Diskussion zu: Hardware- und Nachrichten-Links des 29./30. Oktober 2016

[Leonidas]

Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-2930-oktober-2016

[Ätznatron]

Beim Spiegel wird der Punkt thematisiert, wieso Apple und Microsoft für ihre neuen Vorzeige-Geräte noch nicht auf Intels Kaby-Lake-Prozessoren setzen, sondern weiterhin "alte" Skylake-Modelle verbauen. Die hierfür aufgefahrene Begründung mag technisch nicht gänzlich korrekt sein, aber relevanter ist hier vor allem die Breitenwirkung des Arguments, Kaby Lake wäre eigentlich nur "Skylake 2.0". Dies mag in Fachkreisen des längerem klar sein, aber den Massenmarkt erreichen solcherart Erkenntnisse eher selten – um so bedeutsamer ist demzufolge der Umstand, das der Spiegel dem Käufer des Massenmarktes nunmehr den (informellen) Virus eingepflanzt haben könnte, daß Intel nicht mehr mit jeder Prozessoren-Generationen einen erheblichen Fortschritt bietet. Auch dies ist nun keine neue Erkenntnis, sondern ergibt sich eigentlich schon seit der Ivy-Bridge-Generation – aber wenn sich so eine Erkenntnis dann endlich einmal in den Massenmarkt durchfrisst, dann ergeben sich erst die wirklich verherrenden Folgen.

Die Realität wird also mittlerweile als "sich durchfressender Virus" denunziert?

Wenn es einen "Virus" geben sollte, dann den, dass mit jeder Prozessoren-Generationen ein erheblicher Fortschritt verbunden ist.

Gut, dass auch Medien wie der "Spiegel" mittlerweile anfangen, dies als Märchen zu entlarven.

[Gast]

Die Raven-Ridge Gerüchte sind absolut plausibel. Man muss erst mal auf der Desktop Plattform die APU-HBM Variante etablieren, bevor man sowas gezielt für den Notebookmarkt an OEMs in grossen Stückzahlen zusichern kann. Dort wird keiner ein Notebook für diese Variante designen bevor nicht klar ist, dass die Ausbeute und der Preis stimmig sind.

Die Variante ohne HBM ist doch nur der "Ausschuss" in der APU-Fertigung mit deaktiviertem HBM-Speicherinterface, alles was perfekt läuft wird mit HBM auf Interposer gepackt. Der Raven-Ridge im normalen CPU-Package ist kompatibel mit dem anderen Designs - dafür muss man keine neuen Mainboard-Layouts und Kühlkonzepte machen. Die HBM-APUs dagegen sind zunächst einfach auf AM4 Sockeln zu betreiben, dafür wurden die ja auch ausgelegt... 6-12 Monate später kanns dan immer noch HBM-APUs für Notebooks mit optimiertem Power/Performance Setting geben, die Radeon Nano kam ja auch erst später, als man das alles im Griff hatte und genügend Ausbeute für so ein Produkt.

[Dino-Fossil]

Aber wer soll denn so eine APU mit HBM im Desktop groß kaufen wollen?
Die hätte vermutlich genau die gleichen Probleme, die APUs aktuell auch mitbringen:
Für Office/Surfrechner ist die GPU überdimensioniert, in einem Spielerechner fährt man immer noch besser mit einer dGPU.

Mobile wäre HBM mMn sinnvoller.

[Gast]

Aber wer soll denn so eine APU mit HBM im Desktop groß kaufen wollen?
Die bisherigen APUs kranken eigentlich nur an zwei Dingen:
1. Die GPU CUs sind mit zu wenig Bandbreite angebunden und müssen teilweise mit der CPU auch konkurrierend zugreifen.
2. Die APUs rennen bei schwacher Kühlung (Laptop) zu schnell in ein punktuelles Hitzeproblem und damit auch Energieproblem und takten rücksichtlos runter.

Mit HBM würden bei APUs sowohl CPU als auch GPU Teil keine Bandbreitenprobleme mehr sehen. Mem-IO intensive Software würde mit soner CPU Einheit sofort profitieren, die GPU wäre bei gleichen CUs schneller als ein entsprechendes dGPU Pendant.

Der Thermo-Hotspot liess sich bislang nur im Desktop ordentlich wegkühlen, ich fürchte das wird in Zukunft auch bei Laptops so bleiben, zumindest bis das radikal auf solche HBM APUs angepasst würde.

Keine Ahnung warum heute schon APUs im Desktop genügend Käufer finden, mit sonem Teil würde der potentielle Kundenkreis aber sicherlich nicht kleiner.

Unterm Strich würde ich sone APU sofort fürn Desktop nehmen solange diskrete CPU, RAM und GPU auf dem Niveau nur wenig günstiger wären.

Mit nem langlebigen AMD Sockel würde man ja auch immer dieses zentrale Trio auf einmal upgraden. 16GB HBM würden beim Zocken mehr für Grafik genutzt, bei Anwendungen liegt dann wohl mehr Prozessdaten im Speicher, das ist auch Kosteneffizienter solange man mit 8-16GB SysRAM bislang gut arbeiten konnte gibt man nicht nochmal Geld für 8GB VRAM bei dGPU aus, geshared einfach auch flexibler. Mit DDR4 ist die Erweiterung möglich aber anfäglich sicher nicht völlig unproblematisch mit Fast/SlowRAM kombination. Man braucht auch nicht ganz so viel RAM, weil der VRAM nicht nochmal im SysRAM gespiegelt vorgehalten werden muss. Ich hab aber meine Zweifel ob das bei aktuellen APUs im Treiber jetzt schon immer richtig gehändelt wird.
Das Dual-Graphics bzw. Crossfire-Problem, bei denen die bisherigen APUs (wegen 1.) völlig unbrauchbar sind, wäre dann vielleicht auch keines mehr, aber hier fange ich an zu spekulieren :D

[Gast]

Was für ein Unsinn. Wo werden die Massen gekauft, wer kauft sie und warum? Der Markt, auf den die Schlussfolgerung abzielt, liegt eh am Boden. Da macht das keinen Unterschied. So ein Artikel grandioser Enthüllungsartikel im Spiegel schon gar nicht.