Lithiumabbau beginnt (http://www.spiegel.de/wirtschaft/bolivien-reportage-ueber-den-lithiumboom-am-salar-de-uyuni-a-1090856.html), und mal im Salzhotel übernachen. Aber eine Reise dorthin ist wirklich arschteuer :(. Genauso mal China, Japan, Mekong-Delta, Australien,...

Und nein, uns geht's überhaupt nicht um "Anerkennung" oder ein Statussymbol, das geht mir am Allerwertesten vorbei. Ich rede an sich nur mal mit einem Arbeitskollegen darüber, und sonst niemanden, nicht mal mit meiner Familie, sonst kommt da nur falscher Neid auf. Es macht mir wirklich heute Spaß, ganz einfach. Klar, Erholen ist was anderes. Das mache ich auch gerne am liebsten zuhause Faulenzen, Nichtstun, PC-Spielen, Lesen. Aber dafür nehme ich mir heute eben eine Extrawoche frei, wenn meine Frau mit den Kindern zu ihrer Familie fährt. Reicht mir vollkommen aus.

Nun sind meine beiden ältesten Kinder schon erwachsen und gehen ihre eigenen Wege und sind beschäftigt. So ein Kurztrip in eine Stadt führt eben dazu, daß wir als Familie einfach wieder Zeit miteinander verbringen, Spaß haben, schön essen, und auch mehr miteinander reden. Ich möchte das überhaupt nicht mehr missen, und bereitet mir einfach Freude.

Ist mal erst mal angefixt, will man einfach auch mehr sehen und erleben. Es ist immer ganz anders, als wenn man das nur von Büchern, Fotos, Filmen und Reportagen kennt. Wenn man mittendrin ist, ist das wirklich ganz anders, interessanter, faszinierender. Ich lesen dann auch viel über die Reiseziele nach, über die Architekturen, die Kulturen, Vergangenheit, und man erkennt dadurch ganz neu Zusammenhänge. Ganz ehrlich, wenn ich die Kohle hätte, ich würde nicht mehr arbeiten, ich würde viel mehr verreisen. Zugegeben, wenn meine Frau nicht wäre, würde ich vielleicht heute noch so denken, sie war da definitiv die treibende Kraft. Aber ich muß zugeben, es tut mir gut, und es gibt sehr wohl heute Dinge, die ich gerne auch nochmal sehen möchte, beispielsweise in China und Japan historische Stätte und Tempel mit Kampfkunst-Hintergrund. Und man kann wenigstens für sich sagen, daß man ein bißchen was erlebt hat, wenn man mal weg war.

Reaping_Ant
2016-10-09, 08:59:14
Ich denke, ob man gerne verreist und wie man das tut haengt sehr vom eigenen Charakter und den eigenen Erfahrungen ab. Mir faellt es z.B. ebenso schwer, Leute zu verstehen, die partout nicht verreisen wollen, wie diejenigen, die zwanghaft reisen und es als Statussymbol sehen.

Meine Mutter reist nicht so gerne aber mein Vater ist verrueckt danach - muss wohl dann das eine Prozent sein. Deshalb bin ich, seit ich 10 Jahre alt war, jedes Jahr mindestens einmal mit meinem Vater zu zweit in den (selbst geplanten) Urlaub gefahren. Manchmal mit dem Auto, manchmal Flugreisen (aber dann auch fast immer mit Mietwagen vor Ort). Das hat mich gepraegt, und fuer mich ist Reisen heute ein fester Bestandteil meines Lebens. Andere Kulturen und andere Laender (und anderes Essen :tongue:) selbst zu erleben, macht mir unglaublich viel Spass.
In den letzten 20 Jahren bin ich, wenn man berufliche und private Auslandsreisen zusammennimmt, im Schnitt mindestens 3 Mal pro Jahr verreist. Und jedes Mal war es fuer mich am Ende eine positive Erfahrung. Ich bin zwar in der gluecklichen Situation beruflich viel reisen zu koennen, aber trotzdem moechte ich auch privat ab und an mal weg, solange ich es mir leisten kann, ohne dass es woanders weh tut. Momentan habe ich besonders viel Glueck, da ich seit einem Jahr in Japan wohne, habe ich viele "exotische" Orte quasi vor der Haustuer.

Von vielen hier wird der "Stress" beim Verreisen als etwas einseitig negatives dargestellt, das finde ich falsch. Ich finde es sehr spannend, gerade auf Reisen, meine eigene Komfortzone zu verlassen, weil man auf diesem Weg neue Seiten an sich entdeckt und an diesen Herausforderungen auch selbst waechst. Ich mag es, auf mich gestellt zu sein, meine Ziele und meinen Zeitplan selbst zu bestimmen. Und das persoenliche Erfolgserlebnis, wenn man es geschafft hat, mangels Sprachkenntnissen, gestikulierend etwas zu Essen zu bekommen, ist auch nicht zu verachten.

Vielleicht hatte ich einfach das Glueck bisher keine negativen Erfahrungen mit Reisen, weder auf der Reise selbst noch durch das "mitgeschleppt werden" zu machen. Meiner Frau macht Reisen zum Glueck auch Spass, trotzdem geht der Impuls fast immer von mir aus. Nichtsdestotrotz geniessen wir es auch, mal einen Urlaub zu Hause zu verbringen und zwischen Bett, PC, Fernseher, Freibad und Grillplatz zu pendeln.

GBP
2016-10-09, 09:51:21
Als Kleinkind waren wir wohl zweimal auf nem Bauernhof, mehr war nicht drin. Kann ich mich nicht mehr daran erinnern.

Zwischen 7 und 10 war ich dreimal mit Großeltern, Onkel, Tante, Cousinchen in den Bergen und einmal zelten in Italien. War mal was anderes. Aber als Kind macht man sich da keine Gedanken.

