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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lan-Kabel-weg sparen


Raptor91
2016-10-18, 21:37:22
Hallo, die Internetkabeldose ist direkt bei mir im Zimmer, allerdings ist der Router dort angeschlossen. Damit alle Zimmer WLAN haben, muss der Router allerdings im Nebenraum stehen. Ich hätte gern eine Kabelverbindung, müsste so aber extra ein Kabel zurücklegen.
Ich bräuchte also bei mir wohl einen Switch, aber ist das sinnvoll für nur ein Gerät? Wenn ja, was für einen sollte ich nehmen? Performance sollte es natürlich auch nicht kosten.
Ich habe einen Kabel Deutschland Anschluss, der Kabel Deutschland Router läuft im Bridge Mode, und ist auch direkt an meinem PC/dem Kabelanschluss der Wohnung. Kann ich den vlt. als Switch benutzen?
Viele Grüße!

lumines
2016-10-18, 21:50:44
Der Router von Kabel Deutschland ist auch gleichzeitig ein Modem, deshalb wirst du den nicht bewegen können.

Du versuchst deinen Router für eine höhere Reichweite beim WLAN zu bewegen, aber eigentlich kannst du einfach ein Kabel für Ethernet in den Nebenraum legen und da einen zweiten Access Point betreiben. Man muss sich nicht auf einen Access Point im Haus beschränken. Eigentlich sind mehrere Access Points auch die einzige Lösung, um sein WLAN ohne Nachteile zu erweitern.

Du kannst nahezu jeden handelsüblichen Router mit WLAN auch zu einem „dummen“ Access Point konfigurieren, der dein Netzwerk transparent per WLAN erweitert: http://www.smallnetbuilder.com/basics/wireless-basics/30338-how-to-convert-a-wireless-router-into-an-access-point

Welchen du dafür nimmst, ist praktisch egal und kommt auf deine Anforderungen und Budget an.

Raptor91
2016-10-18, 22:14:14
Danke für die Antwort. Die WLAN Leistung ist sehr gut, so wie der Router platziert ist. Ein Gerät, das mir erlaubt ein Kabel unterwegs zum Router mit meinem PC zu verbinden würde mir reichen.

lumines
2016-10-18, 22:28:02
Ah, dann habe ich das falsch verstanden. Da ist natürlich ein Switch genau richtig. Performance kostet das nicht, solange der Switch Gigabit-Ports hat. Nimm einfach den billigsten Switch, der dir am ehesten zusagt. Große Unterschiede gibt es nicht bei ungemanageten Switches.

Raptor91
2016-10-19, 11:43:52
Ich habe nochmal selbst ein bisschen geforscht. Der Router verbindet ja mein Netzwerk mit dem meines Providers. Also kann ich den Switch nicht vor den Router hängen, weil er ja nicht nach außen kommunizieren kann. Also ist die einzige Lösung doppelte Kabelwege zu vermeiden tatsächlich nur ein zweiter Router bei meinem Rechner, der den aktuellen dann zum Access Point degradieren würde.
Das Kabel Deutschland Gerät ist auch ein WLAN Router, aber es wird ja nicht empfohlen zwei Router hintereinander zu haben, aber wenn ich meinen eigenen Router zum Access Point umfunktioniere, kann ich mir den Bridge Mode auch sparen?
viele Grüße!

nalye
2016-10-19, 12:06:54
WLAN Extender und gut ist, keine Kabelage

lumines
2016-10-19, 12:24:48
Ich habe nochmal selbst ein bisschen geforscht. Der Router verbindet ja mein Netzwerk mit dem meines Providers. Also kann ich den Switch nicht vor den Router hängen, weil er ja nicht nach außen kommunizieren kann. Also ist die einzige Lösung doppelte Kabelwege zu vermeiden tatsächlich nur ein zweiter Router bei meinem Rechner, der den aktuellen dann zum Access Point degradieren würde.

Habe ich das dann doch in meinem ersten Post richtig verstanden?

Das Kabel Deutschland Gerät ist auch ein WLAN Router, aber es wird ja nicht empfohlen zwei Router hintereinander zu haben, aber wenn ich meinen eigenen Router zum Access Point umfunktioniere, kann ich mir den Bridge Mode auch sparen?
viele Grüße!

Genau, da spricht nichts gegen.

WLAN Extender und gut ist, keine Kabelage

Womit der TE seinen Durchsatz halbieren würde und sein WLAN noch anfälliger für Interferenzen macht. Extender / Repeater will man unter gar keinen Umständen haben. Zusätzlich arbeiten die meisten Repeater mit Hacks für das Frame-Format von 802.11, was noch einmal ganz eigene Probleme mit sich bringt.