Dann einmal zwischen Schule und Antritt der Lehre mit Papi in Ex-Jugoslawien. Mal was anderes sehen und den Sonnenbrand aushalten.

Dann: 23 Jahre lang. Nix. Kein Urlaub, keine Reise. Mir fehlte nichts. Hing halt vorm Computer rum und erlebte da mein Zeugs.

2008, endlich war mal Geld im Haus, machte ich meine erste Reise nach New York. Reise, weil anstrengend, gleichzeitig aber der totale Urlaub im Kopf. Man denkt an exakt nichts mehr daheim. An den Stress. Was man noch machen muss. Alles völlig egal. Soooo geil!

Dieses Jahr war New York dran und demnächst die Seychellen. Nachträglich wünsche ich mir, immer bedeutend mehr Kohle zusätzlich zu haben und würde gern die Welt sehen. Nicht die ganze Welt, aber es so gibt so unwahrscheinlich tolle Plätze und interessante Sachen und Menschen.


Kurz: Urlaub und Reise, so es kein "Zwang" ist und man sich das auch noch vom Munde absparen muss: Geil!

Lethargica
2016-10-09, 11:13:34
Wenn ich wirklich Urlaub machen will (Bei mir immer 1-2 Wochen im Sommer) muss ich definitiv weg. Das muss jetzt nicht mega weit weg sein, aber auf alle Fälle nicht Zuhause, und OHNE Smartphone.

350 Tage im Jahr 24h erreichbar zu sein ist dann doch genug ;)

Schnoesel
2016-10-09, 11:36:34
Jeder sollte reisen um andere Kulturen kennen zu lernen und um überhaupt über seinen eigenen Tellerand blicken zu können. Wer glaubt er wüsste wie chinesisch essen schmeckt weil er hier beim Chinesen war oder wie ein Mojito schmeckt und aussieht weil er hier in einer Cocktailbar war irrt gewaltig. Du kannst noch so viel Bücher über ein Land lesen das wird nie die eigenen Erfahrungen mit allen Sinnen ersetzen können. Schon allein die Gerüche in nem Nordafrikanischen Suk (und ich meinen nicht die Touristensuks) sind eine ganz eigene Erfahrung. Zudem trägt reisen zum Verständnis bei.Wie oft habe ich erlebt, dass jemand der nie in diesem Land war sich eine Meinung über andere Kulturen gebildet hat weil er irgendwo irgendwas aufgeschnappt hat. Geht raus in die Welt Leute es gibt so viel zu entdecken (aber bitte nicht den Pauschalurlaub).

Mosher
2016-10-09, 12:32:12
Ach, das finde ich noch nicht mal.
Nicht jeder muss der Weltenentdecker sein.
Es ist doch völlig legitim, wenn jemand sagt, er möchte und muss nicht viel herumreisen, um zufrieden zu sein. Dich treibt vielleicht eine ganz andere Neugier an, als andere.
Warum sollte ich jemandem etwas aufzwingen wollen, was er einfach nicht will?
Ich schleppe ja auch niemanden in eine Oper, weil ich der Meinung bin, jeder sollte sich für klassische Musik interessieren :confused:


Wenn aber einer meint, irgendwo mitreden zu müssen, dann sollte er schon ein wenig eigene Erfahrung mitbringen. Das gilt für Computerspiele, Kinofilme, Grafikkarten und andere Länder/Kulturen/Küchen ...

Manchen Menschen täte es sicherlich gut, mal ein paar andere Eindrücke zu sammeln, aber das muss schon von einem selbst kommen. Weder gesellschaftlicher Druck, noch eine anerkennungssüchtige Ehefrau/Ehemann sind imho geeignete Motivatoren, um wirklich etwas von einer Reise zu haben.

alkorithmus
2016-10-09, 13:06:44
#1: Ich finde es sehr gut, dass hier zwischen Urlaub und Reisen unterschieden wird. Das sind auch meiner Meinung nach zwei sehr unterschiedliche Tätigkeiten.

#2: Das Reisen ist im Prinzip die Folge einer gewissen Romantikvorstellung die uns täglich - durch äußere Einflüsse - indoktriniert wird. Sie steht im ständigen Widerspruch zum Heimatgedanken. Ich finde es gibt nichts was besser schmeckt als der Schichtkohleintopf meiner Mutter. Dann verreise ich mit dem Argument, Land, Leute und Essen kennenzulernen. Als würde es mir Zuhause nicht schmecken. Zudem kommt es dazu, dass einem eine gewisse Engstirnigkeit angedichtet wird, wenn man sich selbst nicht in anderen Kulturen bewegen möchte. Warum lerne ich nicht erst einmal das eigene Land und die eigenen Leute kennen? Warum in die Ferne schweifen um seinen Geist zu schulen? Der Kapitalismus nährt sich selbst und der Versuch des Ausbruchs durch Weltenbummeln wird direkt wieder vom System geschluckt. Wer die Welt bereist muss fliegen oder sich einen Rucksack besorgen. In jedem Falle funktioniert die Romantik für viele ökonomische Systeme sehr gut.

#3: Im Sinne der Differenzierung wage ich es mir den Urlaub (nicht das Reisen) zu beleuchten. Wenn Menschen einen Lebensstil pflegen der es ihnen ermöglicht nur im Urlaub so richtig zu entspannen machen sie - meiner Meinung nach - was falsch. 8h Arbeit von Mo - Fre ohne entsprechenden Ausgleich? Die Ausbeutung der Arbeitskraft in diesem System mündet in Aussagen wie Akkus aufladen. Der Sinn darin ist klar nur was wirklich schwierig finde ist die Selbstbeschreibung im Vergleich zu einer Maschine. Der Mensch ist keine Maschine.

Lyka
2016-10-09, 13:12:33
anders gefragt: Ist es wirklich so toll, jeden Tag seines Lebens genau dort zu verbringen, wo man schon ist? Mit genug Geld würde ich den Rest meines Lebens damit verbringen, die Welt kennenzulernen...

Schnoesel
2016-10-09, 13:15:18
Ach, das finde ich noch nicht mal.
Nicht jeder muss der Weltenentdecker sein.

Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich will niemanden dazu überreden oder zwingen, es ist lediglich eine Empfehlung meinerseits. Man sollte es aber definitv mal ausprobieren.

Mosher
2016-10-09, 13:21:09
#1: Ich finde es sehr gut, dass hier zwischen Urlaub und Reisen unterschieden wird. Das sind auch meiner Meinung nach zwei sehr unterschiedliche Tätigkeiten.

#2: Das Reisen ist im Prinzip die Folge einer gewissen Romantikvorstellung die uns täglich - durch äußere Einflüsse - indoktriniert wird. Sie steht im ständigen Widerspruch zum Heimatgedanken. Ich finde es gibt nichts was besser schmeckt als der Schichtkohleintopf meiner Mutter. Dann verreise ich mit dem Argument, Land, Leute und Essen kennenzulernen. Als würde es mir Zuhause nicht schmecken. Zudem kommt es dazu, dass einem eine gewisse Engstirnigkeit angedichtet wird, wenn man sich selbst nicht in anderen Kulturen bewegen möchte. Warum lerne ich nicht erst einmal das eigene Land und die eigenen Leute kennen? Warum in die Ferne schweifen um seinen Geist zu schulen? Der Kapitalismus nährt sich selbst und der Versuch des Ausbruchs durch Weltenbummeln wird direkt wieder vom System geschluckt. Wer die Welt bereist muss fliegen oder sich einen Rucksack besorgen. In jedem Falle funktioniert die Romantik für viele ökonomische Systeme sehr gut.

#3: Im Sinne der Differenzierung wage ich es mir den Urlaub (nicht das Reisen) zu beleuchten. Wenn Menschen einen Lebensstil pflegen der es ihnen ermöglicht nur im Urlaub so richtig zu entspannen machen sie - meiner Meinung nach - was falsch. 8h Arbeit von Mo - Fre ohne entsprechenden Ausgleich? Die Ausbeutung der Arbeitskraft in diesem System mündet in Aussagen wie Akkus aufladen. Der Sinn darin ist klar nur was wirklich schwierig finde ist die Selbstbeschreibung im Vergleich zu einer Maschine. Der Mensch ist keine Maschine.

#1 (y)

Über #2 sollte man wirklich nachdenken. Ist es daheim wirklich so scheiße? Oder will ich einfach nur mal was anderes sehen? Entdecke ich, oder fliehe ich?

#3 Predige ich normalerweise auch immer so, aber ich finde es trotzdem nicht immer so einfach, es umzusetzen. Dennoch bin ich in der Regel montags so weit erholt, dass ich mich gewissermaßen auf die Arbeit freuen kann und freitags nicht so ausgelaugt, dass ich allein beim Gedanken an's WE schier ausflippe und um Punkt Donnerschlag 12 das Büro fluchtartig verlassen muss.

Dazu kommt bei mir halt das viele berufliche Reisen, womit sowieso ein ganz anderer Lebensstil einhergeht, als in den Phasen, wo ich "Ganz normal" im Büro arbeite.

Fliwatut
2016-10-09, 14:09:11
Mit genug Geld würde ich den Rest meines Lebens damit verbringen, die Welt kennenzulernen...
Würde ich auch so machen, aber zwischendurch auch immer mal wieder nach Hause kommen, Freunde und Familie besuchen, gutes Essen von Mama genießen und dann wieder raus in die Welt. Leider sind die monetären Ressourcen zu begrenzt, um das machen zu können.

alkorithmus
2016-10-09, 14:17:27
Leider sind die monetären Ressourcen zu begrenzt, um das machen zu können.
Ganz ehrlich? Wenn man das machen will geht das irgendwie. Wir hatten für unsere letzte Reise unsere Wohnung vermietet und konnten davon prima leben. Zudem gibt es Jobs die man von überall erledigen kann. Gutes WiFi, eigenen Laptop und einen vernünftigen Arbeitgeber vorausgesetzt.

Dicker Igel
2016-10-09, 14:17:49
anders gefragt: Ist es wirklich so toll, jeden Tag seines Lebens genau dort zu verbringen, wo man schon ist? Mit genug Geld würde ich den Rest meines Lebens damit verbringen, die Welt kennenzulernen...
Ist halt 'ne extrem subjektive Sache. Ich bin gerne "hier", mag die Gegend, mein Umfeld ... mich zieht es nicht in die Ferne. Soll aber auch nicht heißen, dass ich mir nicht gerne die Welt anschaue. Sollte dann aber weniger stressig sein, eben alles schön gechillt und auf rumgeizen hätte ich dann auch keinen Bock.

Lyka
2016-10-09, 14:19:14
natürlich, dieses ganze Stress-vor-Reisen nervt mich auch schon, wenn ich einfach nur mal ins Erzgebirge reise. Da bin ich erst leidlich entspannt, wenn ich im Zug sitze. Und wenn ich auf der Heimfahrt bin, könnte ja zwischenzeitlich irgendwas schiefgehen :(

Morale
2016-10-09, 14:24:59
Ich finde es gibt nichts was besser schmeckt als der Schichtkohleintopf meiner Mutter. Dann verreise ich mit dem Argument, Land, Leute und Essen kennenzulernen. Als würde es mir Zuhause nicht schmecken.
Du isst das also jeden Tag? Alles andere wäre ja eine Verschlechterung bzw du isst freiwillig schlecht ;)
Also ich hab ein Haufen Sachen, die ich gerne esse. Ich könnte jetzt nicht spontan genau das Essen auswählen das mir am besten schmeckt. Und auch unterwegs lernt man dann immer neues kennen, was dann entweder schmeckt oder nicht.
Ich war vor ein paar Wochen beruflich unterwegs und wurde dann in ein kleines wirklich indisches Restaurant eingeladen. Gab kein Fleisch da und es wurde richtig indisch gekocht und gegessen. Ich gehe auch hier gerne zu "meinem" Inder, aber das war wirklich was ganz anderes. Auch ohne Fleisch war es sau lecker.