Es gibt so Triband-Lösungen, die eine WLAN-Bridge auf einer anderen Frequenz nutzen als der Teil, der als AP fungiert. Das ist so ziemlich die einzige Art, wie man halbwegs ohne größere Verluste das WLAN kabellos erweitern kann. Das ist Ethernet aber noch immer unterlegen und zweitens schweineteuer. Ein per Ethernet verkabelter Access Point ist die günstigste und performanteste Lösung.

The_Invisible
2016-10-20, 11:21:00
Es gibt so Triband-Lösungen, die eine WLAN-Bridge auf einer anderen Frequenz nutzen als der Teil, der als AP fungiert. Das ist so ziemlich die einzige Art, wie man halbwegs ohne größere Verluste das WLAN kabellos erweitern kann. Das ist Ethernet aber noch immer unterlegen und zweitens schweineteuer. Ein per Ethernet verkabelter Access Point ist die günstigste und performanteste Lösung.

Kann man sich auch selber basteln mit entsprechenden Mikrotik-Routerboards. :D Aber ja, wenns nur irgendwie geht mit Kabel.

Raptor91
2016-10-23, 10:30:13
Kann ich dann an dem Access Point auch Lankabel anschließen? In der Regel wird das dann ja immer als WLAN Access Point bezeichnet, aber ich will, dass es beides kann...

Argo Zero
2016-10-23, 10:49:01
Bei mir im Haus habe ich 3 Router. Der erste im EG kommt vom Provider und ist auch das Modem, sowie DHCP. An diesem ist ein Switch und an diesem wiederum noch ein Switch auf dem Dachboden und an diesem wiederum 2 Router (mit WLAN) im Wohnbereich, die quasi als AP arbeiten und auch per Kabel mit Geräten verbunden sind wie PCs, Konsolen u.s.w..
Von daher: Ja, du kannst an den AP auch die LAN-Ports benutzen.

Raptor91
2016-10-23, 10:55:00
Super, dann ist ja alles klar. Dann brauch ich nur mal sturmfrei und los gehts. :D

Cubitus
2016-10-23, 11:36:01
Wenn du Spiele wie Battlefield 1 spielen würdest, bleib beim LAN.
WLAN ist kacke rubberbanding etc.. Dürfte auch letztens erst die Erfahrung mit machen. Besitze einen guten Router und mit 5Ghz eine perfekte Anbindung.
Dennoch war online Spielen ohne größere Lags nicht möglich.

Argo Zero
2016-10-23, 12:50:59
WLAN ist imo zum Surfen gut, für mehr aber auch nicht.

Raptor91
2016-10-24, 15:05:25
Ich hatte auch ursprünglich mit Repeatern hier rumgespielt, habe aber schnell gemerkt, dass das nichts ist. Mit Access Points leidet die Übertragungsrate ja nicht. Wir haben 180qm und an den Rändern leidet da schon die Geschwindigkeit. Bei den Repeatern hatte ich allerdings den Eindruck, dass man merkt, wenn das Endgerät den Repeater wechselt. Oder war das Einbildung?

lumines
2016-10-24, 15:23:38
Oder war das Einbildung?

Das Roaming braucht immer ein bisschen Zeit. Allerdings senden Repeater auf dem gleichen Kanal wie der eigentliche Access Point und das kann das Roaming-Verhalten unter Umständen beeinflussen. Ich habe auch ein paar Repeater von AVM erlebt, wo sich die Clients nur noch zum Repeater verbinden wollen.

Einfach einen zweiten AP holen, die gleiche SSID und Passphrase bei beiden einstellen, aber einen anderen Kanal nehmen. Bei 2,4 GHz kann man aus 1, 6 und 11 wählen, die sich nicht gegenseitig beeinflussen. So hat man maximalen Durchsatz.

Sollte man nämlich auch nicht vergessen: Wenn man nur einen AP hat und ein Client am äußersten Rand der Reichweite das Signal empfängt, dann wird eine niedrigere Datenrate ausgehandelt. Die gilt dann allerdings für alle Clients. Das auf dem Balkon streamende Handy reduziert so für alle Clients am AP die Datenrate.

Wenn das streamende Handy auf dem Balkon allerdings über einen anderen AP läuft, dann wird natürlich nur da die Datenrate reduziert. Der jeweils andere AP kann dann für seine Clients in der Nähe die Datenraten fahren, die da maximal möglich sind.

Sobald man eine größere Fläche mit WLAN versorgt und Clients hat, die irgendwo ganz am Rand versorgt werden müssen, machen mehrere APs immer Sinn. Da kann man noch so viel Geld auf das Problem werfen, um mehrere APs kommt man da nicht rum. Das Marketing vieler Hersteller erzählt da gerne andere Dinge, aber das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

Eisenoxid
2016-10-24, 15:40:17
Der AP brauch ja aber immer eine physische Kabelverbindung. Gibts eine Möglichkeit ein W-Lan Netz ohne Repeater zu vergrößern wenn keine Kabelverbindung zu einem weiteren AP möglich ist?