Warum lerne ich nicht erst einmal das eigene Land und die eigenen Leute kennen?
Also ich mache auch gerne Urlaub hier oder in Österreich, aber andererseits ist es auch mehr oder weniger "immer das gleiche". Da draußen gibt es viel imposantes zu sehen. Naturwunder oder von Mensch geschaffen.
Ich lese ja auch nicht erst mal alle deutschen Romane bis ich dann mal einen anderen hernehme ;)

Dicker Igel
2016-10-09, 14:28:59
Lyka,

ist halt auch 'ne Zeitfrage. Man will diverse Sachen in den üblichen 2 Wochen unterbringen, also Stress : / Man braucht zwingend Zeit und entsprechend Kohle, ansonsten würde mich das nur nerven.

Morale
2016-10-09, 14:32:51
Naja, 2 Wochen ist für was mit fliegen schon eher knapp. Für einen größeren Urlaub würde ich min 2,5 bis 3 Wochen reservieren.
Ggf. mit Feiertagen kombinieren, dann spart man auch 1-2 Urlaubstage.
Unterm Jahr sammel ich zum Beispiel mir auch noch ne Woche Überstunden an, die ich dann als Gleitzeit nehmen kann. Dazu brauch man ja nur alle paar Tage mal 30 Minuten länger da bleiben oder man macht jeden Tag seine 15 Minuten mehr.

Mit Kind geht aber gerade der ganze Urlaub dafür drauf, wenn die Krippe zu hat. Naja fast der ganze.

Dicker Igel
2016-10-09, 14:46:46
Die meisten Globetrotter die ich kenne, sind keine Angestellten. Da wird paar Monate durchgebuckelt, dann ziehen die los und kommen nach 'nem halben Jahr wieder. Manch einer arbeitet dann auch während dem Trip hier und da. Wäre schon eher mein Ding.

Fliwatut
2016-10-09, 15:43:20
Sorry, falscher thread.

Hamster
2016-10-09, 22:20:37
Hi, ich habe mir Gedanken gemacht. Ein Bekannter ist schon wieder im Urlaub. Die Nachbarn zwei Häuser weiter fahren wieder weg. Die sind fast nie daheim und nehmen ihre Kleinkinder mit. Zuvor haben sie ihr neues Haus gefeiert und viele Gäste eingeladen. Die machen nichts am Haus. Sie haben sogar Gärtner.
Ein Bekannter wurde nun 24 und hat seine erste Freundin. Seit dem ersten Tag ist er nur dabei mit der Freundin Urlaube zu planen. Das geht auch auf seine Kosten. Es sind nicht seine Träume. Sie will das so. Und überhaupt kenne ich das nicht anders. Die Frauen wollen immer etwas unternehmen und immer im Ausland. Jeder Single Mann im Bekanntenkreis bleibt im Urlaub zu Hause und macht etwas am Haus oder betreibt sein Hobby. Die Frauen müssen immer wegfahren. Dann habe ich mal eine Studie gelesen. Danach scheinen Frauen durch die Evolution dazu motiviert das Weite zu suchen. Ich möchte nicht Frauenfeindlich wirken. Ich will das verstehen. Mein Elternhaus und auch die vielen Onkel und Tanten verreisen nicht. Sie kommen selten zu Besuch. Die Mehrheit der Familie hat keine Freunde oder feiert gerne. Das ist eine andere Generation. Die Menschen sind nicht dumm.

Und dann sind da auch die Ansprüche jeder freie Minute zu planen. Ein Bekannter muss mit seiner Frau nach Asien. Am zweiten Tag der Reise wird er sofort krank. Er hat zugunsten der Urlaube alle Krankheiten verschleppt. Das erlebe ich dauernd. Schuften um jeden Preis. Dann reicht das Geld für die Urlaube. Und auch der liebe Arzt und der nette Rechtsanwalt müssen ums verreicken Urlaub machen. Das ist dann aber der Luxusurlaub. Stressig ohne Ende und nach ein paar Wochen ist jeder Urlaub vergessen. Denn es muss für die nächste Reise reichen.

Die Mallorca Touristen kenne ich leider nicht. Diaabende macht auch niemand.


Was treibt die Männer in den Urlaub? Macht man das der Frau oder Freundin zuliebe? Hat der Mann überhaupt ein Interesse? Ist es ein Statussymbol? Macht man es weil es andere auch machen?


Wieso so verbittert gegenüber Frauen? Solche Aussagen kommen sonst nicht von Leuten die gefestigt im Leben stehen.

Reisen & Urlaube bringen Spiel, Spaß und Spannung ins Leben. Muss man nicht machen, kann man aber.
Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, erweitern sie den Erfahrungshorizont und lassen einen auch triste Alltage besser überstehen.

Ich sehe auch die Trennung Reisen & Urlaub. Beides schließt sich nicht aus, ist aber auch keine gegenseitige Bedingung.

Ich bin sowohl beruflich als auch privat viel unterwegs. Ich möchte die Erfahrungen nicht missen:

Hohe schneebedeckte Berge, das Rauschen des Meeres, das Essen in Indien schmeckt anders als beim Inder um die Ecke, ein (neues) Weltwunder hautnah zu besichtigen, unbekannte Fauna & Flora, Tiere die man sonst nur aus dem Zoo kennt, fremde Kulturen, Sprache, etc.

Muss man alles nicht haben, sollte man aber.
Man sieht die Welt mit komplett anderen Augen als wenn der persönliche Wirkungsradius sich nur innerhalb des Wohn- und Arbeitsortes abspielt.

Radeonator
2016-10-10, 11:33:26
Teilweise krasse Ansichten hier, sehr schwarz/weiss mal wieder ;)

Wenn man gerne verreist und es sich leisten kann, warum nicht?

Macht euch bitte mal folgende Gedanken (Kleiner Trick zu Selbstreflektion, PHuV sollte das kennen ;) )

Was ändert sich für euch bzw. was passiert mit euch, wenn andere Menschen im Bekannten Kreis verreisen?
- Was stört euch daran?
- Warum stört euch das?
- Was will ich selbst?
- Warum will ich das selbst

Ich selbst mag beides bzw. alle drei Varianten :)

-Urlaub zu hause, weil man das eigene Heim fern von Arbeitszwang etc. genießen kann. Ich finde es z.B. klasse mal mit der Familie, die eigene Umgebung wie ein Tourist zu begehen. Oma und Opas besuchen,einfach mal entschleunigen und sich Zeit fürs wenig bzw nichts tun nehmen etc etc etc

-Urlaub in Deutschland, weil unser Land mMn wunderschön ist und die Mentalität zwischen den Bundesländern variert, gibt es hier mehr als genug zu entdecken :)

-Urlaub im Ausland, fremde Kulturen, Natur etc da freut sich der Entdecke und Genießer ;)

Ich finde es gut, das wir Menschen im vielen gleich aber doch auch so verschieden sind :)

Pompos
2016-10-10, 23:01:23
Es hört sich platt an aber Reisen erweitert den Horizont. Es lehrt Eigenständigkeit und Flexibilität. Unseren New-Hires aus der Uni mit viel eigenständiger Reiseerfahrung (Reisen mit Mutti zählt nicht) sind viel viel selbstständiger und gelassener als die ohne solche Erfahrungen.

Auch bereitet Reisen einige Einblicke in wie andere Gesellschaften ihr Zusammenleben organisieren. Ich finde es lehrt, dass man viele Dinge ganz anders machen kann und alles ist weiterhin toll. Es ist eine gute Erinnerung in schlechten Zeiten, wie viel Glück man eigentlich hat. Aber es ist auch eine Gute Erinnerung, dass man zum Glücklichsein nicht viel braucht.


Dann: 23 Jahre lang. Nix. Kein Urlaub, keine Reise. Mir fehlte nichts. Hing halt vorm Computer rum und erlebte da mein Zeugs.

2008, endlich war mal Geld im Haus, machte ich meine erste Reise nach New York. Reise, weil anstrengend, gleichzeitig aber der totale Urlaub im Kopf. Man denkt an exakt nichts mehr daheim. An den Stress. Was man noch machen muss. Alles völlig egal. Soooo geil!

Dieses Jahr war New York dran und demnächst die Seychellen. Nachträglich wünsche ich mir, immer bedeutend mehr Kohle zusätzlich zu haben und würde gern die Welt sehen. Nicht die ganze Welt, aber es so gibt so unwahrscheinlich tolle Plätze und interessante Sachen und Menschen.


Kurz: Urlaub und Reise, so es kein "Zwang" ist und man sich das auch noch vom Munde absparen muss: Geil!
Reisen muss nicht teuer sein. Speziell, wenn man etwas flexibel ist (d.h. keine Kinder hat, die an Ferien gebunden sind) und nicht weit weg reisen muss. In Europa kann man eine Menge erleben und wenn man sich Richtung Osten orientiert auch günstig. Z.b. einfach mit dem Flugzeug nach Griechenland und dann mit dem Balkanflexipass wieder nachhause.


Über #2 sollte man wirklich nachdenken. Ist es daheim wirklich so scheiße? Oder will ich einfach nur mal was anderes sehen? Entdecke ich, oder fliehe ich?

Wenn man aus dem hohen Norden kommt, ist die Bayern schon sehr anders. Ich find daher auch das verhalten sehr erstaunlich, dass für einige Reisen erst anfängt, wenn man mindestens 6 Stunden fliegen muss. Ich habe da ein paar Freunde mit denen ich gerne Reise, aber leider muss es dann gleich eine Fernreise sein. Einfach mal durch Frankkreich gurken, ist zu nah :confused:

maximum
2016-10-10, 23:09:49
Also ich finde schon so ein Städtetrip ein Wochenende lang ist was tolles, wo man auch die Wochen danach noch schöne Erinnerungen dran hat. Obs nun Dresden, München oder Hamburg ist ist eigentlich fast egal. Man muss ja nicht andauernd 3 Wochen in die Karibik fliegen. (wobei das auch mal schön ist, klar)

Zu Hause ist halt immer irgendwie das selbe. Früher hab ich das auch nicht verstanden, warum alle immer zwanghaft wegmüssen, aber wenn man irgendwann mit Vollzeitjob im Trott drinhängt - ich freue mich jedenfalls mittlerweile drüber alle paar Wochen mal rauszukommen aus unserer Stadt. Ob nun mit Freunden, Partnerin oder gar Betriebsausflug. Mir hilft das meistens ganz gut mal gedanklich von der Arbeit wegzukommen.

dutchislav
2016-10-10, 23:36:22
wenn ich kohle ohne ende hätte, wär ich 60% des jahres auf achse und teilweise auch allein unterwegs, da man so eher neue menschen kennenlernt. und der initiator der nächsten großen reise bin auch ich gewesen.
eigentlich hab ich in meinem freundeskreis relativ viele leute die regelmäßig reisen, teils auch alleine und das sind zu 80% männer. ein freund zb war mehrere monate alleine in Kanada wandern etc.
dass die initiative meistens von den frauen ausgeht, ist mir neu

evtl. betrifft das nur den Urlaub um kurz dem alltag zu entkommen aber sich danach trotzdem im sicheren hafen zu wissen? ;)

edit:
wobei ich hier auch zwischen urlaub und reise differenziere, und ich denke das muss ich nicht erläutern weil das hier definitiv schon der fall war (hab hier nicht alles gelesen)

hadez16
2016-10-11, 09:07:33
Wegen dem Essen.