Aktuell haben wir nämlich mit dem Repeater genau das Verhalten, dass sich alle Clients lieber mit diesem verbinden. Die Datenrate ist dementsprechend im Keller.

D-Lan wär noch ne Option...über 2 Stockwerke und unterschiedlich abgesicherte Stromkreise dürfte das aber ähnlich bescheiden sein wie W-Lan.

lumines
2016-10-24, 15:59:50
Der AP brauch ja aber immer eine physische Kabelverbindung. Gibts eine Möglichkeit ein W-Lan Netz ohne Repeater zu vergrößern wenn keine Kabelverbindung zu einem weiteren AP möglich ist?

Genau das hier:

Es gibt so Triband-Lösungen, die eine WLAN-Bridge auf einer anderen Frequenz nutzen als der Teil, der als AP fungiert. Das ist so ziemlich die einzige Art, wie man halbwegs ohne größere Verluste das WLAN kabellos erweitern kann. Das ist Ethernet aber noch immer unterlegen und zweitens schweineteuer. Ein per Ethernet verkabelter Access Point ist die günstigste und performanteste Lösung.

Leider gibt es so etwas hier noch nicht fertig zu kaufen. Eine Lösung wäre natürlich so etwas selbst zu basteln, z.B. mit MikroTik APs. Die haben dafür ein eigenes Protokoll, das nv2 heißt und genau für so etwas gemacht ist. Mit normalem 802.11 geht so etwas nicht transparent.

Ansonsten sollte man Ubiquitis AmpliFi im Auge behalten. Das ist ein fertiges Produkt genau für solche Fälle.

https://www.amplifi.com/

Eisenoxid
2016-10-24, 16:22:17
Danke. Hört sich für mich nach relativ viel Aufwand an :(
Wir hätten hier auch noch alte ISDN-Kabel in den Wänden liegen. Die sind aber wohl nicht ohne weiteres für Ethernet nutzbar.

Argo Zero
2016-10-24, 16:37:43
Na, viel zu wenig Adern.
Die Arbeit hast du aber nur ein mal und dann bist du froh in jedem relevanten Raum eine Dose zu haben.
Bei der Arbeit bin ich nur fast mit dem Bohrer durchs Dach gekommen, aber das ist eine andere Geschichte :D
Argo ist leider kein Heimwerker-Gott ;(

Raptor91
2016-10-26, 15:24:26
Sollte man nämlich auch nicht vergessen: Wenn man nur einen AP hat und ein Client am äußersten Rand der Reichweite das Signal empfängt, dann wird eine niedrigere Datenrate ausgehandelt. Die gilt dann allerdings für alle Clients. Das auf dem Balkon streamende Handy reduziert so für alle Clients am AP die Datenrate.


Wie heißt dieser Effekt denn? Ist das bei MU-MIMO auch so?

viele Grüße!

lumines
2016-10-26, 15:58:12
Wie heißt dieser Effekt denn?

Das liegt einfach daran, dass WLAN ein Shared Medium ist. Die Clients haben praktisch weniger „Airtime“, wenn irgendein anderer Client mit einer sehr niedrigen Datenrate sendet. WLAN vermeidet Kollisionen, daher darf ein Client nur senden, wenn gerade sonst niemand auf dem Kanal sendet. Ein Client mit sehr niedriger Datenrate „redet“ dadurch natürlich entsprechend länger und blockiert so den Kanal. Die anderen Clients versuchen natürlich auch immer mit möglichst hohen Datenraten zu senden, aber wenn die nicht zum Zug kommen, dann bringt das auch nichts.

Deshalb ist es auch so effektiv, einfach mehrere APs aufzustellen und auf Frequenzen zu senden, die sich nicht gegenseitig behindern. Man kann so haufenweise Probleme direkt umgehen.

Ist das bei MU-MIMO auch so?

Das weiß ich nicht so genau, aber im Zweifelsfall hat man auch immer noch Bestätigungen von den Clients, die immer den Kanal beeinflussen. Das ist so eine ganz grundlegende Funktion von 802.11: https://en.wikipedia.org/wiki/IEEE_802.11_RTS/CTS

Raptor91
2017-01-10, 17:32:47
Mal ein Nachtrag: Da ich ja einen WLAN Access Point zu meinem Netzwerk hinzufügen wollte, musste ein weiterer WLAN Router/Repeater her.

Ich habe dann einen MU-MIMO Router mit Beamforming gekauft.
Das funktioniert so gut, dass ich mir den Access Point sparen konnte...