dutchislav
2016-10-11, 13:36:21
weil sie dann mal nicht selber kochen müssen? :devil:

lipp
2016-10-11, 15:50:43
ich gehöre auch eher zur gattung derjenigen, die das reisen nicht zwingend brauchen. klar, früher mit eltern auch hier und dort gewesen (spanien, italien, tunesien, österreich, etc), die letzten 2 Jahre auch mal wieder im "sommerurlaub" gewesen, Gardasee, Malle, Kos (Griechenland). war auch alles schön, kein Frage, aber der umkreis reicht mir dann auch. mich interessieren andere kulturen schlichtweg wenig bis gar nicht. warum das so ist? keine ahnung. aber ich fahre lieber auch zwei mal im jahr auf größere Festivals, dann aber auch mal 4-7 tage am stück. einfach mal die sau raus lassen und mit freunden das camping und die lieblingsbands genießen. ist für mich mehr erholung, kopfseitig. körperlich eine tortur ;D

ich bin 28, wohne in düsseldorf und habe eine gemütliche wohnung. anfang november habe ich eine woche urlaub, da mache ich nix. einfach zu hause mal gammeln, ausschlafen, zocken und son krams ... freundin ist natürlich vorhanden, jedoch aktuell aufgrund ihres unistresses etwas abgemeldet.

meine ex wollte auch immer nach südafrika, australien, hierhin, dahin ... hatte für mich aber auch nie reiz. maximal die USA, 3 wochen mit ner geilen Amikarre durchs Land ballern, jo, das wäre geil. Aber sonst?

soll ja jeder machen wie er mag, keine frage. aber zugegeben bin ich auch einer der ersten, der auf durchzug schaltet, wenn mal wieder jemand aus dem freundeskreis erzählt was er auf seinem letzten 3 wöchigem backpackertrip durch thailand erlebt hat. ist mir schlichtweg egal. meine prios sind da nur einfach anders. Konzerte, Städtetrips in verbindung mit konzerten und so, das ist mein ding.

Rancor
2016-10-11, 16:11:02
Ich für meinen Teil muss auch nicht verreisen. Urlaub kann ich auch zu Hause machen. Ich tue das meiner Freundin zur Liebe. Ohne Sie würde ich gar nicht verreisen. Mich interessiert das auch alles nicht so sehr.

Ich war bisher in USA, Italien, Spanien, Tschechien, Dänemark und Schweden mit meinen 32 Lenzen und irgendwie hat mich nichts davon umgehauen. Klar ist es schön mal Palmen etc zu sehen, aber ganz ehrlich; mir persönlich ist es das Geld einfach nicht Wert. Da kauf ich mir lieber nen fetten TV, nen ordentlichen Rechner, nen schönes Auto oder sonst irgendwas für. Da habe ich einfach mehr von.

Kenne aber auch viele die sich über Urlaub profilieren wollen und sogar Schulden machen um bloß nen exklusiven Urlaube vorweisen zu können ,den sie dann heimlich abstottern ( es hat sich mal Jemand verplappert^^ )
Das ist in meinen Augen völlig absurd.

Dr. med. Maus
2016-10-11, 18:55:16
Wenn ich Urlaub mache, dann aber bitte All-Inclusive. Da ist alles geregelt, kein Stress und Erholung pur. Wenn man Bock hat macht man 'nen Touri-Trip mit und bekommt noch paar Infos vermittelt und gut ist. Interesse an anderen Kulturen habe ich eh nicht so bzw. mir ist es eigentlich auch egal wie andere Leben.
Habe dieses Jahr den Fehler gemacht 'ne selbstgeplante Rundreise mit meiner Freundin zu machen. Naja was soll ich sagen, sie ist nun meine Ex-Freundin. Der Stress von A nach B zu kommen und ewige Streitereien rund um die Planung waren dann einfach genug für uns. Nächstes Jahr bleib ich 'mim Ar*** zu Hause!

Schnoesel
2016-10-11, 18:57:31
Wobei du mit deinen Reisen ja im westlichen Kulturraum geblieben bist evtl. liegts daran. Japan, Indien, China, Namibia (um ein Beispiel aus Afrika zu nennen), Oman, Kuba ... andere Kulturen erfahren, das ist für mich reizvoll. Man kann aber auch zum Tauchen/Chillen auf die Malediven.

thomasius
2016-10-11, 20:15:41
ich muss auch nicht so weit verreisen. Das hängt aber damit zusammen, dass ich mal 10 Jahre international tätig war und bis zu 7 monate im jeweiligen Ausland war (China, USA , Norwegen,Malysia, Indien,Algerien....)

Deutschland ist auch ziemlich chic.

Meiner Meinung nach kann man eine Kultur in einem Urlaub nicht kennenlernen, sicherlich kann man, je nach Urlaub, an der Oberfläche hineinschnuppern, aber richtig kenenlernen geht so nicht.
Durch meine vielen Reisen bin ich dem auch eher überdrüssig geworden, das ganze ist für mich einfach nur Stress, viel lieber fahre ich an die Ostsee oder sächsische Schweiz.

Timolol
2016-10-11, 20:25:17
Früher mit den Eltern waren wir immer viel im Urlaub. Skifahren bis zum kotzen. Wandern bis zum kotzen. Fahrradfahren bis zum kotzen. Italien bis zum Kotzen.
Ausschlafen war da nie drin. War immer sehr streßig. War nicht alles scheiße, aber so richtig toll waren die Urlaube nie. Einfach weil alles immer so ins extrem getrieben wurde.
Und heute? Geh ich gar nicht in Urlaub, einfach weil ich es nicht brauche. Ich mach es mir lieber zuhause richtig schön und erfreue mich daran. Zum anderen habe ich immer irgend ein Kunst-, Garten-, Oldtimer- oder anderes Projekt am laufen das mir gar nicht langweilig werden kann.

Dieser typische Pauschalurlaub würde für mich gar nicht in Frage kommen. Und alleine verreisen werde ich definitiv auch nicht.
Mit nem alten VW Bus durch die Gegend pimmeln ohne wirkliches Ziel auf unbestimmte Zeit könnte ich mir gut vorstellen. Aber dann brauch es andere verplante Typen die so verschoben drauf sind wie ich. Dann könnte es mir tatsächlich einen Mehrwert bieten. Wichtig wäre dann das ich auch immer an nem Projekt arbeiten kann. Vlt. Stricken lernen? Ist ja auch wumpe aber irgendwas muss ich "Urlaub" immer machen.

Ich kenne auch so Weltenbummler. Ne Verwandte ist auch einmal im Jahr hier. Und die labert dann ungelogen 3h ohne unterbrechung und ihre Schwester ist auch nicht viel besser.
Wobei die es sich so oder so leisten können wenn eine gewisse Erbmasse vorhanden ist. Ich kanns mir nicht vorstellen ohne etwas mit eigenen Händen aufgebaut zu haben.
Wenn ich sowas wie Urlaub mal machen sollte dann auf unbestimmte Zeit um für mich einen Mehrwert zu bekommen und um total entschleunigen zu können.

Mir kommts so vor als machen die meisten den Urlaub für andere um jedem irgendwas beweisen zu können. Da habe ich keinen Bock drauf.

Marscel
2016-10-11, 20:55:25
Mir kommts so vor als machen die meisten den Urlaub für andere um jedem irgendwas beweisen zu können. Da habe ich keinen Bock drauf.

Richtig. Ich behaupte, dass überwiegend besser gebildete Frauen regelrecht eingehen, wenn sie nicht ein gewisses Reisepensum im Jahr erreichen mit der Absicht, davon erzählen zu können. Eine Bekannte meinte, sie würde ja nichts im Leben erreichen - relativ zu ihrem Bekanntenkreis - weil sie ein paar Jahre keine Weltreise gemacht hätte.

Meine Erfahrung, ich unterstelle diesem Typ Menschen, dass er sich eigentlich notorisch selbst überdrüssig sei mit seinem Verreisezwang. Dejenige streitet vehement ab, blalblubb Kultur, Wetter, kulinarisch, Action ... Ein wenig später die Gegenfrage: Ist dir nicht eigentlich total langweilig so? Keine weiteren Fragen.

Wurde als Kind und Jugendlicher genug um die Welt geschleppt, ich fand es rundherum ätzend. In späteren Jahren schuf ich den Begriff Urlaubsvollzugsanstalt, von da an war ich in gewisserweise frei.

McDulcolax
2016-10-11, 21:39:14
ich würd einen rappel bekommen, wenn ich nicht regelmäßig hier rauskommen würde (damit mein ich nicht all-incl). dazu gehört neben anderen ländern auch mal ein wochenendtrip, einfach neue eindrücke sammeln. ich esse ja auch nicht jeden tag schweinebraten.

Heimatsuchender
2016-10-11, 22:55:56
Ich selbst bin eher ein Reisemuffel, habe aber das Glück, dass meine Freundin auch so tickt. Die zieht es auch nicht in die Ferne. Unsere Urlaube verbringen wir also meistens hier in der Heimat.

Wir fahren ab und an auch weg. Aber dann sind es Norddeutschland (Hamburg + Ostfriesland - meine Verwandtschaft) oder Bayern (ihre Verwandtschaft). Dort werden dann die Verwandten besucht. Uns reicht das so völlig und wir vermissen nichts.

Kollegen sagen natürlich: Ihr müsst mal weg. Türkei, Griechenland, USA, Karibik....
Dann erzählen die, was die in den 2-3 Wochen alles gemacht haben. Täglich auf Achse. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Urlaub zu tun. Die waren dann zwar verreist, hatten aber nicht wirklich Urlaub.



tobife

Kundschafter
2016-10-12, 06:52:53
Müssen...muss ich schon mal gar nichts, außer sterben :)

Aber mal wieder in den Urlaub fahren können...das wäre schön. Der letzte Urlaub liegt schon
gefühlte 50 Jahre zurück, irgendwie bin ich zur Zeit durch meinen "Zoo" echt gebunden.
Klar könnte ich die alle mal 2 Wochen in eine Tierpension bringen, aber mein "Senior", jetzt 17 Jahre alt und herzkrank, kann ohne sein Herrchen gar nicht mehr leben, geschweige denn allein und zurück gelassen in einer Pension.
Also schiebe ich den Urlaub so lange vor mir her, bis er mal über die Regenbogenbrücke geht. Er darf aber gerne ganz alt werden, ich verzichte dann lieber auf Urlaub.
Gibt es halt wieder Balkonien :D

Ectoplasma
2016-10-12, 07:31:52
Urlaub zu Hause in Hamburg finde ich super. Meine Frau und ich machen das immer getrennt, das ist dann wirklich entspannend. Früher haben mich meine Eltern überall mitgeschleppt und ich habe es gehasst wie die Pest.

Heute verreisen wir nur alle 2 Jahre. In die Toskana fahren wir sogar mit dem Auto, weil man von dort so viele schöne Dinge mitnehmen kann. Da wir Doppelverdiener sind, könnten wir uns auch vier Mal im Jahr einen Uraub leisten, haben wir aber keinen Bock drauf. Und es juckt uns auch nicht, wie oft andere verreisen, wir sind immer nur erstaunt, was die sich vorher für einen Stress machen.

Annator
2016-10-12, 08:11:55
Ich selbst bin eher ein Reisemuffel, habe aber das Glück, dass meine Freundin auch so tickt. Die zieht es auch nicht in die Ferne. Unsere Urlaube verbringen wir also meistens hier in der Heimat.

Wir fahren ab und an auch weg. Aber dann sind es Norddeutschland (Hamburg + Ostfriesland - meine Verwandtschaft) oder Bayern (ihre Verwandtschaft). Dort werden dann die Verwandten besucht. Uns reicht das so völlig und wir vermissen nichts.

Kollegen sagen natürlich: Ihr müsst mal weg. Türkei, Griechenland, USA, Karibik....
Dann erzählen die, was die in den 2-3 Wochen alles gemacht haben. Täglich auf Achse. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Urlaub zu tun. Die waren dann zwar verreist, hatten aber nicht wirklich Urlaub.



tobife

Ist bei uns genauso. Fahren wenn nur ein paar Tage an die Ost oder Nordsee Wir haben es zuhause auch sehr schön. :)

EureDudeheit
2016-10-12, 10:15:21
Ich verreise auch für mein Leben gerne. Als ich mein erstes Geld selber verdient hatte, habe ich die ersten Fernreisen unternommen. Dabei gingen die Vorschläge der Ziele eigentlich immer von mir aus, meine Freundin übernimmt dann die Planung der Route, bzw waren wir letzes Jahr auch mit einem Anbieter unterwegs nach Kuba.
Anfang nächsten Jahres geht es 3 Wochen nach Vietnam.

Für mich ist das Erholung, einfach mal 5h den Highway mit Tempomat an der Küste Kaliforniens runterdüsen ist eine schöne Erfahrung. Von den ganzen Naturwundern im Südwesten der USA mal abgesehen. Sowas gibt es hier in Deutschland einfach nicht. JEder sollte mal den Bryce Canyon oder einen Wald voller Mammutbäume gesehen haben.
Wir sind dabei immer gemütlich um 07.30 aufgestanden, gefrühstückt und um 10 gings dann los.

Die Pauschalkubareise war auch sehr angenehmen, 07.30 aufstehen, in Ruhe frühstücken, um 08.30-09.00 ging es dann los. Kleine Etappenziele, in Ruhe die Sehenswürdigkeiten anschauen, zwischendurch gemütlich im Restaurant essen und anschließend eigene Freizeit.

Freue mich dann schon immer wieder auf die nächste Reise im neuen Jahr. Gerade wenn es hier 8 Monate am Stück in De dunkel, naß und kalt ist und man nur in seiner Bude gefangen ist. Da fällt mir sonst einfach die Decke auf den Kopf und ich brauche mal Abwechslung von Deutschland. Ich bevorzuge immer warme, sonnige Ziele. Mit SChweden könnte man mich jagen, da kann ich auch Urlaub im Sauerland oder HArz machen.

Was soll cih sonst mit dem Geld anfangen, andere versaufen halt 200-300 im Monat am WE, ich trinke dann mal 1-2 Cocktails. Brauche auch nicht jeden Monat ein neues Iphone...

Ich sammel halt gerne neue Eindrücke, Erlebnisse u. Erfahrungen. Habe wohl das Entdeckergen.

SamLombardo
2016-10-12, 14:28:25
Ich reise auch gern, möglichst weit weg;). Zwei Fernreisen im Jahr, meist eine im November und eine im März gehören bei uns dazu. Einfach um den Winter ein bisschen zu verkürzen. Noch fünf Wochen, dann geht's nach Südaustralien. Freu mich schon sehr drauf, das ist es wofür ich arbeiten gehe. Dafür fahre ich halt ein 12 Jahre altes Auto. So what, jeder wie er seine Prioritäten setzt:wink:.

Blase
2016-10-12, 15:41:56
Niemand muss verreisen...

... und ehrlicher Weise bin ich eigentlich auch so drauf, dass ich gut und gerne "Urlaub zuhause" verbringen kann. Ausschlafen, in Ruhe Frühstücken, viel Sport, lange aufbleiben, viel zocken am PC,... ich kann bei diesen Dingen sehr gut abschalten und "mein Ding" machen.

Ich war nie schade drum, wenn es mal wieder "Urlaub zuhause" war. Und dennoch, wenn ich dann mal wirklich "weg" war, fand ich das immer klasse. Und - um hier beim Thema zu bleiben - ehrlicherweise war oft eine Frau die treibende Kraft hinter diesen Urlauben. Es ist nicht so, dass ich nicht wollte. Ich "brauchte" es aber nicht unbedingt. Es wäre für mich ok gewesen, nicht (immer) weg zu fahren oder zu fliegen. Aber ich habe es dennoch gerne "mit gemacht" und natürlich habe ich es nicht bereut. Im Gegenteil. Ich war dieses Jahr auf Sylt (schon das x-te Mal, ich liebe diese Insel einfach) und auch in Andalusien. Beim Sonnenuntergang mit meiner Liebsten Hand in Hand leicht bekleidet und barfuß am Meer lang spazieren... Das sind Erlebnisse und Erinnerungen, die du einfach nicht "zuhause" hast. Das spanische Essen war der Knüller - dazu die passende Atmosphäre. Das Land, die Leute, die Sprache,... Ein Urlaub der (schöne) bleibende Erinnerungen gebracht hat. Und seit dem ich auf den Malediven war, habe ich ohnehin Fernweh. Das war einfach der Traum - will ich unbedingt wieder hin. Und auch der Rest der Welt reizt...

Zusammengefasst: Hätte es die eine oder andere Frau in meinem Leben nicht gegeben, hätte ich sicherlich weniger Urlaube "auswärts" verbracht. Es wäre trotzdem ok für mich gewesen - ein Stückchen auch darin begründet, weil ich gar nicht wirklich gewusst hätte, was ich da eigentlich grade verpasse. Aber nun weiß ich es und bereue keine Sekunde davon. Je öfter ich weg war, desto "mehr" will ich davon.

Aber klar - so ein Urlaub steht und fällt mit der passenden Begleitung. Ich persönlich würde NIE alleine in den Urlaub fliegen...

Gruß
Blase